Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi 1. Business information systems Case Study Dell Work System (Pyramide): Kunden (PC-Käufer) Produkte & Dienstleistungen (personalisierte PCs, Auslieferung) Geschäftsprozess ( ganzer Ablauf) Teilnehmer (alle, inkl. Käufer) / benötigte Informationen / Technologie (z.B.Internet) Ein Work System ist ein System, in dem Menschen und / oder Maschinen einen Geschäftsprozess mit Hilfe bestimmter Mittel (z. B. benötigte Informationen, Technologie) ausführen, um Produkte und Dienstleitungen für interne oder externe Kunden zu erschaffen. Informationssystem Informationssysteme bestehen aus Menschen (resp. Mitarbeiter) und Maschinen, daher sind Informationssysteme sozio-technische Systeme. Informationssysteme sind nicht dasselbe wie Software (Software beschreibt nur den Programmiercode), ein Informationssystem kann mehrere Softwaresysteme umfassen. Hauptaufgaben eines Informationssystems sind: erfassen von Daten Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 1 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi übermitteln speichern abrufen verarbeiten anzeigen / auswerten Hypothesen Informationssystem: Geschäfte werden übers System abgewickelt Fachleute sind Teil aller Phasen der Herstellung und Pflege eines Informationssystem Technologische Vorsprünge treiben Geschäftsinnovationen voran Erfolg IT-basierter Systeme ist nicht garantiert Neue Regeln fürs IT-Management (gem. Carr) weniger dafür ausgeben nicht als erster mitmachen, es den anderen nachmachen die Risiken ins Zentrum stellen und nicht die Opportunitäten, welche sich aus einer ITNeuheit ergeben. Produkt und Dienstleistungskreislauf (Produktdesign, Produktion, Verkauf, Auslieferung, Dienstleistungen): was ist das Ziel? wo sind die Grenzen? was für Auswirkungen auf die Umwelt? welcher Input / Output? was für Untersysteme? Geschäftsprozesse : Mehrere zusammenhängende Subprozesse und/ oder Aktivitäten bringen mit Hilfe von Informationen und Technologien einen Mehrwert für den Kunden (unterer Teil der Pyramide). Subprozesse: ein klar definierter Teil eines Prozesses Aktivitäten: weniger klar definierter Teil des Prozesses Häufig versucht die IT, Aktivitäten in besser definierte Subprozesse umzuwandeln. Oft wird der Teil Geschäftsprozesse in verschiedene Funktionsbereiche aufgeteilt wie z.B. Sales und Marketing, Produktion, Finanzen, HR. Jeder Funktionsbereich hat dann wieder seinen eigenen Geschäftsprozess. Dies verlangt von den Funktionsbereichen koordiniertes Arbeiten. Die Subprozesse und Aktivitäten finden in jedem Funktionsbereich statt so z.B. Motivation der Mitarbeiter, Austausch mit anderen Angestellten, Planung des Termins zur Fertigstellung des Produkts. Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 2 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi Man kann Geschäftsprozesse verschieden aufteilen: Prozesse, welche den Funktionsbereich überschreiten Prozesse, welche nur den eigenen Funktionsbereich betreffen Aktivitäten und Subprozesse finden in jedem Funktionsbereich statt bei einer Überbewertung der Funktionsbereiche kann dies zu Problemen führen Prozesse, welche über die Firma herausgehen z.B. Kommunikation, Koordination Wertschöpfungskette: Die Reihe von Prozessen, welche eine Firma benutzt um einen Mehrwert für den Kunden zu erschaffen. Man unterscheidet zwischen: Primärprozesse: kreieren direkt den Mehrwert für den Kunden Absatzprozesse: Verkaufsförderung Verkauf Auftragsabwicklung Leistungsprozesse: Planung /Disposition Beschaffung Eigene Leistungserbringung Unterstützungsprozesse: unterstützen die Primärprozesse z.B. Personal, Finanzen und Recht, Infrastruktur, Sicherheit, Kommunikation, Forschung und Entwicklung, Informationsbewältigung und Reporting Managementprozesse E-Business Prozesse und Beziehungen zwischen Zulieferern, Partner, Kunden und Mitarbeiter werden durch neue Medien (alle elektronischen, digitalen, interaktiven Medien) unterstützt. Dabei handelt es sich meist um Internettechnologien, die Definition schliesst jedoch Anwendungen auf Basis anderer Technologien mit ein. E-Commerce und E-Procurement sowie die E-Organisation sind die drei Teilbereiche des E-Business. Diese werden immer aus der Sicht des Unternehmens definiert. Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 3 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi E-Commerce ist verkaufsseitig ausgerichtet. Dabei werden drei Formen unterschieden: Business to Business (B2B): B2B umfasst die elektronisch unterstützten VerkaufsTransaktionen, dies ich auf Business Kunden beziehen. z. B. können die Business Kunden von Dell ihre Systeme (Management-Informationssysteme, Finanzsysteme und Beschaffungs-/Procurementsysteme) direkt mit dem E-Commerce System von Dell verlinken. Business to Consumer (B2C): B2C umfasst die Beziehungen zwischen Unternehmen und Endkunden resp. Endverbrauchern. Wenn Privatkunden bei Dell via Internet resp. Webshop einen Computer bestellen fällt diese Transaktion in den B2C Bereich. Consumer to Consumer (C2C): C2C beschreibt die Beziehungen zwischen Endkonsumenten. Eines der bekanntesten elektronischen Portale in diesem Bereich ist der Online Marktplatz eBay. Customer-Relationship-Managment (CRM): Das CRM ist verkaufsorientiert und steht daher in Verbindung mit E-Commerce. Es zielt auf die Zufriedenheit und Bedürfnisbefriedigung der Kunden ab. Durch das CRM wird eine Maximierung des Life Time Values (Umsatzvolumen der gesamten Einkäufe im Leben eines Kunden) der Kunden angestrebt. Die Unternehmen möchten die Kundenbindung erhöhen, da sich die Akquisition eines Neukunden teuer und zeitintensiv gestaltet. Beispiele für CRM-Funktionen sind Umsatzberechnung, statistische Auswertungen, Erstellung individueller Kundenprofile, die Pflege von Abonnementen, sowie die Betreuung von Adress- und Kontaktdaten. Supply-Chain-Management (SCM): Der Begriff Supply Chain Management (SCM) bzw. Lieferkettenmanagement bezeichnet die Planung