Lauffibel

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Barfußlaufen verstehen
Wir haben vergessen, wie man läuft.
Jeder weiß, dass regelmäßige körperliche Betätigung wichtig für ein gesundes
Leben ist. Es gibt unterschiedliche Sportarten, die dafür geeignet sind, aber Gehen
und Laufen sind am natürlichsten, am effektivsten und am gesündesten.
Was meinen wir eigentlich mit „natürlich“? Indizien lassen darauf schließen, dass
Ausdauerlaufen der wichtigste evolutionäre Faktor bei der Entwicklung des
Menschen war.
Nun stoßen wir aber auf ein Rätsel: Wenn wir uns als Ausdauerläufer entwickelt
haben, warum liegt dann die Zahl der Läufer-Verletzungen jedes Jahr bei ungefähr
80%? Warum sind Verletzungen wie Joggersknie, Schienbeinkantensyndrom,
Achillessehnenentzündung und Fersensporn so häufig?
Die Antwort ist einfach:
Wir haben verlernt, wie man läuft..
Der menschliche Fuß ist ein evolutionäres
Meisterwerk
Der Mensch hat sich in den letzten zwei
Millionen Jahren als einziger, aufrecht
gehender, zweibeiniger Primat entwickelt.
Diese einzigartige Form der Fortbewegung
schafft physische und geistige
Herausforderungen.
Unsere Körperstruktur wird z.B. dadurch, dass
wir aufrecht stehen, von der
Erdanziehungskraft beeinflusst. Dieser
Anziehungskraft verdanken wir unsere Sförmige Wirbelsäule, große Hüftmuskeln, kurze parallele Zehen, gerade Beine und
im Vergleich zu anderen Primaten lange Sehnen.
Eine der Hauptstruktureigenschaften, die Menschen einzigartig macht, sind unsere
Füße. Der menschliche Fuß besteht aus einem komplizierten System von Federn
und Hebeln. Das Geniale daran ist, dass dieses System regulierbar ist und unseren
Füßen erlaubt, drei sehr verschiedene Formen der Fortbewegung durchzuführen:
das GEHEN, das LAUFEN und das SPRINTEN.
Wenn wir gehen, benutzen wir drei Hauptpunkte dazu: Ferse-Ballen-großer Zehe.
Diese arbeiten eng zusammen, um eine problemlose, horizontale
Vorwärtsbewegung des Körpers zu erlauben. Das ist das klassische
biomechanische ‘Ferse-Zehe’-Verhalten und wird von allen großen Menschenaffen
angewandt.
Wenn wir laufen, wird das mechanische Verhalten des Fußes im Wesentlichen
umgekehrt. Anstatt auf den Fersen zu landen, landen wir auf den Fußballen und
unmittelbar danach entsteht ein ganzfüßiger sehr kurzer Bodenkontakt, auch mit
den Fersen und zum Abschluss das Abstoßen/Abrollen über den großen Zeh.
Mithilfe eines elastischen Rückstoßes der Achillessehne arbeiten die
Plantaraponeurose (ein unterstützendes Gewebe), die Bänder, unser Fuß und
Knöchel wie eine starke Feder zusammen.
Diese Elastizität reduziert im außerordentlichen Umfang die Energie, die erforderlich
ist, um zu laufen und wird von allen Tieren, besonders von ‘Laufspezialisten’ wie
Pferden und Hunden verwendet. Bei diesen Tieren wurde diese Eigenschaft noch
weiter entwickelt, denn nur die Zehen oder der Vorderfuß berühren den Boden, und
nur eine einzige Sehne führt durch den gesamten Unterschenkel.
Wenn wir sprinten, verwenden wir eine sehr ähnliche Vorderfuß-Landetechnik, bei
welcher der Boden nur von den Fußballen berührt wird.
Die einzigen natürlichen Formen der menschlichen Fortbewegung
Naturgemäß nutzen Menschen drei Formen der Fortbewegung: das Gehen, das
Laufen und das Sprinten. Jede Form hat deutliche biomechanische Charakteristiken
in Bezug auf die Körperhaltung und die darauffolgende Belastung der Körperstruktur.
