COMMUNITY AND RURAL DEVELOPMENT SOCIETY GEMEINSCHAFT UND LÄNDLICHE ENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT Bewusstwerden* und Ausbildung werden die Dalits aus der Unterdrückung befreien Komm’ und sieh, wie es CARDS sieht * (Anm.: „Awareness“, Begriffserklärung siehe unten) 1. DAS HEIM 2. DIE ENTSTEHUNGSGESCHICHTE 3. DIE VISION, MISSION UND STRATEGIE 4. DER RECHTLICHE STATUS 5. DIE GESCHICHTE DER VERPFLICHTUNG ZU DIENEN 6. AUSBILDUNG ZUR FÄHIGKEIT ZUR SELBSTBESTIMMUNG 7. VORWÄRTS ZUR BILDUNG DER DALIT-IDENTITÄT 8. FRAUEN-SELBSTBESTIMMUNG 9. STÄRKUNG UNTERSCHIEDLICH LEISTUNGSFÄHIGER 10. SOZIALE SELBSTBESTIMMUNG 11. DIE REISE VON DEENAPUR NACH DELHI 12. DAS PHOTOALBUM DER AKTIONEN 13. FÜHRUNG UND MANAGEMENT 14. DER KONTAKT ZU UNS DALIT IS DIGNIFIED DALITS BESITZEN WÜRDE 1 C A R D S M E M O I R Entwicklung 1979-80 EDUCATION CENTRE FOR RURAL DEVELOPMENT EMERGENCY RELIEF AND REHABILATION PROGRAMMES (ECRD) AND Ausbildungszentrum für ländliche Entwicklung und Katastrophenhilfe und Rehabilitationsprogramme 1980-81 1981-82 INTERNATIONAL CULTURAL EXCHANGE PROGRAMME Internationale kulturelle Austauschprogramme DALIT SEVA DALS- DALIT SERVICE TEAM Dienste für Dalits 1982-83 BALAVIKAS KENDRAS – DEVELOPMENT SCHOOLS FOR CHILDREN Entwicklungshilfe Schulen für Kinder 1983-84 DALIT KALA PARISHAD- DALIT CULTURAL TEAM Kulturteams 1984-85 RURAL CHRISTIAN JUNIOR COLLEGE (RCJC) Ländliches, christliches Junior College 1985-86 DALITS WRITERS FORUM Dalit-Schriftsteller-Forum 1986-87 DALIT OPEN UNIVERSITY OF INDIA (DOUI) Offene Dalit Universität Indien 1987-88 1988-89 SCHOOL FOR PHYSICALLY DISABLED CHILDREN Schule für Kinder mit Körperbehinderung INTERNATIONAL FORUM FOR DALIT DEVELOPMENT (IFDD) Internationales Forum für Dalit-Entwicklung 1889-90 DALIT WOMEN’S FORUM Dalit-Frauenforum 1990-91 ASSOCIATION OF DALIT INTELLINGENTIA (AADI) Vereinigung der Dalit-Intellektuellen 1991-92 1992-93 INDIGENOUS YOUTH FORUM Indigenes Jugend-Forum Fr. HEYER DEGREE COLLEGE Pater Heyer Hochschule 1993-94 WOMENS EDUCATIONAL DEVELOPMENT SADAN (WEDS) CHRISTIAN WOMENS COLLEGE Christliches College für Frauen 2 1994-95 SELF HELP GROUPS - THRIFT PROGRAMME & AIDS AWARENESS PROGRAM Frauen Selbsthilfe-Gruppen – Sparprogramme Aids-Vorsorge-Programme 1995-96 GIRL CHILD SCHOOLS Schulen für Mädchen 1996-97 1997-98 1998-99 1999-2000 CHILD LABOUR SCHOOLS Schulen für Kinderarbeiter AVEDANA -COUNSELLING CENTRES SLUM DEVELOPMENT PROGRAMME- URBAN HEALTH CENTRE Slum Entwicklungsprogramme – Städtisches Gesundheitszentrum VISION 2020 – BALA BATA Nachhilfeschulen für Dalit-Kinder 2000-2001 ARNOLD COMMUNITY TRUST (ACT), AIDS AWARNESS PROGRAMMES Arnold- Gemeinschafts-Stiftung - Aids-Vorsorge-Programme 2001-2002 CHILD RIGHTS ADVOCACY CENTRE PARAMEDICAL JUNIOR COLLEGE (CRAC), RURAL CHRISTIAN Zentrum zum Eintreten für Kinderrechte, ländliches christliches Sanitäter Junior College 2002-2003 VISWANADH INSTITUTE OF MEDICAL SCIENCES (VIMS) Viswanadh Wissenschaftliches Institut für Medizin 2003-2004 CARDS SILVER JUBILEE VOCATIONAL Jr. COLLEGE CARDS Silberjubiläums Berufsausbildungs-College 3 VISION 2020 - 100.000 Dalit-Jungen aus der Kinderarbeit zu befreien und in Schulen zu bringen - 100.000 Dalit-Mädchen zu ermutigen, die Schule zu besuchen - 100.000 Dalit-Frauen unter der Armutsgrenze ein annehmbares Leben ermöglichen - 7.000 Bildungszentren für Erwachsene einzurichten, um 160.000 Analphabeten zu unterrichten - Durch Kräuter- und andere Medizin die Gesundheit von 424.000 Menschen zu erhalten.80.000 umweltgerechte Familien durch Förderung von Baumpflanzungen zu schaffen - Ergänzung mit nahrhaften Lebensmitteln durch Erzeugung von 1.272.600 kg Gemüse und Suppengrün mittels 84.840 Küchengärten - In 700 Kulturteams 7.000 Frauen und Kinder trainieren - In 4.000 Dörfern ein Bewusstsein für sozio-ökonomische Zusammenhänge zu schaffen - 800 Verbraucher-Kooperativen für Familienbedürfnisse zu fördern - 84.840 Dalit-Familien in eine Gemeinschafts-Versicherung einzubeziehen WHERE THERE IS NO VISION PEOPLE PERISH WHERE THERE IS VISION PEOPLE FLOURISH Ohne Vision gehen Menschen zugrunde Mit einer Vision blühen Menschen auf DALIT IS DIGNIFIED DALITS BESITZEN WÜRDE 4 Wann Wo Von wem Wozu Und Warum 2. Die Entstehungsgeschichte 2-1 Wann 26. Dezember 1979 2-2 Wo Ponnur, ein kleiner Ort im Distrikt Guntur in Andhra Pradesh, Indien. 2-3 Von wem P. Ranjan Babu, geboren in einer Lehrer-Familie. Die Eltern waren Lehrer. – Die Großmutter war eine beeindruckende Persönlichkeit, eine körperbehinderte Frau, die ihre Behinderung mutig überwand und eine erfolgreiche Lehrerin wurde. Sie war ein einzigartiges Beispiel einer indischen Frau vom Land und zudem aus einer Dalit-Gemeinde, wenn man die Umstände bedenkt, unter denen Frauen in der Zeit vor Indiens Unabhängigkeit lebten. Er absolvierte das angesehene Andhra Christian College in Guntur. Aber seine wahre Ausbildung erhielt er durch seine eigenen Lebenserfahrungen. Das Dalit-Wada (Die abgesonderte Siedlung der Ausgestoßenen, ein abstoßendes Phänomen jedes indischen Orts.) seines eigenen Dorfes war sein Klassenzimmer. Das typische vom Kastensystem geplagte indische Dorf, in dem er seine Kindheit verbrachte, war seine Schule. Die ländliche indische Gemeinde war sein College. Die kastenbestimmte, ungerechte, ausbeutende und unterdrückerische indische Gesellschaft war seine Universität. Die Systeme der Unberührbarkeit, der sozialen Diskriminierung, ökonomischer Ausbeutung, das gegen die Dalit-Gemeinschaft praktiziert und von ihr stillschweigend über Generationen akzeptiert wurde, waren seine Lehrbücher. CARDS ist die Werkstatt, die er einrichtete, um die Dalits aufzurütteln und ein neues Bewusstsein unter den Dalits zu schaffen. Die zahlreichen Programme, die CARDS umfasst, sind die verschiedenen Modelle, die er in der Werkstatt entwickelte und ausarbeitete. Die Unberührbarkeit, die wirtschaftliche Rückständigkeit, das Leiden, das Analphabetentum, die Ignoranz, die Beschimpfungen, die Angriffe, die Vergewaltigungen, die Brandanschläge, die Morde, Krankheiten, schlechte Gesundheit, und die Vielzahl anderer Ausdrucksformen der Unterdrückung, unter denen die Mitglieder seiner Gemeinschaft im Stillen litten, sind seine Rohmaterialien und Treibstoffe. Die hunderte Dalit-Arbeiter, die von CARDS motiviert, ausgebildet und geschult wurden sind die Werkzeuge und Instrumente in der Werkstatt. Dies ist eine kurze Zusammenfassung der Persönlichkeit des Gründers, Vorsitzenden und der antreibenden Seele von CARDS – P. Ranjan Babu. 2.4 Wozu? Was man sich als letztendliches Ziel bei CARDS vorstellt ist die vollständige Befreiung der Dalits von jeder einzelnen, über Generationen erfolgter, offenen 5 oder verdeckten Form der Unterdrückung und Diskriminierung, und ihnen ihren rechtmäßigen und legitimen Platz als gleichberechtigte und respektierte Bürger der indischen Gesellschaft zu sichern. 2.5 Und warum? P. Ranjan Babu, der aus einem inspirierenden und liberalen Elternhaus kam, war in seiner Studienzeit eng mit der Studentenbewegung verbunden. Er war einerseits erleuchtet von der Idee des Friedens, der Wahrheit und des Opfers in den Zehn Geboten der christlichen Theologie und war andererseits inspiriert vom Eifer und Humanismus der Reformationsbewegung, die von vom Denken und der Philosophie Martin Luthers weltweit angespornt wurde. Er nahm aktiv an den Vorhaben der christlichen Missionen teil und spielte bei der christlichen Studentenbewegung eine führende Rolle. P. Ranjan Babu hat das Stigma der Unberührbarkeit und die damit verbundenen Qualen der Kränkungen und Ungerechtigkeiten in seiner Kindheit in seinem Dorf selbst erfahren und hat auch die Not und das schweigende Leiden der Mitglieder seiner Gemeinde erlebt, was eine direkte Folge der unterdrückenden sozio-ökonomischen Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten und der repressiven Zustände war, die bis zur Sklaverei durch Höherkastige reichten. Der Hintergrund seines Kindheits-Traumas und das Wissen und die Erfahrungen seiner Studententage brachten ihn zum Nachdenken über seine Rolle und Bestimmung. Auch kam er unter den magnetisierenden Einfluss der Arbeiten und Gedanken von Dr. B.R. Ambedkar, dem großen Visionär der indischen Gesellschaft und dem Architekten der Verfassung der Republik Indien. Dies hatte eine bestimmende und elektrisierende Wirkung auf das Denken Ranjan Babus und die christliche Theologie im besonderen Umfeld einer kastenbeladenen verarmten Gesellschaft, die es so nur in Indien gibt, wo die Begriffe der Kaste und Klasse als untrennbar und eisern ineinander verschlungen wahrgenommen werden. Die Dalit-Bewegung sollte nach der Vorstellung von P. Ranjan Babu vollständig von Dalits unter ihrer eigenen Führung organisiert und umgesetzt werden. Arbeiter und Führer der Dalits sollten zu den Dörfern gehen, mit den armen Leuten dort leben, aus ihren Erfahrungen und Problemen lernen, dort mit ihnen arbeiten und sie dann lediglich über die Dalit-Bewegung unterrichten. Die Wiedergeburt der Dalits sollte auf der Ebene des DalitKindes beginnen, mit dem langfristigen Ziel, dass die nächste Generation der Dalits von den Fesseln der gegenwärtigen Vorurteile und Voreingenommenheit völlig befreit sind. Der Volksmund sagt “Die Bestimmung Indiens wird in seinen Klassenzimmern geformt”. Aber Ranjan Babu war aus seiner Schul- und Lebenserfahrung heraus überzeugt, dass das, was in den Klassenzimmern gelehrt wurde, die grundlegende, vorherrschende Situation im ländlichen Indien nicht widerspiegelte, nämlich die ökonomische Ungleichheit, die unbarmherzige Ausbeutung und Unterdrückung, aufrechterhalten von Generation zu Generation durch das empörende Kastensystem. Ranjan Babu hatte den Mut seiner Überzeugung, dieser populären Aussage offen zu widersprechen indem er sagte, dass “Die Bestimmung Indiens in den Klassenzimmern zerstört wird.