Bachelor-Arbeit - Eat - Breathe

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Ruhr- Universität Bochum
Fakultät für Sozialwissenschaft
Kraftsport und vegane
Ernährung: Trenderscheinung
oder Richtungswechsel?
B.A.-Arbeit
vorgelegt von:
Laura David / 108012112209
betreut durch
Herr Dr. Chakkarath
Herr Prof. Dr. Straub
Bochum, der 26.05.2015
Inhalt
1. Einleitung ............................................................................................................................................. 3
1.1 Begriffserklärung: Trend ................................................................................................................ 4
1.2 Begriffserklärung: Veganismus ...................................................................................................... 4
1.3 Begriffserklärung: Kraftsport .......................................................................................................... 5
2 Theoretische Hintergründe der Untersuchung ..................................................................................... 6
2.1 Theorie der Postmoderne .............................................................................................................. 6
2.2 Theorie der Sozialen Identität ........................................................................................................ 7
2.3 Theorie des Ästhetischen und des Körpers ................................................................................. 10
2.4 Theorien der Sportsoziologie ....................................................................................................... 13
2.5 Theorie des Megatrends .............................................................................................................. 14
2.6 Journal for Critical Animal Studies ............................................................................................... 16
3. Veganer Kraftsport in der Praxis ....................................................................................................... 18
3.1 Veganismus, Kraftsport und Gesundheit ..................................................................................... 19
3.1.1 Ernährungsrichtlinien............................................................................................................. 19
3.1.2 Studien .................................................................................................................................. 21
3.2 Aktuelle Online-Artikel zum Thema ............................................................................................. 25
3.3 Vegane Profikraftsportler in der Themenvermarktung ................................................................. 27
3.4 Magazine...................................................................................................................................... 29
3.5 Online-Shops ............................................................................................................................... 29
3.6 Umfrage ....................................................................................................................................... 31
3.6.1 Die Teilnehmer ...................................................................................................................... 32
3.6.2 Ziel mit Kraftsport / Sport ...................................................................................................... 34
3.6.3 Angaben zum Veganismus ................................................................................................... 34
3.6.4 Zugehörigkeitsgefühl ............................................................................................................. 37
3.6.5 Zukunftsblick Veganismus .................................................................................................... 38
3.6.6 Auswertung offener Teil ........................................................................................................ 40
4. Fazit ................................................................................................................................................... 45
Literaturverzeichnis ............................................................................................................................... 48
Online-Quellen ....................................................................................................................................... 48
Eigenständigkeitserklärung ................................................................................................................... 50
1. Einleitung
Der stärkste Mann Deutschlands macht Werbung für PETA (People for the Ethical
Treatment of Animals), der größten Tierrechtsorganisation. Auf dem Werbeplakat
sieht man Patrik Baboumian mit etwas Grünem im Mund (vermutlich Petersilie) und
verschränkten Armen posieren. Zudem ist ein Zitat von ihm mit abgedruckt worden,
das besagt:
„Die stärksten Tiere sind Pflanzenfresser: Gorillas, Büffel, Elefanten und Ich“.
Es scheint zunächst paradox, da man nicht erwarten würde, dass ein so starker
Mann ausgerechnet Werbung für eine Organisation macht, die den Konsum von
allen tierischen Lebensmitteln versucht zu bekämpfen, da doch gerade in
Kraftsportlerkreisen hauptsächlich solche Lebensmittel zur angeblich ausreichenden
Proteinversorgung der Muskeln konsumiert werden. Und tatsächlich ist Patrik
Baboumian zum Zeitpunkt der Strongman-Wahlen Vegetarier gewesen. Mittlerweile
ernährt er sich rein vegan. Dass das Thema immer noch aktuell ist beweist der erst
kürzlich
erschienene
Artikel
über
Patrik
auf
der
Webseite
der
Welt.
(http://www.welt.de/sport/fitness/article138788688/Hier-bruellt-der-staerksteVeganer-der-Welt.html, 28.03.15) In diesem erzählt er unter anderem, dass er plant
seine drei Weltrekorde im Bierfassstemmen, Fronthold (Gewicht mit ausgestreckten
Armen halten) und Yoke Walk (mit Gewichten laufen) diesen Sommer zu brechen.
In dieser Arbeit soll es um die Frage gehen, ob es sich bei veganen Kraftsportlern
lediglich
um
eine Trenderscheinung
handelt
oder
ob
wir
es
mit einem
Richtungswechsel zu tun haben. So wird es zunächst um die Begriffe Veganismus,
Kraftsport und Trend gehen, damit es keine Definitionsprobleme gibt. Anschließend
werde ich im Theorieteil dieser Arbeit verschiedene Ansätze vorstellen, mit denen
man das Thema angehen kann und daran anknüpfend im Untersuchungsteil mithilfe
von Befragungen als auch von Beobachtungen dem Thema näher kommen. Durch
Beispiele wird das Ganze anschaulicher dargestellt. Am Ende der Arbeit folgt ein
Fazit aus allem. In dieser Arbeit stehen sämtliche Begriffe wie zum Beispiel
„Kraftsportler“ oder „Veganer“ aus stilistischen Gründen für beide Geschlechter,
selbstverständlich soll das kein Ausdruck von Diskriminierung sein.
1.1 Begriffserklärung: Trend
Der erste Begriff, der erläutert werden soll, ist der „Trend“. Laut Duden bedeutet
Trend eine:
„über einen gewissen Zeitraum bereits zu beobachtende, statistisch erfassbare
Entwicklung[stendenz]“. (Duden, 2013)
Aus dieser Definition geht hervor, dass es um die Bewegung einer Entwicklung geht,
die sich über eine gewisse Zeit erstreckt und dann aber auch wieder abgelöst werden
kann durch neue Trends. Es handelt sich um
„temporäre Entwicklungen, die in ihrem Verlauf unterschiedliche Richtungen annehmen können.“
(Thiel, Seiberth, Mayer, 2013, S. 173)
Häufig wird mit „trendy“, angesagt, modisch oder aktuell in sein verbunden, aber
auch die Assoziation mit etwas Vorübergehendem, nur Kurzweiligem. Menschen
folgen Trends, weil sie dazu gehören und keine Außenseiter sein wollen. So kann
solchen Menschen nachgesagt werden, dass sie Dinge nicht aus Überzeugung
heraus tun, sondern nur um dazu zu gehören bzw. mitreden zu wollen. Dies wird im
Laufe der Arbeit noch weitergehend erläutert.
1.2 Begriffserklärung: Veganismus
Vegan sein bedeutet ein
„[ethisch motivierter] völliger Verzicht auf tierische Produkte bei der Ernährung u. a.“ (Duden, 2013)
„Ethisch motiviert“ bedeutet, dass Veganer die Tötung und Ausnutzung von Tieren
für ihre eigene Nahrung, Kleidung und Kosmetik u.a. nicht unterstützen möchten,
indem sie keinerlei tierische Produkte kaufen.
Solche sind neben Fleisch, Eiern, Milchprodukten und Honig, auch Wolle, Seide,
Daunen, Leder und an Tieren getestete Produkte, die häufig in der Kosmetikindustrie
als auch bei anderen Hygieneartikeln vorkommen. Sie verzichten auf diese Produkte,
da sie durch den Kauf dieser die Herstellung nicht unterstützen möchten. Bei der
Herstellung dieser Produkte werden die Tiere gequält und nicht artgerecht gehalten.
Zudem achten Veganer darauf, dass sie Säfte oder Alkohol, die mit Gelatine geklärt
werden, nicht konsumieren sowie auf E-Nummern, die unsicherer Herkunft sind und
auf Speisefettsäuren von Mono- und Diglyceriden, da hier unsicher ist, ob zur
Herstellung tierische Bestandteile verwendet wurden.
Weitergehend gibt es Veganer, die versuchen durch den bewussten Konsum ihrer
Produkte auf ökologische Faktoren Rücksicht zu nehmen, indem sie möglichst
regional und saisonal kaufen und auf Bestandteile wie Palmfett verzichten, da sie
nicht regionalen Ursprungs sind und für ihre Produktion Regenwälder gefällt werden.
Zudem wird Tieren dadurch der Lebensraum genommen.
Andere verzichten aus gesundheitlichen Gründen auf tierische Produkte. Hierzu wird
mehr im Hauptteil der Arbeit folgen.
1.3 Begriffserklärung: Kraftsport
Kraftsport ist das gezielte Training von Muskeln mit Hilfsgeräten, die in einem
Fitnessstudio vorzufinden sind. Kraftsport unterteil sich im Groben in den Kraftsport,
bei dem es um die Entwicklung von viel Muskelkraft geht (z.B. Powerlifting) und in
Bodybuilding, bei dem es eher um die Formung des Körpers geht und Kraftaspekte
nur Nebeneffekte sind. Durch das Training passt der Körper sich der Belastung an,
indem
er
sich
einerseits
im
Herz-Kreislaufsystem
und
andererseits
im
Bewegungsapparat in Knochendichte, Sehnen und Muskeln der Kraftentfaltung
anpasst. Damit dies geschehen kann braucht der Körper gewisse genetische
Voraussetzungen, genügend Eiweiß für den Stoffwechsel und ein hinreichend
reizerzeugendes Training. Da einigen die daraus resultierenden Erfolge jedoch nicht
ausreichen, gibt es Bodybuilder, die zu Doping-Mitteln greifen. Um sich von dieser
Gruppe abzugrenzen wurde das „natural Bodybuilding“ ins Leben gerufen, bei der
der Körper auf natürliche Art und ohne Hilfsmittel geformt wird.
2 Theoretische Hintergründe der Untersuchung
Nachdem die Hauptbegriffe geklärt wurden, soll es im folgenden Abschnitt zunächst
um die Theorien gehen mit denen ich das Thema der Arbeit beleuchten möchte.
2.1 Theorie der Postmoderne
Auf den ersten Blick passen die beiden Begriffe „vegan“ und „Kraftsport“ nicht
zusammen und werden eher mit gegenteiligen Assoziationen verbunden. Veganer
werden in der Regel als eher schwächlich oder mangelernährt bezeichnet, die
aufgrund von einer rein pflanzlichen Ernährung zu wenig Protein für erfolgreichen
Muskelaufbau zu sich nehmen. So scheint es zunächst unvorstellbar, dass sie genug
Stärke für einen kraftintensiven Sport entwickeln können.
Kraftsportlern dagegen wird nachgesagt, dass sie sich hauptsächlich von tierischem
Protein in Form von Hühnchenfleisch, Eiern und magerem Quark ernähren. Zudem
nehmen sie viele Eiweißshakes auf whey-Basis (Molkenprotein) zu sich und wenn
die gewünschten Erfolge ausbleiben, greifen einige auch zu Dopingmitteln, die weit
entfernt von naturbelassener Ernährung sind. So entsteht ein recht kontroverses Bild
zu diesem Thema.
Die Vorstellung von veganen Kraftsportlern passt in die Denkbewegung der
Postmoderne, da sie eine kritische ist, die sich gegen Grundannahmen und fest
etablierte Einstellungen der Moderne wendet und Alternativen aufzeigt.
Ein genauer Anfang dieser Denkrichtung ist nicht präzise definiert. Das Wort leitet
sich ab vom lateinischen post = nach und modern und umfasst die Epoche, die auf
die Zeit der Moderne folgt. In der Postmoderne sollen die in der Moderne stark
zentralisierten, klaren und vernünftigen Strukturen und Ideologien aufgelöst werden.
Das Ziel der Postmoderne ist es unterschiedliche Faktoren miteinander zu verbinden.
So sehe ich hier die Verbindung zu meinem Arbeitstitel, da in der Moderne
kontroverse Konzepte zu Veganern und zu Kraftsportlern gebildet wurden, die in der
Postmoderne nun miteinander verbunden werden.
