Einleitung (Kapitel 1) Ein erfolgreiches Studium ist ohne Kenntnis der Methoden und Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens sowie der erforderlichen Formvorschriften kaum möglich. Wer eine wissenschaftliche Arbeit schreiben will oder als Prüfungsleistung verfassen muss, ist folglich gut beraten, wenn er eine entsprechende Anleitung studiert - die Praxis fehlt ihm zunächst trotzdem. [1] Der Wirtschaftswissenschaftler Manuel R. Theisen weist in seinem populären Werk „Wissenschaftliches Arbeiten“ auf einen wichtigen Aspekt hin, der vielen Studierenden unklar ist: Neben der inhaltlichen Qualität von Haus-, Projekt- und Abschlussarbeiten [2] müssen diese Texte zudem formalen Kriterien genügen. Diese „Formvorschriften“, wie Theisen sie nennt, sind kein schmückendes Beiwerk, sondern bilden die Grundlage der schriftlichen Form von wissenschaftlichen Texten. Daher geht die formale Qualität nicht unwesentlich in die Bewertung ein. [3] Die Studierenden an der Fachhochschule Südwestfalen erhalten am Standort Meschede umfassende Möglichkeiten, das wissenschaftliche Arbeiten zu erlernen. Neben einem regelmäßigen Seminar zum Thema unterstützen die Professorinnen und Professoren im Rahmen ihrer Betreuung bei der Umsetzung wissenschaftlicher Standards. Schließlich können Sie [4] bei Fragen zum wissenschaftlichen Arbeiten Herrn Dr. Torsten Pätzold im Rahmen der Studienberatung ansprechen. Dieser Leitfaden bildet die Grundlage für alle wirtschaftlich orientierten Studiengänge bzw. Arbeiten an der Fachhochschule Südwestfalen in Meschede. Natürlich gelten die Ausführungen zum wissenschaftlichen Arbeiten zu einem Großteil auch für die Studierenden der Ingenieurwissenschaften. Allerdings weicht die Form von Literatur- und Quellennachweisen in diesen Studiengängen deutlich von der in den Wirtschaftswissenschaften ab, wie sie in diesem Skript beschrieben wird. Sie erhalten mit diesem Skript einen umfassenden Abriss über die Anforderungen an wissenschaftliche Arbeiten, die Sie im Rahmen Ihres Studiums verfassen. Da die meisten Modulprüfungen in eine Klausur münden, fehlt es auch den Studierenden der Fachhochschule Südwestfalen - wie Theisen ausführt - in aller Regel an Schreibpraxis. Daher versteht sich der vorliegende Text zudem als kleines Nachschlagewerk. [5] Drei Bereiche werden im Folgenden genauer in den Blick genommen: Zunächst geht es um die grundsätzlichen Überlegungen. Die Funktion der Haus-, Projekt- und Abschlussarbeit im Kontext des Studiums, die Erarbeitung eines Themas, die Literatur- und Quellenrecherche sowie das Arbeitsbündnis, das Sie als Studierende mit Ihren betreuenden Professoren schließen. Anschließend wird der wissenschaftliche Arbeitsprozess näher betrachtet. Die Planung, Realisierung und Überarbeitung des Textes sind die wesentlichen Elemente wissenschaftlichen Schreibens. Den Abschluss bilden die genannten formalen Anforderungen. Die äußere Gestaltung der Arbeit ist hier genauso von Interesse wie der Bereich der Nachweispflicht von Quellen: Zitierweisen und der Aufbau eines konsistenten Literaturverzeichnisses stellen den Kern dieses Teils dar. Neben dem Literaturverzeichnis zählen auch Stichwort-, Abbildungs- oder Tabellenverzeichnisse zu den möglichen Referenzen innerhalb eines wissenschaftlichen Textes. Somit versteht sich der Anspruch an das wissenschaftliche Arbeiten an der Fachhochschule Südwestfalen ausdrücklich als Prozess der kritischen Reflexion: Stimmen Sie Feinheiten stets mit Ihren betreuenden Professorinnen und Professoren ab und überlegen Sie, welche Text-Elemente (z.B. Verzeichnisse) für Ihre Arbeit relevant sind. Eine Abschlussarbeit ist ein individueller und ein kreativer Akt. Jochen Sie Ihr Thema nicht blind einem Muster unter, sondern