Medienmitteilung DOC - Berner Fachhochschule

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Berner Fachhochschule
Architektur, Holz und Bau
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BERICHTERSTATTUNG, KICK-OFF BFH-ZENTREN, 8.6.15
Biel, 11. Juni 2015
BFH-Zentrum Holz – Ressource und Werkstoff
Am 8. Juni gab die Berner Fachhochschule den Startschuss für die vier neuen
BFH-Zentren. Die BFH bündelt und vernetzt damit ihre Ressourcen zu
ausgewählten zukunftsträchtigen Themengebieten, darunter auch Holz. Das BFHZentrum Holz – Ressource und Werkstoff geht die Produktionskette Holz
ganzheitlich an. Dies verleiht der angewandten Forschung und Entwicklung rund
um Holz sowie dem Transfer in die Wirtschaft eine neue Dimension, wie es nebst
dem Zentrumleiter Andreas Müller und dem stellvertretenden Leiter Dr. Bernhard
Pauli, der durch den Anlass führte, auch Josef Hess, Vizedirektor des BAFU,
Ernest Schilliger, VR Präsident von Schilliger Holz und Christoph Starck, Direktor
Lignum betonten.
Die vier BFH-Zentren «Technologien in Sport und Medizin», «Soziale Sicherheit»,
«Nahrungsmittelsysteme» und «Holz – Ressource und Werkstoff» bündeln etablierte
Forschungsgruppen und Kompetenzen der Berner Fachhochschule BFH. Sie erarbeiten
Lösungen für aktuelle Herausforderungen in Technik, Wirtschaft und Gesellschaft und
schaffen Mehrwert für Partner aus Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Kultur (siehe
Beilage Medienmitteilung der BFH).
Integration der Prozesskette Holz
«Der integrierte Ansatz entlang der Prozesskette Holz ist das, was uns auszeichnet»,
betonte Andreas Müller, Leiter des BFH-Zentrums Holz – Ressource und Werkstoff, in
seinen Ausführungen. «Die ergänzenden Kompetenzen von Fachleuten aus verschiedenen Departementen, mit unterschiedlichen Disziplinen, von Forstwesen über
Architektur und Ingenieurwesen bis zu Automation und Kunst- sowie Kulturwissenschaften ermöglicht uns, Lösungen über die Systemgrenzen einzelner Sektoren der
Wertschöpfungskette anzubieten. Wir entwickeln prozessübergreifende Technologien,
Verfahren und Know-how für die effiziente und effektive Nutzung von Holz.»
Kreisläufe und Rahmenbedingungen
In seinem Impulsreferat sprach Josef Hess, stellvertretender Leiter des Bundesamtes
für Umwelt BAFU, die Bedeutung von Kreisläufen für unsere Gesellschaft an: «Wenn
sie richtig funktioniert, bildet die Prozesskette Holz einen geschlossenen Kreislauf mit
einer Kaskadennutzung des Holzes, was auch eine höhere energetische Verwertung
ermöglicht. Wir sollten uns in diesem Kreis bewegen und aus Ressourcensicht das
Holz so viele Stationen wie möglich durchlaufen lassen. Dafür ist Innovation gefragt.
Das BFH-Zentrum ist ein entsprechender Nukleus.» Ernest Schilliger, Verwaltungsratspräsident von Schilliger Holz, blies ins gleiche Innovationshorn: «Die Globalisierung
der Märkte und die Entwicklung der Preise von Rund- und Schnittholz führen zu
geringeren Margen. Die Rahmenbedingungen mit immer dichteren Reglementierungen verringern den Unternehmensspielraum. Produkte und Dienstleistungen mit
Mehrwert sind gefragt. Die Unternehmen können und müssen investieren, können
aber nicht alle Entwicklungen verfolgen. Institutionen wie die Berner Fachhochschule
sind für die Unternehmen wichtige Ansprechpartner für Innovation.»
Innovationsressourcen bündeln
Zur Veranschaulichung des Mehrwerts der Leistungen des BFH-Zentrums präsentierten Forschende der involvierten Departemente der BFH einzelne F&E-Projekte entlang
der Wertschöpfungskette: Digitale Technologien für eine bessere Bewirtschaftung der
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Wälder und effizientere Gewinnung des Rohstoffes; optimierter Datenfluss für die
Planung und flexible Produktion von komplexen Bauobjekten; Extraktion und
Nutzung von Tanin aus Rinden für Klebstoffe und Oberflächenbehandlungen von
Holzwerkstoffen; Dekontamination von behandelten Kulturgütern aus Holz. Im
Anschluss an diese Präsentationen moderierte der Direktor Lignum, Christoph Starck,
eine Podiumsdiskussion mit den Referenten und fragte die Erwartungen an das BFHZentrum ab. Josef Hess war über die Kongruenz der Schwerpunkte aus Sicht BAFU mit
der Themenwahl des BFH-Zentrums positiv überrascht. Für Dr. Bernhard Pauli,
stellvertretender Leiter des BFH-Zentrums ist der Bezug zur Praxis von zentraler
Bedeutung. Für Andreas Müller und Ernest Schilliger ist die Bündelung der Kräfte im
BFH-Zentrum ein klarer Mehrwert, mit welcher Problemstellungen systematischer
prozessübergreifend angegangen werden, und mit welcher die Kompetenzen der BFH
rund um Holz besser vermarktet werden können, was wiederum der Wald- und
Holzwirtschaft zu Gute kommen wird. Der Startschuss wurde somit einstimmig
begrüsst. Die Erwartungen sind hoch. Nun ist es in der Verantwortung der
Forschenden des BFH-Zentrums, diese Erwartungen zu erfüllen!
Weitere Auskünfte erteilt:
Berner Fachhochschule
BFH-Zentrum Holz – Ressource und Werkstoff
Cédric Höllmüller
Telefon +41 34 426 41 42
E-Mail [email protected]
bfh.ch/wood
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Bilder
Bild 1. Andreas Müller, Leiter BFH-Zentrum Holz – Ressource und Werkstoff, begrüsst
zu dem zentrumsspezifischen Teil der Kick-off-Veranstaltung im Berner Kursaal.
Bild 2. Dr. Bernhard Pauli führte durch den Anlass.
Bild 3. Josef Hess, stellvertretender Leiter des BAFU, hielt ein Impulsreferat.
Bild 4. Ernest Schilliger, VR-Präsident von Schilliger Holz, betonte die Wichtigkeit der
Hochschulpartner für die Innovation.
Bild 5. In einer Podiumsdiskussion erörterten die Referenten unter der Moderation von
Christoph Starck den Mehrwert der Zentrumsbildung.
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Bild 6. Dr. Bernhard Pulver, Regierungsrat des Kantons Bern, begrüsste zum Kick-Off
der BFH-Zentren.
Bild 7. Marc-André Gonin, Präsident BFH Forschungskommission erläuterte den
Mehrwert durch Forschung während der einleitenden gemeinsamen Veranstaltung.
Bild 8. Rund 400 interessierte Gäste besuchten den Anlass im Berner Kursaal.
Bild 9. Der Rektor der BFH, Dr. Herbert Binggeli, im Gespräch.
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Die integrierten Kompetenzen des BFH-Zentrums Holz – Ressource und Werkstoff
Rohstoff – Know-how für Gewinnung und Verwertung
 Vom Wald zum Holz – effektive Bewirtschaftungsprozesse
Das BFH-Zentrum erarbeitet Lösungen für eine effektivere Ernte und
Bereitstellung von Holz zur Kaskadennutzung in geschlossenen Kreisläufen:
 Kooperationsmodelle zur strategischen Positionierung von Forstbetrieben
 Bewirtschaftungsprozesse und Strukturen für die effiziente und effektive
Bereitstellung des Rohstoffs Holz
 Technologien und Verfahren zur Datenübertragung unter den beteiligten
Akteuren für eine intelligente und bedarfsgerechte Ernte und Verwertung
von Holz

