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LE BANG BANG
„HEADBANG“
GLM
EC 558-2
28.03.2013
„HEADBANG“ – Diese CD lässt noch jeden Dickschädel begeistert mit dem Kopf
nicken. Dabei schlagen LE BANG BANG nicht mit dem Kopf gegen die Wand,
sondern benutzen ihr Köpfchen um neue Türen zu öffnen. Eine Sängerin und ein
Bassist – Bang. Die Wucht und epische Breite diverser Rock-Klassiker von AC/DC,
Radiohead, Yes, Bowie oder Metallica meistern Stefanie Boltz und Sven Faller mit
der ungeheuren Spannbreite ihrer Ausdrucksmöglichkeiten ebenso mühelos wie die
knisternden Zwischentöne der feingeistigen Musik von Joni Mitchell oder Michel
Legrand. Nicht eine Sekunde kopflos oder verkopft ist „HEADBANG“ Musik für Seele,
Füße und Hirn.
Dass eine Stimme und ein Bass mehr als
ausreichend sind, ein abendfüllendes
Programm zu zaubern, dass es mit der
Dynamik und dem Farbreichtum eines
philharmonischen Orchesters aufnehmen
kann, haben LE BANG BANG seit der
Veröffentlichung ihres Erstlings „BANG BANG“
(GLM, 2011) in zahlreichen aufregenden
Konzerten unter Beweis gestellt. Ab März 2013
werden sie „HEADBANG“ auf einer
ausgedehnten Tournee durch Europa
vorstellen.
Aktuelle Konzerttermine unter
www.lebangbang.de
PRESSESTIMMEN
„Stefanie Boltz und Sven Faller wissen, wie man Spannung erzeugt, und sie schaffen es auch, den
Spannungsbogen einen ganzen Abend zu halten... Es sind nicht wirklich Cover-Versionen aus Jazz
und Pop, die das außergewöhnliche Duo präsentiert...In ihren Arrangements sezieren sie die
Kompositionen regelrecht, um das Wesentliche freizulegen. Boltz benutzt ihre Stimme wie ein äußerst
differenzierbares Instrument, moduliert präzise und sparsam, aber doch ungeheuer variantenreich. Im
Dialog mit Fallers wummernden Bassläufen, den klagenden Lauten, wenn er sein Instrument mit dem
Bogen bearbeitet, seinen sphärisch verzerrten Tönen, entsteht der besondere Charakter ihrer Musik,
der ganz eigene Klang von Le Bang Bang.“
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
„Die Umsetzung ist durchweg gelungen. Der voluminöse Basston ist ebenso imponierend wie die
erstaunliche Vielseitigkeit und Flexibilität der Gesangsstimme.“
JAZZTHETIK
„Weniger ist mehr! Reichlich Überraschungspotential. Die beiden entfalten in liebvoll ausgestalteten
Details einen so abwechslungsreichen wie in sich stimmigen Reigen an kleinen Pretiosen, von
welchen man keine Sekunde missen möchte.“
JAZZEITUNG
„So leidenschaftlich, virtuos und kreativ, dass nichts fehlt!“
MÜNCHNER MERKUR
„Mutig und sehr gelungen!“
IN MÜNCHEN
„Aufregend einfach“
AUGSBURGER ALLGEMEINE
„Die musikalische Palette ist verblüffend!“
DACHAUER
„ ... mit Einfallsreichtum, Hingabe und knisternder Spannung. Jeder Titel strahlt neu, frisch, so
jungfräulich, als sei er erst aus der Taufe gehoben worden ... Großartig!“
LICHTUNG
„ Fantasievolle, poetische Arrangements und eine Vielfalt formaler und musikalischer Gestaltung, über
das sie mit großer Souveränität verfügen.“
MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
„Welch ein Reichtum an Klängen und Klangfarben. Ein echter Knaller. Bang!“
BAYERISCHER RUNDFUNK CD-Favorit
„Das war beeindruckend und handwerklich perfekt“
POTSDAMER NEUE NACHRICHTEN
LE BANG BANG SIND
STEFANIE BOLTZ / STIMME
Stefanie Boltz hat als Sängerin nahezu alle Ausdrucksmöglichkeiten des Instruments Stimme
durchdrungen. Sie flüsterte, scattete 8-stimmig und beatboxte viele Jahre in der preisgekrönten
Acappella-Formation 'Stouxingers'. Sie interpretierte dadaistische Texte und stand als Sängerin und
Sprecherin im Studio für Kindermusik, Film, TV und Werbung. Sie ist heute auch Mitglied der 30er
Jahre Vocal Girl Group 'Croonettes', dessen aktuelle CD 'Gold' von der Presse begeistert
aufgenommen wurde.
