Schiller-Schule Bochum

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Schiller-Schule Bochum
Jahrgangsstufe Q1/1
Schuljahr 2014/15
FACHARBEIT
im Leistungskurs Biologie
Thema: Nachweis von Fischspezies in Lebensmittelprodukten mittels spezifischer
Polymerasekettenreaktion und Überprüfung der Verfahren nach Brinkert et al.
Verfasserin:
Lea Schölmerich
Kursleiter:
Herr Dr. Schaller
Bearbeitungszeit:
03.11.2014 – 15.12.2014
Abgabetermin:
15.12.2014 – 12.00 Uhr
Inhaltsverzeichnis
1
2
3
4
5
6
7
8
Einleitung .................................................................................................................... 3
Methoden .................................................................................................................... 4
2.1 Eingesetzte Materialien ........................................................................................ 5
2.1.1 Geräte ............................................................................................................. 5
2.1.2 Chemikalien ................................................................................................... 5
2.2 Bestandteile des Master-Mixes ............................................................................. 6
2.3 DNA-Isolierungen ................................................................................................ 6
2.3.1 DNA-Isolierung der Firma Peqlab ................................................................. 6
2.3.2 DNA-Isolierung nach Brinkert et al. [5] ........................................................ 7
2.4 Die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) ................................................................ 7
2.4.1 Primerverdünnung .......................................................................................... 7
2.4.2 Zusammensetzung der PCR Proben ............................................................... 8
2.5 PCR-Programme ................................................................................................... 8
2.5.1 PCR nach Brinkert et al.................................................................................. 8
2.5.2 2. PCR-Programm .......................................................................................... 9
2.6 Agarosegelherstellung und Agarosegelelektrophorese ........................................ 9
Ergebnisse ................................................................................................................. 10
3.1 Lesen/ Deuten des Agarosegels .......................................................................... 10
3.2 Versuche ............................................................................................................. 11
3.2.1 Versuch I ...................................................................................................... 11
3.2.2 Versuch II ..................................................................................................... 12
3.2.3 Versuch III ................................................................................................... 13
3.3 Nachweis von Kabeljau in Fischstäbchen .......................................................... 13
Diskussion ................................................................................................................. 14
Literaturverzeichnis .................................................................................................. 17
Glossar ...................................................................................................................... 18
Praktikumsvorschrift .....................................................................................................
Erklärung .......................................................................................................................
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Gewählte Variante für die Einstellung des Programms für die PCR .......... 9
Abbildung 2: Beispiel zur Deutung einer Agarosegelelektrophorese ............................. 10
Abbildung 3: Gel mit zwei Proben (Isolierung der Firma peqlab und
2. PCR-Programm) .......................................................................................................... 12
Abbildung 4: Gel mit acht Proben (Isolierung nach Brinkert et al. und 2. PCRProgramm) ...................................................................................................................... 12
Abbildung 5: Gel mit acht Proben (Isolierung sowie PCR-Programm nach Brinkert et
al.).................................................................................................................................... 13
Abbildung 6: Gel mit acht Proben (Isolierung der Firma peqlab und dem 2. PCRProgramm) ...................................................................................................................... 14
3
1
Einleitung
Kabeljau ist ein beliebter Speisefisch. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom
Nordatlantik bis hin zur Arktis [1]. Auf der roten Liste der IUCN (International Union
for Conservation of Nature and Natural Resources) [2] wird sein Bestand als vulnerabel
eingeschätzt. „Vulnarable“ bedeutet in der Taxonomie der Roten Liste, dass eine Art
nicht kritisch gefährdet („critically endagered“) oder gefährdet („endagered“) ist, dass
sie jedoch ein hohes Risiko der Ausrottung in der mittleren Zukunft („medium-term
future“) hat.
Insbesondere in der Nordsee gilt er als völlig überfischt. In einem Bericht der „Zeit
Online“ vom 26. Januar 2010 [3] wird über eine Studie des Fischereibiologen Rainer
Froese vom Kieler Leibnitz-Institut für Meereswissenschaften berichtet. Demzufolge
haben von 54 untersuchten Fischarten im Nordost-Atlantik nur 3 Fischarten eine
ausreichende Bestandgröße. Hierbei handelt es sich um die Ostsee-Sprotte, den Stöcker
sowie den Seelachs. In dem Artikel von Zeit Online wird Rainer Froese auf S. 1 mit
folgender Aussage zitiert: „Der Zustand von zwölf Fischarten – darunter Kabeljau,
Scholle und Heilbutt – ist so schlecht, dass sie sich selbst bei einem kompletten
Fischereistopp bis 2015 nicht mehr erholen könnten“.
