Anorexie Einleitung : Magersucht ist die bekannteste Essstörung. Die Erkrankung kommt oft bei jungen Frauen vor. Jedoch gibt es auch immer mehr Männer, die von dieser Sucht betroffen sind. Auf 100 junge magersüchtige Frauen trifft es 4-5 Männer. Ursachen: Es gibt mehrere Ursachen weshalb Menschen an Anorexie erkranken: Schicksalsschläge: Nach schicksalsgeprägten Vorfällen essen die Betroffenen oft weniger bis gar nichts, weil sie nicht mit der Situation klarkommen und keinen Sinn mehr in ihrem eigenen Leben sehen. Ihre Trauer spiegelt sich in ihrem Essverhalten wieder und sie fallen teilweise unbewusst in die Anorexie hinein. Bei diesen Fällen ist die Behandlung einfacher, da die Essensverweigerung eine Folge eines unverarbeiteten Erlebnisses ist. Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper: Viele junge Mädchen messen sich an den Models und Stars, welche schlank und schön sind. In der heutigen Gesellschaft wird Schlankheit als schön angesehen. So beginnen viele Mädchen aber auch Knaben eine Diät, welche ausarten oder unkontrollierbar werden kann. Aufmerksamkeitsdefizite: Menschen die von der Umwelt und ihrer Familie nicht beachtet werden, sehen in der Anorexie eine Möglichkeit Aufmerksamkeit auf sich zu leiten. Verlaufsform: Äusserlich sieht man der Person am Anfang nicht an, dass sie ein Problem hat. Die Ursache für den Anfang der Anorexie ist seelisch bedingt. Die Betroffenen zwingen sich selbst weniger zu essen. Aus dem anfänglichen Zwang wird eine Gewohnheit, das Hungergefühl bleibt, jedoch bleibt der Appetit aus. Die chronische Mangelernährung führt zu Untergewicht mit all seinen Begleiterscheinungen: Kräfteverfall, verminderte Grundumsatz, Verstopfung, verminderte Blutfrequenz, gesunkener Blutdruck, niedere Körpertemperatur, trockene Haut und brüchiges Haar. Bei den Frauen setzt die Regelblutung aus, da die Hormone auf Grund eines Proteinmangels nicht ausreichend gebildet werden können. Die Folge ist ebenso ein feiner Haarflaum am Körper. So sieht man den Personen mit der Zeit an, dass sie an Anorexie erkrankt sind, da sie ebenfalls massiv an Gewicht verlieren und ihre Knochen teilweise herausstehen. Für die Person wird das Essen immer mehr eine psychische Belastung. Die Betroffenen lehnen anfangs jegliche Hilfe ab. Wenn sie die Krankheit einsehen, ist es erst möglich Hilfe zu leisten. Die Folge dieser Hilfeleistungen sind Therapien. Verhaltensregeln beim Kontakt mit Betroffenen: Bei Anorexiepatienten ist die Geduld eine der wichtigsten Verhaltensregeln, weil die Krankheit nur langsam geheilt werden kann und die Patienten nur langsam Fortschritte machen. Ebenso muss man mit Rückschlägen rechnen, deshalb ist es wichtig auch bei Rückschlägen zu ihnen zu stehen. Förderung der eigenen Einsicht, ist in diesem Fall der erste Schritt zur Lösung des Problems. Auswirkungen auf die Lebensqualität: Magersüchtige schränken die Nahrung ein, verweigern sie, oder machen sie ungeschehen indem sie erbrechen. Um die Neugier von sich abzulehnen machen die Betroffenen falsche oder überhaupt keine Angabe über die aufgenommene Nahrung. Ihr Körper verstecken sie unter weiter Kleidung, lügen bei Gewichtsangaben und täuschen den andern durch ihre gute Laune, gute schulischen und sportlichen Leistungen etwas vor. Die Betroffenen denken dabei fast ständig ans Essen. Magersüchtige haben ein gestörte Körpergefühl und können den Körper nicht realistisch einschätzen (Körperwahrnehmungsverzerrung). Die Folge ist das die Betroffenen ihren Körper trotz allem immer noch unförmig wahrnehmen. Für die Betroffenen ist jeder Schritt in die Öffentlichkeit eine Qual, sie werden überall mit ihrer Sucht konfrontiert (Supermärkte, Modegeschäfte). 1 Ebenfalls reagieren die Betroffenen auf kleinste Konflikte mit Weinen, Verzweiflung und Entscheidungsunfähigkeit. Behandlungsmöglichkeiten : Das Therapieziel der Magersucht ist ein symptomfreies Leben. Der Weg ist für die Betroffenen schmerzhaft und schwierig. Man geht davon aus, dass ein Drittel aller Patienten, die in Therapie sind, geheilt werden können. Bei einem weiteren Drittel lindern sich die Symptome und bei dem letzten Drittel ist die Therapie erfolglos. Eine fachliche Hilfe ist auch die Selbsthilfegruppe. Betroffene mit ähnliche Problemen und Zwängen helfen und unterstützen sich gegenseitig. Die Symptome verlieren so an ihrer Heimlichkeit und die Betroffenen fühlen sich nicht mehr allein gelassen. Jedoch muss erwähnt werden, dass bei keiner Therapieform, schnelle und grosse Fortschritte erwartet werden können. Möglichkeiten der Präventionsansätze Grössere Spannweite von Emotionen entwickeln und somit lernen seine Gefühle besser auszudrucken. Lernen mit ihren Gefühlen umzugehen anstatt sie mit dem Nichtessen zu verdrängen. Stärken des Selbstvertrauens. Lernen über ihre Probleme zu sprechen und sich selbst mit ihnen auseinander zu setzen Positive Erfahrungen mit dem Körper erlangen. Sich nicht nur über den Körper zu identifizieren sondern auch über seine Persönlichkeit. Lernen kritisch zu sein gegenüber von künstlichen Schönheitsidealen. Gesundes Ernährungs- und Bewegungsverhalten zu erlangen. Während dem Jugendalten den Jugendlichen erklären wie ihr Körper sich psychisch und biologisch verändert. Institutionen, Selbsthilfegruppen und Internetforen Beratung und Triage für Kinder und Jugendliche mit Essstörungen in Basel Kinder- und Jugendpsychiatrische Universitätsklinik und - Poliklinik Shaffhauserrheinweg 55 4058 Basel Tel. 061 685 21 21 oder 061 685 67 48 Otto Schmid Suchtcoach Bellinzonastrasse 8, 4059 Basel/BS 061 363 12 06 Quellen: http://www.praevention.at/upload/products/EmpfehlungenEssstoerungen.pdf http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/ESSSTOERUNGEN/Magersucht.shtml http://www.fotosearch.de/bthumb/IMZ/IMZ245/bfa0007.jpg http://www.youngandhealthy.ca/caah/Portals/1/img/illustrations/anorexie1.jpg 2