Predigt am 16.10.11 im Familiengottesdienst zu Erntedank in Oslo Mt 6,28b-30 - Ernten ist etwas Wundervolles. Vorstellung: wogendes Feld. Die Getreidekörner an den Ähren, der Bauer und die Bäuerin, der Mähdrescher, die Körner, rinnen durch die Finger, in der Mühle, das Mehl und der Bäcker. Geruch. Und dann wir – die Brotesser. Theaterstück. Ähren und am Ende: Brot Ernten ist etwas Wundervolles. - Darum feiern wir Erntedank – Dank für die Ernte. ______________________________ Schon immer haben Menschen gestaunt und waren zutiefst dankbar, dass die Erde uns ernährt. - Und sie haben gemerkt: Da steckt einer dahinter, der Schöpfer und Erhalter dieser Welt, der es gut mit uns meint. Mittendrin in unserem Arbeiten und davor und danach ist er am Wirken: Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land, doch Wachstum und Gedeihen steht in des Himmels Hand: Der tut mit leisem Wehen sich mild und heimlich auf und träuft, wenn heim wir gehen, Wuchs und Gedeihen drauf. Er sendet Tau und Regen und Sonn- und Mondenschein, er wickelt seinen Segen gar zart und künstlich ein und bringt ihn dann behände in unser Feld und Brot: es geht durch unsre Hände, kommt aber her von Gott. - Danken tut gut – haben viele festgestellt. So gut, dass man eigentlich Immer danken sollte. „Seid dankbar in allen Dingen!“ Und das ist eine Menge. Und die Kombination von Genen konnte niemand ahnen. Danke sagen, macht nicht nur den fröhlich, bei dem ich mich bedanke. Sondern es macht auch was mit mir. Danke, dass ich so bin wie ich bin. Niemand kann was dafür. Ich merke: ich bekomme etwas, ich werde beschenkt, ich kann mich freuen, tiefer freuen über das, was ich haben. _______________________________ - Unterschied danken – nicht danken: Man kann es natürlich auch lassen. Das Danken. - Alles in meinem Leben ist doch eine Selbstverständlichkeit, nichts dabei, geht gar nicht anders. - Oder: ich habe das schließlich verdient, - Oder: noch nie darüber nachgedacht, ob ich da nicht dankbar sein könnte. Gedankenlosigkeit? Danken tue ich, wenn etwas unerwartet oder unverdient ist. a) Einen Apfel kaufen – „danke“, vielen, vielen Dank – an der Kasse. Aber ich habe ihn ja bezahlt. b) Aber, wenn mir auf der Straße jemand etwas schenkt, einfach so, etwas, das ich gerne gehabt hätte… Ein schönes neues handy… ________________________________ - Selbst Leute, die nicht an Gott glauben, merken: Wir bekommen viel mehr als wir geben….. Also wir stecken da nicht dahinter, das geschieht ohne unser Zutun. Wir haben nicht „verdient“, dass diese Welt wirtlich ist. Wir können nichts für unsere Gaben und Fähigkeiten, die unglaublich sind. Dafür haben unsere Eltern nicht 10000 kr bezahlt. Und wir erst recht nicht. Niemand ist dafür angestanden. - Zum Danken kommt man, wenn etwas Gutes einfach geschieht. Man eigentlich nur darüber staunen kann. Über die allermeisten Dinge, von denen wir leben, brauchen wir uns keine Gedanken zu machen, brauchen nicht nachzuhelfen. Das läuft automatisch und ist einfach großartig. Unsere Lebenssysteme tragen, die Schwerkraft ist verlässlich, es wächst. Ein Wunder! Wenn das nicht so wäre, dass die Erde wirtlich ist, dann gäbe es uns auch nicht, kein Leben auf der Erde. Klar, haben wir Menschen auf technischem Gebiet viel geleistet. Aber – wenn wir ehrlich sind – so arg viel mehr als ein paar kleine Imitationen der Schöpfung haben wir noch nicht hinbekommen. Was wächst in uns, was bekommen wir? Welche Ideen fliegen uns zu? Was wären wir ohne unsere Selbstheilungskräfte und unsere Fähigkeiten. Wir haben nicht dafür bezahlt und nichts dafür geleistet. „Was hast du, das du nicht empfangen hast?“ Paulus _________________________________ - Danken lernt man, wenn man merkt: Wir bekommen viel, viel mehr als wir geben….. Jesus hat gesagt: Schaut euch das an: die Vögel. Säen nicht, ernten nicht, finden doch ihr Futter. Oder die Lilien. Wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, fabrizieren sich keine Kleider. Der beste Modedesigner könnte nichts Besseres für sie ausdenken. Nicht einmal der reichste Star in aller Pracht ist so angezogen, wie eine von diesen Blümchen. Wenn nun Gott die Pflanzen in der Natur so kleidet - da kümmert er sich doch erst recht um euch. Ihr Kleingläubigen. Mt 6,28b-30 Freut euch daran und auch daran, dass er genauso wie für das Bestehen dieser Welt auch für euch sorgt: Euch wird was einfallen. Gott wird euch helfen. Er hat alles so gemacht, dass ihr leben könnt. Und er hat für Schönheit gesorgt. Ihr werdet für das meiste Lösungen finden. - Ich wünsche uns allen ein dankbares Herz. Das entspricht der Wirklichkeit und tut uns zutiefst gut. Und Gott freut sich darüber. - Ein Satz: Und noch einen Wunsch habe ich. In dem Stück von euch war nämlich der Satz von Corny: „Ich möchte ein gutes Brot mit euch werden.“ Dass es den Menschen schmeckt und sie satt werden. Das möchte ich Gott auch bitten: Gib, dass unser Leben fruchtbar ist und wir anderen geben können, was sie brauchen. So wie Jesus gesagt hat: ich bin das Brot des Lebens. In diesem Sinne: Danke Gott für deine Güte und dein Wirken. Deine Güte soll durch uns zu anderen Menschen kommen. Lass uns für andere - ein gutes Brot werden. Amen.