Die Kuba Krise Einleitung Was sich im Oktober 1962 abspielte, hatte die Welt nach 1945 noch nicht erlebt. Und zu ihrem Glück ist ähnliches bisher ausgeblieben. Seit Beendigung des Zweiten Weltkrieges fanden auf der Erde mehr als 150 heiße Kriege statt, doch kein einziger Konflikt, keine einzige Auseinandersetzung und kein Gewaltexzess ist mit dem vergleichbar was sich 1962 abspielte. Operation ANADRY befand sich in der entscheidenden Phase. Es war das umfangreichste und logistisch anspruchsvollste Unternehmen der Sowjetischen Streitkräfte in Friedenszeiten. Noch nie wurden Waffen, Material, Truppen und technisches Personal in solch einem Ausmaß ins Ausland verlegt – und schon gar nicht nach Übersee. Nikita Chruschtschow befahl die Um-Stationierung von fünf Raketendivisionen, zwei Luftabwehrdivisionen mit sechs Regimentern die neben 144 SA-2-Raketen auch noch über eine Staffel von MiG-21-Jägern verfügten, vier motorisierte Schützenregimenter und zwei Panzerbataillone, drei mit konventionellen Kurzstreckenraketen ausgestattet Bataillone für den Küstenschutz, 98 Sprengköpfe für nukleare Gefechtsfeldwaffen, vier dieselgetrieben UBoote welche mit Atomtorpedos bestückt waren, 42 000 Soldaten. Und vor allem: 36 nukleare Mittelstrecken Raketen des Typ R-12 mit einer Reichweite von 2000Km. Des Weiteren lieferte die Auswertung der Spionagefotos den endgültigen Beweis dafür dass die Russen auf Kuba mit dem Bau von Startrampen für nukleare R-14 Raketen begonnen hatten die eine Strecke von 4000 km zurücklegen konnten. Um Moskau zum Abbruch der gesamten Aktion inklusive der Abrüstung der Truppen und Abbau der Startrampen zu zwingen rief der amerikanische Präsident John F. Kennedy eine Seeblockade aus und versetzt die Luftstreitkräfte in höchste Alarmbereitschaft. Zum ersten und einzigen Mal in der Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika galt Defcon2 für alle Interkontinentalen Raketen und Bomber. Amerika hätte 60 Minuten nach bekannt werden eines nuklearen Erstschlages der Russen 220 Städte, Militär und Industrieanlagen in der UdSSR dem Erdboden gleichmachen können. Florida wurde in ein Heerlager verwandelt. G00 Taktische Bomber und eine 120 00 Mann starke Kampftruppe waren in ständiger Alarmbereitschaft. Auf Kuba hatte Castro die UdSSR zum nuklearen Erstschlag aufgefordert sollte die USA eine Invasion auf Kuba planen. Laut eigenen Angaben verfügte Kuba über eine bis zu 420 000 Mann umfassende Kampftruppe bestehend aus Bauern Studenten und Miliz. Warum Kuba? Die nationale Sicherheit war nicht gefährdet da waren sich Kennedy und seine Berater einig da die USA über ein deutlich überlegeneres Arsenal an nuklearen Waffen verfügte. Selbst nach einem sowjetischen Angriff hätte Amerika Russland und alle seine Verbündeten vollständig vernichten können. Trotzdem die gegenseitige Abschreckung war immer noch in Kraft. In Kuba ging es einzig und alleine um ein politisches Problem das die Gewichte der Macht verschieben konnte. Seit Ende des zweiten Weltkrieges hatten die Supermächte ihre Differenzen nur durch Stellvertreter austragen lassen. Es war ein psychologischer Abnutzungskrieg um Prestige und Macht: 1948 in Berlin, 1950 bis 1953 in Korea, 1956 wegen Ungarn und 1958 bis 1961 erneut in Berlin. Man hatte es bei ideologischen Redeschlachten belassen und Vertreter unterstützt. In Kuba jedoch gingen beide Seiten aufeinander los. Vorgeschichte Ende November 1956 machten sich 83 Guerillas auf dem Schiff Granma von Mexico nach Kuba auf. Nur knapp zwei Dutzend der von Fidel Castro angeführten Exilkubaner überleben die ersten kleinen Scharmützel mit den Anhängern des auf Kuba eingesetzten Diktators Fulgencio Batista. Doch Castro gibt nicht auf und seine Truppe erhält immer mehr Zulauf. Die Befreiungsarmee unterstützt von Unterdrückten und Entrechtete zieht triumphierend in Havanna ein. Batistas Zeit als Diktator war vorbei. Die Mehrheit der Bevölkerung drängte auf den Wechsel sogar Teile der Armee stellten sich gegen den Diktator. Castro verlieh dem Wunsch der Bevölkerung Ausdruck. Er war ein hervorragender Redner, konnte sich geschickt in Szene setzten und wusste wie er mit den Massenmedien umzugehen hatte. Die Zerstrittene Opposition spielte sich selbst ins Abseits Kuba im kalten Krieg Castros Absichten waren für die westliche Welt ungewiss. Die einen betrachteten ihn als einen ihn Wolle gefärbten Kommunisten die anderen meinten er folge stets nur seiner Eigenen Ideologie und handle nach seinen eigenen Vorstellungen. Die USA betrachteten Kuba jahrelang als eine Art Protektorat in dessen Angelegenheiten sie sich nach Lust und Laune einmischen konnten. Erst Roosevelt proklamierte eine Politik der Gleichberechtigung und pflegte mit Kuba einen weniger autoritären Umgang. 