2. Energieniveaus freier Atome und optischer Zentren in Kristallen Ziel: Darstellung der quantenmechanischen Formalismen zur Berechnung der Energieniveaus. Das atomare System wird beschrieben durch: einen vereinfachten, aber brauchbaren Hamilton-Operator Ĥ mit den Eigenzuständen a und den Eigenwerten Ea. Wellenfunktion des stationären Zustands: a r , t a exp iEa t / Hier: Berechnung der Eigenzustände a von Ĥ unter Berücksichtigung der Symmetrie von Ĥ . Nützliches Theorem: Wenn ein Operator Ô mit Ĥ vertauscht, d.h. Hˆ , Oˆ 0 , dann können die Eigenzustände von Ĥ so gewählt werden, daß sie Eigenzustände von Ô sind. Die Eigenzustände können dann nach den Eigenwerten von Ô bezeichnet werden. Die Beschreibung der Wellenfunktionen des elektronischen Systems durch die Eigenwerte eines Operators Ô erlauben die Benutzung weiterer nützlicher Theoreme: 1. Es gibt keine Matrixelemente von Ĥ zwischen Eigenzuständen von Ô mit verschiedenen Eigenwerten. 1 Hˆ 2 0 mit Ô1 E11 und Ô2 E2 2 , wobei E1 E2 2. Es gibt keine Matrixelemente von Ô zwischen Wellenfunktionen mit verschiedenen Energieniveaus. 1 Oˆ 2 0 2.1. Elektronische Struktur eines Atoms mit einem Elektron Hamilton-Operator für ein Elektron in einem elektromagnetischen Feld, charakterisiert durch die Potentiale und A (nach Dirac): Hˆ p eA 2m 2 e e s B ... m Spin Bahn Zeeman Kopplung Term rl s mit: B A, s : Elektronenspin Vereinfachung: Elektron im elektrostatischen Feld des Kerns: p2 Ze2 ,A0 H l s Hˆ 0 Hˆ so 4 o r 2m 4 0 r Ze 2.1.1 Bahndrehimpuls Weitere Vereinfachung: Spin-Bahn Kopplung Hˆ so wird vernachlässigt 2 2 2 2 2 2 2 ˆ2 ˆ Ze p l Ze 2 l Ze Hˆ 0 r 2 2 2 2m 4 0 r 2m 2mr 4 0 r 4 0 r 2m r r r 2mr Kommutatoren: lˆx , lˆy i lˆz , lˆy , lˆz i lˆx , lˆz , lˆx i lˆy , lˆ2 , lˆ 0 2 2 Weiterhin: lˆ enthält nicht r̂ Hˆ 0 , lˆ 0 Im Einelektronensystem gilt Drehimpulserhaltung! Ĥ 0 , lˆ 2 , lˆz bilden einen Satz kommutierender Operatoren Als Energieeigenzustände können Eigenzustände von lˆ 2 und lˆz gewählt werden Eigenzustände: nlml r Rnl r Yl ml , mit: n, l, ml: Quantenzahlen, die den Eigenzustand beschreiben nlml r nlml : Gesamtwellenfunktion Rnl r nl : Radialwellenfunktion Yl ml , : Kugelflächenfunktionen, Eigenzustände von lˆ 2 und lˆz , d.h.: lˆ2Yl ml , l (l 1) 2Yl ml , lˆzYl ml , ml Yl ml , Energieeigenwerte: Enlml mZ 2 e 4 2 4 0 n 2 2 2 n = 1, 2, 3, ... Hauptquantenzahl l = 0, 1, 2, ..., (n-1) Drehimpulsquantenzahl ml = 0, +1, +2, ..., +l z-Komponente Enlml hängt nur von n ab, daher große Entartung (Entartung = n2) Inversion r r bzw. r, , r, , Der Hamilton-Operator Ĥ 0 ist invariant unter der Koordinatentransformation r r : Inversionsoperator Pˆi mit Pˆi f r f r Hˆ 0 , Pˆi 0 D.h. die Eigenzustände von Ĥ 0 können so gewählt werden, daß sie Eigenzustände von Pˆi sind, d.h. entweder gerade oder ungerade unter Inversion sind. Die Yl ml haben diese Eigenschaft, denn: l l Yl ml , 1 Yl ml , Pˆi nlml 1 nlml Wellenfunktionen nlml mit geradem l (ungeradem l) haben gerade (ungerade) Parität. Die Paritätseigenschaft ist von besonderer Bedeutung für die Bestimmung der Auswahlregeln von spektroskopischen Übergängen. 2.1.2 Elektronenspin Konzept des Elektronenspins (eingeführt von Goudsmit & Uhlenbeck, 1926): Intrinsischer Drehimpuls in Verbindung mit einem magnetischen Moment. Dirac (1927): Elektronenspin ist eine Konsequenz aus der relativistischen Betrachtung. Hˆ pˆ eAˆ 2m 2 ˆˆ e sB ˆ ˆ ... e r ls m Der Spin-Operator ŝ hat die gleichen Vertauschungseigenschaften wie lˆ , d.h.: s x , s y i sz , s y , sz i s x , sz , s x i s y , sˆ 2 , sˆ 0 ŝ 2 und sˆz vertauschen und haben zwei gemeinsame Eigenzustände, charakterisiert durch die Spinquantenzahl s (analog zu l) und Quantenzahl ms (analog zu ml), welche die zKomponente des Spindrehimpulses (in Einheiten von ) angibt. s = ½, ms = + ½ Schreibweise: sms , d.h. 11 1 1 11 1 1 oder bzw. s ms , d.h. oder