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GLOSSARY
Ablauforganisation
Die Ablauforganisation eines Unternehmens umfasst die betrieblichen Abläufe und deren
Strukturierung bis hin zu Arbeitsplänen und Stellenbeschreibungen. Im Kern sind damit
Prozesse gemeint.
Aktivität
Eine Aktivität ist eine betriebliche Tätigkeit oder ein von einem Computersystem ausgeführter
Arbeitsschritt in einem Prozessschritt, der sich sinnvoll im Prozess einzeln beschreiben lässt.
Anwendungssoftware
Anwendungssoftware sind IT-Programme mit denen Aktivitäten von Anwendern bearbeitet
und digital unterstützt werden. Setzt in der Regel auf der Systemsoftware der verwendeten
Hardware auf bzw. benutzt sie zur Erfüllung der eigenen Aktivitäten.
Audit
Audit umfasst die systematische Überprüfung eines in einem Unternehmen aufgebauten
Managementsystems (z.B. eines Qualitätsmanagementsystems)oder eines Bestandteils
davon (z.B. ein Prozess oder eine gesetzliche Anforderung). Dabei wird der Grad der
effizienten im Regelfall mit einer in Klassen eingeteilten Bewertung unterzogen. Audits
werden einerseits von externen Zertifizierungsgesellschaften als Grundlage für eine
Zertifizierung durchgeführt, andererseits gehört es zu den Aufgaben des Unternehmens,
selbst regelmäßige Audits einzelner Bereiche und Prozesse durchzuführen, um die
Wirksamkeit des Managementsystems zu überprüfen und es ständig weiterzuentwickeln.
Aufbauorganisation
Die Aufbauorganisation eines Unternehmens beinhaltet den von Organisationseinheiten
nach Spezialisten mit gleichen Fähigkeiten z,B. in Stellen, Abteilungen und Bereichen. Die
Visualisierung dessen geschieht oftmals mit Organigrammen, die damit auch die
hierarchischen Beziehungen von Organisationseinheiten zueinander aufzeigen (z.B.
eisungs- und Entscheidungsbefugnisse).
Balanced Scorecard
Die Balanced Scorecard (BSC) ist eine Managementmethode mit der Zielsetzung einer
ausgewogenen Steuerung der wesentlichen Unternehmensperspektiven. Neben die
tradtionelle Perspektive von Finanzzielen (in der BSC nur eine resultierende Größe) werden
typischerweise Kunden-, Prozess- und Potentialziele strategisch festgelegt. Die konkrete
Steuerung erfolgt nun mit zielrelevanten Kennzahlen, Vorgabewerten und
strategiekonformen Aktivitäten in Form von strategischen Mappen.
Basel II
Basel II beinhaltet die risikoorientierte Bestimmung von Eigenkapitalanforderungen bei
Kreditgeschäften von Finanzinstituten durch konkrete Eigenkapitalrichtlinien, festgelegt durch
den Basler Ausschuss für Bankenaufsicht. Konsequenz dieser Richtlinien ist die genauere
Abschätzung der Risiken bei Kreditvergabeprozessen. Außerdem müssen die Banken ihre
internen Abläufe und Verfahren zur Risikoabschätzung standardisieren, dokumentieren und
regelmäßig überprüfen.
Benchmarking
Benchmarking ist der systematische Vergleich unternehmenseigener Prozesse mit internen
(andere Abteilungen oder Bereiche) oder externen Vergleichsobjekte (andere Unternehmen).
Generelle Zielsetzung ist es von Best Practise weltweit zu partizipieren mit ausgewählten
Kennzahlen den Veränderungs- und Optimierungsbedarf zu analysieren. Damit soll Qualität
und Leistungsfähigkeit des betreffenden Prozesses deutlich gesteigert werden.
Business Activity Monitoring (BAM)
Business Activity Monitoring umfasst die Überwachung von Prozesse oder
Prozessaktivitäten und Informationssystemen eines Unternehmens hinsichtlich relevanter
Ereignisse und Entwicklungen, um auf diese möglichst rasch reagieren zu können. Dieser
Begriff wird im Schwerpunkt in IT-Bereichen und Lösungen verwendet analog zum fachlich
eher im Gebrauch befindlichen Prozess-Monitoring (Bestandteil des Prozesscontrolling).
Business Intelligence
Unter dem Begriff Business Intelligence versteht man Vorgehensweisen, Konzepte und
Anwendungssysteme zur Erhebung, Darstellung und Analyse von Daten, die zur
Entscheidungsunterstützung für das Management von Bedeutung sind. Hierfür kommen
analytische Informationssysteme zum Einsatz.
Business Performance Management (BPM)
Business Performance Management (Abkürzung auch BPM – Verwechselungsgefahr!) ist
ein kennzahlorientiertes, IT-spezifisches Instrument, das sich auf die Messung und
Auswertung leistungsbezogener Kennzahlen des Unternehmens konzentriert. Dies geschieht
in der Regel mit leistungsfähigen Informationssystemen, welche die vorher definierten
Kennzahlen regelmäßig messen und dem Management zur Verfügung stellen (Business
Intelligence-Systeme, Management-Dashboards u.ä.). Prozesskennzahlen sind im Regelfall
ein wichtiger Bestandteil solcher Leistungsmessungssysteme (z.B. Process Performance
Management).
Business Process Execution Language (BPEL)
Die Business Process Execution Language ist ein verbreiteter Standardisierungsvorschlag
für die XML-basierte Formulierung von Prozessdefinitionen im Rahmen von serviceorientierten Architekturen (SOA).
Business Process Management-System (BPMS)
Business Process Management-Systeme stellen die umfangreichste Klasse von
prozessbezogenen Software-Systemen dar, die ebenso wie Enterprise Application
Integration (EAI)-Systeme zur Integration von Anwendungen und Informationssystemen im
Unternehmen dienen. Darüber hinaus übernehmen sie aber auch die Ablaufsteuerung der
automatisierbaren Teile von Geschäftsprozessen. Damit umfassen sie zusätzlich
wesentliche Funktionalitäten von Workflow Management-Systemen.
Business Process Modelling Language (BPML)
Die Business Process Modelling Language ist ein Standardisierungsvorschlag für die XMLbasierte Formulierung von Prozessdefinitionen im Rahmen von service-orientierten
Architekturen (SOA). BPML wurde entwickelt von dem Industriekonsortium Business
Process Management Initiative (BPMI).
Business Process Modelling Notation (BPMN)
Bei der Business Process Modelling Notation handelt es sich um eine grafische Notation zur
Erstellung von Prozessdefinitionen in der XML-basierten Business Process Modelling
Language (BPML). Die BPMN wurde ebenso wie die BPML von dem Industriekonsortium
Business Process Management Initiative (BPMI) entwickelt.
Business Process Outsourcing (BPO)
Business Process Outsourcing beinhaltet die Erbringung von Leistungs- und/oder
Unterstützungsprozessen des Prozessmodells durch externe Partner oder Lieferanten.