Mittlerweile haben wir das Jahr 2015 erreicht und der Kabeljau gehört nach wie vor zu
den gefährdeten Fischarten. Fischhandel, der auf Nachhaltigkeit ausgelegt ist, sollte
deswegen keinen Kabeljau verkaufen und den Kunden empfehlen, auf andere Fischarten
auszuweichen. In Fischstäbchen, die zu knapp 2/3 aus Fisch bestehen (der Rest ist
Panade), sollte dementsprechend kein Kabeljau enthalten sein. Ein sogenanntes MSC
Siegel, dass sich mittlerweile auf sehr vielen Packungen mit tiefgekühltem Fisch findet,
soll gewährleisten, dass dies auch tatsächlich der Fall ist. Das MSC (Marine
Stewardship Council) bezeichnet sich selber auf seiner Homepage [4] als eine
internationale, unabhängige und gemeinnützige Organisation. Nach den Angaben auf
der Homepage ist das Ziel des MSC die Förderung von verantwortungsvoller Fischerei,
die erlaubt, dass Fischbestände erhalten bzw. wieder aufgebaut werden. Das Siegel des
MSC auf einer Packung mit Fischen soll dementsprechend gewährleisten, dass diese
Fische aus zertifizierter, nachhaltiger Fischerei stammen. Kabeljau dürfte deshalb in
Fischstäbchen, die dieses Siegel auf ihrer Packung haben, nicht enthalten sein.
Verbraucher können jedoch weder durch Aussehen noch durch den Geschmack der
Fischstäbchen erkennen, ob dies auch wirklich der Fall ist. Deswegen war das Ziel
dieses in den Herbstferien 2014 an der Schiller-Schule durchgeführten Projektes, mit
4
Hilfe von Gen-Analysen zu überprüfen, ob zwei Hersteller von Fischstäbchen, die beide
das MSC Siegel auf ihrer Packung haben, dies auch einhalten, oder ob sich doch
Kabeljau in den Fischstäbchen befindet. Da wir nur kleine Proben entnehmen können,
ist zwar eine Verallgemeinerung kaum möglich, denn es wäre ja theoretisch möglich,
dass nur in der einen Probe zufällig Kabeljau enthalten ist. Falls wir jedoch in unseren
Proben Kabeljau finden, wäre es ein Hinweis darauf, dass zumindest auch in MSC
zertifizierten Packungen mit Fischen nicht gesichert ist, dass hierin keine gefährdeten
Arten enthalten sind.
Das hier vorgestellt Projekt entstand im Rahmen des Molekularbiologischen Labors der
Schiller-Schule Bochum unter Leitung von Herrn Dr. F. Schaller. Auf einem Projekttag
über Molekularbiologie für die Biologiekurse der Schiller-Schule im Herbst 2014 haben
wir einen ersten Einblick in die Molekularbiologie bekommen und es wurden uns fünf
verschiedene Projekte hierzu vorgestellt. Mich hat das Thema mit der Fragestellung
„Enthalten Fischstäbchen von Iglo bzw. vom Discounter Kabeljau?“ besonders
angesprochen. Im Rahmen einer Projektwoche in den ersten 5 Tagen der Herbstferien
haben wir die Gelegenheit bekommen mittels spezifischer Polymerasekettenreaktion zu
überprüfen, ob in Proben aus 2 Packungen von unterschiedlichen Herstellern Kabeljau
enthalten ist. Kabeljau ist überfischt und sollte deshalb nicht in Fischstäbchen
wiederzufinden sein. Anstatt des Kabeljaus sollten die Fischstäbchen aus Lachs,
welcher nicht zu den gefährdeten Arten gehört, bestehen.
Diese Facharbeit, für die wir im Rahmen der Projektwoche Daten sammeln konnten,
verfolgte deshalb die Fragestellung, ob sich in je einer Probe von zwei
unterschiedlichen Herstellern von Fischstäbchen Kabeljau enthalten ist. Hierbei
orientierten wir uns primär an dem Verfahren und den Methoden von Brinkert et al. [5].
Um den anderen Schülern und Schülerinnen einen Einblick in die Molekularbiologie im
Rahmen eines Projekttages zu ermöglichen, wurde zusätzlich eine Praktikumsvorschrift
erstellt.
2
Methoden
Die Daten zu dieser Facharbeit wurden im Herbst 2014 im Rahmen eines fünftägigen
Projektes erhoben. Die Proben entstammten aus zwei Packungen von Fischstäbchen, der
Marke Eskimo (Aldi) sowie von der relativ bekannten Marke Iglo. Auf beiden
Packungen war das oben beschriebene MSC Siegel angegeben. Im Folgenden werden
5
die Vorarbeiten und die eingesetzten Methoden, die wir zur Überprüfung unserer
Fragestellung eingesetzt haben, beschrieben.
2.1
Eingesetzte Materialien
Tabelle 1 enthält einen Überblick über die eingesetzten Geräte und Materialien.
Zusätzliche wurden noch folgende Verbrauchsmaterialien eingesetzt: Handschuhe der
Firmen Semper Guard und Gen-X, Eppendorfgefäße verschiedener Größen sowie 3
verschiedene Mikropipetten-Spitzengrößen.
