Ministerium für Ausbildung, Wissenschaft, Jugend und Sport der Ukraine Staatliche Universität Sumy 3091 RAHMEHMETHODISCHE HINWEISE für individuelle Arbeit Praktischer Deutschkurs für die Studenten der Fachrichtung 6.030507 „Übersetzung“ Direktstudium Sumy Staatliche Universität Sumy 2011 3 Rahmenmethodische Hinweise für die individuelle Arbeit „Praktischer Deutschkurs“ / verfasser: J. S. Bondarenko, M. W. German, A. M. Swyryd. – Sumy : Staatliche Universität Sumy, 2011. – 60 c. Institut für Germanistik 4 THEMA 1 Im Theater Der Besuch der alten Dame (v. F. Dürrenmatt) 1. Lesen Sie die Inhaltsangabe zum Anfang des Theaterstücks Die Milliardärin Claire Zachanassian besucht die Kleinstadt Göllen, in der sie ihre Jugend als armes Mädchen verbracht hat. Hier trifft sie ihren früheren Geliebten Alfred III wieder. Der geachtete Ladensbesitzer hat gute Chancen, nach der nächsten Wahl Bürgermeister zu werden. Inzwischen hofft die in armen Verhältnissen lebende Bevölkerung, dass Clair etwas Geld in ihrer Heimat investieren wird. Auf einer Versammlung verspricht Claire den dankbaren Bürgern eine Milliarde in bar. Die Hälfte der Summe soll die Stadtverwaltung bekommen, die andere Hälfte soll auf die in der Stadt wohnenden Familien verteilt werden. Aber für dieses großzügige Geschenk stellt sie eine Bedingung: sie will, dass Alfred III getötet wird! Er hatte sie nämlich verlassen, als sie ein Kind von ihm erwartete. Als es dann zu einem Prozess um die Vaterschaft kam, brachte er falsche, von ihm bezahlte Zeugen vor Gericht. Sie wanderte aus und heiratete einen Milliardär. Mit ihrem Geld will sie sich jetzt Gerechtigkeit kaufen. 2. Fassen Sie die wichtigsten Informationen kurz mit eigenen Worten zusammen. Claire Zachanassian ist… Sie kommt… und will… Alfred III ist … Er möchte… Er war früher…, aber er hat… 3. Diskutieren Sie den Vorschlag der alten Dame in der Gruppe. 4. Lesen Sie die folgende Szene aus dem Stück zunächst still durch. II. Akt, 2. Szene An den Tisch links setzt sich der Polizist. Trinkt Bier. Er spricht langsam und bedächtig. Von hinten kommt Ill. Der Polizist: Was wünschen Sie, III? Nehmen Sie Platz. 5 (III bleibt stehen) Der Polizist: Sie zittern. III: Ich verlange die Verhaftung der Claire Zachanassian. Der Polizist: (Stopft sich eine Pfeife, zündet sie gemächlich an) Merkwürdig. Äußerst merkwürdig. III: Ich verlange es als der zukünftige Bürgermeister. Der Polizist: (Rauchwolken paffend) Die Wahl ist noch nicht vorgenommen. III: Verhaften Sie die Dame auf der Stelle. Sie fördert die Einwohner unserer Stadt auf, mich zu töten. Der Polizist: Und nun soll ich die Dame einfach verhaften. (Er schenkt sich Bier ein). III: Ihre Pflicht. Der Polizist: Passen Sie mal auf, III. Eine Anstiftung zum Mord liegt nun dann vor, wenn der Vorschlag, Sie zu ermorden, ernst gemeint ist. Das ist doch klar. III: Meine ich auch. Der Polizist: Eben. Nun kann der Vorschlag nicht ernst gemeint sein, weil der Preis von einer Milliarde übertrieben ist, das müssen Sie doch selber zugeben, für so was bietet man tausend oder vielleicht zweitausend, mehr bestimmt nicht, da können Sie Gift drauf nehmen, was wiederum beweist, dass der Vorschlag nicht ernst gemeint war, und sollte er ernst gemeint sein, so kann die Polizei die Dame nicht ernst nehmen, weil sie dann verrückt ist. Kapiert? 5. Ergänzen Sie die Zusammenfassung der Szene. 1. III fördert, dass die Polizei die Milliardärin … 2. Er meint, dass er als … das Recht hat, die Verhaftung … 3. Aber der Polizist macht ihm klar, dass er … noch nicht gewonnen hat. 4. III meint, der Polizist hat …, die Dame … 5. Nach der Meinung des Polizisten ist eine Milliarde … für einen Mordauftrag. 6. Wenn die Dame weniger …, würde er den Mordauftrag … 7. Aber wenn der Vorschlag ernst gemeint ist, ist die alte Dame … 8. In beiden Fällen kann die Polizei angeblich … vornehmen. 6 Wörter: die Wahl, ernst nehmen, zu verhaften, der neue Bürgermeister, zu verlangen, verrückt, verhaftet, geboten hätte, keine Verhaftung, die Pflicht, zu viel Geld. 6. Lesen Sie die Zusammenfassung der Schlussszene. Alfred III wird immer stärker von Angst und Schuldgefühlen verfolgt. Auf einer weitern Bürgerversammlung wird er wegen seiner früher begangenen taten verurteilt. Am Ende der Szene liegt er tot am Boden. „Herzschlag“, stellt der Arzt fest. Die Gerechtigkeit hat scheinbar gesiegt und die Güllener bekommen das ihnen von der alten Dame versprochene Geld. Besprechen Sie in der Gruppe: wie finden Sie dieses Ende? Ich finde es sehr merkwürdig. Man weiß nicht, ob… oder…. Die Bevölkerung hat sich jetzt ebenso schuldig gemacht. Alfred III ist gestorben, weil …. 7. Überlegen Sie in kleinen Gruppen einen anderen Schluss für das Stück. Schreiben Sie zusammen in der Gruppe eine Zusammenfassung ihrer Schlussszene. Vergleichen Sie danach Ihre Texte in der ganzen Gruppe. Überlegen Sie u. a. folgende Punkte: Soll Alfred am Leben bleiben? Soll er für seine früheren Taten bestraft werden? Was geschieht mit der alten Dame? Wie kann wirkliche Gerechtigkeit hergestellt werden? 8. Lesen Sie, übersetzen Sie und beantworten Sie die Fragen. Berliner Theater Deutsche Staatsoper Das ist das repräsentative Opernhaus der Hauptstadt. Orchester und Ensemble haben sich in der BRD und auch im Ausland einen guten Ruf erworben. Die Deutsche Staatsoper führt klassische und moderne Opern und Ballette auf. 7 Komische Oper Diese Bühne hat sich zu einem Musiktheater entwickelt, das ein internationales Ansehen genießt. Ihr Programm umfasst die klassische komische italienische Oper, die klassische Operette sowie das moderne Musikdrama. Deutsches Theater Es verfügt über ein ausgezeichnetes Ensemble und führt klassische deutsche Dramen, Dramen der Weltliteratur und moderne Schauspiele auf. Berliner Ensemble Durch seine Aufführungen, vor allem Stücke Brechts, hat sich das Berliner Ensemble Weltruf erworben. Metropol-Theater Das Theater führt Operetten, moderne Operetten-Revuen auf. Es ist das einzige Operettentheater Berlins. Friedrichstadt-Palast Es ist das größte Variete-Theater Europas. Fragen zum Thema: 1. Interessieren Sie sich für Theater? 2. Wie oft besuchen Sie das Theater? 3. Was ziehen Sie vor: sich ein Schauspiel im Fernsehen oder im Theater anzusehen? Warum? 4. Warum werden einige Theater besonders gern besucht? 5. Warum bevorzugen viele Theaterfreunde Erstaufführungen zu besuchen? 6. Welches Theater besuchen Sie besonders gern? 7. Welche deutschen Schauspieler kennen Sie? 8. Welche ukrainischen Schauspieler haben Sie besonders gern? 9. Welches Theaterspiel machte auf Sie einen besonders großen Eindruck? 8 THEMA 2 Die Gesundheit 1. Lesen und übersetzen Sie den Text. Schlank, fit und schön Fast jeder dritte Deutsche hat schon einmal eine Diät gemacht, auch unsere Redakteurin Elke Widder. Hier schreibt sie von ihren ganz persönlichen Erfahrungen mit dem Abnehmen. Ich weiß noch genau, wie alles anfing. An einem Sonntag hatte ich Besuch von meiner Mutter. „Ich will dich nicht beleidigen, aber du bist zu dick!“, stellte sie nach der ersten Tasse Kaffee fest. „So, wie du aussiehst, ist es ja kein Wunder, dass du noch keinen Mann hast.“ Natürlich war ich beleidigt und sprach an diesem Tag kein Wort mehr mit ihr. Am nächsten Tag fragte ich meine Freundin Giesela: „Sag mal, findest du mich zu dick?“ – „Ach was“, antwortete sie. „Wenn du dich wohl fühlst, ist doch alles in Ordnung“. Irgendwie fand ich diese Antwort nicht seht befriedigend, weil ich seit der Bemerkung meiner Mutter nicht mehr sicher war, ob ich mich wirklich wohl fühle. Also beschloss ich, ein paar Pfund abzunehmen. Ich fing an, alle möglichen Nahrungsmittel zu essen, die mir eigentlich nicht schmecken, die aber zu einer typischen Diät gehören: Obst, Salat, Gemüse, Käse ohne Fett und Wurst ohne Geschmack. Ich gewöhnte mich an Mineralwasser und trank meinen Kaffee ohne Zucker. Nach vier Wochen wog ich zwei Kilo mehr. Das konnte ich zuerst nicht verstehen. Aber vielleicht kam es daher, dass ich nachts immer so schrecklich hungrig war und noch einmal in den Kühlschrank schauen musste. Es ist wundervoll, morgens um drei Uhr bei Kerzenlicht in der Küche zu sitzen und eine große Packung Eis zu essen – oder zwei Tafeln Schokolade. Solche Sachen schmecken nämlich noch besser, wenn man eine Diät macht. „Das habe ich kommen sehen“, sagte meine Mutter. „Soll ich dir einen Rat geben? Das Abnehmen klappt am besten, wenn man gar nichts isst. Warum machst du nicht eine Nulldiät?“ Die sollte 9 man natürlich nicht allein zu Hause machen, weil da die ärztliche Aufsicht fehlt. Aber meine Mutter hatte schon die Adresse einer Kurklinik in Norddeutschland und meldete mich dort an. Drei Wochen lebte ich nur von Tee und dünnen Suppen. Eigentlich war es auch gar nicht so schlimm und der Erfolg war fantastisch: acht Kilo weniger. Trotzdem musste irgendwas an dieser Methode falsch sein: es dauerte nicht einmal zwei Monate, da hatte ich das gleiche Gewicht wie vorher. Meine Nachbarin Gerda war von meinem Misserfolg überhaupt nicht überrascht. „Das konntest du dir doch denken“, sagte sie. „Nur durch Hungern kann man eben nicht abnehmen“. Nach ihrer Überzeugung sind alle Diäten reiner Unsinn. „Das Wichtigste ist Sport“, meinte sie. „Du brauchst vor allen Dingen Bewegung“. Meinen Einwand, dass ich Sportvereine hasse, ließ sie nicht gelten. „Warum kaufst du dir nicht ein Sportgerät?“, schlug sie vor. „Damit kannst du ganz bequem zu Hause trainieren“. Ich treibe eigentlich gar nicht gern Sport, weil ich noch nie verstanden habe, warum man ohne vernünftigen Grund schwitzen soll. Trotzdem ging ich am nächsten Tag in ein Sportgeschäft und kaufte einen Heimtrainer. Der Verkäufer riet mir, morgens und abends je eine halbe Stunde damit zu trainieren. Das Gerät, das wie ein Fahrrad ohne Räder aussieht, stellte ich in mein Schlafzimmer, weil es sonst keinen Platz in meiner kleinen Wohnung gab. Die ersten Tage liefen nach Plan, aber dann kam irgendwie immer etwas dazwischen. Morgens stand ich zu spät auf und abends war ich meistens verabredet. Oder ich war zu müde, oder es gab einen guten Film im Fernsehen. Oder ich war einfach zu faul. Jedenfalls stand das Ding nach einem Vierteljahr im Keller. Und da steht er immer noch. Die Idee, ich müsste unbedingt abnehmen, habe ich inzwischen fallen lassen. Heute ist es mir egal, ob ich ein paar Kilo mehr oder weniger wiege. Sogar meine Mutter hat aufgehört, mich zu kritisieren. Sie hat nämlich die Hoffnung, dass ich doch noch einen Ehemann bekomme. Denn seit einem halben Jahr habe ich eine feste Beziehung. Und mein Freund mag es gern, wenn Frauen nicht so mager sind. Ein dünnes Fotomodell wollte er niemals haben. 10 Warum habe ich damals nicht gleich auf meine Freundin Giesela gehört? 2. In welcher Reihenfolge stehen die Inhalte im Text? 1. Elke kauft einen Heimtrainer und stellt ihn in ihr Schlafzimmer. 2. Von ihrer Mutter wird Elke in einer Kurklinik zur Nulldiät angemeldet. 