In der Postmoderne wird versucht „alte Vorstellungen“ aufzugreifen und daraus
etwas Neues zu schaffen. Das Neugeschaffene bildet sich dadurch, dass vegan
lebende Menschen einen von Fleischessern dominierten Bereich, den des
Kraftsports, anfangen auch auszuführen.
Zudem werden Ideen, die ausschließlich mit der vermeintlich reinen Vernunft
erklärbar sind, wie man in der Vergangenheit häufig meinte, verworfen.
Weiterführend geht das traditionelle Gemeinschaftsgefühl verloren und traditionelle
Gesellschaftsstrukturen zerfallen, so dass die Identität der Menschen instabil wird.
Andererseits kann das individuelle Wohlbefinden maximiert werden, da es mehr
künstlerische und kulturelle Freiheit gibt. Die Auflösung von festen sozialen
Bindungen
bietet
eine
Chance
zur
freieren
Lebensgestaltung
und
Selbstverwirklichung.
In der Postmoderne geht es um ein Ende der großen Erzählungen. Lyotard sagt,
dass
„(d)iese Einheitsdiskurse (…), so die Diagnose, ihre Glaubwürdigkeit eingebüßt (haben). An ihre Stelle
tritt die Pluralität von Denk- und Lebensformen.“ (Baum, Höltgen, 2010, S. 149)
Dies passt ebenfalls sehr gut zu meinem Thema, da Menschen die vegan Kraftsport
betreiben definitiv gegen den gemeinschaftliche Einheitsdiskurs, dass man auf jeden
Fall tierisches Protein braucht, um Muskeln aufzubauen, handeln. Sie beweisen,
dass man auch auf eine andere Art und Weise an sein Ziel kommen kann, anders als
die Mehrheit es annimmt.
„Postmoderne ist nicht mehr (aber auch nicht weniger), als der moderne Geist, der einen langen,
aufmerksamen und nüchternen Blick auf sich selbst wirft, (…).“ (Baumann, 1995)
Die Postmoderne ist keine Verabschiedung der Moderne, sondern eher eine
Überarbeitung.
2.2 Theorie der Sozialen Identität
Wie zuvor schon angeschnitten wurde, scheint Individualität eine Rolle zu spielen,
aber auch das Loslösen von gesellschaftlichen Normen, so möchte ich als nächstes
genauer auf die Theorie der sozialen Identität eingehen.
Soziale Identität ist definiert als jener Teil des Selbstkonzepts einer Person, der sich
aus zwei grundlegenden Aspekten ableitet.
Einerseits aus dem Wissen über die Mitgliedschaft in einer bestimmten sozialen
Gruppe (oder mehreren sozialen Gruppen) und dem Wert sowie der emotionalen
Bedeutung, die mit dieser Mitgliedschaft verbunden werden.
Tajfel und Turner definieren diese Gruppen in ihrer Theorie der sozialen Identität als
Kategorien. Durch diese soziale Kategorisierung klassifiziert der Mensch andere als
Mitglieder bestimmter Kategorien und weist sich selbst bestimmten Kategorien zu
(vgl. S. 7-24, Tajfel, Turner, 1986).
Laut dieser Theorie streben Menschen nach einer positiven Selbsteinschätzung. Teil
dieser Selbsteinschätzung ist die soziale Identität, die sich aus der Mitgliedschaft in
verschiedenen
sozialen
Gruppen
und
der Bewertung dieser Mitgliedschaft
zusammensetzt. Um zu vergleichen werden andere dafür relevante Gruppen
ausgesucht. Je nach Ausfallen des Vergleichs mit der anderen relevanten Gruppe
sinkt
oder steigt
das eigene
Prestige.
Dies führt bei einem schlechten
Vergleichsergebnis zum Verlassen und Beitritt einer neuen Gruppe und bei einem
guten Vergleichsergebnis zum Bleiben in der alten Gruppe.
So entsteht ein ständiges Bedürfnis danach sich von anderen Gruppen abzuheben,
um die „bessere“ Gruppe zu bilden.
Wichtig für diesen Vergleich ist, dass das Individuum seine Gruppenzugehörigkeit
internalisiert haben muss. Zudem muss die Gruppenmitgliedschaft für diese Situation
wichtig sein. Das heißt, dass zum Beispiel, bei einem veganen Kraftsportler die
Gruppenzugehörigkeit zu den Veganern während eines Restaurantbesuchs mit
seiner Familie salienter ist als die zu den Kraftsportlern. Weitergehend vergleichen
Individuen sich nur mit relevant erscheinenden anderen Gruppen und nicht mit jeder
anderen denkbaren.
Wir erkennen, dass die Identitätsbildung eines Menschen eher ein Prozess ist als ein
Resultat. Die soziale Umwelt dient dabei als Spiegel für die Selbstwahrnehmung.
Identität ist sozial ko-konstruiert.
Luhmann sagt,
„(d)as Individuum kann nicht mehr durch Inklusion, sondern nur noch durch Exklusion definiert
werden.“ (Luhmann, 1993, S. 158)
Der Mensch versucht gegen den Strom zu schwimmen und aufzufallen, indem er
anders ist als die Mehrheit.
„Er muß das Allgemeinste, was jeder ist, für sich respezifizieren. Er muß selbst bestimmen, wer er ist.
Er muß anderen eine auf seine individuelle, einzigartige Person bezogene Erwartbarkeit garantieren;
er darf also nicht so sein wie die anderen. Seine Individualität ist nichts anderes als diese
Notwendigkeit der personalen Respezifikation." (Luhmann, 1995, S. 132)
Dies lässt sich gut auch auf den Kraftsport beziehen, da die Menschen durch ihr
Äußeres versuchen sich von der Masse abzuheben und so ihre persönliche Identität
auszudrücken.
„Geeignete Möglichkeiten (zur Anerkennung der persönlichen Identität) (bietet) (…) das Bodybuilding,
wo die Muskelentwicklung eine Art Statussymbol darstellt.“ (Weiß, 1999, S. 147)
Der Mensch hat den Wunsch nach Stärke und Erfolg sowie nach Prestige, Respekt,
Status und Aufmerksamkeit. Wenn diese Wünsche zufriedenstellend erfüllt werden
entwickelt der Mensch Selbstbewusstsein, Wertschätzung und das Gefühl sinnvoll in
der Welt zu sein.
„All people in our society (…) have a need or desire for a stable, firmly based, usually high evaluation
of themselves, for self-respect, or self-esteem, and for the esteem of others.” (Maslow, 1954, S. 45)
Kraftsportler holen sich diese Anerkennung über das Präsentieren ihrer Muskeln,
indem sie an Wettkämpfen teilnehmen oder über Fotos und Videos, die im Internet
verbreitet werden und von anderen kommentiert werden sollen.
Heutzutage werden die Menschen nicht mehr in Klassen oder Stände hineingeboren
so wie früher, so dass eine eindeutige Status- und Rollenzuschreibung nichts
Gegebenes mehr ist. Die Menschen müssen ihre Rolle selbst entwickeln, was
größere Verantwortung und einen höheren Druck nach sich zieht. So probieren
Menschen laut Gergen mittlerweile alles Mögliche aus, um ihr Selbst zu finden (vgl.
S. 316,Eberlein, 2000):
„Das postmoderne relationale Selbst gilt Gergen also als Möglichkeit für neue Formen der Sozialität im
Sinne eines fundamentalen Einbezogenseins in die Netze unterschiedlicher Beziehungen, Affinitäten
und Perspektiven, in denen der einzelne sich nicht mehr – wie noch das moderne Selbst – als
getrennt von anderen erfährt, sondern als Teil eines Ganzen und als relationale Identität, die sich
immer wieder neu in wechselnden Bezügen auf andere konstituiert und erfährt.“ (Eberlein, 2000, S.
328)
Hier finden wir ebenfalls die Beschreibung von Identität als etwas Prozesshaftes und
die Ko-Konstruktion des Selbst durch die soziale Umwelt, wie auch in der Theorie
von Turner und Tajfel. Jedoch haben wir hier eine stärkere Verwobenheit mehrerer
Kategorien. Der Mensch sieht sich als Teil eines Ganzen und versucht sich nicht von
anderen zu trennen. Dies könnte auf Veganer zutreffen indem sie nicht nur andere
Menschen als ebenwürdig ansehen, sondern auch Tiere und unsere Umwelt in das
Ganze mit einbinden.
2.3 Theorie des Ästhetischen und des Körpers
Menschen, die Kraftsport betreiben, wird häufig nachgesagt, dass sie diesen Sport
ausüben, weil sie ihren Körper formen wollen.
Wie auch die soziale Identität etwas Dialektisches zwischen Innen und Außen ist, so
ist auch der Zusammenhang zwischen Körper und Gesellschaft nicht rein individuell
bestimmt, sondern vielmehr in das Umfeld des Menschen hineingewoben.
Wie andere unseren Körper sehen oder was generell als „schön“ oder „attraktiv“
angesehen wird entscheidet die Gesellschaft. Wir haben es hier mit einer Dialektik
zwischen Externalisierung und Internalisierung zu tun. Nur das, was wir auch
verinnerlicht haben, können wir auch verstehen und anerkennen (vgl. S. 71, Weiß,
1999).
„Dabei fällt auf, dass bei der Inszenierung von Körperlichkeit die >Sportlichkeit< eine wichtige Rolle
spielt. Als sportlich werden Personen dann bezeichnet, wenn sie austrainiert und attraktiv sind. (…)
Bilder von sportlichen Körpern begegnen uns also längst nicht mehr nur im Sport. Der sportliche
Körper ist in der modernen Gesellschaft vielmehr zum Statussymbol (…) geworden.“ (Thiel, Seiberth,
Mayer, 2013, S. 72)
Dies ist zu zum Beispiel zu beobachten bei Werbung zu Dingen, die an sich nichts
mit Sport zu tun haben, bei denen jedoch trotzdem sportliche Aspekte eingesetzt
werden. Zum Beispiel die sportlichen Körper von Frauen, die Eis von „Langnese“
essen oder auch Werbespots für „Mercedes“ mit den Fußball-Spielern unserer
Nationalmannschaft während der Fußball-Weltmeisterschaf im Jahr 2014.
Der Körper des Menschen spielt insofern eine wichtige Rolle als er sich über sein
Äußeres inszeniert und sich damit aktiv im sozialen Raum positioniert (vgl. S. 77,
Thiel, Seiberth, Mayer, 2013). Zum Beispiel könnte Menschen, die eher
übergewichtig sind, nachgesagt werden, dass sie faul und undiszipliniert sind. Sie
seien
selber
für
ihre
Gebrechen
und
Krankheiten
verantwortlich.
Diese
Stigmatisierung könnte dazu führen, dass sie eher ausgeschlossen werden als
andere Menschen, die ein Normalgewicht haben.
Stigmatisierungen sind Resultat von Zuschreibungsprozessen und führen zu einer
Beschädigung der „Sozialen Identität“. Dem Menschen wird eine Identität
zugeschrieben, die nicht unbedingt mit der Realität konform sein muss (vgl. Goffman,
1967). Diese Stigmatisierung wird aber auch andersrum vorgenommen, denn ein
„Training des Körpers hat damit auch das Ziel, den Körper so zu gestalten, dass Leistungsfähigkeit
körperlich ausgedrückt und Disziplin dokumentiert wird.“ (Thiel, Seiberth, Mayer, 2013, S. 89)
So wollen trainierte Menschen ihrer Umwelt deutlich machen, dass sie hart an sich
arbeiten und nicht faul sind.
Das Problem bei Stigmatisierung ist, dass pauschalisiert wird und Dinge übersehen
werden können, denn Menschen, die vielleicht nicht diszipliniert sind was ihr
Essverhalten angeht, können in anderen Bereichen ihres Lebens sehr viel Disziplin
vorweisen, indem sie z.B. ihren Job sehr gewissenhaft ausführen.
