Innovative Baukonzepte - e

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Innovative Baukonzepte
Abstract / Zusammenfassung des Lernfelds
Innovationen beruhen im Allgemeinen auf gesellschaftlichen und ökologischen
Erfordernissen und haben einen bestimmten Ablauf. Mit innovativen Baukonzepten kann
man nachhaltige Entwicklungen erreichen, wie zum Beispiel energieeffizient zu bauen und
Ressourcen zu schonen. Durch spezielle Maßnahmen werden Innovationen im Baubereich
auf nationaler und internationaler Ebene gefördert. Eine Vielzahl von teils prototypisch
umgesetzten Beispielen macht diese Entwicklung sichtbar. Dabei bringen besonders
spezielle Funktionen wie zum Beispiel Schwimmbäder oder Werkshallen in PassivhausStandard und extreme Bedingungen wie fehlender Anschluss an das Energienetz in
Höhenlagen, aber auch der Rückgriff auf wiederverwendbare Ressourcen im regionalen
Umfeld Innovationen hervor. Diese Tendenzen der nachhaltigen Entwicklung im Bausektor,
die in diesem Lernfeld in Form von einzelnen ausgeführten Beispielen gezeigt werden,
werden sich in den nächsten Jahren auf Gesellschaft und Umwelt auswirken.
1
Inhaltsverzeichnis
INNOVATIVE BAUKONZEPTE .............................................................................................................. 1
1.
LERNZIELE ..................................................................................................................................... 4
2.
ZUM NACHDENKEN ... .................................................................................................................. 4
3.
EINLEITUNG ................................................................................................................................... 5
3.1. Wie entsteht eine Innovation? .................................................................................. 5
3.2. Reduzierter Energiebedarf durch Innovationen im Baubereich ................................. 7
3.3. Ressourcen schonen durch Innovationen im Baubereich ......................................... 8
3.4. Zum Üben ... ...........................................................................................................10
4.
BEISPIELE FÜR INNOVATIVE BAUKONZEPTE ........................................................................ 11
4.1. Passivhaus und gemeinschaftliches Wohnen..........................................................11
4.1.1.
Passivmehrfamilienhaus Mühlweg ..................................................................11
4.1.2.
Passivhaus „Generationen Wohnen am Mühlgrund“ .......................................13
4.2. Passivhäuser mit besonderen Nutzungen ...............................................................14
4.2.1.
StudentInnenwohnheim Molkereistraße ..........................................................15
4.2.2.
„Green Spa“ Passivhaus Schwimmbad ...........................................................17
4.3. Energieeffizient bauen mit nachwachsenden Rohstoffen ........................................19
4.3.1.
Elementfertigungshalle Obermayr ...................................................................19
4.3.2.
S-HOUSE........................................................................................................21
4.3.3.
Leuchtturmprojekt Gugler*...............................................................................24
4.4. Energieautonome Passivhäuser unter extremen Bedingungen ...............................26
4.4.1.
Schiestlhaus ....................................................................................................26
4.4.2.
Monte-Rosa-Hütte ...........................................................................................30
4.5. Passivhaus als Fertigteilhaus ..................................................................................32
4.6. Innovative Beispiele für Bauen mit Recyclingmaterialien .........................................33
4.6.1.
Palettenhaus ...................................................................................................33
4.6.2.
Villa Welpeloo .................................................................................................37
4.7. Zum Üben ... ...........................................................................................................40
5.
FÖRDERUNG INNOVATIVER BAUKONZEPTE ......................................................................... 43
5.1. Zum Üben ... ...........................................................................................................44
2
6.
SCHLUSS...................................................................................................................................... 45
6.1. Zum Üben ... ...........................................................................................................46
7.
QUELLEN...................................................................................................................................... 47
8.
ÜBERSICHT AUFGABEN ............................................................................................................ 52
9.
ABBILDUNGSVERZEICHNIS ...................................................................................................... 54
10.
TABELLENVERZEICHNIS ....................................................................................................... 56
11.
IMPRESSUM ............................................................................................................................. 57
3
1. Lernziele






Verschiedene Baukonzepte auflisten
Niedrigenergiehaus, Passivhaus, Nullenergiehaus und Plus-Energie-Gebäude
erklären
Erklären, wie Innovationen gefördert und standardisiert werden können und wie diese
Stadien zusammenhängen
Den Innovationsgehalt der vorgestellten sowie der eigenständig recherchierten
Gebäudebeispiele argumentieren
Ideen für innovative Baukonzepte entwickeln
Projekte anhand ihrer Energieeffizienz und Materialwahl beurteilen
2. Zum Nachdenken ...
Aufgabe 1: Was sind Innovationen im Baubereich? Fallen Ihnen Beispiele ein?
Abbildung 1: Nicht alle Innovationen werden sich letztendlich durchsetzen… (Quelle: Stefan Prokupek,
GrAT)
4
3. Einleitung
„Not macht erfinderisch“ ist ein bewährtes Sprichwort, welches uns darauf hinweist, dass
Innovationen vor allem dann entstehen, wenn eine Veränderung notwendig ist. Innovationen
sind Antworten auf gesellschaftliche und wirtschaftliche Umbrüche, aber auch auf neue
Herausforderungen, vor die uns die Umwelt stellt. Klimatischer Wandel und
Ressourcenknappheit zwingen zum Umdenken im Umgang mit Umwelt und Energie.
Das Bauwesen ist ein Sektor, der einen sehr großen Anteil an Energie und Ressourcen
verbraucht. Mit Planungsentscheidungen wird nicht nur die alltägliche Umgebung der
BenutzerInnen für viele Jahre festgelegt, sondern es werden auch irreversible Auswirkungen
auf die natürliche Umwelt in Gang gesetzt. Umso wichtiger sind innovative Baukonzepte.
3.1. Wie entsteht eine Innovation?
Der Innovationsprozess beginnt mit dem Erkennen eines Problems oder mit einer Idee. Für
das Problem werden Lösungen gefunden, diese werden weiterentwickelt und letztendlich in
die Praxis umgesetzt. Die Innovation, die entsteht, wird in Prototypen getestet, bevor sie den
Weg in Markt und Gesellschaft findet und unter Umständen sogar zum allgemeinen Standard
wird.
5
Entdeckung
Erfindung
Eine Entdeckung ist das Auffinden von
etwas, das schon existiert, aber noch nicht
bekannt ist oder in Vergessenheit geraten
ist. Im Bauwesen ist das beispielsweise die
Entdeckung von Materialien in der Natur, die
für neue Zwecke genutzt werden können.
Erfindungen (Inventionen) sind
schöpferische technische Leistungen, die
die Lösung eines Problems oder Bedarfs
herbeiführen. Das sind zum Beispiel
technische Lösungen für spezielle
Verbundwerkstoffe. Erfindungen können
auch patentiert werden.
Innovation
Innovationen sind in die Praxis umgesetzte Erneuerungen. Die zugrunde liegenden Ideen
werden für die Anwendung weiterentwickelt und in Produkte, Dienstleistungen oder
Verfahren umgesetzt. Im Bauwesen sind das zum Beispiel Konzepte wie das Passivhaus
oder das Plus-Energie-Gebäude.
Prototyp
Der Prototyp ist ein Versuchsmodell innovativer Entwicklungen. Er kann stark vereinfacht
sein, demonstriert aber die Zweckmäßigkeit der zugrunde liegenden Erfindungen und dient
auch dazu, Fehler im Prozess oder System aufzufinden und zu korrigieren. Beispielsweise
wurde der Prototyp des Passivhauses beim „Experimentellen Wohnungsbau Darmstadt
Kranichstein K7“ verwirklicht, bei dem verschiedene Komponenten des
Niedrigenergiehauses eingesetzt und modifiziert wurden. Während der Bauzeit 1991
wurden Messdaten zu Luftdichte und Wärmeverlusten dokumentiert. Mit dem Prototyp
konnte zum Beispiel nachgewiesen werden, dass im Passivhausbau Heizkörper
grundsätzlich nicht notwendig sind.
http://www.passivhaustagung.de/Kran/Passivhaus_Kranichstein.htm
Gesetzliche Richtlinien entstehen im Allgemeinen erst, nachdem eine Innovation in
Prototypen erfolgreich umgesetzt und getestet werden konnte.
Abbildung 2: Schritte im Innovationsprozess
Im Bauwesen gilt es besonders




Energiekennzahlen und die Effizienz in der Haustechnik zu verbessern,
dabei ressourcenschonend und vorausschauend zu bauen,
die Auswirkungen auf die Umwelt mitzudenken, zum Beispiel bei der Materialwahl
und
Innovationen im Sinne der Nachhaltigkeit zu standardisieren
und dabei gleichzeitig


auf gesellschaftliche Erfordernisse entsprechend zu reagieren, zum Beispiel
Neubauten zu hinterfragen, wenn die Bevölkerung schrumpft,
gesundheitliche Erfordernisse der BenutzerInnen zu berücksichtigen, zum Beispiel
durch Belichtung, Raumklima und gesundheitlich gut verträgliche Oberflächen,
6