3. Elkes neuer Partner findet dünne Frauen gar nicht attraktiv. 4. Weil sie nachts immer an den Kühlschrank geht, funktioniert Elkes erste Diät nicht. 5. Durch den Besuch ihrer Mutter bekommt Elke Zweifel an ihrer Figur. 6. Eine Nachbarin von Elke ist überzeugt, dass man nur durch Bewegung abnehmen kann. 3. Lösen Sie die Aufgaben. Was ist richtig? 1. Elke ist beleidigt, weil ihre Mutter …: - immer nur sonntags zu besucht kommt; - nicht mit ihr spricht; - sie zu dick findet. 2. Elke will wissen, …: - ob ihre Freundin Giesela sie zu dick findet; - ob sich ihre Freundin wohl fühlt; - wie viel ihre Freundin Giesela wiegt. 3. Vier Wochen nach ihrer ersten Diät …: - hat Elke das gleiche Gewicht wie vorher; - ist Elke zwei Kilo schwerer als vorher; - wiegt Elke zwei Kilo weniger. 4. In der norddeutschen Kurklinik …: - macht Elke eine Nulldiät unter ärztlicher Aufsicht; - isst Elke drei Wochen nur Obst und Salat; - isst Elke nachts immer eine Packung Eis. 11 5. Elkes Nachbarin ist der Meinung, …: - dass man hungern muss, um abzunehmen; - dass Bewegung reiner Unsinn ist; - dass Abnehmen nur mit Sport funktioniert. 6. Nach drei Monaten steht der Heimtrainer im Keller, …: - weil Elke in ihrer Wohnung keinen Platz hat; - weil Elke ihn immer weniger benutzt hat; - weil er kaputtgegangen ist. 4. Beschreiben und beurteilen Sie alle Personen im Text. Vergleichen Sie dann in der Gruppe. Die Mutter …: - findet Elke zu dick; - möchte einen Schwiegersohn; - hat mit ihrer Kritik einen großen Fehler gemacht. Die Freundin. Die Nachbarin. Der Partner. 5. Was meine Sie zu Elkes „Figurproblem“? Diskutieren Sie Elkes Geschichte in der Gruppe. 1. Elke hat leider auf ihre Mutter gehört. Damit hat die ganze Sache doch angefangen. 2. Ich glaube, dass Elke eigentlich gar nicht abnehmen wollte, weil…. Rauchen – Pro und Contra Elke und Jochen diskutieren über ein Rauchverbot in der Öffentlichkeit. Bist du der Meinung, dass das Rauchen in der Elke Öffentlichkeit verboten werden sollte? Ganz und gar nicht! Ich finde, die Antiraucherfanatiker Jochen sind schon zu weit gegangen mit ihren neurotischen Forderungen. 12 Elke Jochen Elke Jochen Elke Jochen Was hältst du also von dem Argument, dass jeder das Recht haben sollte, reine Luft zu atmen? Das ist ja ein Witz! Ich als Radfahrer muss die ganzen Abgase von den vielen Autos einatmen. Wo bleibt denn da mein Recht auf reine Luft? Da ist bestimmt was dran. Aber es gibt nur noch ein Unrecht mehr, wenn man sowohl Zigarettenrauch als auch Autoabgase atmen muss. Das ist mir egal. Solange die Autofahrer meine Luft verpesten, bestehe ich auf meinem Recht, auch in der Öffentlichkeit zu rauchen. Und machst du dir um deine Gesundheit keine Sorgen? Nee, eigentlich nicht. Mir macht das Rauchen unheimlich viel Spaß. 1. Richtig oder falsch? Korrigieren Sie die falschen Aussagen. 1. Elke fragt, ob das Rauchen in der Öffentlichkeit verboten werden sollte. 2. Jochen denkt, dass die Forderungen der Antiraucher richtig sind. 3. Er selber ist auch Nichtraucher. 4. Über die Autofahrer beschwert er sich aber nicht. 5. Elke sagt, es ist nicht richtig, wenn man Zigarettenrauch und Abgase einatmet. 6. Jochen macht sich große Sorgen um seine Gesundheit. 2. Sagen Sie es auf Deutsch und benutzen Sie diese Aussagen in Ihren Dialogen. 1. Not at all! 2. You must be joking! 3. There may well be something in that. 4. I don’t care. 5. I really enjoy smoking. 13 Gibt es Volkskrankheiten? Die Deutschen leiden vor allem an Rückenschmerzen, in anderen Ländern sind es eher Leberkrankheiten oder Erschöpfungszustände. Gibt es wirklich nationalspezifische Krankheiten? Die Statistik sagt: Jeder dritte Deutsche hat Probleme mit seinem Rücken. Haben deutsche Menschen also eine schlechte Haltung? „Viele Krankheiten haben zwar genetische Ursachen“, sagt Markus Nöthen, Leiter des Instituts für Humangenetik der Universität Bonn. „Aber eigentlich gibt es nationale Krankheiten nicht.“ Jedoch gibt es Volkskrankheiten, die in bestimmten Ländern häufiger sind als in anderen Ländern, sagt Nöthen. So ist in Europa die Herzinfarkt-Rate deutlich höher als in Asien oder Afrika. Laut Nöthen ist das ganz klar eine Frage der Umgebung und vor allem der Ernährung. Es gibt aber auch Krankheiten, die im Erbgut eines Volkes vorkommen. So hat sich zum Beispiel die finnische Bevölkerung aus einer ziemlich kleinen Zahl von Personen entwickelt. Diese Personen besaßen bestimmte genetische Eigenschaften und gaben diese dann an ihre Nachkommen weiter. Manchmal haben Krankheiten aber auch einfach eine „nationale Tradition“. Der Medizinhistoriker Norbert Kohnen meint: „Wenn in Deutschland ein Kind über Bauchschmerzen klagt, dann sagt die Mutter „du hast dir den Magen verdorben“. Die französische Mutter vermutet dagegen eher eine Lebererkrankung, und die türkische Mutter sagt „dein Körper ist geschwächt“. So entwickeln Kinder je nach Land eine andere Einstellung zu bestimmten Krankheiten. In dieser Hinsicht gibt es sie also doch, die Volkskrankheiten. Glossar Volkskrankheit, die – eine Krankheit, die viele Menschen eines Landes haben; Erschöpfungszustand, der – wenn man sich sehr müde und schwach fühlt; 14 nationalspezifisch – typisch für ein Land; Statistik, die – eine Liste von Zahlen, die zeigt, wie häufig bestimmte Dinge vorkommen; Haltung, die – hier: die Art, wie man sitzt oder steht; genetisch – so, dass es mit dem Erbgut zu tun hat; Institut, das – ein Ort, an dem Wissenschaftler forschen und lehren; Humangenetik, die – ein wissenschaftliches Gebiet; die Lehre vom Erbgut des Menschen; Herzinfarkt, der – eine schwere und plötzliche Krankheit, bei der das Herz nicht mehr richtig schlägt; Rate, die – hier: die Anzahl; wie oft etwas vorkommt; das ist eine Frage der Ernährung (Genitiv) – das hat mit der Ernährung zu tun; Erbgut, das – die Gene; die Eigenschaften, die ein Mensch, ein Tier oder eine Pflanze geerbt hat; Nachkomme, der (Neutrum) – das Kind und Kindeskind eines Menschen; Medizinhistoriker/in, der/die – ein/e Wissenschaftler/in, der/die sich mit der Geschichte der Medizin beschäftigt; sich den Magen verderben – Bauchschmerzen durch schlechtes oder falsches Essen bekommen; geschwächt sein – schwach sein; Einstellung, die – die Meinung, die Ansicht; in dieser Hinsicht – was eine bestimmte Sache angeht/betrifft. Fragen zum Text. 1. Welche Formulierung gibt es nicht? a) an etwas leiden; b) unter etwas leiden; c) über etwas leiden. 2. Europäer haben … einen Herzinfarkt als Asiaten oder Afrikaner. a) genauso oft; b) öfter; c) weniger oft. 15 3. Welche Form ist korrekt? Das ist eine Frage …: a) des Essens; b) dem Essen; c) das Essen. 4. Wenn eine Krankheit genetische Ursachen hat, dann …: a) hat sie mit dem Erbgut zu tun. b) kommt sie bei vielen Menschen vor. c) führt sie zu einem Herzinfarkt. 5. Welchen Grund für Bauchschmerzen nennen Türken oft zuerst? a) Leberprobleme; b) ein verdorbener Magen; c) körperliche Erschöpfung. Anonym zum Arzt Wenn Migranten ohne Papiere krank werden, können sie in Deutschland nicht einfach zum Arzt gehen. Ihnen droht die Abschiebung. Berlin aber will Migranten den Zugang zu medizinischer Behandlung ab sofort erleichtern. Fatima Addo aus Westafrika lebt seit Jahren ohne Papiere in Deutschland. Ihren richtigen Namen nennt sie nicht. Sie hat Angst, entdeckt und abgeschoben zu werden. „Es ist sehr, sehr schwer, ohne Papiere zurechtzukommen. Und wenn du krank bist, gibt es keine Möglichkeit, zu einem Arzt zu gehen“, sagt sie. Bisher können sich Menschen wie Fatima Addo nicht einfach untersuchen lassen, wenn sie schwanger sind, eine Lungenentzündung oder Gelenkprobleme haben. An sich bekommen auch Migranten ohne Papiere und Krankenversicherung die Behandlung vom Sozialamt bezahlt. Doch das Sozialamt muss die Ausländerbehörde informieren. Dann droht den Patienten die Abschiebung. Der Berliner Staatssekretär für Gesundheit, BenjaminImmanuel Hoff, prüft zurzeit die Möglichkeit eines anonymen Krankenscheins für akute medizinische Notfälle. So würde Fatima Addo, wenn sie krank ist, einen Krankenschein mit 16 einer Nummer bekommen. Im Krankenhaus müsste sie dann ihren Namen nicht nennen. Und das Krankenhaus würde die Behandlungskosten vom Sozialamt erstattet bekommen. In anderen europäischen Ländern ist das längst Normalität. So gibt es in Italien und Spanien bereits seit einiger Zeit ein ähnliches Modell, das gut funktioniert, sagt Burkhard Bartholome vom Berliner Büro für medizinische Flüchtlingshilfe. Er hofft, dass der anonyme Krankenschein bald in Berlin eingeführt wird. Dann könnte das Modell auch in anderen Bundesländern salonfähig werden. Glossar anonym – ohne einen Namen zu nennen; Migrant/in, der/die – jemand, der aus einem Land in ein anderes eingewandert ist; ohne Papiere – hier: ohne offizielle Erlaubnis, in einem Land zu leben; jemandem droht etwas – jemand muss vor etwas Angst habe; Abschiebung, die – das Zurückschicken von jemandem in sein Heimatland; zurechtkommen – hier: mit etwas keine Probleme haben; Entzündung, die – eine Krankheit, bei der das betroffene Körperteil oft heiß ist und weh tut; Gelenk, das – die Stelle, an der zwei Knochen verbunden sind, z. B. Knie, Schulter; an sich – eigentlich; Sozialamt, das – die Behörde, die für Menschen ohne Geld zuständig ist; Ausländerbehörde, die – das Amt, das z. B. für Aufenthaltsgenehmigungen zuständig ist; Staatssekretär, der – hier: ein Politiker, der einen Minister in einem bestimmten Bereich unterstützt; Krankenschein, der – ein Schein, der den Patienten zu einer medizinischen Behandlung berechtigt; akut – dringend; Notfall, der – hier: eine gefährliche Krankheit oder Verletzung; 17 etwas erstatten – die Kosten für etwas übernehmen; etwas einführen – hier: eine neue Regel offiziell gültig machen; etwas ist salonfähig – etwas wird akzeptiert. 1. Fragen zum Text: 1. Ausländer ohne Papiere können nicht zum Arzt gehen, …: a) weil in Deutschland kranken Menschen die Abschiebung droht; b) weil sie sich vor der Ausländerbehörde verstecken müssen; c) weil sie kein Geld haben, um die Behandlung zu bezahlen. 2. … können Menschen ohne Papiere ohne Angst zum Arzt gehen: a) In einigen europäischen Ländern; b) In vielen deutschen Bundesländern; c) In Berlin. 3. „Jemand wird abgeschoben“ heißt, dass …: a) man ihn gegen seinen Willen in sein Heimatland zurückschickt; b) das Sozialamt die Behandlung beim Arzt nicht bezahlt; c) er beim Arzt sehr lange warten muss. 4. Burkhard Bartholome wünscht sich … des anonymen Krankenscheins: a) die Einfuhr; b) die Zufuhr; c) die Einführung. 