Nein Mann! Laserkraft 3D Erstes Hören: Hört euch das Lied an. 1. Um welche Musikart handelt es sich? klassische Musik Rock elektronische Tanzmusik Hip Hop Volksmusik Schlagermusik Blues Heavy Metal 2. Welche Instrumente hört ihr nicht? Akkordeon Cello elektronisches Schlagzeug Flöte Geige klassische Gitarre Mundharmonika Synthesizer 3. Wie findet ihr die Musik? laut schnell langsam langweilig interessant lustig angenehm beruhigend förderlich für die Gesundheit …………………………….. 1 Zuordnungsübung Ordnet die griechischen Aussagen den deutschen zu! 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 1 Der Barkeeper will nach Hause. Der DJ ist müde. Der DJ spielt die ganze Zeit nur so Elektrozeug. Es ist kaum mehr was los. Hier ist langsam Feierabend. Hol deine Jacke. Ich bin noch garn nicht müde. Ich hab' Kopfweh. Ich will nach Hause. Ist doch noch nicht so spät! Lass uns nach Hause gehen! Mach die Musik aus! Pass mal auf, Junge! Wir schließen. 2 3 4 5 6 a b c Κλείνουμε! Πρόσεξε, νεαρέ! Ο DJ παίζει συνεχώς μόνο ηλεκτρονικές βλακείες. Δεν είναι ακόμα τόσο αργά. Έχω πονοκέφαλο. Ο μπάρμαν θέλει να πάει σπίτι. Θέλω να πάω σπίτι. Κλείσε τη μουσική! Δεν κουράστηκα ακόμα. Νέκρα, δεν κουνιέται τίποτα πια . Ο DJ είναι κουρασμένος. Φέρε το σακάκι σου! Σε λίγο σχολάμε. Πάμε σπίτι. / Ας πάμε σπίτι. d e f g h i j k l m n 7 8 9 10 11 12 13 14 Zweites Hören: Seht euch das Video an. Benutzt die Aussagen der vorhergehenden Übung und schreibt sie neben das entsprechende Bild!. 2 3 Nach dem Hören: Schüler in vier Gruppen teilen. Gruppe 1 Sucht euch Informationen zum Projekt “Laserkraft 3D”. Schaut euch dazu die Webseite https://de.wikipedia.org/wiki/Laserkraft_3D und beantwortet die folgenden Fragen: 1. Aus welchen zwei Mitgliedern besteht die Band? ( Niels Reinhard, Tim Hoffmann). 2. Wie haben sich die Mitglieder kennengelernt? (Studium, Digitle Medien). 3. Mit welchen Hilfsmitteln haben sie ihr Video erstellt? 4. Wie oft wurde das Video bei Youtube aufgerufen? Gruppe 2 Macht eine Umfrage in der Klasse zum Thema "Musikinstrument spielen". Erstellt dazu eine einfache Statistik. (Instrument, Mädchen, Jungen) Gruppe 3 Macht eine Umfrage in der Klasse zum Thema "Musik hören". Wo und wann hören eure Mitschüler Musik. Erstellt dazu eine einfache Statistik. (Musikart, Mädchen, Jungen). Gruppe 4 Macht eine Umfrage in der Klasse zum Thema "Musikarten". Welche Musikart gefällt euren Mitschülern? Erstellt dazu eine einfache Statistik. (Musikart, Mädchen, Jungen). Alle Gruppen Tragt eure Ergebnisse der Klasse vor! 4 NEIN MANN - LYRICS Ey, komm schon. Es ist kaum mehr was los. Ich hab Kopfweh, Und der DJ spielt die ganze Zeit nur so Elektro-Zeugs. Nichtmal was von David Guetta macht er. Komm, lass uns nach Hause gehen. Nein, Mann! Ich will noch nicht geh'n Ich will noch 'n bisschen tanzen Komm schon, Alter Ist doch noch nicht so spät Lass uns noch 'n bisschen tanzen Nein, Mann! Ich will noch nicht geh'n Ich will noch 'n bisschen tanzen Komm schon, Alter Ist doch noch nicht so spät Lass uns noch 'n bisschen tanzen Hey, na Süßer? Wohl auch alleine hier? Genau wie ich. Bist mir gleich aufgefallen, Voll Laser, wie du abgehst. Leider ist hier ja gleich Feierabend... Also ich bin noch gar nicht müde, Aber vielleicht, wenn du Bock hast, Ich hab eine Wohnung, gleich hier in der Nähe. Wenn du willst, wir könnten ja dort weiter tanzen, Wenn du weißt