PRESSEMITTEILUNG SALEWA Group Salewa | CSR | Dezember 2013 Informationsschreiben zum aktuellen Greenpeace-Report 2013 Am 12.12.2013 veröffentlichte Greenpeace einen zweiten umfassenden Bericht unter dem Titel „Chemie für Gipfelstürmer“ über Schadstoffe in Outdoor-Kleidung. 15 Jacken und 2 Paar Handschuhe wurden von Greenpeace auf umweltschädliche oder potenziell schädliche Chemikalien untersucht, wobei der Fokus erneut auf den sogenannten perfluorierten und polyfluorierten Chemikalien (PFCs) lag – insbesondere auf der Ausdünstung von Fluortelomeralkoholen (FTOH) und Fluortelomeracrylaten (FTA). Greenpeace fordert die gesamte Outdoor-Branche auf, schnellstmöglich auf die Verwendung von PFC zu verzichten, da perfluorierte und polyfluorierte Chemikalien (PFC)im Produktionsprozess, sowie dem Gebrauch der Textilien, in die Umwelt gelangen können und dort kaum bzw. nicht abbaubar sind. Allerdings kann bisher keine direkte Aufnahme von PFC über Hautkontakt nachgewiesen werden. Daher besteht allein durch das Tragen von Outdoor-Bekleidung kein negativer Einfluss auf die Gesundheit des Menschen. Perfluorierte und polyfluorierte Chemikalien (PFCs), werden in der Outdoor-Branche in zwei Bereichen eingesetzt. Zum einen werden sie für die Ausrüstung der Stoffe verwendet, um diese wasserabweisend, aber auch öl- und schmutzabweisend zu machen. Das heißt Stoffe werden mit einem sogenannten DWR (durable water repellency) Treatment ausgerüstet, um ihnen die technische Funktionalität zu geben, die man von Outdoor Produkten erwartet. Zum anderen werden PFCs als Hilfsmittel in der Produktion von PFTE-Membranen verwendet. Im Speziellen wurden die verschiedenen Produkte diesmal auf die Ausdünstung von FTOH (Fluortelomeralkohle) und Fluortelomeracrylate (FTA) überprüft. FTOH sind Ausgangstoffe in der Produktion von „fluorisierten Polymeren“, die wiederum zur wasser- und ölabweisenden Imprägnierung von Outdoor-Textilien genutzt werden. Im Gegensatz zum Greenpeace-Report von 2012 wurde dieses Jahr auch ein Salewa-Produkt getestet. Hierbei handelt es sich um eine hochfunktionelle 3-lagige Bergjacke aus Gore-Tex Active Shell aus unserer Sommerkollektion 2013. Die getestete Jacke enthält laut Greenpeace Fluortelomeralkohole (FTOH) und Perfluorcarbonsäuren, welche in PFTE-Mebranen und in DWR-Behandlungen vorkommen können. Die DWR-Behandlung der Jacke Kali basiert auf C6-Chemie. Der leicht erhöhte Wert von Nonylphenolethoxylate (NPE) über dem Bluesign-Limit, kann auch an einer Kontamination liegen. Wir werden die Jacke zu einem unabhängigen und akkreditierten Prüfinstitut schicken und testen lassen, die Ergebnisse sollten nächste Woche vorliegen. Diese Resultate werden uns helfen, die genaue Ursache der erhöhten Werte zu klären und aktive Verbesserungen anzugehen. Der Fokus des Berichts liegt auf FTOH. Wir nehmen die neuen Erkenntnisse, speziell in Bezug auf die Ausdünstung, ernst. Im Zuge dessen haben wir bereits eigene Analysen in Auftrag gegeben, die wir in Zusammenarbeit mit unseren Partnern sowie spezialisierten Laboren durchführen. Genaue Ergebnisse liegen derzeit noch nicht vor. Salewa ist dabei von C8- auf C6-Chemie bei der Verwendung der wasserabweisenden DWR-Ausrüstung (durable water repellency) umzustellen, was aber nicht als definitive Lösung der Problematik angesehen werden kann. Zudem arbeitet Salewa daran, DWR-Ausrüstungen, die frei von poly- und perfluorierten Chemikalien (PFCs) sind, zu testen, und bringt in den kommenden Kollektionen bereits erste Produkte