5. Das Krankenhaus schickt den Krankenschein an das Sozialamt, …: a) obwohl das Geld für die Behandlung erstattet wurde; b) um die Behandlungskosten erstattet zu bekommen; c) nachdem die Kosten zu erstatten sind. 2. Finden Sie für jede Lücke das passende Wort. Arzt, Ausländerbehörde, Behandlung, Deutschland, Flüchtlingen, Krankenschein, Notfall, Papiere, Sozialamt, abgeschoben, behandeln, behandelt, verlassen. Wenn man krank ist, ist es wichtig, sich vom Arzt ... zu lassen, besonders wenn es sich um einen ... handelt. Dazu muss in Deutschland jeder eine Krankenversicherung abschließen. Die 18 Versicherungskarte muss man beim ... vorlegen, damit die … bezahlt wird. Migranten, die ohne ... in Deutschland leben, können keine Krankenversicherung abschließen. Eigentlich bezahlt das … für sie die Arztkosten. Dann muss allerdings die ... informiert werden. Die Migranten riskieren so, dass sie Deutschland ... müssenund in ihr Heimatland ... werden. Die Stadt Berlin prüft daher, ob es Möglichkeiten gibt, diesen Migranten einen anonymen ... zu geben. Dann könnten Sie bei einem Notfall kostenlos ... werden, und müssten beim Arzt nicht ihren Namen nennen. In anderen Ländern wie Italien und Spanien ist diese Lösung lange normal. Mitarbeiter einer Hilfsorganisation, die ... in medizinischen Notfällen hilft, hofft dass Berlin auch anderen Bundesländern vormacht, dass eine anonyme Arztbehandlung auch in .... möglich wäre. Zum Zahnarzt nach Ungarn Das ungarische Städtchen Sopron liegt an der österreichischen Grenze. Etwa 160.000 Österreicher kommen jährlich hierher, um ihre Zähne behandeln zu lassen. Denn das ist in Ungarn viel billiger als in ihrer Heimat. Ein Geschäftshaus am Rande der Altstadt von Sopron: Auf allen Etagen sind Zahnarztpraxen eingerichtet. Hier praktiziert auch der 33-jährige Dr. Peter Tóth. Nur ein Bruchteil seiner Patienten stammt aus Ungarn. Die meisten sind Österreicher, die aus Wien, Innsbruck, Salzburg oder Linz kommen. In Österreich muss man einen Großteil der Kosten für Zahnbehandlungen selbst tragen. Peter Tóth schätzt, dass eine Zahnkrone in Österreich etwa 500 bis 800 Euro kostet. In seiner Praxis nimmt er durchschnittlich 200 Euro für eine Krone. Ein Patient, der zum Beispiel 12 oder 14 neue Zähne braucht, kann hier viel Geld sparen. So sieht das auch Joseph Egger aus Wien, der seinen kompletten Oberkiefer „sanieren“ lassen will. Seinen ungarischen Zahnarzt hat er übrigens im Internet gefunden. Nach seinem Studium der Zahnmedizin hat Peter Tóth in Budapest keinen Job gefunden. In Sopron verdient er nun dank seiner Deutschkenntnisse durchschnittlich 5.000 19 Euro brutto im Monat. Die Konkurrenz müssen die Zahnärzte in Sopron nicht fürchten, so Tóths Kollege Akos Fehér: „Hier können auch 300 oder 500 Zahnärzte sein. Das ist gut für uns.“ Der Zahntourismus nach Ungarn nimmt weiter zu. Peter Tóth, der in diesem Jahr eine zweite Praxis in Budapest eröffnet, reagiert auf die steigende Patientenzahl. Auch Leute aus England und Irland kommen gern nach Ungarn, berichtet er. Und weil der Zahnarzt auch Englisch spricht, will er nicht nur österreichische, sondern bald auch englische Patienten behandeln. Glossar jährlich – jedes Jahr; behandeln – hier: medizinisch betreuen; Geschäftshaus, das – ein Haus, in dem Büros und Geschäfte sind; am Rande (mit Genitiv) – nicht im Zentrum von etwas; Altstadt, die – der historische Teil einer Stadt; praktizieren – hier: als Arzt arbeiten; Bruchteil, der – ein sehr kleiner Teil von etwas; jemand stammt aus – jemand kommt aus; die Kosten für etwas tragen – etwas bezahlen; schätzen – hier: einen ungefähren Preis sagen; vermuten; Zahnkrone, die – ein falscher Zahn, der auf einen kaputten Zahn gesteckt wird; komplett – ganz; Oberkiefer, der – der obere Knochen, aus dem die Zähne wachsen; sanieren – etwas so reparieren, dass es wie neu ist (vor allem für Häuser benutzt); dank (mit Genitiv) – wegen; brutto – bevor Steuern und Sozialversicherung abgezogen werden; zunehmen – hier: mehr werden; steigende Zahl, die – eine immer größer werdende Menge. 1. Fragen zum Text: 1. Welche Aussage ist richtig? a) Viele Ungarn und Österreicher Großbritannien behandeln; 20 lassen ihre Zähne in b) Nach Ungarn kommen viele Patienten aus Österreich und immer mehr Engländer; c) Immer mehr ungarische Zahnärzte gehen nach Österreich, weil die Konkurrenz in Ungarn zu groß ist. 2. Peter Tóth arbeitet als …: a) Zahnarzt; b) Dolmetscher für österreichische Patienten; c) Englischlehrer für ungarische Zahnärzte. 3. Ein Bruchteil ist das Gegenteil von …: a) einem kleinen Teil; b) einem Großteil; c) 100 Prozent. 4. Bestimmen Sie den Nebensatz: „Akos Fehér, der seine Praxis in Sopron hat, arbeitet als Zahnarzt“: a) Temporalsatz; b) Konditionalsatz; c) Relativsatz. 5. Peter Tóth hat viele österreichische Patienten, …: a) die sich in Ungarn behandeln lassen; b) der Zahnmedizin studiert hat; c) dass er viel Geld verdient. 2. Ordnen Sie die Informationen in der Reihenfolge, in der sie im Text genannt werden. 1. Immer mehr Leute reisen nach Ungarn, um sich hier zum Zahnarzt zu gehen. 2. Einen Zahnarzt aus Ungarn können Patienten zum Beispiel im Internet finden. 3. In Sopron könnten noch viel mehr Zahnärzte arbeiten. 4. Für einen Zahnarzt in der ungarischen Stadt Sopron ist es wichtig Deutsch zu können. 5. Wenn man in Österreich zum Zahnarzt geht, muss man einen großen Teil des Preises selbst bezahlen. 6. Besonders die Österreicher, die viele schlechte Zähne haben, können in Ungarn viel Geld sparen. 21 7. Nach den Österreichern kommen nun auch Engländer und Iren um in Ungarn zum Zahnarzt zu gehen. 8. Ungefähr 160,000 Österreicher gehen jedes Jahr in Ungarn zum Zahnarzt. Immer mehr Zuckerkranke Diabetes, auch Zuckerkrankheit genannt, ist ein weit verbreitetes Problem. Besonders Menschen, die zu dick sind, sind gefährdet. Oft helfen Medikamente, gesundes Essen und viel Sport. Ahmed sitzt in einem Bett in der Uniklinik der Stadt Aachen. Er erzählt, warum er hier ist und nicht in seiner Heimat Ägypten. Es fing alles damit an, dass Ahmed auf einmal Kopfschmerzen bekam und sich nicht mehr konzentrieren konnte. Er ging zum Arzt. Dieser sagte ihm, dass sein Blutzucker stark erhöht ist. Ahmed hat Diabetes, Typ 2. Seitdem spritzt er sich regelmäßig ein Hormon: Insulin. Es hilft seinen Körperzellen Zucker aus dem Blut aufzunehmen. Besonders in arabischen Ländern hat die Zuckerkrankheit stark zugenommen. Ahmed erklärt: „Das liegt an den vielen fettigen und kalorienreichen Sachen, die wir essen“. Viele Diabetiker kommen nach Deutschland, denn in Aachen gibt es Experten für diese Krankheit. Warum besonders Übergewichtige Diabetes vom Typ 2 bekommen, wissen die Wissenschaftler noch nicht genau. Diese Form des Diabetes beginnt langsam und wird oft erst sehr spät erkannt. Anders ist es bei der Zuckerkrankheit vom Typ 1, die viel seltener ist. An ihr erkranken nur etwa fünf Prozent aller Patienten, vor allem jüngere Menschen. Sie haben das Problem, dass ihr Immunsystem die Insulin produzierenden Zellen zerstört. Das führt dazu, dass die Zellen im ganzen Körper keinen Zucker aufnehmen können. Mit Tabletten oder Insulin können Diabetes-Patienten ein normales Leben führen. Doch heilen kann man die Krankheit noch nicht. Wissenschaftler versuchen momentan, eine neue Technik zu entwickeln, mit der man die Krankheit besiegen kann. Bis dahin gilt 22 für Ahmed, was der Arzt gesagt hat: Abnehmen, gesünder essen und Sport treiben. Glossar Diabetes, der – eine Krankheit, bei der der Körper ein Problem mit Zucker hat; Zuckerkrankheit, die – der Diabetes; weit verbreitet – häufig; gefährdet sein – in Gefahr sein; Uniklinik, die – ein Krankenhaus, das zu einer Universität gehört; der Blutzucker ist erhöht – es ist zu viel Zucker im Blut; sich etwas spritzen – etwas mit einer Nadel in den Körper bringen; Hormon, das – ein wichtiger Stoff, der vom Körper produziert wirdInsulin, das – ein bestimmtes Hormon; Zelle, die – hier: der kleinste Teil von Menschen, Tieren und Pflanzen; etwas aufnehmen – hier: etwas hereinlassen; etwas liegt an etwas – etwas ist der Grund für etwas; kalorienreich – so, dass etwas dick macht; Diabetiker/in, der/die – jemand, der die Zuckerkrankheit hat; Experte/Expertin, der/die – jemand, der in einem bestimmten Bereich sehr viel weiß; Übergewichtige, der/die – jemand, der zu dick ist; an etwas erkranken – eine Krankheit bekommen; Immunsystem, das – die Fähigkeit des Körpers, Krankheiten zu bekämpfen; jemanden oder etwas (eine Krankheit) heilen – einen Kranken gesund machen; etwas besiegen – hier: etwas heilen. Fragen zum Text: 1. Welche Menschen können Diabetes Typ 2 bekommen? a) Menschen, die zu viel Insulin produzieren; b) vor allem übergewichtige Menschen; c) nur übergewichtige Menschen, die nie Sport treiben. 23 2. a) b) c) Was passiert bei Diabetes Typ 1 im Körper des Menschen? Der Körper kann kein Insulin mehr produzieren; Im Körper wird zu viel Zucker produziert; Der Patient isst keinen Zucker, den er aber benötigt. 3. Die Zuckerkrankheit hat gerade in den arabischen Ländern zugenommen, weil …: a) das Immunsystem der Menschen dort schwächer ist als in anderen Ländern; b) das Essen in diesen Ländern oft zu süß und fettig ist; c) man dort so viel Sport treibt, dass es nicht mehr gesund ist. 4. Bei welchem Satz kann man das Wort „heilen“ nicht einsetzen? a) der Patient muss sich …, um wieder gesund zu werden; b) man entwickelt neue Techniken, um Diabetes … zu können; c) Viele Patienten wünschen sich, dass die Ärzte sie …. 5. Ergänzen Sie das Verb in der richtigen Form: „Bei Diabetes Typ 2 hilft es schon, auf gesundes Essen zu achten und …“: a) zu abnehmen; b) zunehmen; c) abzunehmen. Berufe im Krankenhaus Viele Frauen in meiner Familie waren Hebammen. Ich komme aus dem Iran und habe dort über 15 Jahre als Hebamme gearbeitet, erst in einer Kleinstadt und später auf dem Land. Das war eine sehr harte Arbeit. Urlaub hat es nie gegeben. In dem Dorf, in dem meine Mutter groß geworden ist, war die Hebamme oft auch der Ersatz für den Arzt. Sie hat jedes Kind „auf die Welt gebracht“. Und sie hat die Familien versorgt, von denen sie oft kein Geld, sondern Lebensmittel erhalten hat. Dagegen sieht mein Hebammenalltag hier ganz anders aus. Ich habe Urlaub und eine geregelte Arbeitszeit. Das gefällt mir hier. Auch die fortschrittliche medizinische Versorgung finde ich gut. Aber es 24 gibt auch Nachteile. Ich muss im Schichtdienst arbeiten und das passt überhaupt nicht zu einer Geburt, bei der ich Mutter und Kind während der ganzen Zeit begleiten möchte. Man hat auch wenig Kontakt zu den Müttern und zu den Familien. Das finde ich schade. Ich arbeite seit drei Jahren bei den Rettungssanitätern, wo ich vorher meinen Zivildienst gemacht habe. Das ist ein Beruf, bei dem man gute Nerven haben muss, weil man oft Situationen erlebt, bei denen es um Leben oder Tod geht. Das hat mich gereizt. Am Anfang haben mich die Einsätze immer ziemlich mitgenommen, ich hatte Schlafstörungen und Albträume, über die ich mit niemandem sprechen konnte. Heute ist das nicht mehr so schlimm. Man bekommt schon etwas Routine, obwohl mich schwere Unfälle natürlich weiterhin sehr belasten. Aber bei den meisten Unfällen, zu denen wir gerufen werden, können wir durch unseren schnellen Einsatz Leben retten. Das gibt mir das Gefühl, etwas Wichtiges und Einmaliges zu tun, das meinem Leben einen Sinn gibt. 1. Lesen Sie die Texte und ordnen Sie die Aussagen zu. Welche Person könnte das sagen? 