Dabei erfolgt die Steuerung i.d.R. durch eine vertragliche Regelung mit konkreten Zielen und
Leistungsdefinitionen (z.B. Service Faktoren). Ziel ist die Fokussierung auf wesentliche
Kompetenzen im eigenen Prozessmodell (Verringerung der Fertigungstiefe und damit z.B.
der Kapitalbindung) sowie die Reduzierung von Prozesskosten durch Mengen/Skaleneffekten bei spezialisierten Vertragspartnern.
Business Process Reengineering (BPR)
Business Process Reengineering ist ein in den neunziger Jahren entstandenes Konzept zur
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen durch die radikale Veränderung
sämtlicher Geschäftsprozesse. Dabei sollen Prozesse vollständig neu als Soll-Prozesse
definiert und eingeführt werden. BPR ist neben der kontinuierlichen Verbesserung von
Prozessen (operative Ebene) die zweite Alternative des Veränderungsmanagements von
Prozessen. Sie ist bei größeren Zielabweichungen von einzelnen Prozessen gezielt und
zielgerichtet auf betroffene Prozesse als Bestandteil des strategischen
Prozessmanagements anzuwenden (strategische Prozessschwachstelle) und nicht universell
für alle Prozesse per se.
Business Rules Engine (BRE)
Die Business Rules Engine verwaltet die im Prozessmodell für Prozesse und
Prozessaktivitäten definierten Geschäftsregeln und führt sie auf Verlangen der zugehörigen
Anwendungen aus. Damit ist sie eine zentrale Komponente vieler Business Rules
Management-Systeme (BRMS).
Change Management
Change Management beinhaltet die systematische Veränderung von Unternehmen
hinsichtlich organisatorischer und mitarbeiterspezifischer Anpassungen. Durch einen
konsequenten Einbezug von Mitarbeitern und Führungskräften sollen neben der Einsicht
auch die Motivation und Akzeptanz geschaffen werden, damit die mit der Veränderung
beabsichtigen Zielen auch erreicht werden können. Die mit Veränderungsprozessen oftmals
einhergehenden Widerstände bedingen die langfristige Entwicklung der Unternehmenskultur.
Chief Process Officer
Zentraler Führungsverantwortlicher in einem Unternehmen mit der Aufgabe die
Prozessorientierung im Unternehmen ganzheitlich sicherzustellen. Dazu gehören z.B. die
Festlegung aller strategischen Prozessziele und deren Vereinbarung mit den
Prozessmanagern. Weitere Aufgabengebiete betreffen die methodische Gestaltung des
Prozessmanagement und die Ausrichtung aller benötigten Instrumente dorthin (z.B. Aufbau
eines Prozesscontrolling und einer Prozesskostenrechnung). Dabei ist die Wirkung auf der
obersten Führungsebene anzuraten (C-Level).
Continuous Improvement Process (CIP)
Continuous Improvement Process beinhaltet den Anspruch, die Leistung von Prozessen
oder Prozessaktivitäten jederzeit und in kleinen Schritten zu steigern. Dazu werden
insbesondere die Kompetenzen aller Mitarbeiter benötigt, die Motivation erfolgt durch eine
Anpassung von Anreiz- und Vergütungssystemen. Siehe dazu auch Kontinuierlicher
Verbesserungsprozess (KVP).
Corporate Governance
Corporate Governance umfasst Prinzipien und Regelungen zur ordnungsgemäßen
Unternehmensführung und -überwachung. In Deutschland wurde dazu ein freiwilliger Kodex
mit Regeln geschaffen, dem Unternehmen sich aus eigener Motivation verpflichten.
Weitergehende gesetzliche Regelungen und Standards guter und verantwortungsvoller
Unternehmensführung sollen insbesondere sicherstellen, dass Betrug und
Finanzmanipulationen verhindert werden. Ein hohes Maß an Transparenz soll das Vertrauen
von Aktionären, Kunden und Lieferanten stärken.
Customer Relationship Management (CRM)
Customer Relationship Management ist ein kundenorientiertes Konzept mit der Zielsetzung
eines integrierten Management aller Beziehungen zum Kunden, vom Marketing über den
Verkauf bis hin zum Kundendienst. Alle Vertriebskanäle (Telefon, Internet, Handel,…)
werden dabei in allen Kundenkontaktschnittstellen einbezogen. Zur Unterstützung werden
CRM-Systeme eingesetzt. Hierbei handelt es sich um Anwendungen zur Verwaltung und
Auswertung aller Daten über die Kundenkontakte und zur Unterstützung sämtlicher
kundenbezogenen Prozesse (z.B. Vertriebsprozess oder Serviceprozess).
Data Warehouse (DW)
Data Warehouses dienen zur Sammlung und einheitlichen Strukturierung von Daten (z.B. in
Form von Datenwürfeln) aus unterschiedlichen operativen Informationssystemen zum
Zwecke der Auswertung in analytischen Informationssystemen.
Datenmodell
Ein Datenmodell ist ein - i.d.R. grafisches - Modell der logischen Struktur zu speichernder
Daten. Hierbei wird festgelegt, welche Typen von Informationsobjekten (Entitäten) auftreten,
welche Eigenschaften (Attribute) diese aufweisen, und wie sie mit anderen
Informationsobjekten in Beziehung stehen können.
Dokumentenmanagement-System (DMS)
Aufgabe eines Dokumentenmanagement-Systems ist es, den gesamten Lebenszyklus
elektronischer Dokumente von der Erstellung bis zur Archivierung zu unterstützen. DMS
gehören somit zu den Content Management-Systemen (CMS).
Ende-zu-Ende
Die konsequente Beschreibung bzw. Modellierung von Prozessen mit einem eindeutigen
Kundenziel (intern oder extern) als Leistungsvorgabe an einen Prozess und deren
konsequenter Bearbeitung vom Prozessinput bis zum Output bezeichnet man als Ende-zuEnde. Weitere Merkmale sind die theoretische Vermarktbarkeit dieser Prozessleistungen
sowie die Überschneidungsfreiheit von Prozessleistungen im Prozessmodell.
Engpass
Engpass ist die Leistung begrenzende Ressource (z.B. Maschine oder Prozessmitarbeiter) in
einem Prozess. Dabei kann zwischen globalen (im gesamten Prozessmodell) und lokalen
Engpässen (in einzelnen Prozessen) unterschieden werden.
Engpassorientierung
Die Engpassorientierung beinhaltet die gezielte Analyse des bestehenden globalen Engpass,
dessen konsequente Steuerung hin zu einer Maximalauslastung, deren gezielte Erweiterung
und die Suche nach dem nächsten Engpass in einem währenden Steuerungskreislauf. Damit
wird der Ressourceneinsatz in einem Prozessmodell hinsichtlich Kapital und
Investitionseinsatz optimiert.