Die propriozeptische Rückmeldung aus den Füßen informiert das Gehirn über die
Kräfte (Sohlendruck und Schmerzpunkte), denen sie ausgesetzt sind, und löst eine
Änderung zur passendsten Form der Fortbewegung aus.
Ein weiterer gravierender Punkt:
Wie jeder erahnen kann, muss die Lauf-Anatomie (zum Beispiel die Muskeln,
Sehnen und Bänder in den Füßen und Knöcheln) regelmäßig benützt werden, um
gesund zu bleiben > Bezüglich der Biomechanik bedeutet das auch, dass jeder
beanspruchte Teil mit den spezifischen Bewegungs-Kräften geladen wird.
Da Fuß, Knöchel Bein und Knie auf jeweils eigene Art und Weise arbeiten, können
sie leicht verletzt werden, wenn diese Bewegungs-Kräfte übertrieben,
abgeschwächt, abgelenkt oder verzögert werden. Das Verwenden dieser LaufAnatomie auf unnatürliche unangepasste Weise, ist die Grundursache aller
Laufverletzungen.
Leider beruht die Wissenschaft modernster Laufschuhe fast völlig auf der
Manipulation dieser Bewegungs-Kräfte, u.a. durch die ‘Bewegungskontrolle’ und
‘Aufprall absorbierende’ Technologien. Und das ist der Grund, warum trotz mehr als
25 Jahre der Forschung und Anwendung im Sportschuhbereich der Anteil von
Läufern, die unter Verletzungen leiden, nicht abgenommen hat. Vielleicht noch
schlimmer ist die Tatsache, dass man wenig von der Mechanik der häufigsten
Laufverletzungen versteht.
Wussten Sie zum Beispiel, dass wir uns eher auf weichen Oberflächen verletzen als
auf harten?
Unabhängig davon, ob Sie herkömmliche oder Minimalschuhe verwenden oder gar
barfuß laufen, vermindern weichere Oberflächen deutlich die Leistungsfähigkeit
unseres elastischen Rückstoßes und verursachen übermäßige Muskeltätigkeit, eine
der Hauptursachen von Laufverletzungen.
Ein klares Beispiel der Verbindung zwischen diesen Aufprall absorbierenden
Technologien und Verletzungen können in der Evolution des Joggings gefunden
werden.
Das Jogging ist eine moderne Erfindung. Es begann erst in den 1960ern an
Popularität zu gewinnen, zur selben Zeit als gepolsterte Laufschuhe alltäglicher
wurden. Der typische Jogging-Stil ist eine
Mischform des Gehens und des Laufens. Es ist im
Grunde genommen eine unnatürliche Version der
Ferse-Zehe-Bewegung, die bereits oben
beschrieben wurde. Langsames, haftendes FerseAuftreten ist keine natürliche Bewegung und ist,
für unzählige Laufverletzungen verantwortlich.
Hier beim Jogging setzt zuerst die Ferse, oft sogar
die Hinterkante auf. Dies schadet außerordentlich.
Desweiteren setzt der Fuß deutlich vor dem Körper
auf, was wiederum das Knie negativ belastet.
Das ‘Jogging’ ist nur aufgrund der reduzierten propriozeptischen
Rückmeldung möglich
Bei modernen Menschen gibt es leider diese vierte Form der Fortbewegung. Das
Jogging ist ein hybrides lokomotivartiges Gehen bzw. Laufen und ist in Bezug auf
die Körperhaltung und die Bewegungs-Kräfte, denen der Körper ausgesetzt wird,
unnatürlich. Dieser Typ der Bewegung ist nur wegen der reduzierten
propriozeptischen Rückmeldung zum Gehirn möglich und wird durch unpassendes
und übermäßig gepolstertes Schuhwerk verursacht.