was ich meine. Oder willst du etwa alleine nach Hause gehen? Nein, Mann! Ich will noch nicht geh'n Ich will noch 'n bisschen tanzen Komm schon, Alter Ist doch noch nicht so spät Lass uns noch 'n bisschen tanzen Nein, Mann! Ich will noch nicht geh'n Ich will noch 'n bisschen tanzen Komm schon, Alter Ist doch noch nicht so spät Lass uns noch 'n bisschen tanzen Pass mal auf, Junge. Hier ist langsam Feierabend, Also geh runter von der Tanze. Ich will nach Hause, Der Barkeeper will nach Hause, Und der DJ ist müde, hörst du doch. 5 Mach ein bisschen halblang jetzt. Hol deine Jacke, schnapp dir deine Mädels, Und geh nach draußen. Also, wir sehen uns nächste Woche wieder. Nein, Mann! Ich will noch nicht geh'n Ich will noch 'n bisschen tanzen Komm schon, Alter Ist doch noch nicht so spät Lass uns noch 'n bisschen tanzen Nein, Mann! Ich will noch nicht geh'n Ich will noch 'n bisschen tanzen Komm schon, Alter Ist doch noch nicht so spät Lass uns noch 'n bisschen tanzen Hey, Junge mir platzt gleich das Hemd. Wir schließen, Abflug jetzt! Ey DJ, DJ, mach die Musik aus! Nein, Mann! Ich will noch nicht geh'n Ich will noch 'n bisschen tanzen Komm schon, Alter Ist doch noch nicht so spät Lass uns noch 'n bisschen tanzen Nein, Mann! Ich will noch nicht geh'n Ich will noch 'n bisschen tanzen Komm schon, Alter Ist doch noch nicht so spät Lass uns noch 'n bisschen 6 Wie heißt es im Imperativ? du ihr Sie Komm schon! Lass uns noch ein bisschen tanzen! Geh runter von der Piste! Hol deine Jacke. Mach die Musik aus! Bildet Sätze mit dem Modalverb "wollen" wollen – gehen – ich – nach Hause - . Ich will nach Hause gehen. wollen – tanzen – wir – ein bisschen - . .................................................................................................................................................. wollen – gehen – der Barkeeper – nach Hause - . .................................................................................................................................................. wollen – gehen – ihr – nach draußen - ? .................................................................................................................................................. wollen – tanzen – du – mit dem DJ - ? .................................................................................................................................................. wollen – gehen – sie (Plural) – schon - ? .................................................................................................................................................. Warum will der Mann tanzen? – Antworte mit "weil" gern tanzen. .................................................................................................................................................. fit sein wollen. .................................................................................................................................................. Tanzen er (Dativ) Spaß machen. .................................................................................................................................................. 