16 KULTUR REGION Südostschweiz | Montag, 22. Juni 2015 Nicolay und Bolt zeigen ihre Kunst In der Galerie Lofthotel in Murg im Kanton St. Gallen findet am Freitag, 26. Juni, um 16 Uhr die Vernissage einer Ausstellung mit Werken der Bildhauer Linard Nicolay und Christian Bolt statt. Die beiden Bündner Künstler zeigen bis zum 30. August eine grosse Auswahl ihrer Werke. Am Samstag, 27. Juni, treffen sich Nicolay und Bolt im Rahmen einer Matinée um 11 Uhr zum Gespräch über Strategien der Bildhauerei. Am 29. August präsentiert der Verein die in Zusammenarbeit mit Bolt entstandene Jahresedition. Bolt hat sich laut Mitteilung dazu bereit erklärt, zur Unterstützung der Entwicklung des Projekts Seekultour eigens eine Radierung in der Auflage von 50 Stück zu realisieren. Die Radierung kann über den Verein Seekultour erworben werden. Während der Ausstellung können Kinder Workshops im Zusammenhang mit der ausgestellten Kunst erleben. Geleitet werden die Workshops von der Liechtensteiner Kunstpädagogin Judith Näscher. Führungen durch die Ausstellung werden auf Anfrage durch den Kurator des Vereins Seekultour, Andrin Schütz, individuell organisiert und durchgeführt. Anmeldungen unter der Telefonnummer 076 338 87 13 oder per E-Mail an die Adresse [email protected]. (so) INSE R AT Arthouse Kinofilme Montag und Dienstag Learning To Drive - Fahrstunden fürs Leben – Wendy lernt nach demAus ihrer EheAutofahren. Dabei lernt sie einen aus Indien stammenden Fahrlehrer kennen, der ihr mehr als nur das Fahren beibringt. 19.00 E/d ab 12 empf 14 J. Jurassic World – Der vierte Teil der Dino­Franchise. Eine genmanipulierte Dinosaurier­Bestie bedroht den Park. 16.30 In 2D (normale Eintrittspreise) ab 12 empf 14 J. 21.00 In 3D (erhöhte Eintrittspreise) Deutsch Spy – Eine bescheidene Schreibtisch­Agentin meldet sich als ihr Partner ausfällt, um die Welt vor einer Katastrophe zu bewahren 18.30 Deutsch ab 12 empf 14 J. Love Island – Grebo und seine hochschwangere Frau Liliane machen Pauschalurlaub ­ alles inklusive. Beim Ka­ raoke­Spass erweckt er die Aufmerksamkeit der hübschen Flora. 18.45 Nur bis Mittwoch Kroa/d/f ab 16 J. Victoria – Vor einem Berliner Club lernt Victoria vier Jungs kennen: Was für die Frau als Abenteuer beginnt, entwickelt sich zu einem atemlosen Trip. 20.45 Nur bis Mittwoch E/d ab14 J Big Game – Oskari entdeckt im Wald eine Panzerkap­ sel. Im Innern sitzt aber kein Alien sondern der Präsident der USA, der ein Attentat überlebt hat. 21.00 Deutsch ab 12 J. Jugendschutz: Unbegleitet dürfen Jugendliche unter 16 Jah­ ren und Kinder im Rahmen des festgelegten Zutrittsalters Film­ vorführungen besuchen, die bis spätestens 21.00 Uhr beendet sind. In Begleitung Erwachsener dürfen sie alle Filmvorfüh­ rungen besuchen, falls sie das festgelegte Zutrittsalter nicht um mehr als 2 Jahre unterschreiten. Die Verantwortung für die Ein­ haltung der Altersbestimmungen liegt bei der Begleitperson. innere Freiheit rauben. Erst der Verzicht auf alle Wünsche bringt sie zurück in die Realität. Doch damit ist die Geschichte nicht wirklich zu Ende: «Wünsche wachsen immer wieder nach», erklärt ihr Millistrade zum Abschied. Eingängige Musik Lange hat zu dieser Geschichte eine süffige, farbenreiche Musik komponiert, die auch beim Nachhören auf der CD überzeugt. Sinfonisch verarbeitete Leitmotive – vor allem ein lang gezogener Ruf für Millistrade – führen durch die Geschichte, unterstützt von illustrativen Passagen. Da ist das Ticken des Weckers ebenso zu hören wie eine Fasnachtsclique mit Trommeln «Umsichtig dirigiert von Thomas Herzog spielte das prächtig klingende Orchester präzis und mit viel Elan.» Vom Übermass der Wünsche: Linard Bardills Märchenspiel wird vom Sinfonieorchester Basel musikalisch begleitet. Bild Jean-François Taillard Im Gefängnis der Wünsche Viele Bravorufe Das Sinfonieorchester Basel brachte das Märchen-Singspiel «Millistrade» von Linard Bardill und Marius Felix Lange zur Uraufführung. von Alfred Ziltener V om Übermass der Wünsche erzählt das musikalische Märchen «Millistrade», welches das Sinfonieorchester Basel beim Liedermacher und Geschichtenerzähler Linard Bardill und dem Komponisten Marius Felix Lange in Auftrag gegeben hat. In einem nachmittäglichen Familienkonzert hat das Orchester das Singspiel im Musiksaal des Basler Stadtcasinos nun uraufgeführt, mit dem Dirigenten Thomas Herzog, der jungen Sängerin Natasha Secrist und Bardill selbst als Erzähler. Pünktlich zum Konzert ist auch eine CD-Einspielung mit den gleichen Interpreten erschienen. Es ist nicht die erste Zusammenarbeit des Orchesters mit dem Bündner Poeten. Neu für Basel war hingegen der Komponist. Lange, 1968 in Berlin geboren, hat sich vor allem mit Opern für Kinder beziehungsweise Jugendliche einen Namen gemacht. So zeigte die Opéra Louise in Fribourg 2012 die Schweizer Erstaufführung seiner «Schneewittchen»-Vertonung, und das Opernhaus Zürich brachte im November 2013 sein Auftragswerk «Das Gespenst von Canterville» nach Oscar Wilde zur Uraufführung. Die Geschichte von Carol Im Zentrum von «Millistrade» steht das Mädchen Carol mit seinen vielen unerfüllten, teilweise auch unerfüllbaren Wünschen. An der Basler Fasnacht trifft Carol den geheimnisvollen Nar- und Piccolos und eine Guggemusig; sattes, bedrohliches Blech charakterisiert den Wasserkönig und sein Reich. Dazu kommen eingängige Songs, welche die sehr begabte 15-jährige Zürcherin Natasha Secrist sauber interpretiert. Im Konzert wurde sie unterstützt von vier Sängerinnen der Basler Mädchenkantorei. Umsichtig dirigiert von Thomas Herzog spielte das prächtig klingende Orchester präzis und mit viel Elan. ren Millistrade, der alle Wünsch erfüllen kann. Darauf weist auch sein Name hin: «Millistrade» meint die 1000 Strassen, die 1000 Möglichkeiten, die er ihr öffnen kann. Er wird Carol helfen, wenn sie ihm dafür ihren Wecker schenkt. In der folgenden Nacht findet sich das Mädchen zusammen mit dem Narren in einem Traum wieder, in dem alles möglich ist. Sie kann fliegen, unter Wasser atmen, durch Mauern gehen; sie erhält alles, was sie sich wünscht: «tausend bunte Gummibären» etwa und den Schatz des Wasserkönigs Aquatinta. Doch schliesslich wird ihr klar, dass sie ohne den Wecker nie mehr erwachen wird und in ihrem eigenen Traum gefangen ist. Das ist ein schönes Bild dafür, wie unsere Wünsche uns unter Druck setzen und uns die Bardill trat zunächst mit einem eigenen Lied als Aufwärmer auf das mit wechselnden Farben beleuchtete Podium und animierte Publikum und Orchester zum Mitsingen. Millistrade hatte er gleich mitgebracht – in Form eines Narrenkopfs auf einem langen Stab. Später führte er als Erzähler durchs Geschehen, lebendig, ohne aufgesetzt theatralisch zu werden, und mit einer eigenen Stimmfarbe für jede der Figuren. Dass er im hinteren Teil des Parketts gelegentlich unverständlich blieb und manchmal vom Orchester übertönt wurde, lag wohl an der mangelhaften Klangbalance. Nicht nur deswegen waren kleinere Kinder offenbar überfordert – zumindest verliessen nach etwa einer halben Stunde auffällig viele mit ihren Eltern den Saal. Für sie war das Konzert mit rund einer Stunde zu lang; zudem fehlten die Möglichkeiten aktiv zu werden. Die übrigen aber hatten ihren Spass und reagierten am Schluss mit vielen Bravorufen. 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