Wenn wir von einem mäßigen Gang zum Lauf übergehen, sind unsere Füße dazu
gemacht, uns wissen zu lassen, wann wir von einer Belastung der Ferse zu einer
Belastung des Vorderfußes umschalten sollen. Mit anderen Worten: Der
Fersenanschlag (und folglich das Joggen) schmerzt ohne Schuhe sofort und hält
uns damit davon ab. Sämtliche Tiere verwenden eine ähnliche Empfindungsmarke,
um die lokomotivartigen Muster zu ändern. Gepolsterte Laufschuhe schränken die
Schmerzrückmeldung unserer Füße ein und verhindern somit den vorbeugenden
Bewegungsschmerz.
Da die Ferse-Zehe-Bewegung dafür vorgesehen ist, mit nur leichten Kräften – die
während des Gehens entstehen – fertig zu werden, führt dieselbe Fortbewegung
während des Laufens zu vielen potenziellen Verletzungen im gesamten Körper.
Propriozeption :
Unser Körper ist unglaublich Anpassungsfähig, auch oft ohne dass es uns bewusst
wird. Denken Sie nur daran, wenn Sie sich setzen, aufstehen, Gegenstände
anfassen, werfen, fangen, springen, Seil hüpfen, laufen...
Den Grund, warum wir in der Lage sind, all diese Bewegungen auch ohne zu
denken oder umzufallen durchführen zu können,
verdanken wir der sogenannten „Propriozeption“ – dem
körpereigenen Sinn über seine eigene Position, sein
eigenes Gleichgewicht und seine eigene Bewegung.
Propriozeption versorgt uns mit ‘Körperbewusstsein’.
Dieses System verwendet die in unseren Muskeln
befindlichen Dehn- und Druck-Rezeptoren, sowie
Gelenke und Haut, um unser Gehirn über unsere physische Umgebung zu informieren.
Eine große Zahl dieser Rezeptoren befindet sich in
unseren Füßen. Sie haben den häufigsten Kontakt mit unserer physischen Umgebung. Wenn wir die Empfindungsrückmeldung unserer Füße zu unserem Gehirn
reduzieren, indem wir dicke, Aufprall absorbierende Sohlen tragen, hat das Gehirn
weniger Informationen, mit denen es arbeiten kann. Dies führt dazu, dass die
Qualität des Bewegungsmusters deutlich gemindert wird.
Der Fuß hat sich über Millionen von Jahren zu einem geschickten und
empfindlichen Meisterwerk entwickelt! Indem wir ihn mit Hilfe von dicken Sohlen und
unterstützenden Polsterungen fördern wollen, schränken wir sein eigentliches
Potential ein und riskieren folgende Verletzungen.
Hier ist jedoch der Hacken: Wenn Barfußgehen so wunderbar ist, warum haben
Menschen dann Schuhe erfunden? Obwohl der menschliche Fuß ein Wunder der
evolutionären Entwicklung ist, hat er einen Nachteil: Es gibt keinen Schutz vor der
Umgebung.
Alle anderen tierischen Laufspezialisten haben Hufe oder Polsterungen entwickelt,
um sich selbst zu schützen. Unsere eigenen Füße jedoch – entwickelt um
zuzugreifen und zu klettern – sind stattdessen in Propriozeptoren, Schweißdrüsen
und weiche Haut gehüllt. Schützende Hornhaut würde auch nicht bei den modernen
Gefahren helfen. Glas, Metall, Eis usw. sind solche Gefahren. Es ist unmöglich für
den nackten menschlichen Fuß, mit allem fertig zu werden; angefangen von rauen
Bergen, über Wüsten bis hin zur Arktis. Deshalb hielt das Schuhwerk Einzug in die
Geschichte des Menschen.
Schuhe, die Sinn machen
Der perfekte Schuh erlaubt dem Fuß, sich genauso zu verhalten, wie er es barfuß
tun würde, und bietet gleichzeitig den maximalen Schutz vor der Umgebung.
Welchen ‘Barfuß-Schuh’ Sie auch wählen, vergewissern Sie sich vorher, dass er
folgende Kriterien erfüllt:
Der Schuh muss eine Empfindungsrückmeldung erlauben.