“ P. Ranjan Babu war einer der beiden Delegierten, die ausgewählt wurden, Indien bei der Welt-Konferenz Christlicher Studenten zu vertreten, die 1968 in Schweden und Finnland stattfand. Während der Konferenz berichtete er über seine Erfahrungen zum Thema „Interpretation und Anwendung christlichen Denkens und Handeln in von Armut belasteten Situationen asiatischer Länder”. Nachdem er seine Erfahrungen und sein Verständnis der 6 Lebensbedingungen der Dalits in Indien mitgeteilt und der christlichen Theologie und christlichem Handeln gegenübergestellt hatte, erläuterte er seine Idee, in den nächsten Jahren eine nichtstaatliche Organisation zu errichten, die ausschließlich dem Ziel der Befreiung der Dalits dienen sollte. Ranjan Babu bereitete sich fast 9 Jahre lang fleißig vor, um sich mit den intellektuellen, emotionalen und menschlichen Ressourcen auszustatten, die er benötigte, um seiner Idee eine feste Form zu geben. Er studierte viele Bücher bekannter Autoren, die für das Thema maßgeblich waren. Er reiste viel in die Dörfer. Er lebte in Dalit-Siedlungen, tauschte sich mit Dalits aus und analysierte ihre Probleme gründlich – die Probleme der Unberührbarkeit, den Hunger, die Armut, die Ausbeutung, die Verschuldung, die Ignoranz, den Schmutz, die Krankheiten, die Unterdrückung, Fälle von tätlichen Angriffen, Vergewaltigungen, Brandstiftungen und an ihnen verübten Morden, das Anhängen nicht begangener Straftaten und eine Vielzahl all solcher Probleme. Dabei fand er heraus, dass die Wurzel allen Übels sich auf das widerwärtige Kastensystem zurückführen ließ. Er versuchte, seine Erfahrungen in den Dörfern und die Lektionen aus den Büchern, die er studiert hatte, zu verbinden, um praktikable und umfassende Lösungen zu erarbeiten. Ranjan Babu trat als Lehrer ins Andhra Christian College in Guntur ein, wo er vorher graduierte. Dies gab ihm die rechte Gelegenheit, seine Gedanken weiterzuentwickeln und ihnen eine praktikable Form zu geben. Zusätzlich zum üblichen Lehrplan vermittelte er den Studenten soziologisches Bewusstsein. Er nahm sie mit in die Dörfer und erklärte ihnen die Gefühlswelt des ländlichen Lebens und der Probleme auf dem Lande, die sich durch das jahrhundertealte hierarchische Kastensystem verfestigt haben und die wachsenden wirtschaftlichen Ungleichheiten, die daraus resultierten. Dies gab ihnen zu denken. Er flößte ihnen das Konzept ein: „Geht zu den Leuten, lebt mit den Armen, lernt von ihnen und arbeitet dann für sie“. Diese Lehrtätigkeit gab ihm Grundlage und Mittel, seine Idee einer nichtstaatlichen Organisation für die Belange der Dalits zu realisieren. Die Küste von Andhra Pradesh wurde im Jahr 1977 von einem Wirbelsturm bisher nie gekannter Stärke getroffen. Der Bezirk Guntur befand sich im Auge des Sturms. Es war eine menschliche Tragödie in zuvor nicht gekanntem Ausmaß. Tausende starben. Mehrere tausend wurden obdachlos. Die Verluste an Vieh, Ernte und Besitz waren nicht zu beziffern. Ranjan Babu reagierte zusammen mit seiner Gruppe junger Studenten mannhaft auf den Ruf seines Gewissens und sprang geradewegs in eine stinkende Szenerie aus zahllosen Leichen und Kadavern, um jedwede Arbeiten zu verrichten, mit denen die Hilfsorganisationen sie beauftragten, die Beseitigung der nicht identifizierten stinkenden Leichen, die Verteilung von Essen, Wasser, Kleidung und Medikamenten für die Opfer der Tragödie. Diese Zeit des Hilfseinsatzes war für seine künftige Bestimmung von immensem Wert. Neben dem Eindruck, den er über die organisatorischen Bedürfnisse und Mittel erhielt, die er für seine zukünftige Arbeit bräuchte, offenbarten ihm die tragischen Szenen auch einige aufschlussreiche Fakten des Lebens der Dalits. In den Dörfern, in denen er die Hilfsmaßnahmen unternahm, stellte er fest, dass unter den Dalits die meisten Toten waren. Erstens, selbst in Dörfern, in denen die ganze Gruppe der höherkastigen Leute, einschließlich ihres Viehs und Besitzes sicher und unversehrt waren, waren die Häuser der Dalits und ihr Besitz zerstört und verloren. Ranjan Babu erkannte, dass dies der Tatsache zuzuschreiben war, dass die Siedlungen der Dalits immer in niedrig gelegenen Gegenden waren, hingegen die übrigen Teile der Dörfer vergleichsweise höher gelegen waren, möglicherweise ein Symbol für den sozialen Status im Kastensystem. Zweitens, viele Tote der Dalits fand man weit entfernt von ihren Siedlungen. Offensichtlich wurden sie von der einen Seite von der wilden, eingehenden Flut vom Meer erfasst sowie durch das Regenwasser der überfließenden Kanäle zwischen den Hauptdörfern und den Siedlungen 7 der Dalits. Man könnte daraus schließen, dass sie versuchten, die höhergelegenen sicheren Gebiete des Hauptdorfes zu erreichen, dabei aber den überfluteten Kanal nicht überwinden konnten und in ihr nasses Grab fortgespült wurden. Diese aufschlussreichen und herzzerreißenden Bilder in Dorf um Dorf zeigen deutlich die Unzulänglichkeiten, die ein Ausfluss aus dem empörenden Kastensystem der indischen Gesellschaft sind. Der hervorragende Dienst, den Ranjan Babu bei den Hilfsmaßnahmen in den vom Wirbelsturm getroffenen Gebieten als Teamleiter geleistet hat brachte ihn in die Position des Direktors einer nichtstaatlichen Organisation namens Coastal Andhra Development Society. Er arbeitete zwei Jahre lang in dieser Position. Dies war für ihn wie eine Lehrzeit. Kurze Zeit später gründete er die COMMUNITY AND RURAL DEVELOPMENT SOCIETY (Gemeinschaft und ländliche Entwicklungsgesellschaft), abgekürzt CARDS, unter seiner eigenen Leitung. Das waren der Ursprung einer langen Geschichte der Verpflichtung zum Dienen und eine epochale Mission, die vor einem Vierteljahrhundert begann. DIE VISION, DIE MISSION UND DIE STRATEGIE 3-1 Die Vision CARDS träumt davon und hat die Vision dass alle DalitGemeinschaften ein integrierter Bestandteil der indischen Gesellschaft werden, in jeder Beziehung, sei es in Wort oder Geist und dass alle Mitglieder aller Dalit-Gemeinschaften ununterscheidbar von anderen Bürgern werden, sei es in Bezug auf das Gesetz, den Status, den Platz, die Position, den Wohnort oder in welcher Betrachtung auch immer. 3-2 Die Mission Es ist die bekannte Mission von CARDS nach der restlosen Befreiung der Dalits von jeder Art der Diskriminierung und Unterdrückung zu streben, im Gesetz wie auch in der tatsächlichen Praxis und dafür zu sorgen, dass sichergestellt wird, dass die Dalits gerechterweise überall die gleichen Rechte erhalten und die gleichen Privilegien genießen wie andere Bürger in ähnlicher Lage. 3-3 Die Strategie Die Strategie von CARDS ist es, in Verfolgung ihrer Mission Programme für Dalits zu erdenken, zu gestalten, zu planen und umzusetzen, um Folgendes zu erreichen: 1. Vollständige Alphabetisierung, Hilfe in Notfällen, Rehabilitation. 2. Gleiche und adäquate Ausbildungsmöglichkeiten. 3. Gleiche und adäquate Gesundheitsversorgung Gesundheitseinrichtungen in der Gemeinde. incl. sanitärer und 4. Tilgung aller Formen der Unberührbarkeit. 5. Kenntnis demokratischer Werte und Befähigung in Chancengleichheit ihre Rechte auszuüben, einschließlich des Wahlrechts. 6. Stärkung der wirtschaftlichen Selbstbestimmung durch Erleichterung und Schaffung von Möglichkeiten zur wirtschaftlichen Entwicklung und Sicherstellung der Durchführung von Maßnahmen und Programmen der Regierung, insbesondere Landreformen. 8 7. Kulturelle Renaissance basierend auf der Wiederbelebung und Förderung traditioneller Formen der Kunst und Kultur. 8. Chancengleichheit der Frauen und Förderung ihrer Selbstbestimmung. 9. Umweltschutz. 10. Gleiche und adäquate Kommunikations- und Transporteinrichtungen. 11. Organisation von Jugend- und Frauengruppen. 12. Eliminierung von und Schutz vor Kinderarbeit und Praktiken der Knechtschaft. 13. Förderung von ländlichen Sportarten und Körperkultur. 14. Adäquate und wirkungsvolle Vertretung in allen Bereichen der Beschäftigungsmöglichkeiten. 15. Motivation der ausgebildeten Dalit-Jugend an der Dalitbewegung teilzunehmen, die Bewegung in anderen Bereichen voranzutreiben und dabei die Vision von CARDS im Blickpunkt zu behalten. 16. Management und Führung in allen kritischen Bereichen ausschließlich mit Dalits zu besetzen. der Dalitbewegung 17. Zusammenarbeit und Koordination mit allen staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen und Bewegungen, die für ähnliche Ziele und Aufgaben arbeiten. 4. DER RECHTLICHE STATUS: CARDS ist Eine nichtstaatliche Organisation ( Non-Governmental Organisation (NGO)). Eine Gesellschaft, registriert nach dem “Societies Registration Act” (Act XXI of 1860). Steuerbefreit nach Abschnitt 80-G des Einkommensteuergesetzes. Registriert beim Innenministerium der Regierung von Indien nach dem Gesetz zur Regelung ausländischer Zuwendungen (Foreign Contributions Regulation Act (FCRA)). 5. DIE GESCHICHTE DER VERPFLICHTUNG ZU DIENEN: In der langen und fortgesetzten Geschichte des Engagements zum Dienen, das im Jahr 1979 begann, hat CARDS in Verfolgung der verschiedenen strategischen Komponenten eine Vielzahl von Programmen realisiert. Die wichtigsten sind unten aufgeführt: 1. Education Centre for Rural Development – ECRD Bildungszentrum für Ländliche Entwicklung und Katastrophenhilfe 2. Dalit International Cultural Exchange Programme Internationales Dalit-Kultur-Austauschprogramm 3. Dalit Seva Dals – Dalit Service Teams 4. Bala Vikas Kendras – Development Schools for Children Entwicklungsschulen für Kinder 5. Dalit Kala Parishad – Dalit Cultural Forum Dalit-Kulturforum 9 6. Rural Christian Junior College Ländliches Christliches Junior-College 7. Dalit Writers Forum Schriftsteller-Forum der Dalits 8. Dalit Open University of India Offene Universität von Indien der Dalits 9. School for Physically Disabled Children Schule für körperlich behinderte Kinder 10. International Forum for Dalit Development Internationales Forum für Dalit-Entwicklung 11. All India Dalit Women’s Forum Forum für Dalit-Frauen aus ganz Indien 12. All India Association of Dalit Intelligentsia Vereinigung der Dalit-Intellektuellen aus ganz Indien 13. All India Indigenous Youth Forum Forum der Einheimischen Jugend aus ganz Indien 14. Father Heyer Degree College Pater Heyer Hochschule 15. Womens Educational Development Sadan Haus zur Bildungsentwicklung für Frauen 16. Self Help groups among women and Micro Credit Frauen-Selbsthilfegruppen und Kleinst-Kredit 17. Girl Child Schools Schulen für Mädchen 18. Child Labour Schools Schulen für Kinderarbeiter 19. Avadana (Counseling Centres) Avadana (Beratungszentren) 20. Drought Relief Programmes Hilfsprogramme bei Dürre 21. Urban Health Centre Städtisches Gesundheitszentrum 22. Bala Bata Schools Bala Bata Schulen 23. Arnold Community Trust (ACT) 10 Arnold Gemeinschafts-Trust 24. Trinkwasserversorgung in Slumgebieten in Guntur 25. Child Rights Advocacy Centre (CRAC) Beratungszentrum für Kinderrechte Diese Programme kann man im weiteren Sinn den folgenden sechs Bereichen zuordnen: 1. Ausbildung zur Befähigung zur Selbstbestimmung (Empowerment*) 2. Stärkung der Dalit-Identität 3. Befähigung zur Selbstbestimmung der Frauen (Empowerment) 4. Befähigung zur Selbstbestimmung unterschiedlich Befähigter 5. Befähigung zur Selbstbestimmung in der Gesellschaft (Empowerment) 6. Die Reise von Deenapur nach Delhi. (*Anm.: zum Begriff „Empowerment“ siehe unten) 6. AUBILDUNG ZUR FÄHIGKEIT ZUR SELBSTBESTIMMUNG : 6.1 Ausbildungszentrum für ländliche Entwicklung (ECRD): 6.1.1 Beginn: Bildungszentrum für Ländliche Entwicklung und Katastrophenhilfe (ECRD) Entwicklung sschulen für Kinder 1979 6.1.2 Gebiet: Dörfer in den Mandals in Ponnur, Pallapatla, und Bapatla im Bezirk Guntur. 