und das Management aller Aufgaben bei Lieferantenwahl und Beschaffung, Umwandlung und aller Aufgaben der Logistik. Insbesondere enthält es die Koordinierung und Zusammenarbeit der Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 4 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi beteiligten Partner (Lieferanten, Händler, Logistikdienstleister, Kunden). SCM integriert Management innerhalb der Grenzen eines Unternehmens und über Unternehmensgrenzen hinweg. Beim E-Procurement geht es um die elektronische Unterstützung der Beschaffungsprozesse (Einkauf) mittels neuer Medien. Mit E-Procurement Lösungen können indirekte Güter beschafft werden. Diese werden für die Instandhaltung, die Wartung und den Betrieb von Maschinen, sowie für den administrativen Bereich eingesetzt. Die Beschaffung dieser Güter ist im Vergleich zu ihrem Anteil am Unternehmenserfolg in der Regel aufwändig und teuer. (Das ERP Modul Warenwirtschaft unterstützt die Beschaffung direkter Güter. Direkte Güter gehen in die Produktion ein oder sind für den Vertrieb bestimmt. Sie fliessen daher in die eigentliche Kernleistung des Unternehmens ein.) Suplier-Relationship-Management (SRM): Das SRM ist beschaffungsseitig ausgerichtet. Es ist ein Management Konzept zur Unterstützung der Prozesse und Beziehungen mit den Zulieferern (auf Kundenseite wäre es das CRM). Unter E-Organisation versteht man die elektronische Unterstützung der internen Kommunikation zwischen den Mitarbeitern mit Hilfe neuer Medien. Dell: Typisches Beispiel für den Einsatz von E-Business (kein eigenes Lager, leitet die Bestellungen direkt via Informationssystem an die Lieferanten weiter) Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 5 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi (Case Study Amazon) 2. Work system framework Veränderungen bei Amazon: zu Beginn Discounts kein Lager nur Bücher Funktionen zur Personifizierung heute reguläre Preise (ausser bei Auktionen) sehr grosser Lagerbestand ausgedehnte Produktepalette lokale Vertriebspartner Web-Dienstleistungen ("andere Mitglieder haben xy gekauft") Verkaufsplattform Die teuersten Prozesse bei Amazon sind: Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 6 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi 1. Ausführung (beinhaltet Bereitstellung, Zahlungsabwicklung, Lieferung, Reklamationen, Support etc.) 2. Technologie und Inhalt 3. Marketing 4. Administration Framework: Gerüst/Grundstruktur, hier für das Work System. Eine kurze Reihe von Ideen und Annahmen für eine bestimmte Problemstellung. Modell: eine nützliche, vereinfachte Darstellung eines Aspekts der Wirklichkeit. Basiert normalerweise auf einem Framework. Unterstreicht Besonderheiten der Wirklichkeit, während es andere weglässt. 7 Work System-Prinzipien: Kundenzufriedenheit Effizienz und Effektivität Unterstützung der Beteiligten Wert der Informationen steigern Minimale Kosten für die Technologie Konflikte vermeiden Bestehende Infrastrukturen nutzen Widersprüche bei den Prinzipien Bei gewissen Prinzipien kann es zu einem Zielkonflikt kommen z. B. Kunden zufrieden stellen <-> Aufwand minimieren Wird ein Prinzip zu stark gewichtet, bringt dies das ganze System aus dem Gleichgewicht. Falsche Annahmen haben falsche Massnahmen zur Folge. Was will der Kunde wirklich? Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 7 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi Reichweite von Informationssystemen Individuelles IS wird z. B. für den persönlichen Gebrauch eingesetzt. Dient einem einzelnen Work System. Lokales IS unterstützt z.B. eine Abteilung in ihren besonderen Aufgaben (z.B. Logistiksystem in der Beschaffung, Buchhaltungssysteme in der Administration) Unternehmensweites IS z.B. ERP Inter-Organisationales IS, ein grosses IS unterstützt viele verschiedene Work Systeme z. B. Online-Shop Verschiedene Ausrichtungen eines Work System: Der Bereich Kunden / Produkte ist auf Geschäftszahlen (Umsatz aus Verkauf von Produkten etc.) fokusiert Der Bereich Technologie / Information interessiert sich für Technologien und Informationen Der Bereich Beteiligte interessiert sich für die Menschen und die Organisation. Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 8 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi 3. Analyse eines Work Sytems Case Study Le Shop Analyse eines Systems kann am Gesamtsystem oder an einem Subsystem angewendet werden und ist ein sich wiederholender Prozess. Ist kein „Kochrezept“ sondern erfordert individuelle Anpassung. Die drei Schritte der Analysierung: 1. System und Problem definieren 2. System untersuchen und nach Lösungen suchen Situation anhand der 7 Work System Grundsätze genau beschreiben Prinzipienbasierte Systemanalyse-Methode 3. Verbesserungsvorschläge entwickeln dann nochmals zurück zu Punkt 1. Nach dem finden einer Lösung sollte man diese Feststellungen im System einsetzen und das ganze nochmals analysieren. Bei einer Änderung auf einer beliebigen Stufe wird das ganze System verändert. Die Einflüsse können sich auch auf andere Stufen ausweiten. Kriterien zur Auswertung der Massnahmen definieren Abhängigkeiten / Kompromisse und unsichere Aspekte aufdecken nächsten Schritt definieren Nochmals die 7 Prinzipien anhand der Work System Pyramide: Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 9 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi Bewertung eines Work Systems: Kunden Produkte und Dienstleistungen Geschäftsprozesse Beiteiligte Technologie Kundenzufriedenheit, Anzahl Kunden, Verkaufsvolumen Kosten, Qualität, … Ertrag, Tätigkeiten, Reaktionszeit, ... Fähigkeiten, Verfügbarkeit, … Nutzbarkeit, Kosten, Austauschbarkeit, …. 