Damit wird der Körper in der sozialen Interaktion zum
„Argument für soziale In- und Exklusion“ (Klein, 2010, S: 458)
Beim Kraftsport geht es im Grunde darum, seinen Körper, dessen natürliche Form
den Menschen nicht zufriedenstellt, nach einem Idealtyp zu formen, der sich durch
die Dialektik aus dem Individuum und der Gesellschaft manifestiert hat.
Auch in der Postmoderne spielen Ästhetik und Körper eine Rolle. Foucault sagt dazu,
„(u)nter>Ästhetiken< (…) habe man gewußte und gewollte Praktiken zu verstehen, mit denen sich die
Menschen (…) zu transformieren und aus ihrem Leben ein Werk zu machen suchen, das gewisse
ästhetische Werte trägt und gewissen Stilkriterien entspricht.“ (Baum,Höltgen, 2010, S. 13)
Dies ist sehr zutreffend auf Kraftsportler, da sie selber immer von einer
Transformation ihres Körpers reden, wenn sie zeigen wollen wie sehr sie sich seit
Beginn der Ausführung des Sports verändert haben. Zudem ist Kraftsport eine sehr
bewusste Entscheidung und einen durchtrainierten Körper zu haben unterliegt den
Stilkriterien viele und große Muskeln zu haben sowie einen geringen Körperfettanteil.
„Wenn Menschen sich selbst verbessern wollen, versuchen sie das vor allem durch ihre
Lebensführung und durch die Arbeit an sich selbst. Die technische Verbesserung des Menschen spielt
bei weitem nicht die Rolle in unserer Lebenswelt, wie es die wissenschaftliche und öffentliche Debatte
suggeriert.“ (Kipke in: Sieben, Sabisch-Fechtelpeter, Straub, 2012, S. 269f)
Dies ist die Motivation vieler Kraftsportler. Sie können durch ihre eigene harte Arbeit
beweisen, dass sie sich ihren „Traumkörper“ selber erschaffen können.
Weitergehend rutscht in der heutigen Arbeitswelt die Körperbetonung immer mehr in
den Hintergrund, da bei den heute dominierenden administrativen Tätigkeiten eher
der Kopf gefragt ist im Vergleich zur früheren eher körperlichen Arbeit. Es ist somit
nicht mehr wichtig einen starken Körper zu haben. Heutzutage ist dieser Aspekt in
der Arbeitswelt nebensächlich geworden und die Individualität rückt mehr in den
Hintergrund. So rutscht die Körperbetonung immer mehr in den Freizeitbereich und
Menschen fangen an sich ihren Körper so zu formen, wie sie ihn gern hätten.
Hier findet man zudem sehr starke Gegensätze, da die Männer früher sich nicht so
sehr um ihr Aussehen gekümmert haben und wir heute schon fast krankhafte
Ausmaße dessen vorfinden können, indem Männer sich schämen, wenn sie „zu
dünn“, sprich „zu wenige Muskeln“ vorweisen können.
2.4 Theorien der Sportsoziologie
Im Folgenden Abschnitt soll es, nachdem wir bis jetzt stärker die individuelle Ebene
betrachtet haben, mehr auch um die gesellschaftliche Dimension des Kraftsports
gehen, indem wir uns die Sportsoziologie genauer anschauen.
Die Sportsoziologie ist eine spezielle Soziologie. Die Soziologie beschäftigt sich mit
den Wechselwirkungen von Individuum und Gesellschaft.
Gegenstand der
Sportsoziologie ist diese Wechselbeziehung im Bereich des Sports.
„(D)ie Sportsoziologie (interessiert) jene Wirkungen, die vom Sport ausgehen und Einfluss auf die
Gesellschaft nehmen.“ (Thiel, Seiberth, Mayer, 2013, S. 33)
Hinzu kommen die Wechselbeziehungen und -wirkungen innerhalb sich ständig
wandelnder gesamtgesellschaftlicher Rahmenbedingungen.
Durch die Sportsoziologie lässt sich erklären, inwiefern sich zum Beispiel Trends und
Anschauungsweisen in einer Gesellschaft im Sport wiederspiegeln. Denn Sport steht
nicht für sich allein, sondern ist immer in einen soziokulturellen Rahmen eingebettet.
„Der Sport entwickelt sich also, indem er auf gesellschaftliche Ereignisse reagiert und wirkt durch
seine Entwicklung gleichsam wieder auf die Gesamtgesellschaft.“ (Thiel, Seiberth, Mayer, 2013, S. 49)
Wir haben es hier wieder mit einer dialektischen Beziehung zur Umwelt zu tun, in der
„menschliches Handeln zu Resultaten (führt), die Spuren in der Umwelt hinterlassen.“ Und auch die
Umwelt hinterlässt Spuren beim Menschen. (Berger/Luckmann, 1980, S. 139)
Auch finden wir Aspekte der Theorie der sozialen Identität in der Sportsoziologie, da
„Sport (…) zunehmend als Medium des Ausdrucks von Individualität (fungiert)“ (Thiel, Seiberth,
Mayer, 2013, S. 64)
Die Menschen streben danach ihre Persönlichkeit und Identität auszudrücken. Da
dies Vielen in ihrem Job nicht mehr möglich ist, tun sie dies in ihrer Freizeit. Im Sport
besteht die Möglichkeit
„persönliche und in den anderen Gesellschaftssphären vernachlässigte Dimensionen der eigenen
Person einzubringen.“ (Bette, 2005, S. 248)
Zudem entstehen beim Kraftsport eben auch Muskeln, die wie schon beschrieben,
manchen Menschen als Statussymbol gelten können.
2.5 Theorie des Megatrends
Als nächstes Kapitel des Theorieteils möchte ich noch den Begriff des „Trends“
eingehender definieren, indem ich die Theorie des Megatrends vorstelle.
„Echte Megatrends haben eine Durchschnittsgeschwindigkeit von rund einem Prozent pro Jahr.“
(Horx, 2011, S. 69)
Das heißt, dass Dinge, die für einen gewissen Zeitraum einen festen Platz in der
Gesellschaft einnehmen werden, insofern sie sich von Jahr zu Jahr um circa einen
Prozent erhöhen, ein Anzeichen dafür liefern, dass es sich nicht um etwas
Kurzfristiges handelt.
„Der VEBU geht im Moment (Januar 2015) von rund 7,8 Millionen Vegetariern (rund 10 % der
Bevölkerung) und 900.000 Veganern (1,1 %) in Deutschland aus. Das Institut für Demoskopie
Allensbach (IfD) und das Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov bestätigen diese
Entwicklung.“ (https://vebu.de/themen/lifestyle/anzahl-der-vegetarierinnen, 18.04.15)
Bei den Vegetariern haben wir pro Jahr einen Anstieg von ca. 1% und es ist davon
auszugehen, dass sich diese Entwicklung auch bei den Veganern durchsetzen wird.
„Im Vergleich zu Moden sind Trends durch eine längere zeitliche Dauer sowie durch eine höhere
Wirkungsbreite, d.h. durch eine massenhaftere Verbreitung gekennzeichnet.“ (Horx, 1993, S. 173)
„The Vegan Society“ wurde im November 1944 gegründet als erste Gesellschaft
solcher Art. Sie führte den Begriff vegan für die Unterscheidung zu vegetarisch
lebenden Menschen ein. Menschen, die sich vegan ernähren gibt es jedoch schon
seit mehr als 2000 Jahren. Dies zeigt eine längere zeitliche Dauer dieser Bewegung
an.(http://www.vegansociety.com/society/history, 20.04.15)
„Während >simple< Trends einfach >mehr< werden, sind Megatrends so mächtig, dass sie
Gegenbewegungen provozieren.“ (Horx, 2011, S. 77)
Gegenbewegungen sind hier zu beobachten, indem es eine „Anti-Vegan“-Bewegung
gibt und indem sehr viele Menschen momentan eine „lowcarb“-Diät machen,
besonders auch im Fitness-Bereich. Das heißt, dass sie sich von sehr wenigen
Kohlenhydraten (die hauptsächlich in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten sind, wie
Reis, Kartoffeln, Obst, Getreide, usw.) und hauptsächlich von Fetten und Eiweißen
wie Fleisch, Eier, Milchprodukte, all die Dinge, die Veganer nicht essen, ernähren.
„Der Individualist löst sich aus seinem Kollektiv-Egoismus heraus und beginnt eine Reise. Er begibt
sich auf ungesichertes Terrain ganz im Sinne eines Abenteurers. Er wagt es, die Welt auch ohne den
verführerischen und bergenden Schutzschild des Wir zu erfahren und zu ertragen.“ (Horx, 2011, S.
115)
Dies trifft sehr auf vegan lebende Menschen zu, da sie in der Regel allein in ihrem
Umfeld sind mit der Entscheidung keinerlei tierische Lebensmittel mehr zu
konsumieren. Sie werden besonders am Anfang ihrer „Reise“ häufig von
misstrauischen Kommentaren überhäuft und dürfen sich solange rechtfertigen bis die
Menschen ihres Umfelds es toleriert haben, dass sie sich vegan ernähren. Dies wird
im folgenden Abschnitt „Journal for Critical Animal Studies“ genauer erklärt.
2.6 Journal for Critical Animal Studies
Um den Veganismus in die Gesellschaft einzuordnen und um auf die ethischen
Aspekte eines Verzichts auf tierische Produkte einzugehen, habe ich das Journal for
Critical Animal Studies zu Hilfe genommen.
In diesen zieht Taylor in ihrem Artikel „Abnormal Appetites: Foucault, Atwood, and
the Normalization of an Animal-Based Diet” zunächst für die Theoriebildung die
These Foucaults bei, die besagt, dass abnormales Verhalten in der Zivilisation
mittlerweile als normal angesehen wird. So wird der Konsum von anderen
Lebewesen als normal und vor allem männliche Vegetarier werden als abnormal
angesehen, da Männer doch erst als männlich gelten, wenn sie viel Fleisch essen.
Wenn diese Person versucht sich zu erklären, interessieren diese Versuche die
anderen nicht wirklich.
Häufig wird dann mit Ausreden wie „Ich esse nur ganz selten Fleisch.“ oder „Ich hole
es nur vom Bauern nebenan, wo das Tier sogar einen Namen hat.“ argumentiert.
Selbst wenn die Menschen dies wirklich so handhaben würden mit ihrem
Fleischkonsum, würde dies noch nicht viel bringen, da sich durch die immer noch
bestehende Nachfrage kaum etwas in der Produktion ändern würde. Das einzige was
wirklich etwas bringen würde, wäre, wenn alle zusammen aufgeben Fleisch zu
essen. Dies wäre jedoch dann wieder „verrückt“ oder „eigenartig“, „abnormal“ eben.
Vegan zu leben in dieser Gesellschaft hieße ein ganzes System von Rechten und
Privilegien herauszufordern. Vegan sein sei somit viel mehr als nur eine einfache
Ernährungswahl. Es wird ein Politiksystem in Frage gestellt. Man bilde eine
Opposition zum System. Veganer haben in dieser Gesellschaft eine Essstörung und
müssten geheilt werden, indem sie einfach wieder anfangen würden Fleisch zu
essen, bevor sie verrückt werden (ähnlich wie homosexuelle Männer dazu zu
zwingen eine Frau zu heiraten).
Alle versuchten Rechtfertigungen für das Fleischessen, auch die, dass der
Geschmack von Fleisch besser sei als die vegane Option, könnten nicht
rechtfertigen, dass es natürlich sei Farmtiere zu essen, die genetisch modifiziert
werden sollen keine Schmerzen mehr zu fühlen. Der einzige Grund Fleischessen zu
rechtfertigen sei, dass man nicht von der Gesellschaft als abnormal abgestempelt
werden möchte. So haben wir es hier eher mit einem gesellschaftlichen Problem zu
tun (vgl. S. 15f ,Dr. Twine, Stanescu, 2012).