6.1.3 Ziele: Ausbildung und Vermittlung der Fähigkeit zu lesen und zu schreiben in ländlichen Gebieten, basierend auf rationalem Denken und einer humanitären Einstellung anstelle der verbreiteten metaphysischen Haltung, die auf der abergläubischen und irrationalen Theorie des SCHICKSALS. Bala Bata Schulen 6.1.4 Aktivitäten: 1. Ein erneuerter Lehrplan, der den Anforderungen, der Umgebung, den Vorstellungen und örtlichen Gegebenheiten der Dalits entspricht, der sich deshalb von den StandardLehrplänen der normalen Schulen sehr unterscheidet. Ländliches Christliches Junior College 2. Vermittler der traditionellen Formen der Volkskunst und Kultur der Dalits. Pater Heyer Hochschule Christliche Hochschule für Frauen 3. Technische und operationelle Verbesserung der traditionellen Fertigkeiten und des Handwerks der Dalits, um den heutigen Anforderungen an das tägliche Leben zu genügen und sie zu einer ertragreicheren Quelle des Lebensunterhalts zu machen. 4. Den örtlichen Dalits die Zusammenhänge über die Eigentumsrechte an landwirtschaftlichen Grundstücken im Dorf bewusst machen, ihre eigene wichtige Rolle als Landarbeiter bei der Bewirtschaftung des Landes und dem ungerechten Verhältnis zwischen den beiden. 11 5. “Pragathi-Schulen” mit dem zweifachen Zweck, in den Dörfern tagsüber als reguläre Schule für Dalitkinder zu dienen und abends als informelle Ausbildungszentren für Schulabbrecher und Erwachsene. Diese Schulen gibt es für ca. 2000 Dalitkinder. 6. Für die Führung der Pragathi-Schulen wurden je zwei Jugendliche Dalits aus dem Ort, ein Junge und ein Mädchen, auf Honorarbasis beschäftigt. 7. Kindergärten und Balwadi Kendras für die Bedürfnisse der Dalitkinder. Diese Schulen verringern im Dorf die üble Praxis der Kinderarbeit. Sie fördern schon in der frühen Kindheit das Interesse an der Bildung und ermöglichen es ihnen, zur Leistungsfähigkeit von Kindern aus anderen Dörfern aufzuschließen, wenn sie zur regulären Schule gehen. Katastrophenhilfsprogramme Gebiet Küstengebiete in Andhra Pradesh, Ziele Den Menschen nach Naturkatastrophen und Unglücksfällen wie Wirbelstürmen, Erdbeben und Feuer zu helfen und sie so zu unterstützen, dass sie zum normalen Leben zurückkehren können. Aktivitäten Katastrophenhilfsprogramme wurden durchgeführt in George Pet, Machilipattnam, Repalle, Nizampattnam, Suryalanka, Chirala, Kollipara, Pinelli und im Bezirk Nellore in den Jahren 1977, 1979, 1983, 1987, 1989, 1992, 1996 und 2000. Mit Hilfe der Regierung von Andhra Pradesh und internationalen Organisation wurden Häuser aus Beton gebaut. Die Gebiete, in denen Häuser und Schutzgebäude gegen Wirbelstürme gebaut wurden sind Bhimavaram, Stuvartpuram, Nizampattnam, Kollipara, Pinelli, Bapatla, Chirala, George Pet, Nudurupadu, Vemavaram und Vedurulapalli. Alle diese Gebiete wurden von Wirbelstürmen heimgesucht. Wir haben fast 3600 Häuser und 12 Schutzgebäude gebaut. Unsere Organisation wurde für Hausbauprogramme und die sachgerechte Bauweise als Beste ausgezeichnet. 6.2 Bala Vikas Kendras (Entwicklungsschulen für Kinder) 6.2.1 Beginn : 1982 Hintergrund: Bildung ist schon vor der Grundschule für die richtige geistige Entwicklung in der frühen Kindheit wichtig. Eine gute Grundschulbildung mit entsprechender Anleitung und Motivation durch die Eltern ist ebenso wichtig, um den Grundstein für einen erfolgreichen Ausbildungsweg zu legen. Dalitkinder haben hierzu keine Möglichkeit, wegen fehlender Einrichtungen und dem Nachteil des Analphabetentums der Eltern. Dalitkinder haben deshalb ein Handicap und sind im Vergleich zu anderen Kindern deutlich benachteiligt, wenn sie auf der Ausbildungsleiter nach oben klettern und sich im Lauf der Ausbildung die Auswirkungen ihrer Defizite verstärken. Dies führt dann von Generation zu Generation zu einer Verstärkung ihrer Rückständigkeit als Gemeinschaft. CARDS erkannte diese Unzulänglichkeiten der Dalitgemeinschaft und begann mit dem Programm der Bala Vikas Kendras. 6.2.2 Ziele: Einrichtungen für eine gute vorschulische Ausbildung und eine hochwertige Grundschulausbildung bereitzustellen um das zwangsläufig vorhandene Unvermögen der Dalitschüler im vorhandenen Ausbildungssystem zu überwinden, das durch die 12 herrschende hierarchische Sozialstruktur in Indien und die daraus resultierenden sozioökonomischen Ungleichheiten entstanden ist. 6.2.3 Aktivitäten: 1. Vorschulen und Grundschulen ausschließlich für Dalitkinder, entsprechend den Kindergarten-Schulen des allgemeinen Ausbildungssystems. 2. Bei Spielen und Liedern Methoden der Vorschul- und Grundschulausbildung. 3. Die Schulen ergänzen die Ausbildung in den staatlichen Schulen, sie sind kein Ersatz für diese. 4. Die Schulen ermöglichen die Wiedereingliederung von Kinderarbeitern in die regulären Schulen gemäß dem von der Regierung geförderten Nationalen Kinderarbeitsprojekt (National Child Labour Project), indem sie vorher in Brücken-Kursen unterrichtet werden. 5. Jugendliche Dalits aus dem Ort werden als Schulleiter ausgewählt. Sie erhalten hierfür bei CARDS eine Ausbildung zur Funktionsweise des Systems, mit besonderem Bezug zu Dalit-Fragen und solchen des Landlebens. 6.3 Bala Bata Schulen 6.3.1 Beginn : 1999 6.3.2 Hintergrund: In den meisten Dörfern gibt es mittlerweile staatliche Grundschulen. In vielen von ihnen gibt es nur einen einzigen Lehrer. Die Lehrer sind verpflichtet, in den Dörfern zu wohnen, in denen sie unterrichten. Aber die meisten tun dies nicht. Weil es ihnen mehr Annehmlichkeiten bietet, wohnen sie in nahegelegenen Städten, von denen aus sie täglich zur Dienststelle pendeln. Unter diesen Umständen versehen sie ihre Pflichten selten regelmäßig und mit der nötigen Sorgfalt. Sehr oft gönnen sie sich tagelange, nicht genehmigte Fehlzeiten, die nicht einmal bemerkt werden. Selbst wenn die Lehrer ihre Pflichten wahrnehmen, fehlt es ihnen am nötigen Engagement, das in ihrem Beruf, unter Berücksichtigung der Situation auf dem Lande, gebraucht würde. Die Folge ist, dass Kinder von Eltern, die es sich nicht leisten können, ihre Kinder auf besser ausgerüstete und besser geführte private Schulen zu schicken, schwer vernachlässigt werden und ihr künftiger Lebensweg gefährdet wird. Eine weitere Folge sind steigende Quoten von Schulabbrechern während der Grundschule. Die wenigen, die sie durchstehen, sind nicht dazu bestimmt, auf der Ausbildungsleiter weit aufzusteigen, weil sie in der Grundschule nur einen geringen Leistungsstandard erreicht haben. Dalitkinder, mit ihrer Armut und dem Analphabetentum und der Unwissenheit ihrer Eltern sind in dieser Situation die hauptsächlichen Opfer. Das Bala Bata Programm wurde geschaffen, um gegen diese Verhältnisse anzugehen. 6.3.3 Aktivitäten: 1. Dalitkinder im Alter von 5 bis 10 Jahren können Bala Bata Schulen besuchen. 2. Sie ergänzen und verstärken die reguläre Schulausbildung und sind kein Ersatz für sie. 3. Die Kinder besuchen die Bala Bata Schulen außerhalb der regulären Schulzeiten und in den Ferien. 4. Sie ergänzen den Lehrplan der regulären Schulen mit der erneuerten Form des Lehrplans. 5. Sie nutzen traditionelle Kunst und Kultur der Dalits und spielerische Erziehungsmethoden, um das Interesse der Kinder an der Ausbildung zu wecken und zu erhalten. 13 6. Sie stellen sicher, dass die Kinder, die in der Schule zurückliegen, ihren Rückstand aufholen und den erforderlichen Standard erreichen. 7. Sie ermuntern die Kinder und deren Eltern, zuhause einen Gemüsegarten anzulegen, um damit ein zusätzliches Einkommen zu erzielen (Kitchen Garden). 8. Sie fördern Sauberkeit um umweltgerechtes Verhalten (“Clean and Green”). 9. CARDS unterstützt Programme zur Einkommensverbesserung, die von den Eltern der Bala Bata Kinder wahrgenommen werden, indem sie einen Mikrokredit aufnehmen, mit dessen Hilfe der Wegfall des bei Kinderarbeit erhaltenen Arbeitslohnes kompensiert werden soll. 10. Das Programm zeigt den Weg zu einer neuen Generation gebildeter Dalits. Ländliches Christliches Junior College (Rural Christian Junior College) : 6.4.1 Gegründet: 1984 6.4.2 Ort: Dorf Deenapur, bei Phirangipuram, Narsaraopet Mandal, Distrikt Guntur. 6.4.3 Studiengänge: Intermediate Studiengänge, Intermediate Education, Andhra Pradesh. genehmigt vom Board of 6.4.4 Studienfächer: Außer den Sprachen Telugu und Englisch, die Wahlfachgruppen CEC, (Civics, Economics and Commerce), (Staatsbürgerkunde, Volks- und Betriebswirtschaft) und HEC (History, Economics and Commerce), (Geschichte, Volksund Betriebswirtschaft). 6.4.5 Zulassungsvoraussetzungen: High School level Secondary School Certificate. 6.4.6 Geografische Abdeckung: Ganz Andhra Pradesh. 6.4.7 Andere Einrichtungen: für Jungen und Mädchen. 1. Kostenloses Wohnheim auf dem Campus – getrennt 2. Ein gesunde Lage, mit weitläufiger grüner Umgebung 3. Open Air Theater, Versammlungsraum, Bücherei, geräumige Klassenzimmer, Spiel und Sport. 6.4.8 Zulassungskriterien: 1. Schlechtes Leistungsniveau gemäß der Zulassungsqualifikation, gemessen an der größeren Zahl nicht bestandener Prüfungen und schlechterer Noten. 2. Familien unterhalb der Armutsgrenze 3. Eltern, die Analphabeten sind. 4. Befähigung zu Ausbildung und Sozialdienst. 