4.Geschäftsprozesse Case Study UBS Durch die Prozessabbildung werden infeffiziente Abläufe identifiziert. Diese können einerseits durch organisatorische Verbesserungen und andererseits durch die zusätzliche Unterstützung von Informationssystemen optimiert werden. Process Modeling (Geschäftsprozessmodellierung) Die zu untersuchende Realität wird als Modell abgebildet Bei der Geschäftsprozessmodellierung werden Geschäftsprozesse verallgemeinert (meist grafisch) dargestellt und somit modelliert Die Geschäftsprozesse werden in Teilprozesse (in Basiselemente) runtergebrochen Schwerpunkt liegt auf dem Darstellen des Ablaufs Hilft die Probleme des Informationssystems zu verstehen und somit diese zu lösen Business Process reengineering (BPR) (Betriebsprozessumgestaltung / Umgestaltung von Geschäftsprozessen) Unter dem Begriff Business Process Reengineering versteht man Reorganisation der geschäftlichen Abläufe in einem Betrieb. BPR stellt eine organisatorische Maßnahme dar, die darauf abzielt, die Organisationsstruktur des Betriebs über eine tief greifende Analyse der bestehenden Abläufe vor dem Hintergrund modernen Informations- und Kommunikationstechnologien völlig neu zu gestalten. Prozesse neu gestalten => Reengineering Reorganisation der geschäftlichen Abläufe in einem Betrieb Einen Geschäftsprozess fundamental neu überdenken und neu hinterfragen Neugestaltung, und zwar so, dass es dramatische Verbesserungen im Prozess erreicht Unternehmung läuft dadurch besser, schneller, kostengünstiger etc. Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 10 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi Ziel: Wertschöpfung auf die Kunden ausrichten Beispiel Ford: Vorher Die Warenannahme akzeptierte Lieferungen, welche nicht mit dem Kaufauftrag übereinstimmten. Dadurch entstanden unnötig Mehrkosten. Nachher Es wurden nur noch Lieferungen akzeptiert, welche mit dem Kaufauftrag übereinstimmen. Der Geschäftsprozess wurde geändert, indem Schritte eliminiert wurden, welche keine Wertsteigerung erbrachten. Datenfluss-Diagramme (Data Flow Diagrams (DFD’s) Stellen den Datenfluss zwischen verschiedenen Prozessen innerhalb eines Systems dar. Einfach, nicht auf Details fokussiert Beschreiben eher was die Anwender tun als das was Computer machen. Einschränkung: Ist nur auf Informationsflüsse fokussiert und ignoriert Materialflüsse, Entscheidungspunkte etc. Symbole in einem DFD: Ein Prozess wandelt Input in Output um. Wird normalerweise mit Verben beschrieben so z.B. aussuchen, kaufen, entscheiden, anpassen, einstellen. Zeigt den Datenfluss zwischen verschiedenen Prozessen, Speichern und externen Einheiten Datenspeicher (z.B. Aktenschrank, Diskette, Harddisk, Anrufbeantworter etc.) Externe Einheit, jede Person oder Organisation, die Daten bereitstellt oder Daten erhält. Context Diagramm Diagrammdarstellung/Aufgliederung nach den Informationsflüssen Möglichkeit in jedes Detail jeden Levels zu sehen Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 11 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi Identifiziert Geschäftsprozesse und unterteilt diese in Teilprozesse Flow-Charts Flussdiagramm/Aufgliederung nach der Logik Zeitorientiert Keine Angaben der Informationen Benutzt Standardsymbole um die Logik und den Ablauf der Vorgänge auszudrücken Realität vs Modell Das Modell ist ein idealisierter Geschäftsprozess – die Art und Weise, wie ein Prozess funktionieren sollte. Das Modell geht davon aus, dass die Beteiligten sich an die Regeln halten. Wenn beim Arbeiten in der Realität eine Regel zum Hindernis wird, dann muss dieser umgangen werden (Workaround) Abweichung vom Modell. Dies kann z.B. passieren wenn eine externe Änderung auftritt. Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 12 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi Die 8 Prozesscharakteristiken 1. Struktur-Stufe (Degree of structure) Vollstrukturiert: Im Prozess ist jeder mögliche Fall bekannt, der eintreten kann. Somit hat man für jede Situation die passende Lösung (z.B. Bancomaten, etc.). Halbstrukturiert: Man kennt die meisten möglichen Inputs, jedoch nicht alle. In manchen Situationen ist menschliches Urteilsvermögen gefragt (z.B. medizinische Diagnosen). Unstrukturiert: Man kann nicht genau sagen welche Informationen gebraucht werden, wie man sie verwendet, noch wie man sie bewerten soll (z.B. Aussuchen eines Bildes fürs Titelblatt). Je nach Prozess erfordert das System mehr oder weniger Struktur. Zuviel Struktur kann die Kreativität unterbinden, zuwenig kann zu Ineffizienzen und Fehlern führen. 2. Beteiligungsreichweite ( Range of Involement) Bezieht sich auf die organisatorische Spannweite der Menschen, die am Geschäftsprozess beteiligt sind. zu eng : Entscheidungen werden von einem lokalen Standpunkt aus gefällt, dabei werden oft unternehmensweite Opportunitäten ausgeschlossen. zu breit: Geschäftsprozesse verlangsamen sich, da zuviele Leute mitreden können. 3. Integrationslevel (Level of Integration) Integration: gegenseitige Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Tätigkeiten oder Prozessen. Bezieht sich auf das Tempo, in dem der eine auf Ereignisse in einem anderen Prozess reagiert. zu wenig: unorganisiert und unproduktiv zu viel: komplex und schwierig zu kontrollieren Fünf Level der Integration (immer stärkere Integration): Gemeinsame Kultur gemeinsames Verständnis und Überzeugungen Gemeinsame Normen gleiche Fachsprachen und Prozeduren Informationsaustausch unabhängige Geschäftsprozesse können Daten der anderen nutzen Koordination getrennte aber voneinader abhängie Geschäftsprozesse reagieren auf Veränderungen der anderen Zusammenarbeit starke gegenseitige Abhängigkeit, die einzigartige Identität jedes Prozesses beginnt zu verschwinden 4. Rhythmus Bezeichnet die Häufigkeit und Berechenbarkeit, in der ein Prozess stattfindet. regelmässig Ereignisgesteuert (je nach Bedarf) zufällig 5. Komplexität Sagt aus, wie viele Arten von Elementen das System beinhaltet und die Anzahl und Art ihrer Wechselwirkungen. Komplexe Systeme sind schwierig zu entwickeln und zu verstehen. Die Konsequenzen von Änderungen sind schwierig abzuschätzen. Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 13 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi Umgang mit Komplexität: Verschiedene Versionen von Prozessen und Informationen eliminieren vereinheitlichen Abweichungen vom System erkennen und anders behandeln 6. Einsatz von Maschinen (Degree of reliance on machines) Dem Computer übertragene Aufgaben sind: vollstrukturiert können komplett beschrieben werden benötigen Tempo, Exaktheit und Ausdauer Dem Menschen übertragene Aufgaben benötigen: gesunden Menschenverstand Intelligenz Urteilsvermögen Kreativität 7. Wichtigkeit von Planung und Kontrolle (Prominence of planning and control) Planung und Kontrolle finden zusätzlich zur Ausführung statt. Dies führt zu zusätzlichen Kosten beim Prozess. 8. Augenmerk auf Fehler und Ausnahmen Die Prozessarchitektur sollte festlegen, wie der Prozess auf Fehler, Ausnahmen oder Pannen soll. Die sieben Performance-Messer 1. Beschäftigungsgrad: die Anzahl Arbeitsschritte, die pro Zeiteinheit geleistet werden. Ist ein guter Vorhersager der Output Rate 2. Output Rate (Ausgabegeschwindigkeit): Die Menge an Output, die pro Zeiteinheit produziert wird. 3. Kapazität: die theoretische Limite der Produktion 4. Skalierbarkeit: die Fähigkeit, die Kapazität ohne grössere Unterbrüche oder exzessive Kosten zu steigern oder zu senken. 5. Beständigkeit (Consistency): die gleiche Technik in der gleichen Reihenfolge anwenden um die gleichen Resultate zu erzielen TQM (Total Quality Management): ungerechtfertigte Schwankungen zerstören die Qualität Informationssysteme können Organisationen dazu zwingen, Dinge beständig zu tun Legt man Wert auf Beständigkeit ist es oft schwierig flexibel zu bleiben Flexibilität = die Leichtigkeit, mit der ein Prozess auf neue Bedürfnisse angepasst werden kann 6. Produktivität: Output im Vergleich zum Input. IT führt nicht immer zu einer Steigerung der Produktivität 7. Zyklusdauer (Cycle time): die Zeitspanne zwischen Beginn und Ende eines Prozesses Beinhaltet: Bearbeitungszeit für jeden Schritt im Prozess Wartezeiten zwischen den einzelnen Schritten Abhängigkeiten zwischen den Schritten Bottleneck (Engpass): ein wichtiger Schritt, wo ein Kapazitätsengpass zu Verspätungen führt Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 14 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi Downtime (Stillstandzeit): die Zeit in der der Prozess ausser Betrieb ist (Störungen etc.) Sicherheit: die Wahrscheinlichkeit, dass der Prozess nicht geschützt ist gegen unerlaubten Zugriff, Sabotage oder kriminelle Aktivitäten. Case Study Ebay 5. Information und Datenbanken Verschiedene Arten von Daten: Vordefinierte Daten Text Bilder Audio Video ( Gebrauch: Business Software Grossrechner) ( Gebrauch z.B. zu Automatisierung von Abläufen im Büro PC) ( Gebrauch z.B. im Verlagswesen, privat Digital Kamera) ( Gebrauch z.B. Radio, privat Internet, CD) ( Gebrauch z.B. TV, privat DVD) Datenbank: Eine Datenbank ist eine Sammlung von strukturierten, inhaltlich zusammengehörigen Daten. Sie umfasst insbesondere die eigentlichen Nutzdaten (z.B. Kunden, Artikel, Bestellungen, Lagerbestände, etc.) Datenbankmanagementsystem (DBMS): Besteht aus den Programmen zum Aufbau, zur Kontrolle und zur Änderung und Abfrage der Datenbank. Bsp: Access, Oracle, SQL Server Datenmodell: Ist die logische Beschreibung der Struktur der Daten Logische vs. physische Daten: Logische Ansicht von Daten: so wie die Leute über die Daten denken Physische Ansicht von Daten: so wie der Computer die Daten verarbeitet Relationales Datenbanksystem (Relational Database) Ein Datenbanksystem, das auf dem Relationenmodell basiert, nennt man relationales Datenbanksystem. Grundlage des Relationenmodells ist die Relation. Eine Relation ist eine Tabelle mit einer festen Anzahl von Spalten und einer beliebigen Anzahl von Zeilen. Eine Relation entspricht einem Objekttyp. Jede Zeile der Tabelle entspricht einem Objekt des durch die Tabelle repräsentierten Objekttyps. Die Spalten einer Tabelle entsprechen den Attributen. Knd-Nr. 100 140 179 Kundenname Meier, Franz Schmitz, Otto Huber, Peter Strasse Bachstr. 4 Jacobistr. 11 Aachener Str. PLZ 50858 40220 50858 Ort Köln Düsseldorf Köln Jede Relation enthält einen Schlüssel bestehend aus einem (oder mehreren) Attributen, dessen Wert eine Zeile eindeutig identifiziert (Primärschlüssel, Key). In der Grafik oben kann Knd-Nr. als Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 15 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi Primärschlüssel gewählt werden. Das Attribut Kundenname ist als Primärschlüssel nicht unbedingt geeignet, da es mehrere Kunden mit demselben Namen geben könnte. Entity-Relationship-Modell Eine Methode zur Unterstützung beim Entwurf einer logischen Datenstruktur. Das ER-Modell ist aufgrund der übersichtlichen grafischen Darstellung der Datenobjekte und Abhängigkeiten einfach zu verstehen. Es besteht aus: Objekte(Entitäten): sind einzelne Exemplare von Dingen, Personen oder Begriffen (z.B. Kunde Meier, Artikel mit der Artikelnummer 111)über die die Datenbank Daten sammelt. Gleichartige Objekte werden unter dem Begriff Objekttyp (Entitätstyp) zusammengefasst (z.B. Objekttyp Kunde, Objekttyp Artikel) Attribut: Jedes Objekt besitzt verschiedene Eigenschaften (Attribute). Beispiel: Name, Strasse, PLZ etc. ein Objekt besitzt für jedes Attribut einen Wert. Alle Objekte eines Objekttyps besitzen die gleichen Attribute, haben aber in der Regel unterschiedliche Attributwerte. Domäne: Wertebereich des Attributs Beziehung: Zwischen Objekten können Beziehungen bestehen. Beispiel: Kunde Meier bestellt Artikel 511 und 43, Kunde Schmitz bestellt Artikel 234 und 43. Beziehungstypen: Gleichartige Beziehungen werden als Beziehungstyp zwischen den Objekttypen klassifiziert (z.B. Kunde bestellt Artikel) One-to-one: Bsp.:jeder Student hat genau einen Schülerausweis, jeder Schülerausweis gehört genau einem Studenten One-to-many: Bsp: Ein Professor betreut mehrere Studenten Optional one - to many: Many-to-many: Ein Kunde hat mehrere Artikel bestellt, mehrere Artikel wurden von mehreren Kunden bestellt Normalisierung: ein Verfahren, mit dem überflüssige Informationen und unvereinbare Abhängigkeiten in einem relationalen Datenbanksystem erkannt und beseitigt werden. Dadurch kann Speicherplatz eingespart werden. Structured Query Language (SQL): Datenbanksprache, Datenbanksprachen sind Sprachen, mit denen man die Daten einer Datenbank auswerten und verändern kann. Dabei handelt es sich meistens um selbständige Endbenutzersprachen, die ohne Programmierkenntnisse angewendet werden können. Neben Abfragen von Daten erlaubt SQL auch das Ändern, Löschen und Hinzufügen von Daten und umfasst Anweisungen zur Definition des relationalen Datenbanksystems. Data Warehouse (Datenlager): ist eine zentrale Datensammlung (meist eine Datenbank), deren Inhalt sich aus Daten (Datenbanken) unterschiedlicher Quellen zusammensetzt. Die Daten werden von den Datenquellen in das Data-Warehouse geladen und dort vor allem für die Datenanalyse und zur betriebswirtschaftlichen Entscheidungshilfe in Unternehmen langfristig gespeichert. Data-Warehouse ermöglicht eine globale Sicht auf die Quelldaten und damit übergreifende Auswertungen. Geographical Information Systems (GISs): Ermöglicht dem Benutzer den Zugang zu Daten, die auf räumlichen und geografischen Koordinaten basieren. Wachsende Bedeutung durch GPS-Systeme. Text-Datenbanken: Zusammenstellung elektronische Dokumente Bilder-Datenbank: speichert Bilder und ihre Beschreibung (Online-Kataloge) Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 16 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi Hypermedia Datenbanken: Die Begriffe Hypertext und Hypermedia werden meistens unterschiedslos benutzt. Hypertext ist eine multi-lineare Organisation von Objekten, deren netzartige Struktur durch logische Verbindungen (so genannte Hyperlinks) zwischen Wissenseinheiten (Knoten, z. B. Texten oder Textteilen) hergestellt wird. Hypertext ist eine Anwendung des Verweis-KnotenKonzepts. Das WWW ist keine Hypertext Datenbank weil dessen Inhalt weder definiert noch kontrolliert ist. Informationsmerkmale: Informationsqualität: Genauigkeit wie sehr eine Information das repräsentiert, was sie repräsentieren soll. Präzision die Feinheit des Details Vollständigkeit wie passend ist die Information für die Aufgabe? Alter wann wurde die Information erstellt? Aktualität wie passend ist das Alter der Information für die Aufgabe? Quelle intern / extern / formell / informell Zugänglichkeit der Information: Verfügbarkeit wie verfügbar ist die Information im Informationssystem? Zulässigkeit verbieten Gesetze oder die Kultur den Gebrauch der Information? Darstellungsform: Format die Art wie die Information ausgedrückt wird. Sicherheit: Zugriff wer hat alles Zugriff auf diese Information? Verschlüsselung die Daten verschlüsseln damit nur berechtigte Personen Zugriff haben 6. Funktionelle Informationssysteme Case Study Kaved Funktionelle Informationssysteme: Computer Systeme, die die einzelnen Funtionsbereiche unterstützen. Bsp: SAP, POS (Point of Sale), CIM (Maschinensprache) Überfunktionale Informationssysteme: unterstützen mehrere Funktionsbereiche. Bsp. ERP, Querschnittsysteme (Word, Excel, etc.) Integrierte Lösungen Integration: Anwendungssysteme, die aufgrund ihrer fachlichenSpezialisierung oder unterschiedlicher technischer Entwicklung bislang nur schlecht zusammengewirkt haben, werden hierbei zusammengeführt. Vorteile: Tiefe Kosten (Produktion, Auftragsverarbeitung) Kurze Produktionszeiten Hohe Qualität Auf Kundenseite: weniger Administration und tiefere Preise möglich weil weniger Fixkosten Integration begegnet uns in unterschiedlichen Formen. In vielen Fällen endet Integration von Informationssystemen an der Unternehmensgrenze. Hierbei werdei innerbetrieblichen Informationsflüsse und Funktionen optimal aufeinander abgestimmt. Ein ERP-System ist ein typisches Beispiel für die innerbetriebliche Integration. Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 17 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi Eine unternehmensübergreifende Integration wird erreicht, indem Geschäftspartner gemeinsame Daten untereinander vereinbaren, standardisieren und per Netz austauschen, z.B. indem ein Fertigungsunternehmen seinen Kunden Artikelstammdaten in einem elektronischen Katalog zur Verfügung stellt und über das Internet Bestellungen entgegen nimmt. Die Daten können vom ERPSystem des empfangenden Unternehmens direkt, d.h. ohne zusätzliche manuelle Eingriffe, weiterverarbeitet werden. Die unternehmensübergreifende Integration ist eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg von E-Business-Aktivitäten. ERP-Systeme Anfangs wurden Anwendungssysteme meist isoliert eingesetzt und bearbeiteten abgegrenzte Aufgaben innerhalb einzelner Abteilungen im Unternehmen. Der Datenaustausch zwischen den Anwendungsprogrammen war schwierig, oftmals wurden Daten redundant (doppelt, überflüssig) für die jeweiligen Anwendungen gespeichert. Mit der Entstehung von ERP-Systemen fasste man mehrere betriebswirtschaftliche Aufgaben und Programme zu einem einheitlichen Anwendungssystem mit einer gemeinsamen Datenbasis zusammen. Typische Funktionsbereiche sind: Materialbewirtschaftung, Produktion, Finanz-und Rechenwesen, Controlling, Personalwirtschaft, Forschung und Entwicklung, Verkauf und Marketing, Stammdatenverwaltung Supply Chain Management: Der Begriff Supply Chain Management (SCM) bzw. Lieferkettenmanagement bezeichnet die Planung und das Management aller Aufgaben bei Lieferantenwahl und Beschaffung, Umwandlung und aller Aufgaben der Logistik. Insbesondere enthält es die Koordinierung und Zusammenarbeit der beteiligten Partner (Lieferanten, Händler, Logistikdienstleister, Kunden). Materialbedarf bestimmen neue Aufträge generieren Aufträge an Lieferanten senden verbindliches Datum festlegen überprüfen, ob die Aufträge wirklich ankommen SCM kann in drei Hauptflüsse eingeteilt werden: Produktefluss Informationsfluss Geldfluss E-Commerce ist die Beziehung zwischen dem