mit dieser Lösung, die von Rudolf Chemie entwickelt wurde, auf den Markt. Für die Sommerkollektion 2015, welche derzeit entwickelt wird, rechnen wir damit, dass Salewa ca. 20% der verwendeten Textilien mit DWR in unserer Bekleidungslinie ohne PFC-Ausrüstung anbieten kann. Ziel für die darauffolgenden Kollektionen ist die Verwendung dieser umweltfreundlicheren Lösungen in unserer Bekleidungskollektion auf einen Anteil von ca. 50–60% zu erhöhen. Generell arbeitet Salewa in einem laufenden Prozess daran, umweltfreundlichere und nachhaltigere Lösungen einzusetzen. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit Partnern wie Gore-Tex oder Bluesign und Lieferanten, die wir in der Weiterentwicklung und Umsetzung unterstützen. PRESSEMITTEILUNG SALEWA Group Salewa setzt vielfach auf PU-Membrane. Für die Herstellung der PU-Membrane werden, im Gegensatz zu PFTE-Membranen, keine PFCs eingesetzt. Allerdings werden diese vielfach in DWR-Ausrüstungen verwendet, mit denen auch PU-Membrane behandelt werden. Mit der Sommerkollektion 2015 werden ca. 72% unserer eingesetzten Membrane oder Produkte, die eine Membran haben, PU-Membrane sein, was gegenüber der Sommerkollektion 2014 eine Steigerung von 11% darstellt. Um negative Einflüsse unserer Produkte auf die Umwelt weitestgehend zu reduzieren ist Salewa seit 2011 Systempartner von Bluesign. Der Bluesign-Standard berücksichtigt die strengsten Umweltrichtlinien und ist ein globales Gütesigel für den Schutz der Umwelt und der Menschen. Salewa verwendet für seine Produkte unter anderem Stoffe oder andere Materialien, die mithilfe des Bluesign-Systems produziert worden sind. Wir haben die Verwendung von „bluesign approved fabrics“ von Kollektion zu Kollektion gesteigert. Während Salewa für Winter 2012 22% der Artikel mit „bluesign approved fabrics“ oder „bluesign approved materials“ in der Bekleidungskollektion hatte, konnten wir das für Winter 2014 bereits auf 37% der Artikel erhöhen und beabsichtigen dies in Zukunft weiter auszubauen. Berücksichtigt sind in diesen Angaben nur jene Produkte, deren Hauptmaterial „bluesign approved“ ist. Bluesign wird die Verwendung von langkettiger C8-Chemie bei DWR-Ausrüstungen ab 2015 verbieten. Seit wir uns der Problematik von PFCs bewusst sind, arbeitet Salewa aktiv an den dem Umstieg von C8und C6-Chemie auf PFC-freie DWR. Da die Vorlaufzeiten für die Entwicklung unserer Produkte aber sehr lang sind, finden Erneuerungen immer zeitverzögert statt. Derzeit entwickeln wir zum Beispiel unsere Sommerkollektion 2015. Die getestete Kali Gore-Tex Jacke aus dem Sommer 2013 wurde also bereits 2011 konzipiert. Selbstverständlich sind wir uns bewusst, dass es in dieser Hinsicht noch viel zu tun gibt, und gehen diese Herausforderung engagiert, aber Schritt für Schritt an. Als technische Marke stehen wir für hochqualitative Produkte, die den hohen Anforderungen unserer Endkonsumenten entsprechen. Daher verstehen wir es als wichtige Aufgabe, die Verwendung von PFC-freien Alternativen weiter auszubauen, ohne dabei allzu große Kompromisse in der Performance der Produkte eingehen zu müssen. In der Entwicklung unserer Innovationen beziehen wir die Fortschritte der Chemieindustrie mit ein und möchten Produkte anbieten, die gleichzeitig funktionell sind und dem Gedanken der Nachhaltigkeit entsprechen. Diesem langfristigen Ziel gehen wir mit vollem Engagement entgegen. Pressekontakt international: Ariane Maria Malfertheiner Tel.: +39 0471 242625 Mobil: +39 366 6863315 E-Mail: [email protected]