überlegen Sie im konkreten Fall, welches Vorgehen Ihre Argumentation stützt. Im Verlauf der Argumentation wird auf notwendige Anforderungen, aber auch auf fakultative Elemente eingegangen, die Ihnen potenziell zur Verfügung stehen. Dieses Skript ist das Ergebnis gemeinsamer Überlegungen. Um den Studierenden der Fachrichtung Wirtschaft eine einheitliche Herangehensweise zu ermöglichen, wurden hier die Vorschläge folgender Angehöriger der Fachhochschule Südwestfalen gebündelt: Frau Ingrid Tönges, Herr Prof. Dr. Bernd Maria Filz und Herr Prof. Dr. Thomas Knobloch. Die Zusammenführung, Erweiterungen sowie die Überarbeitung übernahm Herr Dr. Torsten Pätzold. Von der Idee zum Thema - Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens (Kapitel 2) Eine Haus- oder Abschlussarbeit stellt eine interessante Besonderheit in Ihrem Studium dar. Während Klausuren einen sehr engen Gestaltungsspielraum bieten, erleben Sie mit der Realisierung von wissenschaftlichen Texten ein hohes Maß an Eigenständigkeit und individueller Ausprägung. Aus diesem Grund ist vor allem die Abschlussarbeit für potenzielle Arbeitgeber von besonderem Interesse, auch wenn die Höhe der zu erreichenden Credit-Points dieser Wichtigkeit nicht mehr im gebührenden Maße Rechnung trägt. Gehen Sie davon aus, dass Sie auf das Thema sowie die Realisierung Ihrer Abschlussarbeit in einem Vorstellungsgespräch angesprochen werden könnten. Mit der Abschlussarbeit erhalten Sie die Möglichkeit, Ihr gesamtes Wissen zusammenzuführen, das Sie im Verlauf Ihres Studiums erworben haben. Zu Beginn jeder wissenschaftlichen Arbeit steht eine präzise Themenvorstellung [6], d.h. eine Idee. Diese Idee und ihre Umsetzung in ein relevantes Thema ist das grundlegende Qualitätsmerkmal einer wissenschaftlichen Arbeit. Daher sollten Sie Ihre Aufmerksamkeit zunächst auf diese Aspekte legen. Wissenschaftliche Textsorten (Kapitel 2.1) Dieses Studienbuch versteht sich als Anleitung für verschiedene wissenschaftliche Textsorten, die bereits ohne Unterscheidung genannt wurden. Die hier formulierten formellen Angaben und Tipps sind auf alle diese Textsorten anzuwenden, jedoch ist es sinnvoll, zu Beginn der Ausführungen die verschiedenen wissenschaftlichen Arbeiten zu unterscheiden. Die Praxis zeigt, dass Studierende mitunter Schwierigkeiten haben, die Textsorten zu unterscheiden und die jeweiligen Anforderungen einzuschätzen. Die Prüfungsordnungen geben hierüber Auskunft, naturgemäß aber in sehr knapper Form. Hausarbeit (Kapitel 2.1.1) Alle Prüfungsordnungen im Fachbereich Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften thematisieren in § 17 die Hausarbeit. „Hausarbeiten“, heißt es hier, „sind Ausarbeitungen von in der Regel 10 bis 15 Seiten Umfang, die im Rahmen einer Lehrveranstaltung begleitend zu dieser erstellt werden. … Über Art, Umfang, zeitlichen Rahmen und Ausführung der Hausarbeit entscheiden die Lehrenden …“ [7] Üblicherweise werden zu Beginn der Vorlesungsphase Hausarbeitsthemen vom Dozenten ausgegeben. Nach einer Absprache und auf der Basis der Modulinhalte verfassen Sie eine wissenschaftliche Arbeit. Schon hier recherchieren Sie Fachliteratur und bearbeiten Ihr Thema vor dem Hintergrund der Forschungssituation. Die Fragestellung bzw. das Thema ist entsprechend begrenzt, um sie auf max. 15 Seiten darstellen zu können. Hausarbeiten sind Alternativen zur Klausurprüfung. Während eine Klausur potenziell den gesamten Umfang eines Moduls abfragt, ist eine Hausarbeit eine punktuelle Prüfung. Nur bestimmte Themen oder Aspekte des Moduls werden bearbeitet, doch mit einer größeren Tiefe, als dies in einer Klausur möglich wäre. Da in allen Studiengängen im Fachbereich Klausuren die dominierende Prüfungsform darstellen, sollten