2. Lesen Sie die Texte noch einmal und kreuzen Sie an. Was ist richtig? 1. Hebammen hat man früher auch mit Brot und Fleisch bezahlt. 2. Man kann bei den Rettungssanitätern Zivildienst machen. 3. Frau Amin hat als Hebamme schon immer regelmäßig Urlaub gehabt. 4. Auch schwere Unfälle belasten einen Rettungssanitäter nicht. 5. Heute arbeiten Hebammen meistens im Schichtdienst. 6. Durch diese Arbeit weiß man, wozu man lebt. 7. Frau Amin lernt immer die Familien kennen. 8. Die meisten Menschen sterben am Unfallort. 25 Gesundheitswortschatz – Markieren Sie die Wortgrenzen und ordnen Sie die Begriffe zu. ALLERGIE/TERMINTABLETTEZAHNSCHME RZENARMGEBROCHENKARIESINTERNISTB AUCHWEHGRIPPEFIEBERHUSTENSCHNUPF ENMEDIKAMENTREZEPTAUSRUHENWEHTU NERKÄLTETUNGESUNDVERSICHERTENKA RTEHUSTENSAFTGRIPPEMITTELÜBERWEIS UNGWARTEZIMMERVERBANDKRANKMELD UNGKRANKENHAUSTROPFENOHRENSCHM ERZENÜBERGEWICHTHERZPROBLEMEÖFF NUNGSZEITEN 3. Problem Die Allergie Arzt Apotheke Sonstiges 4. Ordnen Sie die Antworten a – h der Spedition Höhne den Fragen 1 – 8 zu. Rettungsdienst 1. Rettungsdienstzentrale. Wie kann ich Ihnen helfen? 2. Wie ist Ihr Name und von wo aus rufen Sie an? 3. Gut, Herr Kölmel. Wo und wann ist der Unfall genau passiert? 4. Welche Etage? 5. Was genau ist passiert? 6. Gibt es noch mehr Verletzte? 7. Welche Verletzungen hat Ihr Mitarbeiter? Ist er ansprechbar? 8. Gut, Herr Kölmel. Ein Rettungswagen ist unterwegs. Noch eine Frage: wie ist Ihre Telefonnummer? Spedition Höhne 1. Hier in Köln-Ensen, in der Berliner Straße 27, ungefähr vor einer halben Stunde. 2. Meine Nummer ist 0172 89... 3. Nein, zum Glück nicht. 4. Einer unserer Mitarbeite r ist beim Möbelabladen gestürzt. Ein Schrank ist auf ihn gefallen ... 26 5. Guten Tag. Ich möchte einen Unfall melden. Wir brauchen dringend einen Arzt. 6. Dritte Etage. Das ist die Wohnung der Familie Neumeier. 7. Ja, er ist ansprechbar. Aber er kann nicht laufen und hat vielleicht den Arm gebrochen. 8. Mein Name ist Kölmel. Ich arbeite hier bei der Spedition Höhne in der Lützner Straße. Ich bin Außendienstmitarbeiter. Tag der offenen Tür im Kinderkrankenhaus Kiel Kiel. Besucherrekord in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Kiel! Über 1000 Kinder kamen am Sonntag zusammen mit ihren Eltern, um „Krankenhaus“ einmal anders zu erleben. Zum „Tag des Kinderkrankenhauses“ organisierten der Chefarzt und sein Team ein Programm, das nicht nur die Kinder begeisterte. Der „Tag des Kinderkrankenhauses“ findet alle zwei Jahre statt und will Kindern die Angst vor „weißen Kitteln“ nehmen. An diesem Tag können die Kinder das Krankenhaus auf spielerische Art erfahren. Die Begeisterung in den Augen der kleinen Besucher war der beste Beweis für das gelungene Programm. Die neugierigen Kinder nahmen gleich einen blinkenden Rettungswagen in Besitz, ließen mutig ein EKG von sich machen oder schauten ihren Bauch auf einem Sonographie-Bildschirm an. Einige erlaubten einer Krankenschwester sogar, mit der gefürchteten Spritze Blut abzunehmen, um es anschließend selbst zu untersuchen. Überall gab es etwas zu entdecken und dank der lockeren Klinikatmosphäre war von Angst keine Spur. Trotz der vielen Menschen nahmen sich alle Ärzte, Krankenschwestern und Krankenpfleger die Zeit, die Fragen der kleinen Besucher in Ruhe zu beantworten. Überall sah man aufgeregte Kinder mit ihren „Zickzackzetteln“ so die Bezeichnung der fünfjährigen Nicole für ihr EKG-Protokoll, durch die Flure rennen. Um den Arm hatten sie einen bunt 30 bemalten Gips – die beliebteste Attraktion an diesem „Tag des Kinderkrankenhauses“. Neben Süßigkeiten, Fähnchen und Malstiften hielt die Cafeteria für alle Besucher ein reichhaltiges Kuchenbüfett bereit, welches das Team der Kinderklinik liebevoll 35 zubereitet hatte. In den bunt geschmückten Räumen konnten die Eltern Informationen austau27 schen, die sie an diesem Tag über die tägliche Arbeit in der Klinik, den Klinikablauf, die Mütterberatung und die Diabetikerschulung erhalten hatten. Die 40 kleinen Besucher erfuhren währenddessen eine völlig neue Krankenhausatmosphäre auf dem geschützten Kinderspielplatz im Innenhof oder durch das umfangreiche Bastelangebot im Spielzimmer. Eine große Attraktion war natürlich der Auftritt des 45 Klinik-Clowns „Ypsilon“, der hunderten kleiner und großer Besucher die Nasenspitzen rot anmalte oder sie lustig schminkte. Für „Ypsilon“, den wohl nördlichsten Clown Deutschlands, nichts Neues. Schließlich besucht er regelmäßig einmal pro Woche die kleinen Patienten in der Kinderklinik, um mit ihnen Spaß zu machen und ihnen Mut zu geben. Der Krankenhausdirektor, Dr. Roland Ventzke, der die Gelegenheit auch nutzte, um seinen Kindern das Krankenhaus zu zeigen, zog folgendes Fazit: „Die große Resonanz ist nicht nur Belohnung für den großen Einsatz aller beteiligten Mitarbeiter/innen, sondern macht auch deutlich, dass die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Kiel Vertrauen in die Leistungsfähigkeit unseres Hauses haben und gerne hierher kommen“. 1. Lesen Sie zuerst den Zeitungsartikel und lösen Sie dann die fünf Aufgaben (1 ─ 5). 2. Entscheiden Sie, welche Lösung (a, b oder c) richtig ist. ACHTUNG: Die Reihenfolge einzelnen Aufgaben folgt nicht immer der Reihenfolge des Textes. 1. Am „Tag des Kinderkrankenhauses“ kamen viele Kinder ins Krankenhaus, …: a) weil sie sehr krank waren; b) weil sie das Krankenhaus kennen lernen wollten; c) weil einige Untersuchungen notwendig waren. 2. Der „Tag des Kinderkrankenhauses“ hatte das Ziel,…: a) den Kindern, die. Angst vor dem Krankenhaus zu nehmen; b) die Eltern für das Krankenhaus zu interessieren; c) kranke Kinder im Krankenhaus zu besuchen. 28 3. Die Eltern haben…: a) den Kuchen vorbereitet; b) mit den Kindern gebastelt; c) sich über das Krankenhaus informiert. 4. Ein Kinderspielplatz…: a) befindet sich im Hof; b) ist bald fertig; c) ist für ein Krankenhaus nicht möglich. 9. Der Clown „Ypsilon“ kommt regelmäßig in die Klinik,…: a) dann malt er mit den Kindern; b) damit kranke Kinder Freude haben; c) weil er selbst daran Spaß hat. THEMA 3 Die Reisen 1. Finden Sie die ukrainischen Äquivalente für die deutschen Wörter. der Trend оточення, середовище, оточуючі der Filmemacher культура в чистому вигляді der Modeschöpfer приїжджий die Entourage відкриття, одкровення der Zugereiste місцевий житель der Star напрямок розвитку die Offenbarung той, що зачіпає за живе Kultur pur модельєр Geschichte live зірка (знаменитість) hautnah жива історія der Einheimische автор фільмів (як сценарист і режисер) 2. Lesen Sie den Artikel über die Stadt Berlin aus dem Internet, übersetzen Sie ihn ins Russische. „Jung, lebendig und immer wieder neu: 24 Stunden am Tag und niemals, wirklich niemals müde. So ist Berlin, die deutsche 29 Hauptstadt, das politische und kreative Zentrum des Landes. Hier wird die große Politik gemacht, hier werden die Trends geboren, wieder neu erfunden. Modeschöpfer, Theaterleute, Filmemacher, die ganze Entourage aus Journalisten, Politikern, Stars und Sternchen, sie alle lieben die Stadt, die Zugereisten fast noch mehr als die Einheimischen, die für Sprachwitz und verbale Schlagfertigkeit weithin bekannt sind. Für Touristen, die millionenfach jedes Jahr die Stadt erkunden, ist Berlin eine Offenbarung – Geschichte live, Kultur pur und Politik hautnah. Das Brandenburger Tor, der Reichstag samt Glaskuppel, der Alexanderplatz mit Weltzeituhr, das Schloss Charlottenburg, die Museumsinsel, der genial gestaltete Potsdamer Platz; Berlin ist eine Metropole für Flaneure (Friedrichstraße, Ku’damm), Musikfreunde (Berliner Philharmoniker), Cineasten (Berlinale) und Kunstliebhaber (Museumsinsel), aber auch für Spätaufsteher (Frühstück bis 17 Uhr), Nachtschwärmer und Promi-Gucker (Politik) absolut paradiesisch. Der Berliner nimmt die Aufregung gelassen – und bestellt sich erst einmal „ne Currywurst“. „Berlin heutzutage“ Bernd Heidemann (Vater, 47, Geschäftsmann): Ja, in den letzten Jahren ist viel passiert. Seit 1990 existiert die DDR nicht mehr. Deutschland ist nicht mehr geteilt und zwischen West– und Ostberlin gibt es keine Mauer mehr. Sie hat bis Dezember 1989 die Stadt in zwei Teile geschnitten. Oft habe ich Besuch aus dem Ausland. Meine Geschäftspartner möchten gern Berlins Sehenswürdigkeiten besichtigen. Dann besuchen wir das Brandenburger Tor, das Symbol für die deutsche Einheit. Früher war hier die Mauer. Heute kann jeder durch das Tor gehen und ist dann auf der Straße Unter den Linden. Sylvia Heidemann (Tochter, 19, Studentin): In dieser Straße ist das berühmte Gebäude der Humboldt-Universität, da studiere ich. Daneben auch die Deutsche Staatsoper, und das Museum für Deutsche Geschichte. Wenn man weiter geht, kommt man zum Alexanderplatz, einem Zentrum Alt-Berlins. Hier war auch das Zentrum Osterlins. Der Platz war nach dem Krieg völlig zerstört. 30 Man hat ihn neu aufgebaut. Ich meine, für einen Westbesucher ist die Architektur des Sozialismus ungewohnt. Die Häuser sind sehr groß, ohne Farbe, mit wenig Fantasie gebaut. Heike Heidemann (Mutter, 43, Hausfrau): Na ja, aber da kann man sehr gut einkaufen gehen! In den Geschäften kann man jetzt alles kaufen und das Leben auf dem Platz ist nicht mehr so grau wie früher. Wir haben endlich unsere Freiheit, können frei reisen, und die Geschäfte sind voll mit Waren. Aber am bekanntesten ist Ku'damm, diese weltberühmte Einkaufsstraße mit den vielen Cafés! Diese Straße war das Zentrum Westberlins und ist heute das Zentrum des neuen Berlin. Das Leben hier ist bunt und interessant. Brigitte Heidemann (Großmutter, 71, Rentnerin): Aber auch manchmal nervös und hektisch! Seit der Wiedervereinigung kommen immer mehr Menschen in die Stadt. Es gibt bald keinen Platz mehr. Die Wohnungen sind knapp und teuer. Manchmal gibt es natürlich Konflikte. Otto Heidemann (Sohn, 17, geht aufs Gymnasium): Es ist doch ja kein Problem! Ganz verschiedene Leute sind in der Stadt: in den Cafés sitzen Reiche neben Armen, Jugendliche neben Rentnern, Deutsche neben Ausländern, Bürger neben Künstlern, Punks neben Geschäftsleuten. Wir Berliner sind sehr tolerant: jeder kann machen, was er will. Wir haben unsere Freiheit! 3. Füllen Sie die Tabelle „Das Leben im modernen Berlin“ aus. Was finden die Berliner positiv und was negativ? Das Leben im modernen Berlin Das finden Berliner positiv Das finden Berliner negativ … Deutschland ist nicht mehr geteilt (Vater). … 31 4. Sprechen Sie zu den Informationen aus der Tabelle „Das Leben im modernen Berlin“. Gebrauchen Sie dabei folgende Redewendungen: Die Berliner sind froh, weil ... Aber manche finden es negativ, dass ... Die Berliner freuen sich, dass ... Aber manche sind unzufrieden, weil ... Die Einwohner von Berlin finden es gut, dass ... Aber manche meinen, ... Die Berliner sind damit zufrieden, dass ... Aber manche sind dagegen, dass…. 