2.1.1 Geräte
 Elektrophoresekammer
 Mikropistill
 peQ Petten ( Pipetten) + 3 verschiedene Spitzengrößen (0-10µL, 20-200µL, 100100µL)
 pH-Wert Messgerät Hanna HI 208
 Thermocycler peQStar 96 Universal Gradient
 Thermomixer 5433 Eppendorf
 Waage Kern PCB
 Wasserbad
 WinLab Magnet Rührer Hotplate Stripper
 Zentrifuge Perfect Spin 24 Plus (peQlab)
 Zentrifuge Perfect Spin Mini ( peQlab)
2.1.2 Chemikalien











EP (Elutionspuffer) aus eigener Herstellung
Ethanol
FS1 Puffer (Tris) aus eigener Herstellung
FS2 Puffer aus eigener Herstellung
FS3 Puffer aus eigener Herstellung
Lysis Puffer (Tris, EDTA, NaCl, SDS) aus eigener Herstellung
Proteinase K
Rote Säule
TE Puffer (Tris, EDTA, NaCl, SDS) aus eigener Herstellung
WP1 Waschpuffer aus eigener Herstellung
WP2 Waschpuffer aus eigener Herstellung
6
2.2
Bestandteile des Master-Mixes
Die im folgenden genannten Komponenten befinden sich auf Eis. Der Master-Mix
besteht aus Taq-Puffer, MgCl2, dNTPs und forward sowie reverse Primern.
2.3
DNA-Isolierungen
Für unsere Versuche haben wir zwei verschiedene Verfahren zur DNA-Isolierung
eingesetzt, die DNA-Isolierung der Firma Peqlab (blood-DNA-Kit) sowie die DNAIslolierung nach Brinkert et al. [5].
2.3.1 DNA-Isolierung der Firma Peqlab
Ziel unseres ersten Schrittes ist die Lyse, also der Aufschluss der Zellen um an die
DNA der zwei Fischproben zu gelangen. Hierzu ist es notwendig, die Zellen von
unerwünschten Gewebeteilen zu befreien und sie zu homogenisieren.
Um die Fisch-DNA von dem tierischen Gewebe zu isolieren, werden als erstes die
abgemessenen Fischstücke (0,5cm x 0,5cm) von der Panade befreit und mittels eines
Mikropistill homogen zerkleinert. Der zweite Schritt besteht darin, 200µl des Puffers
FS1 und 10µl Proteinase K zu dem Eppendorfgefäß (Eppi) hinzuzugeben, in welchem
schon
das
zerriebene
Fischgewebe
vorhanden
ist.
Danach
folgt
erneutes
Homogenisieren mit dem Pistill. Der nächste Schritt beinhaltet die Zugabe von 200µl
Puffer FS2. Um den Inhalt der Eppis zu vermischen, werden diese kurz in den
Eppendorf Thermomixer 5443 gestellt. Anschließend werden die Eppis mit den
Fischproben sowie die Eppis mit Elutionspuffer in ein 60°C heißes Wasserbad gestellt.
Nach dem 10 minütigem Wasserbad folgt die Bindung der DNA an die Silikamembran.
Diese befindet sich in den roten Säulen. Zunächst wird dem Eppi 360µl Puffer FS3
hinzugegen und kräftig geschüttelt. Danach wird der gesamten Ansatz auf die rote
Säule, in einem 2mL Eppi, pipettiert. Anschließend werden die Eppis für 1 Minute bei
11.000g in der Zentrifuge Perfect Spin 24plus zentrifugiert. Danach wird der
Säulendurchlauf im Abfall entleert.
Ziel des nächsten Schrittes ist die Entfernung zellularer Bestandteile und anderer
Kontaminationen durch 3 Waschdurchgänge. Als erstes wäscht man mit 400µL
Waschpuffer 1 (WP1), danach noch 2x mit 600µL Waschpuffer 2 (WP2). Nach jedem
der 3 Waschvorgänge wird das Eppi für 1 Minute bei 11.000g in die Zentrifuge gestellt
und anschließend entleert.
7
Wenn die 3 Waschvorgänge, das Zentrifugieren sowie das Entleeren des Eppis
abgeschlossen sind, wird die Säule im Eppi für 3 Minuten bei 11.000g trocken
zentrifugiert.
Danach folgt der Schritt der Elution, in dem die Säule in ein neues, beschriftetes 1,5 ml
Eppi überführt wird und 200µL Elutionspuffer EP hinzugegeben wird, der vorher auf
60°C erhitzt wurde. Anschließend wurde das Eppi 2min bei Raumtemperatur stehen
gelassen.
Der letzte Schritt besteht darin, den Eppi (inklusive der Säule) für 1min bei 6.000g zu
zentrifugieren. Nach der Zentrifugation wird die Säule verworfen und das Eppi
beschriftet.
2.3.2
DNA-Isolierung nach Brinkert et al. [5]
Als erstes werden die vier verschiedenen Fischproben (0,5cm x 0,5cm unbehandelter
Lachs und Kabeljau sowie Iglo Lachs-Fischstäbchen und Discounterfischstäbchen) in
beschriftete 2ml Eppendorfgefäße gefüllt. In dem zweitem Schritt werden alle Proben
mit 600µL Lysispuffer und 1,4µL Proteinase K überschichtet. Anschließend werden die
Proben für 12 Stunden in einen Heizblock bei 50°C inkubiert. Danach werden zu jeder
Probe 600µL Natriumchlorid gegeben. Die Proben werden dann in die Zentrifuge bei
12.000 rpm für 10 Minuten gestellt. Die durch die Zentrifugation entstandenen
Überstände werden in ein neues 2ml Eppendorfgefäß überführt und mit 700µL
eiskaltem 100% Ethanol überschichtet. Anschließend bleiben die Proben für 5 Minuten
bei Raumtemperatur stehen und werden danach für 2 Stunden bei -20°C eingefroren.