Sie jede Gelegenheit nutzen, sich durch Hausarbeiten im wissenschaftlichen Schreiben zu üben und damit auf die großen wissenschaftlichen Textsorten vorzubereiten. Mit der Hausarbeit erproben Sie mithilfe überschaubarer Argumente und Textbelege eine begrenzte Fragestellung, stellen Sachverhalte oder Problemstellungen dar und erarbeiten erste Lösungsansätze. Ausgangspunkte sind in der Regel theoretische Problemstellungen ohne eine konkrete praktische Anknüpfung. Bezugnahmen auf Literatur und Quellen müssen nachgewiesen werden. Projektarbeit (Kapitel 2.1.2) Projektarbeiten sind in den Bachelor-Prüfungsordnungen durch § 19 geregelt. Hier sind Projektarbeiten Ausarbeitungen „von in der Regel 10 bis 15 Seiten Umfang, die im Rahmen der Bearbeitung eines praxisbezogenen Projekts erstellt werden.“ [8] In den Ingenieur-Studiengängen ist der Umfang 15 bis 25 Seiten. Projektarbeiten sind keine Projektberichte, wie sie in der unternehmerischen Praxis üblich sind, sondern wissenschaftliche Texte, die mithilfe von wissenschaftlicher Fachliteratur bzw. vor dem Hintergrund des Forschungsstandes konzipiert werden. Projektarbeiten sind Studienleistungen wie die Abschlussarbeiten und sollten genauso ernst genommen werden. Der Anspruch ist etwas höher als bei einer Hausarbeit, die zu bearbeitende Fragestellung daher etwas umfangreicher. Idealerweise führen Sie in einem Unternehmen Ihrer Wahl oder in der Hochschule ein Projekt durch, das Sie im Anschluss an das Projekt beschreiben und fachlich diskutieren. Das heißt, Sie wenden Ihr im Studium erworbenes Fachwissen auf das konkrete Projekt an und belegen Ihre Schlüsse anhand der Fachliteratur. Eine zusätzliche Intention der Fachhochschule Südwestfalen ist die Vorbereitung auf die Bachelorarbeit. Da wissenschaftliches Schreiben im Wesentlichen eine Frage des Trainings ist, können durch die Projektarbeit die Kompetenzen mit Blick auf die Abschlussarbeit ausgebaut werden. Bachelorarbeit/Bachelorthesis (Kapitel 2.1.3) Bachelorarbeiten sind im Fachbereich Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften der Fachhochschule Südwestfalen in den wirtschaftlich orientierten Studiengängen durch die Paragraphen 22 bis 24 und in den Ingenieur-Studiengängen durch die Paragraphen 23 bis 25 geregelt. Ein höherer Anspruch wird schon durch die Ausführungen in den Prüfungsordnungen deutlich: Die Bachelorarbeit ist eine Prüfungsarbeit. Sie soll zeigen, dass die Kandidatin oder der Kandidat befähigt ist, innerhalb einer vorgegebenen Frist eine praxisorientierte Aufgabe aus der Wirtschaftswissenschaft, der Technik oder aus einer Kombination beider Gebiete selbstständig mit den in der Anwendung erprobten wissenschaftlichen und fachpraktischen Methoden zu bearbeiten und in fachübergreifende Zusammenhänge zu stellen. Die Bachelorarbeit ist entweder eine eigenständige Untersuchung oder betrachtet ein bekanntes Thema unter neuen Aspekten. [9] Idealerweise schreiben Sie - wie bereits die Projektarbeit - in Ihrem fachlichen Schwerpunkt und zeigen, dass Sie die im Studium erworbenen Kenntnisse unter Einbeziehung der Forschungssituation auf eine konkrete Fragestellung anwenden können, die komplexer ist als in der Projektarbeit. Die Ansprüche an das wissenschaftliche Arbeiten und Ihre Beurteilungskompetenz von fachlichen Zusammenhängen sind einer Bachelorabsolventin/einem -absolventen angemessen. Sie haben bereits Erfahrungen im wissenschaftlichen Arbeiten bzw. Schreiben gesammelt und können ein etwas anspruchsvolleres Thema bewältigen. Masterarbeit/Masterthesis (Kapitel 2.1.4) Die Masterarbeit ist durch die Paragraphen 22 bis 24 der Masterprüfungsordnung geregelt. Die Masterarbeit ist eine Prüfungsarbeit. Sie soll zeigen, dass die Kandidatin oder der Kandidat