Von der Planung zum Produkt – die digitale Datenkette
Das BFH-Zentrum schafft Durchgängigkeit der Information zwischen den
verschiedenen Planungs- und Produktionsprozessen der digitalen Fabrikation
mittels Gebäudemodellierung (Building Information Modeling, BIM):
 Lösungen für integrierte digitale Prozesssteuerung
 Schnittstellenoptimierung für Datentransfer
 Komplettanwendungen mit digital gesteuerten Produktionseinheiten
Baustoff – Intelligenz für die gebaute Umwelt
 Vom einfachen Bau zum komplexen Werk– durchdachte Systeme
Das BFH-Zentrum entwickelt sichere und leistungsfähige Systeme für
verdichtetes Bauen von der Planung bis zur Montage:
 Modulare Holzbauten mit hohem Vorfertigungsgrad
 Ressourceneffiziente und produktionsoptimierte Tragsysteme
 Energieeffiziente und dauerhafte Gebäudehüllen
 Verbindungstechniken und Materialkombinationen für Hybridbauten mit
Holz
 Bedarfsgerechte Entscheidungsgrundlagen durch kontinuierliches
Baumonitoring

Von bestehenden Bauten zu neuen Nutzungen – Bauen im Bestand
Das BFH-Zentrum vereint Innovation mit Tradition im Spannungsfeld der
Sanierung und Nachverdichtung – zum Schutz von Kulturgut und Stadtbildern:
 Beurteilung und Ertüchtigung von bestehenden Gebäuden
 Zerstörungsfreie Prüfung und Schutz kulturhistorisch wertvoller
Bausubstanz
 Statische und baukonstruktive Untersuchungen historischer
Tragkonstruktionen
 Architektonische Restaurierung, städtebauliche Aufwertung und
Verdichtung im kulturhistorischen Kontext
Werkstoff – Innovation für Produkte und Kultur
 Vom Holz zum Naturwerkstoff – intelligente Materialanwendungen
Das BFH-Zentrum nutzt die chemischen und physikalischen Eigenschaften von
Holz für umweltverträgliche Produkte wie Möbel, Geräte und
Alltagsgegenstände:
 Naturverträgliche multifunktionale Holz und Verbundwerkstoffe
 Systeme zum Schutz von holzbasierten Werkstoffen
 Innovative und umweltgerechte Klebstoffe und Lacksysteme
 Holzextraktstoffe als Alternative zu erdölbasierten Grundstoffen und
Materialien
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
Vom Kulturerbe zum Kulturgut – verstehen, erhalten und nutzen
Das BFH-Zentrum entwickelt auf Basis kulturhistorischen Wissens und
technologischer Expertise in einem interdisziplinären Ansatz Methoden und
Verfahren zur Erhaltung von Kulturgütern aus Holz:
 Kulturhistorische und technologische Einordnung und Dokumentation
historischer Holzobjekte
 Entwicklung und Konzeption schadenspräventiver und kurativer
Erhaltungsmassnahmen
 Verfahren der De-Restaurierung
bfh.ch/wood
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