5. Nur als scheduled castes, scheduled tribes, backward classes Klassifizierte und Minderheiten. Die o.g. Kriterien sind einzigartig und völlig konträr zu den Kriterien anderer Bildungseinrichtungen, bei denen ausnahmslos eine absteigende Reihenfolge nach Leistung als Auswahlkriterium dient. Diese Kriterien wurden entwickelt nach einer eingehenden Untersuchung der Gründe für die weitverbreitete Stagnation und die Abgänge der Dalit-Jugend nach der 10. Klasse, trotz 14 der vielen und demonstrativen Vergünstigungen, die den Dalits von der Regierung gegeben wurden. Beim Kriterium der Reihenfolge nach fallender Leistung werden die weniger Leistungsfähigen ausgesiebt und Jahr für Jahr in den Dörfern zur Stagnation verurteilt. Das vorherrschende hohe Niveau des Analphabetentums bei Dalit-Eltern ist einer der Hauptgründe der niedrigen Schulleistungen in der Secondary School (6. – 10. Klasse), da Eltern, die weder lesen noch schreiben können grundsätzlich nicht in der Lage sind, in jüngeren Schuljahren die erforderliche Anleitung oder Motivation zu geben. Das hohe Maß an Armut unter den Dalits ist ein weiterer Grund, da sie gänzlich den willkürlichen Zuständen an den Staatl. Schulen ausgesetzt sind, weil sie sich im Gegensatz zu den bessergestellten Eltern anderer Gemeinschaften keine qualitative bessere Schulausbildung leisten können. CARDS führte deshalb die schlechten Leistungen der Dalit-Schüler bei den Aufnahmeprüfungen zumeist auf die sozio-ökonomischen Ungleichheiten zurück, weshalb sie kaum ein geeigneter Maßstab für ihre Leistungsfähigkeit sind. CARDS hat deshalb die einzigartigen Auswahlkriterien nach steigender Leistung eingeführt (Anm.: dabei werden Schüler mit schlechten Noten bevorzugt), das Analphabetentum und die Armut der Eltern berücksichtigt und damit die wichtigsten Erfordernisse für soziale Gerechtigkeit einbezogen, was der Eckpfeiler der Mission von CARDS ist. 6.4.9 Ziele : 1. Die Unzulänglichkeiten des existierenden Ausbildungssystems zu beheben, unter den die Dalits zu leiden haben. 2. In der Zwischenstufe (11. – 12. Klasse) der Ausbildung eine wirkliche soziale Gerechtigkeit sicherzustellen. 3. Die sich unter der Dalit-Jugend ansammelnde Frustration bei der Stagnation auf dem S.S.C. Level zu verringern, damit sie nicht beim Streben nach Chancen zur Zielscheibe und zum Kanonenfutter extremistischer Bewegungen werden. 4. Das verborgene, aber vorhandene Potential der Dalit-Jugend herauszuholen und ihnen die Möglichkeit der Entwicklung zu Intellektuellen zu geben. 5. Die Dalit-Jugend während ihrer Ausbildung zu Dalit-Kämpfern zu motivieren, die die Dalit-Bewegung im größeren Rahmen weiter verbreiten und fortsetzen. 6.4.10 Aktivitäten: 1. Der Tag beginnt im College damit, dass sich alle Studenten versammeln, Lieder singen und beten (1) für Demokratie und soziale Gerechtigkeit (2) Gruß an das Mutterland und (3) Gruß an die Dalit-Bewegung 2. Die Studenten sprechen in der Versammlung immer aktuelle Dalit-Themen an und die wichtigsten Nachrichten des Tages 3. Die Lehrer unterrichten außer dem staatlich vorgeschriebenen Lehrplan auch über DalitThemen und ihre Teilnahme an der Dalit-Bewegung. 4. Die Studenten werden entsprechend ihren Neigungen und Talenten in 4 verschiedene Aktionsgruppen eingeteilt: a. Ausbildungsgruppe b. Kulturgruppe c. Gesundheitsgruppe d. Soziologiegruppe 15 5. Die “Ausbildungsgruppe” besucht in den Ferien und in der Freizeit die umliegenden Dörfer. Sie sammeln Daten über die allgemeine Lage in den Dörfern, die Lebensbedingungen der Dalits und die Dalit-Siedlungen, das Kasten-Profil und das Profil des Landeigentums und Managements, das Niveau der sozialen Gerechtigkeit bezüglich verschiedener Dinge, die die Dalits betreffen, und Weiteres. Die Daten werden dann an die „Kulturgruppe“ weitergegeben. 6. Entsprechend der Daten bereitet die “Kultur-Gruppe” ein Programm aus Straßentheater, traditionelle Künsten und Liedern vor. Die Mitglieder erhalten das notwendige Training und die erforderlichen Mittel. Sie führen das Programm unter dem Aspekt aus, den Dorfbewohnern ihre Probleme und deren Lösungsmöglichkeiten bewusst zu machen. 7. Die “Gesundheitsgruppe” schafft unter den Einwohnern ein Bewusstsein für die Gemeinschaft und Körperpflege, die Umwelt, Kräutermedizin und erklärt die Angebote der Gesundheitseinrichtungen, wie medizinische Betreuung vor und nach der Geburt, Betreuung der Kinder usw. Sie motivieren sie auch, die nahegelegenen Sanitäts-Camps zu besuchen um sich über Familienplanung beraten zu lassen oder eine Augenoperation durchzuführen. 8. Die “Soziologie-Gruppe” organisiert Ausschüsse der Dorfjugend und Dalit Sevadals (Anm.: Dalit Service Teams, siehe 7.2). Sie erläutern den Dorfbewohnern Gesetze und Vorschriften, die die Interessen der Dalits berühren, insbesondere über die Schutzvorschriften gegen die Praktizierung der Unberührbarkeit. Sie helfen den Dorfbewohnern beim Schreiben von Eingaben an die Regierung, wenn sie ihre Probleme schildern, besonders was die Zuteilung von Brachland oder Hausgrundstücken betrifft und Zugeständnisse, auf die sie Anspruch haben. 9. Nach Abschluss der Zwischenstufe (der 12. Klasse) kennen sie sich mit den Problemen auf dem Land und mit Dalitfragen aus und haben auch die nötige Felderfahrung. Manche machen dann eine Berufsausbildung, manche gehen auf das Degree College von CARDS, manche werden Sozialarbeiter oder Lehrer bei CARDS oder bei anderen, ähnlichen Organisationen andernorts. 10. Das College wurde als einzigartige Organisation entwickelt, die eine hochwertige Ausbildung anstrebt, mit einem starken Potential für eine Beschäftigung im Bereich Sozialeinrichtungen und Bürger mit einem umfassenden soziologischen Verständnis schaffen will. 6.5 Pater Heyer Hochschule (Father Heyer Degree College) 6.5.1 Gründungsjahr: 1992 6.5.2 Hintergrund: Der Erfolg des Rural Christian Junior College seit 1984 hat den Ansporn und die Motivation gegeben, das einzigartige Experiment auf der Ebene der Hochschulausbildung fortzusetzen. 6.5.3 Ort: Das College befindet sich auf demselben Campus wie das Rural Christian Junior College, in einem separaten Gebäude, in Deenapur. 6.5.4 Aktivitäten: 1. Das College ist eng verbunden mit der Nagarjuna Universität und es hat den Lehrplan und die Vorschriften der Universität übernommen. 2. Das College bietet in geisteswissenschaftlichen Fächern Kurse nur unter dem Aspekt der Vermittlung des für die Sozialarbeit und die Dalitbewegung nötigen Wissens an. 16 3. Das College ist getauft in Erinnerung an Pater Heyer, einen Missionar früherer Jahre, der den ganzen Distrikt Guntur bereiste, um die Lebensbedingungen in ländlichen Gegenden zu verstehen. Er half den Armen und Unterdrückten der Gegend in herausragender Weise, indem er etliche Bildungseinrichtungen und Krankenhäuser errichtete. 4. Das College bereitet die Studenten für die Prüfungen vor, die entsprechend den Regeln als Wettbewerb um die für SC/ST/BC-Kandidaten reservierten Plätze für Einstellungen im Öffentlichen Dienst stattfinden. 5. Das College dient den gleichen soziologischen Zielen und es bietet die gleichen Einrichtungen wie das Rural Christian Junior College. 6.6 Christliches College für Frauen (Christian Women’s College) 6.6.1 Gründungsjahr: 1994 6.6.2 Hintergrund: Der Erfolg des Rural Christian Junior College und des Father Heyer Degree College hat den Ansporn und die Motivation gegeben, eine gesonderte Hochschule für Frauen zu gründen, um eine Antwort auf die wachsenden Bedürfnisse der Dalits nach einer hochwertigen Ausbildung auf Hochschul-Niveau für Frauen zu finden. 6.6.3 Ort: Das College befindet sich in Guntur im Obergeschoß der Räumlichkeiten von CARDS. Der Ort hat als besondere Vorteile in der Anlage einen Garten mit Grünpflanzen, bietet ein hohes Maß an Sicherheit, für das das CARDS-Büro sorgt, eine strenge Aufsicht durch das Management von CARDS und eine ständige Verbindung mit der Belegschaft von CARDS. 6.6.4 Aktivitäten: 1. Hochschulausbildung für Studentinnen, die sich vom Rural Christian Junior College qualifizieren und auch aus anderen Gegenden. 2. Das College ist der Nagarjuna Universität eng verbunden und es hat deren Lehrplan und die Standards übernommen. Internationales Dalit KulturAustauschprogra mm Dalit Sevadals (Dalit Service Teams) Dalit Kala Parishad (Dalit Kulturforum) Dalit Schriftsteller Forum Dalit Offene Universität Internationales Forum für Dalit Entwicklung Dalit-Frauenforum für ganz Indien Vereinigung der Dalit-Intelligenz für ganz Indien 3. Das College bietet nur in geisteswissenschaftlichen Fächern (Geschichte, Wirtschafts- und Politikwissenschaften, Soziologie) eine Hochschulausbildung. 4. Das College dient den gleichen soziologischen Zielen wie das Rural Christian College, mit besonderem Schwerpunkt auf Fragen der Gleichberechtigung und von Frauenbewegungen. 5. Das College hat Einrichtung zum Katastrophenschutz und für militärische Exerzierübungen, sowie ein angegliedertes Wohnheim. 6. Die Studentinnen erhalten ein Training für die Prüfungen für den Wettbewerb um die für Dalitfrauen reservierten Plätze im öffentlichen Dienst. 7. Vorwärts zur Bildung der Dalit-Identität : 7.1 Internationales Dalit Kultur-Austauschprogramm 7.1.1 Dies ist ein sehr bekanntes und angesehenes Programm, das von CARDS im Jahr 1980 unternommen wurde. Es ist das erste mehrerer Programme, die zur Bildung der Dalit-Identität durchgeführt wurden. 17 7.1.2 Eine Gruppe von 10 Mitgliedern einer deutschen nichtstaatlichen Organisation besuchte den Distrikt Guntur in Andhra Pradesh im Jahr 1980. Sie führten eine Studie über den Zustand der hiesigen Landwirtschaft durch, sowie über die sozioökonomische Lage der Bevölkerung. Sie tauschten sich mit einer Reihe nichtstaatlicher Organisationen aus und waren beeindruckt vom Profil von CARDS. Sie luden eine Gruppe von CARDS-Arbeitern ein, Deutschland zu besuchen. CARDS wählte deshalb 10 Bauern aus und schickte sie im selben Jahr zum Besuch nach Deutschland. 7.1.3 Die Gruppe untersuchte verschiedene Aspekte der dortigen landwirtschaftlichen Methoden. Sie beobachteten auch die sozioökonomischen Bedingungen und die kulturellen Aspekte des Lebens. Als sie zurückkehrten, führten sie einige der landwirtschaftlichen Methoden, die sie dort studiert hatten, mit geeigneten Änderungen ein. Sie nahmen auch an einigen alternativen Methoden Neuerungen vor, was sehr vorteilhaft war. Als sie in Deutschland waren, beeindruckten sie ihre deutschen Gastgeber mit der Aufführung von Straßentheater, Liedern und traditionellen indischen Künsten an mehreren Orten, die sie besuchten. 