den ästhetischen Anforderungen der BenutzerInnen Folge zu leisten, denn
nachhaltiges Bauen wird sich nur durchsetzen können, wenn sich die BewohnerInnen
mit ihrem gebauten Lebensumfeld identifizieren können.
3.2. Reduzierter Energiebedarf durch Innovationen im Baubereich
Bedingt durch Entwicklungen in der Umwelt, Energieknappheit, steigende Energiepreise und
gesetzliche Vorgaben der Europäischen Kommission und des Staates gibt es seit langem
entsprechende Bemühungen, den Energiebedarf im Bauwesen zu reduzieren. Angespornt
durch diese Herausforderungen wird seit Jahrzehnten an Lösungen gearbeitet, die den
Energieverbrauch von Gebäuden (primär den Heizenergiebedarf) reduzieren. Diese
Entwicklung begann mit der Konzeption des Niedrigenergiehauses und dauert immer noch
an.
Niedrigenergiehaus
Das Niedrigenergiehaus wird heute nicht mehr zu den Innovationen gezählt, sondern wird
bereits seit mehreren Jahrzehnten umgesetzt. Das Niedrigenergiehaus ist Vorläufer des
Passivhauses und der darauf folgenden innovativen Baukonzepte.
In Österreich existiert keine einheitliche Definition des Begriffs „Niedrigenergiehaus“, je nach
Bundesland wird ein Heizenergiebedarf zwischen 45 und 65 kWh/m2a verlangt.
Niedrigenergiehäuser verfügen über ein wassergeführtes Heizsystem (wie konventionelle
Altbauten), aber bereits über eine solide Dämmung.
Passivhaus
Das Passivhaus hat seinen Namen daher, dass es Wärmeverluste dermaßen gut vermeidet,
dass kein aktives Heiz- (oder Kühl-)System benötigt wird. Laut Qualitätsanforderung des
Passivhaus Instituts Darmstadt (PHI) darf ein Passivhaus einen Heizenergieverbrauch von
höchstens 15 kWh/m2a (nach PHPP, Passivhaus Projektierungs Paket) haben. Dieser
niedrige Energiebedarf ergibt sich durch die beiden Grundprinzipien „Wärmeverluste
vermeiden“ und „freie Wärmegewinne optimieren“.
Das Passivhaus ist wesentlich weiter entwickelt als das Niedrigenergiehaus und braucht im
direkten Vergleich dazu rund 80 % weniger Heizenergie.
Der Begriff „Passivhaus“ ist nicht an eine bestimmte Bauweise gebunden, sondern definiert
einen Qualitätsstandard hinsichtlich des Energiebedarfs des Gebäudes. Passivhäuser gibt
es also in unterschiedlichen Bauweisen, in Holzbauweise genauso wie in Massivbauweise,
allerdings kommt der Gebäudehülle eine große Bedeutung zu. Für außenanliegende
Gebäudeteile gibt es eigene Richtwerte.
Nullenergiehaus
Nullenergiehaus bezeichnet einen Baustandard, dessen Energiebilanz im Jahresdurchschnitt
neutral ist, bedeutet also, dass das Gebäude jede Form der Energie (nicht nur Raumwärme,
sondern auch elektrische Energie für Beleuchtung oder Energie für
Warmwasserbereitstellung) selbst produziert. Es speist also in Überschusszeiten die Menge
7
an Energie ins Netz ein, die es in Bedarfszeiten vom Netz zieht. Ein Nullenergiehaus muss
daher neben einer optimalen Solarnutzung (großflächige Fenster Richtung Süden,
Solarkollektoren) auch selbst Strom produzieren können. Dies kann durch kleine
Blockheizkraftwerke oder Photovoltaik-Anlagen realisiert werden.
Plus-Energie-Gebäude
Unter „Plus-Energie-Gebäude“ wird ein Gebäude verstanden, dessen jährlicher
Energieverbrauch (für Heizen, Kühlen, Lüften, Beleuchtung, Transport und den gesamten
Verbrauch der Endgeräte) unter der am Grundstück produzierten erneuerbaren Energie liegt.
Ein Plus-Energie-Gebäude stellt die nächste Innovation nach dem Nullenergiehaus dar, weil
es einfach formuliert mehr Energie produziert als es verbraucht. Das Plus-Energie-Gebäude
kann heute als aktueller Stand der Technik bezeichnet werden und kann auch im Zuge einer
hocheffizienten Sanierung erreicht werden (siehe die Lernfelder „Plus-Energie-Gebäude“ und
„Smart Grids“ auf www.e-genius.at).
Energieautonomes Haus
Ein energieautonomes Haus ist ein Gebäude, das, genauso wie das Plus-Energie-Gebäude,
seine benötigte Energie selbst produzieren kann. Mit dem Unterschied, dass das
energieautonome Haus auch nicht ans öffentliche Energieversorgungsnetz angeschlossen
ist. Die Errichtung völlig energieautonomer Gebäude macht hauptsächlich in Extremlagen
Sinn, beispielsweise bei einer Berghütte. Im Gegensatz zum Plus-Energie-Gebäude stellt
das energieautonome Haus Energie ausschließlich für die eigenen Bedürfnisse her und
speist keine überschüssige Energie ins Netz ein, da es an dieses ja nicht angeschlossen ist.
3.3. Ressourcen schonen durch Innovationen im Baubereich
Die zuvor genannten Konzepte beziehen sich auf Energieverbrauch und -produktion. Dabei
wurde der Lebenszyklus der Materialien nicht berücksichtigt. Einerseits kann Energie beim
Betrieb eines Gebäudes eingespart werden, andererseits aber auch schon bei der
Produktion.
Bei verschiedenen Materialien wird ein unterschiedliches Ausmaß an „Grauer Energie“
produziert: Damit wird der Energieaufwand bei der Herstellung, beim Transport, beim
Verkauf und bei der Entsorgung bezeichnet.
Generell ist es im Sinne der Schonung von Ressourcen wichtig, zu hinterfragen, ob
beispielsweise ein Neubau tatsächlich sinnvoll ist, während andere Gebäude leer stehen.
Des Weiteren unterscheidet man zwischen nachwachsenden und nicht nachwachsenden
Ressourcen. Die Verwendung von nachwachsenden Ressourcen strapaziert die
Ressourcenknappheit nicht so sehr wie der Rückgriff auf andere Ressourcen. Während z. B.
Stroh nachwächst und dabei CO2 speichert, ist die Produktion von Metall diesbezüglich
problematischer.
Warum ressourcenschonend bauen?
8



Ressourcen sind nicht unendlich verfügbar, zudem steigt der Bedarf ständig. Deshalb
sollte, wenn sinnvoll und möglich auf regionale und nachwachsende Ressourcen
zurückgegriffen werden. Ein sparsamer und effizienter Einsatz ist wichtig.
Baustoffe, die produziert werden, müssen auch entsorgt oder wiederverwendet
werden. Nicht bei allen Materialien ist das problemlos möglich.
Bei Herstellung, Transport, Verkauf und Entsorgung oder Wiederverwendung von
Ressourcen wird „Graue Energie“ benötigt.
Was trägt dazu bei, Ressourcen zu schonen?







Innovative Baustoffe können mit weniger Material eine höhere Lebensdauer
aufweisen oder sind leichter rückbaubar oder entsorgbar. Des Weiteren kann auch
der Energieeinsatz bei der Herstellung verringert werden.
Innovative Produktionsverfahren können dazu beitragen, Rohstoffe effizienter zu
verarbeiten.
Der sparsame Einsatz von Material erfordert, dass Tragsysteme statisch effizient
dimensioniert werden müssen und auch Wärmedämmung und Aufbauten funktional
erstellt werden müssen. Das erfordert genaue Berechnungen und Messungen.
Ein hoher Grad an Vorfertigung kann dem exakten und energiesparenden Bauen
zugutekommen. Für die Vorfertigung werden permanent neue Systeme entwickelt.
Beim Einsatz der Baustoffe können innovative Bauweisen angewendet werden. Es
handelt sich hierbei beispielsweise um Erneuerungen im Bereich der
Befestigungsmöglichkeiten. Werden die einzelnen Schichten trennbar verbunden,
dann können sie nach Ablauf der Nutzung in einem weiteren Gebäude
wiederverwendet werden.
Die Erweiterung der Lebensdauer sorgt dafür, dass ein Gebäude lange genutzt
werden kann und möglichst lange kein neuer Bedarf an Baumaßnahmen entsteht.
Dies kann auch durch flexible Grundrisse erreicht werden, die sich den Bedürfnissen
der NutzerInnen anpassen.
Materialien sollen intelligent gewählt werden, zum Beispiel unter Berücksichtigung
des Primärenergieinhalts.
Natur als Vorbild – Bionik
Die Bionik ist eine Wissenschaftsdisziplin, die sich mit der Anwendung biologischer
Prinzipien in der Technik auseinandersetzt. Das Fliegen zählt zu den bekanntesten bionisch
inspirierten Erfindungen, aber auch der Klettverschluss wurde nach dem Vorbild der Natur
entwickelt. Die Lösungen der Natur beantworten die Erfordernisse der Umwelt oft auf
erstaunliche Weise, ohne Material oder Energie zu verschwenden. Membran- und
Netzkonstruktionen nach dem Vorbild von Spinnennetzen sind ein Beispiel dafür.
9
3.4. Zum Üben ...
Aufgaben zum Üben oder als Anregung für den Unterricht
Aufgabe 2: Welche Rolle spielt ein Prototyp für die Standardisierung einer Innovation?
Aufgabe 3: Zählen Sie unterschiedliche Energiekonzepte des Bauwesens auf.
Aufgabe 4: Welche Baukonzepte verfügen über die Möglichkeit, Energie ins
Energieversorgungsnetz einzuspeisen?
Aufgabe 5: Worin unterscheiden sich Plus-Energie-Gebäude und das energieautonome
Haus grundsätzlich?
Aufgabe 6: Welche Innovationen oder Bauentscheidungen können dazu beitragen,
Ressourcen zu schonen?
10
4. Beispiele für innovative Baukonzepte
4.1. Passivhaus und gemeinschaftliches Wohnen
Die Bauweise des Einfamilienhauses, das von vier Seiten frei zugänglich ist, ist mit dem
Prinzip der Energieeffizienz schwer zu vereinbaren, da im Verhältnis zum Volumen eine
große Oberfläche entsteht und damit ein großer Teil der Wärme verloren geht. Beim
Mehrfamilienhaus hingegen werden Gebäudeteile (vor allem die Hülle), Haustechnik und
Gemeinschaftsräume geteilt und somit effizienter genutzt. Es eignet sich also sehr gut für die
Technologie des Passivhauses.
4.1.1. Passivmehrfamilienhaus Mühlweg
Abbildung 3: Passivmehrfamilienhaussiedlung Mühlweg (Quelle: Bruno Klomfar,
http://www.klomfar.com)
Kenndaten
Architektur: Dietrich | Untertrifaller
Architekten ZT GmbH
Bauphysik: IBO (Österreichisches Institut
für Baubiologie und -ökologie)
Bauträger: BAI Bauträger Austria
Immobilien GmbH
Baujahr: 2005–2006
Standort: Wien 21
Funktion: Mehrfamilienwohnhaus
Typologie: mehrgeschoßige Wohnblöcke
Energiekonzept: Passivhaus
Heizwärmebedarf: 13,1 kWh/m2a (PHPP)
Gesamtprimärenergiebedarf:
103,2 kWh/m2a
Tabelle 1: Kenndaten Passivmehrfamilenhaus Mühlweg (Quelle: GrAT, Daten siehe
Quellenverzeichnis)
11
Konzept
Am Stadtrand Wiens wurden vier Gebäude als soziale Wohnbauten mit insgesamt 70
Wohneinheiten realisiert. Es handelt sich um vierstöckige Mehrfamilienhäuser in
Passivhausbauweise. Sie wurden in Holzmischbauweise errichtet. Alle oberirdischen
Gebäudeteile bestehen aus heimischem Holz, auch das Attikageschoß. Durch diese
Realisierung wurde bewiesen, dass Passivhaustechnologien leistbar sind.
Innovationen






Mehrgeschoßige soziale Mietwohnanlage für 70 Wohneinheiten im
Passivhausstandard
Möglichst ökologische und nachhaltige Projektstrategie im Rahmen der
Gesamtbaukostenobergrenze, die im sozialen Wohnbaus gefordert wird
Industrielle Vorfertigung der tragenden Holzkonstruktion und der Fassade (mit
Ausnahme des Deckputzes)
Modifiziertes Holz-Passivhausfenster in Zusammenarbeit mit der Tischlerei Helmuth
Stefan
Spezielle Lösung zur Regelung der raumindividuellen Temperatur
Spezielle Lösung zur Behebung der Geräuschentwicklung in der Zuluft
Projektentwicklung
Dieses Demonstrationsprojekt wurde im Rahmen der Programmlinie „Haus der Zukunft“
entwickelt. Der Wettbewerb wurde 2004 gewonnen, gebaut wurde von 2005 bis 2006.
Die Außenwände wurden ohne Deckputz, aber inklusive Fenster und Dämmung im Werk
vorgefertigt. Zur Entwicklung der Prototypen wurde mit mehreren Firmen
zusammengearbeitet. Ein Gebäude konnte in einer Bauzeit von knapp zwei Wochen
regendicht errichtet werden. Das Projekt hat die Auszeichnung 2007 Energy Globe Award
Vienna gewonnen.
Abbildung 4 (links) und 5 (rechts): Baustellenphase (Quelle: Untertrifaller Architekten ZT GmbH)
12
4.1.2. Passivhaus „Generationen Wohnen am Mühlgrund“
Abbildung 6 (links) und 7 (rechts): Passivhaus „Generationen Wohnen am Mühlgrund“ (Quelle:
ARTEC Architekten)
Kenndaten
Architektur: ARTEC
Bauphysik: Schöberl & Pöll GmbH
Bauträger: BUWOG, Bauen und Wohnen
GmbH
Baujahr: 2010–2011
Standort: Wien 13
Funktion: Wohnhaus
Typologie: mehrgeschoßiger Riegelbau
Energiekonzept: Passivhaus
Heizwärmebedarf: 5 kWh/m2a (laut
Energieausweis OIB-Richtlinie 6)
Tabelle 2: Kenndaten Passivhaus „Generationen Wohnen am Mühlgrund“ (Quelle: GrAT, Daten siehe
Quellenverzeichnis)
Konzept
Abbildung 8 (links) und 9 (rechts): Axonometrie und Schnitt des Gebäudes (Quelle: ARTEC
Architekten)
13
Aufgrund der besonderen Lage neben der hochgeführten U-Bahn-Trasse im Norden des
Gebäudes hatte dieses Passivhaus erschwerten Bedingungen zu genügen. Andererseits ist
die Ausbildung einer Nordfassade ohne große Fensteröffnungen in der Wellblechfassade mit
dem Anspruch an Lärmschutz und mit dem Passivhauskonzept gut vereinbar. So konnten
die Wohnungen nach Süden orientiert werden, im Norden entstand eine
„Erschließungshalle“, die als vertikaler Garten mit 5 m langen Pflanztrögen ausgeführt wurde
und hinter einer Wellblechfassade liegt. Um verschiedenen Bedürfnissen unterschiedlicher
Altersgruppen nachzukommen, wurde das Projekt barrierefrei ausgeführt.
Innovationen