1954 wollten die USA ihren Machtbereich mehr und mehr auf ganz Lateinamerika ausweiten. Ziel war eine Abwehr der internen kommunistischen Bewegungen. Das Castro Regime war ihnen ein Dorn im Auge. Der alte Diktator Batista war ein indirekt durch die USA Unterstützer Herrscher gewesen. Castro musste beseitigt werden bevor er mit seinen Ideen auch noch anderorts für Unruhe sorgte. Die Vereinigten Staaten bildeten deshalb Exilkubaner aus die sie auf eine Invasion vorbereiteten und welche die Opposition auf der Karibikinsel unterstützen sollte. Pläne für die Ermordung Fidel Castros gab es viel. Es sind sogar Verbindung des amerikanischen Geheimdienst zu Rotlichtgrößen bekannt die durch den Machtwechsel auf Kuba viel Einfluss verloren hatten. Laut kubanischem Geheimdienst gab es mehr als 650 Mordversuche auf Kubaner in der Zeit des kalten Kriegs verübt oder an geordert durch die CIA. Die -Kuba Krise war auch das Hauptthema im Us-amerikanischen Wahlkampf im Jahre 1960 zwischen Nixon und Kennedy. Indies bestätigte Castro die befürchteten Prognosen und trieb seine aggressive und harte Vorgehensweiße mit der Hinrichtung 1900 politischer Gefangener und Gegner auf die Spitze. Auch wirtschaftlich war der Regimewechsel auf Kuba für die USA ein Desaster. Kuba enteignete kurzerhand viele Standorte Amerikanischer Industrie Handels und Agrarunternehmen. Insgesamt bedeutet dies einen Verlust von mehr als einer Milliarde Dollar. Daraufhin erklärte Kennedy das Castro Regime als militärische Bedrohung Kuba versprühte jedoch auch eine essentiell symbolische Bedeutung da es die politisch und wirtschaftlich erwachenden Region Afrikas Südamerikas und Südasien repräsentierte. In Europa waren die Fronten unabdinglich und in voller Härte festgelegt. Hier wusste jeder mit wem er es zu tun hatte und welche Gesinnung die Regierungen verfolgten. Doch abseits von Europa war die Ausrichtung der einzelnen Staaten noch unklar. Amerika und Russland wussten das sie den kalten Krieg auf Kuba nicht gewinnen sondern nur verlieren konnten. Chrustschow führt eine klare und offensiv ausgerichtete Kuba-Politik. Obwohl ihn sein Politbüro warnte das unkalkulierbare Spannungen mit Amerika auftreten könnten sollte eine allzu enge Kooperation mit Kuba auftreten. Er verdeutlichte das Russland einschreiten würde, sollte eine amerikanische Intervention auf Kuba auftreten. Am 15. April 1961 flogen mehrere Dutzend B-26 Bomber gesteuert von Exilkubaner in Richtung Kuba. Ziel die Ausmachung und Ausschaltung Kubanischer Flugzeuge und Flughäfen. Das größte Anliegen der USA ist es einen regimewechsel herbei zuführen. Doch es kommt anders als erwartet, nur die Hälfte aller Ziele wird getroffen und die Brigade 2506 wird in der Schweinebucht eingekesselt und gefangen genommen. Als Schuld für das Scheitern der Operation Zapata wird geheimdienstliches Unvermögen ausgemacht. Die Weltöffentlichkeit wird zeuge des klaren Scheiterns Amerikas. Kennedy wirkt mehr als gekränkt und verarbeitet nur schwer die erste außenpolitisch Niederlage. Als Konsequenz auf sein Scheitern beschließt er keine Schwäche zu zeigen und härter zu agieren. Chruschtschow hingegen will Kuba immer mehr und mehr stärken. Beide nehmen an das eine Niederlage auf Kuba egal auf welcher Ebene den symbolischen Rückfall für das eigene System brächte. Auf allen Seite ist eine Flucht nach vorne zu beobachten da Kuba nun als Prestigeobjekt gehandhabt wird. Kennedy Chruschtschow Castro John Fitzgerald Kennedy wurde 1961 nach knappen Wahlsieg über Richard Nixon zum 35. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika angelobt. Er stammte aus einer Familie in der Versagen ein Fremdwort war. Schwäche zu zeigen oder als schwach und unnachgiebig wahrgenommen zu werden galt als unverzeihlicher Fehler. Nach dem Fiasko in der Schweinebucht verstärkten die USA ihre Bemühungen für eine rasche Lösung der Kuba Krise zu ihren Gunsten. Kennedy wusste, die Zeit arbeitete für Castro Bei versteckten Operationen ist es wichtig keine Spur ins Weiße Haus zurückverfolgen zu können. Doch in Sache Castro gibt es zu viele Indizien als das nicht von einer Beteiligung der obersten Autorität ausgegangen werden muss. Kooperation zwischen CIA und Mafiabossen gelten als wahrscheinlich. Seit November 1961 firmierten die Mord und Umsturzpläne unter dem Namen Mongoose. Zahlreiche phantastische Pläne wurden geschmiedet wie man einen legitimen Grund für eine Invasion auf Kuba herbeiführen konnte. Wirtschaftlich hing Kuba am Tropf Russlands, da die USA alles