befähigt ist, innerhalb einer vorgegebenen Frist eine Aufgabe aus der Wirtschaftswissenschaft, der Technik oder aus einer Kombination beider Gebiete selbstständig mit den in der Anwendung erprobten wissenschaftlichen und fachpraktischen Methoden zu bearbeiten und in fachübergreifende Zusammenhänge zu stellen. Die Masterarbeit ist entweder eine eigenständige Untersuchung oder betrachtet ein bekanntes Thema unter neuen Aspekten. [10] Der definierte Anspruch ist identisch mit den Ausführungen zur Bachelorarbeit. Allerdings baut die Masterarbeit auf dem Masterstudium auf, in dem Sie sich bereits in den Veranstaltungen intensiver mit Fachliteratur und anspruchsvolleren wissenschaftlichen Fragestellungen befasst haben als im Bachelorstudium. Daher sind die qualitativen Ansprüche entsprechend höher. Konzeption, Nachweispflicht, Argumentation sind im Prinzip mit der Bachelorarbeit gleichwertig. Sie bearbeiten wiederum nach Möglichkeit ein Praxisthema, das in einem Unternehmen angesiedelt ist mit wissenschaftlicher Perspektive. Die Masterarbeit erwartet keinen neuen Forschungsansatz, sondern die Bearbeitung eines bekannten Themas. Der eigne und neue Ansatz würde erst in der nächsten Stufe, der Promotion, zur Bedingung werden. Theorie und Praxis (Kapitel 2.2) Fachhochschulen sind Hochschulen, die ihre Studierenden wissenschaftlich fundiert und gleichermaßen anwendungsorientiert ausbilden; dieses gilt auch für die Fachhochschule Südwestfalen. Daher sollten Sie sich zunächst darum bemühen, ihre Projekt- und Abschlussarbeiten weitestgehend in Kooperation mit einem Unternehmen anzufertigen. Viele Unternehmen schreiben praxisrelevante Themen aus. [11] Ferner gelangen Studierende über Praktika an geeignete Unternehmen und Themen. So praxisrelevant sich die Themen auch darstellen mögen, handelt es sich nicht um „Erlebnisberichte“. Haus-, Projekt- und Abschlussarbeiten sind wissenschaftliche Texte und müssen bestimmten Kriterien/Standards genügen. Sie sind in den (aktuellen) Stand der Forschung eingebettet. Beobachtungen in der Praxis werden vom Einzelfall abstrahiert. Diese Abstraktion - also die mögliche Verallgemeinerung - führt im Idealfall zu einer Theorie. Von Ihnen wird zwar keine Theoriebildung erwartet, wohl aber die Auswahl und Nutzung relevanter Theorien. Daher ist jede wissenschaftliche Arbeit zu einem Teil eine Literaturarbeit. [12] Wissenschaftliches Arbeiten hat Nachvollziehbarkeit zum Ziel. Informationsquellen werden offengelegt und Untersuchungen/Experimente derart beschrieben, dass sie reproduziert werden können. Der Leser [13] einer wissenschaftlichen Arbeit soll erkennen können, aufgrund welcher Fakten und Beweise der Verfasser zu seinen Schlussfolgerungen gekommen ist und auf welche anderen Forscher er sich beruft. Je nach Absprache mit dem Betreuer ist das Theoriefeld zu kontextualisieren, d. h., man stellt verschiedene Ansätze gegeneinander und entscheidet sich für einen oder mehrere Ansätze. Aus Gründen der Nachvollziehbarkeit wird die Entscheidung für bestimmte Modelle/Theorien begründet. Hierzu zählt auch die Nachweispflicht, die Sie mit der persönlichen Erklärung akzeptieren. Es muss immer klar sein, auf welchen Text Sie sich berufen dazu später mehr. Auswahl und Abgrenzung des Themas (Kapitel 2.3) Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis spiegelt sich auch in der Themenwahl wider. Es gibt drei Möglichkeiten, an ein Thema zu gelangen; daher sollten sich drei Partner bei der Themenwahl einig werden: 1. Die Professorin/der Professor: Das Thema sollte in das Fachgebiet des Betreuers fallen bzw. für ihn von Interesse sein. Einige Professoren stehen in Kontakt mit Unternehmen und bieten mitunter sogar Themen an. Darüber hinaus existieren häufig Themenlisten, die Studierende erfragen können. Professoren pflegen diese Kontakte u. a. durch Konferenzen oder Arbeitskreise, an denen andere Hochschulen, Unternehmen oder Institutionen beteiligt sein können. Hieraus entstehen oft interessante Möglichkeiten für wissenschaftliche Arbeiten. 