Vertikaler Grüngarten über 7 Geschoße als „Erschließungshalle“
Passivhauskonzept in städtebaulich schwieriger Lage ausgeführt
Nordseitiger thermischer Gebäudeabschluss als Metall-Leichtwand ausgebildet, die
effizient geplante Fensteröffnungen (gute Belichtung trotz kleiner Öffnungen)
Vergabe nicht pauschal nach Einreichplanung, sondern nach Detailplanung und
Einzelgewerke-Ausschreibung
Projektentwicklung
Das Projekt kam durch einen Bauträgerwettbewerb mit geladenem Verfahren zustande. Die
ARTEC-Architekten konnten dabei den 1. Preis gewinnen. Die Konzeption der vertikalen
grünen Erschließungshalle erfolgte in Zusammenarbeit mit den LandschaftsplanerInnen
Auböck + Kárász. Das Gebäude wurde nach dem Bewertungssystem Total Quality Building.
2010 bewertet und erreichte dabei 980 von 1000 Punkten.
Weitere Gebäude, die mit dem Bewertungssystem von Total Quality 2010
bewertet wurden und das ÖGNB-Gütesiegel für nachhaltige Gebäude
erreicht haben finden sich auf der Website der ÖGNB (Österreichische
Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen):
https://www.oegnb.net/zertifizierte_projekte.htm
4.2. Passivhäuser mit besonderen Nutzungen
Durch besondere Nutzungen wie in den folgenden Beispielen (StudentInnenwohnheim,
Schwimmbad und Werkshalle) muss das Passivhauskonzept innovativ an die jeweiligen
Herausforderungen wie zum Beispiel einen hohen Raumbedarf, Lichterfordernisse oder
spezifische Temperaturerfordernisse des Innenraums angepasst werden. Dabei entstehen
individuelle Lösungen, die in interdisziplinären Teams ausgearbeitet wurden.
14
4.2.1. StudentInnenwohnheim Molkereistraße
Abbildung 10: StudentInnenwohnheim Molkereistraße Fassade (Quelle: GrAT)
Kenndaten
Architektur: Baumschlager & Eberle
Bauphysik: Vasko & Partner AT
Bauträger: Gemeinnützige Bau- und
Siedlungsgesellschaft MIGRA GmbH
Baujahr: 2004–2005
Standort: Wien 2
Funktion: StudentInnenwohnheim
Typologie: Teil einer Blockrandbebauung
Energiekonzept: Passivhaus
Heizwärmebedarf: 12 kWh/m2a
(Berechnungsart k.A.)
Tabelle 3: Kenndaten StudentInnenwohnheim Molkereistraße (Quelle: GrAT, Daten siehe
Quellenverzeichnis)
Konzept
Abbildung 11: Grundriss des ersten Obergeschoßes (Quelle: Architekten Baumschlager & Eberle)
15
Das Passivhaus StudentInnenwohnheim Molkereistraße bildet den westseitigen Abschluss
einer klassischen Wiener Blockrandbebauung. Es beherbergt 278 StudentInnen in
unterschiedlichen Zimmervarianten. Die Gebäudehülle wurde konsequent nach PassivhausErfordernissen ausgeführt. Allerdings wurde bei den Fensterschiebeelementen aus Kupfer
viel „Graue Energie“ aufgewendet.
Abbildung 12: Längsschnitt (Quelle: Architekten Baumschlager & Eberle)
Innovationen




Österreichs erstes StudentInnenwohnheim in Passivbauweise
Kompensierung der klassischen Lichtproblematik einer kompakten
Gebäudegeometrie mit Lichtschächten (simulationsunterstützt entwickelt)
Haustechnik: Die Funktionen Heizen und Lüften wurden entkoppelt, sodass die
BenutzerInnen die Temperatur individuell regulieren können.
Die StudentInnen werden zu nachhaltigem Wohnverhalten angehalten.
Abbildung 13: Innenraum: Lichtschacht im Gangbereich, vom Erdgeschoß nach oben fotografiert
(Quelle: GrAT)
Projektentwicklung
Das Passivhaus erreichte bei der Qualitätskontrolle nach klima:aktiv 935 von 1000 Punkten.
Es wurde für den Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit 2006 nominiert. Nach der
Errichtung erfolgten zahlreiche Ausstellungsbeiträge und Publikationen und eine öffentliche
Baustellenbegehung, um AnrainerInnen und Interessierte mit dem Projekt vertraut zu
machen.
16
4.2.2. „Green Spa“ Passivhaus Schwimmbad
Abbildung 14: Schwimmbad Green Spa (Quelle: Klaus Bauer)
Kenndaten
Architektur: Architekten Ronacher
Bauphysik: DI Peter Pabinger, DI Hofer
Bauträger: Familie Saskia und Erich
Bergmüller
Fertigstellung: 2010
Standort: Wagrain (Salzburg)
Funktion: Schwimmbad
Typologie: erdanliegender Gebäudeteil
eines mehrgeschoßigen Hotels
Energiekonzept: Passivhaus
Heizwärmebedarf: 33,19 kWh/m2a als
Hallenbad mit einer Solltemperatur von
28 °C (Berechnungsart k.A.)
Tabelle 4: Kenndaten „Green Spa“ Passivhaus Schwimmbad (Quelle: GrAT, Daten siehe
Quellenverzeichnis)
Konzept
Abbildung 15: Schnitt (Quelle: Architekten Ronacher)
17
Der Schwimmbadbereich bildet einen Teilbereich des Hotels. Er wurde ins Erdreich integriert
und wärmebrückenfrei gedämmt. Die Erfordernisse der erhöhten Raum- und
Wassertemperatur und auch der Hygienevorschriften bewirken einen besonders hohen
Energiebedarf. Der Beckenkörper wurde ebenfalls voll wärmegedämmt. Bei der
Innenausstattung wurde vorwiegend auf das Material Holz zurückgegriffen.
Innovationen
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




Österreichs erstes Passivhaus-Schwimmbad, besondere Anforderungen entstehen
auch durch die Einhaltung der Hygiene-Vorschreibungen
Hochenergieeffiziente Wärmerückgewinnung der Lüftungs- und
Schwimmbadentfeuchtungsanlage
Wärmerückgewinnung der Saunaabluft
Wärmerückgewinnung aus Duschwasser und Schwimmbadabwasser aus den
Überlaufrinnen
Verzicht auf Zirkulationsleitungen aufgrund ausgeklügelter, wirtschaftlicher
Leitungsführung
Stromoptimierte Pumpen
Gewinn der restlichen Heizenergie ausschließlich durch eine Wärmepumpe mit
Tiefenbohrungen
Projektentwicklung
Zu Beginn des Planungsprozesses stellte sich für den Architekten Ronacher die Frage, ob
ein Schwimmbad mit 300 m2 Innenraumfläche nach derzeitigem technischen Standard mehr
als das 20-Fache an Energie eines Passivwohnhauses gleicher Größe verbrauchen darf.
Parallel zur Errichtung des Hotels wurde beim Klima- und Energiefonds des Bundes in der
Programmlinie „Neue Energien 2020“ ein Antrag mit dem Titel „Pflichtenheft für Planung und
Betrieb von energieeffizienten Schwimmbädern und Wellnesseinrichtungen durch innovative
Techniken“ eingereicht und genehmigt.
In der Planung arbeiteten ArchitektInnen, BauphysikerInnen, StatikerInnen,
HaustechnikplanerInnen, BäderplanerInnen sowie HerstellerInnen von Komponenten der
Schwimmbadtechnik und Lüftungstechnik für Schwimmbäder eng zusammen.
Das Schwimmbad konnte in nur 13 Wochen errichtet werden. Es wurde zu einem
Vorbildprojekt für den österreichischen Tourismus.
18
4.3. Energieeffizient bauen mit nachwachsenden Rohstoffen
Nachwachsende Rohstoffe sind Produkte, die natürlich vorkommen. Sie werden manuell,
mechanisch oder durch einfache physikalische und energiesparende Verfahren gewonnen
und verarbeitet. Die folgenden Beispiele sind Passivhäuser, die das Anliegen,
energieeffizient zu bauen und dabei Ressourcen zu schonen, auf innovative Weise
miteinander verbinden. Die Innovationen entstehen dabei hauptsächlich in der Weise, wie
die gewählten Materialien eingesetzt werden.
4.3.1. Elementfertigungshalle Obermayr
Abbildung 16 (links): Fertigungshalle Obermayr (Quelle: Obermayr Holzkonstruktionen GmbH)
Abbildung 17 (rechts): Fachwerk der Fertigungshalle Obermayer (Quelle: Obermayr
Holzkonstruktionen GmbH)
Kenndaten
Architektur: F2 Architekten
Bauphysik: Design AID
Bauträger: Johann Obermayr GesmbH &
Co KG
Fertigstellung: 2005
Standort: Schwanenstadt (OÖ)
Funktion: Fertigungshalle
Typologie: Industriehalle
Energiekonzept: Passivhaus
Heizwärmebedarf: 13 kWh/m2a (PHPP
2007) bei gewünschter Raumtemperatur
von 15 °C
Tabelle 5: Kenndaten Elementfertigungshalle Obermayr (Quelle: GrAT, Daten siehe
Quellenverzeichnis)
19
Konzept
Abbildung 18: Schnitte (Quelle: F2 Architekten ZT GmbH)
Die Halle ist ein Fachwerk in 5 Bahnen, das 18 m auskragt. Die Konstruktion ist hoch
wärmegedämmt und luftdicht, den Architekten und Bauherren war dabei die Verwendung
von ökologischen und nachhaltigen Materialien wichtig. Die Dämmung der Außenwände
besteht aus mit Hobelspänen gefüllten Dreischichtplatten aus Holz. Die Hobelspäne sind ein
hauseigenes Abfallprodukt. Im Dach wurde aus Gründen des Brandschutzes auf SteinwolleFlocken, die bei der Produktion von Metallbrandschutzpaneelen anfallen, zurückgegriffen.
Aufgrund dieser Wiederverwendung müssen sie nicht deponiert werden.
Das Erdreich dient als Wärmespeicher. Die Beheizung erfolgt durch den solaren
Wärmeeintrag durch südseitige Verglasungen, deshalb ist eine zentral gesteuerte
Nachtkühlung im Sommer nötig, zusätzlich gibt es Lüftungsflügel für die Sommertage.
Innovationen





