Wirtschaftspolitik Neumann Kolloquium Dienstag, 28. Januar 2003 _____________________________________________________________________________________________________ Die Transformationskurve 3. Marginalbedingung: GRSA = GRT = GRSB (Paretooptimal) Kann vollständige Konkurrenz dieses Paretooptimum erreichen? Marginalbedingung I GRSXF GRSYF Die Produktion von Gut X C L K Kosten Arbeit Faktor1 Kapital Faktor 2 Isokostengerade: w Preis für Faktor 1 z Preis für Faktor 2 C = z*K + w*L C w *L => K = Z z K w = Steigung der Isokostenlinie! L z Vollständige Konkurrenz auf den Faktormärkten: Gleiche Faktorpreise für alle Damit ist die Steigung der Isokostengerade für alle Produzenten identisch. Der repräsentative w Produzent wählt GRS XFS (den Tangentialpunkt) Für jeden Unternehmer gilt diese Gleichung. Er z passt seine Allokation diesem, Preisverhältnis an. Seite 1 von 3 Wirtschaftspolitik Neumann Kolloquium Dienstag, 28. Januar 2003 _____________________________________________________________________________________________________ Die Produktion von Gut Y C L K Kosten Arbeit Faktor1 Kapital Faktor 2 Isokostengerade: w Preis für Faktor 1 z Preis für Faktor 2 C = z*K + w*L C w *L => K = Z z K w L z Auch der repräsentative Produzent von Y wählt GRS YFS => GRSXFS GRSYFS w ! z => 1. Marginalbedingung erfüllt..! Gilt die 2. Marginalbedingung? Zu zeigen: GRSA = GRSB E Budget Gut X px Gut Y py E = px * X + py * Y => Y = E px *X py py px Y X py Bei vollständiger Konkurrenz sind die Güterpreise für alle identisch Y px X py Individuum B wählt nutzenmaximierend trotz eines geringeren Einkommens und anderer Präferenzen px Y den Tangentialpunkt GRSB = X py Bei vollständiger Konkurrenz wird die Marginalbedingung II erfüllt! Individuum A wählt nutzenmaximierend den Tangentialpunkt GRSA = Ist die 3. Marginalbedingung ebenfalls erfüllt (GRT = GRS) ? – d.h. zu zeigen ist: GRT = 1) WY PY * GPAY W X PX * GPA X (siehe erste Stunde) px py bei vollständiger Konkurrenz gilt: WY W X W Seite 2 von 3 Wirtschaftspolitik Neumann Kolloquium Dienstag, 28. Januar 2003 _____________________________________________________________________________________________________ dLY dL X 2) GRT = 3) dY = dLY * GPAY dX = dL X * GPA X dLY * GPAY dL X * GPAY GPAY Y X dL X * GPA X dL X * GPA X GPA X für marginale Änderungen w p p 1 = Y * pX X w pY pY pX => Auch MB III ist erfüllt! Vollständige Konkurrenz bringt uns zu einem paretooptimalen Marktergebnis. ● ● ● Möglichkeit von Marktversagen Statisches Modell. Keine dynamische Entwicklung Anreiz de Menschen, Innovationsgewinn durch Vorsprung vor der Konkurrenz zu erwirtschaften: „Wettbewerb als Entdeckungsverfahren“ Ubiquität von Marktversagen: Viele Marktunvollkommenheiten Wettbewerb ist wünschenswert! Wie erreicht man in einer Wirtschaft Wettbewerb? – Man braucht staatlich vorgegebene Rahmenbedingungen für Wettbewerb. Eine Auflistung nach Walter Eucken ( 8 Prinzipien der Wettbewerbsordnung). 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) 8) Grundprinzip: Freie Marktpreisbildung Primat der Währungspolitik: Stabiles Preisniveau Offene Märkte Privateigentum Vertragsfreiheit Haftung Konstanz der Wirtschaftspolitik Zusammengehörigkeit dieser Prinzipien Sollte eines der Prinzipien verletzt sein, dann kann durchaus ein weiteres Prinzip verletzt werden, um wieder ein sinnvolles Gleichgewicht herzustellen (Sekond-Best-Lösung) Wenn diese Prinzipien eingehalten werden, funktioniert der Wettbewerb. Es sei denn, es liegt Marktversagen vor. 1) natürliche Monopole 2) ruinöse Konkurrenz 3) externe Effekte (scheitern an Punkt 4 + 6 der Wettbewerbsprinzipien) 4) asymmetrische Information Seite 3 von 3