2. Das Unternehmen: Entweder treten Studierende selbst an ein Unternehmen heran oder Unternehmen schreiben Themen für Projekt- oder Abschlussarbeiten aus. [14] Falls kein Thema ausgeschrieben ist, überlegen Sie sich im Vorfeld, in welchen Bereichen Sie sich eine Arbeit vorstellen können. Grundsätzlich gilt: Je relevanter das Thema für das Praxisunternehmen ist, desto mehr Unterstützung können Sie währen der Arbeit vor Ort erwarten. 3. Der Studierende selbst: Ihr Studium - und daher auch die Abschlussarbeit - ist für Ihren beruflichen Werdegang von Bedeutung. Bevor Sie also zu schreiben beginnen, klären Sie das Thema, über das Sie schreiben möchten; wichtig sind immer Ihre eigenen Ideen. [15] Zur Orientierung sollten Sie die Fachliteratur zum Thema sichten und damit die Bibliothek aufsuchen. Hier stellen Sie fest, welche Themen von Bedeutung sind, wie die Literaturlage aussieht und ob das Thema für Sie machbar ist. Dieses Anrecherchieren, also ein erster Blick auf die Forschungsliteratur kann sehr inspirierend sein. Ideen lassen sich auch bewusst durch Kreativitätstechniken wie Brainstorming, Mind Mapping o. Ä. entwickeln. [16] Somit ergeben sich folgende, z.T. sich ergänzende, Möglichkeiten der Themenfindung: [Abbildung 2.1: Suchstrategien für Themen (Quelle: in Anlehnung an Ebster/Stalzer 2003, S.30) Die Rolle des Studierenden kann noch detaillierter betrachtet werden; hierzu dienen vier Aspekte, die der Semiotikprofessor und Schriftsteller Umberto Eco aufgestellt hat: 1. „Das Thema soll den Interessen des Kandidaten entsprechen.“ [17] Hier geht es um den Zusammenhang mit beliebten Prüfungsfächern; bekannte Literatur , die „der Kandidat“ gelesen hat; politisches, kulturelles oder religiöses Umfeld, in dem er lebt, bzw. Erfahrungen in Unternehmen, die sich z.B. durch eine fachliche Ausrichtung ergeben haben. 2. „Die Quellen, die herangezogen werden müssen, sollen für den Kandidaten auffindbar sein, d.h., sie müssen tatsächlich zugänglich sein.“ [18] Hier empfiehlt es sich, in der Bibliothek einen Vorab-Check vorzunehmen. In Unternehmen muss eine rechtzeitige Datenbereitstellung gewährleistet sein. 3. „Der Kandidat soll mit den Quellen umgehen können, die herangezogen werden müssen, d.h., sie müssen seinem kulturellen Horizont entsprechen.“ [19] 4. „Die methodischen Ansprüche des Forschungsvorhabens müssen dem Erfahrungsbereich des Kandidaten entsprechen.“ [20] Beispiel: Soll z.B. eine umfangreiche, statistische Auswertung im Rahmen einer Mitarbeiterbefragung durchgeführt werden, sollten die entsprechenden Anwendungen in SPSS vorab schon beherrscht werden. Diese vier Regeln mögen banal klingen. Sie sind dennoch sehr wichtig und sind bei der Auswahl des Themas zu bedenken. Gleichzeitig gilt es, wie oben ausgeführt, sich die mit der Arbeit verfolgten Ziele aus eigener Sicht, der Sicht des betreuenden Professors sowie gegebenenfalls des Unternehmens deutlich zu machen. […] Materialarten: Literatur, Quellen und Sekundärliteratur (Kapitel 2.4) Bei der Materialbeschaffung und -auswahl ist es wichtig, die Unterschiede zwischen Quellen bzw. Primär- und Sekundärliteratur zu kennen. Diese Unterschiede und verschiedene Möglichkeiten zur Materialrecherche werden nun dargestellt. Primärliteratur (Kapitel 2.4.1) […] Sekundärliteratur (Kapitel 2.4.2) […] Literaturrecherche und -beschaffung (Kapitel 2.5) Bibliotheken beherbergen neben Büchern, Fachzeitschriften und Forschungsberichten auch elektronische