Österreichs erste großvolumige Industriehalle im Passivhausstandard mit einer
Fläche von 3500 m2
Holzfachwerk aus Dreischichtplatten
Statik: Dachkonstruktion in Holz-Stahlfachwerksrahmen, die in den Schnittlinien der
zueinander verschränkten Platten angeordnet sind, und Holzsandwichelemente, die
zwischen die Fachwerksrahmen gehängt wurden
Eigens von der Firma Zumtobel entwickelte Leuchten; das Kunstlicht ist
tageslichtgesteuert, die Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz bleiben also konstant. Die
eigens entwickelte Beleuchtung hat sich aufgrund der Ersparnis bei den Stromkosten
nach 5 Jahren amortisiert.
Rückbaubarkeit: Die Halle kann nach ihrer Lebensdauer auseinandergenommen und
anderswo wieder aufgebaut oder größtenteils verheizt werden.
Projektentwicklung
Zu Beginn der Überlegungen standen die Produktionsbedürfnisse der Bauherren-Firma
Obermayr. Da es keine passenden Vorbilder gab, mussten die Architekten experimentieren
und simulieren. Die Hallenkonstruktion in Elementbauweise garantierte eine schnelle Bauzeit
(4 Wochen) und Qualitätssicherung.
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Das Projekt erhielt den Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit 2010 und den
Holzbaupreis 2007 der Sparte Gewerbliche Bauten, die Bauherren erhielten den
Bauherrenpreis 2006.
4.3.2. S-HOUSE
Abbildung 19 (links) und 20 (rechts): S-HOUSE (Quelle: GrAT)
Kenndaten
Architektur: Architekten Scheicher ZT
GmbH
Bauphysik: IBO (Österreichisches Institut
für Baubiologie und -ökologie), Gruppe
Angepasste Technologie
Bauträger: Gruppe Angepasste
Technologie
Baujahr: 2005
Standort: Böheimkirchen (NÖ)
Funktion: Ausstellungs- und Bürobereich
Typologie: quaderförmige Holz-StrohKonstruktion
Energiekonzept: Passivhaus, Faktor 10
Heizwärmebedarf: 5 kWh/m2a
(Energiekennwert Heizwärme PHPP)
Tabelle 6: Kenndaten S-HOUSE (Quelle: GrAT, Daten siehe Quellenverzeichnis)
21
Konzept
Abbildung 21: Schnitt (Quelle: Architekten Scheicher, GrAT)
Zunächst wurde ein integriertes Gesamtkonzept entwickelt, das auf unterschiedlichen
Erfordernissen des nachhaltigen Bauens beruht: Reduzierung des Energie- und
Stoffeinsatzes, verstärkter Einsatz erneuerbarer Energieträger, Nutzung nachwachsender
und ökologischer Materialien, Erhöhung der Lebensqualität sowie vergleichbare Kosten zur
herkömmlichen Bauweise.
Dabei ist ein Bauprojekt entstanden, das einerseits den Passivhausstandard erfüllt,
andererseits aber konsequent den Einsatz von Baustoffen aus nachwachsenden Rohstoffen
aus der Region verfolgt. Ebenfalls ausschlaggebend war der Faktor der Rezyklierbarkeit aller
eingesetzten Baumaterialien nach Ablauf der Lebensdauer.
Der Ressourcenverbrauch bei der Gebäudeerrichtung wurde im Vergleich zu herkömmlichen
Bauten um den Faktor 10 minimiert, während der Ressourcenverbrauch, der während des
Betriebs des Gebäudes entsteht, bis zum Faktor 20 minimiert wurde (Berechnungen in
Kooperation mit dem Österreichischen Instituts für Baubiologie und -ökologie IBO). Ein
umfangreiches Messkonzept wurde eigens entwickelt für die Messung und Dokumentation
der wichtigsten bauphysikalischen und raumklimatischen Parameter.
Innovationen
Abbildung 22: Axonometrie (Quelle: GrAT)

Einsatz ungiftiger Baumaterialien und baubiologisch einwandfreie Ausführung,
Verzicht auf metallische Komponenten und fossile Kunststoffe
22







Strohdämmung mit Lehmputzschicht und Holzschalung: Luftdichtheit durch die
Holzplattenkonstruktion
Wärmebrückenfreie Wandsysteme aus nachwachsenden Rohstoffen: Der Einsatz
von Stroh in dem eigens entwickelten Wandaufbau wurde bezüglich Brandverhalten
und Wärmeleitfähigkeit geprüft.
Das Haus steht auf einer Gebäudeplatte, die unterlüftet ist und ausschließlich von
Punktfundamenten getragen wird. So wurde der Verbrauch an mineralischen
Ressourcen reduziert, außerdem kann sich kalte und feuchte Luft im Bereich der
Bodenplatte nicht ansammeln, was zur Erhöhung des Dämmwerts beiträgt. Die
Punktfundamente wurden schon beim Einbau für die spätere Entfernung und
Entsorgung vorbereitet.
Lehmputzgewinnung: Der lehmige Aushub wurde gelagert, um später für das
Verputzen der Strohballenwände verwendet zu werden. Die Transportwege entfielen.
Lehmverputz direkt auf Stroh als Alternative zu den sonst üblichen Folien
(üblicherweise Verbundstoffe aus fossilen Kunststoffen)
Passivhausfenster aus Holz ohne Kunststoffanteil
Treeplast-Schraube aus einem Biokunststoff zur Befestigung von Strohballen: ein
speziell für das S-HOUSE entwickeltes Serienprodukt. Mit minimiertem
Materialverbrauch wurden maximale mechanische Festigkeiten erreicht. Die
Schraube wurde nach bionischen Kriterien optimiert. Die Entwicklung der Schraube
war wichtig, um problemlosen Rückbau und die Rückführung in den biologischen
Kreislauf herzustellen.
Abbildung 23: Treeplast-Schraube (Quelle: GrAT)
23
Projektentwicklung
Abbildung 24: Bauphase (Quelle: GrAT)
Planung und Realisierung beruhen auf Forschungsergebnissen aus der Programmlinie
„Haus der Zukunft“. Enge Zusammenarbeit von Forschung und Praxis und das Einbeziehen
zahlreicher PartnerInnen und ExpertInnen waren für die Herstellung der Innovationen
wichtig. Ein wesentliches Ziel war, die Konstruktionen in der Folge serienreif zu entwickeln.
Bereits in einem frühen Stadium wurden die Planungen auch international zur Diskussion
gestellt.
Das S-HOUSE wurde im Rahmen der EXPO 2005 in Japan präsentiert und mit dem „Global
100 Eco-Tech Award“ sowie mit dem Österreichischen Staatspreis für Architektur und
Nachhaltigkeit und anderen Preisen ausgezeichnet.
Kurzer Film zur Baudokumentation:
http://www.hausderzukunft.at/publikationen/film_s-house_schiestlhaus.html
4.3.3. Leuchtturmprojekt Gugler*
Abbildung 25: Bestand Firma Gugler cross media (Quelle: Michael Liebert, Gugler cross media)
24
Kenndaten
Architektur: Mag.arch. Johann Unterrainer
(Vorentwurf, Gestaltungsidee
Bürogebäude), pos architekten (DI Ursula
Schneider,
Gesamtplanung/Generalplanung)
Bauphysik: IBO (Österreichisches Institut
für Baubiologie und -ökologie)
Bauträger: Fa. Gugler cross media
Baujahr: Fertigstellung ist für 2014 geplant
Standort: Nähe Melk (NÖ)
Funktion: Betriebsgebäude (Druckerei) mit
Büro
Typologie: Sanierung und Neubau eines
Betriebsgeländes einer Druckerei
Energiekonzept: Plus-Energie-Gebäude für
die Büroanwendungen
Heizwärmebedarf: k.A. (Planungsstadium)
Tabelle 7: Kenndaten Leuchtturmprojekt Gugler (Quelle: GrAT, Daten siehe Quellenverzeichnis)
Konzept
Das Konzept des „Leuchtturmprojekts Gugler cross media“ ist zero emission, zero energy
und zero waste. Angestrebt wurde also eine Gebäudelösung, die keine Emissionen
verursacht, keine Energiezufuhr benötigt und nach der Lebensdauer keinen Abfall produziert.
Die architektonische Ausführung erfolgt mittels Sanierung eines bestehenden
Gebäudekomplexes und Erstellung eines Neubaus, dessen Hülle in Passivhausstandard
ausgeführt wird. Der Bürobereich wird in Plus-Energie-Gebäude-Standard ausgeführt. Dabei
werden lokale Rohstoffe wie Stroh eingesetzt.
Geplante Innovationen






Abdeckung des Energiebedarfs aus Produktionsabwärme, Solarenergie, Windenergie
und voraussichtlich Grundwasser
Untersuchung der Verwendung eines Druckluftspeichers zur Kurzzeitspeicherung von
elektrischer Energie
Hocheffiziente Lüftungsanlage mit Wärme- und Feuchterückgewinnung
Luftführung in den Hallen möglichst an Kolbenströmung angelehnt, um
Lüftungseffizienz zu erhöhen
Abwärmenutzung: Kühlwasser der Druckmaschinen, Abluft der Druckmaschinen zur
Beheizung des Altbaus, Vorheizung der Bodenplatten in den Hallen während dem
Herbst
Biomasseheizung (Stroh und/oder Hackschnitzel) als Backup-System
25
4.4. Energieautonome Passivhäuser unter extremen Bedingungen
Die hier vorgestellten energieautonomen Passivhäuser müssen nicht nur auf die
Herausforderung reagieren, dass sie vom Energienetz abgeschnitten sind und sich
eigenständig mit Energie und Wasser versorgen. Sie sind auch unter extremen Bedingungen
errichtet worden (keine Anlieferstraßen) und müssen ihren Betrieb unter extremen
klimatischen Bedingungen (zum Beispiel Kälte im Winter) aufrechterhalten.
4.4.1. Schiestlhaus
Abbildung 26: Schiestlhaus (Quelle: Hannes Resch, ÖTK)
Abbildung 27 (links): Schiestlhaus (Quelle: pos architekten ZT KG)
Abbildung 28 (rechts): Aufenthaltsraum Schiestlhaus (Quelle: pos architekten ZT KG)
26
Kenndaten
Architektur: Arge pos architekten ZT-KEG
und Treberspurg & Partner Architekten ZTGmbh und DI Marie Rezac
Bauphysik: Technisches Büro Hofbauer,
Büro für energiebewusstes Bauen, Stieldorf
(Simulation), IBO – Österreichisches Institut
für Baubiologie und -ökologie (Blower Door,
Simulation)
Bauträger: ÖTK Österreichischer
Touristenklub
Fertigstellung: 2005
Standort: Hochschwab (Steiermark), 2154
m ü.M.
Funktion: Berghütte (Tourismus),
Schutzhütte
Typologie: freistehendes Gebäude
Energiekonzept: energieautonomes
Passivhaus
Heizwärmebedarf: 10,96 kWh/m2a
(Dynamische Simulation mit WAEBED)
(nach TRNSYS 12,9 kWh/m2a)
Tabelle 8: Kenndaten Schiestlhaus (Quelle: GrAT, Daten siehe Quellenverzeichnis)
Konzept
Die Passivbauweise erforderte eine kompakte Gebäudeform und die Öffnung der Fassade
nach Süden. Vor der Sonnenterrasse ist ein Band aus Photovoltaikzellen angebracht,
wodurch in einem Normaljahr 70 % des Strombedarfs gedeckt werden können. Die
durchgehend beheizten Räume wie Küche, kleiner Gastraum und Personalräume wurden
möglichst kompakt als Kernzone angeordnet. Dadurch entsteht eine weitere Zone, die
heizungstechnisch nach Bedarf hinzugeschaltet werden kann.
Die Ausführung des zweigeschoßigen Gebäudes erfolgte in Holzriegelbauweise. Dazu wurde
heimisches Holz verwendet, die Oberflächen wurden mit Wachs und Öl behandelt. Eine Beund Entlüftungsanlage temperiert die Zuluft über Luft-Luft-Wärmetauscher und
Nachheizregister. Die Trinkwasser- und Brauchwasserversorgung erfolgt aus
Niederschlägen. Des Weiteren wurden eine biologische Abwasserreinigungsanlage aus
Komposttoiletten, Tropfkörperanlagen und eine Nachklärung mit Rezirkulation ausgeführt.
99 % der Abwässer können so dem natürlichen Kreislauf wieder zugeführt werden. Da der
Standort nahe den Hochquellwasserleitungen für Wien und Graz liegt, musste besonders auf
die Entsorgung Rücksicht genommen werden.
Das Schiestlhaus verfügt über ein Pflanzenöl-BHKW und Energieverbrauchsmonitoring mit
Fernüberwachung. So wurden mehrere energierelevante Elemente zu einem innovativen,
27
nachhaltigen Gesamtkonzept verarbeitet. Das Schiestlhaus kann sich mit 100 %
erneuerbarer Energie selbst versorgen und auch die Trinkwasseraufbereitung und
Abwasserentsorgung gewährleisten.
Abbildung 29: Schiestlhaus Haustechnik-Schema (Quelle: pos architekten ZT KG)
Innovationen