Danach folgt eine erneute Zentrifugation für 10 Minuten bei 12.000 rpm. Der daraus
entstandene Überstand wird verworfen. Folgend werden die Pellets mit 700µL 70%
Ethanol resusupendiert und für 10 min bei 12.000 rmp zentrifugiert. Der nächste Schritt
besteht daraus, den Überstand erneut zu verwerfen und das trockene DNA-Pellet in
80µL TE-Puffer mit 0,2µL RNAse aufzunehmen. In dem letzten Schritt werden die
Proben bei 37°C für 40 Minuten im Heizblock inkubiert.
2.4
Die Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
Der theoretische Hintergrund zu Polymerase-Kettenreaktion (PCR) wird in der
Praktikumsvorschrift dargestellt (s. Anhang).
2.4.1 Primerverdünnung
Die Primer werden in Wasser gelöst, sodass die Endkonzentration pro Primer 250nM
beträgt.
8
2.4.2 Zusammensetzung der PCR Proben
Alle für die PCR notwendigen Stoffe sollten sich am Boden des Eppendorfgefäßes
befinden. Das Endvolumen für jeden PCR-Ansatz liegt bei 20µl.
10µl Master Mix (BioRad) (s. 2.2)
4µl Wasser
2µl forward Primer
20µl
2µl reverse Primer
2µl DNA-Template
Eine Ausnahme bildeten die letzten Versuche, dort wurden zur Erzielung eines besseren
Ergebnisses die DNA-Template um jeweils 4µl auf insgesamt 6µl erhöht. Das
Endvolumen betrug dann 24µl. Desweiteren wurden dNTP’s, Puffer und TaqPolymerase der Firma Peqlab eingesetzt.
2.5
PCR-Programme
2.5.1 PCR nach Brinkert et al.
Als erstes werden die Eppis zentral in den Thermocycler gestellt. In diesem wird
folgendes Programm eingestellt: Der erste Schritt ist die Initiale Denaturierung welche
bei 94°C für 5 Minuten erfolgt. Danach folgt die Denaturierung bei 94°C für 50
Sekunden. Bei der Denaturierung werden die Wasserstoffbrückenbindungen
zwischen den DNA-Doppelsträngen zertrennt, sodass zwei Einzelstränge vorliegen.
Anschließend folgt die Hybridisierung bzw. das Primer-Annealing für ebenfalls 50
Sekunden bei einer Temperatur von 58°C. In dieser Phase binden die Primer, an die in
der Denaturierung getrennten, DNA-Einzelstränge. Bei der Elongation findet eine
Temperaturerhöhung auf 72°C statt, diese Phase dauert weitere 2 Minuten. Dabei
verlängert die Taq-Polymerase die Primer mit den komplementären Nukleotiden. Die
drei Schritte Denaturierung, Primer-Annealing und Elongation stellen einen Zyklus
dar, der 30 Mal während der PCR wiederholt wird. Dieser führt zur exponentiellen
Vermehrung der DNA. Danach folgt die Finale Elongation für 5 Minuten bei derselben
Temperatur von 72°C.
9
2.5.2 2. PCR-Programm
Abbildung 1: Gewählte Variante für die Einstellung des Programms für die PCR
Als erstes liegt die Initiale Denaturierung bei einer Temperatur von 95°C für 2
Minuten an. Die zweite Phase stellt die Denaturierung dar, welche bei 95°C für 30
Minuten abläuft. Hierbei wird der DNA-Doppelstrang durch die Trennung der
Wasserstoffbrückenbindungen zu jeweils zwei Einzelsträngen aufgetrennt. Bei 53°C
erfolgt die Hybridisierung bzw. das Primer-Annealing für 1 Minute und 30
Sekunden. In diesem Schritt binden die Primer an das 3´-Ende der Einzelstränge.
Darauf folgt die Elongation, bei der die Taq-Polymerase die Primer an den
Einzelsträngen
mit
komplementären
Nukleotiden
verlängert.
Die
Elongationstemperatur liegt bei 72°C und dauert 1 Minute und 30 Sekunden an. Die
drei Schritte Denaturierung, Primer-Annealing und Elongation stellen einen Zyklus
dar, der 35 Mal während der PCR wiederholt wird. Dieser führt zur exponentiellen
Vermehrung der DNA. Danach folgt die Finale Elongation für 10 Minuten bei 72°C. In
dieser langen Phase der Elongation wird sichergestellt, dass die Fragmente vollständig
fertig polymerisiert werden.
2.6
Agarosegelherstellung und Agarosegelelektrophorese
Das zweiprozentige Agarosegel wird für die Agarosegelelktrophorese entsprechend
der Praktikumsvorschrift [6] hergestellt. Die Elektrophorese verläuft in TAE-Puffer für
10
ca. 45 Minuten bei 120mV konstanter Spannung. Bei der Agarosegelektrophorese
werden die DNA-Fragmente ihrer Größe (Anzahl der Basenpaare) nach aufgetrennt,
dies erlaubt den Vergleich von DNA (s. Praktikumsvorschrift).