bzw. 2 2 22 2 2 22 11 1 1 1 1 s ("spin up") oder s ("spin down") 22 2 2 2 2 Weiterhin (analog zu lˆ2 und lˆz ): sˆ 2 sms s s 1 2 sms sˆz sms ms sms Die beiden Spin-Funktionen sind orthonormal: 1 und 0 Einelektronensystem: Produktzustand: u nlml sms nlsml ms nlml ms (Quantenzahl s wird oft weggelassen, da s = ½) 2.1.3 Gesamtdrehimpuls Betrachtung der energetischen Entartung der Elektronenzustände: für einen Wert von n sind n verschiedene Werte von l erlaubt für jedes n und l gibt es 2(2l+1) verschiedene Werte, entsprechend den verschiedenen Werten von ml und ms für jeden Satz von nl- bzw. nls-Werten gibt es einen 2(2l + 1)-fachen Funktionenbzw. Vektorraum und die nlml ms -Zustände bilden eine orthonormale Basis für diesen (nls)-Raum. Für diesen (nls)-Raum können verschiedene orthonormale Basen verwendet werden (z.B. Chemie: Linearkombination von nlml -Zuständen) Hier: Satz von Basisfunktionen klassifiziert nach dem Gesamtdrehimpuls: ˆj lˆ sˆ Vertauschungsregel für ĵ (analog zu lˆ und ŝ ): ˆjx , ˆj y i ˆjz , ˆj y , ˆjz i ˆjx , ˆjz , ˆjx i ˆj y , ˆj 2 , ˆj 0 lˆ2 , sˆ2 , ˆj 2 , ˆjz bilden einen Satz von Operatoren, die auch mit Ĥ 0 vertauschen. es können Energie-Eigenzustände gewählt werden, die auch Eigenzustände von lˆ2 , sˆ2 , ˆj 2 , ˆjz sind. ĵ 2 und ˆjz sind charakterisiert durch die Quantenzahlen j und mj Energie-Eigenzustände: nlsjm j sind Linearkombination der nlsml ms : nlsjm j nlsm m l ml ms s lsml ms lsjm j Clebsch-Gordon-Koeff. Es gibt 2 erlaubte Zustände für j, nämlich l + ½ und l - ½ und für jeden Wert von j gibt es (2j + 1)-Werte von mj: + j, + (j - 1), ... l und s koppeln zum Gesamtspin j, die Gesamtdrehimpulszustände sind Eigenzustände der gekoppelten Darstellung. nlsml ms und nlsjm j sind beides gültige Sätze von Eigenfunktionen des Hamiltonoperators Hˆ o . Tabelle: Eigenschaften von Drehimpulsoperatoren Ĵ und Eigenzuständen JM von Drehimpulsen. Ĵ steht für ĵ , lˆ , ŝ oder eine Summe von Drehimpulsen. J x , J y i J z ; J y , J z i J x ; J z , J x i J y J Jx J y J 2 J x2 J y2 J z2 J J J z2 J z J J J z2 J z J , J z J , J z J J ; J , J z J ; J 2 , J 0 J 2 JM J J 1 2 JM J z JM m JM J JM J M J M 1 JM 1 J JM J M J M 1 JM 1 2.1.4 Spin-Bahn-Kopplung Hˆ so r lˆ sˆ Magnetische Kopplung zwischen dem rotierenden Elektron („Elementarmagnet“) und dem magnetischen Feld, verursacht durch die relative Bewegung zwischen Kern und Elektron. 1 1 ˆ 2 ˆ2 2 Ze2 ˆ ˆ und l s l s l s 2l z sz = j l sˆ r 2 2 3 2 2 4 0 2m c r 1 lˆ sˆ vertauscht mit lˆ 2 sˆ 2 , nicht mit lˆz sˆz nlsml ms sind keine Eigenzustände von lˆ sˆ ! Aber: ĵ vertauscht mit lˆ sˆ , und daher mit Hˆ so . D. h.: lˆ sˆ , ĵ 2 , ˆjz bilden einen Satz vertauschender Operatoren nlsjm j bilden Satz von Eigenfkt. dieser Operatoren und sind Eigenzustände von Ĥ 0 Jetzt: Sind nlsjm j Eigenzustände von Hˆ so r lˆ sˆ ? Berechnung der Matrixelemente von Hˆ so : ˆj 2 lˆ2 sˆ2 n´l´s´ j´m j ´ r nlsjm j 2 2 j j 1 l l 1 s s 1 n´l´ r nl l´l s´ s j´ j m j ´m j 2 Bedeutung: Konfigurationsmischen Hˆ so mischt Zustände mit gleichem l, s, j, mj, aber verschiedenen n ! nlsjm j sind keine Eigenzustände von Hˆ so , sondern: c1 nlsjm j c2 n´lsjm j Wenn die energetische Differenz zwischen Zuständen mit verschiedenem n sehr viel größer ist als die Matrixelemente Hˆ so , dann ist dieses Mischen sehr klein und kann 2 Hˆ so 1 vernachlässigt werden, da der zugemischte Anteil sich ergibt aus E2 E1 Also: In dieser Näherung sind dann die nlsjm j Eigenzustände von Hˆ 0 Hˆ so Diagonalelemente von Hˆ so ergeben sich aus obiger Gleichung, die Spin-Bahn-Energien sind: Eso ,1 l 2 2 und Eso,2 l 1 2 2 mit nl r nl (Nichtdiagonalelement ´ n´l r nl ist sehr klein dagegen) Beispiel: Natrium D Linie |nls,j=l+1/2,mj> (l+1/2) |nlsmlms> oder |nlsjmj> H0 nlsjm j ist entartet bzgl. j (j = l s) nls, j l 1 , m j ist entartet bzgl. mj 2 |nls,j=l-1/2,mj> H0 + Hso 2.2 Übergänge zwischen