Ihr Körper und Gehirn müssen Feedback von Ihren Sinnen erhalten, um zu wissen,
wie Sie sich zu bewegen haben. Die Sohle Ihres Fußes ist mit Sinnesempfängern
ausgestattet, sodass die Sohle des Schuhs eine Rückmeldung vom Terrain, auf
dem Sie laufen, erlauben muss, um so einen natürlichen Laufstil zu gewährleisten.
Der Schuh muss Ihren Fuß vor der Umgebung schützen.
Obwohl Ihr Fuß dem Terrain gegenüber, auf welchem er läuft, empfindlich sein
sollte, bedeutet dies nicht, dass er verwundbar sein muss. Die Sohle Ihres
Laufschuhs soll auch unter extremen Bedingungen durchschlagsicher und
temperaturresistent sein.
Das Gewicht des Schuhs darf die natürliche Position Ihres Fußes nicht aus
dem Gleichgewicht bringen.
Ihr Fuß sollte in keinem Fall durch Ihren Schuh eingeschränkt werden.
Wenn Ihr Fuß den Boden berührt, dehnen sich Ihre Zehen nach außen, um den
Schritt auszubalancieren. Der Schuh muss deshalb breit genug sein, um diese
natürliche Ausbreitung zu ermöglichen.
Erwecken Sie Ihr angeborenes barfüßiges Laufen, ihre angeborene Fitness
wieder, aber „Achtung“!
Auch wenn barfüßiges Laufen uns im Blut liegt, bedeutet das nicht, dass Sie es
richtig machen, wenn Sie nur aus Ihren Schuhen heraus schlüpfen und gleich auf
die Piste zum Laufen gehen. Wenn Sie Ihr ganzes Leben lang überfürsorgliche
Schuhe getragen haben, werden Ihre Laufmuskeln, Sehnen und Gelenke für den
Barfußlauf zu schwach sein und Ihre Haltung wird aus dem Gleichgewicht sein.
Vorher gibt es also noch einiges zu tun!
Das Laufen ist eine humane Kunst; einmal beherrscht, kann jeder die Freude am
effizienten und unfallfreien Laufen begreifen und zurück zu natürlicher Fitness
finden. Wir bieten ein Trainingssystem, das
physische und geistige Meilensteine
verwendet, um Ihnen bei der Umstellung vom
Laufen mit herkömmlichen Laufschuhen zum
Barfußlaufen zu helfen. Langsam müssen wir
ihre Muskulatur, Sehen und Gelenke wieder
stabilisieren und Fit machen.
Wie alle natürlichen Systeme baut auch das
menschliche Gehirn komplizierte Muster
zusammen, indem es einfache Muster
zusammen fügt. Sichtbar ist dieser Prozess,
wenn Babys von einfachen zu etwas komplexeren Bewegungen voranschreiten, d.h.
vom Kriechen zum Schleichen, Sitzen, Stehen und eventuell Gehen bzw. Laufen
Kennen Sie das Sprichwort: ‘Zuerst musst du das Gehen beherrschen, bevor du zu
laufen beginnst’? Es könnte nicht treffender sein! Wenn unser Gehirn diese einfache
Bewegungsformel nicht in der richtigen Reihenfolge und auf dem richtigen Niveau
lernt, wird unsere potenzielle zukünftige Fitness und Gesundheit.
Dieses Lehrsystem hat diverse Bewegungsmeilensteine: Gehen, Hocken, Springen
und Laufen. Um das Potential Ihres barfüßigen Lebens völlig zu beherrschen,
müssen Sie die einzelnen Fähigkeiten beherrschen, bevor Sie zum nächsten Schritt
übergehen.
Ein Mantra für Sie
Während Sie die Kunst des natürlichen Laufens wieder erlernen, wird Ihnen dieses
Mantra hilfreich sein, effizient - fit und unfallfrei Ihren den Lauf zu bewältigen.