Erdenkliche unternommen hatte um die Castro auf allen Linien zu schädigen. Auch bei Nikita Chruschtschow vermischte sich politisches mit privaten. Er hegte von Natur aus ein unerschütterliches Misstrauen gegen seine Umwelt. Auch war er sich im Klaren das Russland im Verhältnis zu Amerika in allen Bereichen viel unentwickelter war. Russland drohte mit Waffen die sie nicht besaßen und Chruschtschow versuchte das eigene Unvermögen mit Arroganz und Offensivität zu überdecken. Auf der anderen Seite war Kennedy darauf bedacht eine Entspannung der Beziehung der beiden Supermächte herbeizuführen, da er sich kein weiteres negatives Aufsehen leisten konnte. Dadurch wurde Chruschtschow versichert er könne alle Risiken eingehen da der angeschlagene Kennedy nicht aggressiv darauf reagieren würde. Daraufhin reiste eine als Landwirtschaftsdelegation getarnte Gruppe nach Kuba um die Verlegung sowjetischer Mittelstreckenraketen nach Kuba zu beschließen. Chruschtschow sieht die einmalige Chance die langen Arme Amerikas zu stutzen. Castro ist zunächst nicht sonderlich begeistert bedeutet es doch einen Rückschritt für seinen Lebenstraum Kuba ganz von äußeren Einflüssen zu befreien. Trotzdem unterschreibt er befindet er sich doch in einer Art machtrausch. Sollte das Experiment mit den Raketen gut gehen würde er als Volksheld in die Geschichte eingehen. Die gewollte Krise Im Sommer 1962 dringen amerikanische Schiffe und Flugzeuge fast täglich in kubanisches Hoheitsgebiet ein. Das sich ungewöhnliches abspielt ist klar; doch niemand weiß genaues. Mehrere Spitzentreffen werden einberufen. Zentrales Thema: Raketen auf Kuba. Robert Kennedy meint man müsse sich keine Gedanken mach ob Moskau gestern heute oder morgen Raketen auf Kuba installieren ließ. Entscheidend ist das die UdSSR die Insel zu ihrem Stützpunkt ausbaue und die einzige Option eine schneller Machtwechsel sei. Eine Beschleunigung von Operation Mongoose wurde eingeleitet und alle warteten nur auf die bevorstehende Invasion. Die U2- Aufklärungsraketen hatten mehrere Abschussrampen auf Kuba lokalisiert. 16.-22. Oktober Am 16. Oktober trat der Krisenstab erstmals in Washington zusammen. Die unumstrittene Nummer zwei hinter John F Kennedy war sein Bruder Robert. Weitere Teilnehmer waren Vizepräsident Lyndon Johnson, Außenminister Dean Rusk, der langjährige Russlandbotschafter Llewellyn Thompson, Verteidigungsminister Robert McNamara, CIA Vertreter Marshall Carter und der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses McGeorge Bundy. Diese Versammlung traf sich bis zum 28. Oktober jeden Tag und ist im Kennedy Mythos als Excom oder Exekutivkomitee bekannt. Kritiker geben jedoch zu bedenken das es sich bei den aufgezählten Männer nicht um unabhängige Geister sondern um extreme Hardliner handelte die in erster Linie die Attitüden ihres Chefs imitierten. Über die im Weißen Haus stattfindenden Versammlungen ist uns viel bekannt da Kennedy in seinen Räumlichkeiten Abhöranlagen installieren ließ. Am allgemeinen Kräfteverhältnis hatte sich nichts geändert, schon gar nicht an der nationalen Sicherheit der USA. Egal wo und wie viele mit Atomsprengköpfen bestückte Raketen die Russen aufbieten könnten, die USA waren ihnen immer noch haushoch überlegen. Verteidigungsminister McNamara lies verlauten dass es egal sei ob man von Raketen aus Russland oder Kuba in die Luft gesprengt werde, den die Geographie spiele in diesem Fall keine wichtige Rolle. Die Machtkonstellation war nur scheinbar verschoben aber die Vereinigten Staaten von Amerika waren erpicht darauf diesen Schein zu korrigieren. Alles andere als eine energische Intervention der USA würde die UdSSR dazu motivieren ihr außenpolitisches Abenteuer fortzusetzen. Chruschtschow hielt Kennedy für schwach. Dieses Bild galt es schnellsten zu Recht zu rücken. Mann wollte ein Exempel statuieren indem man die Macht der USA und die Durchsetzungsfähigkeit ihres Präsidenten eindrucksvoll inszenierte. Abseits dieses Faktums war man sich im Exekutivkomitee noch uneinig welche die beste Art sei diese Krise zu bewältigen. Fest stand nur das Chruschtschow eine Politik verfolgte in der es primär um Anerkennung der eigenen Person und der Akzeptanz Russlands als gleichwertige Supermacht ging. Die USA wussten das auch sie herbe Verluste hinnehmen musste sollte es zu einer friedlichen Einigung kommen. Beide Staatsmänner wollten nicht als Verlier aus diesem Konflikt heraustreten. Es galt die Schmerzgrenze des anderen herauszufinden und daraus Profit zu schlagen. Am 20. Oktober beschließt Kennedy dass eine Seeblockade die beste Möglichkeit sei. Dies sollte nicht als militärischer Akt sondern als politische Botschaft verstanden werden. Den Sowjets gab man Zeit für einen Rückzug, der Weltöffentlichkeit signalisierte man den Willen zu Einhegung des Konflikts. Parallel zu Seeblockade werden die amerikanischen Streitkräfte in Position gebracht um im Falle einer Eskalation des Konflikts sofort in höchster Alarmbereitschaft zu sein. Auf Kennedy wirkt ein ungeheurer Druck der Senat und die Opposition vermittelt ihm unverblümt, das dies sein letzter öffentlicher Auftritt als Präsident gewesen sei, sollte die Aktion scheitern. 