Weltweit erstes alpines Passivhaus
Innovative Aufteilung in unterschiedlich temperierte Wohnzonen (maximale
Temperatur im Küchenbereich)
Oberflächenbehandlung von Holz ausschließlich mit Wachs und Öl
Trink- und Brauchwasserversorgung aus Niederschlägen
Projektentwicklung
Für die Planung haben die pos ArchitektInnen mit einem Team von BauphysikerInnen,
weiteren ProfessionistInnen und dem IBO (dem Österreichischen Institut für Baubiologie und
-ökologie) zusammengearbeitet. Grundlage bildete ein Studienprojekt von Marie Rezac an
28
der TU Wien, das von der Architektengruppe solar4alpin (Rezac/Stieldorf/Oettl/Treberspurg)
weiterentwickelt wurde. Die Bauteile wurden mit dem Programm ÖKOINFORM
(http://www.ecology.at/oekoinform/) auf ihre ökologische Verträglichkeit geprüft. Das
Schiestlhaus wurde im Rahmen der Programmlinie „Haus der Zukunft“ entwickelt.
Das Klima war ausschlaggebend dafür, den Grad der Vorfertigung so hoch wie möglich
anzusetzen. Das Fertigteilsystem wurde an die Bedingungen angepasst. Die Anlieferungen
erfolgten mittels Materialseilbahn und Hubschrauber, sodass eine effiziente Logistik geplant
werden musste.
Das Schiestlhaus wurde mit dem 1. Preis des Energy Globe Award in der
Bundesländerkategorie ausgezeichnet und ist auch Ford-Umweltpreisträger.
Abbildung 30: Bau des Schiestlhauses (Quelle: Vinzenz Harrer)
Kurzer Film zur Baudokumentation:
http://www.hausderzukunft.at/publikationen/film_s-house_schiestlhaus.html
Diashow:
http://www.hausderzukunft.at/diashow/schiestlhaus/index.htm?slide=1
29
4.4.2. Monte-Rosa-Hütte
Abbildung 31: Monte-Rosa-Hütte (Quelle: francofranco56;
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Monte_Rosa_Hutte.JPG?uselang=de)
Abbildung 32: Innenraum der Monte-Rosa-Hütte (Quelle: Hwking;
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Neue_Monte_Rosa_Huette4.JPG?uselang=de)
Kenndaten
Architektur: ETH-Studio Monte Rosa
(Zürich), Bearth & Deplazes Architekten AG
(Chur)
Bauträger: Sektion Monte Rosa des SAC
Fertigstellung: 2009
Standort: Zermatt, Oberwallis (CH), 2883 m
ü.M.
Funktion: Berghütte mit kleiner Wohnung
für den Wirt
Typologie: freistehendes Gebäude mit
individueller Form
Energiekonzept: energieautonom,
Schweizer Minergie P-Standard
(entspricht dem Passivhaus-Standard)
Heizwärmebedarf: k.A.
Tabelle 9: Kenndaten Monte-Rosa-Hütte (Quelle: GrAT, Daten siehe Quellenverzeichnis)
Konzept
Die fünf Geschoße, die 120 Nächtigungsplätze bieten, stehen auf einem oktogonalen
Stahlbetonsockel. Die Gebäudegeometrie in Anlehnung an die Form eines Bergkristalls ist
energetisch sinnvoll, da das Volumen mit einer möglichst kleinen Oberfläche ausgeführt
wurde.
30
Das Gebäude wurde in Holzbauweise hergestellt, einen starken Kontrast bildet dazu die
Aluminiumhülle. Nachhaltige Energienutzung wurde mit einer Photovoltaik-Anlage und
thermischen Sonnenkollektoren, einer Belüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, einem
Wasserkreislauf für Toilettenanlage und Waschmaschine sowie mit intelligenter Haustechnik
und einem mit Rapsöl betriebenen Blockheizkraftwerk verwirklicht. Das Wasser stammt aus
einer nahe gelegenen Kaverne. Die benötigte Energie wird zu 90 % selbst produziert. Der
Energieverbrauch der neuen Hütte ist aufgrund der Wasserwiederaufbereitung höher als der
der alten, die resultierenden CO2-Emissionen konnten aber um mehr als zwei Drittel gesenkt
werden, da durch die Speicherung und Mehrfachnutzung des Wassers keine Schmelzung
von Schnee für den Betrieb notwendig ist.
Innovationen



Die Wasserversorgung beruht auf Wiederverwendung und Sammeln von
Schmelzwasser in den entsprechenden Jahreszeiten, sodass ganzjährig keine
zusätzliche Schmelzung von Schnee nötig ist.
Eigene meteorologische Station: Zur Perfektion der Ökobilanz werden auch
Wetterdaten (Temperaturen und Einstrahlung) und Besucherdaten in das System
eingespeist. So kann das Gesamtsystem vorausschauend geregelt werden.
Einzelne vorfabrizierte Elemente: leicht genug, sodass kein Großhelikopter zum
Einsatz kommen musste.
Projektentwicklung
Abbildung 33: Bauphase der Monte-Rosa-Hütte, Transport der Bauteile mit dem Helikopter (Quelle:
Hans Zurniwen)
31
Die „Berghütte der Zukunft“ wurde zum 150-jährigen Jubiläum der ETH Zürich errichtet.
Diese hat das innovative Konzept gemeinsam mit SAC, dem Schweizer Alpin-Club,
entwickelt. Die Planungszeit betrug sechs Jahre, wovon die ersten vier gemeinsam mit
StudentInnen ausgeführt wurden. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit VertreterInnen
der Industrie und ExpertInnen des Schweizer Alpin-Clubs war Bestandteil der studentischen
Erarbeitung und konnte so bereits in der universitären Lehre vermittelt werden.
Die Bauphase erstreckte sich über zwei Sommer. Die Holzelemente wurden vorfabriziert. Die
digitale Fabrikation ermöglichte, die Elemente detailgetrau zu konstruieren, ohne dass ein
Element einem anderen gleicht. So weit wie möglich wurden die Teile auf Schienen und
Straßen zum Bauort transportiert, das letzte Stück erfolgte über den Transport per
Helikopter.
Die Monte-Rosa-Hütte war unter anderem an der World Expo in Japan (2005) und an der
Biennale in Sao Paulo (2007) und ist im Schweizerischen Architekturmuseum seit 2008
vertreten. Ebenfalls 2008 wurde sie mit dem Holcim Award Bronze 2008 Europe der Holcim
Foundation for Sustainable Construction ausgezeichnet.
Filmtipp: http://www.neuemonterosahuette.ch/film1.php
4.5. Passivhaus als Fertigteilhaus
Aufgrund der Qualitätskontrolle ist es sinnvoll, möglichst viele Passivhaus-Elemente
vorzufertigen. Es gibt auch die Möglichkeit, Passivhäuer komplett als (schlüsselfertige)
Fertigteilhäuser zu beziehen. Da die Innovation Passivhaus einen starken gesellschaftlichen
Bedarf beantwortet, ist das Fertigteilhaus eine Möglichkeit, den innovativen Ansatz zu
standardisieren und BauherrInnen zugänglich zu machen, ohne dass sie sich mit der
Planung grundlegend auseinandersetzen müssen.
Abbildung 34: Fertigteilhaus in Passivhaus-Bauweise von Buchner-Holzbaumeister (Quelle: Buchner
GesmbH Holz Bau Meister)
32
4.6. Innovative Beispiele für Bauen mit Recyclingmaterialien
Beim Recycling werden Materialien verwendet, die schon in Umlauf sind, es werden also
keine neuen hergestellt. Daher entfällt der Energieaufwand, der bei der Produktion anfallen
würde. Durch das Recycling im möglichst unveränderten Zustand entfallen nicht nur
Produktionskosten und Energieaufwand, es entsteht auch eine spezielle „RecyclingÄsthetik“. Möglichst kurze Transportwege tragen weiter zum Einsparen von Energie bei.
4.6.1. Palettenhaus
Abbildung 35: Palettenhaus in Brüssel (Quelle: Gregor Pils & Andreas Claus Schnetzer;
http://www.palettenhaus.com)
Kenndaten
Architektur: Andreas Claus Schnetzer und
Gregor Pils
Bauphysik: Arbeitsgruppe Nachhaltiges
Bauen (Dr. DI Klaus Kreč, Dr. DI Karin
Stieldorf)
Ersterstellung: 2008
Standorte: Museumsquartier (Wien), Linz,
Venedig (I), Johannesburg (ZA) und andere
Funktion: Ausstellungsraum, (temporärer)
Wohnraum
Typologie: freistehender quaderförmiger
Raum
Energiekonzept: Wettbewerbseinreichung
in Passivhaus-Bauweise
Heizwärmebedarf: ca. 24 kWh/m2a
(Simulationsprogramm WAEBED)
Tabelle 10: Kenndaten Palettenhaus (Quelle: GrAT, Daten siehe Quellenverzeichnis)
33
Konzept
Abbildung 36: Palettenhaus Konzeptdarstellungen (Quelle: Gregor Pils & Andreas Claus Schnetzer;
http://www.palettenhaus.com)
Abbildung 37: Palettenhaus Konzeptdarstellungen (Quelle: Gregor Pils & Andreas Claus Schnetzer;
http://www.palettenhaus.com)
34
Grundelement der Konstruktion bildet die einfache „Eurotransportpalette“, eigentlich ein
Abfallprodukt, das nach seiner Funktion als Warenverpackung als Baumaterial verwendet
wurde. Dadurch entsteht eine flexible, modulare Struktur, die beliebig erweitert, abgebaut
und an einem anderen Ort wieder aufgebaut werden kann.
Die Paletten werden sowohl für Fußboden-, Decken- und Wandelemente als auch als
Sonnenschutz eingesetzt. Bei der ersten Realisierung im Wiener Museumsquartier wurden
800 Paletten verwendet. Regenwasser wird übers Dach abgeleitet, in einem Wasserspeicher
gesammelt und als Brauchwasser für die Toilette wiederverwendet. Das Gebäude entspricht
sowohl den Anforderungen von Industrieländern als auch denen von Entwicklungsländern.
Vorgesehen ist, dass im mitteleuropäischen Raum mit Zellulosedämmung oder anderen
Dämmstoffen, Wärmeschutzverglasung und kontrollierter Wohnraumlüftung gearbeitet wird
und so sehr kostengünstig ein Raum hergestellt werden kann, der zum Beispiel ein
„Wochenendhaus zum Mitnehmen“ sein kann. In Entwicklungsländern kann die einfache
Konstruktion mit lokalen ArbeiterInnen errichtet werden. Auch Stroh, Sand, Federn oder Erde
können als Füllmaterial verwendet werden. Die entstehenden Zwischenräume dienen als
Installationsebene.
Innovationen