7 Laserkraft 3D https://de.wikipedia.org/wiki/Laserkraft_3D Laserkraft 3D ist ein deutsches Electro-House-Projekt aus Mannheim und Kaiserslautern. Bis heute konnten Laserkraft 3D rund 230.000 Platten verkaufen. Die meisten Verkäufe erreichten sie mit ihrer Single Nein Mann!, welcher auch ihr bis heute einziger Hit bleiben sollte. Nach dem Song Weightless, der nur ein Jahr nach Nein, Mann! erschien, kündigte Sony Music den Plattenvertrag, wegen zu geringer Verkäufe. Somit zählt das DJProjekt als sogenanntes One-Hit-Wonder. Karriere Niels Reinhard, auch bekannt als DJ Groovejuice, machte sich ab 2004 als DJ in der Schüler- und Studentenszene von Mannheim einen Namen. Später folgten Clubauftritte und regelmäßige Bookings als Resident DJ im Deep in Heidelberg und im Mannheimer Ritzz.[1] Tim Hoffmann wurde 2005 als Frontsänger der Rockband Frayed Froods aus Kaiserslautern bekannt. Einflüsse aus den Bereichen Blues, Ska, Rock, Jazz und House prägten ihren Sound[2]. Die Band löste sich 2007 auf. Nach der Schule belegten Niels Reinhard und Tim Hoffmann an der Berufsakademie Mannheim den Studiengang Digitale Medien. Zusammen mit weiteren Kommilitonen drehten sie dort 2008 im Rahmen des Projekts Solo2070 den Kurzfilm Soloaufnahmen, der über die Hochschule hinaus Aufmerksamkeit erregte.[3]Darüber hinaus war Niels Reinhard auch Autor und Regisseur einer mehrteiligen Campus-Soap[4] und verschiedener Kurzfilme. Ab 2009 taten sich Niels Reinhard und Tim Hoffmann unter dem Namen Laserkraft 3D zusammen. Sie arbeiteten mit Hilfe ihrer Erfahrungen aus dem DJ- und Rockbandbereich einen elektronischen (Bühnen-)Liveact aus. Erstmals machten die beiden mit dem Stück Polyester auf sich aufmerksam. Bereits mit ihrem zweiten Titel Nein, Mann! hatten sie 2010 einen großen Erfolg. Dabei verbanden sie die Musik und ihre Kurzfilmerfahrung aus dem gemeinsamen Studium und drehten ihr eigenes Musikvideo, in dem sie mit Piktogrammen und Schwarzlicht-Effekten den Sprechgesang des Stücks filmisch darstellten. Es war sehr erfolgreich und wurde bei YouTube knapp 30 Millionen Mal (Stand: Juli 2014) aufgerufen.[5] Das Lied stieg im August bis auf Platz 1 der Deutschen Dance-Charts[6] und wurde danach auch als Single veröffentlicht. Anfang September stieg es direkt in die Top 10 der deutschen und der österreichischen Singlecharts ein. Auch in der Schweiz, den Niederlanden[7] und Belgien[8] konnte sich Nein, Mann! platzieren. 8 Wie Musik Gefühle hervorruft Musik kann uns froh machen, aber auch zu Tränen rühren. Hirnforscher und Musikpsychologe Professor Stefan Koelsch von der Freien Universität Berlin erklärt, wie Musik Gefühle hervorruft. Wahrscheinlich kennen Sie das: Sie hören Musik und empfinden dabei Emotionen wie Freude, Genuss oder Aufregung bis dahin, dass Ihnen ein Schauder über den Rücken läuft und Sie eine Gänsehaut bekommen. Aber haben Sie sich schon einmal gefragt, wieso dies überhaupt so ist? Was aktiviert die Musik in uns, wenn wir diese Gefühle empfinden? Wodurch ruft sie die Gefühle hervor? Musikforscher und Psychologen haben sieben mögliche Wege dafür identifiziert. Sie reichen von einfachen Bewertungen der Musik als angenehm oder unangenehm bis dahin, dass die Musik soziale Beziehungen fördert. Die Gefühle und der soziale Kontakt beim Musikhören und Musikmachen haben Folgen für unsere Gesundheit. Denn über positive Emotionen hilft uns die Musik dabei, uns zu regenerieren, und stärkt so unsere Gesundheit. Soziale Beziehungen, das haben Gesundheitswissenschaftler darüber hinaus klar nachgewiesen, sind ein wichtiger Faktor für ein gesundes und glückliches Leben. Welche sieben