15 unterschiedliche Briefe wurden weltweit an 441 Adressaten verschickt. 95 Botschafter sprachen mit allen wichtigen Regierungen über die Vorgehensweise der USA. Dann trat John F Kennedy vor die Kamera und Mikrophone. Erste Reaktion aus Moskau: Chruschtschows Plan ist deutlich fehlgeschlagen da ihm die angestrebte Geheimhaltung der Operation Anadyr bis November nicht gelungen ist. Er ist sich im Klaren sein Land in eine unüberschaubare Position manövriert zu haben. Chruschtschow wägt seine Optionen ab doch kristallisiert sich schnell heraus das das letzte was er will eine militärische Konfrontion mit Amerika ist. Chruschtschow verfasst ein Schreiben an den russischen Oberbefehlshaber auf Kuba das ohne seine ausdrückliche Bewilligung keine Rakete auch nur einen Millimeter bewegt werden darf. Ganz anders reagiert Fidel Castro. Ihn versetzt die bloße Ankündigung der Kennedy Rede in Hochstimmung. Er rief eine allgemeine Mobilmachung aus und verfügte über ein Heer von 400 000 Mann, was gemessen an den 7 millionen Einwohnern Kubas das erreichbare Kontingent vollkommen erschöpft. Castro gab sich siegessicher und schrieb einen Zeitungsartikel in dem er bekannt gab das seine Regierung bereit sei neben dem Volk einen heroischen Tod zu sterben. Und in einem an Nikita Chruschtschow verfassten brief sagte er wortwörtlich: „Nun, es sieht nach Krieg aus. Ich kann mir keine Form des Rückzugs vorstellen. Kennedys Rede Kennedy spricht nur 17 Minuten lang aber seine Rede ist ein rhetorisches Meisterstück adressiert an die eigenen Landsleute, die Völker Lateinamerikas, die Verbündeten Nationen Europas und Asiens und an Nikita Chruschtschow. Er schafft es in so kurzer Zeit die Weltöffentlichkeit davon zu überzeugen das der einzige Vorwurf den man Amerika machen kann die eigene Gutgläubigkeit ist. Die Welt wurde von einer Bande hinterhältiger Russen getäuscht. John F Kennedy appelliert auch an Chruschtschow seine aggressive Politik der Weltbeherrschung aufzugeben. Amerika wäre bereit den Preis für einen gerechten Krieg zu zahlen. Kuba wird durch eine Seeblockade in Quarantäne gestellt. Kennedy pokert hoch und vermittelt den Eindruck als wäre die einzige Lösung diesen Konflikt zu bewältigen der stille Rückzugs Chruschtschow der sich vor den übermächtigen Amerikanern beugen muss. 23.-26. Oktober Nikita Chruschtschow konnte sein Glück kaum fassen, das Kennedy nur eine Seeblockade angekündigt hatte. Gut eine Stunde vor Kennedys Rede beordert er 30 mit Sprengköpfen beladene Frachter zurück. Die Kapitäne der U-Boote wurden angewiesen Kuba auf einem vermeintlich vor Entdeckungen geschützten Umweg anzusteuern-eine gefährliche Fehlentscheidung wie sich in den nächsten Tagen zeigen sollte. Ansonsten legte der Kreml sich und seinen Verbündeten militärischer Zurückhaltung auf. Im Vergleich zu den USA waren und blieben die sowjetischen Maßnahmen symbolischer Natur. Man war auf keinen Fall bereit wegen Kuba einen Atomkrieg zu riskieren. Andererseits fiel Chruschtschow kaum hatte sich der erste Schock gelegt wieder in seine eingefahrenen Denkmuster zurück. Wie in den Monaten davor wollte und konnte er sich nicht vorstellen dass John F Kennedy eine harte Gangart durchhalten würde. Anfangs war er noch überzeugt das die USA die Raketen so hinnehmen würden wie einst die Russen in der Türkei. Die Blockade, ein Kommunikationsdesaster McNamara wies an die feindlichen Schiffe im Falle des Falles an den Hacken zu nehmen und in den Hafen zu schleppen. Des Weiteren reduzierte er den Radius der Seeblockade von 800 auf 500 Seemeilen. Erst an den 27 Oktober erfuhren die Russen die genauen Koordinaten des Sperrriegels. Des Weiteren war der punktgenau Beschuss mit kleinkalibrigen Granaten angeordnet um die U-Boote zum auftauchen zu zwingen. Die USA gaben die geplante Vorgehensweiße umgehend der UdSSR bekannt und rechneten mit kompromissloser Kooperation. Was Das US-Außenministerium nicht wusste war das die U-Boote mit je einem Atomsprengkopf bestückt waren. Weit gefehlt, weder rechneten die USA damit das die UBoote der Russen mit Atomsprengköpfen