Temporärer Raum zu Wohn- oder Ausstellungszwecken in verschiedenen lokalen
Kontexten
Umwandlung eines global verfügbaren Abfallprodukts zu einer hochwertigen und
flexiblen Architektur
Patentiertes Recycling-Verfahren
Projektentwicklung
Abbildung 38 (links): Palettenhaus in Venedig (Quelle: Gregor Pils & Andreas Claus Schnetzer;
http://www.palettenhaus.com)
Abbildung 39 (rechts): Palettenhaus in Linz (Quelle: Gregor Pils & Andreas Claus Schnetzer;
http://www.palettenhaus.com)
35
Abbildung 40: Palettenhaus in Südafrika (Quelle: Gregor Pils & Andreas Claus Schnetzer;
http://www.palettenhaus.com)
Entworfen wurde das Palettenhaus im Rahmen der European student competion on
sustainable architecture gau:di von den beiden Studenten Andreas Claus Schnetzer und
Gregor Pils der TU Wien. Sie wurden dabei von Karin Stieldorf und Pekka Janhunen betreut.
Die Grundidee war, einen Raum herzustellen, der kostengünstig an verschiedenen Räumen
temporär aufgebaut werden kann. Die Aufgabe war, ein minimum house for leisure at the
XXI century zu entwerfen, das die beiden auch als Startpunkt für globale Verantwortung
herangezogen haben, indem sie verschiedene Adaptierungen für Entwicklungsländer
aufgezeigt haben. Das Palettenhaus wurde patentiert.
Erstmals wurde das Palettenhaus 2008 auf der Architekturbiennale in Venedig vorgestellt.
2009 wurde das erste Low-Cost-Gebäude in Johannesburg in den Magagula Heights, einem
Township der südafrikanischen Stadt, mit den Füllstoffen Lehm und Stroh umgesetzt. Das
Gebäude versteht sich dabei als „Hilfe zur Selbsthilfe“. Weitere Nachnutzungen für soziale
Zwecke sind leicht erreichbar, ebenso Gruppierungen, die zu dorfähnlichen Strukturen
führen. Auch für Katastropheneinsätze ist der Einsatz angedacht.
Schauen Sie nach auf YouTube!
Palettenhaus der TU Wien fährt nach
Venedig
Dauer: 2:23 min.
Quelle:
http://www.youtube.com/watch?v=-tEND1J9_gs
36
4.6.2. Villa Welpeloo
Abbildung 41: Villa Welpeloo (Quelle: Erik Stekelenburg)
Kenndaten
Architektur: 2012 Architecten
Bauphysik: k.A.
Bauträger: T. J. Knol, I. J. C. Blans
Jahr: 2006–2009
Standort: Enschede (NL)
Funktion: Wohnen, Kunstspeicher,
Ausstellungsraum
Typologie: freistehende individuelle Form
Energiekonzept: k. A.
Heizwärmebedarf: k. A.
Tabelle 11: Kenndaten Villa Welpeloo (Quelle: GrAT, Daten siehe Quellenverzeichnis)
Konzept
Die Architekten der Villa Welpeloo nennen das angewandte Baukonzept Superuse Method,
was für innovatives Recycling von „Abfallprodukten“ in möglichst unveränderter Form aus der
unmittelbaren Umgebung steht. Dadurch können lange Transportwege vermieden werden.
Rund 60 % des Baumaterials konnten für die Konstruktion aus Recyclingmaterialien
bereitgestellt werden, beim Innenausbau waren es sogar 90 %.
Enschede als ehemaliges Zentrum der Textilindustrie eignete sich für dieses Konzept
aufgrund der aufgelassenen Fabriken besonders. Die tragende Struktur besteht aus
wiederverwendeten Stahlprofilen einer einzigen Maschine, die zur textilen Produktion
37
hergestellt wurde. Auch ein ehemaliger Paternoster (ein Aufzug) fand in der Tragkonstruktion
Verwendung. Für die Dämmung wurde das ehemalige Nebengebäude herangezogen.
Den Kern des Hauses bildet ein Kunstspeicher für die KunstsammlerInnen, die Wohnräume
dienen auch als Ausstellungsfläche. Die Wiederverwendung der gesammelten Materialien
kam dem Budget der jungen KunstsammlerInnen sehr entgegen. Bei all diesen
Wiederverwendungen war ein Umdenken der PlanerInnen bezüglich Form und Konstruktion
nötig, um zu dieses Ergebnis zu erzielen.
Innovationen
Abbildung 42: Recyclingelemente der Villa Welpeloo (Quelle: 2012 Architecten)





Primäre Tragkonstruktion besteht aus einer Maschine zur textilen Produktion einer
Fabrik
Holzschindeln für Oberflächenabschluss aus ausrangierten Kabelrollen (1000 Stück),
wärmebehandelt
Dach und Böden: wiederverwendete Bodenbretter
Großteil der Fenster aus Glasabfällen einer nahe gelegenen Glasfabrik
Fassadendämmung aus Polystyrolverschnitten eines benachbarten
Wohnwagenherstellers
38