3
3.1
Ergebnisse
Lesen/ Deuten des Agarosegels
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
bp
1500
1000
500
250
50
Abbildung 2: Beispiel zur Deutung einer
Agarosegelelektrophorese
Um die Agarosegele richtig zu deuten, ist hier in Abbildung 2 ein Beispiel anhand eines
unserer Versuche. Zu berücksichtigen sind einige Ausnahmen, die dann aber bei dem
jeweiligen Bild genannt werden. Das Bild zeigt insgesamt zehn Taschen (dunklere
Spalten im oberen Teil des Bildes). Unter jeder Tasche in der Laufbahn sind entweder
deutlich erkennbare Striche (Banden) oder nur leichte Andeutungen zu sehen. Die
folgende Tabelle zeigt in welcher Gel-Tasche sich welcher PCR-Ansatz befindet.
Tasche
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Inhalt
Marker (entweder 1000bp DNA-Leiter oder 500bp DNA-Leiter)
PCR mit Lachs-DNA und Lachs-Primer
PCR mit Kabeljau-DNA und Kabeljau-Primer
PCR mit Eskimo-DNA und Kabeljau-Primer
PCR mit Iglo-DNA und Kabeljau-Primer
PCR mit Eskimo-DNA und Lachs-Primer
PCR mit Iglo-DNA Lachs-Primer
PCR mit Lachs-DNA und Kabeljau-Primer
PCR mit Kabeljau-DNA und Lachs-Primer
Marker (entweder 1000bp DNA-Leiter oder 500bp DNA-Leiter)
11
Tabelle 1 : Zuordnung der PCR-Ansätze zu den Taschen
Die Marker dienen zur Orientierung. Mithilfe von ihnen ist ein Vergleich zu den
anderen Proben möglich. Mit Lachs-/ Kabeljau-/ Eskimo-/ und Iglo-DNA ist die DNA
aus dem jeweiligem Fisch (Kabeljau und Lachs) oder aus dem jeweiligem
Fischstäbchen (der Marke Iglo oder Eskimo gemeint). Mit Lachs-/ oder KabeljauPrimer sind sowohl die forward als auch die reverse Primer gemeint. Das via PCR
amplifizierte Lachs-DNA-Fragment sollte eine Länge von 1000 Basenpaaren (bp) und
das Kabeljau-DNA-Fragment eine Länge von 1500bp haben.
3.2
Versuche
In der Woche im Mikrobiologielabor der Schiller-Schule Bochum haben wir mehrere
Versuche durchgeführt. Die drei wichtigsten dieser Versuche werden unten beschrieben.
3.2.1 Versuch I
Der erste Versuch diente der Überprüfung der angewandten Methoden (s. 2.2.1 DNAIsolierung der Firma Peqlab und 2.4.2 2. PCR-Programm). Das Gel zeigt in der ersten
Laufkammer einen Marker mit 500 Basenpaaren. Dieser dient zur Orientierung. Dieser
Versuch ist eine Positiv-Kontrolle um zu testen ob die verwendeten Methoden generell
funktionieren.
1
2
3
bp
1500
1000
500
250
Abbildung 3: Gel mit zwei Proben
(Isolierung der Firma peqlab und
2.PCR-Pogramm)
12
Durch einen Fehler bei der Isolierung war nicht mehr zu erkennen welches
Eppendorfgefäß welche DNA enthielt. Jedoch lässt sich anhand der Banden der
zweiten und dritten Tasche erkennen, dass die erste Probe in der zweiten Tasche via
PCR amplifizierte Lachs-DNA enthielt und die zweite Probe Kabeljau-DNA. LachsDNA-Fragmente sollten nämlich eine Länge von 1000bp aufweisen und KabeljauDNA-Fragmente 1500bp, das heißt die Bande der Kabeljau-DNA-Fragmente liegt
etwas oberhalb im Gel als die der Lachs-DNA-Fragmente.
3.2.2 Versuch II
Die Proben (Taschen 2-9) sind mit der Isolierung nach Brinkert et. al und dem 2. PCRProgramm ausgeführt worden. (s. Abb. 4).
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
bp
1000
500
Abbildung 4: Gel mit acht Proben (Isolierung nach Brinkert et
al. und dem 2. PCR-Programm)
Das Bild zeigt zwei Marker, deren Fragmente eine Länge von 1000 Basenpaaren
haben, in der ersten und in der achten Tasche. Aus diesem Gel ist jedoch kein
sinnvolles oder eindeutiges Ergebnis zu entnehmen. In der fünften Tasche müsste der
via PCR amplifizierte Iglo-DNA-Ansatz kombiniert mit dem Kabeljau-Primer
enthalten sein. Die Bande des Kabeljau-DNA-Fragmentes sollte jedoch eine Länge von
1500 Basenpaaren besitzen, und müsste somit oberhalb des Markers (1000bp) liegen.
Stattdessen befindet sie sich auf gleicher Höhe zu dem Marker was auf Lachs-DNA
hindeuten würde. Allerdings ist zu beachten, dass die Kabeljau-Primer natürlich nicht
bei Lachs-DNA ansetzen und man deswegen diese Hypothese ausschließen kann.
13
3.2.3 Versuch III
Wie auf Abb. 5 Bild zu erkennen, ist bei diesem PCR-Versuch keine DNA amplifiziert
worden. Die Isolierung sowie die PCR der acht Proben erfolgte nach Brinkert et al. [5].
