LEICHTATHLETIK-WM 2013 Moskau- Lushniki Für LAPTOPWERK PLUS: KLAUS BLUME Der Hamburger Autor und Sportjournalist berichtete seit 1983 in Helsinki von allen Leichathletik-WM. Beim Debüt in der finnischen Hauptstadt sendete er LiveReportagen für Radio Luxemburg (Foto) und veröffentlichte in der "WELT" ein großes Interview mit DDR-Sprinterin Marlies Göhr. Seine aktuellen WM-Beiträge werden durch LWP-Spezialstatistik ergänzt. 2013-08-18 Deutsches Team wieder Weltklasse Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) gehört wieder zu den fünf stärksten der Welt. Das ist - für alle hiesigen Athleten - der wichtigste Hinweis aus den in Moskau beendeten 14. Weltmeisterschaften. Es ist, vor Olympia 2016 in Rio de Janeiro, zugleich mehr als ein Fingerzeig, weil sich die deutsche Leichtathletik nicht mehr ausschließlich auf seine Werfer verlassen muss. Stärkste Gruppe in Halle Gold für Raphael Holzdeppe im Stabhochsprung, Silber für Michael Schrader im Zehnkampf - da keimt Hoffnung auf. Wobei der Pfälzer Holzdeppe, nach dem Dreispringer Charles Friedek, erst der zweite deutsche schwarze LeichtathletikWeltmeister ist. Friedek hatte 1999 den Dreisprung gewonnen. Michael Schrader, aus Duisburg kommend, für Leverkusen startend aber seit geraumer Zeit in Halle an der Saale zu Hause, setzt mit seiner Silbermedaille die große deutsche Zehnkampf-Tradition fort. Sie hatte - übrigens auch in Halle - schon1956 mit Walter Meier als Olympia-Sechsten von Melbourne begonnen. Warum es Schrader dorthin zog? „Weil mit Rico Freimuth, Norman Müller und mir in Halle die stärkste ZehnkampfGruppe der Welt zusammen trainiert.“ Für Olympia-Medaillen 2016 in Rio de Janeiro. Dopingkontrollen ziehen Die weltweiten Dopingkontrollen ziehen offenbar. Sogar dort, wo Doping an der Tagesordnung zu sein scheint. So wurden allein im Gastgeberland Rußland, vor den Welttitelkämpfen, 44 (!) Leichtathleten des Doping überführt. Auch auf Jamaika und in Kenia stoppten Kontrollen den Wildwuchs. Doch auch sonst wachsen Bestleistungen nicht mehr ungeprüft in den Himmel. Das zeigte sich auch in Moskau. Der Satz des neuen Weitsprung-Weltmeisters Alexander Menkow aus Rußland (8,56 Meter) zählt, zum Beispiel, nicht mal zu den 50 weitesten Sprüngen aller Zeiten. Die 43,74 Sekunden des amerikanischen 400-Meter-Weltmeisters LaShawn Merritt rangieren in der ewigen Weltbestenliste lediglich an 17. Stelle! Dennoch brachte Moskau auch Zukunftweisendes. Durch die Hochspringer Bogdan Bondarenko (Ukraine) und Mutaz Essa Basrshim (Quatar) sowie durch die 21jährige amerikanische Hürdensprinterin Brianne Rollins. Vielleicht gelingt Bondarenko schon am 1. September, beim ISTAF in Berlin, ein Sprung über die neue Weltrekordhöhe von 2,46 Meter. Wenn er dort, den Sieg bereits in der Tasche, sich in aller Öffentlichkeit seiner schwarzen Stützstrümpfe entledigt, sollte man auf alles gefasst sein. Brianne Rollins wiederum, ein Show- nicht nur ein Lauftalent, holte sich über 100 Meter Hürden mit 12,26 Sekunden die Goldmedaille. Immerhin mit dem viertschnellsten Resultat aller Zeiten. Den Weltrekord (12,21 Sekunden) stellte vor 25 (!) Jahren die Bulgarin Jordanka Donkowa auf. Den wird Rollins nun jagen. Schon Rio im Blickpunkt Die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro werfen ihre Schatten