SVEN FALLER / BASS
Studierte am Mannes College of Music in New York und machte sich in den USA nach seinem
Studium auch einen Namen als Komponist und Arrangeur. Nach seiner Rückkehr nach München 2000
arbeitete er einige Jahre in der Konstantin Wecker Band. Außerdem begleitete er Charlie Mariano,
Don Menza, Scott Hamilton, Robbie Ameen, Chico Freeman, Arlo Guthrie, Jane Monheit, Bobby
Watson und viele Andere. Weltweit konzertiert er derzeit auch mit seinem TRIO ELF, auf dessen
dritten CD 'Elfland' (enja) der brasilianische Sänger Milton Nascimento zu hören ist.
COMMENTS ZU DEN 16 TRACKS
Windmills of your mind (Michel Legrand, Alan Bergman, Marilyn Bergman)
Im Film „The Thomas Crown Affair“ steuert der unendlich coole Steve McQueen zu diesem Lied sein
Gleitflugzeug in gewagten Pirouetten. Ein sensationelles Stück über Vergänglichkeit und die Magie
des Augenblicks. Wir haben das breite Arrangement des Filmorchesters durch einen sehr
beweglichen und leicht afrikanisch anmutenden 6/8-Groove ersetzt, bei dem der Bass in ständigem
kontrapunktischen Fluss zur virtuosen Gesangsmelodie bleibt. Gegen Ende treiben wir das
nordafrikanische Flair dann kurz auf die Spitze, der Bass wird zur Handtrommel umfunktioniert und
Stefanie bricht in eine klagende Improvisation.
I want to see her dead (Sven Faller)
„All the guys stare at her hypnotized by the way she is floating by“. Ein Lied über die Eifersucht.
Vielleicht über Frauen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, bereits vergebenen Männern die
Augen zu verdrehen, oder vielleicht nur über die Paranoia derer Ehefrauen? Stefanie nimmt mit ihrem
Gesang beide Rollen gleichzeitig ein: Die Verführerin und die mordlustige Rächerin. Der
zurückgelehnte, auf den Bass gehämmerte Groove lässt das Hassobjekt lasziv vorbeimarschieren.
Zur Unterstützung des Grooves hat Sven auf dem E-Bass noch einen funky Rhythmus-Part
geschrammelt.
Back in black (Angus Young, Malcolm Young, Brian Johnson)
AC/DC zu covern war ein lang gehegter Wunsch. „Back In Black“ eignete sich dabei nicht nur
thematisch perfekt für Le Bang Bangs zweites Album. Aus den Gitarren-Zwischenspielen ließen sich
virtuose Unisono-Läufe für Stimme und Bass ableiten, die dem Stück eine leicht jazzige Note
verleihen ohne den heavy backbeat einzubüßen.
Skylark (Hoagy Carmichael, Johnny Mercer)
Skylark von 1941 ist eine der schönsten Kompositionen von Hoagy Carmichael und vielleicht eine der
tiefsten Balladen im klassischen American Standard-Repertoire. Der Text von Johnny Mercer spricht
mehr von existentieller Sehnsucht als von konkretem Liebesschmerz. Keine große Jazz-Sängerin ist
an diesem Song vorbeigekommen. Wir haben versucht Komposition und Text so pur wie möglich
wirken zu lassen.
Nothing else matters (James Hetfield, Lars Ulrich)
Manchmal schreiben die härtesten Jungs die romantischsten Liebeserklärungen. Thematisch auf den
Punkt gebracht. Ein Song der definitiv auch ohne dickes Schlagzeug und Stadion-Hall auskommt.
Stefanie nimmt sich mit der Interpretation der Melodie einige Freiheiten, begleitet von Svens
psychedelischem E-Bass, der durch die Verfremdung einiger Effektgeräte aus der Ferne zu kommen
scheint.