stationären Zuständen Bisher: Diskussion um die Bestimmung der Eigenzustände des Hamiltonoperators eines Einelektronen-Atoms: n ( r , t ) n ( r )exp( i Ent / ) , (n = (n, l, s....) passender Satz von Quantenzahlen) Für diese stationären Zustände gilt: Ladungsdichte ist unabhängig von der Zeit: (r , t ) e n (r , t ) e n(r ) 2 2 Beispiel für einen nichtstationären Zustand: 2 s ( r , t ) 3 p ( r , t ) 2 s ( r ) exp( iE2 s t / ) 3 p ( r ) exp( iE3 p t / ) Ladungsdichte enthält oszillierenden Term: ( r , t ) e 2 s ( r ) 3 p ( r ) 2 s* 3 p exp i t 3*p 2 s exp i t , E3 p E2 s 2 2 Bedeutung: (r ) hat ein von null verschiedenes Dipolmoment (2s, 3p haben versch. Parität) Das Atom in diesem nichtstationären Zustand verhält sich wie ein oszillierender elektrischer Dipol Dieser Dipol absorbiert oder emittiert (klassische elektromagnetische Theorie!) Strahlung der Frequenz = (E3p - E2s)/, diese Frequenz entspricht gerade der BohrBedingung: = E3p - E2s Um einen Übergang zwischen stationären Zuständen zu haben, muß eine Wechselwirkung auftreten, die das System stört und ein Mischen der verschiedenen Zustände zur Folge hat. Das Mischen muß Zustände verschiedener Parität enthalten (Paritäts-Auswahlregel) 2.3 Vielelektronen - Atome 2.3.1 Zentralfeldnäherung: Hamilton-Operator: Summe über alle N Elektronen des Einelektronenoperators + Coulomb-Wechselwirkung zwischen den Elektronen: 2 2 2 ˆ p Ze e ( ri ) lˆi sˆi Hˆ i 4 o ri i 2m i j 4 o rij Berechnung vor allem aufgrund des letzten Terms sehr schwierig. Zentralfeldnäherung: U i ( ri ) e2 4 r j i o ij die Wechselwirkung des i-ten Elektrons mit den anderen (N-1)-Elektronen wird ersetzt durch ein gemitteltes Potential Ui ( ri ) 2 2 2 ˆ ˆ p Ze p i i ri lˆi sˆi U i ri Vˆi ri ri lˆi sˆi Hˆ 4 0 ri i 2m i 2m mit Vi ´ ri : kugelsymmetrischer Einelektronen-Operator, der die potentielle Energie des i-ten Elektrons im Feld des Kerns und aller anderen Elektronen beschreibt. 2 2 ˆ p Ze Vgl. H-Atom: Hˆ ( r ) lˆ sˆ , aber Potentialterm Vi ´ ri ist komplizierter 2m 4 o r 2.3.2 Separation 2 ˆ p i ˆ ˆ ˆ Vi ( ri ) Weitere Vereinfachung: H so wird vernachlässigt: H 0 2 m i Separation: nlml Rnl' (ri ) Yl ml (i , i ) Rn' ( ri ) ist Lösung der Radialgleichung, die das Zentralfeldpotential Vi ´ ri enthält. Yl ml (i ,i ) : Winkelanteil, wie beim H-Atom Die Energie eines Einelektronenzustandes hängt ab von n und l: Enl Gesamtfunktion: weitere Multiplikation mit Spinzustand S(ms) für Einelektronenzustand: u = Rnl' ( r ) Yl ml ( , ) S (ms ) nlml sms nlml ms Der Vielelektroneneigenzustand von Ĥ 0 kann nun geschrieben werden als Produkt i ui , (i: Satz von Einelektronen-Quantenzahlen des i-ten Zustands). Die Energie dieses Zustands i ui ist E ni li und hängt von den nili Werten ab. Begriff der Elektronenkonfiguration: Eine Elektronenkonfiguration ist ein Satz von nili - Werten. Die Energie hängt nicht ab von ml und ms, daher besitzen die Eigenzustände einer Elektronenkonfiguration eine große Entartung. Berechnung von Vi ´ ri ist extrem schwierig. Hartree - Verfahren (Hartree 1928): selbstkonsistentes Feld (1,2,...) = u1(1) u2(2) u3(3) ...uN(N) Subskript: Satz der 4 Quantenzahlen (nlmlms) (1), (2), …: Elektronenkoordinaten 2.3.3 Austausch-Symmetrie Die Symmetrie des Hamilton-Operators unter Austausch der Koordinaten nennt man Austausch-Symmetrie. 2 2 2 ˆ p Ze e Hˆ i ( ri ) lˆi sˆi 4 o ri i 2m i j 4 o rij Ĥ ist invariant bei Vertauschung der Koordinaten zweier Elektronen. 