bestückt waren, noch damit das ihre Mitteilungen im Datenwust und im Desinteresse der sowjetischen Bürokratie untergingen. Was immer den Ausschlag gegeben haben mag weder die Russen noch die Amerikaner noch Kapitäne der sowjetischen Flotte waren genau im Bilde. Am Montag dem 24. Oktober schien eine Eskalation unausweichlich zu sein. Alles deutete darauf hin das ein russisches U-Boot sich nahe dem Sperrgürtel in Gefechtsposition zwischen zwei Frachtern positioniert hatte. Kennedy war klar er hatte den Verlauf der Dinge zwar in die Wege geleitet konnte am wirklichen geschehen jedoch nichts mehr ändern. Man mag diese Geschichte drehen und wenden wie man will als Illustration für ein souveränes Krisenmanagement taugt sie auf keinen Fall. Selten war man auf der Höhe des Geschehens meist tappte der formierte Krisenstab tagelang im dunklen. Erst 45 Jahre später machte sich ein Historiker die Mühe die tatsächliche Position der Schiffe und U-Boote zu rekonstruieren. Michael Dobbs fand heraus dass sich am Morgen des 24. Oktobers kein einziges Schiff auch nur in der Nähe des Sperrgürtels befand. Im Gegenteil sie waren hunderte von Seemeilen entfernt, die Frachter weil sie bereits Tage zuvor umgekehrt waren und die Unterwasserseeboote weil sie auf Befehl des Kremls ihren Kurs geändert hatten. Konfrontation auf hoher See Es kam wie es kommen musste, niemand im Krisenstab konnte sich vorstellen mit welcher Aggressivität die US-Marine auf U-Boot Jagd ging. Am 26 Oktober hatten zwei russische U-Boote der Foxtrott Klasse bestückt mit 22 Torpedos und einem atomaren Sprengkopf die Blockadelinie überfahren. Alle Unterwasserseeboote wurden von der Marine auf eine Art und weiße gestellt, die nach Aussagen vieler Beteiligter das Risiko einer Eskalation dramatisch erhöhte. Das Die Konfrontation glimpflich ausging war nicht der Us-Navy sondern den russischen Kapitänen zu verdanken die trotz mangelnder Informationen seitens der eigenen Regierung einen kühlen Kopf bewahrten. Moskaus Bitte Am 24 Oktober sandte Moskau erstmals versöhnliche Signale nach Washington. Chruschtschow beteuerte das alle auf Kuba stationierten Waffen der strengen Kontrolle Russlands unterliegen würden, die UdSSR auf keinen Fall als erstes Atomraketen einsetzten würde und das er ein treffen egal an welchem Ort für bitter nötig halte. Sollte die USA von einer Invasion Kubas absehen so würden die Russen auch die auf der Insel stationierten Raketen abbauen. Nikita Chruschtschow fürchte bereit in diesem frühen Stadium die Eigendynamik des Geschehens. Zu allem Überfluss blamierten sich die Sowjets an diesem tag vor den Augen der Weltöffentlichkeit. Moskaus UNO Botschafter bestritt vehement die Existenz atomarer Sprengköpfe auf Kuba. Daraufhin positionierten Mitarbeiter des US-Abgeordneten Stevensons eine riesengroße Aufnahme von Luftbildern Kubas die Abschussrampen zeigten vor den Kameras. Es dauerte 11 Stunden bis der 12 Seiten lange Brief Chruschtschows in Washington ankam. Schuld daran war die vorsintflutliche Kommunikationstechnik. Invasion auf Kuba Auf Kuba war man alles andere als optimistisch. Seit dem 25. Oktober-John F Kennedy hatte diese Maßnahme ausdrücklich gebilligt-donnerten US-Kampfjets ununterbrochen über die Insel. Um geheimdienstliche Daten ging es nur mehr am Rande. In erster Linie simulierten die Piloten Bombenangriffe auf die Raketenstellungen. Auch auf den sowjetischen Oberkommandierenden, Issa Plijew verfehlte das Schauspiel seine Wirkung nicht. Er schickte umgehend einen Brief nach Moskau und teilte die bis dato getroffenen Vorkehrungen mit. Plijew war überzeigt das die Raketenbasen binnen 24 Stunden attackiert würden. Die Antwort aus Moskau war eindeutig. Chruschtschow untersagt die Verwendung von Mittelstreckenraketen und taktischen Atomwaffen zu jeglichen Zeitpunkt, egal wann, mit welchen Mitteln oder auf welche Weise die Amerikaner angreifen würden. Diese Haltung zeigt, dass Russland zu keinem Zeitpunkt gedachte die Raketen zu entschärfen bzw. zu verwenden. Die Sprengkörper der „Luna“ und „FKR“ Raketen waren entweder weit abseits des Trägersystems gelagert oder befanden sich noch auf dem Frachter. Die Wahrscheinlichkeit, dass irgendeines dieser Systeme den amerikanischen Angriff überlebt hätte und danach einsatzfähig gewesen wäre ist mehr als minimal. Trotz alldem hatte Nikita Chruschtschow mit den Atomwaffen die Risiken beträchtlich erhöht. Mag er noch so sehr auf totale Kontrolle bedacht sein so setzte er sich dennoch über seine Erfahrung als Offizier hinweg. Die damaligen Raketensysteme verfügten noch nicht über technische Sicherungen. Hätte irgendein niedriger Dienstgrad in der Hitze des Gefechts und im allgemeinen Kommunikationschaos den Helden spielen wollen wäre dies ordentlich nach hinten losgegangen. 