I get lost (Sven Faller)
Dass Stefanies Stimme auf bluesig-souligen Stücken besonders glänzen kann war bei „God bless the
child“ auf „Bang Bang“ eindrucksvoll zu hören. Sven hat ihr mit „I get lost“ einen Blues in AABA-Form
quasi auf den Leib geschrieben. Sie manövriert bei der Ausgestaltung dieser ziemlich körperlichen
Liebeserklärung an einen imaginären Lover durch sämtliche Register ihrer breiten stimmlichen und
expressiven Palette.
Owner of a lonely heart (Trevor Rabin, Jon Anderson, Chris Squire)
Bei einem Konzert in Fürth hatte sich Beate Sampson, Musikredakteurin des Bayerischen Rundfunks
dieses Stück gewünscht, nachdem sie unsere Version von „Wake me up before you go go“ gehört
hatte. Um Stefanies energetisch-eindringliche erste Strophe noch spannender herauszustellen, haben
wir Am Anfang auf das markante Erkennungs-Riff verzichtet und statt dessen den Bass nur als
Percussion-Instrument eingesetzt, während Svens Fuß zur House-Bass- Drum mutiert.
Midnight Sun (Lionel Hampton, Sonny Burke, Johnny Mercer)
Wieder ein lyrischer Text von Johnny Mercer, diesmal auf ein berühmtes instrumentales Jazz-Tune.
Die ständigen harmonischen Wandlungen der Komposition waren ohne Akkordinstrument im Duo eine
echte Herausforderung. Wir haben die Chromatik improvisierend noch auf die Spitze getrieben.
Stefanie gibt am Anfang perkussiv mit ihrer Stimme einen R&B-Backbeat vor, der sich fragmentarisch
durch das ganze Stück zieht. Danach umfließen sich Bass und Stimme im melodischen Abgang fast
wie in einem jazzigen Kanon.
Life on mars
(David Bowie)
Mit Sicherheit David Bowie’s gelungenste Komposition. Ein Glam-Rock Klassiker, der auf Headbang
nicht fehlen durfte. Wenn Stefanie „It's on America's tortured brow, that Mickey Mouse has grown up a
cow“ in den weiten Raum singt, wird klar, dass dieses Lied über die leeren bunten Versprechungen
der modernen Kultur an Aktualität eher noch zugelegt hat. Wieder kommt der elektrische Bass zum
Einsatz um die hymnischen Akkorde des Refrains besser herausknallen zu lassen.
Old man (Neil Young)
Wer sich mit Musikern beschäftigt, die ein komplett eigenständiges Lebenswerk abgeliefert haben,
kommt an Neil Young nicht vorbei. Wir lieben solche individuellen Eigenbrötler, die über Jahrzehnte in
ihrem Universum kreisen. „Old Man“ ist sicherlich eines seiner besten Stücke und für die DuoBesetzung geradezu ideal. Wenn man solche Perlen auf das Wesentliche reduziert, scheinen sie noch
mehr zu strahlen. Der Song schien sich im Studio immer mehr zu entfalten, umso mehr wir
weggelassen haben. Ursprünglich hatten wir noch den backbeat geklatscht, aber der Song groovte
mehr, wenn man an seiner Stelle einfach eine Pause ließ.
Headbang (Stefanie Boltz)
Headbang. Don’t bang your head against the wall but use your brains to open new doors. Unter
diesem Motto haben wir einfach bei A angefangen und Z aufgehört, wobei hier die Ears eher als die
Brains zum Einsatz kamen. So klingt eine Gesangsmelodie, wenn man die Luft aus den
Schwimmflügeln lässt und mit dem Fluss schwimmt.
A case of you (Joni Mitchell)
Man kann am tiefsten Punkt seines Lebens seine schönsten Lieder schreiben. Verbeugung vor Joni.
Immer wieder haben wir das Stück von vorne bis hinten durchgespielt, bis wir die blinde Leichtigkeit
hatten, die der Flüchtigkeit der fragilen Komposition gerecht wird. Joni hat das Stück zuletzt mit
Orchester grandios aufgenommen, wir wollten es mit unserer reduzierten Besetzung auf andere Art
versuchen. Das Schwierigste waren die Räume zwischen den Worten und Noten.