Die Vermutung, dass die Isolierung der DNA und/oder die PCR der DNA fehlerhaft
abgelaufen sind ist wahrscheinlich. Die Primer sind nicht zu erkennen, dar diese aus
dem Gel gelaufen sind, aufgrund ihrer kurzen Länge (20-28 Basenpaare).
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
bp
bp
1000
500
500
250
Abbildung 5: Gel mit acht Proben (Isolierung sowie PCR-Programm nach
Brinkert et al.)
3.3
Nachweis von Kabeljau in Fischstäbchen
Im Folgenden werden die Ergebnisse unserer Versuche beschrieben und interpretiert .
1
bp
1500
1000
500
250
2
3
4
5
6
7
8
9
10
14
Abbildung 6: Gel mit acht Proben (Isolierung der Firma peqlab und
dem 2. PCR-Programm)
Das Foto zeigt das Agarosegel unter UV-Bestrahlung zur Visualisierung nach der
Gelelektrophorese. Das Gel enthält 8 verschiedene PCR-Ansätze (Taschen 2-9) und 2
Marker (Tasche 1 und 10). Die Proben sind mit der Isolierung der Firma peqlab (s.
2.3.1) und dem 2. PCR-Pogramm (s. 2.5.2) entstanden. In der ersten sowie in der
zehnten Kammer ist ein Marker mit 500 Basenpaaren (bp). Die zweite und dritte
Kammer dienen zur Überprüfung, ob die angewandten Methoden generell funktioniert
haben. Die Bande der Lachs-DNA sollte etwas oberhalb zu der des Markers (Tasche
1) liegen, bei 1000 bp. Die via PCR amplifizierten Kabeljau-DNA-Fragmente sollten
bei 1500bp liegen und die Bande befindet sich somit etwas oberhalb als die der LachsDNA. Die vierte Tasche enthält einen PCR-Ansatz mit Eskimo-Fischstäbchen-DNA
als Matrize kombiniert mit Kabeljau-Primer. Wie in der Abbildung zu erkennen, liegt
diese Probe bei 1500 bp. Daraus lässt sich das eindeutige Ergebnis entnehmen, dass die
von uns untersuchten Fischstäbchen der Marke Eskimo Kabeljau enthalten.
Dazukommend weist die sechste Tasche (welche einen PCR-Ansatz mit EskimoFischstäbchen-DNA und Lachs Primer beinhaltet) kein Ergebnis auf. Die fünfte
Tasche enthält Iglo-DNA kombiniert mit Kabeljau Primern. Dort ist keine Bande
erkennbar, das heißt, es wurde keine DNA amplifiziert. In der siebten und achten
Tasche des Gels befinden sich die Negativkontrollen, das heißt in der siebten ist
Lachs-DNA mit Kabeljau-Primern und in der achten Kabeljau-DNA mit LachsPrimern. Diese weisen wie zu erwarten keine amplifizierten DNA-Fragmente auf. Die
Erzielung des verbesserten Ergebnisses erfolgte durch die Erhöhung der Menge der
DNA-Template. Anstatt 2 wurden 6µl verwendet. Außerdem wurde der Master-Mix,
welchen man zu den PCR-Ansätzen hinzufügt, selber zusammengesetzt. Aus diesem
Versuch ist also eindeutig zu entnehmen, dass die Fischstäbchen der Marke Eskimo
Kabeljaufleisch enthalten wohingegen die Fischstäbchen der Marke Iglo laut unserer
Probe keinen Kabeljau enthalten sondern aus Lachs bestehen.
4
Diskussion
Bei dem Versuch zu überprüfen, ob in Fischstäbchen Kabeljau (Gadus morhua) oder
Lachs (Salmo solar) enthalten ist, haben wir mehrere Versuche gemacht. Ziel des ersten
Vorversuches war die Überprüfung angewandten Methoden. Dieser Versuch zeigte,
15
dass die Isolierungsmethode mit dem Kit der Firma Peqlab (beschrieben unter 2.3.1)
sowie das 2. PCR-Programm (beschrieben unter 2.5.2) funktionieren. Der zweite
Versuch ergab, dass die Isolierungsmethode nach Brinkert et al. [5] mit dem zweiten
PCR-Programm kein nachvollziehbares Ergebnis zeigte. Der dritte Versuch wurde
sowohl nach der Isolierungsmethode als auch nach dem PCR-Programm von Brinkert
et al. [5] durchgeführt. Wie auf der Abb. 5 zu erkennen ist, verlief auch diese PCR
negativ. Die Isolierungsmethode nach Brinkert et al. [5] erbrachte im Vergleich zu der
Isolierungsmethode der Firma Peqlab keine Ergebnisse. Außerdem ist anzumerken, dass
die Isolierungsmethode nach Brinkert et al. [5] wesentlich länger dauert. Daher ist diese
Methode für einen Praktikumstag an der Schule eher ungeeignet. Das PCR-Programm
von Brinkert et al. erbrachte bei unseren Versuchen ebenfalls keine Ergebnisse.
Erfreulicherweise konnten wir mit unserem letzten Versuch nachweisen, dass in den
Proben der Fischstäbchen der Marke Iglo nur Lachs, in den Fischstäbchen der Marke
Eskimo jedoch Kabeljau enthalten war. Bei diesem Versuch wurde das bessere Ergebnis
durch eine mengenmäßige Erhöhung der DNA-Template von 2µl auf 6µl erreicht.