 Haltung
 Rhythmus
 Entspannen
Krafteinwirkung auf die Gelenke beim Laufen
Bei der Landung des Fußes wirkt eine
enorme Kraft auf Sprung- und
Kniegelenk ein. Diese wirkt nicht auf
einen Schlag sondern baut sich
innerhalb von 0,1sec auf. Während
dieser kurzen Zeit passen sich die
Körperstrukturen an den Auftritt an.
Bänder und Kapseln stabilisieren und
Sehnen und Muskeln führen die
Bewegung. Rechts beim Barfußlauf
sehen wir eine schöne durchgehende
Kraftkurve. Hier kann unser Körper
ideal und gleichmäßig arbeiten. Links
jedoch beim Schuhlauf gibt es einen
plötzlichen Krafteinbruch der
unnatürlich ist und dem Körper unzuträglich. Diese Kraft-Irritation entsteht in dem
Moment, wenn die gepolsterte Ferse des Schuhes kurzzeitig Kraft abfedert. Hier
kann unser Körper nicht korrekt arbeiten. Diese unnatürliche Kraftabweichung hat
auf Dauer auch negative Folgen auf den ganzen Bewegungsapparat, insbesondere
aber auf Sprunggelenk, Kniegelenk, Hüftgelenk und Wirbelsäule. Unser Körper
kann erstens keine endgültige, dauerhafte Stabilität aufbauen und muss zweitens
ununterbrochen unnötige Ausgleichsarbeit leisten. Wenn Sie beginnen barfuß zu
laufen, so muss dies langsam aufbauend geschehen, denn Ihr Körper benötigt Zeit
um die Fehler der Vergangenheit wieder auszubügeln.
Einfache natürliches Gehen und Laufen ist das Beste für Ihre Bandscheiben
Über Millionen von Jahren hat die Natur die Ernährung der Bandscheiben
perfektioniert und auf natürliche Art und Weise vollzogen. Einfach durch die
alltägliche Bewegung mit „Traktion“ und „Kompression“.
Bei allen 2 Beinern heißt das durch „Gehen“ und „Laufen“. Das hat bei den
modernen Menschen jedoch einen Nachteil, den der möchte / muss nicht mehr
gehen. Stattdessen sitz, fährt und liegt er ununterbrochen. Aber auch zu langes
Stehen wirkt negativ. Wir müssen täglich ausreichend gehen und laufen.
Die Bandscheibe befindet sich in einer Gelenkflüssigkeit, welche für die Versorgung
und Entsorgung mit Nährstoffen sorgt. Bei Traktion strömt die Gelenkflüssigkeit ein
und bei Kompression wieder aus. So saugt sich die Bandscheibe abwechselnd voll
und presst sich aus. Hierzu ist nur der normale Auftritt des Fußes auf dem Boden
notwendig, damit physiologische Wechselkräfte auf die Wirbelsäule einwirken
können. Barfuß ist dies stets zu 100% möglich. In gepolsterten Sportschuhen ist die
Bewegung zu sanft und in hohen festen Absätzen zu hart und einseitig.
Fazit: Natürliche Bewegung, ohne modernem Schnick-Schnack, hilft uns gesund zu
bleiben.
Einfache natürliches Gehen und Laufen ist das Beste für Ihr Kniegelenk
Im Kniegelenk befinden sich Gelenksknorpel und Menisken, welche mit Nährstoffen
versorgt und die Abbaustoffe entsorgt werden müssen. Die größten Bereiche dieser
Knorpel sind ohne Blutgefäße und müssen durch die Synovialflüssigkeit versorgt
werden. Auch hier spielt das oben bei den Bandscheiben beschriebene System von
Traktion und Kompression wieder eine Rolle.
Ist das Knie gestreckt, so ist ein geringer Raum im Knie für Flüssigkeit vorhanden.
Bei einer Abwinklung von ca. 25° ist der Gelenkraum am Größten und es befindet
sich mehr Flüssigkeit im Gelenkspalt. Wird dann das Knie weiter abgewinkelt so
verringert sich wieder der Spalt. Strecken wir das Bein zu weit nach vorne durch, so
entsteht ein sehr hoher Druck im Knie, welcher sich noch verschlimmert wenn der
Fuß vor dem Körper aufsetzt, denn dadurch wird die Hebelkraft erhöht..