Creep (Radiohead)
Ein Klassiker der 90er. Bei einem Konzert kamen wir auf diesen Motown-artigen Groove. Sven hat zu
Stefanies souliger Interpretation einfach mit dem Fuß gestampft. Im Studio haben wir mit weiteren
Elementen herumexperimentiert, die Stimme und Bass hergeben. Grundlage ist der auf dem
Kontrabass getrommelte Soulbeat und der treibende Bassgroove auf dem Fender. Im Refrain gesellen
sich dazu Stefanies gehetzte Atmer im Rhythmus mit gestrichenen Staccato-Tönen. All you hear is
voice, bass, hands and feet.
6 (Sven Faller)
Eine lyrisch gestrichene Überleitung auf dem Kontrabass, die „Creep“ und „Junimond“ quasi zu einem
Medley vereint.
Junimond (Rio Reiser, Martin Hartmann)
Le Bang Bang auf Deutsch. Vielleicht werden wir in die Richtung demnächst noch weiterarbeiten.
Ideen gäbe es genug. Junimond ist jedenfalls ein Favorit unserer Konzertbesucher geworden, seit wir
es ins Programm genommen haben. Auch der gestrichene Bass kommt mal prominent zum Einsatz.
Rio Reiser kann man getrost in die Reihe der großen Rocker wie Bowie oder Neil Young stellen,
derer wir auf Headbang huldigen.
Don’t look back in anger (Noel Gallagher)
Ein Britrock-Klasiker als Jazz-Walzer? Wir fanden, dass hinter den verzerrten Gitarren von Oasis ein
ganz vielschichtiges und zerbrechliches Werk steckt. „Slip inside the eye of your mind Don't you
know you might find A better place to play You said that you'd never been, but all the things that
you've seen are gonna fade away“ singt Stefanie als würdige Schlussworte für unsere CD
Le Bang Bang im Interview
Anlässlich eines Konzertes bei den Dresdner Jazztagen am 5.11.2012 im Societaetstheater
Ihr habt vorhin beim Konzert erklärt, woher der Name „Le Bang Bang“ kommt. Könnt ihr das
bitte nochmal wiederholen?
SB: Wir sprechen da gerne vom „Bang“-Effekt, wenn es dich einfach erwischt wie Liebe auf den
ersten Blick. Das kann aber mit allen Lebensbereichen passieren. Sven spricht da gerne als Beispiel
vom „Regal seines Lebens“.
SF: Das ist wirklich passiert! Ich bin beim Ikea reinmaschiert und da stand es zwischen Millionen
anderer Möbel. Ich wusste, wir gehören zusammen.
SB: Dann bin ich wohl die Sängerin deines Lebens?
SF: Logo. Auf jeden Fall haben wir bei unserem ersten Gig sofort gewusst dass das mit dem Duo
passt. Stimme und Bass. Basta. Wir hatten ja immer wieder in verschiedenen Bestzungen über die
Jahre zusammen gespielt. Aber das Duo-Ding hat sofort geknallt. Eben Bang. Da hat einfach nichts
gefehlt und jedes weitere Element wäre zu viel.
SB: Beim ersten Gig war auch wirklich kein Platz für mehr Musiker, der Laden war so winzig, dass das
Publikum uns direkt in die Augen geschaut hat. Bei denen hat es auch Bang gemacht. Ein Journalist
hat uns mal gefragt, ob es nicht auch ein deutsches Wort für diesen Effekt gibt. Mir fiel da nur der
Aha-Effekt ein. Als Bandname war der natürlich schon vergeben.
Und was bedeutet „Headbang“? So heißt eure so eben fertig gestellte CD, die im März 2013
erscheint.
SF: Headbang ist ein Wortspiel mit den Wörtern head, also Kopf und unserem Lieblingswort Bang. Es
bezieht sich auf das klassische headbanging, wenn man also zur Musik rhythmisch mit dem Kopf
nickt. Die meisten assoziieren das natürlich mit Hardrock. Wir haben bei Konzerten oft beobachtet,
dass Leute zu unseren Liedern so rhythmisch mitgehen. Manche Leute, die uns noch nicht gehört
haben glauben, so ein Duo ist so eine ganz zerbrechliche kammermusikalische oder intellektuelle
Angelegenheit. Die sind dann ganz überrascht, dass wir auch einen ziemlich lauten und breiten Sound
zu zweit machen. Stefanie lässt es stimmlich auch schon mal recht rockig krachen. Wir sind zwar eine
Band ohne Schlagzeug, aber stehen beide sehr auf Groove und manchmal richtig harten backbeat.
