Stellschrauben für Ihren Fortlaufenden Verbesserungsprozess Wie lässt sich der Erfolg Ihrer betrieblichen Verbesserungsvorhaben sicherstellen? Meine langjährigen Erfahrungen aus Produktionsunternehmen zeigen, dass es einige wichtige Stellschrauben gibt, die über das Für oder Wider Ihrer FVP-Maßnahmen entscheiden: Sie … … machen Betroffene (Ihre Mitarbeiter) zu Beteiligten. Veränderung muss von Ihren Mitarbeitern ausgehen und direkt an deren Arbeitsplatz stattfinden. Ihre Mitarbeiter wissen nämlich sehr genau: • wo der Schuh drückt und wie sie diese Probleme lösen können, • wo Potenziale stecken und wie sie diese nutzen können. Motivieren Sie daher Ihre Mitarbeiter, sich einzubringen, Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Dazu benötigen sie natürlich Ihre Unterstützung. Schenken Sie den Ideen Ihrer Mitarbeiter die nötige Aufmerksamkeit und setzen Sie sich für die Belange Ihrer Mitarbeiter ein; Ihre Mitarbeiter müssen Ihnen hierbei vertrauen können. Billigen Sie weiterhin Ihren Mitarbeitern die Kompetenzen zu, anstehende Problemlösungen umzusetzen. Vertrauen, Transparenz und Kommunikation sind daher zentrale Erfolgsfaktoren für Sie. … vereinbaren klare Ziele. Wie Sie wissen, funktioniert FVP nach dem Prinzip der kleinen Schritte: Langfristige Strategien und Ziele wie Kostenminimierung und Qualitätssicherung sind zu komplex, um sie in kürzester Zeit wirksam umzusetzen. Besser ist es, wenn Sie das Hauptziel in viele kleine und konkrete Teilziele zerlegen und anschließend Teilziel für Teilziel umsetzen. Auf diese Weise wird ein abstraktes Ziel für Ihre Mitarbeiter greifbar und realisierbar. Erkennen Ihre Mitarbeiter, dass ihre Ideen und Vorschläge umgesetzt werden, bleiben sie motiviert; dies trägt auch dazu bei, die Ihren Mitarbeitern aufgezeigten mittel- und langfristigen Ziele zu erreichen. Gewährleisten Sie auf diese Weise die Nachhaltigkeit Ihrer FVP-Programme. … sichern den Bezug zum Alltag. Bearbeiten Sie nicht nur die Verbesserungsvorhaben, die Ihnen Ihre oberste Leitung vorgibt. Sorgen Sie dafür, dass auch Ihre Mitarbeiter Fragen und Probleme in die Meetings mit einbringen können. Die Motivation, sich zu engagieren, erhöht sich, da der Bezug zum Alltag stark ist und Ihre Mitarbeiter damit spüren, dass ihr Wissen und ihre Ideen wertgeschätzt werden. Und: Eher passive Mitarbeiter werden spätestens dann auch von der Welle mitgerissen, wenn sie feststellen, dass sie nicht mehr nur einen Produktionsprozess begleiten, sondern eigene Ideen in Ihrem FVP-Team generieren und umsetzen können. … erzielen schnelle Effekte im Rahmen Ihrer Verbesserungsworkshops. Sammeln Sie Ideen zu Ihren FVP-Programmen in moderierten Kurzworkshops. Falls Sie nicht als Moderator oder Sitzungsleiter fungieren können, setzen Sie hierfür interne Moderatoren ein, die an Ihrer Stelle kreative Ideen sammeln und diese nach Erfolgsaussichten gewichten. Ich empfehle Ihnen hierzu den Paarweisen Vergleich (vgl. Abbildung am Ende der Tabelle). Vereinbaren Sie anschließend, wer bis wann die Lösungen umzusetzen hat, z. B. mit Unterstützung einer Aktionsliste. Aktivieren Sie vorhandenes Wissen Ihrer Mitarbeiter auf diese Weise zielgerichtet und setzen Sie es in konkretes Handeln um. Pflegen Sie die Lösungen in eine intranetbasierte Datenbank ein, sodass Ihre Mitarbeiter und auch Kollegen an anderen Standorten darauf zugreifen können. Denken Sie z. B. an Wikis. … werten Kennzahlen aus. Werten Sie nach einer Phase der Praxiserprobung Ihren Prozess der fortlaufenden Verbesserung aus. Stellen Sie Ihr FVP-Programm auf den Prüfstand und sich u. a. die Fragen: • Wurden unsere Ziele erreicht? • Standen hierbei Aufwand und Nutzen in angemessenem Verhältnis? • usw. Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse mithilfe von Kennzahlen. Verwenden Sie hier am besten Kennzahlen, die für einen Soll-IstVergleich geeignet sind, wie z. B. Fehlerrate, Prozesskosten oder Durchlaufzeiten vor und nach Einführung Ihres FVP-Programms. Erreichen Sie eine Kultur der fortlaufenden Veränderung durch intensive Kommunikation sowie regelmäßigen Erfahrungsaustausch mit Ihren Mitarbeitern. Schnelle, messbare Erfolge sind weiterer Nährboden für kreative Ideenentwicklungen in Ihren Workshops und ein Motivator für Ihre am Verbesserungsprozess Beteiligten. … verwenden interne Treiber. Ihr Erfolg liegt in der Kontinuität Ihres FVP-Programms; dieses braucht daher einen Treiber. Formulieren Sie mit Ihrem FVP-Team als Treiber der Veränderungen immer wieder neue anstrebenswerte und erreichbare Ziele; erkennen Sie Verbesserungen, erproben und setzen Sie diese konsequent um. Berücksichtigen Sie bei Ihren Planungen jedoch, dass gerade in kleineren und mittleren Unternehmen die FVP-Verantwortlichen diese Aufgabe neben ihren eigentlichen Tätigkeiten erledigen müssen. Achten Sie daher darauf, dass die Verantwortlichen ein ausreichendes Zeitkontingent für ihre FVP-Projekte erhalten. Sie vermeiden damit, dass der so wichtige FVP-Prozess ein Schattendasein führt und so letztlich negative Auswirkungen auf die Motivation Ihrer Mitarbeiter und den Erfolg Ihrer FVP-Programme hat. … achten auf Qualifizierung. Ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg Ihres Vorhabens der fortlaufenden Verbesserung sind Projektmanagement- und Führungstrainings, vor allem für die operativen Führungskräfte, wie Meister, Vorarbeiter und Schichtführer. Denn gerade sie – als zentrale Schnittstellen zwischen Ihnen und den an der Basis Ausführenden – müssen die FVP-Methoden kennen und anwenden können. Wenn Ihre Meister es verstehen, ihre jeweiligen Mitarbeiter zielgerichtet zu motivieren, werden diese auch dauerhaft ihre Verbesserungsvorschläge einbringen, und darauf kommt es nämlich bei Ihren FVP-Programmen an: nachhaltig dranbleiben, also „am Ball bleiben“.