Wege sind es, auf denen Musik Emotionen hervorrufen kann? 1. Einfach bewerten: Angenehm oder unangenehm? Musik kann uns Freude machen, sie kann aber auch zu negativen Gefühlen führen, zum Beispiel, wenn der Nachbar spät in der Nacht die Lautsprecher aufdreht. Manche dieser positiven oder negativen Emotionen entstehen durch einfache Bewertungsprozesse. Ob wir Musik als angenehm oder unangenehm empfinden, hängt wesentlich von unseren Bedürfnissen und Zielen ab. Positiv bewerten wir Musik, wenn sie uns hilft, ein Ziel zu erreichen, zum Beispiel, morgens munter zu werden. Das gefällt uns und ist angenehm. Verhindert Musik dagegen, dass wir ein Ziel erreichen, fühlen wir uns gestört selbst wenn wir die Musik eigentlich mögen. Zum Beispiel, wenn wir wegen der lauten Musik des Nachbarn nachts nicht schlafen können. Musik kann also willkommen oder nicht willkommen sein. Je nach momentaner Stimmung und Situation bewerten wir sie positiv oder negativ und haben entsprechend positive oder negative Gefühle. Musik kann emotional anstecken. Wenn wir ein fröhliches Stück hören, beginnen wir zu lächeln, oft ohne es selbst zu merken. Mit Mess-Elektroden kann man jedoch sichtbar machen, dass sich die Aktivität unserer Gesichtsmuskulatur ganz leicht ändert. 9 2. Musik steckt emotional an. Wenn sich die Aktivität unserer Muskulatur ändert, wandelt sich auch unser Gefühl. Denn wir nutzen solche körperlichen Informationen, um einzuschätzen, wie es uns gerade geht. Aus dem Ausdruck unseres Gesichts leiten wir also unseren emotionalen Zustand ab. Wer mehrere Minuten lang traurig guckt, fühlt sich trauriger, wer mehrere Minuten lang fröhlich guckt, wird fröhlicher. Der Ausdruck unseres Gesichts beeinflusst sogar Herzschlag, Atmung und die Aktivität vieler anderer Organe des Körpers. Fröhliche Musik kann uns auf diese Weise froh und munter machen. 3. Musik erinnert Gefühle. Viele Menschen hören bewusst gelegentlich Musik, die sie an bestimmte Ereignisse in ihrem Leben erinnert, auch um die Emotionen, die mit diesem Ereignis verbunden sind, zu erleben. Vielleicht kennen auch Sie Musik, die bei Ihnen allein deshalb eine besondere Stimmung auslöst, weil sie mit einem emotional bedeutsamen Ereignis ihres Lebens verknüpft ist. Dieser Effekt entsteht, weil Sie diese Musik zusammen mit dem besonderen Lebensereignis und den begleitenden Gefühlen im Gedächtnis abgespeichert haben. Die Musik kann deshalb später Ihre emotionale Erinnerung aktivieren. Der britische Psychologe John Booth Davies hat dieses Prinzip als "Darling, they are playing our tune"-Phänomen bezeichnet. 4. Erfüllt oder getäuscht? Die Rolle unserer Erwartungen. Wenn wir Musik hören, erstellt unser Gehirn ständig Vorhersagen und Erwartungen darüber, wie die Musik wahrscheinlich weitergehen wird. Dies betrifft die Melodie, das Tempo, den Takt, den Rhythmus, die Klangfarbe, die Lautstärke und die Harmonien eines Stückes. Wir mögen es, wenn unsere Erwartungen erfüllt werden. Wir mögen aber auch, wenn davon abgewichen wird. Wenn wir zum Beispiel in einem Musikstück plötzlich einen unerwarteten Akkord hören, registriert dies unser Gehirn und aktiviert emotionale Reaktionen, die wir meist als „Überraschung“ und als „Spannung“ empfinden. Das macht sich auch körperlich bemerkbar, zum Beispiel dadurch, dass auf unseren Handflächen für einen Augenblick mehr Schweiß produziert wird. Diese