„In diesem Programm einer Bildung zur Autonomie erblickt die posthumanistische Kritik eine
unheilvolle Zwangsvorstellung: Nicht nur isoliere sich der Mensch von der Welt, (…) sondern überdies
bringe er sich auf diese Weise in einen Gegensatz zur Welt – denn Autonomie bedeute
Verfügungsmacht und damit Herrschaft, sodass eine humanistische Denkweise über kurz oder lang
zur Ursache von Gewalt und Zerstörung werde.“ (Baum,Hötgen, 2010, S. 144)
Stattdessen soll der posthumane Mensch seine Weltinterpretation aus den
Erfahrungen mit der Umwelt entnehmen, diese offen halten und nicht als ein für alle
Mal gültig halten.
So empfehlen die Autoren der „Critical Animal Studies“, dass der posthumane
Mensch keinen Unterschied mehr zwischen „so genannten“ Menschen und „so
genannten“ Tieren machen soll, da diese Definition dazu führt, dass Grenzen
gezogen werden. Sie rechtfertigt, dass der „Mensch“ sich über das „Tier“ stellen darf
und somit über das Leben anderer Lebewesen dieser Erde bestimmen darf (vgl. S.
18, Dr. Twine, Stanescu, 2012).
Im Artikel „Domestic Scenes and Species Trouble - On Judith Butler and Other
Animals“ beschreibt Iveson, dass momentan ein Bild vorherrsche, in dem „Mensch
sein“ erst da anfangen kann wo „Tier sein“ aufhört und es deshalb das Recht der
Menschen sei Tiere auszunutzen, zu quälen und zu essen. Erst dann werde man
zum Mensch. Hier wird der Aspekt der Isolation der Menschen sowie die
Verfügungsmacht und Herrschaft, die damit entsteht, aus der Definition des
Posthumanismus mit bestätigt. Dass dies grausam ist und sehr viel Leid verursacht
wird als naturgegeben und selbstverständlich gesehen, so dass Gewalt und
Zerstörung, wie es oben beschrieben wurde, entstehen.
Zudem sagt Iveson, dass Veganer, die dieses momentane Privileg Tiere
auszunutzen nicht für sich beanspruchen als verrückt und nicht als „ganze
Menschen“ angesehen werden, was wieder die Theorie Tylors aufgreift. Dabei sieht
die Realität konträr aus, da es schon fast monströs sei, so viel Tierleid zu
verursachen (vgl. S. 17, Dr. Twine, Stanescu, 2012).
Die Entscheidung was wir kaufen und was auf unseren Tellern landet ist nicht nur
eine persönliche Entscheidung, sondern hängt mit vielen Faktoren zusammen.
3. Veganer Kraftsport in der Praxis
Im Folgenden möchte ich mich durch Beobachtungen der aktuellen Berichterstattung
in den Medien, durch das Vorstellen der gesundheitlichen Aspekte zum Kraftsport als
auch der Ernährung sowie durch ein Interview und eine eigene Online-Befragung
meiner Thematik empirisch nähern.
3.1 Veganismus, Kraftsport und Gesundheit
Ein wichtiger Aspekt sowohl beim Sport als auch bei der Ernährung stellt die
Gesundheit dar und so möchte ich auf dieses Thema im Folgenden genauer
eingehen.
„Vegan“ und „gesund“ sowie „Kraftsport“ und „gesund“ wurden selten zusammen in
einem Satz verwendet. Dies wurde bereits in den anderen Kapiteln dieser Arbeit
verdeutlicht. Veganer werden in der Regel eher als mangelernährt bezeichnet, die
bestimmte Nährstoffe supplementieren müssen, wie zum Beispiel das Vitamin B12.
Kraftsportlern wird häufig nachgesagt, dass sie zu Dopingmitteln greifen. Wie kann
dies nun also dem Thema der Gesundheit zugeordnet werden?
Zunächst ist an „natural Bodybuilding“, bei dem keine Dopingmittel verwendet
werden,
nichts
auszusetzen.
Der
Sport
fördert
die
Durchblutung,
das
Muskelwachstum und die Leistungsfähigkeit. Sportler leiden seltener an Krankheiten
wie Diabetes, Arteriosklerose oder anderen Herz-Kreislauferkrankungen und sie
haben ein stärkeres Immunsystem als jemand der keinen Sport macht.
Das einzige Problem, das sich beim Kraftsport ergeben könnte ist, dass es bei zu
wenig Ausdauertraining und zu vielen Muskeln zu einer zu hohen Belastung für das
Herz kommen könnte aufgrund einer steigenden Körpermasse, die zusätzlich
durchblutet werden muss.
Veganismus und Gesundheit werden häufig auch eher als Gegenteile betrachtet, in
dieser Arbeit möchte ich zeigen, dass dies nicht der Fall sein muss.
3.1.1 Ernährungsrichtlinien
Im Folgenden möchte ich zunächst auf verschiedene Ernährungsrichtlinien eingehen,
da sie zeigen, wie ähnlich, aber auch unterschiedlich bestimmte Ernährungsformen
in westlichen, auf Fleischkonsum orientierten Gesellschaften bewertet werden.
Dafür habe ich die Ernährungsrichtlinien von Deutschland, der Schweiz, Kanada und
den USA ausgewählt, da diese häufig für allgemeine Ernährungsempfehlungen
verwendet werden und viele Menschen erreichen.
Schweiz
„Da ferner die Risiken für einen Mangel in verschiedenen Lebensphasen (Schwangerschaft, Stillzeit,
Wachstum, Alter) sehr gross und kritisch werden können, muss von einer generellen Empfehlung der
veganen Ernährung für breite Bevölkerungskreise abgesehen werden.“ (Sechster Schweizerischer
Ernährungsbericht, 2012)
Diese Aussage scheint zunächst die allgemein vorherrschende Meinung zum
Veganismus wiederzugeben und zeigt auf, dass er eher negativ betrachtet werden
muss, jedoch wird sie direkt im nächsten Satz schon wieder entkräftet.
„Man kann diese Ernährungsform aber durchaus als eine <Nischenernährungsweise> betrachten, die
bei korrekter Anwendung zu einem guten gesundheitlichen Resultat fuhren kann.“(Sechster
Schweizerischer Ernährungsbericht, 2012)
Zudem wird Tofu in der Ernährungspyramide mit aufgeführt, so dass eine fleischfreie
Ernährung akzeptierter zu werden scheint.
USA und Kanada
In einem gemeinsamen Positionspapier von 2003 nehmen die Amerikanische
Gesellschaft für Ernährung (ADA, American Dietetic Association) und der Verband
der kanadischen Ernährungswissenschaftler (DC, Dietitians of Canada) zu den
gesundheitlichen Vorteilen der veganen Ernährung Stellung. In diesen Verbänden
sind die renommiertesten Ernährungswissenschaftler der USA und Kanadas zu
finden. In diesem Positionspapier heißt es unter anderem:
“Well-planned vegetarian diets are appropriate for individuals duringall stages of the lifecycle, including
pregnancy, lactation, infancy, childhood, and adolescence, and for athletes”
“It is the position of the American Dietetic Association that appropriately planned vegetarian diets,
including total vegetarian or vegan diets, are healthful, nutritionally adequate, and may provide health
benefits in the pre-vention and treatment of certain diseases.”(Position of the American Dietetic
Association and the Dietitians of Canada, 2003)
So wird mit einigen Vorurteilen aufgeräumt und vor allem auch der Sportbereich mit
einbezogen.
Deutschland
Auch in den deutschen Ernährungsrichtlinien findet man mittlerweile immer häufiger
Aussagen, die sich vom veralteten Bild über den Konsum von tierischen
Lebensmitteln verabschieden.
„Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) begrüßt die Offensive zum verringerten
Fleischverzehr und spricht sich sowohl aus Gründen der Gesundheitsförderung als auch der
Nachhaltigkeit für einen geringeren Verzehr von Fleisch, Fleischwaren und Wurst
aus.“(https://www.dge.de/presse/pm/weniger-fleisch-auf-dem-teller-schont-das-klima/ 11.04.15)
„Die DGE empfiehlt eine ausgewogene und abwechslungsreiche (ovo)-lakto-vegetarische Ernährung
als Dauerkost. Prinzipiell ist eine vegetarische Kost bei einer insgesamt ausgewogenen
Ernährungsweise bedenkenlos möglich. Fleisch ist zur Deckung des Proteinbedarfs nicht unbedingt
nötig.“(https://vebu.de/news/613-deutsche-gesellschaft-fuer-ernaehrung-qwir-empfehlen-vegetarischedauerkostq, 25.04.15)
Auch auf Milchprodukte kann verzichtet werden, sagt die Sprecherin der DGE.
Fleisch hat in den letzten Jahren an Bedeutung verloren und es wird gesagt, dass
pflanzliche Lebensmittel genauso gut oder sogar besser den Körper mit Nährstoffen
versorgen können.
3.1.2 Studien
Um diese Aussagen mit wissenschaftlichen Fakten zu bestätigen habe ich im
Folgenden einige Studien zur Veranschaulichung aufgeführt.
China Study
Die Studie wurde von der Cornell University, der University of Oxford und der
chinesischen Regierung unterstützt und von T. C. Campbell als „China-CornellOxford Profekt“ geleitet. In seinem Leitfaden für eine gesunde Ernährung erklärt
Campbell, dass es
„(…) praktisch keine Nährstoffe in Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs, die nicht in besserer Form
von Pflanzen bereitgestellt werden“ gibt. (Campbell, Campbell, 2011, S. 246)
Tierische Lebensmittel sind häufig fettreicher und besitzen Cholesterin, welches in
pflanzlichen Lebensmitteln überhaupt nicht vorkommt. Zudem erklärt er, dass eine
gesunde Ernährung Gesundheit in alle Bereiche des Lebens bringt.
„Die Ratten, die proteinarme Kost erhielten, waren nicht nur frei von Leberkrebs, sondern sie hatten
auch niedrigere Cholesterinspiegel, auffallend mehr Energie und waren freiwillig zweimal so aktiv wie
die Ratten, die proteinreiches Futter bekamen.“ (Campbell, Campbell, 2011, S. 255)
So lässt sich ein Zusammenhang zwischen gesunder Ernährung und Aktivitätsniveau
feststellen. Sie sind nicht voneinander getrennt. Nur wer seinem Körper gutes Essen
gibt, wird auch gerne körperlich aktiv sein.
„Die Ergebnisse aus der China Study weisen darauf hin, dass, je niedriger der konsumierte Anteil von
Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs ist, desto höher der gesundheitliche Nutzen ist – sogar wenn
der Anteil an der Gesamtkalorienmenge von 10% auf 0% sinkt.“ (Campbell, Campbell, 2011, S. 260)
Viele Menschen denken, wenn sie an Protein denken, an Steaks oder Eier. Dies rührt
daher, dass
„(i)m 19. Jahrhundert (…) Protein gleichbedeutend mit Fleisch (war), und dieser Zusammenhang blieb
uns über ein gutes Jahrhundert erhalten.“ „Voit entdeckte, dass man nur 48,5g Protein am Tag
braucht, und dennoch empfahl er – aufgrund der kulturellen Überzeugung zu jener Zeit – die gewaltige
Menge von 118g pro Tag.“ (Campbell, Campbell, 2011, S.29f.)
Auch als Kraftsportler braucht man nicht die riesigen Mengen Protein, die häufig
vorgegeben werden, wie sich im Laufe der Arbeit noch herausstellen wird.