2 2 ( ( x1 , x2 ) ( x2 , x1 ) , Hˆ ( r1 , r2 ) Hˆ ( r2 , r1 ) , identische Teilchen sind ununterscheidbar) Mit Pˆij : Vertauschungsoperator ( ri , si rj , s j ) folgt daher: Hˆ , Pˆij 0 , Pˆij PijBahn PijSpin , mit PijBahn : ri rj , PijSpin : si s j pˆ i ˆ ˆ Vi ( ri ) ) gilt: Hˆ 0 , Pˆij 0 Für den vereinfachten Hamiltonoperator ( H 0 i 2m Eigenwerte von Pˆij : "+1": gerade (symmetrisch), "-1": ungerade (antisymmetrisch) s (r1 , r2 ) s ( r2 , r1 ) , A ( r1 , r2 ) A ( r2 , r1 ) Pˆij A ( r1 , r2 ) A ( r2 , r1 ) A ( r1 , r2 ) , Pˆij S ( r1 , r2 ) S ( r2 , r1 ) S ( r1 , r2 ) aus Experiment: Elektronenwellenfkt. sind antisymmetrisch unter Pˆij (Fermionen!) Im Hartree-Verfahren ist keine Antisymmetrisierung erlaubt: Slater-Determinante u1 1 1,2,3,... N 1 N! u1 2 u1 3 u2 1 uN 1 u3 2 u3 3 uN 2 u N 3 u1 N u2 N u3 N uN N u: Wellenfunktion Index i: Quantenzahlen (I): Elektronenkoordinate u2 2 u2 3 u3 1 Wenn 2 Spalten oder 2 Reihen einer Matrix gleich sind, dann ist die Determinante gleich null, d.h. wenn zwei Elektronenzustände gleich sind, dann sind zwei Reihen in der Slater-Determinante identisch und damit ist die Wellenfunktion null. Bedeutung: Pauli-Prinzip: in einem Atom können keine zwei Elektronen den gleichen Zustand besetzen, d. h. zwei Elektronen können nicht die gleichen vier Quantenzahlen haben. Diese Slater-Determinanten-Wellenfunktionen können dargestellt werden als: ( ni li mli msi ) 1 , wobei = - 1 die Antisymmetrie zum Ausdruck bringt, d. h. die N Elektronen müssen so auf die N-Einelektronenzustände verteilt werden, daß die Gesamtwellenfunktion antisymmetrisch wird. Austausch-Symmetrie Die Symmetrie des Hamilton-Operators unter Austausch der Koordinaten nennt man Austausch-Symmetrie. Das Hartree-Selbstkonsistenzfeld-Verfahren berücksichtigt nicht die Antisymmetrie. Hartree-Fock-Verfahren dient zur Bestimmung der Slater-Determinanten-Wellenfkt. 2.3.4 Klassifizierung der Wellenfunktion des Zentralfeld-Hamilton-Operators 2 ˆ p i Hˆ 0 Vˆi ( ri ) vertauscht mit: lˆi , Lˆ lˆi , sˆi , Sˆ sˆi , Jˆ Lˆ Sˆ i 2m i i 1.) Hˆ 0 , ˆ 2i , sˆi2 , Lˆ2 , Sˆ 2 , Lˆz , Sˆz bilden Satz vertauschender Operatoren Eigenzustände von Ĥ 0 werden klassifiziert nach: (nili)LSMLMS und = - 1 ni li LSM L SS 1 sind Eigenzustände von Ĥ 0 ni li LSM L SS 1 werden gebildet aus Linearkombination der Slater-Deter- minanten-Wellenfunktionen für einen bestimmten Satz (nili). Die Antisymmetrie-Bedingung schränkt die Zahl der möglichen L,S-Werte für eine gegebene Konfiguration ein. 2.) Hˆ 0 , lˆi2 , sˆi2 , Lˆ2 , Sˆ 2 , Jˆ 2 , Jˆ z , Pˆij bilden Satz vertauschender Operatoren Eigenzustände werden klassifiziert nach: (nili),L,S,J,MJ, = -1 Diese Eigenzustände sind Linearkombinationen aus den Slater-DeterminantenWellenfkt. ( ni li ) LSM J M S 1 , d.h.: ni li LSJM J 1 n l LSM i i M L ,M S L S S 1 LSM L M S LSJM J aus Slater-Det.-Wfkt. Clebsch-Gordon Koeff. Linearkombination Wellenfunktion und Energieniveaus der äußeren Elektronen Im folgenden werden die äußeren Elektronen betrachtet. In der optischen Spektroskopie werden Übergänge in den äußeren Schalen betrachtet, abgeschlossene Schalen spielen eine untergeordnete Rolle. Die untersuchten Zentren sind in den meisten Fällen Ionen und keine ladungsfreien Atome. Für den Hamilton-Operator eines freien Ions gilt dann: Hˆ FI Hˆ 0 Hˆ ' Hˆ SO 2 ˆ p Hˆ 0 i Vˆ ' Ri : i-Elektronen im Zentralfeld (Kern- und innere Elektronen) i 2m e2 Hˆ ' i j 4 0 rij : Coulombwechselwirkung zwischen den äußeren Elektronen Hˆ SO ri lˆi sˆi : Spin-Bahn Wechselwirkung i Die Summation läuft dabei über die i äußeren Elektronen Ĥ 0 bezieht sich nun nur auf die äußeren Elektronen, die alle das gleiche Zentralfeldpotential V´(ri) spüren. Die Wellenfkt. des i-ten Elektrons ist die Slater-Determinante: n l m m 1 i i li si Hˆ ´ ist die Energie der Coulomb-Wechselwirkung zwischen den äußeren Elektronen. Hˆ ´ hat den Effekt, daß die äußeren Elektronen einer nichtzentralen Kraft unterliegen. lˆi (Bahndrehimpuls eines äußeren Elektrons) ist keine Konstante, d. h. Hˆ ', lˆi 0 Allerdings: Gesamtbahndrehimpuls bleibt erhalten, d.h. Hˆ ', Lˆ 0 Spin wird in Hˆ 0 Hˆ ' vernachlässigt, d.h. Hˆ 0 Hˆ ' vertauscht mit Ŝ . Hˆ 0 Hˆ ', Lˆ2 , Lˆ , Sˆ 2 , Sˆz , Pˆij Satz vertauschender Operatoren Eigenzustände von Hˆ 0 Hˆ i können