Das findet viel Platz bei unseren Konzerten.
SB: Das hat dann auch im Repertoire Niederschlag gefunden. Bei der Auswahl unserer
Lieblingsstücke sind wir immer mal wieder auf echte Rock-Klassiker gestoßen, die man sicher nicht
typischerweise im Duo angeht. Wir haben dann in die Richtung weitergedacht und eine Menge Stücke
gesammelt, die thematisch zu „Headbang“ passen. Das sind aber nicht einfach nur Heavy-Rock
Stücke wie „Back in Black“ oder „Nothing else matters“. „Headbang“ ist ja ein Wortspiel, wie Sven
erwähnt hat. Da steckt das Wort Kopf drin. „Don’t bang your head against the wall, use your brains to
open new doors“ haben wir als Motto auf die CD geschrieben. Es geht also auch um das Thema Kopf,
Köpfchen, nicht zu verkopft zu sein aber trotzdem mit Geist, solche Sachen. Wer rhythmisch mit dem
Kopf nickt, den hat die Musik am ganzen Körper erfasst und hoffentlich ist sie dann auch tief nach
innen vorgestoßen.
SF: Es sind jedenfalls nur Stücke auf „Headbang“, die uns ganz tief getroffen haben, also mittenrein in
die Seele.
Ihr habt aber auch zerbrechliche und leise Momente
SF: Natürlich. Als Zwillinge haben wir diese zwei Gesichter. Bei „Skylark“ habe ich mich selbst nicht
getraut zu atmen. Da werden wir ganz leise und die Pausen zwischen den Noten sind fast wichtiger
als die Noten selbst. Das Stück kommt auf der CD direkt nach „Back in black“.
Verstehe. Ihr habt ja sehr viele Konzerte im letzten Jahr gegeben. Inwieweit hattet ihr denn die
Möglichkeit, diese Stücke schon auf der Bühne zu erproben?
SB: Wir waren wirklich viel unterwegs, da konnte sich unsere Musik unglaublich entwickeln. Wir haben
dann auch festgestellt, dass wir zu zweit nicht nur kleine Cafés, sondern auch große Konzerthallen
füllen können. Mit unserem Sound, meine ich.
SF: Die Spannung in der Philharmonie ist ja auch nicht geringer, wenn Ivo Pogorelich allein am
Klavier sitzt statt der ganzen Philharmoniker.
SB: Genau. Gerade große klassische Räume sind ideal für unser Programm, da kann sich jede Note
so richtig ausbreiten. Wir haben natürlich auch eine Menge toller Clubs gespielt. Das hat sich
unglaublich auf unser Zusammenspiel ausgewirkt. Wir atmen ja schon zusammen, auch wenn Sven
gar nicht singt.
SF Noch nicht!
SB: Du singst halt auf dem Bass. Aber zurück zu deiner Frage – wir haben die neuen Stücke so nach
und nach dazu genommen, meistens nicht mehr als Eines für zwei bis drei Konzerte. So konnten wir
das in Ruhe entwickeln und sehen, wie die Leute darauf reagieren. Wir proben eigentlich auch nie,
wenn wir nicht gerade auf Tour sind. Aber weil wir so viel spielen, können wir immer gleich Alles auf
der Bühne ausprobieren. Das ist viel spannender als im Proberaum. Und gefährlicher!
SF: Ein paar Stücke wie „Windmills of your mind“ oder „Back in Black“ haben wir aber direkt im Studio
erarbeitet und sofort aufgenommen. Zwei Mikrofone, ein guter Raum und los geht’s. Typisch Bang
eben.
Bei ein paar Stücken scheint es mir, als spielen mehr als zwei Leute.