Unternehmen und dem Kunden (inkl. SCM, CRM) E-Procurement ist die Beziehung zwischen dem Unternehmen und den Geschäftspartner (inkl. SCM) E-Organization ist quasi das Unternehmen beinhaltet u.a. ERP-System E-Procurement + E-Organization + E-Commerce = E-Business Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 18 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi 7. Kunden, Produkte, E-Commerce Case Study Google Produkt vs. Dienstleistung Definition Physisches Worksystem-Output. Kunde besitzt es und kann es gebrauchen. Beispiele von Auto substituierenden Kopiermaschine Produkten und DL Kosmetik Weshalb ist Service wichtig: Kundenbetreuung/ -bindung zweites Standbein Differenzierung zur Konkurrenz Worksystem generiert eine Serie von Handlungen ohne ein physisches Produkt herzustellen. Taxiservice Kopierservice Schönheitsbehandlung Digital rights management (DRM) Digitale Rechteverwaltung (gelegentlich auch Digitales Rechtemanagement bzw. engl. Digital Rights Management oder kurz DRM) bezeichnet Verfahren, mit denen die Nutzung (und Verbreitung) digitaler Medien kontrolliert werden soll. Vor allem bei digital vorliegenden Film- und Tonaufnahmen, aber auch bei Software, elektronischen Dokumenten oder elektronischen Büchern findet die digitale Nutzungsverwaltung Verwendung. Sie ermöglicht Anbietern, die solche DRMSysteme zur Nutzungskontrolle ihrer Daten einsetzen, prinzipiell neue Abrechnungsmöglichkeiten, um beispielsweise mittels Lizenzen und Berechtigungen sich Nutzungsrechte an Daten, anstatt die Daten selbst, vergüten zu lassen. Einer der Hauptvorteile digitaler Daten ist die Möglichkeit, sie ohne jeden Qualitätsverlust ohne nennenswerten Aufwand („Mausklick genügt“) oder Kosten kopieren zu können. Dies ist aber nicht immer erwünscht. Insbesondere Urheber und Verwerter haben häufig ein Interesse daran, die Verbreitung und Verwendung ihres geistigen Eigentums auch nach einer Weitergabe zu kontrollieren oder zu beschränken. Ein DRM-System (DRMS) soll dabei helfen, indem es die Verwendung von Daten nur in dem von den jeweiligen Rechteinhabern definierten Rahmen (Lizenz) ermöglicht. Massenproduktion oder Massanfertigung? Massen-Massanfertigung: Das Produkt produzieren als wäre es Massenware, aber IT-basierte Tools zur Massanfertigung nutzen, damit es dem Kunden passt (Bsp. Bekleidungsgeschäft mit virtuellem Model) Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 19 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi Beschreibung eines Produktes/einer Dienstleistung 1. Das Produkt an sich Massenware 2. Die Dienstleistungen zum Produkt 3. Die Informationen zum Produkt, hier z.B. Garantie, Bedienungsanleitung, Display 4. Informationen über Zusatzservices 5. Massangefertigte Produkte-Optionen, hier z.B. Lederbezug, spezielle Farbe des Autos, Sportversion 6. Massangefertigte Dienstleistung-Optionen, hier z.B. Abschleppservice, Ersatzauto bei Panne etc. 7. Informationen über mögliche weitere Zusatzoptionen 8. Massgefertigte Anleitung der Bedinungsanleitung Wettbewerbsvorteile: treten ein, wenn die Wertschöpfungskette einer Unternehmung bessere Produkte und Dienstleistungen generiert als die Konkurrenz. Die drei Wettbewerbsstrategien (gem. Porter) sind: Kostenführerschaft: Kostenführerschaft (engl. cost leadership) beschreibt die Strategie eines Unternehmens, durch geringere Kosten einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen. Porter[1] begründet dies mit der Beobachtung, dass ein solches Unternehmen nach einem Preiskrieg auch dann noch Profit erwirtschaften kann, wenn alle anderen Mitbewerber in die Verlustzone gesunken sind. Hinweis: Kostenführerschaft bedeutet nicht Preisführerschaft, ist jedoch oft Voraussetzung für diese. Differenzierungsstrategie: Unter der Differenzierungsstrategie (engl. differentiation) versteht man die Strategie eines Unternehmens, sich im Auge des Verbrauchers vor anderen Konkurrenten auszuzeichnen. Nischenstrategien (engl. focus): sind strategische Konzentration auf ganz bestimmte Kundengruppen, Segment der Produktlinie oder geographischen Markt[1]. Wie auch Differenzierung können Nischenstrategien viele Formen annehmen. Sie beruhen auf der Annahme, dass ein Unternehmen aufgrund des eng gefassten Zieles dieses Ziel besser mit Produkten oder Dienstleistungen versorgen kann, als breiter konkurrierende Mitbewerber. Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 20 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi 5-Kräfte nach Michael Porter Das Modell basiert auf der Idee, dass die Attraktivität einer Branche durch die Ausprägung der fünf wesentlichen Wettbewerbskräfte bestimmt wird: 1. 2. 3. 4. 5. brancheninterner Wettbewerb / Rivalität (zentrale Triebkraft) (engl. industry rivalry) Verhandlungsmacht der Abnehmer (engl. bargaining power of customers) Verhandlungsmacht der Lieferanten (engl. bargaining power of suppliers) Bedrohung durch Ersatzprodukte (Substitution) (engl. substitutes) Bedrohung durch neue Anbieter (engl. potential entrants) (auch Zugangsbeschränkung, engl. barriers to entry). Je stärker die Bedrohung durch diese fünf Wettbewerbskräfte ist, desto unattraktiver ist die betrachtete Branche und desto schwieriger ist es, einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu erzielen. Unternehmen sollten daher versuchen, in einer Branche mit attraktiver Branchenstruktur tätig zu sein und eine verteidigungsfähige Position in ihrer Branche aufzubauen, also eine Position in der die fünf Wettbewerbskräfte eine möglichst wenig bedrohliche Ausprägung aufweisen. Die Fünf Kräfte werden immer auf die gesamte Branche bezogen. Ein typischer Fehler ist die Anwendung der nachfolgenden Analysekriterien auf ein Einzelunternehmen. Mögliche Faktoren die den Wettbewerb beeinflussen anhand des 5 Kräfte-Modells (gleiche Nummerierung wie oben) 1. Es sind viele ähnlich geartete Konkurrenten vorhanden; Langsames Wachstum der Branche; 2. Abnehmer (Kunden) stehen mit einer Branche insofern in Konkurrenz, da sie Preise drücken, bessere Qualitäten durchsetzen oder erweiterte Dienstleistungen erzwingen können, wenn sie eine hohe Marktmacht haben. Dies senkt die Profitabilität innerhalb der Branche. Z.B. Kundengruppe bezieht hohe Volumen beim Verkäufer, viele Substitutionsgüter vorhanden. Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 21 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi 3. Lieferanten können für eine Branche insofern eine Gefahr darstellen, dass sie damit drohen die Preise für Waren oder Dienstleistungen zu erhöhen. Mächtige Lieferanten können dadurch die Profitabilität einer Branche reduzieren, die die gestiegenen Kosten nicht auf den eigenen Märkten wieder einbringen kann. Dies kann der Fall sein wenn z.B. wenige Substitutionsgüter vorhanden sind oder es nur wenige Anbieter gibt 4. Der Einfluss von Substitutionsgüter ist gross wenn z.B. Patente/Lizenzen auslaufen, eine geringe Produkteloyalität im Markt herrscht. 5. Dieses zusätzliche Angebot bei gleicher Nachfrage drückt die Rendite der Marktteilnehmer. Die Bedrohung durch neue Anbieter ist groß, wenn die Zugangsbarrieren niedrig sind. IT ist eine Notwendigkeit im Wettbewerb aber reicht nicht aus um Erfolg zu haben. 8. Impact on human- and work-related issues Case Study DoubleClick Pyramide : Teilnehmer Opt in vs. Opt out Opt-out bezeichnet die im Gegensatz zum Opt-in-Verfahren automatische Aufnahme in eine Verteilerliste, beispielsweise nach dem Kauf in einem Online Shop oder der Anmeldung in einer Online-Community. Der Empfänger erhält oft erst bei Zusendung der E-Mail oder SMS die Möglichkeit, sich aus der Verteilerliste des Anbieters entfernen zu lassen, wenn er keine weitere Werbung wünscht. Dieses Verfahren gilt als unseriös und an der Grenze zum Spam. In der Schweiz ist die Zusendung unverlangter E-Mail-Werbung (Unsolicited Bulk Email, UBE) nicht mehr statthaft und kann rechtlich verfolgt werden. Damit ist das Opt-out-Verfahren in der Schweiz nicht länger gesetzeskonform. Umgangen wird dieses Verdikt in der Werbebranche oft durch Zusenden von E-Mails aus fernen Drittländern mit rechtlich unsicherer Lage. Was ist ein Cookie? Cookies sind kleine Textdateien, die ein Websercer an einen Browser schickt. Danach wird das Cookie mit einer persönlichen Identifikationsnummer auf dem eigenen Rechner abgespeichert. Diese Nummer dient dazu, folgende auf dem Server abgespeicherte Informationen aufzurufen: persönliche Voreinstellungen (Passwort, Layout etc.) von welcher Webseite man kommt IP-Adresse Wie ist der Datenschutz in der Schweiz und in den USA geregelt? USA: kaum geregelt, nur für Teilbereiche wie z.B. Kinder unter 13 Jahren Schweiz: Jede Person hat Anspruch auf Achtung ihres Privat-und Familienlebens etc. Schutz vor Missbrauch der persönlichen Daten nur Opt-in erlaubt (die betroffene Person muss die Einwilligung geben) die Beschaffung und der Zweck der Daten muss ersichtlich sein Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 22 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi 9. Computer Système und Netzwerke Case Study Skype Pyramide: Technologie Peer to Peer Peer-to-Peer (P2P): Jeder Computer übernimmt die Rolle eines Servers direkte Verbindung von Computer zu Computer. Vorteil: Es fallen keine Serverinstandhaltungskosten an und es besteht keine Abhängigkeit zu einem zentralen Server. Bsp: Gnutella, Freenet, Napster Client Server-Modell Alle Anfragen werden zuerst über einen zentralen Server versandt. Arten von Computer: Personal Computer Laptop und Notebook tragbare PCs Palmtop tragbar, hauptsächlich zur Verwaltung von Adressen und Terminen Workstation leistungstarker single-user Computer Midrange Multi-User Computer (z.B. von Abteilungen genutzt) Mainframes leistungstarker Computer verbindet tausende von Terminals Superrechner leistungsstärkster Computer überhaupt. Für wissenschaftliche Zwecke verwendet z.B. CERN Servers spezialisierte Computer, die spezifische Aufgaben für andere Computer im Netzwerk erfüllen. Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 23 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi Entwicklungen der IT in Organisationen sowie deren Haupteigenschaften: zentralisierte Datenverarbeitung: Ein einziges Mainframe oder Midrange steuert die Verarbeitung von Daten von verschiedenen Benutzern (Users) 60er – 70er Jahre. Personal Computer: Jeder Benutzer hat einen eigenen PC. Benutzerfreundliche grafische Benutzerfläche kam erst später 80er Jahre. Verteilte Datenverarbeitung: Einzelne Computer sind verbunden mit einem Netzwerk für den effizienten Datenausstausch und optimale Auslastung der Ressourcen 90er Jahre bis heute -Datenverarbeitung über ein Netzwerk: Jeder Benutzer ist mit einem zentralen Server verbunden oder direkt mit einem anderen Benutzer (peer to peer). Bsp. LAN ab 2002 Signalübertragung: Analog: wird in Form von elektrischen Schwingungen übertragen. Ein Modem wandelt digitale in analoge Signale um bzw. umgekehrt auf der Empfängerseite. Wird für Sprachkommunikation benutzt. Digital: Elektrische bzw. optische Impulse, die die Bit 0 und 1 repräsentieren, werden direkt übertragen. Hier entfällt die Umwandlung durch ein Modem. DSL Vermittlung Leitungsvermittlung: Verbindung zwischen zwei Datenstationen bleibt bestehen, egal ob Daten fliessen oder nicht relativ schlechte Ausnutzung des Netzes Bsp. telefonieren Paketvermittlung: keine physikalische nur eine virtuelle Verbindung. Daten werden in Pakete zerlegt, welche Adress- und Steuerinformationen beinhalten. Daten werden paketweise übertragen ohne durchgängige Verbindung. Pakete können unterschiedliche Wege nehmen (Routing). Mehrere Users teilen die selben Resourcen. Internet OSI-Referenzmodell Das Schichtenmodell beschreibt allgemeingültig die funktionalen Eigenschaften der Kommunikation zwischen zwei Systemen. Es verringert in erster Linie die Komplexität der Materie und schafft überschaubare, aufeinander aufbauende Einheiten, die über klar definierte Schnittstellen