voraus. Vor allem die lateinamerikanischen und afrikanischen Athleten machten deshalb schon in Moskau mobil. Vor allem die erste kolumbianische Leichtathletik-Weltmeisterin Caterine Ibargüen. Die 29-jährige Olympiazweite von 2012 gewann den Dreisprung. Daheim aber ist schon lange ein Superstar! Rekordhalterin auch im Hoch- (1,93 m) und im Weitsprung (6,73 m) und zugleich eine exzellente Siebenkämpferin. Drei Kubanerinnen wirbelten indessen im Diskusfinale, während die afrikanischen Sprinterinnen Blessing Okagbare (Nigeria) und Muriel Ahouré (Elfenbeinküste) schon heute als Olympia-Favoritinnen gelten. So, wie der kenianische Speerwerfer Julius Yego, der Einzige in Kenias Team, der kein Läufer ist. Bei Olympia 2012 in London wurde er 12., in Moskau, nur knapp geschlagen, schon Vierter. Der Mann trainiert meistens nach Youtube-Vorlagen, denn Speerwurftrainer gibt es in Kenia nicht. In Rio will er Gold, was sonst? Simulation im Hotel Und die Superstars von Moskau? Natürlich Usain Bolt, der nach 2016 in Rio, als dann wohl uneinholbare Legende, aufhören will. Er wäre dann 29 Jahre und es wäre an der Zeit. Denn schon in Moskau war er weitaus langsamer als bei allen seinen früheren Titelgewinnen - und schneller wird ein älterer Sprinter nun einmal nicht mehr. Mo Farrah, 2012 in London schon Olympiasieger über 5000 und 10 000 Meter, wiederholte dieses Kunststück in Moskau. Der gebürtige Somalier hält außerdem den Europarekord über 1500 Meter (3:28,81 Minuten) und ist auch einer der besten Halbmarathonläufer der Welt (1:00:59 Stunden) - was für eine Bandbreite! Doch dem meist in den USA lebenden Briten ist die amerikanische Anti-Doping-Behörde auf den schnellen Fersen. Dessen simulierte Höhentests in Hotelzimmern betrachtet sie als „unlautere Mittel“. Vielleicht steigt ja ein 19jähriger Äthiopier in die Riege dieser Superstars auf: Mohammad Aman, der Weltmeister über 800 Meter. Er stammt zwar aus Asela, dem Geburtsort des großen Langstrecklers Haile Gebreselassie, doch er ist der erste äthiopische Mittelstreckler von Weltruf, weil sein Verband vor Jahren ein Entwicklungsprogramm für Läufe von 100 bis 1500 Meter aufgelegt hat. Rio de Janeiro warf seine Schatten dort schon vor Jahren voraus. SO, 18. August (6) Speer F G OBERGFÖLL Christina (Offenburg) 69.05 S NICKLE Kimberley (AUS) 66.60 B ABAKUMOVA (RUS) 65.09 4. STAHl Linda (Leverkusen) 64.78 13. MOLITOR Kathrina (Leverkusen) 60.32 Dreisprung M G TAMGHO Teddy (FRA) 18.04 S PICHARDO Pedro Pablo (CUB) 17.68 B CLAYE Will (USA) 17.52 1500 m M G KIPROP Asbel (KEN) 3:26.28 S CENTROWITZ Matthew (USA) 3:36.78 B CRONJE Johan (RSA) 3:36.83 5.TESFAYE Homiyu (Frankfurt/M) 3:37.03 27.SCHLANGEN Karsten (LG Nord Berlin) 3:40.31 800 m F G SUM Eunice Jepkoech (KEN) 1:57.38 S SAVINOVA Mariya (RUS) 1:57.80 B MARTINEZ Brenda (USA) 1:57.91 4x100 m F G JAM 41.29 S USA 42.75 B GBR 42.87 4. GER (KWADO Yasmin, WEIT Inna, PINTO Tatjana, SAILER Verena) 42.90 4x100 m M G JAM 37.36 S USA 37.66 B CAN 37.92 4. GER (JAKUBCZYK Lucas/Berlin, KNIPPHALS Sven/Wolfsburg, REUS Julian/Wattenscheid, KELLER Martin/Leipzig) 38.04 Medaillen Nach 47 von 47 Entscheidungen 1 RUS 7-4-6=17 2 USA 6-14-5=25 3 JAM 6-2-1=9 4 KEN 5-4-3=12 5 GER 4-2-1=7 5 ETH 3-3-4=10 7 GBR 3-0-3=6 8 CZE 2-0-1=3 8 UKR 2-0-1=3 10 FRA 1-2-1=4 11 POL 1-2-0=3 