6.) Nenne die 3 bekanntesten Therapien Krebsimmuntherapie Krebsimmuntherapie ist die Bezeichnung für verschiedene Methoden der Immuntherapie zur Behandlung von Krebserkrankungen. Die klassischen Behandlungsmethoden bei Krebs sind die operative Tumorentfernung (Resektion), die Chemotherapie und die Strahlentherapie. Häufig werden zwei oder gar alle drei Therapieformen gleichzeitig bei einem Patienten angewendet. Die beiden letztgenannten Methoden haben erhebliche zytotoxische Nebenwirkungen. Chemotherapie: Die Chemotherapie ist die medikamentöse Behandlung eines Krebsleidens (Tumorerkrankung), die den gesamten Körper betrifft (systemische Wirkung). Als Medikamente werden so genannte Zytostatika eingesetzt, die zum Ziel die Vernichtung oder, falls dies nicht mehr möglich ist, die Verkleinerung des Tumors hat. Angriffsort der Chemotherapie ist die Teilungsphase der Tumorzellen, die sie durch ihr unkontrolliertes Wachstum sehr oft, viel öfters als die meisten gesunden Zellen, durchlaufen. Allerdings werden bei dem Einsatz der Chemotherapie auch gesunde Zellen geschädigt, woraus sich die zahlreichen unvermeidbaren Nebenwirkungen der Chemotherapie ergeben. Strahlentherapie: Die Strahlentherapie ist das dritte Standbein der Onkologie und ist als eigenständige Disziplin ein relativ junges Fach. In den letzten beiden Jahrzehnten wurde die Strahlentherapie Gegenstand intensiver Forschung von Medizinern, Biologen und Physikern. Dadurch erfuhr die Strahlentherapie eine so rasante Weiterentwicklung wie kaum eine andere medizinische Disziplin. Was ist das Ziel der Strahlentherapie? Die Strahlentherapie kann mit verschiedenen Zielsetzungen angewendet werden. In vielen Fällen verfolgen wir das Ziel, den Patienten nachhaltig vom Tumor zu befreien. Dies bedeutet, dass wir den Tumor, aber auch einzelne bösartige Zellen, die sich zu einem Tumor entwickeln könnten, mit der Strahlung abtöten wollen (kurative Strahlentherapie). Die Strahlentherapie ist eine rein lokale Maßnahme, d.h. sie wirkt nur im Bereich der Bestrahlungsfelder. Dies gilt sowohl für die (erwünschte) tumorzerstörende Wirkung, als auch für eventuelle Nebenwirkungen. In manchen Fällen kann aber ein Tumor aus unterschiedlichen Gründen nicht vollständig eliminiert werden. Je nach Größe des Tumors und seiner Nähe zu bestimmten Organen kann fallweise nicht genügend Strahlendosis gegeben werden, um ihn ganz zu zerstören. Auch wenn Fernabsiedelungen (Metastasen) des Tumors vorliegen, kann mit der alleinigen lokalen Bestrahlung oftmals keine Heilung erreicht werden. Das Ziel einer Strahlenbehandlung besteht in diesen Fällen z.B. darin, Schmerzen zu reduzieren und allgemein die Lebensqualität zu verbessern (symptomatische, palliative Strahlentherapie). Was passiert im Körper bei der Bestrahlung? Anna Thomas, Michelle Dunskyj Wie der menschliche Körper bestehen auch Tumore aus Zellen. Das Wachstum eines Tumors wird über die Zellteilung geregelt. Strahlung stellt eine „Wachstumsbremse“ für lebendes Gewebe dar. Eine der Hauptwirkungen der Strahlen ist die Störung bzw. Verhinderung der Zellteilung. Die Strahlung greift unter anderem die Erbsubstanz im Zellkern an. Die Zelle verliert ihre Teilungsfähigkeit und stirbt in der Folge. Jede Zelle verfügt jedoch auch über ein Reparatursystem, um solche Schäden zu beheben. Die Fähigkeit zur Reparatur ist in gesunden, normalen Zellen wesentlich ausgeprägter als in Tumorzellen, so dass die Strahlung den Tumor weit stärker schädigt als das gesunde Gewebe. Diesen Unterschied im Reparaturvermögen macht sich die Strahlentherapie zunutze. Die Reparaturvorgänge im mitbestrahlten umgebenden Gewebe brauchen jedoch etwas Zeit, weshalb die gesamte Strahlendosis in mehrere Einzelsitzungen (Fraktionen) aufgeteilt wird. Die Erfahrung zeigt, dass in vielen Fällen die tägliche Bestrahlung die besten Ergebnisse bringt. Nach erfolgreicher Bestrahlung sterben Tumorzellen ab und werden von körpereigenen Zellen zerlegt und abtransportiert 10.) Warum hat das Immunsystem bei Krebspatienten versagt? Erst das verbesserte Verständnis des Immunsystems ermöglichte in den vergangenen Jahren die Entwicklung neuer Therapieansätze. Das menschliche Immunsystem hat sich über Jahrmillionen auf