Es ist also physiologisch das Knie schonend zu strecken, die Streckbewegung unter
dem Körperschwerpunkt auszuführen und das Knie nach hinten bis etwa 25-30°
abzuwinkeln. Dies ist die schonendste und gesündeste Art zu Gehen und Laufen.
So wird unser Knorpel ideal versorgt und kann nun sich sogar wieder aufbauen,
wenn die Nahrung und der Bewegungsumfang stimmen.
Leistungssportler winkeln das Bein nach dem Andruck sehr weit an um auch mehr
Zeit bei der Ausholbewegung des vorderen Beines zu haben. Das vordere Knie wird
bei Sprintern auch sehr weit
angehoben. Dies ist alles möglich, weil
diese Menschen sehr durchtrainiert
sind und eine hohe Gesundheit und
Stabilität haben. Der normale Mensch,
vor allem der Ältere muss sich
schonend, jedoch häufig bewegen.
Nach dem Prinzip: „Traktion –
Kompression“ werden alle Gelenke
ernährt und erhalten. Selbst die
Gelenksbänder, Gelenkskapsel, Sehnen und Sehnenansätze werden durch
Bewegung am Leben gehalten und verstärkt, aber maßvolle, natürliche Bewegung
und ohne Schuhwerk, sondern „BARFUSS“ !
Unsere Füße – das Fußgewölbe
Unsere Füße Wunderwerke der Evolution, bestehend aus je 28 Knochen, 27
Gelenken, 32 Muskeln und Sehnen, sowie 107 Bändern. In den Fußsohlen laufen
über 70.000 Nervenenden zusammen. Wir stehen drauf, wir gehen drauf. Sie tragen
uns durch unser Leben, im Durchschnitt ca. 200 Millionen Schritte oder
160.000 Kilometer! Es hat ca. 4 Millionen Jahre gedauert, bis sich unser auf der
Welt einzigartiger, menschlicher Fuß und unser daraus resultierender,
unverwechselbarer Gang entwickelt hat.
Unsere Füße, geschunden, gequetscht, miss handelt und eingesperrt fristen sie bei
den meisten Menschen ein trauriges Dasein. Dabei gehören sie zu den wichtigsten
Körperteilen die wir haben. Sie tragen uns nicht nur, sie empfinden, sie pumpen und
sie senden Informationen an unser Gehirn um dem Körper zu zeigen wie er sich
bewegen oder welche Haltung er ein nehmen soll.
Für eine verschleißfreie Fortbewegung auf unebenen Böden hat die Natur spezielle
Stoßdämpfer-Strategien erfunden, die heute aber kaum mehr genutzt werden. Die
Folgen sind fatal. Über 98 % aller Menschen werden mit gesunden Füßen geboren,
im Laufe des Lebens erkranken aber weit über 65 % der Menschen an den Füßen
und den damit verbundenen Begleiterscheinungen.
Bereits im jugendlichen Alter treten Knick-, Spreiz-, Senk-, oder Plattfüße auf, weil
die Muskeln und Bänder, die eigentlich die Fußgewölbe aufrechterhalten sollen
unterfordert sind und ihre Stützfunktion nicht mehr wahrnehmen können. Es kommt
zu den so genannten Zivilisationskrankheiten - Rückenschmerzen, Knieprobleme,
Hüftleiden, etc. Durch Bewegungsmangel und durch permanentes Tragen von
Schuhen, werden wichtige Muskelgruppen die das Skelett stützen sollen gar nicht
erst ausgebildet, weil die feinsensorische Abstimmung zwischen Füßen und
Wirbelsäule nicht mehr funktioniert. Zudem kann die Fuß- und Beinmuskulatur in
Schuhen nicht ihre Funktion als Stoßdämpfer wahrnehmen. Experten sind sich
mittlerweile darüber einig, dass man durch regelmäßiges Barfußlaufen das
Fußgewölbe wieder aufrichten kann. Sobald die trainierten Fußmuskeln ihre Stützfunktion wieder erfüllen können, bilden sich Senk- oder Plattfüße in vielen Fällen
wieder zurück. Zudem kann man durch regelmäßiges Barfußlaufen auf natürlichem
Boden und durch spezielle Fußgymnastik die Motorik und Sensorik enorm
verbessern, was die Gefahr des Umknicken oder Stürzens um ein vielfaches
minimiert. Gestärkte Fuß- und Beinmuskulatur stellen somit auch eine Art
Unfallverhütung dar.