5. Ein Spiel. Jede Person aus der Gruppe wählt eine Sehenswürdigkeit, beschreibt sie kurz ( 3 – 5 Sätze), ohne den Namen der Sehenswürdigkeit zu nennen. Die anderen müssen raten, worum es geht. 6. Bereiten Sie kurze Berichte über Berlins Sehenswürdigkeiten. Beginnen Sie so: Wenn ich nach Berlin komme, möchte ich ... besichtigen, weil... 7. Möchten Sie erfahren, wann welche deutschen Ortsnamen entstanden sind? Nehmen Sie eine Landkarte Deutschlands, lesen Sie weitere Informationen und bestimmen Sie. Der deutsche Wissenschaftler Schlüter definierte die verschiedenen Phasen der Besiedlung Mitteleuropas. Er entwickelte die Ortsnamensmethode. Mit Hilfe dieser Methode kann man sagen, wann ein Ort gegründet wurde. So unterschied Schlüter folgende Phasen: − die frühgeschichtliche Phase (4. Jahrhundert v. Chr. – 4. Jahrhundert n. Chr.), – Ortsnamen auf -lar, -mar, -tar, -ingen, -ungen, -aha, -affa, -a, etc. (sog. germanische Ortsnamen); − die fränkische Phase (7. Jahrhundert – 9. Jahrhundert), – Ortsnamen auf -heim, -haus, -hausen, -dorf, -berg, -tal, etc. (sog. fränkische Ortsnamen); − die hochmittelalterliche Rodephase (10. Jahrhundert – 12. Jahrhundert) – Ortsnamen auf -rod, -rode, -wald, -walde, -reuth, -hau, -schlag, -kirchen, -zell, etc. (sog. Rodenamen /die Rode – 32 судебный округ, волость/, die sich auf die Rodetätigkeit, den Wald oder den Siedlungsträger beziehen); − die Phase des Absolutismus – die Verwendung der Eigennamen der Herrscherfamilie in den Prä– oder Suffixen war besonders typisch, zum Beispiel wie Friedrichsdorf, Charlottenburg, Carolinensiel, Karlsruhe u. a. 8. Kennen Sie jemanden, der für immer in ein anderes Land gezogen ist? Erzählen Sie über diese Person. Machen Sie zuerst Notizen. a) Beruf vor der Ausreise; b) Alter; c) Situation in der Familie; d) Grund für die Ausreise; e) jetziges Land; f) Beruf dort; g) Pläne für die weitere Zukunft. 9. Warum wollen Sie (nicht) auswandern? Nennen Sie Gründe. Ordnen Sie zuerst die folgenden Gründe. Welche sprechen dafür, auszuwandern, welche dafür, dazubleiben? 1. Ich würde gern auswandern, um mal eine andere Kultur kennen zu lernen. 2. Ich würde schon weggehen von hier. Da ich keine Familie habe, brauche ich auf niemanden Rücksicht zu nehmen. 3. Ich würde nie auswandern wegen meiner Familie. 4. Ich bleibe hier, weil ich hier meine Freunde habe. 10. Wählen Sie drei Gründe für oder gegen das Auswandern, die Ihnen zusagen. Sprechen Sie davon. … dazubleiben Grund Lust auf Abenteuer Auf sich allein gestellt sein Familie Beziehung zu Partner und Freunden 33 … auswandern … dazubleiben Grund … auswandern Bequeme Wohnung Bessere Berufschancen Fester Freundeskreis Freiheit genießen Fremde Kulturen hautnah erleben Horizont erweitern Kein finanzielles Risiko Muttersprache Neue Menschen kennen lernen Sicherheit genießen Andere Sprachen perfekt lernen Traumklima wählen können Balkonien oder doch Mallorca? Urlaub trotz Wirtschaftskrise – das ist für viele Menschen nicht selbstverständlich. Immer häufiger werden deshalb preiswerte Urlaubsreisen geplant. Die Hotels klagen über die sinkende Zahl der Reservierungen. Urlaub ja oder nein? All-inclusive, Billigreise oder Ferien auf dem eigenen Balkon? Diese Fragen stellen sich immer mehr Deutsche aufgrund der Finanzkrise. Viele von ihnen glauben, dass sie nun den Gürtel enger schnallen müssen – auch beim Urlaub. Die Reiseveranstalter und Hotels spüren das deutlich an den sinkenden Buchungszahlen. In die Hotels kommen vor allem weniger Geschäftsreisende. Die Kette Grand City betreibt mehr als 50 Hotels mit zwei bis vier Sternen in Deutschland. Wenn die Krise anhält, müssen sie vielleicht Mitarbeiter entlassen. Bei ihnen sei die Situation aber immer noch besser als im Fünf-Sterne-Bereich, sagt man bei Grand City. Andere wiederum profitieren von der Krise: Dass die Kunden wieder auf den Geldbeutel schauen, stört Oliver Winter von A&O Hostels weniger. Sein Unternehmen bietet günstige und einfache Übernachtungen auch im Mehrbettzimmer an. „Bei uns buchen plötzlich IBM, EON oder Kinowelt für bestimmte Mitarbeiter“, so Winter. Viele der neuen Gäste haben früher Hotels mit mehr Sternen gebucht. Der Trend zum preiswerten Urlaub ist auch bei den klassischen Urlaubsreisen sichtbar. Spitzenreiter sind 34 All-inclusive-Angebote, bei denen die Urlauber ihre Ausgaben vorher planen können. Kein Wunder für Klaus Laepple vom Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft: „Wenn in den Medien tagtäglich über krisengeschüttelte Banken berichtet wird, wirkt sich das natürlich auch auf die Konsumbereitschaft der Bevölkerung aus.“ Glossar Balkonien – ironisch für: Urlaub auf dem eigenen Balkon; All-inclusive – (aus dem Engl.) hier: eine Reise, bei der Fahrt, Unterkunft und Essen im Preis enthalten sind; aufgrund – wegen; den Gürtel enger schnallen – sparen; Reiseveranstalter, der – eine Firma, bei der man Reise und Unterkunft buchen kann; sinkend – so, dass etwas immer weniger wird; Buchung, die – die Reservierung; Kette, die – hier: mehrere Hotels, die zur gleichen Firma gehören; Stern, der – hier: eine einheitliche Bewertung, wie komfortabel ein Hotel ist; etwas hält an – etwas dauert lange; von etwas profitieren – von etwas einen Vorteil haben; auf den Geldbeutel schauen – sparen; genau überlegen, was man kauft; Mehrbettzimmer, das – ein Hotelzimmer, in dem man mit fremden Menschen gemeinsam übernachtet; Trend, der – hier: die Entwicklung; Spitzenreiter, der – hier: das Produkt, das am häufigsten gekauft wird; tagtäglich – jeden Tag; geschüttelt – von etwas Schlimmem betroffen; etwas wirkt sich auf etwas aus – etwas beeinflusst etwas. 1. Fragen zum Text: 1. Wer profitiert vor allem von der Krise? a) die Fünf-Sterne-Hotels; 35 b) die Hotels mit zwei Sternen; c) die Hostels. 2. Welche Art von Urlaub bevorzugen die meisten Deutschen zurzeit? a) All-inclusive-Reisen; b) Billigreisen; c) Flugreisen. 3. Wenn jemand den Gürtel enger schnallen muss, dann …: a) gibt er mehr Geld aus als vorher; b) gibt er weniger Geld aus als vorher; c) passt die Hose besser als vorher. 4. Welches Wort hat nicht die gleiche Bedeutung wie „billiger“? a) günstiger; b) weniger; c) preiswerter. 5. Wie lautet der Komparativ von „günstig“? a) günstig; b) günstiger; c) am günstigsten. 2. Richtig oder falsch. 1. Die meisten Deutschen werden in diesem Jahr nicht verreisen, sondern den Urlaub auf dem eigenen Balkon verbringen. 2. Viele Deutsche glauben, dass Sie für den Urlaub nicht so viel Geld ausgeben können wie in den letzten Jahren. 3. Teure Fünf-Sterne Hotels leiden nach Aussagen eines Hotelmanagers mehr als andere unter der Krise. 4. Die teuren Hotels merken vor allem, dass immer weniger Mitarbeiter von Unternehmen bei Geschäftsreisen bei Ihnen wohnen. 5. Die billigen Hotels sehen, dass immer mehr Mitarbeiter von Unternehmen bei Geschäftsreisen bei Ihnen wohnen. 6. Die meisten Gäste wählen immer wieder ein Hotel, in dem Sie schon einmal waren, auch wenn sie so mehr Geld ausgeben. 7. Die Kunden wählen immer weniger die All-inclusive Angebote der Reiseveranstalter, sondern planen die Kosten für ihre Urlaubsreise lieber selber. 36 Ein Bett für alle Alles begann mit einer Idee in einer ungemütlichen Sommernacht: Eine günstige Unterkunft sollte wandernde Jugendliche vor Wind und Wetter schützen. Aus der Idee wurde schnell eine Erfolgsgeschichte. Im Sommer 1909 machte der Lehrer Richard Schirrmann aus dem westdeutschen Altena mit seinen Schülern eine mehrtägige Wandertour. Als sich in der zweiten Nacht ein Gewitter zusammenbraute, fanden sie in einer leer stehenden Dorfschule Unterschlupf. „Das Unwetter tobte während der ganzen Nacht mit Blitz und Donner (…), als wenn die Welt untergehen sollte“, schrieb Schirrmann. In dieser Nacht hatte er die Idee, dass jeder größere Ort neben Schule und Turnhalle auch „eine Herberge zur Einkehr für die Jugend“ haben müsste. Und so gründete Schirrmann nach seiner Rückkehr in Altena die erste Jugendherberge der Welt. Genau hundert Jahre später finden sich in Deutschland über 550 Unterkünfte. Allein 2007 haben dort zehn Millionen Gäste übernachtet – zu einem durchschnittlichen Preis von 16 Euro mit Frühstück. Doch nicht nur in Deutschland wurde Schirrmanns Idee ein Erfolg. Mittlerweile gibt es weltweit 4000 Jugendherbergen in 80 Ländern. Und längst werden sie nicht mehr nur von reisenden Jugendlichen und Schulklassen besucht. Auch Familien, Senioren oder sogar Geschäftsleute buchen immer häufiger ein Zimmer in den günstigen Unterkünften. Die Zeiten, als man bei Jugendherbergen vor allem an kratzige Wolldecken, quietschende Etagenbetten und strenge Regeln dachte, sind lange vorbei. Die Jugendherberge von heute gibt sich modern, freundlich und behindertengerecht: Informationen über das Kultur- und Freizeitprogramm der jeweiligen Stadt sind ebenso selbstverständlich wie eigene Sport- und Bildungsangebote. Und statt des muffigen 30Betten-Schlafsaals mit Waschraum werden zunehmend helle Familienzimmer inklusive Bad angeboten. 37 Glossar Jugendherberge, die – ein Haus, in dem besonders Jugendliche für wenig Geld übernachten können; Engl.: Youth Hostel; etwas braut sich zusammen – etwas Gefährliches entsteht langsam; Unterschlupf, der – ein Ort, an dem man sich gegen eine Gefahr schützt; Unwetter, das – sehr schlechtes Wetter (Sturm, Gewitter); etwas tobt – etwas ist in sehr starker Bewegung; Turnhalle, die – die Halle, in der man Sport macht; Einkehr, die – hier: die Übernachtung in einem Gasthaus oder Hotel; längst – schon lange; Senior/-in, der/die – ein älterer Mensch; kratzig – so, dass etwas unangenehm auf der Haut juckt; quietschend – so, dass etwas ein hohes, unangenehmes Geräusch macht; Stockbett, das – zwei Betten übereinander; sich geben – hier: sich auf eine bestimmte Weise darstellen; behindertengerecht – so, dass sich Menschen mit einer (körperlichen) Behinderung so gut wie möglich bewegen können; muffig – schlecht riechend; düster; zunehmend – hier: immer mehr; inklusive – einschließlich; mit. 1. Fragen zum Text: 1. Wie viele Jugendherbergen gibt es auf der ganzen Welt? a) fünfhundertfünfzig; b) achtzig; c) viertausend. 2. Früher gab es in Jugendherbergen …: a) strenge Regeln; b) Zimmer mit WC und Dusche; c) Sport- und Bildungsangebote. 3. Wer kann in Jugendherbergen nicht übernachten? a) Menschen mit ihrem Haustier; 38 b) ältere Menschen; c) Menschen mit einer Behinderung. 4. Richard Schirrmann hatte seine Idee während eines … Sturms: a) getobten; b) tobenden; c) toben. 5. Die Zeiten, als die Betten in Jugendherbergen …, sind lange vorbei; a) quietschenden; b) quietschen; c) gequietscht haben. 2. Markieren Sie immer die Optionen, die nach den Informationen im Text richtig sind. Oft ist mehr als eine Antwort richtig. 1. Der Lehrer Richard Schirrmann machte im Jahr 1909 mit seinen Schülern eine mehrtägige Wanderung. Wie war das Wetter in der zweiten Nacht? - es war Vollmond; - es regnete; - es blitzte; - die Nacht war sternklar; - es war sehr windig; - es donnerte. 