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Bryonia cretica L.
Rotbeerige Zaunrübe
Cucurbitaceae (Kürbisgewächse)
Beschreibung:
Die rotbeerige Zaunrübe ist zweihäusig, wie schon der
Name sagt (dioicus = zweihäusig), d.h. rein männliche
und rein weibliche Blüten befinden sich auf zwei
verschiedenen Pflanzen. Aus einer rübenartigen,
dicken, leicht wulstig geringelten Wurzel wächst der
rauhaarige Stängel in spiralig gedrehten kletternden
Ranken 2-3 m hoch. Die Blätter, im groben Umriss breit
herzförmig, sind in fünf dreieckige, unregelmäßig oder
buchtig geschweifte scharf gezähnte Lappen geteilt
und wechselständig an kurzen Stielen am Stängel
angeordnet. Die Blütezeit liegt im Juni/Juli. Die weiblichen Blüten treten in doldenähnlichen
kurzgestielten Blütenständen in den Blattachseln der mittleren und oberen Blätter auf. Die
einzelne gelblich-weiße Blüte ist schüsselförmig, weitglockig
und bis auf etwa die Hälfte ihrer Länge in fünf eiförmige Zipfel
geteilt. Sie hat einen Durchmesser von 1 cm in der Breite und
ist von fast parallelen grünen Adern durchzogen. Die Narbe ist
kahl. Die männlichen Blüten sind mit 1,2 cm Durchmesser
etwas breiter.
Drogenbezeichnung:
Bryoniae radix - Zaunrübenwurzel
Wirkstoffe:
Die Zaunrübe enthält Cucurbitacine und ihre Glykoside, ätherische Öle, Gerbstoff und
Saponine (in den Samen).
Wirkung und Anwendung:
Die ganze Pflanze ist stark giftig, weshalb sie heutzutage keine phytotherapheutische
Anwendung mehr findet.
Warnung:
Zaunrüben enthalten in ihren Samen Saponine und in den Beeren, Samen und
Wurzeln das Glycosid Bryonin.
Die Zaunrübe wirkt äusserlich hautreizend und kann Blasen ziehen, also nicht
anfassen.
In höheren Dosierungen erzeugt die Droge eine Hyperämie im Darm und führt zu
heftigen, schmerzhaften Entleerungen (Drastikum!).
Die Menge von 15 Beeren gilt als tödliche Dosis für Kinder.
Salvia officinalis L.
Echter Salbei
Lamiaceae (Lippenblütler)
Beschreibung:
Der echte Salbei ist ein bis zu ca. 70
cm
hoher,
stark
verzweigter
Halbstrauch. Die Laubblätter sind
grau-filzig, nur sehr fein gekerbt, fast
ganzrandig
und
nach
Balsam
duftenden. An der Basis der Spreite
finden
sich
häufig
kleine
Seitenfiedern, so genannte "Öhrchen". Jeweils zwei der 2 bis 9 cm langen und bis zu 5 cm
breiten Blätter stehen an einem Knoten des vierkantigen Stängels einander gegenüber
kreuzweise versetzt zum Blattpaar am nächsten Knoten. Die meist hellvioletten, seltener
rosa-roten oder weißen Blüten (Blütezeit in Mitteleuropa: Mai - Juli) bilden ährenförmige
Blütenstände, bestehend aus etwa 6 bis 8 wenigblütigen Scheinquirlen an den Enden der
frischen Triebe. Die Blüten selbst zeigen den typischen Aufbau einer Lippenblüte, in der
die fünf Kronblätter so miteinander verwachsen sind, dass zwei Blätter eine kurze, in
abgerundete Lappen geteilte Oberlippe bilden. Die drei anderen unteren Kronblätter bilden
eine ca. 1,5 cm lange dreilappige Unterlippe mit ausgerandetem, rundlichem Mittellappen.
Die Zahl der Staubblätter ist auf zwei fertile reduziert, an denen jeweils nur zwei
Staubbeutel vollständig entwickelt sind. Im zweikammerig angelegten Fruchtknoten
entwickeln sich bei Fruchtreife vier einsamige, 2 bis 3 mm große, dunkelbraune Nüsschen.