7.1.4 Seitdem gibt es regelmäßig gegenseitige Besuche. Viele Dalit-Bauern, Sozialarbeiter und Studenten haben bis jetzt im Rahmen dieses Programmes Deutschland besucht. Dieses Programm hat das internationale Verständnis zwischen den Menschen der beiden Länder gefördert, im Bereich des sozialen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Lebens armer Menschen und der Auswirkung der Kasten und Klassen auf ihre Lebensbedingungen. 7.2 Dalit Sevadals (Dalit Service Teams) : 7.2.1 Beginn: 1981 7.2.2 Ziele: 1. Die Dalit-Bevölkerung in jedem Dorf unter ihrer eigenen Führung zu mobilisieren und zu organisieren. 2. Ihre potentiellen Fähigkeiten herauszufinden und für ihre eigenen Zwecke nutzbar zu machen. 3. Ihnen die eigenen Probleme bewusst zu machen und sie zu unterrichten. 4. Sie zu motivieren, ihre Probleme von sich aus anzugehen und dabei ihre potentiellen Fähigkeiten zu nutzen, um Lösungen zu finden. 5. Ihnen Führungsqualitäten, Gemeinschaftsbewusstsein, Hilfsbereitschaft und Teamwork nahezubringen. Organisationsgeschick, 7.2.3 Aktivitäten: 1. Dalit-Männer und –Frauen, die gebildet und berufstätig sind, werden Mitglieder im Sevadal jedes Dorfes. 2. Sie setzen sich aus 4 verschiedenen Teams zusammen a. Ernährungs-Team b. Gesundheits-Team c. Awareness-Team (Bewusstseinsbildung) d. Service-Team 3. Jedes Team besteht aus 8 Mitgliedern – 4 Männern und 4 Frauen, außer dem Gesundheits-Team, das nur aus Frauen besteht. 18 4. Das Ernährungs-Team kümmert sich um alles was mit Nahrung zu tun hat, incl. Landwirtschaft und zwar: Ernährungsgewohnheiten, Nahrungsbedarf, Ernährung, landwirtschaftliche Arbeit, landwirtschaftliche Methoden, landwirtschaftliche Produktivität, Erleichterung der Zuteilung von unkultiviertem Brachland an die landlosen Armen durch die Regierung, Handeln als Verbindungsglied zu Regierungsstellen bei Entwicklungsfragen. Das Komitee kümmert sich auch um Maßnahmen gegen Repressionen und ausbeuterische Arbeitsbedingungen örtlicher Grundbesitzer. 5. Das Gesundheits-Team kümmert sich um alle Fragen der Gesundheit, wie die Unterrichtung über Körperpflege und Sauberkeit in der Gemeinde, Pflanzenmedizin, Auswirkungen der Kasten, Unberührbarkeit, Armut und Aberglauben betreffend ihre Gesundheit, medizinische Grundversorgung, Medikamente gegen einfache Beschwerden, Gesundheitseinrichtungen, Gesundheitsvorsorge vor und nach der Geburt usw. 6. Das “Awareness-Team” klärt die Dorfgemeinschaft auf über Grundrechte und Pflichten der Bürger, gesetzliche Schutzbestimmungen gegen die Praxis der Unberührbarkeit und Regierungspolitik und –Programme, die Dalits betreffend. Sie organisieren die Dalits im Dorf bzgl. lokaler Fragen, die sie betreffen und handeln als Bindeglied zwischen der örtlichen Gemeinde und den Regierungsbehörden, mit dem Ziel der ordnungsgemäßen Umsetzung der Anordnungen der Regierung und der gesetzlichen Vorschriften, die Dalits betreffend. 7. Das Service-Team organisiert Treffen, Seminare und Diskussionen über verschiedene sozioökonomische Themen, die Dalits betreffen, es fördert die Ambedkar-Lehrzentren und die Ambedkar-Jugendzentren, es feiert Nationalfeste und Geburts- und Todestage von Nationalführern, erleichtert Heiraten zwischen verschiedenen Kasten und Gruppen (group marriages) und veranstaltet Aufführungen von Straßentheater und traditionellen Künsten. 7.2.4 Die Rolle von CARDS: CARDS arbeitet als aktiver Vermittler, Motivator und Führer bei der Arbeit der Dalit Sevadals und deren Teams. Sie treffen sich regelmäßig und besprechen ihre Aktivitäten von Zeit zu Zeit unter der Führung von CARDS. 7.3 Dalit Kala Parishad (Dalit Kulturforum) : 7.3.1 Beginn: 1983 7.3.2 Hintergrund: Die Dalits haben ihre eigenen traditionellen Kunstformen wie Dappu (Hand-Trommel - Schlagen zu Melodien von Volksliedern), Damarukam (kleine Trommel – Spielen mit den Händen zu Melodien von Volksliedern). Kolatam (Gruppenübung mit einem Stock in jeder Hand und rhythmischen Bewegungen im Kreis zu Melodien im Chor). Mit dem Aufkommen des Kinos und elektronischer Unterhaltungsmedien befanden sich traditionelle Kunstformen auf dem Rückzug und gerieten nach und nach in Vergessenheit. Da die Kunst das wirkliche Leben widerspiegelt, ist sie ein wirksames Mittel um die Aufmerksamkeit auf die Probleme im Leben zu lenken. CARDS hat deshalb beschlossen das „Dalit Kulturforum“ als Instrument der DalitRenaissance zu errichten. 7.3.3 Ziele: Die heimischen Künste der Dalits wiederzubeleben und zu verjüngen und sie zu nutzen, um unter ihnen ein Bewusstsein für ihre Probleme zu schaffen. 19 - Den Minderwertigkeitskomplex unter den Dalits über ihre eigene Kultur zu eliminieren und ihr Selbstbewusstsein und ihren Stolz auf sie wiederherzustellen. - Eine Diskussion über die Trends pro und kontra Dalits im aktuellen Kino, im Theater und in der elektronischen Unterhaltung anzuregen. 7.3.4 Aktivitäten: Erneuerung der Themen in den traditionellen Künsten, um den aktuellen Anforderungen der Dalit-Probleme gerecht zu werden - Es wurden Dalit-Künstler ausfindig gemacht, die in Anonymität überwinterten und dann in das Dalit Kulturforum aufgenommen wurden. - Es wurden unter der Dalit-Intelligenz und dem Schriftstellerverband Diskussionsrunden organisiert über Kinofilme etc., betreffend Dalit-Stimmungen. - Die Jugend wurde in den Künsten der Dalits trainiert. - Es wurden kulturelle Wettbewerbe in Dalit-Künsten organisiert. 7.4 Dalit Schriftstellerforum: 7.4.1 Gründung: 1985 7.4.2 Hintergrund: Die Literatur spiegelt die gesellschaftlichen Bedingungen wider, sie ist aber genauso ein Instrument um diese zu ändern. In Andhra Pradesh haben die Organisationen der Telugu-Schriftsteller versucht, einen fortschrittlichen und revolutionären sozialen Wandel herbeizuführen, wie in anderen Teilen Indiens und in der Welt allgemein. Aber das Ergebnis war meist kosmetisch und unsubstanziell, da sie ihre Bemühungen nicht gezielt auf die typischen Zwänge der kastengeplagten Gesellschaft richteten, und der Tatsache, dass die kränkliche Verfassung der Dalits sowohl Ursache als auch Folge des immer größer werdenden Morasts der sozioökonomischen Spannungen und Verzweiflung ist. Das Dalit Schriftstellerforum wurde geschaffen, um diese Situation in der Schriftstellerbewegung zu verbessern. 7.4.3 Aktivitäten: Der Telugu-Literatur wurde eine neue Richtung und Dimension gegeben, indem Dalitfragen ins Zentrum der Aufmerksamkeit gestellt wurden. - Unter den Dalit-Schriftstellern wurde eine Einheitlichkeit der Ziele und des Denkens geschaffen. - Dalit-Schriftstellern wurde in Kursen ein tiefes Verständnis verschiedener DalitFragestellungen vermittelt - Aktivitäten mit Dalit-Schriftstellern anderer Sprachen wurden auf regionaler und nationaler Ebene koordiniert. - Alte Dalit-Literatur wurde bewahrt und es wurde unter diesem Aspekt Forschung betrieben. - Es wurde nach Möglichkeiten gesucht, Dalit-Zeitschriften in regionalen und nationalen Sprachen zu veröffentlichen. - Einbezogen wurden bekannte Schriftsteller wie Kolakaluri Enoch, Donepudi Mohan Prasad, Nuthakki Abraham, Madhuri Nagesh Babu, etc. - Seminare, Treffen und Konferenzen wurden veranstaltet, um die Veröffentlichung von Dalit-Themen zu bewirken. 20 - Neue und junge Dalit-Schriftsteller wurden ermutigt. 7.5 Offene Dalit-Universität Indien 7.5.1 Gründung: 1986 7.5.2 Hintergrund:Das Ausbildungssystem der Offenen Universität hat Millionen von Menschen eine höhere Bildung ermöglicht, die sich an entfernten Orten außerhalb ihrer Reichweite befanden und Gruppen, die es sich sonst nicht hätten leisten können. CARDS konnte mittels seines direkten Feldprogrammes nur einen mikroskopisch kleinen Prozentsatz der Dalit-Bevölkerung über Dalit-Fragen aufklären. In dieser Situation gab es keine realistische Hoffnung, einen substantiellen Fortschritt bei der Verwirklichung seiner Vision zu machen. CARDS hat deshalb die Idee der Verwendung der Ausbildungsmethode der Offenen Universität erdacht. 7.5.3 Ziele: Millionen von Dalits, die in entfernten Gegenden außerhalb der Reichweite von CARDS waren, zu vergleichsweise geringen Kosten über Dalitfragen und die DalitBewegung zu unterrichten. - Einen echten und substantiellen Fortschritt bei der Verwirklichung der Vision von CARDS zu machen. 7.5.4 Struktur: Ein akademischer Rat, ein Senat und ein Leitungsgremium, bestehend aus Dalit-Intelligenz, Rechtsexperten, Dalit-Gelehrten und Dalitführern, bewerkstelligen die Verwaltung der Universität. - Jeder Fachbereich wird von einem eigenen Dekan geleitet. 7.5.5 Aktivitäten: Es wurde ein Lehrplan entwickelt, der aus folgenden Fachgebieten besteht: a. Dr. Ambedkar’s Leben, Werk und Philosophie. b. Literatur von Dr. Jashua und Dalit-Bewegung. c. Religion und Dalit-Bewegung. d. Kaste und Klasse – ihr Wesen und ihre Gemeinsamkeiten und Gegensätze e. Dalitkultur und Lebensart. f. Die Bedeutung von schlechten Gewohnheiten, Sparsamkeit Einrichtungen im Kontext der wirtschaftlichen Entwicklung von Dalits. 7.6 und staatlichen - Informations- und Studienmaterial über die Lehrplanfächer wurde veröffentlicht und mit der Post an Millionen von Mitgliedern versandt. - Studienzentren wurden eröffnet. - Dalitfragen verschiedener Staaten wurden ermittelt und diskutiert. - Dienstleistungen der Dalit-Schriftsteller, der Dalit-Intelligenz und von DalitSympathisanten wurden in Anspruch genommen. - Es wurden Personen geehrt, die der Dalit-Bewegung außergewöhnliche Dienste geleistet haben. Internationales Forum für Dalit-Entwicklung : 7.6.1 Gründung: 1988 21 7.6.2 Hintergrund: Es gibt diskriminierende Sozialsysteme wie das Kastensystem in Indien auch in anderen Ländern, wie den USA, Großbritannien, Simbabwe, Uganda, Ruanda, Palästina etc., die Konflikte aufgrund der Rasse, der Hautfarbe, der Religion etc. haben. Die Internationale Menschrechtskommission hat die Notwendigkeit erkannt, der durch diese Konflikte entstandenen Notlage Beachtung zu schenken. Vor diesem Hintergrund kam es zur Gründung des Internationalen Forums für Dalit-Entwicklung. 7.6.3 Ziele: Für die internationale Beachtung der Dalitbewegung in Indien zu werben und sich um internationale Unterstützung zu bemühen. - Aus den Erfahrungen der nationalen Foren anderer diskriminierender Gesellschaften in der ganzen Welt zu lernen. 