die Abwehr von Krankheitserregern eingestellt. Tumorzellen sind jedoch niemals so fremd wie Bakterien, Viren oder Pilze: Sie tragen im Vergleich zu diesen Eindringlingen immer noch sehr viele Merkmale des Gewebes, aus dem sie ursprünglich stammen. Andere Mechanismen gehen dagegen bei vielen Krebszellen verloren, die für die Signalkette "kranke Zelle – Erkennung und Immunreaktion – Absterben der kranken Zelle" wichtig sind: die Zellen werden unsterblich. Krebszellen können sich sogar "tarnen", indem sie Eigenschaften anderer Gewebe annehmen. Die Erkennung und Vernichtung von Krebszellen sind dem Immunsystem trotzdem möglich und geschehen vermutlich auch bei Gesunden sehr häufig, ohne dass man etwas davon spürt. Die Vorgänge dabei sind jedoch sehr komplex, da eine zu starke Reaktion auf körpereigene Zellen dazu führen könnte, dass das Immunsystem nicht nur Tumorzellen, sondern auch gesundes Gewebe angreift und zerstört, eine Situation, wie sie bei den so genannten Autoimmunerkrankungen wie Rheuma oder Multipler Sklerose vermutet wird. Krebsforscher sprechen daher heute nur ungern davon, dass das Immunsystem „versagt habe“, wenn Krebs entsteht. Auch verfügt man nicht über zuverlässige Tests, die eine derartige Aussage belegen könnten. Man weiß heute auch, dass es nicht reicht, einfach nur das Immunsystem unspezifisch „zu stimulieren“, um Krebs zu bekämpfen. Mit wachsender Kenntnis der körpereigenen Abwehrmechanismen sind jedoch zunehmend mehr Strategien denkbar, gezielter in die biologischen Mechanismen der Tumorzellbekämpfung einzugreifen. Einen Ersatz für Operation, Bestrahlung, Chemotherapie oder Hormontherapie stellen immuntherapeutische Verfahren bisher jedoch nur im Ausnahmefall und bei sehr wenigen seltenen Tumorarten dar. Beschreibe das menschliche Immunsystem: Anna Thomas, Michelle Dunskyj Durch das Immunsystem verfügt der Mensch über hochwirksame Funktionen zur Abwehr körperlicher Bedrohungen: Ohne dieses Abwehrsystem wären wir den schädlichen Einflüssen unserer Umwelt ebenso schutzlos ausgesetzt wie gesundheitsbedrohlichen Veränderungen im Inneren des Körpers. Das Immunsystem des Menschen verfügt über zwei Abwehrmechanismen, denen verschiedene Funktionsweisen zugrunde liegen: eine unspezifische (angeborene) Immunabwehr, die entwicklungsgeschichtlich der älteste Schutzmechanismus vor Infektionen ist, und eine spezifische (erworbene) Immunabwehr. Beide Mechanismen ergänzen sich bei einer Immunantwort gegenseitig. Die Hauptfunktion des Immunsystems besteht darin, Krankheitserreger und Fremdstoffe abzuwehren, die von außen in den Organismus eingedrungen sind: Dazu zählen Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten und Giftstoffe (Toxine). Darüber hinaus kann das Immunsystem krankhaft veränderte körpereigene Zellen erkennen und beseitigen. In der Folge von Immunreaktionen entstehen Entzündungen, die zur Beseitigung der schädigenden Zellen oder Fremdkörper führen. Das Immunsystem vermittelt jedoch nicht nur Immunität gegen Erreger oder tötet Tumorzellen ab, sondern kann auch auf unerwünschte Weise wirken: Eine Allergie ist beispielsweise die Folge einer überschießenden Immunreaktion. Und bei sogenannten Autoimmunerkrankungen richtet sich das Immunsystem gegen körpereigene Strukturen und schädigt diese. Ist die Erkennung von krankhaft veränderten körpereigenen Zellen gestört, kann es zur Entwicklung von Krebs kommen. Außerdem ist das Immunsystem für die Abstoßungsreaktion auf transplantierte Organe verantwortlich. Wenn das Immunsystem geschwächt oder gestört ist und somit die Immunreaktion des Organismus bei Kontakt mit Krankheitserregern oder Fremdstoffen unzureichend ist oder ganz fehlt, sind die Betroffenen anfälliger für Infekte. Solche Störungen des Immunsystems können als sogenannte Immunschwächekrankheit auftreten. Ein geschwächtes Immunsystem kann sowohl angeboren sein als auch im Lauf des Lebens entstehen: Angeborene Immunschwächen können durch geschädigte Träger der Erbanlage (sog. Gendefekte) verursacht sein, infolge derer eine oder mehrere Komponenten des Immunsystems gestört sind. Erworbene Immunschwächen können infolge bestimmter Erkrankungen (z.B. Leukämie, Aids) entstehen. Anna Thomas, Michelle Dunskyj