Nach der Fruchtreife stirbt der Blütenstand ab, die bleibenden Sprossteile wie ältere
vegetative Triebe verlieren die Blätter und verholzen – beginnend meist im zweiten Jahr.
Sie sind dann umhüllt von einer leicht abschuppenden, grau-braunen Borke.
Drogenbezeichnung:
Salviae officinalis folium – Salbeiblätter
Salviae officinalis aetheroleum – Dalmatinische Salbeiöl (durch Wasserdampfdestillation
gewonnene ätherische Öl)
Wirkstoffe:
Der echte Salbei enthält vor allem in den frischen Sprossen ätherische Öl, aber auch
Harze, Bitterstoffe und ein Östrogen verwandter Inhaltsstoff.
Wirkung und Anwendung:
Er wirkt schweiß- und milchsekretionshemmend wie auch adstringierend,
entzündungshemmend und desinfizierend. So eignet sich Salbeitee hervorragend zur
Behandlung von Zahnfleischbluten und zum Gurgeln bei Halsentzündung und bei
Schluckbeschwerden.
Artemisia absinthium L.
Wermut
Asteraceae (Korbblütler)
Beschreibung:
Die ganze Pflanze ist seidenhaarig, weissgrau, mit
starkem, widerlich bitterem, gewürzhaftem Geruch. Der
Halbstrauch wird bis zu einem Meter hoch. Die
Laubblätter sind oberseits graugrün, unterseits
grauweiß und sind zwei- bis dreifach fiederteilig. Die
Laubblattzipfel sind lanzettlich bis linea- lanzettlich,
etwa 2 - 3 mm breit und stumpflich gerandet. Der
Stängel ist aufrecht, 0,6 - 0,3 m. hoch, unten holzig und
oberwärts rispig verästelt. Die kugeligen, hellgelben
Blüten stehen in einer vielästigen, vielblütigen Rispe.
Die Frucht ist länglich und hat keine Federkrone.
Drogenbezeichnung:
Absinthii herba - Wermutkraut
Wirkstoffe:
Wermut enthält ein ätherisches Öl, das aus
verschiedenen Mono- und Sesquiterpenen zusammengesetzt ist, wie auch dem
Sesquiterlacton Absinth.
Wirkung und Anwendung:
Wermut wirkt gegen Magendruck, Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Sodbrennen, zu viel oder
zu wenig Magensäure, Blähungen, Leberentzündungen, Gallenleiden, Gelbsucht und
Wassersucht. Von regelmäßigem Genuß ist jedoch abzuraten, da die ätherischen Öle
Giftstoffe enthalten und es bei zu häufigem Genuß zu Schädigungen führen kann.
Warnung:
Nicht in höherer Dosierung oder über längere Zeit anwenden!
Bei Gallensteinleiden können durch die Anregung des Gallenflusses Koliken
ausgelöst werden.
Das im ätherischen Öl des Wermutkrauts enthaltene Thujon wirkt in höherer
Dosierung als Krampfgift. Vergiftungserscheinungen äußern sich in Erbrechen,
starken
Durchfällen,
Harnverhalt,
Benommenheit und Krämpfen. Wässrige
Auszüge (Tee) enthalten Thujon in
geringerer Konzentration als alkoholische
Zubereitungen (z.B. Liköre, Schnaps,
Tinkturen).
Mit Arzneimitteln, die die Krampfschwelle
erniedrigen,
wie
z.B.
tricyclische
Antidepressiva,
Trazodon
oder
Phenothiazine, können Wechselwirkungen
eintreten.
Gentiana lutea L.
Gelber Enzian
Gentianaceae (Enziangewächse)
Beschreibung:
Der gelbe Enzian ist eine mehrjährige, bis 1,5 m hohe
Staude
mit
mächtigem
Wurzelstock,
grossen
parallelnervigen Blättern, die bis zu 15 cm breit und 25
cm lang sind. Er besitzt kräftige Blütentriebe mit gelben
Blüten, die in Trugdolden in den Achseln von
schalenförmigen Tragblättern stehen. Sie sind 5- bis 6zipfelig und erscheinen zwischen Juni und August.