7.6.4 Aktivitäten: Mitglieder von CARDS haben etwa 20 Länder besucht, um die dortigen diskriminierenden Sozialsysteme zu untersuchen und sich dort mit gleichgesinnten Aktivisten auszutauschen. - CARDS hat 1988 an der Internationalen Christlichen Konferenz in Genf teilgenommen und den Delegierten erklärt, wie Kastensystem und Armut untrennbar verflochten sind und welche Aufgaben und Aktivitäten die Dalitbewegung in Indien wahrnimmt. - Hat mit internationaler Hilfe Programme zur Dalit-Entwicklung durchgeführt. 7.7 Dalit Frauenforum für ganz Indien: 7.7.1 Gründung: 1990 7.7.2 Hintergrund: Die Frauenbewegung in Andhra Pradesh wird von verschiedenen Frauenorganisationen angeführt, die an verschiedenen Themen und Plattformen arbeiten. Eine von ihnen ist das Dalit Frauenforum von Andhra Pradesh, welches sich ausschließlich mit Problemstellungen der Dalitfrauen befasst. Zusätzlich zu den generellen DalitProblemen wie Analphabetentum, Unwissenheit, Krankheiten und Unberührbarkeit etc., haben sie sich der Geschlechtsdiskriminierung und Vorherrschaft entgegenzustellen, einerseits innerhalb ihrer eigenen Gemeinschaft, andererseits gegen sexuelle Übergriffe und Missbrauch durch Höherkastige. Da diese Fragen für Dalitfrauen in ganz Indien von Bedeutung sind, hat CARDS die Initiative ergriffen und im Jahr 1990 eine Organisation auf nationaler Ebene gegründet, das „Dalit Frauenforum für ganz Indien“. 7.7.3 Struktur: Das Forum wird von einem Führungsgremium geleitet, das aus einer Präsidentin, zwei Vizepräsidentinnen, einer Generalsekretärin, einer Sekretärin und einer gemeinsamen Sekretärin besteht. Die niedrigeren Einheiten auf Staatsebene bis zu den Dorfebenen haben ähnliche Strukturen. Das Forum für ganz Indien wird von Frau Swarnalatha Devi von CARDS geführt. Es arbeitet unter Anleitung der Offenen Dalit Universität Indiens. 7.7.4 Aktivitäten: Die Probleme der Dalitfrauen in den besonderen Focus der nationalen Presse und anderer nationaler Medien bringen. - Koordinierung mit anderen Frauenorganisationen auf nationaler Ebene in Bezug auf die Probleme von Dalitfrauen. - Stellungnahmen gegenüber Regierungsbehörden bei Fragen, die Dalitfrauen betreffen. 22 - Durchführung von Programmen über Frauenfragen mit Unterstützung Regierungsstellen und anderer nationaler und internationaler Organisationen. 7.8 von Vereinigung der Dalit-Intelligenz für ganz Indien : 7.8.1 Gründung: 1990 7.8.2 Hintergrund : Die Dalitbewegung muss ständig überdacht und neubewertet werden im Hinblick auf den sozialen, politischen und wirtschaftlichen Wandel im Land. Die eingesetzten Strategien müssen von Zeit zu Zeit neu eingeschätzt werden, um geeignete Änderungen vornehmen zu können. Eine sorgfältige Beobachtung der nationalen und internationalen Verhältnisse und ein Zusammenwirken mit anderen Teilen der Bevölkerung sind ebenso nötig. CARDS ist der Meinung, dass die Dalit-Intelligenz bei der Erfüllung dieser Aufgabe eine wichtige Rolle spielt. Die Vereinigung der Dalit-Intelligenz für ganz Indien wurde errichtet, um diese Rolle zu erfüllen. 7.8.3 Ziele: - Die Dalit-Intelligenz zusammenzubringen. - auf einer gemeinsamen nationalen Plattform Die Unterstützung der Dalit-Intelligenz für die Dalitbewegung aufzubauen. 7.8.4 Aktivitäten: - Seminare, Treffen und Diskussionen der Intelligenz, mit dem Ziel einer umfassenden Einschätzung und Verstehen der Gedanken von Marx, Mao, Lenin, Ambedkar und anderer sozialer Denker, in Rahmen der Dalitprobleme. - Forschungsprogramme über Dalitfragen. - Veröffentlichungen über Dalitfragen. - Einrichtung von Ausschüssen zur Tatsachenermittlung, um Recherchen anzustellen und notwendige rechtliche Maßnahmen zu ergreifen in Fällen von Gräueltaten, die an Dalits begangen wurden. - Entwicklung der Beziehungen zu SC und ST Kommissionen und zur nationalen Menschenrechtskommission, um die gesetzlichen und verfassungsmäßigen Rechte der Dalits sicherzustellen. 7.8.5 Berechtigung: Nur Dalits mit einem akademischen Grad oder akademischen Qualifikation dürfen als Mitglieder der Vereinigung gewählt werden. 8.0 FRAUEN-SELBSTBESTIMMUNG*: (“Empowerment*“: Begriff siehe unten) 8.1 Haus zur Bildungsentwicklung für Frauen : einer 8.1.1 Gründung: 1993 8.1.2 Hintergrund: In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es generell in Andhra Pradesh einen starken Anstieg der Frauenbewegungen. Auch Dalitfrauen wurden von diesen Bewegungen inspiriert und beeinflusst. Sie kamen langsam Haus zur aus dem Morast des Analphabetentums, der Unwissenheit und Trägheit Bildungsund wurden zunehmend feinfühlig und empfänglich für entwicklung für Geschlechterfragen, wenngleich in begrenzten Entwicklungsschritten. Frauen Unter der Führung von CARDS gab es bereits ein „Dalit Frauenforum für Frauenganz Indien“, das die Bewegung auf nationaler Ebene voranbringen Selbsthilfesollte. CARDS war der Meinung, Dalitfrauen sollten ebenfalls ein Teil der Gruppen und Mikrokredit Programm 23 Hauptströmung der Frauenbewegung werden, um die langfristige Vision einer kastenlosen Gesellschaft zu verwirklichen. Da Bildung das wichtigste Erfordernis der Vision ist, wurde das Haus zur Bildungsentwicklung für Frauen eingerichtet, um dies im Blick zu behalten. 8.1.3 Aktivitäten: Frauenbildung. Planung und Koordination von Programmen zur Förderung der - Koordination der Frauenbildungsprogramme mit anderen Aktivitäten zur FrauenSelbstbestimmung. - Förderung des Bewusstseins Frauenbildungsprogramme. - Einrichtung des Christian Women’s Degree College in Guntur, um den Dalitmädchen nach Beendigung der Zwischenstufe einen besseren Zugang zu einer akademischen Ausbildung zu ermöglichen. 8.2 für soziologische Fragen als Teil der Frauenselbsthilfegruppen und Mikrokreditprogramm 8.2.1 Beginn: 1994 8.2.2 Hintergrund: Einer der Hauptaspekte der Probleme der Frauen ist ihre vollständige wirtschaftliche Abhängigkeit von den Männern. Dies führt zu einer Vielzahl geschlechtsspezifischer Probleme wie Diskriminierung, Unterdrückung, Belästigung, Gewalt, sexuellem Missbrauch, Zwangsprostitution, dem Übel der Mitgift, etc. Die wirtschaftliche Entwicklung der Frauen ist deshalb ein entscheidender Teil der FrauenSelbstbestimmung. 8.2.3 Aktivitäten: - Einrichtung von Frauen-Selbsthilfegruppen. - Förderung des Sparens unter Frauen. - Bereitstellung von Mikrokrediten für die Mitglieder der Selbsthilfegruppen zur Ermöglichung Einkommen schaffender Tätigkeiten. - Ausbildung von Arbeitern zur Überwachung des Mikrokreditprogramms. - Bereitstellung von Mikrokrediten an Dalitfrauen in den Distrikten Krishna, Guntur, Prakasham, Kurnool und Ost- und West-Godavari, sowie der Auszahlung der Darlehen im Sinne des Programms zur Erzeugung von Einkommen. - Die Teilnehmerinnen des Mikrokreditprogramms haben mikroökonomische Unternehmungen begonnen, wie Milchvieh, kleine Ladengeschäfte, etc. und damit das Einkommen ihrer Familien deutlich verbessert. Dies hat die Möglichkeiten zu Bildung und medizinischer Versorgung in ihren Familien verbessert und den Frauen einen höheren Status in Familie und Gemeinde verschafft. 9. Stärkung unterschiedlich Leistungsfähiger 9.1 Schule für körperbehinderte Kinder 9.1.1 Beginn: 9.1.2 Ort: 1987 Prakash Nagar, Kandrika 24 9.1.3 Hintergrund: Der Landkreis Bollapalli im Distrikt Guntur ist ein abgelegenes Waldgebiet, das größtenteils von Stammesangehörigen bevölkert ist. Schule für Während der Durchführung des Dürre-Hilfsprogramms haben körperbehinderte Kinder Mitarbeiter von CARDS bemerkt, dass einige Stammeskinder in diesem Gebiet verkrüppelt und behindert waren, als Folge von DürreKinderlähmung und anderer Ursachen. Hilfsprogramm 9.1.4 Ziele: Rehabilitation durch Schulung und Beschäftigung für die behinderten Kinder zu ermöglichen und so ihnen neue Hoffnung für ihr Leben zu geben. 9.1.5 Aktivitäten: - Einrichtung einer speziellen Schule für Körperbehinderte. - Ermitteln der wirklich hilfsbedürftigen behinderten Kinder und einwirken auf die Familien damit sie sie zur Schulung schicken. - Bereitstellen der von den betroffenen Kindern benötigten medizinischen Versorgung. - Außerschulische Bildung für zu alte Kinder. - Reguläre Bildung in einer Übergangsschule für zwei Jahre, bevor sie ins allgemeine Schulsystem aufgenommen wurden. - Suche nach Möglichkeiten, jedes Kind mit Fortbewegungsmitteln auszustatten, wie Rollstuhl, Dreirad, etc. 9.2 Dürre-Hilfsprogramme (noch zu ergänzen) 10. SOZIALE SELBSTBESTIMMUNG 10.1 Rehabilitation von Kinderarbeitern 10.1.1 Beginn: 1995 10.1.2 Hintergrund: Der Kreis Piduguralla ist im Hinterland des Küstengebiets von Andhra Pradesh. Diese Gegend litt unter chronischer Rückständigkeit wegen des für die Landwirtschaft schlechten trockenen Bodens und des Fehlens einer nennenswerten industriellen Entwicklung. Die Entdeckung großer Kalksteinvorkommen in Rehabilitation der Gegend vor einem Jahrzehnt hat sich gleichzeitig als Segen und von KinderFluch für die örtliche Bevölkerung erwiesen. Viele kleine Industriebetriebe arbeitern kamen in das Gebiet, um die Kalksteinschichten abzubauen. Sie begannen mit der Förderung des Kalksteins. Ungefähr 500 Brennöfen Städtisches Gesundheitsschossen zur Verarbeitung des Kalksteins für den Export aus dem zentrum Boden. Die Förder- und Verarbeitungsunternehmen, viele von ihnen ohne Konzession und unbefugt, haben einer großen Anzahl von Leuten TrinkwasserBeschäftigung ermöglicht und Einkommensquellen geschaffen, sowohl versorgung direkt durch Löhne für die Beschäftigten, als auch indirekt durch den Kinderrechtsfolgenden Aufschwung der Wirtschaftsaktivität. Neben einer Vielzahl Fürspracheanderer sozioökonomischer Probleme wie der Ausbeutung durch Zentrum Beschäftigung zu niedrigen Löhnen, der Entwicklung von großen Slums (CRAC) mit kleinen Hütten, in denen die Arbeiter nahe der Industrieanlagen und um sie herum wohnten, der starken Luftverschmutzung durch die dicken MädchenSchulen Wolken aus Staub, Rauch und dem schrecklichen Gestank, der von den Industrieanlagen ausging, dem Fehlen öffentlicher Einrichtungen, die eine Forum der wachsende Bevölkerung bräuchte, etc., schuf es auch in großem eingeborenen Jugend für ganz Indien 25 Ausmaß das Problem der Kinderarbeit. Die Industriebetriebe beschäftigen eine große Zahl von Kindern mit gefährlicher und mühseliger Arbeit zu niedrigen Löhnen, um ihre Kosten niedrig zu halten und ihre Gewinne zu maximieren. Dieses Problem wurde von CARDS in Lauf anderer normaler Tätigkeiten in der Gegend erkannt. 