SB: Völlig richtig. Sven hat ja live schon immer auf irgendwelchen Koffern oder Holzlöffeln mit dem
Fuß einen Rhythmus getreten oder auf dem Bass getrommelt und ich habe mir mit der Hand auf den
Körper geschlagen um einen Groove zu machen. Wir haben das bei ein paar Stücken im Studio
ausgebaut und diese Grooves einfach vorher geloopt. Bei „Creep“ oder „Owner of a lonely heart“ kann
man das gut hören. Aber auf der Platte steht ja „All you hear is voice, bass, hand s and feet“. Wir
werden jetzt nicht plötzlich mit Streichern und Kinderchor anfangen. Wir sind und bleiben ein Duo.
SF: Bei „I want to see her dead“ habe ich mir erlaubt zusätzlich zum Kontrabass auf meinem Fender
Bass noch einen Rhythmus-Part zu schrammeln um das Stück ein bisschen poppiger zu machen. Da
hatte ich einfach Lust drauf.
Das ist eine der vier Eigenkompositionen auf „Headbang“, oder?
SB: Ja. Ich liebe das, bei diesem Song in die Rolle der eifersüchtigen Frau zu schlüpfen, die ihre
Nebenbuhlerin am Liebsten ermorden möchte, wobei ich die Strophen eher aus der Warte der Männer
singe, die beim Anblick dieser Verführerin zu willenlosen Lemmingen werden. Man kann sich das so
richtig vorstellen wie sie im Vorbeigehen absichtlich noch ein wenig mehr mit dem Hintern wackelt,
damit er sich auch ja nach ihr umdreht, obwohl er doch die Ehefrau im anderen Arm hat. „I want to see
her dead“ passt gut zu meiner Lust mit einem Song eine Geschichte zu erzählen, die etwas
dramatischer ist.
SF: „I get lost“ habe ich dann extra für Stefanie geschrieben. Sie singt diese bluesigen Sachen wie
„God bless the child“ so authentisch, dass ich Gänsehaut kriege. Also wollte ich noch so einen Blues
mit einem eher anzüglichen Text, bei dem sie sich richtig austoben kann als sexy Soul-Lady.
Werden eure Partner da nicht mal eifersüchtig? Ihr seid ja auch ständig zu zweit auf Tour.
SB: Manche Veranstalter buchen schon mal ein Doppelzimmer, weil sie denken, dass wir ein Paar
sind. Auf der Bühne sind wir das ja auch – innig einander umspielend, auch mit Feuer. Wir geben ja
zusammen Vollgas oder haben die zärtlichsten Momente wie bei „Junimond“ oder „A case of you“.
Aber das ist Kunst. Privat sind wir echte buddies, sonst könnten wir niemals als Team so gut
funktionieren.
SF: Unsere Partner sind zum Glück unsere größten Fans und kommen wann immer es geht mit auf
Tour. Meine Freundin hört Le Bang Bang am Liebsten im iPod beim Laufen.
Und wie geht es jetzt weiter mit der Band? Was sind eure Ziele für die Zukunft?
SF: Die Weltherschafft natürlich (lacht). Mit der neuen Platte ist unsere Entwicklung der letzten zwei
Jahre super dokumentiert. Da stehen wir. Wer weiss, wo das noch hinführt. Wir haben unterwegs
ständig Ideen, uns wird es nicht langweilig. Auf jeden Fall wollen wir spielen, spielen, spielen. Wir
haben jetzt auch immer mehr Anfragen aus dem Ausland. Natürlich wollen wir die neue CD so gut es
geht im Radio platzieren um noch mehr Publikum auf unsere Arbeit aufmerksam zu machen. Wir
haben schon eine Wahnsinnsliste an Konzerten bis Ende 2013. Das ist Stefanies Verdienst, die auch
unser Booking macht. Es gibt keine bessere Bookerin!
SB: Ich habe kurz nach der Veröffentlichung von „Bang Bang“ die Agentur Fine Artist gegründet um
die Konzerte selbst in die Hand zu nehmen. Wir hatten einfach zu viele schlechte Erfahrungen mit
Agenturen und Veranstaltern gemacht. Also habe ich mir gedacht „selbst ist die Frau“. Den Job kann
ich auch.
SF: Und beim Singen macht ihr auch keiner was vor.
Da werde ich dir jetzt nicht widersprechen. Ich danke euch für das Gespräch.
Das Interview führte Vera Lindenberg vom Blauen Salon Berlin
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Fotos
Lena Semmelroggen
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