Ereignis
Ein Ereignis repräsentiert eine stattgefundene Veränderung in einem Prozess und hat damit
selbst keine Dauer. Beispiele für Ereignisse sind das Eintreten einer Bedingung, das
Erreichen eines Zeitpunktes, das Eintreffen einer Bestellung, das Treffen einer Entscheidung
oder das Auftreten einer Störung.
Ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK)
Die ereignisgesteuerte Prozesskette ist eine Notation zur Modellierung von Prozessen.
Wesentlicher Bestandteil von Prozessabläufen ist der Kontrollfluss, der mit Hilfe von
Ereignissen, Funktionen und Konnektoren dargestellt wird. Bei Bedarf lassen sich auch
weitere Aspekte darstellen, wie Informations- und Materialflüsse.
Erfolgsfaktor
Erfolgsfaktoren sind zentrale Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit ein Vorhaben
oder eine Tätigkeit erfolgreich ist.
European Foundation for Quality Management (EFQM)
Die European Foundation for Quality Management (EFQM) ist ein Verband europäischer
Firmen zur Förderung von Exzellenz in Unternehmen. Sie verleiht den Europäischen
Qualitätspreis an besonders vorbildliche Unternehmen. Zur Bewertung dient das EFQMModell für Exzellenz. Das Modell umfasst eine Reihe von Aspekten, aufgeteilt in Befähiger
(Führung, Mitarbeiter, Politik und Strategie, Partnerschaften und Ressourcen, Prozesse)
sowie Ergebnisse (mitarbeiterbezogene, kundenbezogene, gesellschaftsbezogene
Ergebnisse und Schlüsselergebnisse für das Unternehmen).
Frühindikator
Ein Frühindikator ist eine Kennzahl, die Informationsinhalte vor der Wirksamkeit ihrer Effekte
vermittelt und die Möglichkeit einer Einflussnahme auf mögliche Entwicklungen gestattet
(z.B. Frühindikator Wechselkurs €/Dollar verschlechtert sich um 5% und 3 Monate später
sinkt die Rentabilität um 10%).
Führungsprozess
Prozesse im Prozessmodell mit der Aufgabe, die zielorientierte Führung des Unternehmens
und aller Prozesse sicherzustellen (z.B. Strategie managen, Controlling durchführen).
Führungsprozess ist ein Synonym für Managementprozess.
Geschäftsprozess
Ein Geschäftsprozess (oft abgekürzt nur Prozess genannt) ist eine Abfolge von Funktionen
(auch als Aktivitäten bezeichnet) zur Erfüllung einer betrieblichen Aufgabe. Dabei werden
Leistungen in Form von Informations- und/oder Materialtransformation erbracht. Mit diesem
Verständnis sind Führungsprozesse keine Geschäftsprozesse. Im allgemeinen
Zusammenhang mit dem Prozessmodell ist daher die Bezeichnung Prozess treffender.
Geschäftsprozessmanagement
Geschäftsprozessmanagement bezweckt die systematische Gestaltung, Steuerung,
Überwachung und Weiterentwicklung der Geschäftsprozesse eines Unternehmens. Es
umfasst das strategische Prozessmanagement, den Prozessentwurf, die
Prozessimplementierung und das Prozesscontrolling.
Geschäftsprozessmodell
Ein Geschäftsprozessmodell ist ein strukturiertes Modell von Geschäftsprozessen mit
überschneidungsfreien Inputs und Outputs. Dabei wird in jedem Geschäftsprozess die
Kundenanforderung eindeutig definiert und zwischen Input und Output mit einer Abfolge von
Prozessaktivitäten erbracht. Siehe in diesem Zusammenhang auch Ende-zu-Ende. Die
Darstellung von Prozessen im Prozessmodell erfolgt in der Regel in grafischer Art. Synonym:
Prozessmodell (übergeordnete ganzheitliche Bedeutung!).
Hauptprozess
Ein Hauptprozess ist ein umfangreicher Prozess auf der ersten Ebene des Prozessmodells.
Auf dieser Ebene werden z.B. die strategischen Zielsetzungen für Prozesse analysiert und
im strategischen Führungsprozess zugeordnet. Siehe dazu auch Ende-zu-Ende.
Informationsfluss
Der Informationsfluss beschreibt den Weg von Informationen in Prozessen zwischen
Prozessaktivitäten mit Hilfe von Dokumenten und in IT-Anwendungen und Strukturen.
Zusätzliche Bestimmungen sollten ergänzt werden – z.B. wer stellt Informationen bereit und
wer verarbeitet diese (Prozessrollen, Organisationseinheiten, Arbeitsplätzen, Funktionen
oder Unternehmen).
Just-in-Time (JIT)
Mit Just-in-Time wird ein Produktionssystem bezeichnet, bei dem die verwendeten Teile
gemäß einer exakten Planung von den Lieferanten genau dann geliefert werden, wenn sie
für die Produktion benötigt werden. Hierdurch kann die Materialbereitstellung optimiert
werden (weitestgehender Verzicht auf Bestände und damit Reduzierung der Kapitalbindung).
Angewendet wird das Just-in-Time-Prinzip beispielsweise in der Automobilindustrie und
Fertigungsorientierten Unternehmen, es lässt sich aber problemlos als allgemeines Prinzip
verallgemeinern (z.B. auch für Informationsbereitstellung).
Kennzahl
Eine Kennzahl dient der quantitativen oder qualitativen Bewertung eines Sachverhaltes.
Gängige Prozesskennzahlen sind z.B. Durchlaufzeiten, Prozesskosten oder
Qualitätskennziffern.
Kernkompetenz
Eine Kernkompetenz ist eine wettbewerbsrelevante Fähigkeit, die ein Unternehmen
besonders gut beherrscht und die von anderen Unternehmen nur schwer nachgeahmt
werden kann.
Kernprozess
Ein Kernprozess ist ein Prozess, der zentral für die Wertschöpfung des Unternehmens ist
und Kundenanforderungen erfüllt. Synonyme: Leistungsprozess, Primärer Prozess.
Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)
Kontinuierlicher Verbesserungsprozess ist die deutsche Bezeichnung für prozessspezifische,
operativ orientierte, permanente Prozessverbesserungen. Vorbild: japanisches Kaizen, das
die ständige Verbesserung aller Bereiche des Unternehmens anstrebt. Englisches Synonym:
Continuous Improvement Process (CIP).
Kontrollfluss
Unter Kontrollfluss werden die zeitlich-logische Reihenfolge eines Prozesses und deren
effiziente Steuerung verstanden. Dabei wird geprüft, inwieweit bestimmte Prozessaktivitäten
hinsichtlich ihrer Leistungserfüllungen (Informations- und/oder Materialbearbeitung) dem
Soll-Prozess entsprechen. Dabei wird auch definiert wird, welche Teile des Ablaufs
alternativ, parallel oder mehrfach durchlaufen werden - sowie zu beachtende Bedingungen
und Regeln (z.B. Umsetzung gesetzlicher Anforderungen).