Diese Studie spricht sich nicht explizit für eine vegane oder vegetarische
Lebensweise aus, sondern betont, dass der Konsum tierischer Lebensmittel unter
10% der Gesamtkalorienbilanz bleiben sollte und dass auch eine Ernährung mit 0 %
tierischen Eiweißen unbedenklich sei. Die Versuche wurden an Tieren getestet und
sind somit ethisch nicht vertretbar. Die Ergebnisse dieser Studie bildeten jedoch den
Beginn einer neuen Betrachtung der menschlichen Ernährung.
Fleischkonsum
Wer täglich mehr als 40 Gramm Wurstwaren oder andere Arten verarbeitetes Fleisch
isst, riskiert, früher zu sterben: Das Risiko erhöht sich je 50 Gramm Fleischprodukte
pro Tag um 18 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer europaweiten Studie mit rund
450.000 Teilnehmenden, welche das Institut für Sozial- und Präventivmedizin der
Universität Zürich durchgeführt hat.
„So etwa leben Vegetarier oft gesünder als Nichtvegetarier, sie treiben mehr Sport und rauchen
seltener.“
Laut dieser Studie scheinen fleischlose Menschen, wie es auch schon in der China
Study anhand von Ratten festgestellt wurde, mehr das Bedürfnis danach zu haben
sich sportlich zu betätigen.
„Personen, die viele Fleischprodukte essen, wie Wurstwaren, Salami oder Schinken, haben ein
höheres Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder an Krebs zu sterben“ (Rohrmann, et al., 2013)
Milch- und Eierkonsum
In der Gruppe der Frauen, die weniger als ein Glas Milch pro Trag tranken, starben
pro Jahr 10,7 von 1000 Teilnehmerinnen. Bei den Frauen, die pro Tag ein bis zwei
Gläser Milch tranken, waren es 12,6. In der Gruppe, die zwei bis drei Gläser tranken,
waren es 15,4. In der Gruppe mit dem höchsten Milchkonsum (mindestens drei
Gläser beziehungsweise 600 Milliliter pro Tag) gab es 17,7 Todesfälle pro Jahr und
pro 1000 Teilnehmerinnen. Nach Einbeziehung aller weiteren erfassten Faktoren
ergibt sich daraus ein um 15 Prozent erhöhtes Risiko eines frühzeitigen Todes für
jedes zusätzliche Glas Milch pro Tag.
Bei den Männern waren die Unterschiede in den Gruppen deutlich geringer. In der
Gruppe, die weniger als ein Glas Milch pro Tag tranken, starben pro Jahr 18,2 von
1000 Teilnehmern. In der Gruppe mit dem höchsten Milchkonsum waren es 20,7.
(http://www.bmj.com/content/349/bmj.g6015, 30.04.15)
Zudem gibt es eine Studie zum Konsum von Eiern, die besagt:
„Even just a single egg a week may increase the risk of diabetes, the leading cause of lower-limb
amputations, kidney failure, and new cases of blindness.”(http://nutritionfacts.org/video/eggs-anddiabetes, 01.05.2015)
Gegenteilige Studien
Es gibt Studien, die besagen es gebe keinen Zusammenhang zwischen
Fleischkonsum und Krebs sowie anderen Krankheiten. Zum Beispiel die Studie von
„Meat Science“, in der jemand vom „Canadian Pork Council“ und jemand von
„Canada
Beef
Inc.“
mitgewirkt
hat.
(http://www.meatscience.org/docs/default-
source/publications-resources/click-here-to-read-the-full-paper.pdf?sfvrsn=0,
27.04.15)
Eine andere Studie ergab, dass Vegetarier ungesünder leben als Fleischesser.
Jedoch sagte die Leiterin der Studie:
„Ich würde nicht per se sagen, Vegetarier zu sein ist ungesund. Auch wenn unsere Studie gezeigt hat,
dass sich Vegetarier subjektiv weniger gesund fühlen als Personen mit anderen Ernährungsformen.“
So ging es hier nur um das subjektive Empfinden der Teilnehmer und nicht um
wirkliche Beweise dafür. Ob fleischlose Kost tatsächlich krank macht, oder ob
gesundheitlich angeschlagene Menschen sich vergleichsweise häufig vegetarisch
ernähren, wurde nicht erklärt.
(http://www.medunigraz.at/cms/cms.php?pageName=301&newsId=31372, 30.04.15)
Ich konnte keine Studie finden, die beweist, dass vegan lebende Menschen an
bereits erwähnten Krankheiten leiden würden. Wenn etwas gegen die vegane
Lebensweise gesagt wird wie zum Beispiel teilweise in den Ernährungsrichtlinien
beschrieben wurde, dann wird darauf hingewiesen, dass sie ganz besonders auf
Ausgewogenheit achten müssen, um Mangelerscheinungen zu verhindern, aber
darauf sollten Allesesser ebenso achten. Nährstoffmängel können bei einseitiger
oder ungesunder Ernährung immer entstehen, unabhängig davon, ob tierische oder
pflanzliche Lebensmittel konsumiert werden.
Es scheint einen Wandel bei den Ernährungsempfehlungen zu geben, da sie
angeben, dass die Mengen von tierischen Lebensmitteln reduziert werden sollen.
Zudem wird gesagt, dass bei diesen auf Qualität geachtet werden sollte.
3.2 Aktuelle Online-Artikel zum Thema
In diesem Kapitel möchte ich einige Online-Artikel, die kürzlich erschienen sind und
zu meinem Thema passen, darstellen.
Unter dem Titel „Keine Wurst für niemand: Veganismus ist mehr als nur ein LifestyleTrend“ erschien am 24.02.2015 ein Artikel in der zitty. Hier wird beschrieben, wie
Menschen
die
Bedingungen
der
Massentierhaltung
und
andere
Lebensmittelskandale erfolgreich verdrängen und, dass es immer mehr Vegetarier
und Veganer gibt.
„Die amerikanische Sozialpsychologin und Veganerin Melanie Joy, Autorin des Buches „Warum wir
Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen“, bezeichnet dieses System der Verdrängung als
Karnismus. Während Veganern oft vorgeworfen wird, einer Art Ersatzreligion oder Ideologie verfallen
zu sein, dreht Melanie Joy den Spieß um. Sie formuliert die These, der Karnismus sei eine erlernte
Ideologie.“
„Fleischessen wird als „normal, natürlich und notwendig“ dargestellt.“ (http://www.zitty.de/veganismusist-mehr-als-nur-ein-lifestyle-trend.html, 23.04.15)
Diese Ideologie habe ich bereits im Kapitel der „Journal for Critical Animal Studies“
erklärt. Sie bröckelt zwar mittlerweile, da es mittlerweile Gegenbeweise gibt, die im
Laufe dieser Arbeit bereits erwähnt wurden, jedoch dominiert sie immer noch.
Weitergehend heißt es, dass die Menschen aufwachen sollen und nur noch Tiere
essen, wenn sie sie auch selber töten könnten, da ihre Nachfrage den Markt immer
in der aktuellen Art und Weise steuern wird, auch dies wurde bereits genauer
erwähnt.
Es sei nie so einfach wie heute sich vegan zu ernähren. Überall gibt es vegan
deklarierte Lebensmittel, es entstehen immer mehr Restaurants, sogar bei IKEA
kann man mittlerweile vegan essen. Der Umsatz mit als vegan deklarierten
Produkten steigt seit 2010 jährlich im Schnitt um 17 Prozent.
„Von Februar 2013 bis Januar 2014 wurden im gesamten Lebensmitteleinzelhandel insgesamt rund
79.827 Kilogramm (bzw. Liter in einigen Kategorien) vegetarischer und veganer Produkte verkauft.
Das Absatzvolumen steigerte sich im selben Zeitraum 2014/15 um rund 23 Prozent.“
(http://de.statista.com/statistik/daten/studie/421115/umfrage/absatz-vegetarischer-und-veganerprodukte-im-leh-in-deutschland/, 23.04.15)
Jedoch entsteht auch ein Gegentrend, zum Beispiel mit der Zeitschrift „beef“ und der
Neueröffnung von Restaurants, in denen Organe von Tieren zum Verzehr angeboten
werden. Weitergehend beginnt in Teilen Asiens das Fleischessen erst und wird sich
wohl in Zukunft eher vermehren als abnehmen. Auch dies wurde bereits im Kapitel
„Megatrend“ erklärt.
Ein weiterer passender Artikel erschien am 21.04.2015 online bei welt.de mit dem
Titel „Vom fetten Alkoholiker zum Ultra-Sportler“. Hier wird die Geschichte von Rich
Roll, einem der fittesten Männer der Welt, beschrieben. Er sagt seitdem er sich
vegan ernährt, hat er seinen Körper und seinen Geist geheilt. Er wollte daran
anschließend mit Hilfe vom extremen Ausdauersport seine Grenzen testen.
„Essen Sie Pflanzen. Viele verschiedene Arten. Gemüse, Früchte, Getreide, Samen, Hülsenfrüchte.
Zu jeder Mahlzeit. Immer. In allen Farben, allen Größen und einfach zubereitet, möglichst nah an
ihrem Naturzustand. Variieren Sie.“(http://www.welt.de/sport/fitness/article139868900/Vom-fettenAlkoholiker-zum-Ultra-Sportler.html, 21.04.15)
Am 25.03.2015 erschien im Spiegel online ein Artikel darüber, dass einige
Leistungssportler sich vegan ernähren. Dies ist zwar nicht direkt auf Kraftsport
bezogen, aber zeigt trotzdem, dass Veganismus und Hochleistungssport gut
zusammen
passen.
(http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/vegane-
ernaehrung-nowitzki-und-co-verzichten-auf-fleisch-a-1025429.html, 30.03.15)
Diese Artikel zeigen, dass das Thema meiner Arbeit momentan sehr aktuell ist und
sich auch große Verlage damit auseinander setzen.
3.3 Vegane Profikraftsportler in der Themenvermarktung
Patrik Baboumian, wie schon in der Einleitung erwähnt, errang bei den StrongmanMeisterschaften
2011
den
Titel
„Stärkster
Mann
Deutschlands“.
Zudem
veröffentlichte er das Buch „VEGAN ganz anders: Eine Anleitung zum groß und stark
werden“. Wie der Titel bereits verrät geht es hier um vegane Rezepte, Motivation und
Tipps mit diesem Lebensstil viel Kraft aufzubauen.
Billy Simmonds ist der Gewinner des Mr. Universe Titels 2009 und ein australischer
Profi Natural Bodybuilder, Powerlifter, Martial Artist und Veganer.
Wade Lightheart ist ein rohveganer Bodybuilder, der sich ausschließlich von rohen,
ungekochten, also nicht über 42° Celsius erhitzten, Lebensmitteln ernährt. Er wurde
ebenfalls Weltmeister und verkauft vegane Kraftsportprodukte (z.B. das „sunwarrior“
Proteinpulver) sowie Trainings- und Ernährungspläne.
Derek Tresize ist ein amerikanischer veganer Bodybuilder, der als Fitnessmodel
arbeitet und zusammen mit Marcella Torres (ebenfalls vegan und Kraftsportlerin) das
Buch „The Vegan Muscle & Fitness Guide to Bodybuilding Competitions“
herausgebracht hat.
Giacomo Marchese gründete den Online-Shop www.veganproteins.com und die
Organisation „plantbuilt“.
Jim Morris ist mit 79 Jahren seit 15 Jahren vegan und immer noch sportlich aktiv.
Joni Purmonen ist deutscher Strongman und errichtete die Seite veganfitness.net.
Zudem in Deutschland recht bekannte vegane Kraftsportler sind Karl Ess, der
ebenfalls ein Ernährungs- und Fitnessprogramm verkauft und Attila Hildmann, der
zwar eher mit seinen Kochbüchern bekannt wurde, aber auch als Fitnessmodel aktiv
ist.