12 CRO 1-0-0=1 12 NZL 1-0-0=1 12 COL 1-0-0=1 12 TRI 1-0-0=1 12 IRL 1-0-0=1 12 SWE 1-0-0=1 12 UGA 1-0-0=1 19 AUS 0-1-1=2 20 CIV 0-2-0=2 21 CAN 0-1-4=5 22 CHN 0-1-3=4 23 CUB 0-1-2=3 24 NED 0-1-1=2 24 NGR 0-1-1=2 26 BOT 0-1-0=1 26 FIN 0-1-0=1 26 HUN 0-1-0=1 26 ITA 0-1-0=1 26 QAT 0-1-0=1 31 ESP 0-0-2=2 31 SRB 0-0-2=2 33 JPN 0-0-1=1 33 EST 0-0-1=1 33 DJI 0-0-1=1 33 DOM 0-0-1=1 33 MEX 0-0-1=1 33 RSA 0-0-1=1 Medaillen für Deutschland (4-2-1=7) GOLD 1 HOLZDEPPE Raphael (Zweibrücken) Stab 2 HARTING Robert (SCC Berlin) Diskus 3 STORL David (Chemnitz) Kugel 4 OBERGFÖLL Christina (Offenburg) Speer SILBER 1 SCHRADER Michael (Leverkusen) Zehn 2 SCHWANITZ Christina (Chemnitz) Kugel BRONZE 1 OTTO Björn (Köln) Stab Weitere Plätze.doc Microsoft Word-Dokument [26.5 KB] 2013-08-16 Die WM-Top- Story Wenn es an Bondarenkos schwarze Stützstrümpfe geht... Als Sotomayor Kokain schnupfte und Sjöberg auf das Grab des Vaters pisste Mit Kopf, Rücken und Schulter schwebte Bogdan Bondarenko bereits über der Weltrekordhöhe von 2,46 Meter - aber dann touchierte er die Hochsprunglatte doch noch mit seinen Hüften, um ein, zwei Millimeter! Mehr war‘s nicht - und die Latte fiel. Geschehen beim WM-Finale in Moskau. Drei Wochen zuvor, in London, hatte Bondarenko sogar 2,47 Meter auflegen lassen, aber auch vergebens. Warum 2,47 Meter? „2-4-7“, antwortete der 23jährige Ukrainer damals, „ist eine Zahl, die ich mir deshalb gut merken kann, weil es der Code von unserer Eingangstür in Kiew war.“ Den hat er nun ändern lassen und vielleicht in Moskau auch deshalb eine andere Weltrekordhöhe anvisiert. Drittbester aller Zeiten Wer weiß? Hochspringer sind Gambler; Spieler, die sich alle möglichen Tricks ausdenken und sie auch beherrschen. Dessen ungeachtet, ist Bogdan Bondarenko wohl der beste Leichtathlet dieses Jahres. Nicht Usain Bolt, auch nicht der britische Langstreckler Mo Farrah. Denn außerhalb des Sprints dümpeln die Weltbesten nur im besseren Mittelmaß vor sich in. Ein Beispiel: Der Amerikaner LaShann Merritt gewann das 400-Meter-Finale in hervorragenden 43,74 Sekunden. Doch er schaffte damit nur die 17-beste Leistung aller Zeiten. Bondarenko aber erreichte mit seinem Siegessprung von Moskau über 2,41 Meter das drittbeste Resultat aller Zeiten - hinter dem kubanischen Weltrekordler Javier Sotomayor (2,45 m) und dem Schweden Patrick Sjöberg (2,42 m). Unter den zehn besten Hochspringern - deren Leistungen aber fast ausschließlich aus den 1980er- und 1990er-Jahren stammen - befinden sich nun auf einmal zwei aus dieser Saison: neben Bondarenko auch das Supertalent Mutaz Essa Barshim (2,40 Meter) aus Quatar. Buch über das „Täubchen“ Da keimt Hoffnung auf. Denn in der Regel liegen die besten Ergebnisse im Hochsprung auch schon sehr lange zurück. Der Junioren-Weltrekord des früheren Jugoslawen Dragutin Topic (2,37 m) ist zum Beispiel bereits 23 Jahre alt; der Hallen-Europarekord des Kölners Carlo Thränhardt (2,42 m) stammt sogar aus dem Jahre 1988. Aber Thränhardt springt immer noch recht hoch: 2012 stellte er in Eberstadt mit 1,87 Meter eine neue Weltbestleistung für über 55-Jährige auf. Ein anderer deutscher Hochspringer der früheren Weltspitze, Rolf Beilschmidt, arbeitet derzeit an einem Buch über den ukrainischen Hochspringer Wladimir Jaschtschenko. Beilschmidt hatte 1977 