Kostenrechnung
In der Kostenrechnung werden mit der Gliederung von Kosten in Kostenarten, Kostenstellen
und Kostenträgern der Einsatz und der Fluss von Geldmitteln im Unternehmen transparent
gemacht und damit auch steuerungsfähig. Damit wird internen (managementbezogen in
Form von Erfolgsrechnungen) als auch externen (z.B. Erstellung von Jahresabschlüssen)
Zwecken Rechnung getragen.
Kostenstelle
Mit Hilfe von Kostenstellen wird angegeben, wo die Kosten in einer Organisation anfallen.
Bei einer Kostenstelle kann es sich beispielsweise um eine Organisationseinheit (Abteilung
oder Bereich) oder eine Maschine handeln.
Kostenträger
Der Kostenträger ist aus Unternehmenssicht eine Leistungseinheit, die hinsichtlich des
Beitrags zum Unternehmenserfolg separat gesteuert wird. Dabei handelt es sich um
Produkte und Dienstleistungen zur Erfüllung von Kundenanforderungen. Die Differenzierung
der Kostenzurechnung kann beispielsweise auf Produktgruppen aber auch auf einzelne
Leistungen erfolgen (Nutzen-/Aufwandsverhältnis beachten).
Leistung
Unter einer Leistung versteht man die Erstellung und Bereitstellung eines physischen
Produktes oder die Erbringung eines Dienstes für einen Empfänger, für den dieses Produkt
oder dieser Dienst einen Nutzen hat oder einen Wert darstellt.
Leistungsmengeninduzierte Kosten (lmi-Kosten)
Leistungsmengeninduzierte Kosten (lmi-Kosten) bezeichnen in der Prozesskostenrechnung
die Kosten, deren Höhe von der Menge der erbrachten Prozessleistung (und damit auch von
der Häufigkeit der Durchführung des Prozesses abhängt). So sind bei einer
Reklamationsbearbeitung die Personalkosten der Mitarbeiter, die die einzelnen
Reklamationen überprüfen müssen, leistungsmengeninduziert. Je mehr Reklamationen
anfallen, desto mehr Personal wird für die Überprüfung der Reklamationen benötigt, d.h. die
Kosten sind von der Menge der Reklamationen verursacht (induziert).
Leistungsmengenneutrale Kosten (lmn-Kosten)
Leistungsmengenneutrale Kosten (lmn-Kosten) bezeichnen in der Prozesskostenrechnung
die Kosten, die unabhängig von der Menge der erbrachten Prozessleistung sind (und damit
der Häufigkeit der Prozessdurchführung). So sind etwa die Kosten für die Leitung der
Vertriebsabteilung unabhängig von der Zahl der erstellten Angebote (und verhalten sich
damit neutral gegenüber der Leistungsmenge).
Leistungsprozess
Ein Leistungsprozess ist ein Prozess, der zentral für die Wertschöpfung des Unternehmens
ist und Kundenanforderungen erfüllt. Synonyme: Kernprozess, Primärer Prozess.
Lieferkette
Eine Lieferkette ist die bei der Herstellung eines Produktes entstehende mehrstufige Kette
von Unternehmen, die vom Ausgang der ersten Wertschöpfungsstufe (z.B.
Rohstofflieferanten) bis hin zum Endprodukt (finaler Einsatz oder direkter Verbrauch)
Produkte oder Leistungen erbringen. Ziel der Betrachtung von Lieferketten ist aus
Prozesssicht die logistische Optimierung von Infomations- und Materialflüssen entlang der
Lieferkette. Englisches Synonym: Supply chain.
Managementprozess
Prozesse im Prozessmodell mit der Aufgabe, die zielorientierte Führung des Unternehmens
und aller Prozesse sicherzustellen (z.B. Strategie managen, Controlling durchführen).
Synonym: Führungsprozess.
Managementsystem
Mit dem Einsatz von Managementsystemen sollen vorhandene Steuerungsanforderungen an
Unternehmen ziel- und zweckbezogen effizient adressiert werden. Gängige Anforderungen
sind z.B. Qualität, Umwelt, Sicherheit oder die Steuerung von Risiken. Wesentliche
Bestandteile sind abgestimmte Ziele und Vorgaben, Prozesse, organisatorische Regelungen,
Dokumente sowie Hilfsmittel und Maßnahmen, um die jeweils relevanten Ziele zu erreichen.
Damit reicht der Umfang von strategischen (z.B. Risikomanagement) bis hin zu operativen
Managementsystemen (z.B. Ressoucenmanagement). Managementsysteme, die mehrere
der genannten Aspekte abdecken, werden als integrierte Managementsysteme bezeichnet.
Materialfluss
Der Materialfluss beschreibt den Weg von Materialien in und oder zwischen Prozessen,
Organisationseinheiten, Arbeitsplätzen, Funktionen oder Unternehmen.
Matrixorganisation
Die Matrixorganisation ist eine Organisationsform, bei der in der Regel zwei (oder mehr)
Gliederungskriterien für die Steuerung des Unternehmens ausgewiesen werden und damit
keine primäre Verantwortlichkeit besteht. Gängige Formen beinhalten die Produkt- und
Regionsverantwortung in der Aufbauorganisation. Eine einzelne Organisationseinheit kann
dann zu mehreren übergeordneten Organisationseinheiten gehören. Kennzeichnend für die
Matrixorganisation sind daher langwierige Koordinationsanforderungen und
Abstimmungsprozesse und nicht selten eine damit verbundene deutliche Reduzierung der
Führungseffizienz.
Notation
Bei einer Notation handelt es sich um eine standardisierte Beschreibungssprache zur
Darstellung von Sachverhalten eines bestimmten Anwendungsbereichs in Prozessen. Eine
Notation stellt bestimmte grafische Symbole oder textspezifische Konstrukte zur Verfügung
und legt deren Kombinationsmöglichkeiten fest - sowie die damit verbundene Bedeutung.
Damit soll die Prozessvisualisierung vereinheitlicht werden sowie die Transparenz und
Akzeptanz für alle Prozessmanager als auch Prozessmitwirkenden gesteigert werden.
Online Analytical Processing (OLAP)
Online Analytical Processing-Systeme sind analytische Informationssysteme, mit denen Adhoc digitale Abfragen durchgeführt werden können. Dies bedeutet, dass der Benutzer am
System spontan Analysen nach beliebigen Kriterien durchführen kann und nicht auf
programmierte Abfrageroutinen angewiesen ist.
Operatives Prozessmanagement (OPM)
Das operative Prozessmanagement beinhaltet alle Aufgaben eines Steuerungskreislaufs für
Prozesse mit kurzfristigem Zeithorizont – in der Regel ein Geschäftsjahr. Dieser Kreislauf
umfasst neben der Prozessplanung (Zielvorgaben und verabschiedete Prozessbudgets), der
Prozessausführung, dem Prozess-Monitoring, der Prozessanalyse auch die
Prozessverbesserung. Alle dafür notwendigen organisatorischen Instrumente sind
entsprechend einzurichten (z.B. Planungsprozess, Prozesskostenrechnung oder ITAnwendungen und Reportingsystem).