Veränderung kann man messen, selbst bei Nichtmusikern und sogar bei denjenigen, die sich selber für ganz unmusikalisch halten. Meine ehemalige Arbeitsgruppe am Max Planck Institut in Leipzig konnte zeigen, dass diese Reaktion sogar bei Hörern auftritt, die sich gar nicht bewusst sind, dass und wann sich die Musik verändert, zum Beispiel von einer Tonart in die andere gewechselt hat. Wir haben also, ob es uns 10 bewusst ist oder nicht, ein Wissen über die Regeln in Musik, die wir häufig hören. Und dieses Wissen prägt unsere Erwartungen. Wenn unsere Erwartungen beim Hören einer Harmoniefolge durch einen „falschen“ Akkord an der Nase herumgeführt wurde, zum Beispiel bei einem musikalischen Trugschluss, wissen wir daher auch, dass die Musik hier nicht aufhören wird, sondern dass bald eine Auflösung kommen wird. Dies finden wir spannend. Kommt die Auflösung dann, zum Beispiel am Ende der Akkordfolge, empfinden wir sie als entspannend und angenehm. 5. Erfinden macht Spaß. Musik macht uns erfinderisch: Wenn wir zum Beispiel mitpfeifen oder mitsingen, komponieren und improvisieren wir, erfinden also Musik. Wenn wir tanzen, erfinden wir die Art und Weise, wie wir uns bewegen. Das tut auch der Dirigent, während er dirigiert. Es ist spannend für uns, Dinge zu erfinden und zu erfahren, ob sie funktionieren. Erfinderisch zu sein macht unseren Gehirnen Spaß und hilft uns, zu wachsen und uns zu entwickeln. Deswegen ist es auch wichtig, dass bereits Kinder ausreichend Gelegenheit haben, Musik zu machen. 6. Sinnsuche: Die Lust am Verstehen. Unser Gehirn ist ein stetiger Sinnsucher und hat ein natürliches Bedürfnis danach, die Welt um uns herum und in uns zu verstehen. Deshalb erleben wir positive Gefühle, wenn wir Musik verstehen, zum Beispiel die Logik einer musikalischen Struktur. Im vorher erwähnten Beispiel mit der „falschen“ Akkordfolge begreifen wir die musikalische Struktur erst am Ende. "Aha!", sagen wir und erfassen, was der Komponist gemeint hat. Verstehen können wir auch andere Aspekte in der Musik, zum Beispiel die Botschaften, Bedeutungen oder Emotionen, die eine Musik ausdrücken soll. Solches Verstehen empfinden wir als belohnend - es macht uns Spaß. 7. Musik schafft Gemeinschaft. Musik kann auf eine besonders leichte und natürliche Weise Gemeinschaft zwischen Menschen stiften. Wenn dies gelingt, kann es zu emotionalen Erlebnissen führen, die wir als besonders berührend und besonders tief empfinden. 11 Musik schafft Gemeinschaft. Warum ist das so? Dafür gibt es mehrere Gründe. Menschen brauchen Kontakte zu anderen Menschen, sonst werden sie krank und unglücklich. Vereinsamte Menschen sind zum Beispiel öfter krank sind und sterben früher. Das belegen zum Beispiel Studien des amerikanischen Psychologen John T. Cacioppo. Musik bringt Menschen in Kontakt zueinander, vor allem, wenn sie gemeinsam Musik machen oder zu ihr tanzen. Schon als kleines Kind entwickeln wir die Fähigkeit und das Interesse daran, herauszufinden, was andere Menschen möchten, denken und glauben. Man nennt dies "soziale Kognition". Meine Kollegen und ich haben experimentell gezeigt, dass die Strukturen im Gehirn, die in diese Prozesse involviert sind, automatisch aktiv werden, wenn wir Musik hören. Musikhören trainiert also unsere Fähigkeit, uns in andere Menschen so hineinzuversetzen, dass wir ahnen, was sie denken. Beim Musikmachen und