miteinander verknüpft sind. OSI = Open Systems Interconnection Reference Model Ziel: Offene Kommunikationssysteme verbinden verschiedene Rechner, Betriebssysteme etc. unabhängig von der verwendeten Hardware, den Netzwerkmodellen und den Netzwerktopologien. Schreibt nicht die technische Realisierung vor. Prinzip: Sieben hierarchisch angeordnete Schichten Jede Schicht formuliert Anforderungen an die darunter liegende Schicht. Die darunter liegende Schicht erfüllt die Anforderungen (als Dienstleistungen) für die darüber liegende Schicht. Einhaltung der Kommunikationsvereinbarungen mit der gleichen Schicht im anderen Endsystem Schicht 1-4: Transportorientiert Schicht 5-7: Anwenderorientiert Teilnehmer empfinden die Kommunikation als horizontal, tatsächlich verläuft sie aber vertikal. Ausnahme: unterste Schicht Die schichtenspezifischen Protokolle sind voneinander unabhängig. Ausnahme: die definierten Schnittstellen Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 24 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi 10. Software und Software engineering Case Study PMS Pyramide: Technologie Software kann für Situationen entwickelt werden, in denen die Regeln explizit sind und gut verstanden werden. Es ist immer noch nicht möglich, den Computer dazu zubringen, einen 4-jährigen zu imitieren. System- und Anwendersoftware Software wird zwischen System- und Anwendersoftware unterschieden: Systemsoftware ist zum Betrieb und zur Steuerung der Hardware erforderlich Betriebssysteme Netwerksoftware Datenbanksysteme Software-Entwicklungswerkzeuge Anwendungssoftware umfasst alle Programme, die direkt vom Anwender genutzt werden. Bug = Fehler im Programm Programmiersprachen: Mit Hilfe von Programmiersprachen erstellt der Softwareentwickler ein Programm. Grundvoraussetzung für die Entwicklung von Software sind Programmiersprachen und Übersetzer. Objektorientierte Sprachen: Small Talk, C++, Java, Delphi HTML & XLM sind keine Programmiersprachen! Syntax Grammatik zur korrekten Satzbildung Semantik Bedeutung der einzelnen Wörter 4 Generationen der Programmiersprache 1. Maschinensprache: 0, 1 2. Assemblersprache: werden von Assemblerprogrammen in die Maschinensprache übersetzt 3. höhere Programmiersprache (3GL): Quellcode wird von einem Compiler in die Maschinensprache übersetzt 4. Vierte Generation Sprache: nicht mehr die Prozedur sondern das erwartete Ergebnis wird beschrieben. Auch für nicht Programmierer geeignet. Betriebssysteme Das Betriebssystem eines Rechners umfasst sämtliche Programme, die zur Inbetriebnahme des Rechners erforderlich sind. Es steuert den Datenfluss zwischen Software und Hardware und zwischen den einzelnen Hardwarekomponenten des Rechners. Ohne ein Betriebssystem ist die Hardware für den Anwender nicht einsetzbar. Schnittstelle zwischen Benutzer und Hardware Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 25 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi Weitere Verwaltungsaufgaben des BS: Steuerung und Überwachung der Programmausführung Verwaltung der Zentraleinheit und der externen Speicher Dateiverwaltung Bereitstellung einer Sprache zur Kommunikation zwischen Benutzer und Betriebssystem Bekannte Betriebssysteme: für PC, Workstation: MS-DOS, Windows 95/98/00, UNIX, Linux (lizenzfreie Version von UNIX) für Grossrechner: UNIX, OS/390, z/OS, BS2000/OSD Multi Using: Betriebssystem unterstützt zentralen Rechner mit mehreren Arbeitsplätzen. BS hat hier u. a. die Aufgabe Dateien von unerlaubtem Zugriff anderer Benutzer zu schützen. Künstliche Intelligenz (KI, engl. artificial intelligence, AI): ist ein Teilgebiet der Informatik, das sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens befasst. Ziel ist es, intelligente maschinen herzustellen, in deren Verhalten sich die chance zur Selbsterhaltung dieses Systems in einer allgemeinen Umgebung maximiert. 11. Planung und Management eines Informationssystems Case Study Nove-it Die Planung eines Informationsystem sollte ein integrierter Teil des Business Plans sein. Business Plan: Festlegung der Ziele, des Zwecks und den Schwerpunkten plus Entwicklung eines Action Plans um dies alles auch zu erreichen. Informationssystem Plan: Teil des Business Plans, der sich um die Entwicklung der Ressourcen für das Informationssystem beschäftigt. Herausforderungen der Business-Planung: Opportunitäten vorhersehen und einschätzen Kontinuität bei organisatorischen Plänen und Zielen gewährleisten Systeme errichten die Leistung des Informationssystems aufrechterhalten mit IT-Experten zusammenarbeiten. Prinzipien für die IS-Planung: die Business-Strategie der Firma mit angemessener technischer Architektur unterstützen Technologie als eine Komponente eines grösseren Systems bewerten Lifecycle-Kosten (gesamte Kosten) erkennen, nicht nur die Aquisitionskosten Informationssysteme so konstruieren, dass man sie auch warten kann die menschliche Seite der Technologienutzung erkennen das technische System unterstützen und kontrollieren Planungsrolle der IS- und Benutzerabteilung: Die IS-Abteilung ist verantwortlich für die Produktion des IS-Plans in Verbindung mit der Benutzerabteilung. Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 26 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi Chief Information Officer (CIO): Leitet die IS-Funktion und ist verantwortlich dafür, dass der IS-Plan den Business-Plan unterstützt. Benutzer-Rollen in der IS-Planung: Sponsoren: Senior Manager, die sicherstellen, dass Ressourcen zur Errichtung und Wartung des Systems bereitgestellt sind Champions: Personen, die die Wichtigkeit des IS erkennen, und Aufwand betreiben, um sicherzustellen, dass andere diese Erkenntnis teilen IS-Vorstand: stellt sicher, dass das Informationssystem Geschäftsprioritäten reflektiert. Rahmen für die Investment-Wahl: Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 27 Übersicht Wirtschaftsinformatik 2. Semester Laura Kägi Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik, Laura Kägi 28