Organigramm
Das Organigramm ist eine Notation zur grafischen Darstellung der Aufbauorganisation eines
Unternehmens. Siehe dazu auch Prozessogramm (Verantwortungsstrukturierung in der
Prozessorganisation).
Organisationshandbuch
In einem Organisationshandbuch wird beschrieben, wie bestimmte Prozessaktivitäten oder
sonstige Aufgaben durchzuführen sind, welche Regeln eingehalten werden müssen usw.
Somit handelt es sich um detaillierte Arbeitsbeschreibungen, die zur Stellenplanung für die
Ressourcen in Prozessen oder Ressourceneinheiten verwendet werden. Synonym:
Prozesshandbuch
Organisationssicht
Die Organisationssicht dient bei der Prozessmodellierung der Abbildung organisatorischer
Aspekte im Zusammenhang mit Prozessen, insbesondere der Aufbauorganisation mit ihren
Organisationseinheiten, Stellen und Mitarbeitern.
Outsourcing
Outsourcing beinhaltet die Durchführung von Prozessen oder Aufgaben durch externe
Unternehmen. Ziel ist dabei die Steigerung der Effizienz bzw. die Konzentration auf eigene
Kernkompetenzen.
Petri-Netz
Petri-Netze sind eine stark formalisierte Notation zur Modellierung und Untersuchung
ereignisdiskreter Systeme mit Hilfe von Marken, die in sogenannten Stellen abgelegt werden
und Transitionen, also Übergängen. Bei der Ausführung einer Transition werden Marken aus
den vorangehenden Stellen entnommen und den folgenden Stellen hinzugefügt.
Primärer Prozess
Ein Primärer Prozess ist ein Prozess, der zentral für die Wertschöpfung des Unternehmens
ist und Kundenanforderungen erfüllt. Synonyme: Kernprozess, Leistungsprozess.
Process Performance Management (PPM)
Systeme zum Process Performance Management sind analytische Informationssysteme, die
speziell der Ermittlung und Auswertung von Prozesskennzahlen dienen. Von besonderer
Bedeutung ist hierbei die Identifikation und Zusammenführung der zu einer Prozessinstanz
gehörenden Daten aus operativen Informationssystemen.
Produktlebenszyklus
Der Produktlebenszyklus umfasst alle Phasen, die ein Produkt im Laufe seiner Existenz
durchläuft - von der ersten Idee über die Produktentwicklung und die Markteinführung bis hin
zu seiner Einstellung und den Ersatz durch ein Nachfolgeprodukt.
Produktlebenszyklusmanagement (PLM)
Das Konzept des Product Lifecycle Management bezweckt die systematische Gestaltung
und das durchgängige Management des gesamten Produktlebenszyklus von der ersten
Produktidee bis hin zur Beendigung der Gewährleistung. Hierzu gehören Aspekte wie
Konstruktion, Produktionsanlagen, Qualitätsmanagement und Projektmanagement.
Produktionsplanung und -steuerung (PPS)
Die Produktionsplanung und -steuerung umfasst die mengenmäßige und zeitliche Planung
der herzustellenden Produkte (inkl. aller Vorprodukte, der benötigten Rohstoffe und
eingesetzten Produktionskapazitäten) sowie die genaue Verteilung der resultierenden
Produktionsaufträge auf konkrete Maschinen.
Projekt
Ein Projekt ist eine einmalige, zeitlich begrenzte Aufgabe zur Erreichung eines konkreten
Ziels. Zumeist sind mehrere Personen beteiligt
Projektmanagementsystem
Mit Projektmanagementsystemen werden Projekte hinsichtlich ihrer Ziele geplant und
fortlaufend überwacht. Es können Aktivitäten und ihre Reihenfolgen, Mitarbeiter, sonstige
Ressourcen, Meilensteine, Ergebnisse usw. definiert und zeitlich sowie kostenmäßig geplant
werden. Während des Projektes werden die tatsächlich durchgeführten Aktivitäten erfasst
und mit dem Plan verglichen.
Prozesscontrolling
Das Prozesscontrolling beinhaltet die zielorientierte Steuerung aller Prozesse mit
Kennzahlen und Aktivitäten (strategisch und operativ) sowie die nachhaltige Überwachung
der Umsetzungseffizient zur Erzeugung von Transparenz in den Prozessleistungen.
Prozesshierarchie
Die Prozesshierarchie umfasst die ebenenbezogene Strukturierung von der ersten Ebene
(z.B. Hauptprozesse) bis hin zur Ebene der Prozessaktivitäten. Gängige Bezeichnungen
dafür sind z.B. Teilprozess, Unterprozess oder Subprozess. In größeren Unternehmen sind
in der Regel 4 vier – fünf Ebenen zur Darstellung der Prozesshierarchie notwendig.
Prozessinstanz
Eine Prozessinstanz beschreibt den Durchführung eines Prozesses als konkreten operativen
Vorgang. Von einem Prozess können somit parallel mehrere oder viele Prozessinstanzen
aktiv sein. Damit ist die Anzahl der Prozessinstanzen ein wichtiges Steuerungskriterium für
die Ressourcenausstattung von Prozessen.
Prozesskosten
Prozesskosten sind die Kosten, die für die Durchführung eines Prozesses anfallen. Dabei
kann zwischen mengenabhängigen (variable Prozesskosten, LMI) und
mengenunabhängigen Prozesskosten (fixe Prozesskosten, LMN) unterschieden werden.
Prozesskosten können im Plan als auch laufend als IST-Werte ermittelt werden.
Prozesskostenrechnung (PKR)
Bei der Prozesskostenrechnung handelt es sich um eine Methode zur Ermittlung der Kosten
einer Prozessausführung. Ziel ist es einen möglichst hohen Anteil aller Kosten als
prozessspezifische Kosten direkt zuzuordnen. Mit der PKR soll insbesondere die Qualität der
interne Kostenverrechnung auf Prozesse deutlich gesteigert werden (Verursachungsprinzip
vs. Kostenschlüsselung).
Prozesslandkarte
Eine Prozesslandkarte stellt die Leistungsprozesse eines Unternehmens übersichtlich in
ihrem Zusammenhang dar, beispielsweise mit Hilfe von Wertschöpfungskettendiagrammen
(WKD).
Prozessmanagement
Prozessmanagement ist die systematische, zielorientierte Managementmethode in
Unternehmen, mit der alle prozessfähigen Aufgaben kunden- und wertorientiert gesteuert
werden (ca. 80 -95% je nach Unternehmen). Dabei kann zwischen dem strategischen und
operativem Prozessmanagement sowie dem Prozesscontrolling als Kernbestandteilen
unterschieden werden.