10.1.3 Aktivitäten: 1. Erhebung und Sammlung von Daten über Kinderarbeit unter 14 Jahren. 2. Aufklärung der Eltern über den gefährlichen und anstrengenden Charakter der Beschäftigung ihrer Kinder und Motivation zur Notwendigkeit, sie zu befreien und als normale Kinder zu rehabilitieren. 3. Eröffnung von 6 speziellen Kinderarbeiterschulen gemäß dem Nationalen Kinderarbeitsprojekt der Regierung von Indien (National Child Labour Project - NCLP). 4. Bereitstellung von Ausbildung und Unterricht für die befreiten Kinder in den Kinderarbeiterschulen, incl. speziellem Lehrplan für Übergangsschulen für zu alte Kinder. 5. Bereitstellung von nahrhaftem Frühstück und Mittagessen in den Schulen. 6. Kostenlose Abgabe von Büchern und anderer Schulausrüstung. 7. Aufnahme der Kinder in den allg. Schuleinrichtungen nach Vollendung der Grundstufe in den Kinderarbeiterschulen. 8. Erziehung der Kinder zu nützlichen künftigen Bürgern. 10.2 Städtisches Gesundheitszentrum: 10.2.1 Beginn: 2002 10.2.2 Hintergrund: Guntur ist eine Stadt mit etwa 700.000 Einwohnern. Sie hat große Slumgebiete wie jede andere indische Stadt. Die Slumgebiete K.V.P. Nagar haben 15.012 Einwohner. Die Stadtverwaltung von Guntur errichtete ein Städtisches Gesundheitszentrum im Slumgebiet der Krishna Babu Siedlung, einer ländlichen Ausdehnung der Stadt Guntur. Dessen Verwaltung wurde CARDS anvertraut, in Anbetracht der Erfolgsgeschichte der ehrenamtlichen Tätigkeit von CARDS als nichtstaatliche Organisation. 10.2.3 Aktivitäten: - Das Städtische Gesundheitszentrum (Urban Health Centre – UHC) ist kein Krankenhaus und hat keine stationären Einrichtungen. - Es arbeitet als Ambulanz und Arzneiausgabestelle. - Für Patienten mit Krankheiten wie Tuberkulose, Lepra, etc. werden die Dienste von entsprechenden Fachärzten angefordert. - Medikamente, die in der Ambulanz nicht verfügbar sind, werden im der Stadt gekauft oder die Fälle werden an das staatliche Krankenhaus überwiesen. - Patienten, bei denen Herzbeschwerden diagnostiziert wurden, werden an Fachärzte im staatlichen Krankenhaus überwiesen. - Schwangere erhalten eine vierteljährliche Gesundheitsuntersuchung und auch eine besondere Beobachtung. - Sie erhalten eine spezielle Beihilfe von Rs. 300 pro Person gemäß der Regelung der Staatsregierung „SUKHEE BHAVA“. 26 - Eine Datenbasis der Schwangeren wird geführt, um in allen geeigneten Fällen die Operation für ihre Familienplanung zu organisieren. - Die (ausgebildeten) Gesundheitshelfer des Zentrums machen in den umliegenden Slumgebieten Besuche von Haus zu Haus um Routine-Gesundheitsdienste zu versehen, Schutzimpfungen durchzuführen und über Gesundheitsfragen aufzuklären wie Hygiene und Sauberkeit im Ort, Ernährung, Gesundheitsvorsorge in Bezug auf Durchfall, Hirnhautentzündung, etc. - Das Gesundheitszentrum führt auch jeden Samstag Gesundheits-Camps durch, mit Hilfe einiger Fachärzte. - Die Gesundheitshelfer Krankenhauses. - Die Ambulanz ist an 6 Tagen in der Woche von 8 – 11 Uhr und von 16 bis 19 Uhr geöffnet, montags ist der freie Tag. - Jeden Tag werden etwa 40 Patienten im Gesundheitszentrum ambulant behandelt. - Anders als niedriger eingestufte Gesundheitszentren gehört dieses zur Kategorie A und bezahlt deshalb Gehälter in voller Höhe an das Personal. - Das Zentrum erfüllt die Gesundheitsbedürfnisse von etwa 5000 Slumbewohnern, die meisten von ihnen Dalits der Kategorie unterhalb der Armutsgrenze. arrangieren auch ambulante Dienste des staatlichen 10.2.4 Ziele: - Erreichen einer Abdeckung von 90% aller Schwangeren mit umfassenden Leistungen wie periodischen Untersuchungen, Beratung, Vitaminergänzung, Schutzimpfung, Screening nach Fällen mit hohem Risiko, etc. - Krankenhausgeburten in mindestens 80% der Fälle. - Schutzimpfung Neugeborener und Gabe von Vitamin A in bis zu 90% der Fälle. - Reduzierung der Kindersterblichkeit auf 2,5% - Einhaltung des Mindestheiratsalters in bis zu 80% der Fälle. - Erhöhung der Verhütungsrate auf bis zu 70%. - Erhöhung des Anteils der Sterilisationen des Mannes (Vasektomie) auf bis zu 15% der Sterilisationen. 10.3. Wasserversorgung in den Slums von Guntur 10.3.1 Beginn: (noch zu ergänzen) 10.3.2 Hintergrund: CARDS führt bereits ein Programm des städt. Gesundheitszentrums für die Gesundheitsversorgung der Slumbewohner in Guntur Stadt durch. Dabei stellte CARDS fest, dass sauberes Trinkwasser für sie ein knappes Gut war und unternahm daraufhin dieses Programm. 10.3.3 Aktivitäten: - CARDS schlägt vor, die dortige Bevölkerung ausreichend mit gutem Trinkwasser zu versorgen. - Zur Realisierung des Programms wurde von “Hilfe zur Selbsthilfe” ein Lastwagen als Spende zur Verfügung gestellt. - Die Wasserquellen wurden festgelegt. - Die zur Durchführung des Programms notwendigen Transporte wurden ermittelt. 27 - Man hat Anstrengungen unternommen, von anderen Organisationen Unterstützung zur Durchführung des Vorschlags zu erhalten. - CARDS bemüht sich darum, dieses Programm zu gegebener Zeit auf andere städtische Gebiete auszuweiten. 10.4 Zentrum zum Eintreten für Kinderrechte (CRAC) (noch zu ergänzen) 10.5 Mädchenschulen (noch zu ergänzen) 10.6 Indigenes Jugendforum für ganz Indien: 10.6.1 Beginn: 1991 10.6.2 Hintergrund: Die Dalitbewegung, wie sie von CARDS verstanden wird, umfasst alle Kategorien und Klassen der indischen Gesellschaft, die aufgrund eines durch die Geburt zugefügten Stigmas Opfer sozio-ökonomischer Diskriminierung und Unterdrückung sind. Die Angehörigen verschiedener Stämme, die meist in der Abgeschiedenheit hügeliger Waldgegenden leben und die man unter den Namen Lambadis, Gonds, Yerukas, Yanadis, Chenchus, Koyas etc. kennt, stellen ein wichtiges Segment der Dalitbewegung dar. Diese Stammesangehörigen werden als eigene Kategorie der nationalen Politik als gelistete Stämme (Scheduled Tribes) in der indischen Verfassung anerkannt. Sie sind ausgestattet mit bestimmten verfassungsmäßigen Schutzrechten für ihre Entwicklung und ihren beständigen Fortschritt, sowie zum Schutz ihrer Tradition und Kultur. Aber, da sie weit entfernt von der zivilisierten Gesellschaft leben und sich deren politischer, sozialer und wirtschaftlicher Entwicklungen nicht bewusst sind und ihnen diese auch gleichgültig sind, während sie mitten in ihrer eigenen unzivilisierten Welt des Analphabetismus, des Unwissens und der Krankheit leben, primitive landwirtschaftliche Anbaumethoden anwenden und ihre eigenen gesellschaftlichen Bräuche üben, sind sie allen Arten von Ausbeutung durch die Flachlandbewohner ausgesetzt, die sich oft auf der Suche nach Wohlstand in die Wald- und Berggebiete der Stammesangehörigen ausbreiten und sie in dauernder Armut und Elend halten. CARDS möchte sie gerne in die Dalitbewegung aufnehmen, um ihnen ihren rechtmäßigen Platz in der Gesellschaft zu sichern und sie vor Ausbeutung und Unterdrückung zu bewahren. Zu diesem Zweck wurde in der Zeit 1991-92 eine Konferenz aus Anlass der Offenen Dalit-Universität abgehalten. Außerdem wurde später eine Weltkonferenz der Stammesangehörigen abgehalten. CARDS war auf der Konferenz ebenfalls vertreten. Vor diesem Hintergrund wurde von CARDS in den Jahren 1991-92 das Indigene Jugendforum für ganz Indien errichtet. 10.6.3 Aktivitäten: - Schaffung eines Bewusstseins für die Lebensbedingungen der Stammesangehörigen und ihre Probleme mit anderen Dalits, außerhalb der Stämme. - Erzeugung der internationalen Wahrnehmung der Probleme der Stammesangehörigen in Indien. - Umgestaltung der Ausbildung und der Forschungsaktivitäten unter dem Aspekt, der Rolle der Stammesangehörigen in der indischen Gesellschaft die gebotene Anerkennung zu gewähren. 28 - Schulung der Stammesangehörigen über ihre verfassungsmäßigen Rechte und Schutzbestimmungen und die Schemen und Programme der Regierung für ihr Wohlergehen und ihre Entwicklung. - Förderung der Einheit und des Friedens unter den Angehörigen verschiedener Stämme und Verteilung von Informationsmaterial für diesen Zweck. 11. DIE REISE VON DEENAPUR NACH DELHI: 6. August 1991 – Dies ist ein Datum, das einen Wendepunkt in der Dalitbewegung von Andhra Pradesh markiert, ein Datum, an das sich alle Dalits immer erinnern werden, wegen der epochalen Geschehnisse an diesem Tag in einem kleinen Dorf namens Tsunduru im Distrikt Guntur in Andhra Pradesh. Es war ein kleiner, anscheinend belangloser Zwischenfall, der eine Reihe von Aktionen und Reaktionen zwischen Dalits und Höherkastigen mit sich brachte und zu makabrer Tortur und einem Massaker an der gesamten Gemeinschaft der Dalits im Dorf führte. Diese Vorkommnisse brachten die Gräueltaten in den Brennpunkt, zu denen die Höherkastigen fähig waren und die sie mit aller unmenschlichen Schonungslosigkeit an den Dalits begangen, sowie den kommunalen Amoklauf, den sie erzeugten, und das Ausmaß stillschweigender Unterstützung und Protektion, die sie routinemäßig von der Bürokratie, der Polizei und den Medien einfordern konnten, die genährt und kultiviert werden, um den Anforderungen und Interessen der herrschenden Klassen zu dienen. Es war ein langwieriger, vereinter Kampf der gesamten Dalit-Gemeinschaft, von den niedrigen Hütten im Dorf Deenapur zu den hohen Sitzen der Macht in Delhi, um den Opfern der Gräueltaten Gerechtigkeit zu verschaffen und die Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen. Der Fall zeigte deutlich, wie schwierig es in einer Dalit-Angelegenheit ist, im normalen Verlauf eines Verfahrens auch nur beachtet zu werden, sei es auch noch so gerechtfertigt. Gleichzeitig galvanisierte der Fall auch die Gefühle aller Dalits im Staat und brachte sie spontan auf eine organisierte und allgemeine Plattform, auf der Widerstand in Fällen ähnlicher Gräueltaten geleistet werden konnte. Herr Uppalapati Srinivasa Rao, eine typische Frucht des Rural Christian Junior College von CARDS in Deenapur, ideal geformt nach den besten Standards der Dalit-Renaissance bei CARDS, ging zurück zu seinem Dorf Tsunduru, mit dem festen Entschluss, das, was er bei CARDS gelernt