und 1978 gegen „Wolodja - das Täubchen“ verloren. Keine Schande, weil „das Täubchen“ bei Fachleuten noch immer als talentiertester Hochspringer aller Zeiten gilt. Schlimm nur, dass „Wolodja“ derart unverdrossen dem Wodka zusprach, dass ihn mit 40 Jahren eine Leberzirrhose dahin raffte. Grabschändung was er alles mit Wodka betäuben musste? Patrick Sjöberg, Thränhardts Kumpel und Kontrahent, erzählt, zum Beispiel, in seiner Autobiographie, wie sich sein Stiefvater Viljo Nousiainen jahrelang an ihm sexuell vergangen hat. Schon im Kindesalter, denn Nousiainen war zugleich sein Stiefvater. In Göteborg haben die Stadtväter sogar eine Straße nach ihm benannt. Sjöberg nimmt dazu keine Stellung, er schreibt stattdessen: „Einmal habe ich sogar auf sein Grab gepisst.“ Hochsprunggeschichten? 1993 ging die Nachricht um die Welt, Ana Fidelio Quirot, die zweimalige Weltmeisterin über 800 Meter, habe bei einem Küchenunfall einen furchtbaren Unfall erlitten. Ein Petroleumkocher sei in ihrer Küche in Havanna explodiert. Die Quirot, die damals im sechsten Monat schwanger war, so hieß es jedoch hinter vorgehaltener Hand, habe sich das Leben nehmen wollen. Denn der Vater des Kindes - war es Hochsprung-Weltrekordler Sotomayor, wie damals geflüstert wurde - sei ja einer anderen versprochen . . . Ein miserabler Abgang Apropos, Sotomayor: Am 23. Juli 1993 sprang er 2,45 Meter hoch. Weltrekord! 1999 wurde er bei den Panamerikanischen Spielen in Winnipeg (Kanada) des KokainMissbrauchs überführt. Bei den Weltmeisterschaften 2001 in Edmonton erwischten sie ihn mit der Dopingdroge Nandrolon - Kubas Superstar gab auf. Ein miserabler Abgang, dennoch gilt sein Wort noch immer, geht es um Hochsprung: „Bondarenko hat das Selbstvertrauen, das man für einen Hochsprung- Weltrekord braucht“, verkündete er jetzt im „Radio Habana Club“. Vielleicht gelingt das ja am 1. September, beim ISTAF in Berlin? Wenn Bondarenko dort, den Sieg bereits in der Tasche, sich dann in aller Öffentlichkeit seiner schwarzen Stützstrümpfe entledigt, solle man auf einen Supersprung gefasst sein. Über 2,46 oder gleich über 2,47 Meter? SA, 17. August (7) Marathon M G KIPROTICH Stephen (UGA) 2:09:51 S DESISA Lelisa (ETH) 2:10:12 B TOLA Tadese (ETH) 2:10:23 Hoch F G SHOKINA Svetlana (RUS) 2.03 S BARRETT Brigitta (USA) 2.00 B BETTIA Ruth (ESP) 1.97 13. JUNGFLEISCH Marie-Luise (Tübingen) XXX Speer M G VESELY Vitzeslav (CZE) 87.17 S PITKÄMÄKI Tero (FIN) 83.40 B TARABIN Dmitri (RUS) 86.23 14. SEIFERT Bernhard (Jena) 80.02 24. HAMANN Lars (Dresden) 77.10 30. RÖHLER Thomas (Jena) 74.45 5000 m F G DEFAR Meseret (ETH) 14:50,19 S CHEROND Mercy (KEN) 14:51.22 B AYANA Almaz (ETH) 14:51.33 100 m H F G ROLLINS Brianna (USA) 12.44 S PERASON Sally (AUS) 12.50 B PORTER Tiffany (GBR) 12:55 16. HILDEBRAND Nadine (Sindelfingen) 13:04 4x400 m F G RUS 3:20,19 S USA 3:20.41 B GBR 3:22.71 200 m M G BOLT Usain (JAM) 19.66 S WEIR Warren (JAM) 19.79 B MITCHELL Curtis (USA) 20.04 FR, 16. August (6) Hammer F G LYSENKO Tatyana (RUS) 78.80 S WlODARCZYK Anita (POL) 78.46 B zHANG Wenxiu (CHN) 75.58 18. HEIDLER Betty (Frankfurt/M) 68.83 20. KLAAS Kathrin (Frankfurt/M) 68.34 Weit M G MENKOV Aleksandr (RUS) 8.56 S GAHSAH Ignasius (NED) 8.29 B RIVERA Luis (MEX) 8.27 6. REIF Christian (Rehlingen) 8.22 9. BAYER Sebastian (Hamburg) 