Prozessmanager
Der Prozessmanager steuert den verantworteten Haupt- oder Teilprozess zielorientiert nach
Kundenanforderungen. Dies beinhaltet den Einbezug des strategischen und operativen
Steuerungskreislaufs einschließlich der Sicherstellung aller notwendigen Prozessressourcen
zur Ausführbarkeit. Synonym: Prozessverantwortlicher.
Prozessmengen
Prozessmengen beschreiben die Anzahl von Prozessausführungen in einem Zeitintervall.
Damit sind die Prozessmengen einschließlich der damit verbundenen Prozesszeiten ein
entscheidender Faktor für die Planung und Steuerung der Prozessressourcen.
Prozessmodell
Ein Prozessmodell ist ein vollständiges und strukturiertes Modell von Prozessen (Leistungs-,
Unterstützungs- und Führungsprozesse) mit überschneidungsfreien Inputs und Outputs.
Dabei wird in jedem Geschäftsprozess die Kundenanforderung eindeutig definiert und
zwischen Input und Output mit einer Abfolge von Prozessaktivitäten erbracht. Siehe in
diesem Zusammenhang auch Ende-zu-Ende. Die Darstellung von Prozessen im
Prozessmodell erfolgt in der Regel in grafischer Art. Synonym: Geschäftsprozessmodell
(Teilmenge aller Prozesse).
Prozessmodellierung
Die Prozessmodellierung dient der Gliederung und Darstellung aller Prozessaktivitäten als
Ablauf in einem Prozess zur Erreichung der Prozessziele. Dabei werden alle wesentlichen
Informationen zur Steuerung der Leistung (z.B. Dokumente, Prozessrollen, Datenstrukturen
etc.) den Prozessaktivitäten zugeordnet, so dass dieser eindeutig ausführbar und
transparent ist. Zur Visualisierung werden meistens grafisch orientierte, formale oder semiformale Notationen eingesetzt, wie z.B. ereignisgesteuerte Prozessketten (EPK),
Flussdiagramme, Organigramme, Datenmodelle. Synonym: Geschäftsprozessmodellierung.
Prozessobjekt
Ein Prozessobjekt ist das in einem Prozess hauptsächlich bearbeitete Objekt, also z.B. eine
Anfrage, eine Reklamation oder ein Produkt.
Prozessogramm
Verantwortungsbezogene Strukturierung von Prozessen in der Prozessorganisation. Dazu
wird in der Regel das Prozessmodell als Ausgangspunkt gewählt und entsprechende
Ressourceneinheiten definiert. Die Hauptverantwortlichkeiten werden also horizontal
dargestellt, die vertikale Zuordnung erfolgt bei Festlegung von Teilprozessverantwortlichen
oder auch Prozessvarianten (z.B. Aufteilung nach Privat und Firmenkunden im
Vertriebsprozess).
Prozessoptimierung (PO)
Bei der Prozessoptimierung handelt es sich um ein systematisches Vorgehen zur Analyse
der bestehenden Prozesse sowie der Entwicklung und Einführung von Verbesserungen.
Zielsetzung dabei ist die Entdeckung von Prozessschwachstellen sowie deren systematische
Beseitigung. Methoden dafür sind: Kontinuierliche Prozessverbesserung (operativ) oder
Business Process Reengineering (strategisch). Synonym: Geschäftsprozessoptimierung.
Prozessorientierung
Unter Prozessorientierung versteht man die Ausrichtung wesentlicher
Unternehmensentscheidungen und Aktivitäten an den Prozessen im Prozessmodell. Dazu
gehört insbesondere auch die Gliederung der Aufbauorganisation nach den im Unternehmen
durchgeführten Prozessen bis hin zur Einführung einer Prozessorganisation.
Prozessprinzipien
Prozessprinzipien sind allgemeine Grundsätze die bei einer effizienten Modellierung
anzuwenden sind. Dazu zählen z.B. das Pull-Prinzip (immer nur einen Prozess anfangen,
wenn ein Auftrag/Nachfrage dazu vorhanden ist) und Kundenorientierung (keine
Prozessaktivität ohne eindeutigen Kundenzweck)
Prozesssteuerung
Die Prozesssteuerung ist innerhalb eines Informationssystems dafür zuständig, die in einem
Prozess benötigten Funktionen des Systems in der richtigen Reihenfolge aufzurufen. Sie
realisiert somit den Kontrollfluss des Prozesses. Die Prozesssteuerung kann entweder fest
programmiert sein oder durch eine Workflow Engine bzw. ein Business Process
Management-System gemäß einer Prozessdefinition durchgeführt werden.
Prozessteam
Ein Prozessteam ist gemeinsam für die Durchführung eines Prozesses zuständig und wird
auch danach beurteilt, wie gut die Ziele des Prozesses erreicht werden. Somit haben die
Mitarbeiter nicht nur ihre jeweilige Teilaufgabe im Blick, sondern das möglichst gute
Funktionieren des gesamten Prozesses. Die genaue Aufgabenverteilung und die
Mengeplanung/Ressourcenplanung werden gemeinsam mit dem Prozessmanager
durchgeführt.
Prozessverantwortlicher
Der Prozessverantwortliche eines Prozesses ist für die konkrete Steuerung, von der Planung
über die Ausgestaltung und das Funktionieren des gesamten Prozesses Anfang bis Ende
verantwortlich. Synonym: Prozessmanager
Qualität
Qualität beschreibt die Anforderungen an ein Produkt oder eine Prozessleistung die durch
Kunden gestellt werden. Unterschiedliche Kundensegmente haben damit i.d.R. auch
unterschiedliche Qualitätsanforderungen.
Qualitätsmanagement (QM)
Qualitätsmanagement bezweckt das umfassende, gezielte Management aller die Qualität
beeinflussenden Aspekte im Unternehmen, wobei die Erzeugung einer an den, höchsten
Qualität von Anfang an angestrebt wird.
Qualitätsmanagement-Handbuch
In einem Qualitätsmanagement-Handbuch ist das Qualitätsmanagementsystem eines
Unternehmens dokumentiert. Hierzu gehören insbesondere die Qualitätspolitik des
Unternehmens, die verfolgten Qualitätsziele und die Umsetzung dieser Anforderungen in den
Prozessen.
Qualitätsmanagementsystem
Als Qualitätsmanagementsystem bezeichnet man die Gesamtheit aller aufeinander
abgestimmten Vorgaben, Aufgaben, organisatorischen Regelungen, Dokumente, Hilfsmittel
und Maßnahmen zur Realisierung, Aufrechterhaltung und ständigen Verbesserung eines
leistungsfähigen Qualitätsmanagements im Unternehmen. Das Qualitätsmanagementsystem
ist somit ein integraler Bestandteil des Prozessmanagement als systematische
Berücksichtigung der Leistungsanforderungen in den Prozessen.
