Warum Religionsunterricht an der Berufsschule ? Was braucht ein junger Mensch, um in der heutigen (Berufs-) Welt seinen Mann/ seine Frau zu stellen? -Fachkönnen -Fachwissen -Handwerkliche Fähigkeiten = Fachkompetenz -Zuverlässigkeit -Verantwortungsbereitschaft - Gemeinschaftsfähigkeit = Sozialkompetenz - Perspektiven für ein gelingendes Leben - Erkennen der Sinnhaftigkeit der eigenen Existenz = Sinnkompetenz Junge Menschen brauchen Fachkompetenz, die ihnen an der Berufsschule im fachspezifischen Unterricht vermittelt werden soll. Darüber hinaus brauchen Jugendliche für ein gelingendes Leben sowohl im Beruf als auch im persönlichen Bereich Sozial- und Sinnkompetenz. Zusammen mit anderen Fächern wie Sozialkunde und Deutsch versucht der Religionsunterricht deshalb, junge Menschen in ihrer Persönlichkeitsbildung zu fördern: - Förderung der charakterlichen Entwicklung - Förderung von Verantwortungsbereitschaft - Förderung von Gemeinschaftsfähigkeit - Hilfe bei der Suche nach Sinn und erfülltem Leben. Ein stabile Persönlichkeit ist eine wichtige Voraussetzung, um verlässliche berufliche Leistung bringen zu können. Vom christlichen Menschenbild ausgehend ist es dem Religionsunterricht darüber hinaus ein zentrales Anliegen, jungen Menschen ihre Würde bewusst werden zu lassen und sie zu einer verantwortlichen Lebensführung anzuregen. Spannungsfelder jugendlichen Lebens Junge Menschen erfahren ihr Leben häufig in Spannung zwischen verschiedenen Bereichen. Auf der einen Seite erleben sie die Welt der Ausbildung und Arbeit mit Anforderungen, Leistung, zum Teil auch Ausbeutung und Frustration. Auf der anderen Seite steht ihre Freizeitwelt mit Erholung, Spaß, mit ihren Freunden, Austoben, Lebensfreude usw., was Jugendliche häufig als ihr „eigentliches Leben“ bezeichnen. Andere Spannungsfelder stellen die Möglichkeiten der Technik dar, von denen Faszination und Herausforderungen ausgehen. Ein Beispiel dafür ist der Führerschein und dann das Autofahren. Junge Menschen brauchen Anregung, mit diesen Herausforderungen verantwortlich umzugehen. Negative Auswirkungen der technisierten Welt wie Stress und Umweltgefährdungen müssen sie erkennen und zu einer eigenverantwortlichen Lebensgestaltung angeleitet werden. Die zunehmende Unsicherheit über Modelle gelingenden Zusammenlebens verlangt nach Kriterien, die für den Aufbau einer tragfähigen Partnerschaft verlässliche Hilfen geben. Die Unübersichtlichkeit und Widersprüchlichkeit unserer Gesellschaft (z.B. Politik) verlangt nach offenem Gespräch und Suche nach Perspektiven, die jungen Menschen auch ein gesellschaftliches Engagement in Vereinen, Parteien und Kirchen attraktiv erscheinen lässt. Der Religionsunterricht an der Berufsschule hat den Auftrag, Jugendlichen zu einem ganzheitlichen und sinnvollen Leben in ihren Spannungsfeldern zu helfen. Dazu will auch die Auseinandersetzung mit den zentralen christlichen Glaubensinhalten und der Person Jesus Christus beitragen. Die Inhalte des Religionsunterrichts an der Berufsschule Sowohl in den katholischen als auch evangelischen Lehrplänen sind diese Themenbereiche annähernd gleich formuliert. 10. Jahrgangsstufe: 1. Wer bin ich? 2. Arbeit und Freizeit 3. Verantwortliche Partnerschaft 4. Mit Konflikten leben 5. Glück (Lebensfreude und Konsum) 6. Sucht 11. Jahrgangsstufe: 1. Christsein im Alltag 2. Unverfügbarkeit des Lebens (Gentechnik, Abtreibung, Todesstrafe) 3. Das Geheimnis der Zeit 4. Religiöse Strömungen (Okkultismus, Scientology u.a.) 5. Die Frage nach Gott 6. Sterben und Tod 7. Verantwortung, Schuld, Versöhnung 12./13. Jahrgangsstufe: 1. Erwartungen an die eigene Zukunft 2. Kirche und Weltreligionen 3. Menschenrechte 4. Beitrag zum Frieden 5. Ehe und Familie 6. Naturwissenschaft und Glaube 7. Bewahrung der Schöpfung 8. Sinn des Lebens Wie wir unsere Rolle als Religionslehrer an der Berufsschule sehen Wir verstehen uns als LEHRER Wir wollen herausfordern zum Nach- und Selberdenken; wir wollen notwendige Inhalte vermitteln; wir wollen zum Erschließen neuer Horizonte anreizen. VORBILD Wir möchten beispielhaft vorleben, wie Reden und Handeln übereinstimmen können. Wir möchten exemplarische Erwachsene sein, an denen Jugendliche Maß nehmen und Ansporn finden können. Wir möchten glaubhaft Christsein im Schulalltag praktizierten. SEELSORGER Wir bemühen uns, offene Ohren zu haben für die Anliegen und das Ergehen unserer Schüler. Wir bieten uns an als Gesprächspartner, zum Zuhören. Wir regen unsere Schüler an, eigene Lösungen für ihre Probleme zu finden; wenn nötig, geben wir auch Rat. In bestimmten Fällen vermitteln wir weiterführende Hilfen (z.B. Beratungsstellen). Gerhard Lachner Dipl. Religionspädagoge (FH) i.K., M.Edu. Wie wir im Religionsunterricht arbeiten Breiten Raum im Religionsunterricht nimmt das Gespräch in seinen vielfältigen Formen ein: Unterrichtsgespräch, Partner- und Gruppengespräche, Gespräche auf den Gängen und unter vier Augen, usw. Zur Informationsvermittlung verwenden wir neben gedruckten Medien wie Büchern und Arbeitsblättern auch moderne Medien wie CD-Rom und Internet. In zunehmendem Maße setzten wir selbstgesteuerte Lernformen wie Eigenverantwortliches Arbeiten, Portfoliomethode und Projektarbeit ein. Diese Methoden ermöglichen stärkere aktive Beteiligung der Schüler und bieten vertiefte Lernchancen. Für den Religionsunterricht steht uns ein schöner und gut ausgestatteter Raum zur Verfügung. Der Unterricht findet daneben auch in den verschiedenen Klassenzimmern statt. Menü: Methoden Links einfügen: s. Liste Portfoliomethode siehe www.rpi-virtuell.de Eigenverantwortliches Arbeiten ?