Es ist daher heute wichtiger als je zuvor, dass wir unseren Füßen wieder mehr
Beachtung schenken und ihnen die Freiheit wiedergeben, die sie verdient haben.
Der häufige und bewusste Verzicht auf Schuhe kann ein sehr großer Gewinn für
unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden sein. Barfußlaufen zahlt sich aus, in
vielerlei Hinsicht. Barfußlaufen stellt eine in Vergessenheit geratene, ganzheitliche
„Naturarznei“ dar, die man nutzen sollte. Um die positiven Effekte dieser
„Naturarznei“ näher kennen zu lernen, eignet sich eine Mitgliedschaft in einem
Barfuß-Club besonders gut. Sie stellt eine gesunde und spaßbringende Alternative
zum ermüdenden „Schuhalltag“ dar. Barfußwandern entwickelt sich derzeit
sogar zu einer neuen, ganzheitlichen Trendsportart in Europa.
Beim Barfußlaufen auf unebenen und natürlichen Böden wird über die Fußsohle
eine wahre Flut von Sinneseindrücken an das Gehirn gemeldet. Dadurch kommt es
zu einer ganzheitlichen Entspannung von Körper und Geist, man kann sich von
Anforderungen und Problemen des Alltags lösen, Stress wird abgebaut, es werden
neue Energien aufgenommen und in den gesamten Körper geleitet, u. a. auch in die
Seele. Barfußlaufen ist ein Weg zu sich selbst und zurück zur Natur. Barfußlaufen
verbindet den Menschen wieder mit der Erde, stärkt das Urvertrauen und fördert das
Selbstbewusstsein. Aber Vorsicht, auch trainierte Schuhträger und Sportler sollten
es am Anfang nicht übertreiben. Wenn „Ungeübte“ eine längere Strecke barfuß über
unebenen Naturboden gehen oder laufen, werden sie Muskelkater an Stellen
verspüren, an denen sie überhaupt keine Muskeln vermuten.
Durch das Barfußlaufen werden alle Muskeln angeregt, die von der Natur als
wichtiger Bestandteil des Bewegungsapparates vorgesehen, aber durch das Tragen
von Schuhen sträflich verkümmert sind.
Reibungslose Zellatmung
Den ganzen Tag über und vor allem beim Gehen und Laufen benötigen wir
Sauerstoff. Dieser wird über die Lungen aufgenommen und muss in Blutgefäße
gelangen. Dann wird er verteilt im Körper und muss nun wieder das Blutgefäß
verlassen und in die Zellen gelangen um dort verbraucht zu werden.
Anschließend wird das entstandene Kohlendioxid wieder abtransportiert. Auf diesem
Weg müssen wieder mehrfach Gefäßwände überwunden werden.
Sicher werden Sie mir zustimmen, dass es wichtig ist, dass diese Gefäßwände
leicht für den Sauerstoff und das Kohlendioxid zu durchdringen sein muss. Um so
schneller und einfacher diese Übergänge ablaufen können, umso mehr Energie und
Kraft steht Ihnen zur Verfügung. Unzählige Nährstoffe und Abbaustoffe müssen
ebenso ständig Blutgefäßwände überwinden.
Sind die feinen Gefäßwände jedoch zu dick oder verlegt mit Schlacke,
Schleimzucker und unbrauchbaren Mikroproteinen, so ist die Versorgung unseres
Organismus mit Energie und Nährstoffen und der Giftabtransport behindert.
Gerne berate ich Sie individuell, dass es bei Ihnen nicht soweit kommt, bzw. sich die
Situation wieder verbessert.
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