Die Untersuchungen bei der Harninkontinenz An erster Stelle steht das Gespräch mit dem Arzt. Der Betroffene schildert die Krankheitszeichen, wobei der unfreiwillige Harnabgang typisch ist. Frauen berichten zudem auch häufig über ein Vorfallgefühl im Dammbereich. Durch weitere gezielte Fragen verschafft sich der Arzt dann wichtige Informationen, die über den richtigen Einsatz der sich anschließenden Untersuchungen entscheiden. In der Bewertung aller erhobenen Befunde wird letztlich die nachfolgende Behandlung daraus entwickelt und mit dem Patienten besprochen. Bei Fragen zur Krankheitsvorgeschichte wie dem Beginn der Erkrankung ist es besonders wichtig, vorausgegangene Operationen anzugeben. Beim Mann z. B. eine Operation an der Vorsteherdrüse, bei der Frau z.B. eine Gebärmutteroperation. Eine ganz wichtige Frage ist: Wann und unter welchen Bedingungen kommt es zu unkontrolliertem Harnverlust? Zur Festlegung der Form der Harninkontinenz gebührt eine besondere Aufmerksamkeit den Organen der ableitenden Harnwege: Angefangen von der Niere über die Harnblase bis zur Harnröhre mit ihrer äußeren Öffnung, dabei werden die äußeren und inneren Geschlechtsorgane einbezogen sowie alle anderen Organe in der Nachbarschaft. Nach der körperlichen Untersuchung können weitere je nach Erfordernis folgen, so die Blutuntersuchung ergänzt mit einer Blutzuckerbestimmung, die tastende Untersuchung durch den Enddarm zur Beurteilung z. B. der Vorsteherdrüse des Mannes verbunden mit der Frage: Ist sie vergrößert und behindert den ordentlichen Harnabfluß? Bei Frauen wird eine gynäkologische Untersuchung ergänzend Auskunft geben. Eine Beurteilung des Urins, eine Ultraschalluntersuchung, die Blasendruckmessung, Röntgenaufnahmen und möglicherweise die Blasenspiegelung (Zystoskopie) spielen weiter eine wichtige Rolle bei der Abklärung der Harninkontinenz. Belastungsinkontinenz / Stressinkontinenz Die Urinuntersuchung Eine durch Bakterien verursachte Blasenentzündung kann für eine Dranginkontinenz verantwortlich sein. Durch eine einfache Urinuntersuchung kann dies weiter eingegrenzt werden. Auch die Beurteilung von Zellmaterial im Urin gibt wertvollen Aufschluß. Dranginkontinenz Die Ultraschalluntersuchung Sie ist eine universelle Methode und wird häufig genutzt. Sie ist leicht und schnell einsetzbar und gibt dem Urologen viele Informationen zur Beurteilung der Organe im Bauch und im Becken. Sie ist ein völlig schmerzfreies Verfahren. Der Arzt sieht auf einem Bildschirm ein Bild aus dem Körperinneren. Überlaufinkontinez Die Blasendruckmessung (Zystometrie) Dies ist eine der wichtigsten Untersuchungen zur Abklärung der Harninkontinenz. Die Harnblase wird über einen Katheter mit Flüssigkeit gefüllt. Während des Auffüllvorgangs werden die Druckwerte unter den verschiedenen Füllungszuständen gemessen. Gleichzeitig wird auch im Enddarm gemessen, um Druck von außerhalb auf die Harnblase auszuschließen. Kombiniert wird die Zystometrie ggf. auch mit einer Röntgenbild-Darstellung des Harnabflusses nach Einfüllen von Kontrastmittel in die Harnblase; der Patient wird dabei zum Husten aufgefordert. Überlaufinkontinenz Die Blasenspiegelung (Zystoskopie) Die Zystoskopie wird unter örtlicher Betäubung oder in Narkose durchgeführt. Das Zystoskop (sh. Abb.) ist ein Instrument, in dem ein Licht leitendes System mit einer Lichtquelle verbunden ist. Die Durchführung einer Blasenspiegelung wird in der Regel vor geplanten operativen Maßnahmen durchgeführt. Bei dieser Untersuchung kann die Harnröhre und die Harnblase gut beurteilt werden. Beim Mann ist zudem die Vorsteherdrüse teilweise direkt einsehbar. Überlaufinkontinenz Mischung aus allem: Reflexinkontinez