7.98 18. CAMARA Alyn (Leverkusen) 7.77 Kugel M G STORL David (Chemnitz) 21.73 S WHITING Ryan (USA) 21.57 B ARMSTRONG Dylan (CAN) 21.34 5000 m M G FARAH Mohamed (GBR) 13:26.98 S GBRHIWET Hagos (ETH) 13:27.26 B KOECH Isah Kiplangat (KEN) 13:27.26 20. (12.VL1) GABUS Arne (Tübingen)13:24,26 200 M F G FRASER-PRYCE Shelly-Ann (JAM) 22.17 S AHOURE Murielle (CIV) 22.32 B OKAGBARE Blessing (NGR) 22.32 4x400 m M G USA 2:58.71 S JAM 2:59.88 B RUS 2:59.90 5. BEL 3:01.02 12. (3.VL3) Deutschland (David Gollnow/München, Eric Krüger/Magdeburg, Thomas Schneider/Magdeburg, Jonas Olass/München)3:02,62 DO, 15. August (6) Hoch M G BONDARENKO Bohdan (UKR) 2.41 S BARSHIM Muhaz Essa (QAT) 2.38 B DROUIN Derek (CAN) 2.38 Dreisprung F G IBARGÜEN Caterina (COL) 14.85 S KONEVA Ekaterina (RUS) 14.81 B SALADUHA Olha (UKR) 14.65 3000 m Hi M G KEMBOI Ezekiel (KEN) 8:06.01 S KIPRUTO Conseslus (KEN) 8:06.37 B MEKHISSI-BENABBAD Mahiedine (FRA) 8:07.86 17. (6.VL2) ULICZKA Steffen (Kronshagen) 8:28,32 400 m H F G HEJNOVA Zuzana (CZE) 52.83 S MUHAMMAD Dalilah (USA) 54.09 B DEMUS Lashinda (USA) 54.27 400 m H M G GORDON Juhue (TRI) 47.69 S TINSLEY Michael (USA) 47.70 B BEKRIC Emir (SRB) 48.05 DNS SCHIRRMEISTER Silvio (Chemnitz) nicht angetreten 1500 m F G AREGAWI Abeba (SWE) 4:02.67 S SIMPSON Jennifer (USA) 4:02.99 B OBIRI Hellen Onsando (KEN) 4:03.86 25. (10.VL3) SUJEW Diana (Hamburg) 4:09,40 MI, 14. August (1) 50 km Gehen m G HEFFERNAN Robert (IRL) 3:37:56 S RYZHKOV Mikhail (RUS) 3:38.58 B TALLENT Jared (AUS) 3:40:03 2013-08-13 Die Top-WM-Story Die drei Borlée-Brüder Kevin, Jonathan und Dylan (von links) liefen mit ihrem Klubkameraden Arnaud Destatte belgischen Rekord. Foto: Website The Borlèes Das könnte eine Weltpremiere werden Die Borlées: Eine belgische Familie will als Staffel eine WM-Medaille Die seit 175 Jahren erscheinende „Times of India“ ist zweifellos eine der wichtigsten Stimmen Asiens. Als besondere Kenner der belgischen Leichtathletik-Szene traten deren Sportreporter allerdings nie in Erscheinung. Doch vor zwei Tagen stellte ausgerechnet die „Times of India“ eine Reportage ins Netz, die alle LeichtathletikExperten elektrifiziert hat. Jonathan probte schon Denn diese Story, sorgfältig recherchiert, trug die Überschrift: „Die berühmtesten Zwillinge der Welt.“ Es ging darin um die 25jährigen Belgier Jonathan und Kevin Borlée. Kevin hatte bei den Weltmeisterschaften 2011 in Daegu über 400 Meter Platz drei belegt, Jonathan wurde am heute abend in Moskau hinter dem neuen Weltmeister LaShawn Merrit (USA/43,74 s) in 44,54 Sekunden) Vierter. Am Freitag aber wollen die Borlées - schon bei den Vorläufen der 4 x 400-Meter-Staffel - die Sache endgültig auf die Spitze treiben. Dann nämlich wollen die Zwillinge gemeinsam mit ihrem 21-jährigen Bruder Dylan und einen noch zu benennenden vierten Läufer richtig auftrumpfen. Zu dieser schnellen Familie gehört übrigens noch eine Schwester, die 27jährige Olivia; bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking gewann sie gemeinsam mit der belgischen 4x100-Meter-Staffel schon mal Silber. Vater "Trainer Europas" Doch, was deren drei Brüder jetzt in Moskau anstellen wollen, ist eine Welt-Uraufführung. Denn nie zuvor hat es eine Weltklasse-Staffel gegeben, nicht bei Olympischen Spielen, auch nicht bei Weltmeisterschaften, deren