Drogenbezeichnung:
Gentianae radix – Enzianwurzel
Wirkstoffe:
Die Wurzel enthält Bitterstoffe, von besonderem
Interesse sind die äußerst bitteren Secoiridoide mit
Gentiopicrosid.
Wirkung und Anwendung:
Gelber Enzian wird in der Phytotherapie angewandt bei
Appetitlosigkeit und Verdauungsstörungen sowie bei Völlegefühl und Blähungen, bei
Leber- und Galleerkrankungen.
Cimicifuga racemosa (L.) Nutt
Traubensilberkerze
Ranunculaceae (Hahnenfußgewächse)
Beschreibung:
Die Traubensilberkerze erreicht als Strauch eine
Gesamthöhe von 2,0 bis 2,5 m mit ihrem Wurzelstock und
den von dort entspringenden Stengeln. Die Blätter sind
groß, dreifach zusammengesetzt mit tiefgesägten, länglich
eiförmigen Blättchen, die an den Ecken eingeschnitten
und gezahnt sind. Die Wurzeln werden bis 12 cm lang und
2,5 cm dick. Die Früchte bestehen aus ca. 6 mm langen
eiförmigen Kapseln mit zahlreichen flachen Samen. Im
Juli stehen die kleinen weißlichen Blüten in langen
schmalen Trauben.
Drogenbezeichnung:
Cimicifugae rhizoma – Traubensilberkerzen-Wurzel
Wirkstoffe:
Der Traubenssilberkerzenwurzelstock enthält eine harzartige Substanz, das Cimicifugin
und eine Bitterstofffraktion (Racemosin). Als wirksame Inhaltsstoffe werden
Triterpenglykoside (Actein und Cimifugosid), Phenolcarbonsäuren und Flavonoide
beschrieben.
Wirkung und Anwendung:
Cimicifugin besitzt eine östrogenartige, also hormonähnliche, Wirkung. Die innerliche
Anwendung findet bei Beschwerden in Wechseljahren (Menopause), beim
prämenstruellen Syndrom und bei schmerzhaften Menstruationsbeschwerden
(Dysmenorrhoe) statt.
Anthyllis vulneraria L.
Gemeiner Wundklee
Fabaceae (Schmetterlingsblütler)
Beschreibung:
Der gemeine Wundklee ist eine mehrjährige Pflanze. Die
Stängel des 15 bis 35 cm hochwachsenden Wundklees sind oft
niederliegend, recken sich aber auch oft senkrecht empor und
präsentieren von April bis Juni die in Köpfchen stehenden
gelben Schmetterlingsblüten, die beim Verblühen orangebräunlich werden. Die ganze Pflanze ist seidig behaart.
Drogenbezeichnung:
Flos anthyllidis - Wundkleeblüten
Wirkstoffe:
Der gemeine Wundklee enthält in kleinen Mengen Saponine und Gerbstoffe, Xanthophyll,
Farbstoffe.
Wirkung und Anwendung:
Äußerlich angewendet ist der Wundklee beim Ausheilen von Wunden und Verletzungen
hilfreich. Innerlich angewendet (nur die Blüten) wirkt er „blutreinigend“, harntreibend,
hustenstillend und entkrampfend.
Lilium lancifollium Thunb.
Tigerlilie
Liliaceae (Liliengewächse)
Beschreibung:
Die Tigerlilie hat eine orangerote Blüte mit schwarzen
Punkten und wird 80 bis 120 cm hoch.
Sie stammt aus Ostasien.
Die Tigerlilie blüht von Juli bis August.
Wirkung und Anwendung:
Keine Anwendung in der Phytotherapie.
Consolida regalis Gray.
Rittersporn
Ranunculaceae (Hahnenfußgewächse)
Beschreibung:
Der Rittersporn ist eine bis 20 bis 40 cm hoch
wachsende, einjährige Pflanze von zarter Gestalt. Der
Stängel ist rund und aufrecht, ab der Mitte stark astig
verzweigt und leicht behaart. Die Blätter sind
wechselständig, 2- bis 3-teilig mit langen Zipfeln. Die
Blüten sind blauviolett mit 5 Blütenhüllblättern in einem
lockeren Traube sitzenden und tragen einen langen
grünen Sporn. Die Samen sind rau beschuppt und
dunkelbraun.