Hinzu kommt, dass wir mittlerweile durch die vorangegangen Tage mehr Erfahrung
hatten und die Wahrscheinlichkeit, dass wir fehlerfrei arbeiten konnten, erhöht war.
Dies bedeutet aber auch, dass die Methoden der oben beschriebenen Fehlversuche zwar
bei uns nicht erfolgreich waren, dass dies aber unter Umständen auf unsere
Unerfahrenheit und nicht auf die Methoden selber zurückgeführt werden kann.
Unser Ergebnis, dass die Fischstäbchen der Marke Eskimo Kabeljau enthalten, ist
einerseits mit Vorsicht zu interpretieren, denn das Ergebnis beruht nur auf einer
einzigen
Stichprobe.
Andererseits
kann
man
auch
argumentieren,
dass
es
besorgniserregend ist, dass schon eine einzige Stichprobe zeigt, dass in Fischstäbchen
Kabeljau enthalten sein kann. Dies impliziert, trotz MSC Siegel gefährdete Fischarten in
den Fischpackungen enthalten sein können und das so das Ziel, den Bestand des vom
Aussterben bedrohten Kabeljaus zu stabilisieren, verfehlt wird. Hier wäre es
wünschenswert, wenn beispielsweise das Marine Stewardship Council, das dieses
Siegel vergibt, seiner Aufgabe nachkommt und ebenfalls Stichproben durchführen
würde. Unsere Befunde legen hingegen nahe, dass das Vertrauen der Verbraucher in das
MSC Siegel möglicherweise nicht gerechtfertigt ist.
Ein häufig in Fischstäbchen verarbeiteter Fisch ist der Seelachs (Pollachius virens),
dessen Verarbeitung laut MSC Siegel auch unkritisch ist, da er nicht zu den gefährdeten
Fischarten gehört. Um bei weiteren Untersuchungen sicherzustellen, dass die
16
Kabeljauprimer nicht auch z. B. an Seelachs-DNA binden und somit beim Test auf
Kabeljaufleisch ein falsch-positives Testergebnis liefern, sollten in weiteren Versuchen
die Spezifität der Kabeljauprimer und der Lachsprimer untersucht werden. Die
Fragestellung einer zukünftigen Arbeit im Rahmen des Schiller-Mobils ließe sich dann
auch erweitern auf den Nachweis einer potenziellen Verbrauchertäuschung, da man so
z. B. lachsfarben eingefärbten und geschmacksmodulierten günstigen Fisch (wie z. B.
Seelachs), der als Lachs (Salmo solar) verkauft wird, so eindeutig vom teuren
„Original“ Lachsfleisch unterscheiden könnte.
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6.
Literaturverzeichnis
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Brinkert, K., S.V. Bergner, and M. Hippler, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!
Unterricht Biologie, 2013(390): p. 35-39.
Schaller, F. Molekularbiologisches Labor der Schiller-Schule Bochum, Identifizierung
von Lebensmittelskandalen – Ist Pferdefleisch im Döner?, in Praktikumsvorschrift für
Schülerinnen und Schüler. o.J.
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6
Glossar
Agarosegelelektrophorese Methode, bei der in einem Agarose-Gel (Gel aus
Polysacchariden einer Alge) eine Auftrennung von
Biomolekülen anhand ihrer Größe stattfinden kann.
Annealing
«Bindung», gemeint ist hierbei die Phase der PCR, bei der
nach vorausgegangener Denaturierung bei 94-96 °C, bei
ca. 50-65 °C die Primer an die denaturierten DNAEinzelstränge binden. Die Primer sind dabei die
Startpunkte für die DNA Polymerase, welche die
Amplifizierung der DNA Sequenzen durchführt.
Bande
Strich auf der Gelelektrophorese. Nach der PCR laufen
die
unterschiedlich
großen
DNA-Fragmente
unterschiedlich weit und sind als Banden sichtbar.
Denaturierung
Phase der PCR, in der die DNA auf 95 °C erhitzt wird, was
dazu führt, dass sich die Wasserstoffbrücken zwischen den
Basen lösen und der DNA-Doppelstrang zu zwei
Einzelsträngen wird.
Elongation
Phase der PCR, in der das Tube und sein Inhalt auf 72 °C
erhitzt wird. Bei dieser Temperatur handelt es sich um das
Optimum der DNA Polymerase, die die freien Nukleotide
mit dem DNA Einzelstrang verknüpft.
Ethidiumbromid
Ist ein Fluoreszenz-Farbstoff, der in der Molekularbiologie
verwendet wird, um Nukleinsäuren (DNA und RNA)
nachzuweisen. Das Farbmolekül lagert sich in die
Doppelhelix der Nukleinsäuren und ist durch die UVBestrahlung der Wellenlänge 254 - 366 nm anregbar.
Aufgrund der Tatsache, dass sich Ethidiumbromid in die
DNA einbauen und diese somit verändern kann, gilt dieser
Farbstoff als krebserregend.
Eppi
Reaktionsgefäß, siehe auch Tube. Hiermit wird ein
Standard-Reaktionsgefäß
der
Firma
Eppendorf
bezeichneit, welches für unterschiedliche Volumina oder
Zwecke erworben werden kann, z.B. 1,5 ml oder 2 ml oder
eben auch als Tube für einen PCR-Ansatz.
