Es gilt das gesprochene Wort Rede der Staatsministerin für Europaangelegenheiten und regionale Beziehungen in der Bayerischen Staatskanzlei Dr. Beate Merk, MdL, anlässlich der Aushändigung von Ehrenzeichen des Ministerpräsidenten am 27. April 2015, 09:30 Uhr, in Neu-Ulm - Anrede Menschen für ihre guten Taten ehren – das ist eine wunderbare Aufgabe. Wenn die Geehrten dazu noch aus meiner Heimat kommen, dann ist das ein Festtag auch für mich. Ihnen allen ein herzliches Grüß Gott! Bayern ist etwas Besonderes. Die Menschen leben gerne hier. Bayern zieht die Menschen an. In den vergangenen 20 Jahren ist der Freistaat um mehr als eineinhalb Millionen Einwohner gewachsen. Gleichzeitig wissen wir: Nicht allein Gesetze oder der Staat schaffen eine lebenswerte Gegenwart und Zukunft, sondern die Menschen in unserem Land. Menschen, die Bayern jeden Tag voranbringen – mit ihrer Kreativität, ihrer Arbeit, ihrem Einsatz für die Gemeinschaft. -2Sehr geehrter Herr Frau Heß, sehr geehrte Frau Schuler, sehr geehrter Herr Bertele, sehr geehrter Herr Sagert, Menschen wie Sie machen unseren Freistaat zu etwas Besonderem. Mit hohem persönlichem Engagement schaffen Sie Wertvolles für das soziale, kulturelle und sportliche Leben in unserer Heimat. Sie und die vielen anderen ehrenamtlich Tätigen sind das Herz unserer Gemeinschaft! Ehrenamtsland Bayern Aktuelle Studien zeigen [Bertelsmann-Stiftung: Radar gesellschaftlicher Zusammenhalt]: Bei uns in Bayern gibt es mehr Helden des Alltags als irgendwo sonst in Deutschland. Deutscher Meister in Solidarität und Hilfsbereitschaft – bei diesem Titel geht mir das Herz auf! Bayern ist Ehrenamtsland. Bei uns sind über 3,8 Millionen Menschen ehrenamtlich aktiv. Sie opfern für unser Land Freizeit, Urlaub und Zeit mit der Familie. Das ist vorbildlich. Sie machen Bayern so lebenswert! Ich nenne ein Beispiel: Derzeit erreichen zahlreiche Flüchtlinge unsere bayerische Heimat. Mit -3großem Zeitaufwand unterstützen viele unserer Bürgerinnen und Bürger diese Menschen: Sie begleiten die Neuankömmlinge bei ihrem neuen Alltag, vermitteln erste Deutschkenntnisse oder organisieren Spenden. Sie zeigen: Bayern ist das Land der Hilfsbereitschaft und der Solidarität. Kultur der Anerkennung Unsere Bürgerinnen und Bürger wissen, was Bayern an seinen Ehrenamtlichen hat. Über 90 Prozent haben 2013 der Verfassungsänderung zur Förderung des Ehrenamts zugestimmt. Das Ehrenamt als Ziel der Bayerischen Verfassung – das ist ein Ritterschlag für unsere Ehrenamtlichen! Die Bayerische Staatsregierung nimmt diesen Auftrag unserer Verfassung sehr ernst. Wir stärken das Ehrenamt – etwa mit der Ehrenamtskarte, dem Ehrenamtsnachweis und den Zentren für bürgerschaftliches Engagement. Ehrenzeichen Besonders herausragende Vorbilder würdigt der Ministerpräsident mit seinem Ehrenzeichen. Es ist mir eine große Freude, heute vier vorbildlich engagierten Bürgerinnen und Bürgern aus meiner Heimat dieses Ehrenzeichen zu überreichen. -4Reiner Bertele Sehr geehrter Herr Bertele, mehr als drei Jahrzehnte lang widmen Sie den größten Teil Ihrer Freizeit einem Sportverein. 20 Jahre haben Sie die Fußballabteilung des TSV 1880 Neu-Ulm alleinverantwortlich oder stellvertretend geleitet. Seit 2006 sind Sie als stellvertretender Vorsitzender des Vereins aktiv. Das Mini-Masters-Jugendturnier für den Fußballnachwuchs wäre ohne Sie als Sponsorenbeauftragter nicht denkbar. Zum 19. Mal treffen sich heuer Spitzenmannschaften aus dem In- und Ausland [z.B. FC Augsburg, Hannover 96 bzw. Mannschaften aus Kroatien, Österreich, der Schweiz.] in Neu-Ulm. Als Ministerin für regionale Beziehungen freue ich mich ganz besonders über diese sportliche Form des internationalen