Wirkstoffe:
Ritterspornblüten enthalten Anthocyanglykoside und Flavonoide.
Wirkung und Anwendung:
Rittersporn findet heute keine medizinische Anwendung mehr.
Früher nutzte man seine harn- und wurmtreibende Wirkung.
Warnung:
Rittersporn enthält giftige Alkaloide, die in ihrer Form denen des Eisenhutes ähneln,
aber eine schwächere Wirkung zeigen.
Besonders Kinder sind gefährdet, die Samen oder Blätter unserer Gartenformen zu
sich nehmen.
Die
Vergiftungserscheinungen
sind
Magenreizungen
mit
Durchfall,
Bewegungsstörungen und nervöse Symptome. Die Giftstoffe greifen auch die
Herzmuskulatur an und erzeugen Hautreizungen.
Melissa officinalis L.
Zitronenmelisse/ Melisse
Lamiaceae (Lippenblütler)
Beschreibung:
Die Zitronenmelisse ist eine ausdauernde Pflanze, die
bis zu 90 cm hoch wird. Der Stängel ist vierkantig, astig
und flaumig behaart. Die gestielten, eiförmig
zugespitzten und am Rand grob gesägten Blätter sind
gekreuzt gegenständig angeordnet und besitzen
beiderseits winzige Öldrüsen. Die kleinen, blassen
Lippenblüten sitzen in den Blattachseln und stehen in
Scheinquirlen zusammen. Die Blütezeit ist von Juni bis
August.
Drogenbezeichnung:
Melissae folium – Melissenblätter
Wirkstoffe:
Die Droge der Melisse enthält neben den typischen Lamiaceen-Gerbstoffen und
Phenolsäure (Rosmarinsäure), ein ätherisches Öl u.a. mit den Terpenaldhyden Citral und
Citronellal, die für den zitronenartigen Geruch verantwortlich sind, sowie glykosidisch
gebundene flüchtige Substanzen.
Wirkung und Anwendung:
Die Melisse wirkt krampflösend, beruhigend und antiviral. Sie wird daher alleine oder in
Kombination mit anderen sedativ wirkenden Pflanzenauszügen bei nervös bedingten
Einschlaf- sowie funktionellen Magen- und Darmstörungen bei der innerlichen Anwendung
eingesetzt. Äußerlich werden Zubereitungen aus Melissenblätter in Form von Salben zur
Behandlung von Herpesinfektionen der Haut („Fieberbläschen“) angewandt.
Hamamelis virginiana L.
Zaubernuss/ Hexenhasel
Hamamelidaceae (Hamamelisgewächse)
Beschreibung:
Die Zaubernuss ist ein der Haselnuss ähnlicher, sommergrüner,
bis zu 7 m hoch wachsender Strauch. Die gelben, korallenartig
geformten Blüten erscheinen kurz vor oder nach dem
Blätterabwurf im Herbst. Die Früchte kommen erst im nächsten
Sommer und bilden eiförmige, holzige, behaarte Kapseln, die
nach Reife aufspringen und die Samen bis zu 4 m weit
wegschleudern.
Drogenbezeichnung:
Hamamelidis folium – Hamamelisblätter
Hamamelidis cortex – Hamamelisrinde
Wirkstoffe:
Die Zaubernuss enthält Gerbstoffe, Flavonoide, organische Säuren und ätherisches Öl,
wobei die Zusammensetzung je nach Pflanzenteil unterschiedlich ist. So enthält die Rinde
einen höheren Gerbstoffanteil aber weniger Flavonoide und ätherisches Öl als die Blätter.
Wirkung und Anwendung:
Zubereitungen
aus
der
Zaubernuss
wirken
adstringierend,
blutstillend,
entzündungshemmend und Juckreiz mildernd und werden bei leichten Hautverletzungen,
Insektenstichen, Hämorrhoiden, Krampfadern, leichten entzündlichen Veränderungen von
Haut und Schleimhaut sowie innerlich zur Behandlung von leichten Durchfallerkrankungen
angewandt.
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