27 und 28. Oktober Castro rechnete damit das die Amerikaner innerhalb der nächsten Stunden, spätestens nächsten Tage Kuba überfallen würden, ließ in aller Eile 50 Artilleriestellungen aufbauen und teilte Moskau seine Absicht mit, ab dem 27. Oktober alle amerikanischen Flugzeuge unter Beschuss zu nehmen. Auch für den Fall einer Invasion waren die Vorbereitungen abgeschlossen einschließlich der Aktivierung von Agenten, die in Lateinamerika und New York City Terroranschläge gegen amerikanische Einrichtungen verüben sollten. Castro litt sowohl an maßloser Selbstüberschätzung als auch an der anmaßenden Vorstellung seine Wünsche und Bedürfnisse mit der gesamten Menschheit gleichzusetzten. In einem Schreiben an Nikita Chruschtschow forderte er die UdSSR zu einem nuklearen Erstschlag gegen die USA auf. Unterdessen erfährt Chruschtschows Politik eine erneute Kehrtwende. Das Zaudern des amerikanischen Präsidenten wird von Moskau als Schwäche und Unentschlossenheit abgetan und Russlands Präsident verfasst einen neuen Brief indem er Kennedy ein Angebot von Gleich zu gleich unterbreitete. Sollte die USA sich bereit erklären, ihre Raketen in der Türkei abzumontieren und die territoriale Integrität Kubas zu akzeptieren so würde Moskau den Abbau ihrer Raketensysteme in Kuba garantieren. Über den Auslöser für Chruschtschows strategische Kehrtwende hat man lange spekuliert. Die einen halten die Umkehr für eine aus Experimentierfreudigkeit entstandene Taktik die anderen sehen in Russlands handeln die erneute Fehleinschätzung amerikanischer Politik. Um die Überbringung der Nachricht so schnell wie möglich zu garantieren wurde der von Chruschtschows Politbüro verfasste Brief um 17 Uhr Ortszeit von Radio Moskau bekannt gegeben. Der Inhalt des Briefes war wenig überraschend umso mehr der Zeitpunkt. Noch vor Beginn der Verhandlung hatte Kennedys Beraterstab die in Italien und der Türkei stationierten Jupitersysteme als Schwachpunkt ihrer Kuba-Politik ausgemacht. Kennedy sorgte sich in erster Linie um die öffentliche Meinung. Wie sollte man die Verluste eines Militäreinsatzes rechtfertigen wen der Konflikt auch mit einem unblutigen Raketenhandel zu schlichten war. Zitat Kennedys:“ Wir werden die strategischen Raketen der Sowjets nur aus Kuba herausbekommen wenn wir entweder einmarschieren, oder die einen gegen die anderen tauschen.“ Egal wie man sich entscheiden würde, vor der Bekanntgabe der Lösung musste man die Europäischen Verbündeten ins Boot holen- sie mussten den Kurs mittragen. Sollte man einen Raketenhandel ohne vorherige Konsultation eingehen wäre die Schlagzeile: Verräter“. Im Falle einer Invasion Kubas. Kriegstreiber Kennedy wirkte in diesen Tagen eher verwirrt und orientierungslos als nachdenklich. Sein Beraterstab war heillos zerstritten betrachtete den Raketenhandel als unwürdig. Die in Kennedys Räumlichkeiten installierten Abhörprotokolle dokumentieren auch einen radikalen Autoritätsverlust des Präsidenten. Die Worte McNamaras und Bundys klangen wie eine Kampfansage oder zumindest ein Misstrauensvotum Eskalation hinter dem Rücken der Akteure. Kaum hatte sich das Excom darauf geeinigt mit der Antwort an Chruschtschow noch zu warten und erst die Demontage der der bereits aufgestellten Raketen zu fordern, als Verteidigungsminister Robert McNamara gegen zwei Uhr vom Irrflug einer U2Aufklärungsrakete erfuhr. Angeblich wollte der Pilot lediglich Luftproben sammeln, als sie mehr als 1000 Kilometer vom Kurs abkam und sich mehr als 45 Minuten über sowjetischen Luftraum aufhielt. Sechs russische MiG-Kampfjäger verfolgten die U2. Auf der anderen Seite stiegen zwei mit atomaren Sprengköpfen bestückte F102 Abfangjäger auf. Zu einem Aufeinandertreffen kam es nicht da das Spionageflugzeug rechtzeitig Richtung Alaska entkommen konnte. Zeitgleich kam es jedoch auch auf sowjetischer Seite zu einem kurzzeitigen Kontrollverlust. Obwohl der Abschuss von Aufklärungsfliegern strikt untersagt war, handelten zwei auf Kuba stationierte russische Offiziere angeheizt durch die nervöse Stimmung (man erwartet stündlich eine amerikanische Invasion) auf eigene Faust und schossen über Kuba ein solches Flugzeug vom Himmel. Geheimpolitik Einige Mitglieder des Excom schienen geradezu erleichtert über die Situation, bot der Abschuss der U2 doch einen gelungenen Vorwand einen legitimen Grund zum losschlagen zu fingieren. Es folgte eine mehrstündige Debatte über den Antwortbrief an Nikita Cruschtschow. Die Berater Kennedys waren gereizt, fielen sich