Der Australier, Joel Kirkilis, ist veganer Bodybuilder und wurde 2009 Victoria
Bodybuilding Meister. Folgendes sagte er in einem Interview:
„I went vegan because I don't think it is right to exploit animals in any way for my benefit. I have
discovered so many other foods which are very nutritious and tasty and have helped me not only feel
good but also enhance my athletic ability. I have eaten animal products in the past but ever since I cut
them out of my diet I have felt more energetic and also feel better morally.”
(http://www.greatveganathletes.com/vegan_athlete_joel-kirkilis-vegan-bodybuilder-and-powerlifter,
29.03.15)
Diese Liste könnte noch fortgesetzt werden, gibt aber bereits einen Eindruck, wie
Veganismus im Kraftsport Einzug erhalten hat.
Beim Durchlesen einiger Interviews mit den oben genannten veganen Kraftsportlern
fällt auf, dass viele von ihnen zunächst eher aus ethischen Gründen vegan wurden,
das heißt sie wollten nicht mehr für Tierleid verantwortlich sein. Dass sie auch
leistungsstärker im Sport wurden, merkten sie nach der Umstellung ebenfalls. So
sind gesundheitliche Aspekte eher zweitrangig, aber trotzdem wichtig, da sie zeigen,
dass sie mit ihrer neuen Ernährung genauso gute Ergebnisse erzielen und somit mit
dem Klischee „Kraftsportler brauchen tierisches Protein“ aufräumen.
3.4 Magazine
Mittlerweile gibt es rein vegane Kraftsport- und Fitnessmagazine, was ein guter
Indikator dafür ist, dass es einen Markt dafür gibt, da sehr hohe Geldsummen in die
Produktion eines Magazins gesteckt werden, nicht nur für das Grafische, sondern
auch für die Marktforschung. Zum Beispiel gibt es das „Vegan Health & Fitness
Magazin“ auch in einigen Städten in Deutschland und weltweit in über 4.000 Läden.
Zudem gibt es eine dazugehörige App.
Ein anderes Beispiel ist das Online- Magazin „Definition“, das sich speziell an
weibliche Veganerinnen, die sich fit und athletisch halten wollen, richtet.
Weitergehend werden in diversen anderen Sport- Zeitschriften wie z.B. der „Men’s
Health“ Artikel über Veganismus veröffentlicht, da diese Fitnessmagazine auch die
vegan lebenden Sportler erreichen wollen.
3.5 Online-Shops
Mittlerweile gibt es rein vegane Online-Shops und unter ihnen auch rein vegane
Sportnahrung-Shops. Auch dies ist ein Indiz darauf, dass es einen Markt und somit
eine Nachfrage dafür gibt.
Zudem gibt es in Sportnahrungsgeschäften mittlerweile vegane Proteinpulver und in
veganen Supermärkten neben Proteinpulvern auch Energy-Shots z.B. von cliff bar
und vieles mehr. Es zeigt sich, dass es alle benötigten Sportnahrungsmittel
mittlerweile auch in vegan gibt.
Leo Casey, Gründer vom Online-Shop „Vegan Active“, war so freundlich mir einige
Fragen zum Thema zu beantworten. Das Interview fand am 15.04.2015 statt und
wurde per Email durchgeführt. Das komplette Interview wird im Folgenden
dargestellt.
Was hat zur Gründung des Shops geführt?
„Vor der Gründung von Vegan Active war es schwierig sich als vegan lebender Mensch Sportnahrung
zu kaufen. Aus eigener Erfahrung, als veganer Sportler weiß ich: Geeignete Produkte waren zwar
schon auf dem Markt, aber diese mussten auch erstmal gefunden werden. Oft lässt sich aus der
Zutatenliste eines Produktes nicht unmittelbar erkennen, ob es vegan ist oder nicht. Zum Beispiel
können nicht-deklarierungspflichtige Inhaltsstoffe oder sogar der Kleber der Ettiketenunvegan sein,
was sich nur durch Anfragen beim Hersteller herausfinden lässt. Die Idee hinter dem Shop war es,
den Kunden diese Arbeit abzunehmen und vegane Produkte von verschiedenen Herstellern aus einer
Hand zu verkaufen.“
Warum denkt ihr, dass es sich lohnt einen rein veganen Sportnahrungsshop zu
betreiben?
„Mittlerweile ist Veganismus kein Randthema mehr, sondern wird auch in der Mitte der Gesellschaft
wahrgenommen. Der Anteil an vegan lebenden Menschen innerhalb der Bevölkerung wächst
zunehmend. Dadruch entsteht natürlich auch eine entsprechend hohe Nachfrage nach veganen
Produkten. Dazu kommt, dass viele vegan lebende Menschen ebenfalls Interesse an den Themen
Sport und Gesundheit haben, wodurch sich ein Shop speziell für diese Kombination natürlich
anbietet.“
War es schwer Kunden zu gewinnen oder lief es direkt gut?
„Die Gründungsphase von Unternehmen ist immer schwer. Natürlich waren es am Anfang noch nicht
so viele Kunden, was sich mittlerweile geändert hat. Ich glaube aber nicht, dass es für uns schwieriger
war Kunden zu gewinnen, als für jedes andere nicht-vegane Unternehmen. Der vegane Markt ist
mittlerweile sehr groß und als Verkäufer ist es kein Nachteil sich auf diesen zu beschränken.“
Wie sieht die Entwicklung in letzter Zeit aus? Werden es immer mehr Kunden und
wenn ja, wie viele ca. prozentual gesehen?
„Der Shop entwickelt sich sehr gut und es werden immer mehr Kunden. Genaue Zahlen kann ich dir
leider nicht verraten. Was mich aber besonders freut ist, dass auch die Anzahl an veganen Produkten
zunimmt und dass selbst Hersteller die ein gemischtes Sortiment führen ihre veganen Produkte oft
entsprechend kennzeichnen.“
Und als letzte Frage dann noch, ob ihr denkt, dass es sich nur um einen Trend
handelt, dass es vegane Kraftsportler gibt oder ob sich dies letztendlich durchsetzen
wird?
„Wir erleben gerade einen Wandel des Veganismus von einer Nischen- zur Massenbewegung.
Deshalb nimmt auch die Zahl der veganen Kraftsportler stetig zu. Ich glaube, dass diese Entwicklung
langfristig bestehen bleibt. In Zukunft werden z.B. vegane Spitzensportler kein nennenswertes
Phänomen mehr sein, sondern häufiger anzutreffen sein. Solange immer mehr Menschen vegan
leben, wird auch die Zahl der veganen Sportler steigen.“
Um herauszufinden, ob das nicht nur die Meinung einer Minderheit ist, habe ich
zudem eine quantitative Umfrage erstellt, die im nächsten Kapitel vorgestellt werden
soll.
3.6 Umfrage
Meine Umfrage zum Thema Kraftsport und Ernährung war vom 11.04. bis zum
21.04.2015 online verfügbar. Sie wurde in mehreren allgemeinen Fitness- und
Kraftsportgruppen sowie auf Fitnessstudio-Seiten bei Facebook geteilt. Die Umfrage
fragte nach Geschlecht und Alter, aber hauptsächlich nach Daten zum Sport als auch
nach der Ernährung und in diesem Zusammenhang nach Fragen speziell zum
Veganismus.
Ich habe die Leute animiert ihre Meinung zu veganem Kraftsport offen zu schreiben
und auch viele Antworten dazu erhalten.
Meine Umfrage ist eher quantitativ ausgelegt, obwohl sie teils auch qualitative
Elemente enthielt.
In meinem Einleitungstext der Umfrage stellte ich mich kurz selber vor und richtete
die Umfrage eher allgemein an „alle Sportbegeisterten“, da ich durch das Wort
„vegan“ nicht zu viele Leute abschrecken wollte und ein möglichst breites Spektrum
an Leuten erreichen wollte.
Da die Umfrage in allgemeinen Bodybuilding- und Fitnessgruppen gestellt wurde und
nicht in speziell veganen Gruppen kann das Sample als heterogen angesehen
werden. Dadurch, dass es rein vegane Gruppen gibt, kann es sein, dass viele
Veganer gar nicht erst in allgemeine Kraftsportgruppen eintreten, da sie in diesen
speziell ausgerichteten Gruppen auf mehr Gleichgesinnte treffen.
Zudem fiel auf, dass es viele reine Frauengruppen gibt, aber keine reinen
Männergruppen.
Insgesamt haben 486 Menschen an meiner Umfrage teilgenommen, so dass ich eine
große Menge an Antworten erhalten habe, die ich im Folgenden zusammengefasst
vorstellen werde.
3.6.1 Die Teilnehmer
Fast die Hälfte meiner Teilnehmer mit 40,3 % bildet die Gruppe der 21-30 Jährigen.
Die zweitgrößte Gruppe bildet die unter 20 Jährigen. Der jüngste Teilnehmer war 14
Jahre alt. Der Älteste war 63 Jahre.
Alter:
keine Angabe
Häufigkeit
Prozent
84
17,3
14-20
105
21,6
21-25
120
24,7
26-30
76
15,6
31-40
63
13,0
41-50
32
6,6
ab 51
6
1,2
486
100,0
Gesamt
An meiner Umfrage haben mit 80,7 % hauptsächlich Frauen teilgenommen, was an
der oben bereits erwähnten Problematik der reinen Frauen-, aber fehlenden MännerGruppen liegen könnte oder auch daran, dass die Bereitschaft an Umfragen
teilzunehmen bei Frauen größer ist, wenn diese auch von einer Frau erstellt wurde.
Geschlecht:
Häufigkeit
Prozent
männlich
92
18,9
weiblich
392
80,7
2
0,4
486
100,0
keine Angabe
Gesamt
Zudem stellte ich die Frage, ob die Teilnehmer überhaupt Kraftsport betreiben oder
einen anderen Sport. Fast 80 % meiner Befragten machen Kraftsport.
Betreibst du Kraftsport?
ja
Häufigkeit
380
78,2
89
18,3
17
3,5
486
100,0
nein, ich mache aber anderen Sport
keine Angabe
Gesamt
Prozent
Weitergehend fragte ich nach der Ernährung.
Wie ernährst du dich?
Ich esse tierische und pflanzliche
Häufigkeit
Prozent
404
83,1
Ich ernähre mich vegetarisch.
54
11,1
Ich ernähre mich vegan.
17
3,5
keine Angabe
11
2,3
486
100,0
Lebensmittel.
Gesamt
Hier kam raus, dass ich in nicht rein veganen Gruppen 3,5 % Veganer erreicht habe.
Ich ernähre mich vegan.
Anzahl
Betreibst
du
Kraftsport?
ja
nein, ich mache aber
anderen Sport
keine Angabe
Prozent
11
64,7
5
29,4
1
5,9
Von den erreichten Veganern betreiben 11 Menschen Kraftsport, so dass insgesamt
2,3 % meiner Befragten vegane Kraftsportler sind.
3.6.2 Ziel mit Kraftsport / Sport
Um zu überprüfen, ob die Menschen tatsächlich aus hauptsächlich ästhetischen
Gründen diesen Sport ausüben, fragte ich nach dem Ziel, das sie mit dem Sport
verfolgen. Das Ergebnis ist im Folgenden unterteilt in Kraftsport und anderen Sport
dargestellt.
Welches Ziel verfolgst du
mit dem Kraftsport?
Welches Ziel verfolgst du mit
Anzahl
dem Sport?
Prozent
Anzahl
Prozent
Steigerung meiner Kraft
233
61,3
Steigerung meiner Kraft
16
18,0
allgemeine Fitness
282
74,2
allgemeine Fitness
66
74,2
Ausgleich für Körper und Geist
175
46,1
Ausgleich für Körper und Geist
55
61,8
23
6,1
9
10,1
290
76,3
57
64,0
Teilnahme an Wettkämpfen
ästhetischer Hintergrund
Teilnahme an Wettkämpfen
ästhetischer Hintergrund
Im offenen Teil, der zusätzlich ausgefüllt werden konnte bei dieser Frage, ist sehr
häufig „abnehmen“ – also ein ästhetischer Grund - und „Muskelaufbau“-–
ästhetischer als auch Kraftsteigerungsgrund - genannt worden. Gesundheitliche
Gründe wurden auch häufig angegeben. Steigerung der Kraft scheint beim Kraftsport
im Vergleich zu anderem Sport eine wichtige Rolle zu spielen.