hatte, aufrichtig in die Tat umzusetzen, im Dienst der Gemeinschaft seines eigenen Dorfes. Die Dalitgemeinschaft des Dorfs Tsunduru befand sich bereits im Prozess des Erwachens und des Bewusstwerdens. Etwa 150 jugendliche Dalits, die das Werk des Rural Christian Junior College von CARDS in Deenapur waren, erhielten eine höhere Bildung in verschiedenen Bildungseinrichtungen. Sie organisierten Dalit-Jugendausschüsse, um ein Bewusstsein in der Gemeinde zu schaffen und sie zu inspirieren, auf die verschiedenen Probleme, die sich von Zeit zu Zeit durch dem Kastensystem ergaben, effektiv zu reagieren. Herr Uppalapati Srinivasa Rao spielte eine aktive und wichtige Rolle bei Aktivitäten wie Nirmal Hrudaya, einem Dienst für altersbedingt Behinderte, Errichtung einer Statue von Dr. Ambedkar, Widerstand gegen Ungerechtigkeiten gegen Dalits, etc. Natürlich zog er damit den Zorn der höherkastigen Landlords (Grundherren) auf sich. Vom 6. Dezember 1990 bis zum 14. April 1991 organisierte CARDS einen Fackelzug in einem Gebiet von etwa 1000 Dörfern im Distrikt Guntur, um den 100. Geburtstag von Dr. B.R. Ambedkar zu feiern. Der Zug fand im Kreis Tsunduru am 2., 3. und 4. Februar 1991 statt. In diesem Zusammenhang wurde in Tsunduru ein Dalitseminar durchgeführt, an dem 29 mehrere Dalit-Intellektuelle sprachen. Die höherkastigen Landlords haben diesen wachsenden Aufschwung der Dalit-Renaissance im Dorf übelgenommen, waren jedoch nicht in der Lage, ihn zu stoppen. Unter diesen Umständen kam es am 1. Juli 1991 im Kino des Dorfes zu einem eher unbedeutenden Vorfall, an dem Herr Govathuli Ravi Kumar beteiligt war, ein Student der Andhra Universität mit abgeschlossenem Studium, der auch der Sekretär der Vereinigung der Ambedkar-Jugend des Dorfes war. Es wurde behauptet, sein Fuß hätte einen Höherkastigen berührt, der in der ersten Reihe saß. Es könnte ein Versehen gewesen sein oder auch ein unbedachtes schlechtes Benehmen eines Jungen. Der Zwischenfall führte in der Folge zu einem kleinen Streit, der sich dann offenbar beruhigte. Aber es sollte nicht so sein. Die höherkastigen Landlords kochten bereits vor Wut auf die Dalitjugend des Dorfes. Sie haben den Vorfall als Vorwand benutzt, die Situation zu verschärfen, als ein Mittel, die gesamte Dorfgemeinschaft einzuschüchtern, sie zurückzudrängen und die zunehmende Welle der Dalit Renaissance in Schach zu halten, auch wenn sie nicht hoffen konnten, sie ganz auszulöschen. Aus der Tatsache, dass die Reaktion 8 Tage auf sich warten ließ, ergab sich eindeutig, dass sie nicht spontan und impulsiv war, sondern eine kalkulierte und geplante Strategie. Am 9. Juli haben der Vorsitzende des Dorfrates und sein Neffe als ersten Schritt ihrer Strategie den Jungen angegriffen und aus dem Dorf gejagt, um die Reaktion der Gemeinschaft zu testen. Drei Tage später, am 12. Juli, haben die höherkastigen Landlords dann die Dalitsiedlung selbst angegriffen. Aber seltsamerweise wurde von der Polizei eine Anzeige gegen die Dalits aufgenommen, entgegen der Faktenlage. Das war offensichtlich die Art von Einfluss, den die Höherkastigen routinemäßig auf die Verwaltung hatten. Am nächsten Tag traf sich Herr Uppalapati Srinivasarao, zusammen mit zwei weiteren örtlichen Jugendaktivisten, mit dem leitenden Beamten des Distrikts und reichten eine Petition ein, in der er die massive Unsicherheit schilderte, mit der er im Dorf konfrontiert war. In der Folge reichten sie eine ähnliche Beschwerde am 26. Juli beim Polizeiinspektor in Tenali ein. Am 30. Juli gab es wieder eine gewalttätige Konfrontation zwischen den zwei Gemeinschaften. Herr Srinivasarao besuchte auch die Konferenz der Dalitstudenten in Ongole im Nachbardistrikt und erläuterte ihnen seine Einschätzung der Lage. CARDS bemerkte bereits, wie sich die Lage entwickelte und schickte hierüber einen Bericht an die Regierung und auch an die Presse. Aber es kam weder von der Regierung noch von der Polizei eine Antwort. Am 4. August wurde ein Ladeninhaber der Dalits von Höherkastigen in der Nähe des Finanzamts von Tsunduru niedergestochen. Jugendliche Dalits brachten ihn ins Krankenhaus. Am 6. August 1991 spitzte sich die Lage zu, dem schwärzesten Tag in der Geschichte der Ortschaft Tsunduru. Die Höherkastigen attackierten zusammen mit einigen angeheuerten Schlägern die Dalits, verfolgten, jagten und massakrierten sie, und metzelten einige von ihnen am helllichten Tag in grässlichster Art und Weise nieder, packten sie in Säcke, vergruben sie in einem nahegelegenen Flussbett und terrorisierten den Rest der Gemeinde. Die jugendlichen Dalits, die den Holocaust überlebten, flohen Hals über Kopf aus dem Dorf. CARDS kam den entgeisterten und ratloses Gemeindemitgliedern zu Hilfe und führte sie sicher zur Bahnstation in Tenali und von dort in die Sicherheit einer Kirche in Ithanagar, einem Dalitgebiet der Stadt. Die Verwundeten wurden ins Krankenhaus gebracht. 30 Herr Srinivasarao, der das Hauptziel der Höherkastigen war, tauchte in der Sicherheit eines anderen Dorfes unter. CARDS sorgte dafür, dass in der Presse umfassend über die Vorfälle berichtet wurde und kümmerte sich um Essen und nötige Hilfe für die in der Kirche Zuflucht suchenden Opfer, bis andere Dalitorganisationen mit Geld und Sachhilfen eintrafen. Außerdem richtete CARDS unter der Führung von Herrn Kathi Padmarao, einem bekannten Dalit-Intellektuellen, einen Ausschuss ein, der die Sache in die Hand nahm und das Nötige unternahm. Der Ausschuss besorgte für die Opfer die nötigen finanziellen Hilfen und schickte einen Untersuchungsbericht an die Regierung, mit einer Aufstellung von 9 Forderungen für eine effektive Rehabilitation. Das Ergebnis war, dass sich die Regierung zur Zahlung eines Betrags von 50 Mio. Rupien als finanzielle Hilfe und Rehabilitation bereiterklärte. Obwohl der Frieden wiederhergestellt wurde und einige der Probleme nach und nach gelöst wurden, blieben viele weitere bestehen. Die Dalits wissen weder, wie viel des von der Regierung zugesagten Betrags wirklich freigegeben wurde, noch wofür es ausgegeben wurde. Die Regierung hielt es auch nicht für nötig, der Öffentlichkeit Details zu nennen. P. Ranjan Babu von CARDS, der Visionär der Dalit-Renaissance, der er ist, ließ es nicht zu, dass der Fall auf Eis gelegt wird, wie viele andere örtliche Geschichten vergessener Gräueltaten gegen Dalits. Er verlegte den nächsten Schauplatz der Episode vom gesunden Campus in Deenapur zur höchsten Stätte der Macht in Delhi. Er nutzte seine Beziehung zu Herrn Manohar Prasad von der Ambedkar-Stiftung in Delhi. Dieser wiederum diskutierte den Fall mit Dalit-Abgeordneten im Zentralkabinett, den Herren Ramvilas Paswan und Buta Singh. CARDS sponserte einer Delegation von Dalit-Aktivisten eine Reise nach Delhi. Auf Veranlassung von CARDS wurden die Dalit-Parlamentsmitglieder, die zu SC, ST, BC und Minderheiten-Gemeinschaften gehörten, auf einer gemeinsamen Plattform organisiert. Sie machten sich die Mühe, eine Petition an den damaligen Präsidenten von Indien, Herrn R. Venkatraman einzureichen, der aber kein Gespräch gewährte. Dies brachte wieder einmal den offensichtlichen Einfluss der kastenbasierten Gesellschaft selbst auf die höchsten Stellen der Macht ins Blickfeld. Dies brachte die Dalit-Führer und -Intellektuellen dazu, über die Notwendigkeit nachzudenken, dass Dalits hohe Machtpositionen bekleiden. Zur rechten Zeit wurde das Wirklichkeit, als Dalitführer die Positionen des Parlamentssprechers und des Präsidenten von Indien besetzen konnten. Es dauerte 25 Jahre unaufhörlichen und unermüdlichen Engagements für die Arbeit in der Dalit-Renaissance-Bewegung, erdacht und angeführt von CARDS, die lange und schwierige Reise von Deenapur nach Delhi zu machen. 12. DAS PHOTOALBUM DER AKTIONEN (noch zu ergänzen) 13. FÜHRUNG UND MANAGEMENT 13.1. P. Ranjan Babu ist Gründer und Vorsitzender. Er macht gleichzeitig den Geist und das Wesen von CARDS aus. 31 13.2 P. Ranjan Babu ist Vorsitzender eines leitenden Gremiums, das sich regelmäßig jedes Quartal trifft, um Strategien und Programme zu besprechen und den künftigen Kurs zu bestimmen. 13.3 P. Ranjan Babu wird unterstützt von einem Sekretariat, das aus einer kompetenten und engagierten Belegschaft besteht und von einer großen Armee von Mitarbeitern, verteilt über die fernen und weiten Gebiete in den Distrikten Guntur, Krishna, West- und OstGodavari und Nalgonda. 14. DER KONTAKT ZU UNS: 14.1 Per Post Community and Rural Development Society, Post Box No. 309, Santosh Nagar, Guntur – 522 004, Andhra Pradesh, India. 14.2 Telefon (0863) 2231942 14.3 Fax (0863) 2354675 (0863) 2240667 14.4 Telegramm CARDs Guntur 14.5 E-Mail Director – [email protected] Aktualisierungsstand: Jahr 2007 (1) Awareness: Der Begriff besteht aus den Komponenten “Wahrnehmung” und “Verstehen” des Wahrgenommenen. So ist z.B. vielen Dalits nicht bewusst, wie sehr und in welcher Weise sie in ihrer Lebenssituation benachteiligt sind. Erst wenn sie hierüber aufgeklärt werden, sind sie in der Lage, ihre Probleme als solche zu erkennen. Dies ist eine Voraussetzung für eigene Aktivitäten zur Änderung der sozialen Verhältnisse. (2) Empowerment: Mit Mitwirkungsmöglichkeit bzw. Empowerment bezeichnet man Strategien und Maßnahmen, die geeignet sind, das Maß an Selbstbestimmung und Autonomie im Leben der Menschen zu erhöhen und sie in die Lage zu versetzen, ihre Belange (wieder) eigenmächtig, selbstverantwortet und selbstbestimmt zu vertreten und zu gestalten. Empowerment bezeichnet dabei sowohl den Prozess der Selbstbemächtigung als auch die professionelle Unterstützung der Menschen, ihre Gestaltungsspielräume und Ressourcen wahrzunehmen und zu nutzen. … Das Konzept des Empowerment stellt dem in der Sozialpädagogik/Sozialarbeit noch immer verbreiteten defizitären Blickwinkel auf eine mit Mängeln behaftete Klientel eine Ausrichtung auf die Potenziale und Ressourcen der Menschen gegenüber. Im Vordergrund dieses Ansatzes stehen die Stärkung (noch) vorhandener Potenziale und die Ermutigung zum Ausbau dieser Möglichkeiten. Empowerment im sozialpädagogischen Handlungsfeld versucht also Menschen bei der (Rück)Gewinnung ihrer Entscheidungs- und Wahlfreiheit, ihrer autonomen Lebensgestaltung zu unterstützen und sie zur Weiterentwicklung zu motivieren. (Auszug aus Wikipedia) 32