Hybridisierung
Bezeichnet die Anlagerung von komplementärer DNA an
einen DNA-Einzelstrang, z.B. das Anlagern der Primer an
den in der Denaturierung hergestellten DNA Einzelstrang.
Lyse
Unter einer versteht man allgemein die Zersetzung oder
den Verfall von organischem Material. In diesem
Experiment wurde die Lyse künstlich unter Verwendung
des Lysepuffers bei einer bestimmten Temperatur
herbeigeführt,
so
dass
sich
die
organischen
Zellbestandteile der Proben zersetzen und die gewünschte
DNA aus den Zellen befreit und somit abtrennbar wird,
siehe auch Präzipitation der DNA.
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Matrize
siehe auch Template; Die Matrize ist die Vorlage oder
Schablone, die zur Vervielfältigung von etwas benötigt
wird – während einer PCR fungiert eine bestimmte DNA
Sequenz als Matrize oder Template.
Marker (Größenstandard) Um in der Agarose-Gelelektrophorese die Größen der in
der PCR entstandenen Fragmente bestimmen zu können,
wird ein Größenstandard mitgeführt. Er enthält DNAFragmente verschiedener Basenpaar-Größen und wird bei
jeder Gelelektrophorese auf das Gel aufgetragen. Die
verschieden großen DNA-Fragmente erscheinen als
Banden und können so mit den Fragmenten aus der PCR
verglichen werden.
Negativ-Kontrolle
Ein wichtiger Kontrollansatz, der in allen Punkten mit
dem experimentellen Ansatz identisch ist bis auf das
Fehlen eines Faktors, der Gegenstand oder essentiell für
die Untersuchung ist (z.B. in diesem Experiment: PCRAnsatz ohne DNA). Mit der Negativ-Kontrolle soll der
Hintergrundwert oder Fehler des Experiments ermittelt
werden.
Nukleotid
Grundbaustein der Nukleinsäuren, der immer aus drei
Bestandteilen aufgebaut ist: 1) einer Phosphorsäure, 2)
einem Pentose-Zucker und 3) einer der fünf Nukleobasen:
Adenin, Guanin, Thymin, Cytosin in der DNA– und Uracil
statt Thymin in der RNA.
PCR
Ist eine molekularbiologische Methode, um DNA in vitro
zu vervielfältigen. Dazu wird ein Enzym verwendet, die
DNA Polymerase. Der Begriff Kettenreaktion beschreibt
in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass die Produkte
vorheriger Zyklen als Matrizen für den nächsten Zyklus
dienen und somit eine exponentielle Vervielfältigung
ermöglichen.
Positiv-Kontrolle
Ein weiterer, wichtiger Kontrollansatz in einem
Experiment, bei dem eine bekannte Substanz eingesetzt
wird, um ein bestimmtes Ergebnis hervorzurufen (z.B. in
diesem Experiment: PCR-Ansatz mit Fisch-DNA). Damit
wird sichergestellt, dass das angewendete Testverfahren
richtig funktioniert. Gegensatz dazu ist die NegativKontrolle, in der keine Wirkung hervorrufen wird.
Primer (Oligonukleotid) kurze (zwischen 20 und 28 Basenpaaren), einzelsträngige
DNA-Stücke, die als Startpunkte der DNA Polymerase bei
der Amplifizierung einer DNA Sequenz dienen. Die DNA
Polymerase benötigt für ihre Arbeit eine freie
Hydroxylgruppe als Startpunkt für ihre erste Verknüpfung
– dies wird durch die Primer zur Verfügung gestellt. Für
die Amplifizierung eines bestimmten DNA Fragmentes
werden zwei Primer benötigt – für den Start- und den
Endpunkt der DNA Polymerase Aktivität. Die Primer
müssen dabei so gewählt werden, dass sie reverskomplementär zur gewünschten DNA Sequenz sind.
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Tasche
Template
Tube
Wasserstoffbrücken
eine Art Kammer in dem Gel der AgaroseGelelektrophorese. In die Taschen werden die PCRAnsätze gegeben.
siehe auch Matrize; Das Template ist die Vorlage oder
Schablone, die zur Vervielfältigung von etwas benötigt
wird – während einer PCR fungiert eine bestimmte DNA
Sequenz als Matrize oder Template.
Reaktionsgefäß, siehe auch Eppi. Hiermit wird ein
Standard-Reaktionsgefäß
der
Firma
Eppendorf
bezeichneit, welches für unterschiedliche Volumina oder
Zwecke erworben werden kann, z.B. 1,5 ml oder 2 ml oder
eben auch als Tube für einen PCR-Ansatz.
elektrostatische Bindung zwischen Wasserstoff und
Sauerstoffatomen. Es handelt sich dabei um eine
reversible und recht schwache Bindung, welche
beispielsweise durch Wärme/Hitze getrennt und durch
Abkühlung erneut geschlossen werden kann.
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Erklärung
Ich erkläre, dass ich die Facharbeit ohne fremde Hilfe angefertigt und nur die im
Literaturverzeichnis angeführten Quellen und Hilfsmittel benutzt habe.
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Ort, Datum
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