3.6.3 Angaben zum Veganismus
Weißt du was vegan
bedeutet?
ja
nein
keine Angabe
Gesamt
Häufigkeit
Prozent
456
93,8
3
,6
27
5,6
486
100,0
Da über 90 Prozent meiner Befragten wissen was vegan bedeutet gehe ich davon
aus, dass sich viele Menschen im Kraftsportbereich mit dem Thema schon
auseinander gesetzt und eine Vorstellung über diese Ernährungsweise haben.
Denkst du, dass du in Zukunft auf
vegane Ernährung umsteigen wirst?
keine
ja
Ich esse tierische und
Anzahl
Angabe
Gesamt
6
385
10
401
1,5
96,0
2,5
100,0
17
34
3
54
31,5
63,0
5,6
100,0
0
1
0
1
Prozent
0,0
100,0
0,0
100,0
Anzahl
23
420
13
456
Prozent
5,0
92,1
2,9
100,0
pflanzliche Lebensmittel. Prozent
Ich ernähre mich
Anzahl
vegetarisch.
Prozent
keine Angabe
Anzahl
Gesamt
Nein
An dieser Frage interessant ist, dass 6 „Allesesser“ angaben in Zukunft eventuell auf
vegane Ernährung umzusteigen. Von den Vegetariern gaben 1/3 an auf vegan
umsteigen zu wollen. So macht dies insgesamt 5% meiner Befragten aus, die in
Zukunft auf vegane Ernährung umsteigen wollen. Wenn wir diese zu den 3,5%
bereits vegan Lebenden dazu rechnen, kommen wir auf circa 8,5 %, die von der
veganen Ernährung nicht abgeneigt sind und sich vorstellen können diese
auszuprobieren.
Aus welchem Grund bist
du vegan geworden?
Anzahl
Prozent
ethische Gründe
15
88,2
gesundheitliche Gründe
14
82,4
ökologische Gründe
11
64,7
politische Gründe
7
41,2
religiöse Gründe
0
0,0
0
0,0
Ich kenne andere Veganer
und möchte dazu gehören.
Die meisten gaben an, dass sie aus ethischen Gründen vegan geworden sind. Dies
deckt sich mit meiner Beobachtung aus den Interviews der professionellen veganen
Kraftsportler aus Kapitel 3.3 dieser Arbeit.
Dicht gefolgt wird diese Angabe von der aus gesundheitlichen Gründen. Viele meiner
Teilnehmer sagten, dass sie denken, wenn die Menschen erstmal probieren sich
vegan zu ernähren merken werden wie gut es ihnen damit geht und dann gar nicht
mehr zur Mischkost zurück wollen.
Dies verdeutlicht zudem die nächste Tabelle, in der 94,1 % angaben, dass sie auch
in Zukunft vegan bleiben wollen.
Willst du auch in
Zukunft vegan
bleiben?
Häufigkeit
ja
Prozent
16
94,1
nein
0
0,0
weiß ich noch nicht
1
5,9
17
100,0
Gesamt
Durch das folgende Ergebnis wird verdeutlicht, dass es über der Hälfte der Veganer
seit ihrer Ernährungsumstellung besser geht beim Kraftsport.
Hast du Veränderungen im
Krafttraining bemerkt seitdem du
vegan bist?
Anzahl
Prozent
Ja, ich bin viel fitter als vorher.
10
55,6
Ich merke keine Unterschiede.
5
27,8
Ich fühle mich weniger fit als vorher.
0
0,0
keine Angabe
3
16,7
„Mein Muskelkater hält sich in Grenzen und ist schneller wieder vorbei.“
Gab einer meiner Befragten an.
Keiner meiner Befragten gab zudem an, dass er aus religiösen oder aus einem
Bedürfnis dazu gehören zu wollen vegan wurde. Womit wir auch schon zum
nächsten Kapitel kommen.
3.6.4 Zugehörigkeitsgefühl
Ich fragte, wie zugehörig fühlst du dich der Gruppe der Veganer?
Mittelwert= 4
Hier sieht man, dass die Veganer an sich ein recht starkes Zugehörigkeitsgefühl
zueinander empfinden.
Wie zugehörig fühlst du dich der Gruppe der veganen Kraftsportler?
Mittelwert= 3
Wenn es allerdings um die Zugehörigkeit zu veganen Kraftsportlern geht scheint
diese eher etwas geringer auszufallen. Dies könnte daran liegen, dass die Mehrheit
der Kraftsportler eben noch nicht vegan ist oder daran, dass viele den Sport eher für
sich machen worauf ich aber im nächsten Kapitel genauer eingehen werden. Jedoch
ist die Aussage, dass die meisten dies nur tun, um einem Trend nachzulaufen hiermit
sowie mit der Frage davor, die nach den Gründen für eine vegane Ernährung fragt,
eher entkräftet.
3.6.5 Zukunftsblick Veganismus
Ich esse tierische und
Ich ernähre mich
pflanzliche
Ich ernähre mich
vegan.
Lebensmittel.
vegetarisch.
Anzahl
Glaubst du, dass es sich
ja
beim veganen Kraftsport
nein
nur um einen Trend
keine Angabe
ja
Zahl der veganen
nein
Kraftsportler in Zukunft
keine Angabe
Anzahl
Prozent
Anzahl
Prozent
2
11,8
202
50,0
17
31,5
13
76,5
137
33,9
33
61,1
2
11,8
61
15,1
4
7,4
16
94,1
191
47,3
44
81,5
1
5,9
158
39,1
6
11,1
0
0,0
54
13,4
4
7,4
handelt?
Glaubst du, dass sich die
Prozent
vermehren wird?
Die Veganer sind eher der Meinung, dass es sich nicht um einen Trend handelt,
ebenso wie die Vegetarier. Die Allesesser sind zu 50 % davon überzeugt, dass es
sich um einen Trend handelt. Alle drei Gruppen sind sich einig, dass sich die Zahl der
veganen Kraftsportler in Zukunft vermehren wird.
Glaubst du, dass es sich
beim veganen Kraftsport
nur um einen Trend
handelt?
Häufigkeit
Prozent
ja
221
45,5
nein
184
37,8
81
16,7
486
100,0
keine Angabe
Gesamt
Insgesamt 45,5 % sagen, dass es sich nur um einen Trend handelt, 37,8 % sagen,
nein es ist kein Trend und 16,7 % machten keine Angabe zu dieser Frage.
Glaubst du, dass sich die
Zahl der veganen
Kraftsportler in Zukunft
vermehren wird?
Häufigkeit
Prozent
ja
252
51,9
nein
166
34,1
68
14,0
486
100,0
keine Angabe
Gesamt
51,9 % sagen, dass sie glauben, dass sich die Zahl der veganen Kraftsportler
vermehren wird, 34,1 % sagen nein und 14 % machten keine Angabe.
Glaubst du, dass sich die Zahl der veganen
Kraftsportler in Zukunft vermehren wird?
ja
ja
Glaubst du,
dass es
sich beim
Prozent
nein
keine
Angabe
nur um
Anzahl
Prozent
einen Trend
handelt?
Anzahl
Prozent
veganen
Kraftsport
Anzahl
Gesamt
Anzahl
Prozent
keine
nein
Gesamt
Angabe
105
97
19
221
47,50
43,90
8,60
100,0
125
50
9
184
67,90
27,20
4,90
100,0
19
19
31
69
27,50
27,50
45
100,0
249
166
59
474
52,50
35,00
12,50
100,0
Fast die Hälfte mit 47,5 % derer, die sagten es handele sich nur um einen Trend
sagen gleichzeitig, dass es mehr vegane Kraftsportler geben wird in Zukunft.
Ich habe nach Gründen gefragt für ihre Meinung, warum sie denken, dass es sich um
einen Trend handelt oder eben nicht. Diesen Teil ließ ich offen, da ich hier auch die
Art und Weise der Antwort mit berücksichtigen wollte. Die Antworten habe ich in
Kategorien zusammengefasst. Diese sollen im Folgenden mit einigen Beispielen
vorgestellt werden.
3.6.6 Auswertung offener Teil
Beginnen möchte ich mit der Seite, die sagt, dass es sich lediglich um einen Trend
handelt bei veganem Kraftsport.
Ziemlich häufig wurde genannt, dass es immer wieder neue Trends gibt und der
Veganismus sei jetzt einer davon.
„Genau wie schon Low-Carb, Paläo, Low Fat usw. und jetzt vegane Ernährung kommen immer wieder
neue Trends auf den Markt,denen Menschen, die unsicher sind, folgen werden.“
Veganismus sei zu kompliziert, teuer und umständlich.
„Vegane Ernährung hat viele Vorteile, nicht nur für Kraftsportler. Ich stelle es mir allerdings ziemlich
schwer vor, für immer auf eine vegane Ernährung umzustellen. Deshalb werden die, die vegane
Ernährung aus einem Trend heraus wählen, schnell scheitern bzw. aufgeben..“
Nur tierisches Protein ist gutes Protein und es wird zu viel Eiweiß benötigt.
„Der Körper braucht tierische Produkte um überhaupt richtig zu funktionieren!“
„Die vegane Ernährung könnte sich beim Kraftsport schon durchsetzen, Problem ist das viele Eiweiß,
das man zu sich nehmen muss.“
Vegane Ernährung führt zu Mangelerscheinungen.
„Vegan ist gerade ein Hype, ebenso Kraftsport. Momentan summiert sich das einfach. Zudem ist
vegane Ernährung, wenn man sich nicht auskennt, nicht förderlich für die Gesundheit. Wer es probiert
und nicht Bescheid weiß, landet mit Mangelerscheinungen im Krankenhaus. Kraft für weiteren Sport
ist dann auch nicht mehr vorhanden“
Ich esse zu gerne Fleisch und Milchprodukte.
„Weil vorwiegend männliche Kraftsportler gibt und diese nicht auf Fleisch verzichten wollen.“
„da es sicher gesund ist sich ohne tierische produkte zu ernähren also komplett pflanzlich und da ich
auch schon viel davon gehört haben! ich selbst könnte aber nicht auf fleisch und co verzichten ;)“
Der Mensch ist ein Allesesser und evolutionär dazu ausgelegt Tierisches zu essen.
„Der Mensch hat Zähne, also Raubtier. Fleisch......“
„Der Mensch ist evolutionär als Allesfresser angelegt. Tierisches Eiweiß gehört dazu.“
Die Menschen wollen nur mitlaufen und werden von den Medien manipuliert.
„Sich von Geburt an vegan zu ernähren, macht keiner. Erst durch den Einfluss von Medien und
Sozialkontakten wird man in diese Ernährungaweise eingewiesen.“
„Veganismus wurde für mich zum hype, habe das Gefühl viele machen das nicht aus tiefer
Überzeugung sondern nur um mit der Gruppe zu schwimmen“
„Wenn es die promis vormachen. ...und es einfach von den medien zum Trend gemacht wird.“
Weitergehend gab es Menschen, die mein anfangs beschriebenes Bild vom Veganer
bestätigten indem sie sagten:
„Vegan und Sport, passt nicht!“
„Vegane Ernährung und effektiver Muskelaufbau sind konträr.“
Generell herrsche gerade ein Fitness- und Ernährungstrend.
„Kraftsport generell bzw. Muskelmasse gilt seit einiger Zeit als "Statussymbol"“
„Weil Kraftsport an sich gerade Einfach überrannt wird und wirklich jeder ins fitnesstudio geht“
Im Folgenden geht es weiter mit Aussagen von Menschen, die sagen, dass es sich
nicht nur um einen Trend handelt.