beschrieben werden durch: L, S, ML, Ms, = -1 ( ni li ) LSM L M s 1 sind Eigenzustände von Ĥ 0 , auch von Hˆ ' ? Berechnung der Matrixelemente: Hˆ ', Lˆ 0 , Hˆ ', Sˆ 0 (nl ) L j S j M L j M S j Hˆ ' (nl ) Li Si M Li M Si 0 für i j aber: für verschiedene Konfigurationen gilt: (ni li ) ' LSM L M S Hˆ ' (ni li ) LSM L M S 0 Konfigurationsmischen (durch Coulombww. der äußeren Elektronen) normalerweise sind die Matrixelemente zwischen Funktionen verschiedener Konfigurationen sehr viel kleiner als der energetische Abstand zwischen den Konfigurationen: Konfigurationsmischen ist kleiner Effekt Vernachlässigt man das Konfigurationsmischen, dann werden die Eigenzustände von Hˆ 0 Hˆ ' beschrieben durch: ( ni li ) LSM L M S 1 Energie ist unabhängig von ML und MS, da: Hˆ 0 Hˆ ', L Hˆ 0 Hˆ ', S 0 Berechnung der Diagonalmatrixelemente von Hˆ ' (Griffith, 1961): Energien werden ausgedrückt durch Slater-Parameter F0, F2, F4, .... bzw. Linearkombinationen von ihnen: Racah-Parameter A, B, C, ... Coulombwechselwirkung der äußeren Elektronen Aufspaltung der Energieniveaus der Elektronenkonfiguration (nili) in LS-Terme 2S+1L Für jeden LS-Term gibt es (2L+1)(2S+1) Energie-Eigenzustände Eigenzustände beschrieben durch: ( ni li ) LSJM J 1 : ni li LSJM J 1 n l LSM i i M L ,M S L S S 1 LSM L M S LSJM J aus Slater-Det.-Wfkt. Clebsch-Gordon Koeff. Linearkombination Beispiel: Zwei p – Elektronen Elektronenkonfiguration: (nl,n´l´) mit l = l´ = 1 Falls auch n = n´, dann sind die Elektronen äquivalent allg.: (nln ' l ') LM L nlml n´l´ml ´ ll´ml ml ´ ll´LM L ml ,ml ' mit l = l´ = 1 folgt: (nln ' l ') LM L nlml n´l´ml ´ 11ml ml ´ 11LM L ml ,ml ' Gesamtdrehimpuls: L = 0, 1, 2 (S, P, D-Zustände) D-Zustand: L = 2, ML = 2, l = l´ = ml = ml´ = 1 (n1n '1) 22 n11 n´11 1111 1122 , mit 1111 1122 1 ergibt sich: ml ,ml ' ( n1n '1) 22 n11 n´11 Berechnung von L = 2, ML<2: Anwendung von L- auf 22 P-Zustände: L = 1, ML = 1 n1n´111 n1ml n´1ml ´ 11ml ml ´ 1111 ml , ml ´ Es gibt: m=1, m‘ = 0, 1110 1111 1 2 und m=0, m‘ = 1, 1101 1111 1 2 n1n´111 1 n11 n´11 n10 n´11 2 S-Zustände: L = 0, ML = 0 n1n´1 00 n1ml n´1ml ´ 11ml ml ´ 1100 ml , ml ´ Es gibt: m = 1, m‘ = -1, 111 1 1100 1 3 , m = 0, m‘ = 0, 1100 1111 1 3 , m =-1, m‘ = 1, 11 11 1111 1 3 n1n´1 00 1 n11 n´1 1 n10 n´10 n1 1 n´11 3 1) n = n‘ Obige Zustände sind Eigenzustände von P12bahn , wobei D(L=2) und S(L=0) symmetrisch und P(L=1) antisymmetrisch sind. Es gibt 4 Spinzustände: (1)(2), (1)(2), (1)(2), (1)(2) Linearkombinationen dieser Spinzustände sind Eigenzustände von Ŝ 2 und Sˆ z allg. gilt: SM S sms s ' ms ' ss ' ms ms ' ss ' SM S ms ,ms ´ i) S = 1, MS = 1 s = ½, s‘ = ½, ms = ½, ms‘ = ½ 11 11 11 22 22 Clebsch-Gordon Koeff.: 1 1111 11 11 11 11 1 2 2222 22 22 22 ii) S = 1, MS = 0 s = ½, s‘ = ½, ms = ½, ms‘ = -½ Clebsch-Gordon Koeff.: 1/ 2 s = ½, s‘ = ½, ms = -½, ms‘ = ½ Clebsch-Gordon Koeff.: 1/ 2 1 1 11 11 1 1 10 1 2 1 2 1 2 1 2 2 2 2 2 2 2 2 2 iii) S = 1, MS = -1 s = ½, s‘ = ½, ms = -½, ms‘ = -½ Clebsch-Gordon Koeff.: 1 1 1 1 1 1111 11 1 1 1 1 11 11 1 2 2 2 2 2 2222 22 2 2 2 2 iv) S = 0, MS = 0 s = ½, s = ½, ms = ½, ms‘ = -½ Clebsch-Gordon Koeff.: 1/ 2 s = ½, s = ½, ms = -½, ms‘ = ½ Clebsch-Gordon Koeff.: 1/ 2 1 1 11 11 1 1 00 1 2 1 2 1 2 1 2 2 2 2 2 2 2 2 2 Spinzustand mit S = 1 ist symmetrisch Spinzustand mit S = 0 ist antisymmetrisch Gesamtwellenfunktion ist Produktzustand: ( np ) 2 LSM L M S ( np ) 2 LM L SM S Bedingung: Gesamtwellenfunktion muß antisymmetrisch sein bei Anwendung von Pˆ12 Pˆ12bahn Pˆ12spin , d.h. bei Vertauschung von Bahn- und Spinkoordinaten D und S Zustände müssen mit S = 0 Zustand gekoppelt werden P Zustand muß mit S = 1 Zustand gekoppelt werden die erlaubten LS-Terme der (np)2 Konfiguration sind: 1 D, 3P, 1S (allg.: Notation: 2S+1L) Diese Zustände sind Eigenzustände von Hˆ 0 Hˆ ' (unter Vernachlässigung des Konfigurationsmischens) Die Diagonalelemente: ( np ) 2 LSM L M S Hˆ ' ( np ) 2 LSM L M S wurden berechnet von Tinkham (1964), Griffith (1961): E(1D) = F0 + F2 E(3P) = F0 - 5F2 niedrigster Zustand (Hundsche Regel) E(1S) = F0 + 10F2 9F2 15F2 6F2 2) n‘ n D-Zustand: (n1n '1)22 n11 n '11 f (1) g (2) mit (1), (2): Bahnkoordinaten von Elektron 1 bzw. 2 f(1) g(2) und f(2) g(1) sind keine Eigenzustände von Pbahn. ABER: ( fg )22 orb 1 1 f (1) g (2) g (1) f (2) multipliziert mit den symmetrischen bzw. 2 antisymmetrischen Spinzuständen ergeben Eigenzustände: 1D und 3D zwei nichtäquivalente p Elektronen besetzen entweder den 3D oder den 1D Zustand. Analog: 3P und 1P, 3S und 1S. Berechnung der Diagonalmatrixel. von ( fg )22 orb 1 1 f (1) g (2) g (1) f (2) : 2 npn´ p 22 orb 1 Hˆ ´ npn´ p 22 1 f 1 g 2 Hˆ ´ f 1 g 2 f 1 g 2 Hˆ ´ g 1 f 2 KJ K: Direktes Integral J: Austauschintegral Das Austauschintegral ist eine Konsequenz des Pauli-Prinzips: Elektronenwellenfunktion muß antisymmetrisch sein Der höherenergetische Zustand (orb = + 1) muß mit dem antisymmetrischen SpinSingulett Zustand (S=0) multipliziert werden der orb = - 1 Zustand mit dem symmetrischen Spin-Triplett (S = 1) E(1D) – E(3D) = 2J Aufspaltung eines L = 2 Zustandes (D Zustand) zweier inäquivalenter p Elektronen durch die Coulomb Wechselwirkung. 2J K H0 H0+H´ Spin-Bahn-Kopplung für Vielelektronenatome Spin-Bahn-Operator: Hˆ so i ( r1 )lˆi sˆi Atome mit kleiner Ordnungszahl: Hˆ ' Hˆ so zunächst Wellenfkt. für Hˆ 0 Hˆ ' , dann Hˆ so berücksichtigen Atome mit hoher Quantenzahl Hˆ SO Hˆ ' zunächst Spin-Bahn-WW berücksichtigen s j , dann Kopplung der j- Zustände durch Coulomb-Wechselwirkung: jj-Kopplung Hier: Hˆ ' Hˆ so 1 2 Hˆ SO ri lˆi sˆ ri ˆji lˆi 2 sˆi2 2 i i führt zur Mischung von Einelektronenzuständen verschiedener Quantenzahl n ist sehr klein Hso vertauscht mit li2, si2, ji und J vertauscht nicht mit L2 und S2 Term-Mischung: Zustände mit verschiedenem JMj haben gleiche Energie, J ´M J ´ Hˆ so JM J 0 Zustände mit gleichem JMj, aber von verschiedenen LS Konfigurationen mischen, d.h. haben unterschiedliche Energie, L´S´ JM J Hˆ so LSJM J 0 Russel-Saunders-Näherung Mischung zwischen verschiedenen LS-Termen wird vernachlässigt ni li LSJM J sind Eigenzustände von Hˆ SO , d.h. auch von Hˆ 0 Hˆ ' Hˆ SO Landé-Regel Es kann gezeigt werden, daß innerhalb eines LS-Terms die Matrixelemente von Hˆ SO 1 proportional zu denen von Lˆ Sˆ Jˆ 2 Lˆ2 Sˆ 2 sind. 2 Matrix-Elemente: J J 1 L L 1 S S 1 LS 2 Innerhalb eines LS-Terms gibt es eine Anzahl LSJM J -Zuständen mit verschiedenen J, die in Abwesenheit von Spin-Bahn-Kopplung die gleiche Energie haben. Der energetische Abstand zwischen benachbarten J-Niveaus ist: E J E J 1 J J 1 J J 1 J 2 Abweichung von der Landé-Regel liegt in den Näherungen der Russell-SaundersKopplung begründet. Aufspaltung der Energieniveaus einer (np)2 Konfiguration Coulombwechselwirkung H´: Aufspaltung in LS-Terme Spin-Bahn Wechselwirkung Hso: Aufspaltung in J Multiplets 2.4 Optische Zentren in einem statischen Kristallfeld Elektronische Zentren in inorganischen Festkörpern: einfach und mehrfach geladene Zentren in ionischen Kristallen Rekombinationszentren in Halbleitern Molekülionen Mehrelektronen-Verunreinigungen wie Übergangsmetall- und Selten-Erd-Ionen. Eine gemeinsame Behandlung aller elektronischen Zentren ist nicht möglich. Allerdings sind Symmetrie-Überlegungen für alle Zentren anwendbar. Trennung in eine Betrachtung für das statische Kristallfeld und eine Betrachtung für das dynamische Kristallfeld (Gitterschwingungen). Zunächst: Statisches Kristallfeld Kristallfeld: Störung der f n LSJM J Zustände des freien Ions Aufspaltung der Zustände: Anzahl und Symmetrie der Zustände wird durch die Symmetrie des Kristallfeldes bestimmt Optische Übergänge: Es werden nur Übergänge zwischen den Zuständen der äußeren Elektronen betrachtet, die inneren Elektronen in vollen Schalen bleiben