gegenseitig ins Wort und die aufgeheizte Stimmung führte dazu, dass kein befriedigender Beschluss erzielt wurde. Kennedy wählte den Weg der Geheimpolitik aus einigen essentiell persönlichen wie politischen Gründen. Er wollte sich auf keinen Fall mit der Mehrheit des Excom anlegen konnte seine Beweggründe jedoch auch nicht offen darlegen da die Medien seine Beschwichtigungspolitik als Schwäche abwerten würden und seine politische Laufbahn vorbei wäre. Kennedy war nicht von vornherein gegen einen Militärschlag jedoch wollte er Chruschtschow den Ernst der Lage noch einmal verdeutlichen. Robert Kennedy traf en den sowjetischen Außenminister Dobryin und teilte ihm mit das sich unter den Beratern seines Bruders einige Hitzköpfe befänden die den Präsidenten auf eine Invasion hindrängten. Zeitgleich traf Außenminister Dean Rusk den pensionierten UNO-Diplomaten Andrew Corke und bat ihn die beiden Supermächte vor den Augen der Weltöffentlichkeit zur beidseitigen Abrüstung aufzufordern. Die ganze Last lag auf Nikita Chruschtschows Schultern. Von ihm verlangte man mit seinen Hardlinern und Verbündeten zu brechen und einen herben Imageschaden der UdSSR hinzunehmen nur weil Kennedy sein eigenes Bild als harter und durchsetzungsfähiger Staatsmann beibehalten wollte. Chruschtschow löst den Knoten Moskau 28. Oktober 1962, 12 Uhr mittags: Nichts als schlechte Nachrichten konnte Chruschtschow seinem Politbüro mitteilen .Die Kubaner schienen wahnsinnig geworden zu sein und rechneten mit einem fixen Einsatz der russischen Mittelstreckenraketen. Die Nachricht über die U2 und das selbstherrliche Handeln der russischen Offiziere schockiert den russischen Machthaber am meisten. Er erkennt dass ihm die Entwicklung zu entgleiten droht und zieht die Notbremse. Er ist von der Gefahr eines Atomkriegs so eingenommen das er von der Umkehr überzeugt ist. Im Übrigen steht Moskau nicht mit leeren Händen da, im Gegenteil. Für Chruschtschow ist Kennedys versprechen Kuba künftig nicht anzugreifen ein politischer Sieg; jedenfalls betreibt er großen rhetorischen aufwand zur Ausschmückung dieses Arguments. Der Rest ist Formsache und Radio Moskau sendet um 17 Uhr Ortszeit, zuerst in russischer dann in englischer Sprache das die UdSSR den Invasionsverzicht der Amerikaner mit dem Abzug ihrer Raketensysteme honorieren würde. Zeitgleich erhielt der Oberkommandierende auf Kuba, Issa Plijew ein Benützungsverbot für alle Raketen, Maschinen und Flugzeuge. Amerikanische Härte Nikita Chruschtschows Einlenken am Mittag des 28. Oktober 1962 stand in keinerlei Zusammenhang mit den Jupiterraketen in der Türkei. Chruschtschow hatte keinerlei Alternativen. Hätten die Russen die zeitgleiche Abrüstung der Raketensysteme in aller Öffentlichkeit gefordert wären die USA keineswegs eingestiegen da ein Bekanntwerden der Vorgehensweiße der amerikanischen Diplomatie das Image Kennedys immens geschadet hätte. Chruschtschow handelte aktiv, da er keine andere Wahl hatte. Dadurch bot er den Amerikanern die Gelegenheit in Hintergrundgesprächen mit Journalisten den Ton für die gewünschte Lesart der Kubakrise vorzugeben. Ich habe ihm [ CHRUSCHTSCHOW ] die Eier abgeschnitten Schockwellen Als Castro vom einlenken Nikita Chruschtschows erfahren hatte war er außer sich vor Zorn. Er fühlte sich betrogen verraten und hintergangen. Bis zu diesem Zeitpunkt war es ihm so vorgekommen als wäre er der Chef einer fünften Atommacht. Auch wenn die Raketen nie in kubanischem Besitz waren, steigerten sie Kubas Macht und Prestige doch erheblich. Castro wurde zum Verwalter einer unwichtigen Bananenrepublik degradiert der am Schachbrett der Welt von den Sowjets geopfert worden war. Die Lage zwischen dem russischen Staatschef und dem kubanischen Revolutionsführer war angespannt und sie führten einen bizarren Briefwechsel indem Castro dem Kreml versicherte sein Volk wäre bereit gewesen für die sozialistische Sache den Mäyrtrertod zu sterben. Chruschtschow beantwortete den Brief auf nüchterne Art und Weiße und machte Castro verständlich das Kuba nicht wichtig genug wäre um einen Atomkrieg zu riskieren. Kuba erwartete von den USA die Aufhebung des Wirtschaftsembargos die Auflösung Guantánamo und die Akzeptanz der kubanischer Lufträume und Hoheitsgewässer. Castro trieb die Provokation auf die Spitze und weigerte sich strikt bei den Abbau der Raketensysteme überwachen zulassen. Weder der russische Botschafter, noch der UNO Generalsekretär konnten ihn zu einer Umkehr bewegen. Es schien fast als sehne Castro einen Schlagabtausch mit den USA herbei. Schließlich einigten sich Chruschtschow und Kennedy darauf die Inspektion auf hoher See