Bessere Gesundheit und bessere Ergebnisse bei veganer Ernährung.
„Vegane Ernährung, besonders high carb, gibt viel Energie. Dadurch kann man häufiger und härter
trainieren, erzielt also dauerhaft bessere Ergebnisse. Durch das höhere Energielevel steigt zusätzlich
die Motivation zur Bewegung. Es ist außerdem gesünder.“
„Nachdem ich mich 1 Monat vegan ernährt habe , habe ich einfach mein ein Stück Cevapici gegessen.
Es war Tiefkühlware von Markant. Hab reingebissen in das Cevapici stück. Und der Geschmack war
einfach grauenhaft. Es hat nicht nach Fleisch geschmeckt sondern Nach Chemie. Deswegen denke
ich das die Vegane Ernährung viel besser für uns ist als das dreckige Geschäft mit den Tieren. Lieber
in ein Apfel beißen als in eine Chemiekeule. Und beim Sport hört man auch wie sich die Kollegen
ernähren und das Feedback eines "Fleischesser" ist negativer wie des eines Veganer. Schlafmangel ,
Übelkeit und Hyperaktivität das bekommt man nur zuhören vom "Fleischesser"“
Ethische Gründe und Massentierhaltung.
„Ich denke, dass die bewusste Ernährung in den Köpfen der Menschen angekommen ist. Dazu gehört
es auch, die Verantwortung für die Folgen der Ernährung auf sich zu nehmen. Viele verzichten
deswegen auf Fleisch, bevor sie die unmöglichen Zustände der Massentierhaltung unterstützen. So
lange es kein Umdenken im Bereich der Tierzucht gibt, wird der Trend der Veganen Lebensweise
wohl anhalten.“
„Obwohl, ich Fleisch esse, bin ich der Meinung, dass Menschen auf Dauer kein Fleisch essen sollten
(wenn man zB bedenkt, dass 70% des angebauten Getreides auf Nahrung für zu schlachtende Tiere
daruf gehen). Pflanzliche Proteine sind vermutlich genau so toll, wie tierische, nur die Aufklärung
hängt noch bisschen.“
Allgemein gibt es immer mehr Veganer und somit auch mehr vegane Kraftsportler.
„Ich denke nicht, dass veganismus nur ein Trend ist und auch verganismus in Kombination mit
kraftsport nicht. und es wird wahrscheinlich immer sportler geben, die vom veganismus überzeugt sind
und diesen betreiben allerdings kann es sein dass sich die Anzahl von veganern im durchschnitt
verändert und deswegen die anzahl von veganen kraftsportlern sich auch verändert“
„Ich denke so, weil ich glaube, dass die Erfolge von veganen Kraftsportlern auch andere Sportler
motivieren wird und es somit zu einer langfristig höheren Zahl an veganen Kraftsportlern kommt“
Veganismus und auch Kraftsport ist ein Lebensstil, eine Überzeugung und eine
bewusste Entscheidung und nicht nur ein „Mitlaufen wollen“.
„Vegan zu leben bedeutet, dass man seinen bisherigen Lebens- bzw. Ernährungsstil gewaltig
verändern muss und auch dazu bereit sein muss, sowohl Geld als auch Zeit zu investieren. Ich denke
nicht, dass Menschen, die nur einem Trend folgen wollen und sich nicht aus Überzeugung vegan
ernähren, dazu bereit sind, sich mit der Thematik des veganen Lebensstils auseinanderzusetzen, zu
recherchieren was man essen kann/darf und auch nicht dazu bereit sind, aufwendigere Rezepte
auszuprobieren oder auf Dauer mehr Geld für Ersatzprodukte auszugeben.“
„Weil vegane Lebensweise in Zukunft immer mehr zunehmen wird und die Leute weiterhin gern Sport
machen werden.Sowohl Kraftsport als auch vegane Ernährung sind sehr bewusste
Entscheidungen.Beides harmoniert gut und ich sehe nicht warum das nur ein Trend sein soll.man will
bewusst etwas gutes für seinen Körper tun,über Betätigung und die Ernährung“
Ökologische Gründe führen dazu, dass es kein Trend ist.
„Weil es immer mehr Menschen gibt, die auch beim Essen mit denken und auf die Umwelt achten. Es
wird immer mehr Leute geben, die sich über die Konsequenzen bewusst sind, was unsere Ernährung
für die Tiere bedeutet“
Die Aufklärung wird immer besser und auch die Möglichkeiten sich vegan zu
ernähren werden besser.
„Ich denke nicht, dass es sich um einen Trend handelt, sondern dass einfach die Möglichkeiten und
Aufklärung bezüglich Kraftsport und veganem Leben besser ist.“
„Weil die Menschheit immer besser darüber aufgeklärt wird welche Konsequenzen der Konsum von
tierischen Nahrungsmitteln mit sich bringt und es immer mehr und bessere Alternativen gibt :)“
Es ist auffällig, dass die Antworten der Leute, die sagen es handele sich bloß um
einen Trend häufig kurz und knapp sind. Zudem benutzen sie häufiger
Ausrufezeichen und …. Sie relativieren ihre Aussagen, indem sie sagen, dass sie
zwar denken, dass Veganismus schon gut ist, dass sie wissen, dass Fleischkonsum
nicht so gut ist aus mehreren Gründen, es versuchen zu reduzieren und der Meinung
sind, dass pflanzliches Protein auch gut sein kann, aber es ihnen noch schwer fällt
oder sie einige vegetarische oder vegane Tage/Rezepte in ihre Ernährung einbauen.
Vegan wurde zwar zum Trend gemacht, aber vegan leben und Kraftsport betreiben
seien zu bewusste Entscheidungen um bloß ein Trend zu sein und wenn die
Menschen (auch um nur „mitzulaufen“) erstmal mit veganer Ernährung anfangen,
würden sie merken, dass es ihnen besser geht und dabei bleiben.
Einige sagen, dass es zwar möglich ist, aber wohl nie die Mehrheit werden wird.
4. Fazit
Da ich leider keine Zahlen vom letzten Jahr an veganen Kraftsportlern habe, aber
den Vergleich mit der prozentualen Verteilung in der Gesamtgesellschaft an vegan
lebenden Menschen ziehen kann, kann ich aus dem Vergleich dieser Zahlen
schließen, dass es dadurch, dass es circa ein Prozent mehr Veganer unter den
Kraftsportlern gibt als in der Gesamtgesellschaft, dass wir es eventuell mit einem
Megatrend zu tun haben könnten, also eher mit einem Richtungswechsel als mit
einem bloßen Trend.
Da wir im Sportbereich einen recht hohen Anteil an Veganern haben im Vergleich zur
aktuellen gesamten Gesellschaft, kann davon ausgegangen werden, dass sich dies
langfristig auch ändern wird, da wie im Kapitel „Sportsoziologie“ beschrieben wurde
Sport und Gesellschaft in einer dialektischen Beziehung zueinander stehen und
Entwicklungen in einem Bereich verhelfen Schlüsse über den anderen zu ziehen.
Zudem lässt sich festhalten, dass der Veganismus in der Mitte der Gesellschaft
angekommen ist. Er wurde von den Medien zwar zum Trend gemacht, aber in den
Köpfen der Menschen ist diese Art sich zu ernähren mehr als bloß ein Trend oder
das „in“ sein wollen. Auch ist die Entscheidung Kraftsport zu treiben momentan sehr
überlaufen und Muskeln wurden zum Statussymbol. Jedoch ist auch dies eine
Entscheidung der nur Menschen treu bleiben, die wirklich davon überzeugt sind. Es
gibt immer mehr Menschen, die sehen, dass beides gut zusammen passt und
langfristig auch gesünder ist.
Gesundheit generell scheint mittlerweile bei allen Bodybuildern angekommen zu
sein, egal ob vegan oder fleischessend. Menschen, die zu Doping- Mitteln greifen
und nicht geduldig genug sind auf natürliche Art Muskeln aufzubauen werden
verpönt und Doping-Mittel werden auch niemandem empfohlen. Zudem gaben einige
meiner Befragten an, dass sie denken, dass Fleisch und Milchprodukte gesund sind
und vegane Ernährung zu einer Mangelerscheinung führt. So scheinen sie diese
Ernährung mit Fleisch zum Teil auch aus gesundheitlichen Gründen zu wählen, da
sie von der gesundheitlichen Wirkung überzeugt sind.
Der ästhetische Aspekt spielt weiterhin eine große Rolle im Kraftsportbereich und
wird wohl auch immer damit in Verbindung bleiben. Viele wollen zwar auch lediglich
ihre Kraft steigern oder etwas für ihre Fitness tun, aber der Aspekt des
„Körperformens“ bleibt ein wichtiger Bewegungsgrund diesen Sport auszuüben. Dies
kann darauf zurück zu führen sein, dass die Menschen durch ihre hauptsächlich
administrative Arbeit den Fokus auf ihren Körper eher in die Freizeit gelegt haben
und somit in den Sportbereich.
Aus meiner Umfrage ging heraus, dass vegane Kraftsportler sich nicht unbedingt der
Gruppe eben dieser zugehörig fühlen. Sie fühlen sich zwar der Gruppe der Veganer
zugehörig, aber bringen sich nicht so sehr den Kraftsportlern entgegen. Veganer
werden in der Regel eher vegan aus ethischen Gründen und aus tiefster innerer
Überzeugung heraus und nicht aus relativ oberflächlichen Gründen wie dem Gefühl
einer Gruppe zugehörig zu sein oder um im Trend sein zu wollen.
Sie tun dies wie sich in den Kapiteln Postmoderne und Journal for Critical Animal
Studies herausgestellt hat auch eher entgegen der Mehrheit. Wie im Interview mit
dem Online-Shop herauskam, entsteht das Bewusstsein für Gesundheit und Sport
häufig erst nach der Ernährungsumstellung.
Da die Menschen nicht aus oben erwähnten externen Einflussfaktoren vegan werden
und somit zunächst keine Gruppenzugehörigkeiten vergleichen spielt die Theorie der
sozialen Identität bei der Entscheidung für eine vegane Ernährung weniger eine
Rolle. Jedoch entsteht nach der Ernährungsumstellung ein Bewusstsein für diese
Gruppenzugehörigkeit zu anderen Veganern und es werden sehr viele Vergleiche zu
„Allesessern“ oder „Vegetariern“ unternommen. Da die meisten in Zukunft weiterhin
vegan bleiben wollen, scheint dieser Vergleich mit anderen Gruppen, für ihre eigene
Gruppe positiv auszufallen.
Die Menschen werden allerdings nicht vegan um sich von den Fleischessern
abzuheben, sondern weil sie mit ihrem Gewissen nicht mehr vereinbaren können
andere Lebewesen zu essen oder ihnen zu schaden. Menschen, die vegan leben,
wollen sich nicht von der Gesellschaft abgrenzen, sondern ein möglichst
befriedigendes Leben führen, ohne dabei anderen zu schaden.
Bis es sich um eine Mehrheit an Veganern oder Menschen, die sich von weniger
Lebensmitteln tierischen Ursprungs ernähren, unter den Kraftsportlern handeln wird,
müsste noch mehr gesellschaftliche Aufklärung stattfinden.
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Eigenständigkeitserklärung
Hiermit versichere ich, dass ich die B.A.-Arbeit selbstständig verfasst und keine
anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe, alle bildlichen
Darstellungen und Ausführungen, die andern Schriften wörtlich oder sinngemäß
entnommen wurden, kenntlich gemacht sind und die Arbeit in gleicher oder ähnlicher
Fassung noch nicht Bestandteil einer Prüfungsleistung an dieser oder einer anderen
Fakultät oder Prüfungsbehörde war.
Bochum, den 26.05.2015
-----------------------------------(Laura David)
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