von diesen Übergängen unbeeinflußt. Die inneren Elektronen bilden das konstante elektrostatische Zentralfeld Hamilton-Operator: Hˆ Hˆ FI Hˆ C Hˆ 0 Hˆ ' Hˆ SO Hˆ C ˆ ˆ mit H C H C ri , R i ri : Positionen der äußeren Elektronen R : Koordinaten der benachbarten Ionen Zunächst statisches, zeitlich gemitteltes Kristallfeld, d.h. gemittelte Koordinaten R werden benutzt. Berechnung der Eigenzustände und Eigenwerte hängt von der relativen Stärke der verschiedenen Terme des Hamilton-Operators ab. 1. Schwaches Kristallfeld: Hˆ C Hˆ ' , Hˆ SO Ĥ C wird zunächst vernachlässigt: Zustände des freien Ions Dann werden die Ĥ C durch Störungsrechnung berücksichtigt. Anwendung bei 3-wertigen Selten-Erd-Ionen, da die für die optischen Übergänge entscheidenden 4f-Elektronen vom Kristallfeld durch die weiter außen liegenden 5s25p6 Schalen abgeschirmt sind: SE3+: [Xe]4fn = [Kr] 4d104fn5s25p6 2. Intermediäres Kristallfeld: Hˆ ' Hˆ C Hˆ SO Hier wird Ĥ SO zunächst vernachlässigt: Funktionen des LS-Terms des freien Ions Ĥ C ist ein Bahnoperator: die L-Funktionen des freien Ions sind Basis-Fkt. von Ĥ C Berechnung der Matrixelemente von Ĥ C , Berechnung der Kristallfeld-Zustände Multiplikation mit Spin-Fkt. liefert Gesamtwellenfkt. Berücksichtigung von Ĥ SO durch Störungsrechnung 3. Starkes Kristallfeld: Hˆ C Hˆ ' Hˆ SO i) Ĥ ' und Hˆ SO werden zunächst vernachlässigt Hˆ Hˆ 0 Hˆ C ist eine Summe über Ein-Elektronenzustände Eigenzustände sind Produkte von Ein-Elektronen-Kristallfeldzuständen ii) Berücksichtigung der Wechselwirkung der Elektronen Charakterisierung der entstehenden Zustände durch eine Bahnquantenzahl , welche das Kristallfeldanalogon zum L Wert des freien Atom ist. iii) Berücksichtigung der Spinzustände: Charakterisierung durch , S iv) Berücksichtigung der Spin-Bahn-Wechselwirkung durch Störungsrechnung Das Kristallfeld Einfachstes Modell: Umgebende Ionen sind Punktladungen, bilden elektrostatisches Feld, d.h. Kovalenzeffekte bleiben unberücksichtigt. Elektrostatisches Potential: (r ) 1 4 o q R r r : Elektron : Summation über Liganden R : Ligand Hamilton-Operator des Kristallfeldes: Hˆ C ( e) (ri ) i 1 4 0 Z e2 R ri (i: Elektron, l: Liganden) Mit ri<R, kann R ri entwickelt werden. Nach Sugano et al. (1970) gilt: 2 k Z e 1 4 k (k ) t Hˆ C (ri ) r C , Y i t i i k , k 1 4 o k 0 t k 2k 1 a mit a = R , R (a , , ) und Ct( k ) ( , ) 4 t Yk ( , ) 2k 1 Ĥ c beschreibt die Wechselwirkung des i-ten Elektrons mit dem elektrostatischen Kristallfeld. = Hamilton-Operator für ein Elektron am Ort ri im Kristallfeld. Energiebestimmung: Matrixelemente n´´m ´ Hˆ C nm berechnen: Diese reduzieren sich zu: n' ' m ' r k Ct( k ) nm Rn´´´ r k Rn Ym' ' Ct( k ) Ym k rk ´m ´m c nl (für n´=n und l´=l) Das Radialintegral hat Konfigurationsmischung zur Folge, dies wird hier vernachlässigt (energetischer Abstand zwischen Konfigurationen ist sehr groß) n´´ n r k n Das Winkelintegral ck(‘m‘m) wurde von Gaunt (1929) berechnet, Tabellen findet man bei Condon und Shortley (1935) und Giffith (1961). c k ´m ´m 0 nur, wenn: t = m‘ – ml k ' gerade (d-Elektronen: k = 0,2,4,6,...) ' k ' (d-Elektronen: 0 k 4, d.h. k = 0, 2, 4) Tabelle: Werte für c k m, ´m´ 1 mm´ c k ´m´, m für ´ 2 m m´ k=0 2 2 1 k=2 [1/7] -2 2 2 1 0 0 0 0 2 1 0 6 0 0 -2 1 1 1 -1 1 1 0 0 0 - 6 1 0 1 2 2 2 1 0 k=4 [1/21] 1 70 - 5 - 35 15 -4 - 40 30 6 Wichtig: Das optische Zentrum unterliegt der gleichen Symmetrie wie die Symmetrie der Umgebung. Symmetrien in Kristallen: Oktaeder, Tetraeder, Kubus (und Verzerrungen davon Symmetrieerniedrigung) Kristallfeld-Zustände eines einzelnen 3d-Elektrons - - Übergangsmetall-Ionen der 1. Reihe (Eisen - Reihe) haben 3d Elektronenkonf. Hˆ ´ Hˆ c - Normalerweise Rechnung nach der Methode des starkes Kristallfeldes. - Hier: Betrachtung der 3d1-Konfigration: Ti3+, V4+, Cr5+, Mn6+, Fe7+ Einelektronen-Ion in oktaedrischer Umgebung: Elektrostatisches