Jugendaustausches. Ich darf Ihnen jetzt das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten überreichen. -5Ulrike Heß Sehr geehrter Frau Heß, auch ihre Leidenschaft ist der Sport. Seit über 30 Jahren begeistern Sie als Übungsleiterin beim TSV Pfuhl 1894 Schüler und Jugendliche für die Leichtathletik. In 14 Jahren haben Sie als Sportreferentin für „Training Wettkampfsport der Schüler“ vielen erfolgreichen Sportlerkarrieren den Weg bereitet. Die Menschen in Ihrem Verein schätzen Sie – früher als Leiterin der Abteilung Leichtathletik, heute als Kampfrichterin oder aktive Autorin für die Vereinszeitung. Ihnen liegt der Sport mit Kindern besonders am Herzen. Über 10 Jahre haben Sie bei der Stadtranderholung der Stadt Neu-Ulm Kinder ehrenamtlich trainiert. Durch Ihre Betreuung konnten viele junge Menschen die Hürden für das Sportabzeichen leicht überwinden. Daneben finden Sie zusätzlich noch die Zeit, sich in der Evangelischen Kirchengemeinde und bei der Gewerkschaft ver.di zu engagieren. Das ist großartig! Ich darf Ihnen jetzt das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten überreichen. -6Uwe Sagert Sehr geehrter Herr Sagert, Ihr Herz gehört seit 40 Jahren dem Fußball beim TSV Pfuhl 1894. Lange haben Sie dort selbst gespielt, waren schließlich Spielleiter bei der dortigen „AH“, den aktiven Herren. Über 15 Jahre als verantwortlicher oder stellvertretender Leiter der Abteilung Fußball und weitere Funktionen wie etwa im Vorstand des Fördervereins für Jugend- und Aktivenfußball TSV Pfuhl zeigen: Ohne Sie geht beim Fußball in Pfuhl nichts. Ob bei der Sanierung des Sportgeländes, beim 75jährigen Jubiläum der Fußballabteilung oder den zahlreichen „Hühnerfesten“ [Dorfmeisterschaften]: Auf Sie, lieber Herr Sagert, und Ihr Organisationstalent konnte und kann der Verein immer zählen. Ich darf Ihnen jetzt das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten überreichen. -7Marianne Schuler Sehr geehrte Frau Schuler, mehr als ein halbes Jahrhundert engagieren Sie sich für die Menschen in Illertissen. Beim TSV Illertissen haben Sie zusammen mit Ihrem verstorbenen Mann [Vorsitzender von 1972 – 1993, vor wenigen Wochen verstorben] jahrzehntelang Hervorragen- des geleistet. Ich nenne nur Ihr großes Engagement beim Kinderturnen, bei Turn- und Leichtathletikveranstaltungen als Wettkampfrichterin und in der Wettkampfleitung. Seit 1999 sind Sie im Ortsvorstand der Arbeiterwohlfahrt Illertissen aktiv. Mit SeniorenNachmittagen sorgen Sie für viele abwechslungsreiche Stunden bei unseren älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Als Europa-Ministerin danke ich Ihnen besonders für Ihr fast 20-jähriges Engagement beim Partnerschaftskomitee Illertissen-Carnac. Als Gastgeberin und als Dolmetscherin haben Sie wesentlich zum Erfolg dieser deutsch-französischen Städtepartnerschaft beigetragen. -8Auch aufgrund Ihres Wirkens als Stadträtin kann ich sagen: Ihnen, sehr geehrte Frau Schuler, hat Illertissen sehr viel zu verdanken. Ich darf Ihnen jetzt das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten überreichen. -9Sehr geehrte Damen und Herren, ein deutscher Philosoph [Johann Wilhelm Ritter] hat einmal gesagt: „Das Gute bringt ewig Gutes hervor.“ Ich durfte heute vier Menschen das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten aushändigen. Menschen, die in ihren Vereinen seit Jahrzehnten Gutes leisten. Sie machen Bayern zu unserer menschlichen und lebenswerten Heimat. Sie sind Vorbilder für bayerischen Bürgersinn und Gemeinschaftsgeist. Ich sage Ihnen auch im Namen von Ministerpräsident Seehofer ein herzliches Vergelt’s Gott für Ihren Einsatz! Lassen wir uns alle davon anstecken – für neue gute Taten und Werke!