Qualitätsziel
Mit Hilfe von Qualitätszielen wird das angestrebte Qualitätsniveau und damit
Leistungsniveau von Prozessen und Produktfunktionalitäten festgelegt und überprüft. Sie
sind so zu formulieren, dass ihre Erreichung messbar ist. Im Rahmen eines
Qualitätsmanagementsystems werden auf allen Unternehmensebenen Qualitätsziele
definiert, wobei die auf einer untergeordneten Ebene aufgestellten Ziele die Ziele der
übergeordneten Ebene unterstützen und konkretisieren müssen. So kann beispielsweise
eine maximale durchschnittliche Ausschussquote als Ziel definiert werden.
Real Time Enterprise (RTE)
Ein Real Time Enterprise ist ein auf kurzfristige Prozessanforderungen direkt reagierendes
Unternehmen (Stichwort: keine Liegezeiten). Der Prozessauslöser ist so definiert, dass die
Notwendigkeit eines Prozessstarts folgerichtig erkannt wird bzw. Notfallprozesse initiiert
werden. Beispiel: eine Kundenanfrage wird automatisch online innerhalb von Sekunden
bearbeitet, oder dass der Vertriebsleiter per Handy informiert wird, wenn die InternetBestellungen im Laufe der letzten Stunde drastisch eingebrochen sind.
Referenzmodell
Ein Referenzmodell ist ein idealtypisches Modell der Prozesse einer bestimmten Branche
(z.B. Fertigungsindustrie, Versicherungen) oder eines betrieblichen Bereiches (z.B.
Produktionsplanung oder Informationsmanagement) bzw. der von einem bestimmten
Softwaresystem (z.B. dem ERP-System eines bestimmten Herstellers) unterstützten
Prozesse. Ein solches Referenzmodell kann als Grundlage für die Entwicklung eines
firmenspezifischen Modells dienen, wobei aber immer Erweiterungen und Anpassungen an
die spezifische Unternehmenssituation erforderlich sind.
Return on Investment (ROI)
Als Return on Investment bezeichnet man das Verhältnis von dem mit einer Investition
erzielten Gewinn (vor Fremdkapitalzinsen) zu eingesetztem Gesamtkapital.
Risikomanagement
Risikomanagement umfasst die gezielte Identifikation und Einschätzung möglicher Risiken
für ein Unternehmen sowie das Ergreifen und die Überwachung von Maßnahmen zur
Risikosteuerung und zur Minimierung von Risikofolgen nach Eintritt. Dabei sind alle
möglichen Risikofelder, also auch Prozessrisiken, systematisch einzubeziehen. Beispiele:
Forderungsausfälle im Hypothekengeschäft, Naturkatastrophen, Wechselkursrisken,
Kompetenzmängel, etc.
Sarbanes-Oxley Act (SOX)
Bei dem Sarbanes-Oxley Act handelt es sich um ein US-amerikanisches Gesetz, das die
Regierung als Reaktion auf eine Reihe von Finanzskandalen großer börsennotierter
Unternehmen erlassen hat. Ziel ist es, die Richtigkeit von veröffentlichten
Finanzinformationen der Unternehmen sicherzustellen und Bilanzfälschungen zu verhindern.
Hierzu ist es u.a. erforderlich, die Prozesse zur Erfassung, Verarbeitung und
Veröffentlichung von Finanzinformationen gemäß den gesetzlichen Ansprüchen zu gestalten
und ihre Einhaltung effizient und transparent zu überwachen.
Sekundärer Prozess
Bei einem sekundären Prozess handelt es sich um einen Prozess zur Unterstützung
primärer Prozesse. Die Leistung sekundärer Prozesse wird also nicht unmittelbar für den
Kunden erstellt, sondern geht als Vorleistung in andere Prozesse ein. Synonyme:
Unterstützungsprozess, Supportprozess.
Service Level
Service Levels spezifizieren die Merkmale, mit der eine bestimmte Leistung erbracht wird.
Sie spielen insbesondere beim Outsourcing eine große Rolle, da hier vom Dienstleister
einzuhaltende Vorgaben festgelegt werden müssen. Doch auch innerhalb eines
Unternehmens können Service Levels festgelegt werden, um die geplante/erwartete
Leistung von Prozessen festzulegen und zu überwachen. Ein Service Level kann
beispielsweise die zeitliche Verfügbarkeit eines Informationssystems regeln, oder die
maximale Bearbeitungsdauer einer Benutzeranfrage.
Service Level Agreement (SLA)
Bei Service Level Agreements handelt es sich um vertragliche Festlegungen der Service
Levels, d.h. der qualitativen Vorgaben, denen eine erbrachte Leistung entsprechen muss.
Service Level Agreements sind insbesondere beim Outsourcing ein wichtiger Bestandteil der
Verträge zwischen Auftraggeber und Dienstleister.
Service-orientierte Architektur
Die service-orientierte Architektur (SOA) ist ein Ansatz zum Aufbau komplexer, verteilter
Informationssysteme mit lose gekoppelten Komponenten. Die beteiligten Systeme und
Komponenten stellen hierbei ihre Funktionalitäten zumeist in Form von Webservices zur
Verfügung. Häufig erfolgt die Koordination der Webservice-Aufrufe über ein EAI-System oder
ein BPMS als zentrale Plattform.
Six Sigma
Six Sigma ist ein Konzept zum Qualitätsmanagement und zur Prozessverbesserung
basierend auf quantitativen, statistischen Analysen von wesentlichen Qualitätskennzahlen.
Der Name rührt von der mit dem griechischen Buchstaben Sigma bezeichneten
Standardabweichung einer statistischen Normalverteilung her. Six Sigma, also das
Sechsfache der Standardabweichung, bedeutet, dass nur 3,4 von einer Million Werten
außerhalb einer vorgegebenen Toleranz liegen. Somit stehen extreme Qualitätsforderungen
im Mittelpunkt, die nur auf wenige sehr mengenintensive Prozesse anwendbar sind. Das
Konzept umfasst u.a. auch konkrete Vorgehensweisen zur Prozessverbesserung und zur
Produktentwicklung.
Software (SW)
Programme, zugehörige Informationen und notwendige Dokumentation, die es
zusammengefasst erlauben, mit Hilfe eines Computersystems Aufgaben zu erledigen.
Sollprozess
Ein Sollprozess ist ein neu entwickelter oder verbesserter Prozess, der eingeführt werden
soll oder das Ergebnis der Prozessplanung widerspiegelt.
Spätindikator
Ein Spätindikator ist eine Kennzahl, die Ergebnisse mittel- und langfristiger Entwicklungen
widerspiegelt. Beispiel: Umsetzrentabilität des letzten Geschäftsjahres. Damit können keine
spezifischen Prozessziele aktuell verbessert werden.