Potential: V(x,y,z) = Vx + Vy + Vz mit Vx Ze 1 1 4 o r 2 a 2 2ax r 2 a 2 2ax Ze Vy 4 o Vz 1 1 2 2 2 2 r a 2ay r a 2ay Ze 1 1 4 o r 2 a 2 2az r 2 a 2 2az mit: r2 = x2 + y2 + z2 a = Abstand Zentralion – Ligand -Ze = Ladung eines Liganden - - Hamilton-Operator des Kristallfeldes: H cOh eV r < a, Entwicklung bis zu Termen 6. Ordnung: („straightforward, but tedious“) V ( x, y , z ) 1 6Ze 4 o a 35Ze 4 3 4 4 4 x y z r 5 5 4 o 4a 21Ze 4 o 2a 7 15 2 4 15 6 6 6 6 2 4 2 4 2 4 2 4 2 4 ( x y z ) x y x z y x y z z x z y r 4 14 Für den Hamilton-Operator Hˆ cOh r ergibt sich unter Verwendung von sphärischen Koordinaten (Sugano et al. 1970) 1/ 2 6 7r 4 4 5 (4) (4) ˆ H 5 C0 , C4 , C4 ( , ) 14 a 2a Terme mit r 6 mit: r r (r , , ) (Position des Elektrons). Oh C Ze 2 4 o d-Elektronen, d.h. 2 nur Berücksichtigung von Ausdrücken mit k = 0, 2, 4 (d.h. keine r6-Terme) keine Berücksichtigung der Konfigurationsmischung Weiterhin: 1. Summand unwichtig, da konstant für alle Zustände. Endlich: Berechnung der Matrixelemente der 3dm -Zustände (siehe Tabelle für ck Werte) Es gilt: ' 2 3d 0 Hˆ cOh 3d 0 : ´ 2, m m ' 0, t m 'm 0 3d 0 Hˆ Oh c 7 r4 2 2 4 Ze 6 1 35 Ze 3d 3d 0 6 r 5 5 3 d 4 o 21 4 o 4a 105 2a q D 2 (*) D q treten immer als gemeinsamer Parameter auf, daher charakterisiert Dq die Stärke des Kristallfeldes. Berechnung aller Matrixelemente liefert (alle anderen = 0): 3d 0 Hˆ cOh 3d 0 6 Dq 3d1 Hˆ cOh 3d1 3d 1 Hˆ cOh 3d 1 4 Dq 3d 2 Hˆ cOh 3d 2 3d 2 Hˆ cOh 3d 2 Dq 3d 2 Hˆ cOh 3d 2 3d 2 Hˆ cOh 3d 2 5Dq 3d 2 Dq 0 0 0 5Dq 3d1 0 4 Dq 0 0 0 Hamilton-Matrix: 3d 0 0 0 6 Dq 0 0 3d 1 0 0 0 4 Dq 0 3d 2 5Dq 0 0 0 Dq d.h. die 3d 0 , 3d1 , 3d 1 Zustände sind exakte Eigenzustände, die 3d 2 Zustände sind gemischte Eigenzustände. Diagonalisierung liefert Eigenzustände und Eigenwerte: 4 0 M 0 0 0 0 6 0 0 0 0 0 0 6 0 0 4 0 0 0 Dq 4 0 0 0 0 Es gibt 2 Eigenzustände mit Energie 6Dq und 3 Eigenzustände mit Energie –4Dq Eigenvektoren sind 0.582 0.499 0.264 0 a ; b 0.709 , M a 4 a; M b 6 b 0 0.497 0 0.582 0.499 Eigenzustände Die Eigenzustände werden in folgender Form dargestellt: eu 1/ 2 5 3d 0 R r 4 ' 3d 1/ 2 1 ev 2 3z 2 r 2 2 2r 1/ 2 3d 2 3d 2 R3' d r 5 4 2 2 x y 1/ 2 3 2 2r eu , ev sind die e Eigenfunktionen mit Energie (6 Dq). t 2 ' 3 d 1 3 d 1 R r 3d 1/ 2 2 t 2 t 2 5 1 / 2 1 / 2 yz 3 2 4 r i 1 5 1 / 2 1 / 2 xz ' 3 d 1 3 d 1 R r 3 2 3d 1/ 2 2 4 r 3d 2 1/ 2 i 2 5 xy 3d 2 R3' d r 1 / 2 31 / 2 2 4 r t , t , t sind die t2 Eigenfunktionen mit Energie (-4Dq). 2 2 2 In einem oktaedrischen Kristallfeld spaltet der fünffach entartete 3d-Zustand in einen zweifach entarteten Zustand mit Energie 6 Dq und einen dreifach entarteten Zustand mit Energie -4 Dq auf. Schreibweise für Kristallfeldeigenzustände: Winkelabhängigkeit der : Parameter Dq wird durch Experiment bestimmt Übereinstimmung zwischen (*) und Experiment im allgemeinen nicht gut (Punktladungsmodell ist zu große Vereinfachung!) Aber: Punktladungsmodell beschreibt die Symmetrie korrekt Sugano et al. (1970): 1/ 2 4 5 4 4 Hˆ c r D r C0 , C4 , C 4 14 mit R3d ´ D r R3d D r 3d ..... 21Dq Dq wird als experimentell zu bestimmender Parameter betrachtet. 3d1 Elektronenkonfiguration im tetraedrischen Kristallfeld Analog wie beim Oktaeder: 2 3 Ze 4 40 r 3 3 ˆ C2 , C2 , H r i 4 4 o 3a 3 3a 1/ 2 Ze 2 14 r 4 4 5 4 4 C , C 4 , C 4 , 5 0 4 o 9 3a 14 Td c Terme höherer Ordnung Erste Zeile: - Terme ungerader Parität, da Tetraeder kein Inversionszentrum hat - Liefert keinen Beitrag zur Aufspaltung der Energieniveaus (Matrixelemente alle null) innerhalb der gleichen Konfiguration - Aber: kleine Beimischung von Anteilen ungerader Wellenfunktionen zu den geraden 3d-Wellenfunktionen erhöht die Übergangswahrscheinlichkeit drastisch ! - Nur Terme mit r4 sind zu berücksichtigen, gleiches Verfahren wie beim Oktaeder Ergebnis: für Oktaeder, Tetraeder und Kubus gilt: Dq Okt . 9 9 Dq Tetr . Dq kub. 4 8