Kern aus drei Brüdern bestanden hat. Vater Jacques Borlée, schon 2011 zum „Trainer Europas“ gekürt, hofft: „Wir können Bronze holen, vielleicht sogar mehr. Eine solche Aussage hat sogar die altehrwürdige „Chikago Tribune“, die auch schon seit 160 Jahren erscheint, auf den Plan gerufen. Denn der sogenannte „Viertelmeiler“, also der 400-Meter-Spezialist, spielt bei den berühmten Efeu-Universitäten an der amerikanischen Ostküste, eine ganz andere, eine viel prominentere Rolle im jeweiligen Sport-Team als andernorts. Vor allem, als in Europa. Und diese Rolle sollten, anstelle der eigentlich die Szene beherrschenden Amerikaner, nun ausgerechnet zwei Belgier spielen? Trotz des WM-Titels für den Amerikaner Merrit - aber eben in der Staffel. Talent von den Eltern Wie er denn dabei seine Rolle sehe, fragte die „Trib“ aus der windigen Stadt am Michigan-See Vater Jacques Borlée. Und der sagte: „Als Vater lobe ich, ermutige und tröste auch. Als Coach aber analysiere ich und entwickele Pläne fürs nächste Rennen.“ Und zwar strikt nach der Devise: „Jeder, der nur auf sich schaut, ist ein Verlierer.“ In Belgien habe man deshalb einst gemeinsam mit der früheren flämischen WeltklasseSprinterin Kim Gavaert trainiert; in den USA - an der Florida State University - mit dem amerikanischen 400Meter-Weltrekordler Michael Johnson (43,18 Sekunden). „Twin Towers“ nennen sie in Florida inzwischen die Borlée-Zwillinge aus der belgischen Gemeinde WoluweSaint Lambert. Das Talent haben den Beiden wohl die Eltern in die Wiege gelegt. Der Vater, vor 57 Jahren im Kongo zur Welt gekommen, als ehemaliger 15maliger belgischer Meister, die Mutter als frühere Spitzensprinterin. Alles andere hätten sie sich, mit Hilfe ihres Vaters, aber erarbeiten müssen. Jacques Borlée: „Dabei geht es hauptsächlich um den Mentalbereich, schon, um auch ohne Doping Top-Zeiten zu erzielen.“ Finalbesetzung 4X400 m Männer: USA 2:59.85 JAM 3:00.41 TRI 3:00.48 GBR 3:00.50 BEL 3:00.81 - im Endlauf 5. 3:01.02 BRA 3:01.09 POL 3:01.73 RUS 3:01.81 DI, 13. August (7) 20 km Gehen F G LASHMANOVA Elene (RUS) 1:27.08 S KIRDYAPKINA Anisiya (RUS) 1:27:11 B LIU Hong (CHN) 1:28:10 Diskus M 1. HARTING Robert (SCC Berlin) 69.11 S MALACHOWSKI Piotr (POL) 68.36 B KANTER Gerd (EST) 65.19 4. WIERIG Martin (Magdeburg) 65.02 13 HARTING Christoph (SCC Berlin) 62.28 Stabhoch F Qualifikation G ISINBAEVA Elena (RUS) 4.89 S SUHR Jennifer (USA) 4.82 B SILVA Yarisley (CUB) 4.82 4. SPIEGELBURG Silke (Leverkusen) 4.75 8. LYZHI Lisa (Ludwigshafen) 4.55 10. GADSCHIEW Kristina (Zweibrücken) 4.45 Siebenkampf F 1. MELNICHENKO Ganna (UKR) 6586 (100m H:13.29/Hoch: 1.86/Kugel: 13.85/200 m: 23.87/Weit: 6.69/Speer: 41.87/800m:2:09.85 ) 2. THEISEN EATON Brianne (CAN) 6530 (13.17/1.83/13.07/24.18/6.37/45.442:09.03) 3. SCHIPPERS Dafne (NED) 6477 (13.17/1.83/12.91 /22.84/6.35/41.47/2:08.62 ) 4. RATH Claudia (Frankfurt/M) 6662 (13.55/1.83/12.88/24.27/6.67/39.04/2:06.43) 17. MÄCHTIG Julia (Neubrandenburg) 6021 (14.38/1.71/15.48/25.45/6.07/44.74/2:18.28) X BIESENBACH Kira (Leverkusen) DNF (13.88/1.71/12.91) zum 200 m-Lauf nicht angetreten 800 m M G AMAN Mohammed (ETH) 1:43.21 S SYMMONDS Nick (USA) 1:43.55 B SOULEIMAN Ayanleh (DJI) 1:43.76 3000 m Hi F G CHEYWA Milcah Chemos (KEN) 9:11.65 S CHEPKURU Lidya (KEN) 9:12,55 B ASSEFA Sofia (ETH) 9:12,84 8. MÖLDNER-SCHMIDT Antje (Cottbus) 9:36.06 9. KRAUSE Gesa Felicitas (Frankfurt/M) 9:37.11 400 m M G MERRITT LaShawn (USA) 43.74 S McQuay (USA) 44.40 B SANTOS Lugelin (DOM) 44.52 MO, 12. August (6) Stabhoch M G HOLZDEPPE Raphael (Zweibrücken) 5.89 S LAVILLENIE Renaud (FRA) 5.89 B OTTO Björn (Köln) 5.82 5. MOHR Malte (Wattenscheid) 5.82 Kugel F G ADAMS Valerie (NZL) 20.88 S SCHWANITZ Christina (Chemnitz) 20.41 B GONG Lijao (CHN) 19.95 13. TERLECKI Josephine (Magdeburg) 17.87 Hammer M G FAJDEKPawel (POL) 81.97 S PARS Kristiàn (HUN) 80.30 B MELICH Lukas (CZE) 79.36 10. ESSER Markus (Leverkusen) 76.25 400 m F G OHURUOGU Christine (GBR) 49.41 S MONTSHO Amantle (BOT) 49.61 B KRIVOSHAPKA Atonina (RUS) 49.78 22. (8.SF3) CREMER Esther (TV Wattenscheid) 52.42 110 m H M G OLIVER David (USA) 13.00 S WILSON Ryan (USA) 13.13 B SHUBENKOV Sergey (RUS) 13.24 24.(5.VL3) BALNUWEIT Erik (Leipzig) 13.68 100 m F G FRASER-PRYCE Shelly-Ann (JAM) 10.71 S AHOURE Murielle (CIV) 10.93 B JETER Carmelita (USA) 10.94 10. (3.HF1) SAILER Verena (Mannheim) 11.16 24. (8.HF3) PINTO LOFAMAKANDA Tatjana (Münster) 11.54 2013-08-11 Nur eine Art "Ko-Bolt?" „Usain Bolt ist sauber“ - und war auch in Moskau der Schnellste Als würde die gesamte Leichtathletik, rund um den Globus, aus einer einzigen Disziplin bestehen und nur von einem Athleten verkörpert werden: Von Usain Bolt im 100-Meter-Sprint. Eine längst weltweite Wahrnehmung, die der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) seit fünf Jahren geschürt - und immer mehr zugespitzt hat. „Usain Bolt ist sauber“, sagte denn auch der 80jährige IAAF-Präsident Lamine Diack in Moskau. Acht wurden erwischt Eine gewagte These, zumal Diack diese Behauptung großzügig auf den gesamten 100-Meter-Lauf ausgedehnt hat. Und das, obwohl acht der Top-TenSprinter in der ewigen Weltbestenliste irgendwann einmal mit Doping erwischt worden sind. In diesem Sommer der Amerikaner Tyson Gay, immerhin der Weltschnellste des Jahres, und Bolts Landsmann Asafa Powell. Ein Mann, den sie zuvor nicht nur auf Jamaika als Legende bezeichnet haben. Was Lamine Diakck, unbeeindruckt von all diesen Dopingfällen über Usain Bolt behauptet, bleibt freilich fragwürdig. Andererseits helfen bloße Verdächtigungen auch nicht weiter. Auch jene des Mainzer Mediziners Perikles Simon nicht, der im ZDF-Sportstudio meinte, die IAAF würde gegenüber der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) wissenschaftliche Studien zurückhalten. Helmut Digel, das deutsche Councilmitglied der IAAF, konterte: „Simon unterstellt uns auch, dass wir gute Athleten schützen - wer solche Behauptungen in die Welt setzt, muss sie auch beweisen.“ Mißtrauen wird genährt Beweise, die bis heute fehlen. Dennoch, um Bolt herum gibt es in Jamaika kaum noch einen Sprinter, der nicht schon einmal des Dopings überführt worden ist. Und das nährt nun einmal das Misstrauen. Sogar im eigenen Lande. Bolts 21-jähriger Landsmann Kemar Bailey-Cole, sagt zum Beispiel: „Noch ein bisschen mehr, und ich werde vom 100-m-Lauf desillusioniert. Ich glaube, dass dieser Sport auf der Kippe steht. Er kann 100 Fehler machen Mag sein, doch in Moskau wirkte Bolt souveräner als noch vor zwei Wochen in London, wo ihn die Journalisten mit Doping-Fragen gelöchert haben. Er wollte heute Abend ja