Küchenschränke und Regale aus Werbetafeln
Badezimmerwände aus komprimierten Einweg-Kaffeetassen (smileplastic)
Halogenstrahler-Armaturen aus Speichen alter Regenschirme (extra gesammelt) von
Studio En-Fer
Der zum Bau nötige Scherenkran wurde in die Innenausstattung miteinbezogen und
kann zum Beispiel Kunstwerke ins Obergeschoß transportieren.
Projektentwicklung
Jan Jongert und Jeroen Bergsma aus dem Team waren schon als Studenten der TU Delft
auf der Suche nach wiederverwendbarem Material für ihre kleinmaßstäblichen Modelle. So
kamen sie auf die Idee, mit dieser Methode ein Gebäude zu planen. Dabei wurden die
Fabriken, die für den Ausbau der Materialien verwendet werden konnten, mit Google Maps
ausfindig gemacht. Miteinbezogen wurden Orte, die sich im Umkreis von 15 km rund um die
Baustelle befinden. Durch aufwendige Recyclingaktionen betrug die Bauzeit 3 Jahre.
Abbildung 43: Recherche von recyclingfähigen Materialien im Umfeld der Villa Welpeloo (Quelle: 2012
Architecten)
39
Abbildung 44: Villa Welpeloo: Tragkonstruktion aus einer ausrangierten Textilmaschine (Quelle: 2012
Architecten)
4.7. Zum Üben ...
Aufgaben zum Üben oder als Anregung für den Unterricht
Aufgabe 7: Vergleichen Sie die beiden Gebäude „Passivmehrfamilienhaus Mühlweg“ und
„Generationen Wohnen am Mühlgrund“ anhand der verwendeten Materialien. Betrachten Sie
dazu auch die Abbildungen.
Aufgabe 8: Welche besonderen Erfordernisse entstehen bei dem Anliegen, ein Schwimmbad
energieeffizient zu planen? Welche Potenziale ergeben sich dadurch? Oder anders gefragt:
Warum kann gerade ein Schwimmbad eine Vielzahl von Innovationen hervorbringen?
Aufgabe 9: Recherchieren Sie den Stand der Projektentwicklung des Leuchtturmprojekts
„Gugler cross media“. Wie weit ist dieses Projekt in der Umsetzung? Welche Innovationen
wurden tatsächlich umgesetzt?
Aufgabe 10: Vergleichen Sie die beiden Berghütten „Schiestlhaus“ und „Monte-Rosa-Hütte“
anhand ihrer Gebäudegeometrie und des Einsatzes von ökologischen Baustoffen.
Aufgabe 11: Fallen Ihnen beim Vergleich der Innovationen und Bauweisen der beiden
Berghütten Schiestlhaus und Monte-Rosa-Hütte Ähnlichkeiten auf, die sich durch die
Energieautonomie ergeben?
Aufgabe 12: Recherchieren Sie diese beiden oder eines dieser beiden Plus-EnergieGebäude: Plus-Energie-Gebäude Wohnhausanlage Partriasdorf (z. B. auf
http://www.nextroom.at/building.php?id=16741) und TANNO meets GEMINI – ökologisches
Plus-Energie-Doppelhaus (z. B. auf http://www.nextroom.at/building.php?id=18943)
Finden Sie zunächst die Kenndaten der Gebäude heraus (siehe Tabelle Kenndaten).
40
Kenndaten
Architektur:
Bauphysik:
Bauträger:
Fertigstellung:
Standort:
Funktion:
Typologie:
Energiekonzept:
Heizwärmebedarf:
Danach beantworten Sie folgende Fragen:
- Wie beschreiben Sie das Konzept des Gebäudes? Wie wurde auf die Anforderung der
Energieeffizienz reagiert? Wurden nachwachsende Rohstoffe verwendet? Wofür wird der
Energieüberschuss verwendet?
- Welche Innovationen wurden bei den Projekten entwickelt?
- Wie hat sich das Projekt entwickelt? Waren dabei Förderungen maßgeblich? Wurde das
ausgeführte Projekt prämiert? Hat an der Planung ein interdisziplinäres Team gearbeitet?
Zusatzaufgabe: (erhöhter Schwierigkeitsgrad)
Vergleichen Sie abschließend die beiden Gebäude. Wie bewerten Sie den Einsatz von
Baustoffen und Ressourcen? Wie bewerten Sie die Gebäudegeometrie?
Aufgabe 13: Welche eigenen Ideen sind Ihnen beim Betrachten der verschiedenen Beispiele
eingefallen? Wie könnte die Energieeffizienz bei diesen Ideen gesteigert werden? Sind dafür
besondere Nutzungen von Relevanz? Welche Materialien würden Sie verwenden?
Aufgabe 14: Welche Verwendungsmöglichkeiten im Baubereich sehen Sie noch für recycelte
Europaletten? Oder haben Sie andere Ideen für ausgediente Produkte, die im Baubereich
recycelt verwendet werden können?
Aufgabe 15: Welche Ressourcen stehen in Ihrer nächsten Umgebung zur Verfügung, um im
Bauwesen recycelt zu werden? Recherchieren Sie dabei ähnlich wie im Projekt Villa
Welpeloo. Für welche Nutzung könnten sich diese recyclingfähigen Materialien eignen?
41
Aufgabe 16: Recherchieren und vergleichen Sie weitere innovative Baubeispiele. Im
Anschluss an die Aufgabenstellung sind weitere Beispiele aufgelistet.
Finden Sie zunächst die Kenndaten der Gebäude heraus (siehe Tabelle Kenndaten oben).
Danach beantworten Sie folgende Fragen:
- Wie beschreiben Sie das Konzept des Gebäudes? Wie wurde auf die Anforderung der
Energieeffizienz reagiert? Wurden nachwachsende Rohstoffe verwendet? Wofür wird der
Energieüberschuss verwendet?
- Welche Innovationen wurden bei den Projekten entwickelt?
- Wie hat sich das Projekt entwickelt? Waren dabei Förderungen maßgeblich? Wurde das
ausgeführte Projekt prämiert? Hat an der Planung ein interdisziplinäres Team gearbeitet?
Weitere Beispiele für die Aufgabenstellung:
- Büro- und Schulungsgebäude in Ried (Holz, Schafwolle, regionaler Kontext)
http://www.nextroom.at/building.php?id=32907
- Gemeindezentrum St. Gerold (Passivhaus, Einbindung in den regionalen Kontext durch
Materialwahl)
http://www.nextroom.at/building.php?id=32837
- Passivwohnhaus Universumstraße (Kompaktheit)
http://www.nextroom.at/building.php?id=34670
http://www.pos-architecture.com/architektur/
- Green BILLA Perchtoldsdorf
https://www.oegnb.net/zertifizierte_projekte.htm
- SPAR Supermarkt in Graz: Erster energieautonomer Supermarkt Österreichs
http://www.detail.de/daily/energieautarker-supermarkt-in-graz-eroffnet-7880/
- Energy Base – Bürogebäude der Zukunft
https://www.oegnb.net/zertifizierte_projekte.htm
http://www.pos-architecture.com/architektur/
- Christophorus Haus
http://www.hausderzukunft.at/results.html/id2801
- SIP Passivhaus Fertigteilhaus
https://www.oegnb.net/zertifizierte_projekte.htm
Bitte beachten Sie, dass in den nächsten Jahren neue Beispiele zur Verfügung stehen
werden. Für die Recherche können Sie weiters verwenden:
http://www.hausderzukunft.at
http://www.klimaaktiv-gebaut.at/
https://www.oegnb.net/zertifizierte_projekte.htm
http://www.nextroom.at
42
5. Förderung innovativer Baukonzepte
Wodurch können innovative Baukonzepte gefördert werden? Einerseits muss das
Zustandekommen der Innovationen gefördert werden, andererseits aber auch die
Standardisierung.
Forschungsförderungen unterstützen sowohl technische Entwicklungen in der
Grundlagenforschung als auch die Anwendung der entwickelten Innovationen. Sie haben
aber auch die Aufgabe, die Ausbildung von Personen zu fördern. Es gibt
Forschungsprogramme auf nationaler und auf internationaler Ebene.
Ein Förderprogramm auf nationaler Ebene ist in Österreich beispielsweise „Haus der
Zukunft“, ein Forschungs- und Technologieprogramm des Bundesministeriums für Verkehr,
Innovation und Technologie. Schwerpunkte sind Energieeffizienz, ausgehend von der
solaren Niedrigenergiebauweise und dem Passivhaus-Konzept, und die Nutzung
ökologischer Baustoffe und nachwachsender Rohstoffe. Gefördert werden Entwicklung und
Umsetzung von innovativen Konzepten.
Interdisziplinärer Austausch ist für Forschung und das Entstehen von Innovationen
besonders wichtig. Bei allen innovativen Baukonzepten war für die Umsetzung jeweils ein
Team aus BauphysikerInnen, StatikerInnen, ArchitektInnen und vielen mehr erforderlich.
Wettbewerbe und Preise rufen Innovationen gezielt hervor, indem zu einem bestimmten
Thema Personen und/oder Institutionen angesprochen werden. Beispiele sind der Solar
Declathon oder ICSAD (International Competition on Sustainable Architecture and Design).
Beim Solar Declathon werden StudentInnenteams vom US-Ministerium für Energie
aufgerufen, zwei Jahre lang an autonomen Gebäudekonzepten zu arbeiten, deren
Energiebedarf alleine durch Sonnenenergie gedeckt wird. Für den Solar Declathon 2013
konnten sich StudentInnen der Fakultät für Architektur und Raumgestaltung der TU Wien mit
ihrem eingereichten Entwurf qualifizieren. Das vorfabrizierte Haus muss in den USA binnen
zwei Wochen errichtet werden. Beim ICSAD – organisiert von der Gruppe Angepasste
Technologie – wurden studentische Teams auf globaler Ebene eingeladen, Lösungen für
nachhaltige Architektur zu entwickeln.
Abbildung 45: Präsentation ICSAD, Shanghai 2010 (Quelle: GrAT)
43
Studentische Wettbewerbe haben Vorbildwirkung: Ein weiteres Beispiel der TU Wien ist der
Blue Award, der alle zwei Jahre vom Institut für Raumgestaltung und nachhaltiges Entwerfen
der TU Wien für studentische Projekte im Bereich von Architektur, Regionalplanung und
Städtebau ausgeschrieben wird. Das Preisgeld 2012 betrug 20.000 Euro.
Es gibt aber auch Preise, wie zum Beispiel den Bauherrenpreis, die die Umsetzung und
Finanzierung von Innovationen prämieren.
Demonstrationsgebäude entstehen oft im Rahmen von Forschungsförderungen als
Prototypen. Dabei können innovative Bauweisen getestet werden. Diese Demonstrationen
der neuen Bautechniken werden veröffentlicht und wenn möglich einem möglichst breiten
Publikum zugängig gemacht.
Wissenstransfer und Publikationen sorgen dafür, dass Innovationen in der Gesellschaft
etabliert werden. Dieser Bereich beinhaltet die Weiterbildung von PlanerInnen sowie die
Sensibilisierung von BauherrInnen durch Workshops, Messeauftritte, gezielte Ausbildungen,
Webseiten und vieles mehr. Der internationale Austausch unter ForscherInnen findet nicht
nur in Publikationen in fachspezifischen Zeitschriften, sondern auch bei der Vernetzung auf
internationalen Konferenzen statt.
Eine Übersicht über Konferenzen zum Thema Nachhaltigkeit bietet:
http://www.conferencealerts.com/sustain.htm
Eine Plattform zum Austausch über Innovationen im Bauwesen ist zum
Beispiel: http://www.bauinnovationen.ch
5.1. Zum Üben ...
Aufgaben zum Üben oder als Anregung für den Unterricht
Aufgabe 17: Welche Maßnahmen sind entscheidend, um eine Innovation hervorzubringen,
welche sind entscheidend, um sie in der Gesellschaft zu etablieren (Standardisierung)?
44
6. Schluss
Innovationen verändern nicht nur das gebaute Umfeld, wie die vorgestellten Beispiele
gezeigt haben. Sie haben auch große Auswirkungen auf Gesellschaft und Alltag. Waren
Passivhäuser grundsätzlich darauf ausgelegt, dass ein intelligentes System Entscheidungen
wie Heizen, Öffnen von Fenstern, Einschalten von Kühlung und so weiter zentral gesteuert
übernimmt, wurde in den letzten Jahren vermehrt an der Individualisierung gearbeitet, um
größtmögliche Flexibilität zu erreichen. Nur wenn Gebäude auf die Bedürfnisse der
BenutzerInnen zugeschnitten sind, dann werden sie optimal, also effizient, genutzt. Beim
Heizwärmebedarf kommt es zum Beispiel zu erheblichen Unterschieden zwischen dem bei
der Planung errechneten Wert und dem gemessenen Wert, bei dem das Nutzerverhalten
eine wesentliche Rolle spielt. Ebenfalls gibt es zwischen den verwendeten Berechnungstools
(wie zum Beispiel Passivhaus Projektierungs Paket, kurz PHPP, oder Energieausweis nach
OIB-Richtlinie 6) große Unterschiede in der Berechnung des Heizwärmebedarfs.
Technische Innovationen können für mehr Komfort sorgen und umweltfreundliches Bauen
unterstützen. Während in einigen Ländern der Welt geradezu urbane Komplexe entstehen,
die das soziale Leben stark bestimmen, wird in anderen Partizipation eingefordert. So führt
die Forderung nach Grün in den immer größer werdenden Städten dazu, dass immer mehr
Architekturbüros visionäre Entwürfe hervorbringen, die diesem Anliegen entgegenkommen.
Abbildung 46: Vertikale Urban Farms (Quelle: Cjacobs627;
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Vertical_farm2.jpg)
Technische Innovation voranzutreiben führt aber alleine nicht zum Ziel. Einen anderen Weg,
die Lebensweise nachhaltiger zu gestalten, wurde an der Schweizer ETH Zürich entwickelt:
die 2000-Watt-Gesellschaft, ein energiepolitischer Ansatz, um den Gesamtenergiebedarf von
6500 W auf 3500 W zu reduzieren. Zusätzlich soll auch der CO2-Ausstoß auf 1 Tonne pro
Person im Jahr verringert werden. Diese Ziele sollen bis 2150 realisiert werden. Zur
Qualitätskontrolle wurden ein 2000-Watt-Rechner und weitere Instrumente zur
Nachhaltigkeitsbeurteilung entwickelt. Dieses Konzept kann sowohl auf Regionen als auch
auf Bauprojekte angewendet werden. Dabei will die Fachstelle der 2000-Watt-Gesellschaft
bei den Bereichen Wohnen, Mobilität, Ernährung, Konsum und Energiebereitstellung, also
auch beim Lebensstil, ansetzen. Die bewohnte Fläche pro Kopf, das Mobilitätsverhalten und
das NutzerInnenverhalten im Gebäude sind hier besonders relevant. Daran Änderungen
vorzunehmen, ist weit schwieriger, als auf technische Neuerungen zu setzen, aber gute
Bauprojekte tragen einen wesentlichen Teil bei.
45
Technische Innovationen können also nur zusammen mit einem nachhaltigen Lebensstil zur
Schonung von Ressourcen und der effizienten Nutzung von Energie beitragen.
6.1. Zum Üben ...
Aufgaben zum Üben oder als Anregung für den Unterricht
Aufgabe 18: In welcher Wohnumgebung möchten Sie in zehn Jahren leben? Welche
Ressourcen würde Ihr Traumhaus/Ihre Traumwohnung verbrauchen? Wo könnten Sie
Energie sparen? Wie könnten Sie nachwachsende Ressourcen einplanen?
46
7. Quellen
Bauinnovationen Plattform: URL: http://www.bauinnovationen.ch/ (22.03.2012).
Blue Award Website: URL: http://www.blueaward.at/ (22.03.2012).
Energiesparhaus: URL: http://www.energiesparhaus.at/ (22.03.2012).
Fachstelle 2000-Watt-Gesellschaft: URL: http://www.2000watt.ch (06.04.2012).
Haus der Zukunft Website: URL: http://www.hausderzukunft.at/ (22.03.2012).
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http://webuser.hs-furtwangen.de/~heindl/inno-08ws-p01.pdf (22.03.2012).
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http://tuwien.academia.edu/KarinStieldorf/Papers/678222/Analyse_des_NutzerInnenverhalte
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TEC21 2012|7 Savoir vivre – 2000 Watt. Beschreibung der Ausgabe: URL:
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47
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48
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Elementfertigungshalle Obermayr. Auf Holzbauarchitektur.net: URL:
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und Produktion, zero emission, zero energy, zero waste. Auf der Website von Haus der
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Statements von Hr. DI Dunzendorfer, gugler cross media laut E-Mail vom 22.5.2012
Zegler, Thomas (2011): Innovationsleuchtturm gugler cross media, ökoeffektive
Plusenergiedruckerei. Vortrag 31.11.2011. URL:
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http://www.hausderzukunft.at/highlights/palettenhaus.htm (05.04.2012).
50
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Palettenhaus auf Architonic: URL: http://www.architonic.com/aisht/palettenhaussparch/5101057 (05.04.2012).
Palettenhaus auf Baunetz Wissen: URL:
http://www.baunetzwissen.de/objektartikel/Nachhaltig-Bauen-Palettenhaus_787247.html
(05.04.2012).
Palettenhäuser für die Townships (2010) auf FM4: URL: http://fm4.orf.at/stories/1650279/
(05.04.2012).
Palettenhaus in Brüssel. Auf der Website des österreichischen Außenministeriums: URL:
http://www.bmeia.gv.at/kultur/bruessel/aktivitaeten/veranstaltungskalender/2009/palettenhau