2. Was sollte es nach einer Idee von Lehrer Schirrmann in jeder größeren Stadt geben? - Turnhallen; - Schulen; - ein Ort an dem Jugendliche schlafen können; - Kirchen; - Hotels; - Bahnhöfe. 3. Wer übernachtet heute in Jugendherbergen: - reisende Jugendliche; - Geschäftsleute; - Familien; 39 - Senioren; - Behinderte; - Haustiere. 4. Womit wurden Jugendherbergen von früher verbunden? Mit ...: - kratzigen Wolldecken; - Familienurlaub; - quietschenden Etagenbetten; - Schlafsaal mit 30 Betten; - strengen Regeln; - helle Zimmer. 5. Moderne Jugendherbergen haben…: - Einrichtungen für Behinderte; - Schlafsäle mit 30 Betten; - kratzige Wolldecken; - eigene Sport- und Bildungsangebote; - Informationen, darüber was man in der Stadt unternehmen kann; - helle Zimmer für Familien. Urlaub im Weltall Einmal die Erde aus dem Weltraum sehen – ein Traum vieler Menschen. Der könnte schon bald in Erfüllung gehen. Ein britisches Unternehmen bietet Flugreisen ins All an. Doch nicht alle sind begeistert. Bald muss man kein ausgebildeter Astronaut mehr sein, um ins All zu fliegen. Jeder, der es sich leisten kann, kann einen Flug in den Weltraum buchen. Die Firma Virgin Galactic bietet Flüge für 200.000 US-Dollar (rund 136.000 Euro) an. Das Raumschiff SpaceShipTwo soll ab 2010 seine Flüge für Touristen ins All beginnen. An Bord werden wahrscheinlich jeweils zwei Piloten und sechs Passagiere sein. SpaceShipTwo soll von einem besonderen Trägerflugzeug zunächst in eine Höhe von über 15 Kilometern gebracht werden. Von dort aus soll das Raumschiff seine Reise ins Weltall dann selbstständig fortsetzen. Durch den Eintritt in die Atmosphäre werden die Weltraumtouristen fünf Minuten lang das Gefühl der Schwerelosigkeit erleben. Danach soll das 40 Raumschiff wieder zur Erde zurückkehren und wie ein Flugzeug landen. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisierte die Firma Virgin Galactic. Christian Bussau, Klimaexperte von Greenpeace Deutschland sagt: „Wir sind dagegen. Das Trägerflugzeug belastet das Klima sehr stark. Da wird von der Politik ein vollkommenfalsches Signal gesendet. Sonst heißt es doch immer, dass Energie gespart werden soll“. Bei den Experten der Raumforschung findet das private Projekt allerdings großen Anklang. Weltraumtourismus könnte die Zukunft sein, meint Gereon Uerz vom Essener Forschungsunternehmen Z punkt. In jedem Fall sei ein Aufenthalt im Weltall eine große Bereicherung für die Erdbevölkerung. „Menschen, die im Weltall waren, zeigen ein stärkeres Bewusstsein für die Fragilität der Erde. Unsere Erde ist ein kleiner, blauer, verletzlicher Planet und dieser ist sehr schützenswert“, sagt Uerz. Glossar etwas geht in Erfüllung – ein Traum wird wahr; ausgebildet sein – in einem bestimmten Fachgebiet geschult sein; Astronaut/in, der/die – jemand, der/die mit einer Rakete ins Weltall fährt; ein/e Raumfahrer/in; sich etwas leisten können – genug Geld haben, um etwas zu bezahlen; etwas buchen – etwas bezahlen und es dadurch reservieren; Raumschiff, das – ein Fluggerät, mit dem man ins Weltall fliegen kann; Pilot/in, der/die – jemand, der/die das Flugzeug steuert; Passagier, der - hier: jemand, der/die in einem Flugzeug mit fliegt; Trägerflugzeug, das – das Flugzeug, das das Raumschiff in eine Höhe von 15 Kilometern bringt; selbstständig – ohne Hilfe; Atmosphäre, die – die gasförmige Hülle um die Erde; Schwerelosigkeit, die – ein Zustand, in dem der Köper schwebt; jemanden kritisieren – jemandem Rückmeldung geben; Klima, das – die Wetterbedingungen der Erde; 41 ein falsches Signal senden – wenn jemand etwas tut, was dem widerspricht, das er/sie denkt; etwas findet großen Anklang – etwas wird positiv aufgenommen; Bereicherung, die – der Gewinn an Erfahrungen; Fragilität, die – die Zerbrechlichkeit; schützenswert – so, dass man dafür sorgen muss, dass etwas/jemandem nichts passiert. 1. Fragen zum Text: 1. Ab wann soll das Raumschiff SpaceShipTwo seine Flüge ins All beginnt? a) ab morgen; b) ab 3010; c) ab 2010. 2. Durch den Eintritt in die Atmosphäre werden die Weltraumtouristen fünf Minuten lang … erleben. a) ein Völlegefühl; b) ein Kribbeln im Bauch; c) das Gefühl der Schwerelosigkeit. 3. Greenpeace kritisiert den Vergnügungsflug ins Weltall, weil … a) er das Klima belastet; b) er für die Menschen gefährlich ist; c) auch immer mehr Tiere in den Weltraum geschickt werden. 2. Richtig oder falsch. 1. Ein Flug ins Weltall wird in der Zukunft vor allem eine Frage des Geldes sein, denn ein Flug soll rund 136.000 Euro rund kosten. 2. Ab 2010 will die Firma Virgin Galactic Flüge für Touristen ins Weltall anbieten. Bis zu 16 Touristen sollen bei einem Flug mit SpaceShipTwo ins Weltall reisen können. 3. Beim Start wird das Raumschiff SpaceShipTwo für Notfälle von einem Flugzeug begleitet. Ab einer Höhe von 15 Kilometern werden die Touristen für den Rest der Reise das Gefühl der Schwerelosigkeit erleben. 42 4. Greenpeace glaubt, dass Raumschiffe wie SpaceShipTwo besser für das Klima auf der Erde sind, weil sie im Vergleich von heutigen Flugzeugen viel Energie sparen. 5. Forscher glauben, dass ein Flug ins Weltall die Menschen davon überzeugt, dass die Erde geschützt werden muss. THEMA 4 Berühmte Deutsche 1. Erraten Sie den Namen und den Beruf. 1. Er … (leben) von 1749–1832. In Leipzig … (studieren) er die Rechte. Er … (sich verlieben) in viele Frauen. Der Herzog Karl August … (berufen) ihn nach Weimar. Er … (unternehmen) Reisen nach Rom, Neapel und Sizilien. Mit Friedrich von Schiller … (verbinden) ihn eine enge Freundschaft. Sein bekanntestes Werk ist das Drama „Faust“. Nach seinem Namen … (benennen) man ein deutsches Kulturinstitut. 2. Er … (werden) 1770 in Bonn geboren und … (sterben) 1827 in Wien. Er … (erwerben) sein Können u. a. bei Joseph Haydn in der Tradition der Wiener Klassik, … (komponieren) in seinem Leben 9 Sinfonien, Ouvertüren, Klavierkonzerte, Kammermusik und die Oper „Fidelio“. In seiner Neunten Sinfonie … (vertonen) er Schillers „Ode an die Freude“. 3. Er … (erhalten) 1921 den Nobelpreis für Physik und … (schaffen) die Relativitätstheorie, die auf zahlreichen Gebieten der Physik bahnbrechend … (wirken). 1939 … (verfassen) er einen Brief an den amerikanischen Präsidenten Roosevelt, in dem er die Notwendigkeit … (unterstreichen), Experimente zur Herstellung einer Atombombe zu beginnen. Unter dem Eindruck der späteren nuklearen Katastrophe … (aufrufen) er alle Wissenschaftler „nach besten Kräften zu verhindern, dass diese Waffen zu den brutalen Zwecken gebraucht werden, für die man sie … hatte (erfinden)“. 43 Der digitale Beethoven Der berühmte Komponist Ludwig van Beethoven wurde in Bonn geboren. Heute ist sein Haus ein Museum. Tausende Besucher aus aller Welt kommen hierher. Jetzt gibt es die große BeethovenSammlung auch online. In einem kleinen, rosafarbenen Haus in der Bonngasse wurde Ludwig van Beethoven 1770 geboren. Heute ist sein Geburtshaus ein Museum. Jedes Jahr kommen rund 100.000 Besucher aus aller Welt hierher, um die weltweit größte BeethovenSammlung zu bewundern. Sein letzter Flügel, seine Hörgeräte und sogar Haarlocken – im Beethoven-Haus können Besucher viele persönliche Gegenstände des Komponisten anschauen. In dem Museum gibt es außerdem ein riesiges Archiv. Hier werden Schriften, Briefe und Bilder des Komponisten aufbewahrt. Weil diese Dokumente sehr wertvoll sind, konnten bis vor Kurzem nur Forscher das Archiv nutzen. Besucher des Beethoven-Hauses bekamen nur einen Bruchteil dieser Dokumente zu sehen. Doch das hat sich geändert. Denn das Beethoven-Haus ist jetzt mit einer umfangreichen Seite im Internet. Im digitalen Archiv können sich Internet-Nutzer mehr als 5000 historische Dokumente anschauen. Außerdem gibt es auf der Seite Kommentare und Hörproben von Beethovens Werken. Und auch aus Beethovens Briefen kann man sich vorlesen lassen. Glossar digital – mit dem Computer gemacht; Komponist, der – jemand, der sich Musikstücke ausdenkt und sie aufschreibt; Ludwig van Beethoven – ein berühmter Komponist der Klassik; 1770–1827; online – im Internet; etwas bewundern – etwas anschauen und sehr gut finden; Flügel, der – hier: ein besonderes Klavier; Hörgerät, das – ein Gerät, das Menschen, die schlecht hören, hilft besser zu hören; Archiv, das – ein Ort, an dem viele alte Schriften aufbewahrt werden; 44 Schrift, die – hier: ein Schriftstück; ein schriftlicher Text; etwas aufbewahren – etwas behalten; etwas sicher lagern; Dokument, das – hier: ein altes Schriftstück, das wichtige Informationen enthält; wertvoll – von großem Wert; sehr wichtig; Forscher/in, der/die – ein/e Wissenschaftler/in; jemand, der etwas untersucht; Bruchteil, der – ein sehr kleiner Teil; etwas zu sehen bekommen – etwas anschauen dürfen; umfangreich – sehr groß; historisch – geschichtlich; alt; Kommentar, der – die Meinung zu etwas; Hörprobe, die – ein kurzes Stück, das man sich anhören kann; Werk, das – hier: eine große künstlerische Leistung; das, was jemand erschaffen hat. 1. Fragen zum Text: 1. Das Haus, in dem Beethoven geboren wurde, ist …: a) abgerissen worden; b) heute eine Kneipe; c) heute ein Museum. 2. Bis vor Kurzem konnten nur Forscher das Archiv nutzen, …: a) weil die Dokumente darin sehr wertvoll sind; b) weil das Archiv zu klein ist; c) weil das Archiv nicht in Bonn ist. 3. Was kann man auf der Internetseite des Beethoven-Hauses nicht tun? a) sich aus Briefen vorlesen lassen; b) historische Dokumente anschauen; c) Beethovens eigene Stimme anhören. 2. Ordnen Sie ein: Was kann der Besucher sich ganz real im Museum ansehen und worauf hat er nur am Computer Zugriff: Kommentare, Haare, seine Hörgeräte, Briefe, viele persönliche Gegenstände, sein letzter Flügel, Hörproben, Schriften von Beethoven. 45 Real im Museum Virtuell am Computer Heinrich Heine – Dichter und Kämpfer 1997 gedachten wir des 200. Geburtstags des deutschen Dichters Heinrich Heine (1797–1856). Heine ist im Ausland bekannter als in Deutschland; denn es gab Zeiten, in denen viele Deutsche Heine wegen seiner politischen Überzeugungen ablehnten, aber auch deshalb, weil er Jude war. Ein Romantiker am Bankschalter Heinrich Heine wurde 1797 in Düsseldorf am Rhein geboren. Dort war sein Vater Kaufmann. Heine liebte seine Eltern sehr. Nach seiner Schulzeit lernte er bei einem reichen Onkel in Hamburg, der eine Bank besaß. Aber der Beruf des Bankkaufmanns gefiel ihm nicht. Viel lieber schrieb er Gedichte. In Bonn und Göttingen studierte Heine dann Rechtswissenschaft. Er wollte später einmal einen Beruf im Dienst des Staates ausüben. Während des Studiums trat er vom jüdischen zum christlichen Glauben über und ließ sich taufen. Er tat das aber nur, weil er hoffte, als Christ eher eine Anstellung beim Staat zu bekommen, als wenn er Jude wäre. Jedoch auch als Christ fand Heine in Deutschland beim Staat keine Anstellung. Das lag auch daran, weil er an den staatlichen Verhältnissen in Deutschland Kritik übte. Ein großer Dichter Einerseits war Heine ein Dichter. Er schrieb sehr schöne, schlichte Gedichte. Nicht wenige von ihnen wurden vertont und zu deutschen Volksliedern, z.B. „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten...“. Damals war die Zeit der Romantik. Man betonte das Gefühl, die Phantasie. So handeln auch Heines Gedichte oft von Liebe und von schönen, edlen Gefühlen. Man sieht das zum Beispiel an folgendem Gedicht an ein Mädchen: Du bist wie eine Blume, so hold und schön und rein. 46 Ich schau dich an, und Wehmut schleicht mir ins Herz hinein. Mir ist, als ob ich die Hände aufs Haupt dir legen sollt, betend, daß Gott dich erhalte so rein und schön und hold. Ein Kämpfer für Freiheit und Gerechtigkeit Andrerseits war Heine jedoch auch ein Kämpfer für Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit und für Brot für alle Hungernden. Damals hatten die Fürsten, der Adel und die reichen Fabrikanten viel mehr Besitz und sehr viel mehr politische Rechte als das gewöhnliche Volk. Heine griff die Aristokraten deshalb in seinen Schriften scharf an, z.B. in seinen Reisebeschreibungen. Er forderte gleiches Recht für alle Menschen. Manchmal übertrieb er auch dabei und wurde verletzend und ungerecht. Er verspottete in geistvoller und ironischer Weise alles Unnatürliche und Unechte im Zusammenleben der Menschen. Die Kirchen unterstützten zu Heines Zeit oft den Adel und die Reichen. Sie kümmerten sich nicht darum, dass in den Städten Millionen von Fabrikarbeitern große Not litten. Viele Geistliche predigten so von Gott, als wenn Gott ein Freund der Reichen wäre; was aber nicht stimmt; denn Jesus war ein Freund der Armen und nicht der Reichen. Deshalb griff Heine auch die Kirchen an. Er kritisierte und verspottete sogar Gott, so wie die Kirchen Gott predigten: als einen Freund der Reichen. Deutschland wird Heine zu eng Schließlich wurde Heine das Leben in Deutschland zu eng. Seine Schriften wurden zensiert oder verboten; ihm selbst drohte Verhaftung. Deshalb übersiedelte er 1831 nach Paris. In Frankreich herrschte damals mehr Freiheit als in Deutschland. Hier bemühte sich Heine in seinen Schriften um eine Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland. Auch wenn er 47 Deutschland manchmal fast hasste - insgeheim liebte er es zeitlebens. Das zeigt z. B. folgendes Gedicht: Ich hatte einst ein schönes Vaterland. Der Eichenbaum wuchs dort so hoch, die Veilchen nickten sanft – es war ein Traum. Das küßte mich auch deutsch und sprach auf deutsch (man glaubt es kaum, wie gut es klang) das Wort: „Ich liebe dich“ – es war ein Traum. Ein Leben in Paris In Paris heiratete der Dichter Mathilde, eine junge Französin. Sie war ein einfaches Mädchen ohne besondere Bildung. So viele Liebschaften Heine vorher auch gehabt hatte – von jetzt an hing er treu und mit großer Liebe an seiner Frau. Heine lernte in Paris auch Karl Marx kennen. Heinrich Heine liebte und genoss das Leben. Er war selbstbewusst und auch etwas eitel. Er war nie sehr reich. Er hatte aber durch seine Bücher und seinen Onkel in Hamburg immer genug Geld zum Leben. Von schwerer Krankheit gezeichnet Doch etwa von Heines 35. Lebensjahr an zeigte sich bei ihm eine schwere Krankheit, eine Rückenmarktuberkulose. Dadurch wurde sein Körper immer mehr gelähmt. Seine letzten Lebensjahre musste er völlig bewegungsunfähig im Bett liegen, in seiner „Matratzengruft“. Er war fast blind und litt oft große Schmerzen. Aber sein Geist war bis zu seinem Tod wach und lebendig. Zwar hielt es Heine sein Leben lang für richtig, für Demokratie und Menschenrechte zu kämpfen. Aber am Ende seines Lebens zweifelte er häufig an einem Fortschritt in der Menschheit. Und sehen wir nicht heute, wie Recht er hatte? Durch die große Freiheit, die die Menschen bis heute überall in der Welt gewonnen haben, werden die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer. Arbeitslosigkeit, Kriminalität, Drogenmissbrauch und 48 Anarchie nehmen immer mehr zu. Der Mensch kann eben nicht aus eigener Kraft sich und die Menschheit glücklich machen. Dazu braucht er Gott. Rückkehr zu Gott So kehrte auch Heine in seinen letzten Lebensjahren zu Gott zurück. Er sagte: „Ich bin aus dem Unglauben zu Gott zurückgekommen. Ich glaube jetzt an einen persönlichen Gott, der gütig, weise und gerecht ist. Ich weiß: wenn ich sterbe, haben meine Leiden ein Ende. Ich gehe dann zu Gott, der mir viel Freude schenken wird“. Am Ende seines Lebens ließ Heine sich viel aus der Bibel vorlesen und aus den Büchern eines frommen deutschen Theologen. Von Zeitungen wollte er nichts mehr wissen. Er starb im Frieden mit Gott. In Paris liegt er begraben. 1. Fragen zum Text: 1. Warum wurde Heine das Leben in Deutschland zu eng? 2. Warum übersiedelte er nach Paris? 3. Wie war die Lage in Frankreich? 4. Welches Gedicht zeigt, dass er Deutschland liebte? 5. Blieb der Dichter ledig? 6. Wen lernte er in Paris kennen? 7. Woher bekam er Geld zum Leben? 8. Welche schwere Krankheit zeigte sich bei Heine? 9. Warum war sein Körper immer mehr gelähmt? 10. Wie war er in seinen letzten Lebensjahren? 11. Woran zweifelte er am Ende seines Lebens? 12. Wie ist das Leben der Reichen und der Armen heute? 13. Wo ist Heine begraben? 2. Ordnen Sie die Ereignisse chronologisch und suchen Sie aus der Zeittafel die dazu passenden Jahreszahlen heraus. 49 Jahr Reihenfolge 1797 1 Jahr Reihenfolge Ereignis Heines Buch Tragödien, nebst einem lyrischen Intermezzo erscheint in Berlin. Im Mai Abreise von Berlin, Aufenthalte in Lüneburg und Hamburg Bekanntschaft mit August Wilhelm Schlegel. Im Sommer Arbeit an der Tragödie Almansor. Im Oktober Immatrikulation an der Universität Göttingen. Im Dezember Verfahren vor dem Universitätsgericht wegen einer Duellforderung Eintritt in Vorbereitungsklasse des Lyzeums Heinrich Heine (Geburtsname: Harry Heine) wird am 11. Dezember in Düsseldorf geboren Eintritt in das Düsseldorfer Lyzeum Abreise nach Hamburg. Lehre im Bankhaus des Onkels Salomon Heine Im Juni tritt Heine zum protestantischen Glauben über; Taufe in Heiligenstadt. 20. Juli: Promotion zum Dr. Iur. Übersiedlung nach Hamburg Im Januar nimmt Heine sein Studium in Göttingen wieder auf. Im September/Oktober tritt er seine Wanderung durch den Harz an; Besuch bei Goethe in Weimar Heine stirbt am 17. Februar. 20. Februar: Beisetzung auf dem Friedhof Montmartre Ereignis Am 10. Dezember fasst der Bundestag seinen Beschluss gegen das Junge Deutschland (Heine, Gutzkow, Laube, 50 Mundt, Wienbarg) mit der Folge eines Publikationsverbots. Am 11. Dezember werden alle unzensierten Schriften Heines in Preußen verboten Im Oktober/Dezember reist Heine zum ersten Mal nach mehr als zwölf Jahren nach Hamburg. Im Dezember lernt er in Paris Karl Marx kennen Heine entschließt sich im März, als freier Schriftsteller nach Paris zu gehen. Am 1. Mai verlässt er seine Korrespondententätigkeit auf Im Februar muss Heine wegen zunehmender Lähmungserscheinungen eine Heilanstalt aufsuchen. Er wird Zeuge der Februarrevolution in Paris Im Februar muss Heine wegen zunehmender Lähmungserscheinungen eine Heilanstalt aufsuchen. Er wird Zeuge der Februarrevolution in Paris. Im Mai körperlicher Zusammenbruch, den Heine im Nachwort zu Romanzero geschildert hat Von April bis August Englandreise. Im Oktober erscheint das Buch der Lieder bei Hoffmann und Campe In der ersten Hälfte des Jahres arbeitet Heine in München als Herausgeber bei den Neuen Allgemeinen politischen Annalen. Von August bis Anfang Dezember Italienreise. 2. Dezember: Tod seines Vaters, von dem Heine erst am 27. Dezember erfährt Friedrich Schiller. Leben und Werk. Ein Leitfaden 1759 10. November: Johann Christoph Friedrich Schiller in Marbach am Neckar geboren. Eltern: Kaspar Schiller (1723 – 1796), Leutnant, Hauptmann, Werbeoffizier und später Intendant der herzoglichen 51 Hofgärtnerei auf der Solitude; Elisabeth Dorothea, geb. Kodweiß (1732– 1802). Schwester: Christophine, geboren: 1757. 1760 Rückkehr des Vaters aus dem Krieg. Wechselnde Aufenthalte in den nächsten Jahren. 1764–1766 Die Familie Schiller in Lorch. Elementarunterricht in der Lorcher Dorfschule. 1766 Umsiedlung nach Ludwigsburg. 1767 Eintritt in die Lateinschule der Stadt. 1772 Erste – nicht erhaltene – Trauerspielversuche: „Die Christen“ und „Absalon“. 1773 Plan, Theologie zu studieren. Aber der Herzog Karl Eugen beordert Schiller – den Sohn seines Hauptmanns – auf die militärische „Karlsschule“ (1771 auf der Solitude, 1773 Verlegung nach Stuttgart). Innere Auflehnung gegen die Erziehungsmethoden der „Karlsschule“. Heimliche Beschäftigung mit zeitgenössischer Literatur („Sturm und Drang“ – Dramatik, Lessing, Klopstock) in kleinem Freundeskreis. 1774 Beginn des Jura-Studiums. 1775 Wechsel zur Medizin. 1776 Intensive Beschäftigung mit Shakespeares Dramen, angeregt durch den Philosophie-Professor Jakob Friedrich Abel. Lektüre von Rousseau. 1777 Erste Szenen zu den „Räubern“ entstehen. 1779 Schillers medizinische Dissertation „Philosophie der Physiologie“ wird abgelehnt. 14. Dezember: erste Begegnung mit Goethe und dem Herzog Karl August von Weimar auf dem Akademie-Stiftungsfest. 1780 Schillers zweite medizinische Dissertation wird zum Druck freigegeben. Ausarbeitung der „Räuber“. 15. Dezember: Entlassung aus der Militärakademie. Beorderung als Militärarzt zum Grenadierregiment Auge in Stuttgart. 1781 Die „Räuber“ erscheinen im Selbstverlag. Heribertvon Dalberg, Intendant des Mannheimer Nationaltheaters, fordert Schiller zu einer Bühnenbearbeitung auf. 1782 Mannheimer Uraufführung der „Räuber“ – ein großer Erfolg. Schiller ist gegen den Willen des Herzogs Karl Eugen anwesend. 52 Februar: Schillers Gedichtsammlung „Anthologie auf das Jahr 1782" erscheint im Selbstverlag. Mitherausgabe des Wirtembergischen „Repertoriums der Literatur“ 14. Juli: Tage Arrest wegen unerlaubter Reise nach Mannheim. Arbeit am „Fiesco“ und erste Konzeption der „Luise Millerin“ (später: „Kabale und Liebe“). 22. September: Flucht nach Mannheim mit dem Freund Andreas Streicher, später weiter nach Oggersheim. 27 September: Misserfolg des „Fiesco“ bei Lesung im Kreis von Mannheimer Schauspielern. 30. November: aus Furcht vor Verhaftung und Auslieferung Abreise nach Bauerbach (Thüringen), auf das Gut von Henriette von Wolzogen. Freundschaft mit dem Bibliothekar Reinwald, dem späteren Mann von Schillers Schwester Christophine. 1783 „Kabale und Liebe“ beendet. Arbeit am „Don Carlos“. Unglückliche Liebe zu Charlotte von Wolzogen, der Tochter des Hauses. 24. Juli: Aufbruch nach Mannheim. 1783 Ende August: Vertrag mit Dalberg über eine Anstellung als Theaterdichter am Mannheimer Nationaltheater. Schwere Erkrankung. 