teilweise auch beim Hören von Musik gleichen sich die Stimmungen der Beteiligten einander an. War vorher vielleicht einer ärgerlich, eine andere traurig und eine Dritte machte sich Sorgen, fühlen sich beim Musikmachen alle zum Beispiel eher fröhlich. Musik fördert also auch unsere Fähigkeit zu spüren, wie andere Menschen sich fühlen. Dieser Effekt kann soziale Konflikte reduzieren helfen. Musik kann Botschaften mitteilen, über sie können sich Menschen ausdrücken, und durch das Hören von Musik kann man sich verstanden fühlen. Musik bedeutet also Kommunikation. Meine Arbeitsgruppe hat in zahlreichen Studien gezeigt, dass das Gehirn Musik ähnlich wie Sprache verarbeitet. Nicht nur beim Musikmachen oder Tanzen, sondern auch beim Arbeiten führt Musik dazu, dass Menschen ihre Bewegungen koordinieren. Das mögen wir Menschen. Es macht uns auch Spaß, miteinander zu kooperieren. Hirnforscher wie der amerikanische Anthropologe James K. Rilling konnten zeigen, dass dabei unsere Belohnungssysteme im Gehirn aktiv werden, zum Beispiel, indem sie Botenstoffe wie Dopamin ausschütten. Und wer gemeinsam Musik macht, kooperiert, sonst würde die Musik nicht richtig klingen. Übrigens werden die gleichen Belohnungssysteme auch aktiv, wenn wir Musik hören, die wir als angenehm empfinden. Musik belohnt also doppelt. Der Belohnungseffekt von Musik ist auch ein wichtiger Wirkfaktor der Musiktherapie. Denn indem die Musik Belohnungssysteme und die entsprechenden Botenstoffe aktiviert, kann sie Patienten helfen, die an Störungen dieser Systeme leiden, zum Beispiel bei Parkinson oder Depression. Schließlich führt das soziale Miteinander beim Musikhören, Musikmachen und Tanzen auch zu einem stärkerem sozialen Zusammenhalt in einer Gruppe. Kindergruppen wachsen zum Beispiel mit Kinder- und Spiellieder enger zusammen. Auch Erwachsene können beim gemeinsamen 12 Musikhören, Musikmachen und Tanzen bis ins höchste Alter Emotionen erleben, die sie als „berührt sein“ oder als „bewegt sein“ beschreiben. In der Musiktherapie kann das allem Patienten mit affektiven Störungen helfen, deren emotionales Erleben gestört ist, zum Beispiel bei Depression oder der posttraumatischen Belastungsstörung. Über den Autor Prof. Dr. Stefan Koelsch Universitätsprofessor Dr. Stefan Koelsch hat Diplome in Psychologie und Soziologie. Er promovierte und habilitierte am Max Planck Institut für Kognitions- und Neurowissenschaft in Leipzig und forschte als Wissenschaftler an der Harvard University. Seit 2010 arbeitet er als Hirnforscher an der Freien Universität Berlin im Fachbereich Erziehungswissenschaften und Psychologie sowie am Exzellenzcluster "Languages of Emotion", wo er Professor für Biologische Psychologie und Musikpsychologie ist. Der international anerkannte Neurowissenschaftler und studierte Geiger interessiert sich für die Hirnprozesse, die unser Denken, Fühlen und Handeln begleiten. Er erforscht unter anderem, wie unser Gehirn Musik und Sprache verarbeitet und was im Gehirn passiert, wenn wir Gefühle erleben. Über die Hirnprozesse beim Verarbeiten von Musik hat er 2012 im Wiley-Verlag das englischsprachige Buch "Brain & Music" veröffentlicht. Darin stellt er unter anderem detailliert dar, wie das Gehirn Musik entschlüsselt, wie Musik Emotionen hervorruft, welche sozialen Funktionen sie aktiviert und welche Wirkfaktoren für die Musiktherapie wichtig sind. 13