Medizin Trinktagebuches zur realistischen Einschät

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Medizin
Trinktagebuches zur realistischen Einschätzung der Beschwerdesymptomatik sowie die
Abnahme von Laborwerten einschließlich
der Urinkontrolle, des PSA-Wertes und einer
Urinkultur.
Ergänzend ist weiterhin eine Bildgebung
notwendig. Diese betrifft zunächst die Sonografie der Nieren, der Harnblase und der
Prostata einschließlich der Bestimmung des
Restharns. Darauf aufbauend muss entschieden werden, ob Röntgenuntersuchungen zur
Beurteilung der Nieren und der Harnblasenkonfiguration sowie des Harnröhrenverlaufes notwendig sind. Wichtige Informationen erhält der behandelnde Arzt durch eine
Harnstrahlmessung und in speziellen Fällen
durch die Urodynamik sowie ggf. eine Blasenspiegelung.
1. Die Dranginkontinenz
Die Dranginkontinenz bzw. sogenannte
Urgeinkontinenz ist gekennzeichnet durch
ein starkes Dranggefühl mit unfreiwilligem
Urinverlust. Dabei wird der Urin bereits oft
auf dem Weg zur Toilette verloren. Diese
Form ist die vorherrschende Inkontinenzform des Mannes in jedem Lebensalter. Die
Ursache dieser Inkontinenzform ist , insbesondere beim Heben, Tragen sowie Husten
und Niesen eine erhöhte Empfindlichkeit des
Blasenmuskels sowie eine ungewollte Verkrampfung von diesem, welches letztendlich
die unfreiwillige Urinaustreibung aus der
Harnblase bewirkt.
Bei der Therapie der Dranginkontinenz gilt
es zunächst, konservative Behandlungsmethoden auszuschöpfen. Diese beinhalten je
nach Untersuchungsergebnissen Toilettengänge nach der Uhr, eine Unterdrückung der
Toilettengänge, eine Einschränkung des Koffeingenusses sowie des Konsums von kohlensäurehaltigen Getränken. Als zweite Stufe
gilt die medikamentöse Therapie, beispielsweise bei der Behandlung eines in der Urinkultur nachgewiesenen bakteriellen Harn-
wegsinfektes, durch Antibiotika-Gabe oder
durch eine sogenannte Langzeitprophylaxe.
Diese kann beispielsweise durch die Harnansäuerung mittels Preiselbeer-Fruchtsaft,
Cranberry-Kapseln/Extrakt, Acimethin®,
L-Methionin®, aber auch durch Harndesinfizienzien durchgeführt werden. Eine weitere Medikamentengruppe umfasst die Anticholinergika, welche den überempfindlichen
Blasenmuskel beruhigen. Vertreter dieser
Medikamentengruppe sind beispielsweise
Spasmex®, Vesikur®, Emselex® und Mictonorm®.
Bei Vorhandensein eines Grünen Stars
(Glaukoms) dürfen diese Medikamente
nicht angewandt werden. Nebenwirkungen der Anti­cholinergika sind insbesondere
Mund­trockenheit, Herzrasen sowie ein verschwommenes Sehen.
Eine dritte Form der medikamentösen Therapie stellen die Alpha-Blocker dar, welche
bei der Behandlung des benignen Prostatasyndroms eingesetzt werden. Vertreter dieser Gruppe sind beispielsweise Tamsulosin®,
Omnic® und Terrablock®. Wie der Name
schon sagt, werden Alpha-Rezeptoren im
Bereich des Blasenauslasses und der Prostata
geblockt, es kommt zu einer Hemmung der
Signalübertragung zum Gehirn und somit zu
einer Unterdrückung des Harndrangs.
Sollte die medikamentöse Therapie als zweite
Stufe der Behandlung einer Dranginkontinenz nicht wirken, besteht bei bestimmten
Personen die Möglichkeit einer interventionellen Therapie, beispielsweise mit einer
Botox®-Injektion in den Blasenmuskel. Diese Methode wird mittels Blasenspiegelung
angewendet und stellt insgesamt ein nebenwirkungsarmes Verfahren dar. Es erfolgt
hier die Hemmung der Signalübertragung
von den Nerven auf den Blasenmuskel, somit
wird ebenfalls eine Beruhigung von diesem
erreicht. Eine zweite interventionelle Therapie stellt die chronische sakrale Nervenstimulation dar. Durch implantierte Elek­troden
an den Nerven im Bereich des Kreuzbeines
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