sogar Weltrekord laufen, auch, weil er seine beiden bisherigen Weltrekorde - über 100 und 200 m - auch jeweils bei einer WM gelaufen ist 2009 in Berlin. Daraus wurde nichts, aber der WM-Titel war in 9,77 Sekunden - selbst im Regen von Moskau niemals gefährdet. Das Vorgeplänkel: 9,85 Sekunden vor zwei Wochen in London, mit einem miserablen Start! Das imponierte und deshalb sagte Doppel-Olympiasieger Donovan Bailey über Bolt: „Er kann 100 Fehler machen zwischen Startblock und Ziellinie - und er wird doch gewinnen.“ Auf der Spur von Carl Lewis? Ist Bolt also nun endgültig auf den Spuren von Carl Lewis, der 1983 in Helsinki den ersten Weltmeistertitel über 100 Meter gewonnen hat? Insgesamt hole Lewis in seiner Karriere acht WM-Titel sowie je eine Silber- und eine Bronzemedaille. Doch 1998 wurde „Carl der Große“ (Sports Illustrated, New York) bei den amerikanischen Ausscheidungswettkämpfen der Einnahme von drei Dopingmitteln (Ephadrin, Pseudoephedrin, Phenylpropanolamin) überführt - doch nicht gesperrt. Das Nationale Olympische Komitee der USA behauptete seinerseits, die Einnahme sei unabsichtlich erfolgt. Dessen ungeachtet will Usain Bolt endlich Carl Lewis übertrumpfen - als Titelsammler, nicht etwa als Dopingsünder. SO, 11. August (6) 20 km Gehen M G IVANOV Aleksandr (RUS) 1:20.58 S CHEN Ding (CHN) 1:21:09 B LOPEZ Maiguel Angel (ESP) 1:21:21 9. LINKE Christopher (Potsdam) 1:22:36 Weit F G REESE Brittney (USA) 7.01 S OKAGBARE Blessing (NGR) 6.99 B SPANOVIC Ivana (SRB) 6.82 12. MOGUENARA Sostene (Wattenscheid) 6.42 17. MALKUS Lena (Münster) 6.49 18. MIHAMBO Malaika (Oftersheim) 6.49 Diskus F G PERKOVIC Sandra (CRO) 67.99 S ROBERT-MICHON Melina (FRA) 66.28 B BARRIOS Yarelys (CUB) 66.96 4. MÜLLER Nadine (Halle) 66.47 13. FISCHER Julia (SCC Berlin) 60.09 Zehnkampf M 1. EATON Ashton (USA) 8809 (100m: 10.35/Weit: 7.73/Kugel: 14.39/Hoch:1.93/400 m:46.02/110mH: 13.72/Diskus: 45.00/Stab: 5.20/Speer.64.83/1500 m: 4:29.80 ) 2. SCHRADER Michael (Leverkusen) 86.70 (10.73/7.85/14.56/1.99/47.66/14.29/46.44/5.00/65.67/4:25,38) 3. WARNER Damian (CAN) 8512 (10.43/7.39/14.23/2.05/48.61/13.96/44.13/4.80/64.67/4:29,97) 7. FREIMUTH Rico (Halle) 8382 (10.60/7.22/14.80/1.99/48.40/13.90/48.74/4.90/65.21/4:27.83) 11. BEHRENBRUCH Pascal (Frankfurt/M) 8316 (10.95/7.19/15.86/1.99/48.40/14.46/45.66/4.70/67.07/4:37.21) 10 000 m F G DIBABA Tirunesh (ETH) 30:43.35 S CHERONO Gladys (KEN) 30:45.17 B OLJRA Belaynesh (ETH) 30:46.98 DNF MOCKENHAUPT Sabrina (Sieg) ausgestiegen 100 m M G BOLT Usain (JAM) 9.77 S GATLIN Justin (USA) 9.85 B CARTER Nesta (JAM) 9.95 28. (5.VL4) REUS Julian (Wattenscheid ) 10.27 34. (5.VL1) KELLER Martin (Leipzig) 10.32 ---------------------------------------------------------------------------SA, 10. August (2) Marathon F G KIPLAGAT Edna Ngeringwony (KEN) 2:25:44 S STRANEO Valeria (ITA) 2:25:58 3. FUKUSHI Kayoko (JPN) 2:27:45 Ohne deutsche Starterin 10 000 m M G FARAH Mohamed (GBR) 27:21,71 S JEILAN Ibrahim (ETH) 27:22,23 B TANUI Paul Kipngetich (KEN) 27:22.61 Ohne deutschen Starter ---------------------------------------------------------------------------- Deutsches Team.xlsx Microsoft Excel-Dokument [13.3 KB] 100. TOUR DE FRANCE 2013 WM LEICHTATHLETIK 2013 WM NORDISCH Val die Fiemme 2013 SPORT-KALENDER 2013 SPORT-ARCHIV 2012 SPORT-ARCHIV 2011