1784 Aufnahme in die „Kurfürstliche Deutsche Gesellschaft“ in Mannheim. Antrittsrede: „Was kann eine gute stehende Schaubühne eigentlich wirken“ (die spätere, revidierte Fassung steht unter dem Titel: „Die Schaubühne als moralische Anstalt betrachtet“). „Fiesco“ und „Kabale und Liebe“ uraufgeführt. „Kabale und Liebe“ mit großem Erfolg. Keine Verlängerung des Vertrags mit Dalberg. Finanzielle Sorgen. Private Verwicklungen durch unglückliche Beziehung zu Charlotte von Kalb. Dezember: Lesung aus „Don Carlos“ am Darmstädter Hof in Gegenwart des Herzogs Karl August von Weimar. Ernennung zum Weimarischen Rat. 1785 Erstes Heft der Theaterzeitschrift „Rheinische Thalia“ erscheint. Übersiedlung nach Gohlis bei Leipzig. Freundschaft mit Dora und Minna Stock, Ludwig Ferdinand Huber, dem Maler Reinhart unddem Verleger Georg Joachim Göschen. Mai: Erstes Zusammentreffen 53 mit Christian Gottfried Körner. September/Oktober: zu Gast bei Körner im „Weinberghäuschen“ in Loschwitz an der Elbe. Entstehung des Gedichts „An die Freude“. Intensive Beschäftigung mit „Don Carlos“. 1786 Intensive historische Studien. Beginn der Arbeit an der „Geschichte des Abfalls der Niederlande“. Daneben Arbeit am Drama „Der versöhnte Menschenfeind“. 1787 Abschluss des „Don Carlos“ und Uraufführung in Hamburg. Auf Einladung von Charlotte von Kalb Reise nach Weimar. Besuche bei Christoph Martin Wieland und Gottfried Herder. Bekanntschaft mit Carl Ludwig von Knebel, Corona Schröter und Frau von Stein. Dezember: Besuch bei Familie von Lengefeld in Rudolstadt. Zuneigung zu den Töchtern Karoline und Charlotte. 1788 Übersiedlung nach Rudolstadt. Fortsetzung historischer Studien. Beendigung der „Geschichte des Abfalls der Niederlande“. September: Begegnung mit Goethe. Dezember: Berufung nach Jena auf den Lehrstuhl für Geschichte. 1789 Übersiedlung nach Jena. Antrittsvorlesung: „Was ist Universalgeschichte?“ „Der Geisterseher“ erscheint bei Göschen. Erste Begegnung und Freundschaft mit Wilhelm von Humboldt. 1790 Verleihung des Hofratstitels. Beginn des Quellenstudiums für die „Geschichte des Dreißigjährigen Krieges“. Heirat mit Charlotte von Lengefeld. 1791 Ernste Erkrankung/von der sich Schiller nie mehr richtig erholt hat. Nach vorübergehender Besserung schwerer Rückfall im Mai. Beurlaubung von den Vorlesungen. Beginn des Kant-Studiums. Plan zum „Wallenstein“. Juli: Kur in Karlsbad. Auf Anregung des dänischen Schriftstellers Jens Baggesen bieten der Prinz Christian von Augustenburg und Graf Ernst von Schimmelmann Schiller eine dreijährige Pension an. 1792 Wiederholte Krankheitsanfälle. Durch Vermittlung Körners Bekanntschaft mit Friedrich Schlegel. 26. August: Die Pariser Nationalversammlung erteilt Schiller das französische Ehrenbürgerrecht. Abschluss der „Geschichte des Dreißigjährigen Krieges“. 54 1793 Heftige Krankheitsanfälle. Entstehen der ästhetischphilosophischen Abhandlungen „Über Anmut und Würde“ und „Vom Erhabenen“. Arbeit am „Wallenstein“. Erster Dankbrief über „Die Philosophie des Schönen“ an den Prinzen von Augustenburg. Geburt des ersten Sohnes. Begegnung mit Friedrich Hölderlin. 1794 Aufenthalt in Stuttgart und Tübingen. Aufnahme der Verlagsbeziehungen zu Cotta. Erste Bekanntschaft mit Johann Gottlieb Fichte. Gespräch mit Goethe über die Urpflanze. Anbahnung der Freundschaft. Beginn des Briefwechsels. September: Aufenthalt bei Goethe in Weimar. Niederschrift der ersten Briefe „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“. 1795 Erstes Erscheinen der „Hören“. Berufung an die Uni Tübingen abgelehnt. Arbeit an: „Über naive und sentimentalische Dichtung“. Reiche lyrische Produktion. 1796 Januar/Februar: In enger Zusammenarbeit mit Goethe entsteht ein großer Teil der „Xenien“, die im „Musenalmanach auf das Jahr 1797“ veröffentlicht werden. (Der „Musenalmanach“ erscheint in der Folge bis 1800.) Geburt des zweiten Sohnes. Freundschaftlicher Verkehr mit August Wilhelm Schlegel. Quellenstudien und erste Entwürfe zum „Wallenstein“. 1797 Beginn der Balladendichtung. Goethe in Jena: Unterhaltungen über Gattungsgesetze von Drama und Epos. „Wallensteins Lager“ beendet. Umdichtung des „Wallenstein“ in Versform (bisher Prosa). 1798 Regelmäßige Zusammenkünfte mit Goethe. Vorläufiger Abschluss der einteiligen Fassung des „Wallenstein“. Uraufführung von „Wallensteins Lager“ zur Eröffnung des umgebauten Weimarer Theaters. Vollendung der „Piccolomini“ (Teil 2 der „Wallenstein“ – Trilogie). 1799 Uraufführung von „Piccolomini“ und „Wallensteins Tod“ in Weimar. Großer Erfolg. Erste Arbeit an „Maria Stuart“. Geburt der ersten Tochter. Dezember: Umzug nach Weimar. 1800 Schiller bearbeitet Shakespeares „Macbeth“ für die Weimarer Bühne. Abschließende Arbeit an „Maria Stuart“ und Uraufführung. Erste Arbeiten zur „Jungfrau von Orleans“. 1801 Vollendung der „Jungfrau von Orleans“. Bühnenbearbeitung von Lessings „Nathan“. 55 1802 Bühnenbearbeitung von Goethes „Iphigenie“. Erste Beschäftigung mit „Wilhelm Teil“. Beginn der Arbeit an der „Braut von Messina“. Schiller wird geadelt. 1803 Abschluss der „Braut von Messina“ und Uraufführung. Aufführung der „Jungfrau von Orleans“. Intensive Arbeit am „Wilhelm Teil“. 1804 Vollendung des Teils und Uraufführung mit großem Erfolg. Erste Entwürfe zu „Demetrius“ April/Mai: Reise nach Berlin. Schwere Krankheitsanfälle. 1805 Bühnenbearbeitung zu Racines „Phaedra“. Fortführung des „Demetrius“. 1. Mai: Letzter Theaterbesuch. Erneuter Krankheitsanfall. 9. Mai: Tod. 1. Lesen Sie aufmerksam dieses Leitfaden vom Leben und Werk Friedrich Schillers und versuchen Sie den Lebenslauf von Schiller kurz nachzuerzählen. 2. Diskutieren Sie bitte. 1. Warum schätzte Schiller so hoch die Freiheit? 2. Worin ist seine Liebe zur Freiheit ausgedrückt? 3. Warum schreibt Schiller in seinen letzen Lebensjahren historische Dramen? THEMA 5 Eigenschaften 1. Wie viele Eigenschaften finden Sie hier? o v o l n G L Ü C K 56 L I C H t f q r h n w t u v b e k z s ä m p ü n k t l i c h x f g n s t a r k d i c k b t r r g s x d f m p e f b s c e o s e h e r z l i c h n q u ß t l j b e r ü h m t o s n z l b l a n g w e i l i g d ü i s y m p a t h i s c h l g c t b o p e l ä g u f a i i h ä l d l r a s e j m l c g d n o i a l n s s m t k h k u d n s u e g l u k l e i n m i d c t d s i n d l i e b m g h h j i a c d n e t t t t a u r i g m h y d t h u h 2. Ordnen Sie die Eigenschaften, die Sie gefunden haben, in eine Tabelle ein. Charakter glücklich Aussehen Sonstiges 3. Finden Sie die Gegensätze. glücklich – unglücklich, traurig 4. Fallen Ihnen noch weitere Eigenschaften ein? Ergänzen Sie die Tabelle. 5. Ergänzen Sie die Adjektive. 1. Franziska lacht nie. Ich glaube, dass sie sehr … ist. 2. Ein … Mensch kommt nie zu spät. 3. Sie hat viele Freunde durch ihren … Charakter. 4. Ilka ist nur 1.56 Meter … und hat auch sehr … Füße. 5. Mit einer … Person sollte man nicht Riesenrad fahren. 6. Mein neuer Nachbar ist mir sehr … . 57 6. Lesen Sie die Äußerungen von Anna und Michael. Ergänzen Sie die Personalpronomen. Schreiben Sie die erwähnten Charakterzüge aus. 1. Also, Anna hat einige negative, aber auch viele positive Eigenschaften. Tja, was soll ich sagen, so spontan? Komischerweise fällt einem zuerst immer das Negative ein. Also, was mich wirklich immer ärgert, ist, dass … nie die Schranktüren zumacht: Nicht nur in der Küche, sondern auch in allen anderen Räumen vergisst … einfach, Türen und Schubladen zuzumachen. Aber in der Küche stört mich das am meisten. … stört das überhaupt nicht. Wenn ich … das sage, lacht … nur. 2. Was ich an Michael toll finde ist, dass … so viel Humor hat. Man kann immer Spaß mit … haben, wirklich immer. Auch in kritischen Situationen, wenn ich mal so richtig niedergeschlagen bin, baut … mich auf, sowohl durch die Fähigkeit zuzuhören als auch durch einen lockeren Spruch. Mit … kann ich wirklich durch dick und dünn gehen. Auf … kann ich mich 100-prozentig verlassen. 3. Ach, und da fällt mir noch ein, dass ich jedes Mal fast einen Herzinfarkt bekomme, wenn ich mit Anna Auto fahre. Wirklich, lachen Sie nicht. … fährt manchmal wie ein Henker. Dann sieht … weder Geschwindigkeits-begrenzungen noch andere Verkehrszeichen. … sagt allerdings, dass das Quatsch ist und dass ich mich nicht so anstellen soll. Zum Glück ist noch nichts passiert. 4. Michael ist leider ganz schrecklich unpünktlich. Man muss immer eine halbe Stunde mehr einkalkulieren, wenn man sich mit … verabredet. Das liegt meistens daran, dass … die Zeit nicht richtig einteilen kann: Entweder fällt …, kurz bevor wir wegmüssen, noch etwas ganz Wichtiges ein, was … noch machen muss, oder … vergisst einfach die Termine und sie fallen … erst in letzter Sekunde ein. Das finde ich sehr nervig. 7. Schreiben Sie die Sätze zu Ende. 1. Anna gefallen sowohl Michaels witzige Sprüche ... 2. Anna mag weder Michaels Unpünktlichkeit... 3. Michael kann nicht nur erzählen, ... 4. Anna fährt manchmal weder langsam ... 58 Im Urlaub kann man entweder allein bleiben ... Macken können nicht nur nerven, ... Bei Partys kannst du sowohl Leute kennen lernen ... Entweder schauen wir uns den Krimi im Fernsehen an a) ins Kino gehen; b) gut zuhören; sondern auch ... c) etwas mit anderen machen; als auch ... d) gut tanzen; noch ... e) Verkehrszeichen beachten; oder ... f) Fähigkeit zuzuhören; g) liebenswürdig sein; h) Vergesslichkeit. 5. 6. 7. 8. z.B. Anna gefallen sowohl Michaels witzige Sprüche als auch seine Fähigkeit zuzuhören. Bibliographie: 1. Aufdestraße H. Delphin / Hartmut Aufdestraße, Jutta Müller. – Ismaning : Max Hueber Verlag, 2002. – 504 S. 2. Aufdestraße H. Lagune 3 / Hartmut Aufdestraße, Jutta Müller. – Ismaning : Max Hueber Verlag, 2006. – 220 S. 59 3. Perlmann-Balme M. Themen aktuell 3 / Michaela PerlmannBalme. – Ismaning : Max Hueber Verlag, 2004. – 169 S. 4. Архипова И. А. Вдоль Рейна / И. А. Архипова. – М. : Высшая школа, 2006. – 113 с. 5. Успенская Е. А. Знаменитые люди Германии / Е. А. Успенская, М. С. Чувелева. – М. : Издательский дом ГУ-ВШЭ, 2005. – Ч.1. – 81 с. 6. Deutschlern [Електронний ресурс]. — Режим доступу: http://www.deutschlern.net INHALT Thema 1. Im Theater ……………………………………. Der Besuch der alten Dame (v. F. Dürrenmatt) …………... Berliner Theater …………………………………………... 60 3 3 5 Thema 2. Die Gesundheit ……………………………….. Schlank, fit und schön ……………………………………. Rauchen – Pro und Contra ………………………………... Gibt es Volkskrankheiten? ……………………………….. Anonym zum Arzt ………………………………………… Zum Zahnarzt nach Ungarn ………………………………. Immer mehr Zuckerkranke ……………………………….. Berufe im Krankenhaus …………………………………... Tag der offenen Tür im Kinderkrankenhaus Kiel ………… Thema 3. Die Reisen …………………………………….. Berlin heutzutage …………………………………………. Das Leben im modernen Berlin …………………………... Balkonien oder doch Mallorca? …………………………... Ein Bett für alle …………………………………………… Urlaub im Weltall ………………………………………… Thema 4. Berühmte Deutsche ………………………….. Der digitale Beethoven …………………………………… Heinrich Heine – Dichter und Kämpfer …………………... Friedrich Schiller. Leben und Werk. Ein Leitfaden ………. Thema 5. Eigenschaften ………………………………… Die Äußerungen von Anna und Michael ………………… Bibliographie ……………………………………………… 61 7 7 10 12 14 17 20 22 25 27 28 30 32 35 38 41 42 44 50 55 56 58