durchzuführen. Am 20 November gut vier Wochen nach seinem dramatischem Fernsehauftritt hob Kennedy die Seeblockade auf. Aus amerikanischer und sowjetischer Sicht war die gefährlichste Kriese des Kalten Krieges beendet. Kubanische Vorwärtsbewegung Trotz alledem stand Fidel Castro besser denn je da. Er hatte verstanden, dass der Kreml im Grunde genommen erpressbar war. Und Fidel Castro machte sich die Verletzlichkeit immer wieder und stets mit den gleichen Mitteln zunutze- indem er die China Karte ausspielte und sowjetische Ängste vor dem Konkurrenten in Fernost ausbeutete. Kaum hatte sich Chruschtschow über Castros Kopf hinweg mit den Amerikaner geeinigt, publizierten kubanische Medien Stellungsnahmen aus der VR China in denen Kubas Kampfgeist und Heldentum gelobt wurden. In der Folge stilisierte Fidel Castro sein Land zum Zentrum der Weltrevolution und zur führenden Kraft der kommunistischen Bewegung. Castros Politik wird als „ Kubanische Abschreckung“ oder „ Strategie der Schwachen „ bezeichnet. Gemeint ist: Der Imperialismus wird nur dann von Kuba ablassen wen es mehr Brandherde als Feuerwehrmänner auf der Welt gibt. Der strake wird überfordert und überstrapaziert seine Kräfte. Castro exportierte die Revolution und versorgte viele Krisenherde in der dritten Welt mit Waffen Munition aber auch mit Truppen und Panzern. So gesehen war Fidel Castro der eigentliche Sieger der Kuba Krise. Sowjetischer Nachholbedarf Nikita Chruschtschow hingegen musste sich mit einem indirekten Erfolg zufrieden geben. Zum ersten Mal während des Kalten Krieges bezeichnete ein amerikanischer Präsident die UdSSR als gleichberechtigte Supermacht, würdigte ihren Beitrag zum Sieg im zweiten Weltkrieg und unterstrich die beidseitige Verantwortung für die Zukunft. Kaum ein halbes Jahr später hatte das Stigma der Kuba Krise den Kreml Chef wieder eingeholt. Lange hatte er das leidige Thema umgehen können doch 12. Dezember 1963 musste er vor den obersten Sowjets Farbe bekennen. Seine endlos lange Rede vom Sieg der Vernunft erreichte seine Kritiker jedoch nicht mehr. Während seiner Ansprache verließen mehr als 40 hochrangige Militärs den Saal. Am Ende seiner Amtszeit machte Chruschtschow den Eindruck eines müden alten Politikers, der den Schmach der Kubakrise nicht überwunden hatte. Am 14. Oktober wurde Nikita Chruschtschow gestürzt. Offenbar gaben innenpolitische Gründe den Ausschlag für die von Leonid Breschnew und Nikolai Podgorny über Monate geplante Intrige. Amerikanischer Triumphalismus Auf den ersten Blick hatte die Regierung Kennedy alles gewonnen. Nach der Provokation Chruschtschows war man r aufs Ganze gegangen und hatte die Russen in einem großen Showdown auf ihren Platz verwiesen. Keine Regierung vorher oder nachher führte den psychologischen Krieg um Image und Moral auch nur annähernd so erfolgreich wie die Besten und Klügsten, keiner Regierung wurde von prominenten Zeitgenossen derart üppige Lorbeerkränze geflochten. Die politische Haltung Kuba gegenüber, hatte sich jedoch nicht geändert. Auch einem ohne russischen Einfluss versehenen Fidel Castro traute man nicht über den Weg. Kennedy versuchte weiterhin einen Keil zwischen die politische und militärische Führung zu treiben.. Auch versuchte man durch wirtschaftliche Destabilisierung, Sabotageakte und provozierte Unruhen, Unzufriedenheit in der Bevölkerung zu schüren. Kennedy war erst bereit in offene und ehrliche Verhandlungen mit Castro zu treten wenn dieser einen unerfüllbaren Fundus an Forderungen einhielte. Doch eigentlich war Kuba zu diesem Zeitpunkt schon zu einem randständigen Thema geworden, verdrängt von einem Land auf der anderen Hälfte des Erdballs: Vietnam. Die Erfahrung der Kuba-Krise lagen von Anfang an wie ein Fluch über der amerikanischen Vietnampolitik. Der Krieg wurde von Männern auf den Weg gebracht, die einen Kult um Tugenden wie Entschlossenheit, Unnachgiebigkeit und Härte betrieben und keine Gelegenheit ausließen über Weichlinge und Beschwichtigungspolitiker herzufallen. Höhepunkt aber kein Wendepunkt Einen Wendepunkt in der Geschichte des Kalten Krieges markiert die Kuba Krise auf keinen Fall. Jedoch weiß man nicht wie sich die Beziehung der beiden Supermächte entwickelt hätte. In den späten 1950er Jahren gab es Anzeichen für ein Tauwetter doch durch den Konflikt in der Karibik verhakten sich die Kontrahenten wieder in ihren versteinerten Denkund Umgangsformen. Doch eines ist gewiss nie wieder stand die Welt so kurz vor der Eskalation, nie wieder musste Defcon zwei ausgelöst und nie wieder musste sich eine amerikanischer Präsident solche Sorgen um die Erhaltung des Weltfriedens machen.