s-in-bruessel.html (05.04.2012).
Palettenhaus in Magagula Heights, Südafrika (2011) auf Standard (Ansichtssache): URL:
http://derstandard.at/1297819769547/ Ansichtssache-Palettenhaus-in-Magagula-HeightsSuedafrika (05.04.2012).
Pallettenhaus-Website: URL: http://www.palettenhaus.com/ (05.04.2012).
Palleteshouse. GAU:DI Student Competition on Sustainable Architecture: URL:
http://www.eckelt.at/de/downloads/unternehmen/projektinfo-palettenhaus.pdf (05.04.2012).
Vom Öko-Lifestyle zur Flüchtlingsunterkunft. Auf Standard (2011): URL:
http://derstandard.at/1297819772597/ Palettenhaus-Vom-Oeko-Lifestyle-zurFluechtlingsunterkunft (05.04.2012).
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http://www.2012architecten.nl/projecten/enschede.html (05.04.2012).
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(05.04.2012).
Villa Welpeloo auf der Website der 2012 Architecten: URL:
http://2012architecten.nl/2009/10/villa-welpeloo/ (05.04.2012).
Villa Welpeloo (2011) auf Nextroom: URL: http://www.nextroom.at/building.php?id=34653
und http://www.nextroom.at/building.php?id=34653&sid=34481&inc=pdf (05.04.2012).
Villa Welpeloo: A Salvaged Home. Auf der Website von Electric Tree House: URL:
http://electrictreehouse.com/tag/villa-welpeloo/ (05.04.2012).
Villa Welpeloo finished. Auf der Superuse-Website (Materialübersicht): URL:
http://superuse.org/story.php?title=Villa-Welpeloo-finished-1 (05.04.2012).
51
8. Übersicht Aufgaben
Aufgabe 1: Was sind Innovationen im Baubereich? Fallen Ihnen Beispiele ein? ................... 4
Aufgabe 2: Welche Rolle spielt ein Prototyp für die Standardisierung einer Innovation?.......10
Aufgabe 3: Zählen Sie unterschiedliche Energiekonzepte des Bauwesens auf. ...................10
Aufgabe 4: Welche Baukonzepte verfügen über die Möglichkeit, Energie ins
Energieversorgungsnetz einzuspeisen? ........................................................................10
Aufgabe 5: Worin unterscheiden sich Plus-Energie-Gebäude und das energieautonome
Haus grundsätzlich? ......................................................................................................10
Aufgabe 6: Welche Innovationen oder Bauentscheidungen können dazu beitragen,
Ressourcen zu schonen? ..............................................................................................10
Aufgabe 7: Vergleichen Sie die beiden Gebäude „Passivmehrfamilienhaus Mühlweg“ und
„Generationen Wohnen am Mühlgrund“ anhand der verwendeten Materialien.
Betrachten Sie dazu auch die Abbildungen. ..................................................................40
Aufgabe 8: Welche besonderen Erfordernisse entstehen bei dem Anliegen, ein Schwimmbad
energieeffizient zu planen? Welche Potenziale ergeben sich dadurch? Oder anders
gefragt: Warum kann gerade ein Schwimmbad eine Vielzahl von Innovationen
hervorbringen? ..............................................................................................................40
Aufgabe 9: Recherchieren Sie den Stand der Projektentwicklung des Leuchtturmprojekts
"Gugler cross media“. Wie weit ist dieses Projekt in der Umsetzung? Welche
Innovationen wurden tatsächlich umgesetzt? ................................................................40
Aufgabe 10: Vergleichen Sie die beiden Berghütten „Schiestlhaus“ und „Monte-Rosa-Hütte“
anhand ihrer Gebäudegeometrie und des Einsatzes von ökologischen Baustoffen. ......40
Aufgabe 11: Fallen Ihnen beim Vergleich der Innovationen und Bauweisen der beiden
Berghütten Schiestlhaus und Monte-Rosa-Hütte Ähnlichkeiten auf, die sich durch die
Energieautonomie ergeben? .........................................................................................40
Aufgabe 12: Recherchieren Sie diese beiden oder eines dieser beiden Plus-EnergieGebäude: Plus-Energie-Gebäude Wohnhausanlage Partriasdorf (z. B. auf
http://www.nextroom.at/building.php?id=16741) und TANNO meets GEMINI –
ökologisches Plus-Energie-Doppelhaus (z. B. auf
http://www.nextroom.at/building.php?id=18943) ............................................................40
Zusatzaufgabe (erhöhter Schwierigkeitsgrad) ......................................................................41
Aufgabe 13: Welche eigenen Ideen sind Ihnen beim Betrachten der verschiedenen Beispiele
eingefallen? Wie könnte die Energieeffizienz bei diesen Ideen gesteigert werden? Sind
dafür besondere Nutzungen von Relevanz? Welche Materialien würden Sie verwenden?
......................................................................................................................................41
52
Aufgabe 14: Welche Verwendungsmöglichkeiten im Baubereich sehen Sie noch für recycelte
Europaletten? Oder haben Sie andere Ideen für ausgediente Produkte, die im
Baubereich recycelt verwendet werden können?...........................................................41
Aufgabe 15: Welche Ressourcen stehen in Ihrer nächsten Umgebung zur Verfügung, um im
Bauwesen recycelt zu werden? Recherchieren Sie dabei ähnlich wie im Projekt Villa
Welpeloo. Für welche Nutzung könnten sich diese recyclingfähigen Materialien eignen?
......................................................................................................................................41
Aufgabe 16: Recherchieren und vergleichen Sie weitere innovative Baubeispiele. Im
Anschluss an die Aufgabenstellung sind weitere Beispiele aufgelistet. ..........................42
Aufgabe 17: Welche Maßnahmen sind entscheidend, um eine Innovation hervorzubringen,
welche sind entscheidend, um sie in der Gesellschaft zu etablieren (Standardisierung)?
......................................................................................................................................44
Aufgabe 18: In welcher Wohnumgebung möchten Sie in zehn Jahren leben? Welche
Ressourcen würde Ihr Traumhaus/Ihre Traumwohnung verbrauchen? Wo könnten Sie
Energie sparen? Wie könnten Sie nachwachsende Ressourcen einplanen? .................46
53
9. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Nicht alle Innovationen werden sich letztendlich durchsetzen… (Quelle: Stefan
Prokupek, GrAT) ............................................................................................................ 4
Abbildung 2: Passivmehrfamilienhaussiedlung Mühlweg (Quelle: Bruno Klomfar,
http://www.klomfar.com) ................................................................................................11
Abbildung 3 (links) und 4 (rechts): Baustellenphase (Quelle: Untertrifaller Architekten ZT
GmbH) ..........................................................................................................................12
Abbildung 5 (links) und 6 (rechts): Passivhaus „Generationen Wohnen am Mühlgrund“
(Quelle: ARTEC Architekten) .........................................................................................13
Abbildung 7 (links) und 8 (rechts): Axonometrie und Schnitt des Gebäudes (Quelle: ARTEC
Architekten) ...................................................................................................................13
Abbildung 9: StudentInnenwohnheim Molkereistraße Fassade (Quelle: GrAT) ....................15
Abbildung 10: Grundriss des ersten Obergeschoßes (Quelle: Architekten Baumschlager &
Eberle) ..........................................................................................................................15
Abbildung 11: Längsschnitt (Quelle: Architekten Baumschlager & Eberle) ...........................16
Abbildung 12: Innenraum: Lichtschacht im Gangbereich, vom Erdgeschoß nach oben
fotografiert (Quelle: GrAT) .............................................................................................16
Abbildung 13: Schwimmbad Green Spa (Quelle: Klaus Bauer) ............................................17
Abbildung 14: Schnitt (Quelle: Architekten Ronacher) ..........................................................17
Abbildung 15 (links): Fertigungshalle Obermayr (Quelle: Obermayr Holzkonstruktionen
GmbH) ..........................................................................................................................19
Abbildung 16 (rechts): Fachwerk der Fertigungshalle Obermayer (Quelle: Obermayr
Holzkonstruktionen GmbH) ...........................................................................................19
Abbildung 17: Schnitte (Quelle: F2 Architekten ZT GmbH) ...................................................20
Abbildung 18 (links) und 19 (rechts): S-HOUSE (Quelle: GrAT) ...........................................21
Abbildung 20: Schnitt (Quelle: Architekten Scheicher, GrAT) ...............................................22
Abbildung 21: Axonometrie (Quelle: GrAT)...........................................................................22
Abbildung 22: Treeplast-Schraube (Quelle: GrAT) ...............................................................23
Abbildung 23: Bauphase (Quelle: GrAT)...............................................................................24
Abbildung 24: Bestand Firma Gugler cross media (Quelle: Michael Liebert, Gugler cross
media) ...........................................................................................................................24
Abbildung 25: Schiestlhaus (Quelle: Hannes Resch, ÖTK) ..................................................26
54
Abbildung 26 (links): Schiestlhaus (Quelle: pos architekten ZT KG) .....................................26
Abbildung 27 (rechts): Aufenthaltsraum Schiestlhaus (Quelle: pos architekten ZT KG) ........26
Abbildung 28: Schiestlhaus Haustechnik-Schema (Quelle: pos architekten ZT KG) .............28
Abbildung 29: Bau des Schiestlhauses (Quelle: Vinzenz Harrer) ..........................................29
Abbildung 30: Monte-Rosa-Hütte (Quelle: francofranco56;
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Monte_Rosa_Hutte.JPG?uselang=de) .............30
Abbildung 31: Innenraum der Monte-Rosa-Hütte (Quelle: Hwking;
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Neue_Monte_Rosa_Huette4.JPG?uselang=de)
......................................................................................................................................30
Abbildung 32: Bauphase der Monte-Rosa-Hütte, Transport der Bauteile mit dem Helikopter
(Quelle: Hans Zurniwen) ................................................................................................31
Abbildung 33: Fertigteilhaus in Passivhaus-Bauweise von Buchner-Holzbaumeister (Quelle:
Buchner GesmbH Holz Bau Meister) .............................................................................32
Abbildung 34: Palettenhaus in Brüssel (Quelle: Gregor Pils & Andreas Claus Schnetzer;
http://www.palettenhaus.com) .......................................................................................33
Abbildung 35: Palettenhaus Konzeptdarstellungen (Quelle: Gregor Pils & Andreas Claus
Schnetzer; http://www.palettenhaus.com)......................................................................34
Abbildung 36: Palettenhaus Konzeptdarstellungen (Quelle: Gregor Pils & Andreas Claus
Schnetzer; http://www.palettenhaus.com)......................................................................34
Abbildung 37 (links): Palettenhaus in Venedig (Quelle: Gregor Pils & Andreas Claus
Schnetzer; http://www.palettenhaus.com)......................................................................35
Abbildung 38 (rechts): Palettenhaus in Linz (Quelle: Gregor Pils & Andreas Claus Schnetzer;
http://www.palettenhaus.com) .......................................................................................35
Abbildung 39: Palettenhaus in Südafrika (Quelle: Gregor Pils & Andreas Claus Schnetzer;
http://www.palettenhaus.com) .......................................................................................36
Abbildung 40: Villa Welpeloo (Quelle: Erik Stekelenburg) .....................................................37
Abbildung 41: Recyclingelemente der Villa Welpeloo (Quelle: 2012 Architecten) .................38
Abbildung 42: Recherche von recyclingfähigen Materialien im Umfeld der Villa Welpeloo
(Quelle: 2012 Architecten) .............................................................................................39
Abbildung 43: Villa Welpeloo: Tragkonstruktion aus einer ausrangierten Textilmaschine
(Quelle: 2012 Architecten) .............................................................................................40
Abbildung 44: Präsentation ICSAD, Shanghai 2010 (Quelle: GrAT) .....................................43
Abbildung 45: Vertikale Urban Farms (Quelle: Cjacobs627;
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Vertical_farm2.jpg) ...........................................45
55
10. Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Kenndaten Passivmehrfamilenhaus Mühlweg (Quelle: GrAT, Daten siehe
Quellenverzeichnis) .......................................................................................................11
Tabelle 2: Kenndaten Passivhaus „Generationen Wohnen am Mühlgrund“ (Quelle: GrAT,
Daten siehe Quellenverzeichnis) ...................................................................................13
Tabelle 3: Kenndaten StudentInnenwohnheim Molkereistraße (Quelle: GrAT, Daten siehe
Quellenverzeichnis) .......................................................................................................15
Tabelle 4: Kenndaten „Green Spa“ Passivhaus Schwimmbad (Quelle: GrAT, Daten siehe
Quellenverzeichnis) .......................................................................................................17
Tabelle 5: Kenndaten Elementfertigungshalle Obermayr (Quelle: GrAT, Daten siehe
Quellenverzeichnis) .......................................................................................................19
Tabelle 6: Kenndaten S-HOUSE (Quelle: GrAT, Daten siehe Quellenverzeichnis) ...............21
Tabelle 7: Kenndaten Leuchtturmprojekt Gugler (Quelle: GrAT, Daten siehe
Quellenverzeichnis) .......................................................................................................25
Tabelle 8: Kenndaten Schiestlhaus (Quelle: GrAT, Daten siehe Quellenverzeichnis) ...........27
Tabelle 9: Kenndaten Monte-Rosa-Hütte (Quelle: GrAT, Daten siehe Quellenverzeichnis) ..30
Tabelle 10: Kenndaten Palettenhaus (Quelle: GrAT, Daten siehe Quellenverzeichnis) ........33
Tabelle 11: Kenndaten Villa Welpeloo (Quelle: GrAT, Daten siehe Quellenverzeichnis) .......37
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11. Impressum
Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich:
GrAT – Gruppe Angepasste Technologie
Technische Universität Wien
Wiedner Hauptstraße 8-10
1040 Wien
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T: ++43 1 58801-49523
F: ++43 1 58801-49533
E-Mail: contact(at)grat.at
http://www.grat.at
Projektleiterin und Ansprechperson:
Dr. Katharina Zwiauer
E-Mail: katharina.zwiauer(at)grat.at
Autorin und Fachdidaktisierung: DI Karin Reisinger
Lektorat: Magdalena Burghardt MA, Mag. Silvia Grillitsch
Finanziert durch:
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