Strategisches Prozessmanagement (SPM)
Das strategische Prozessmanagement umfasst diejenigen Aspekte des
Prozessmanagements, die strategische Bedeutung für das Unternehmen haben, wie die
Definition von Kernprozessen oder die Entwicklung von strategischen Prozesszielen. Mit
Hilfe des strategischen Prozessmanagements soll sichergestellt werden, dass das
Prozessmanagement auf die strategischen Ziele des Unternehmens ausgerichtet ist sowie
im Umkehrschluss die Machbarkeit von Unternehmenszielen überprüft wurde
(Gegenstromverfahren). Durch die strategische Prozesskontrolle wird kontinuierlich
möglicher strategischer Anpassungsbedarf kontinuierlich sichergestellt.
Supplier Relationship Management (SRM)
Supplier Relationship Management bezeichnet ein Konzept zum integrierten Management
aller Beziehungen zu Lieferanten, von der Lieferantenauswahl über Rahmenverträge und
Bestellabwicklungen bis zur Überwachung und Beurteilung der Lieferanten.
Supply Chain Management (SCM)
Beim Supply Chain Management handelt es sich um ein umfassendes Konzept zur Planung
und Steuerung kompletter Lieferketten. Hierbei erfolgt eine gemeinsame Planung und
Koordination über mehrere Stufen der Lieferkette und damit über mehrere Unternehmen
hinweg, um eine nahtlose Bereitstellung und Weiterverarbeitung von Zwischenprodukten
sicherzustellen.
Supply-Chain Operations Reference-Model (SCOR)
Das Supply-Chain Operations Reference-Model ist ein von dem Industriekonsortium SupplyChain Council (SCC) entwickeltes Referenzmodell für das unternehmensübergreifende
Management mehrstufiger Lieferketten (Supply Chain Management).
Systemlandschaft
Die Systemlandschaft eines Unternehmens beschreibt die eingesetzten Informationssysteme
mit ihren jeweiligen Aufgaben sowie das Zusammenspiel dieser Systeme.
Taylorismus
Taylorismus ist ein nach Frederic Winston Taylor benanntes Prinzip zur Organisation der
Produktion, das auf einer sehr starken Arbeitsteilung beruht. Dabei wird unterstellt dass
durch eine ausgeprägte Differenzierung die Produktivität von Prozessleistungen stark
gesteigert wird. Negative Effekte sind ein oftmals völliges Desinteresse und Unverständnis
für den Prozessoutput sowie eine signifikant abnehmende Motivation der Prozessbeteiligten.
Total Quality Management (TQM)
Bei Total Quality Management handelt es sich um ein Managementkonzept, das die Qualität
in den Mittelpunkt stellt und höchste Qualität in allen Bereichen anstrebt (Steigerung von
Qualitätsmanagement). Eine wesentliche Voraussetzung hierfür ist eine konsequente
Prozessorientierung. Unter Qualität wird im Total Quality Management vor allem das
Erreichen höchster Kundenzufriedenheit verstanden, aber auch die Erfüllung der Bedürfnisse
von Mitarbeitern, Lieferanten und der Gesellschaft.
Unternehmensstrategie
Die Unternehmensstrategie ist die Art und Weise der Wettbewerbsführung in einem
definierten Markt zur Erreichung der langfristigen Unternehmensziele. Beispiele dafür sind
z.B. die Kostenführerschaft oder auch die Spezialisierung auf bestimmte Marktsegmente. Sie
ist die Grundlage für die langfristige Planung.
Vorgehensmodell
Ein Vorgehensmodell beschreibt, welche Aktivitäten, Ressourcen, Qualifikationen usw. für
die Durchführung bestimmter Projekte erforderlich sind, in welcher Reihenfolge die
Aktivitäten durchgeführt werden und welche Dokumente und Zwischenergebnisse jeweils
produziert werden. Hierbei wird nicht ein bestimmtes Projekt beschrieben, sondern eine
allgemeine Vorgehensweise, die in verschiedenen Projekten verwendet werden kann.
Vorgehensmodelle existieren beispielsweise für die Software-Entwicklung und die
Prozessoptimierung.
Warenwirtschaftssystem (WWS)
Ein Warenwirtschaftssystem (WWS) ist ein Informationssystem zur Unterstützung der
zentralen Prozesse von Handelsunternehmen inkl. Einkauf, Lagerhaltung, Verkauf usw.
Wertschöpfung
Die Wertschöpfung bezeichnet die Erzeugung eines Mehrwerts bei der Durchführung einer
Prozessaktivität oder eines gesamten Prozesses. Durch die hierbei stattfindende
Kombination der eingesetzten Rohstoffe, Arbeitsleistungen und sonstiger Ressourcen zu
einer neuen Leistung entsteht ein höherer Wert als die Summe der Werte der
Einsatzfaktoren. Es wird also zusätzlicher Wert geschaffen.
Wertschöpfungskette
Die Wertschöpfungskette umfasst die wesentlichen Prozesse von mehreren vor- und
nachgelagerten Unternehmen und gliedert diese gemäß ihrem Beitrag zur Wertschöpfung, d.
h. der Schaffung von geldwertem Nutzen für den Kunden. Durch die Konzentration auf die
Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden am Ende der Wertschöpfungskette kann eine
Gesamtoptimierung der Prozessketten aller beteiligten Unternehmen erfolgen.
Wertschöpfungskettendiagramm
Ein Wertschöpfungskettendiagramm (WKD) dient zur Modellierung der Wertschöpfungskette
von Unternehmen. Es enthält somit die wichtigsten Funktionen auf grober Ebene in ihrer
prinzipiellen Reihenfolge. Diese Wertschöpfungsfunktionen repräsentieren die
Hauptprozesse. Ein WDK wird somit i.d.R. auf einer gröberen Darstellungsebene verwendet
als eine EPK.
Workflow Management-System (WFMS)
Ein Workflow Management-System dient der automatischen Vorgangsbearbeitung von
Prozessen und Prozessaktivitäten. Zu bearbeitende Aufgaben werden in Form von
elektronischen Vorgangsmappen gemäß vordefinierter Regeln automatisch in die
elektronischen Eingangsbriefkörbe der zuständigen Bearbeiter geschickt. Diese können sie
bearbeiten, anschließend leitet sie das Workflow Management-System automatisch weiter.
Workflow-Instanz
Bei einer Workflow-Instanz handelt es sich um eine von einem Workflow ManagementSystem (WFMS) verwaltete Prozessinstanz, häufig repräsentiert durch eine elektronische
Vorgangsmappe. Bei jeder Ausführung eines bestimmten Prozesses durch das WFMS wird ausgehend von der betreffenden Workflow-Definition - eine neue Workflow-Instanz angelegt,
in der die spezifischen Informationen der einzelnen Ausführung gespeichert werden, wie z.B.
der aktuelle Bearbeitungsstand und der bisherige Verlauf.
Zertifizierung
Bei der Zertifizierung eines Managementsystems überprüft eine Zertifizierungsgesellschaft
mit Hilfe eines Audits, ob das Managementsystem den Forderungen der zugrunde liegenden
Norm(en) (im Falle von Qualitätsmanagementsystemen zumeist die Normenreihe ISO 9000)
entspricht.
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