Datenbanken und -bestände. Bei der Auswahl des Materials muss darauf geachtet werden, dass es Relevanz besitzt und somit die Qualität der wissenschaftlichen Arbeit sicherstellt! Dabei ist zu beachten, dass das gesamte Spektrum an Material genutzt wird! Trivialliteratur und „unsichere“ Internetquellen sowie Texte ohne Verfasserangabe sollten nicht bzw. nur im Ausnahmefall genutzt werden, um die wissenschaftliche „Redlichkeit“ der Arbeit nicht zu gefährden. […] Literaturformen (Typologie und Trägermedium) (Kapitel 2.5.1) Im Folgenden werden grundlegende Begriffe und Techniken zur Literaturrecherche kurz erläutert. […] Bibliografische Angaben (Kapitel 2.5.2) Bibliographische Angaben sind die ein Dokument kennzeichnenden Details, z.B.: Verfasser: Herausgeber: Körperschaft: Titel: etc. Urheber eines Werkes, Autor verantwortlicher Leiter eines Sammelwerkes z.B. Institution, Firma, Verein, Kongress, Land Sachtitel eines Buches/einer Zeitschrift, Gesamtsachtitel, Zusatz zum Sachtitel (Untertitel) Methode der Recherche (Kapitel 2.5.3) Ein systematischer Weg der Literaturrecherche führt bei entsprechenden Vorarbeiten und Kenntnissen der Recherche-Instrumente (Datenbanken, Kataloge, Bibliografien) sicher zum Ziel. Diese Methode garantiert eine umfassende und vollständige Literaturübersicht. Das Fehlen relevanter Schrifttumsnachweise ist ein gravierender Mangel einer wissenschaftlichen Arbeit! [Abbildung 2.2: Systematik der Recherche (Quelle: Ingrid Tönges)] Katalogrecherche (Kapitel 2.5.4) Ein Katalog enthält alphabetisch und/oder sachlich sortiert Nachweise über einen bestimmten Medienbestand mit Standort- und Signaturangaben. Häufig findet sich auch der Begriff OPAC = Online-Public-Access-Catalog. Heute liegt der überwiegende Teil der Kataloge elektronisch vor, sodass eine spezielle Bezeichnung für digitale Kataloge nicht notwendig ist. Die meisten Bibliothekskataloge sind über das Internet zugänglich. […] Datenbank und Internet (Kapitel 2.5.5) Die weitergehende Literatur- und Informationsrecherche erfolgt in Allgemein- und Fachdatenbanken. Datenbanken werden unterteilt in: Referenzdatenbanken: enthalten bibliografische Nachweise, z. B. Autor, Titel, Stichwort, Abstract. Kataloge und bibliografische Fachdatenbanken, z. B. FIZ-Technik, Inspec gehören zu diesem Typ Volltextdatenbanken: enthalten die Originalinformation im Volltext, z. B. FAZ, DIN-Normen, elektronische Zeitschriften Faktendatenbanken: enthalten konkrete Daten und Fakten Für die Arbeit mit Datenbanken ist die Kenntnis der jeweiligen Datenbankbeschreibung unerlässlich, um zu wissen, ob relevante Informationen und Literatur überhaupt Inhalte einer bestimmten Datenbank sind. […] Beschaffung (Kapitel 2.5.6) […] Einzelnachweise [1] Theisen 2005, S. 1 [2] Der Terminus „Abschlussarbeit“ soll hier als Oberbegriff für alle qualifizierenden Texte dienen, die zurzeit an der Fachhochschule Südwestfalen möglich sind: Bachelor- und Masterarbeiten. [3] Da sich dieses Studienbuch ausschließlich mit dem wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigt, könnte der Eindruck entstehen, der Inhalt wäre weniger wichtig. Dem ist natürlich nicht so. Die Qualität des Inhalts ist der entscheidende Aspekt für die Bewertung Ihrer Arbeit. [4] Bei diesem Skript handelt es sich um keine wissenschaftliche Arbeit im eigentlichen Sinne, sondern um eine Handreichung für Ihre Praxis. Aus diesem Grund werden Sie im Verlauf des Textes häufig persönlich angesprochen. Der Gebrauch der Pronomina „Sie“, „Ihnen“, „Ihre“ etc. ist in einem wissenschaftlichen Text dagegen zu vermeiden. [5] Zu diesem Zweck finden Sie auf S. 79 ein Stichwortverzeichnis mit allen wichtigen Termini, die in diesem Skript Verwendung finden. Der Index führt jeweils an die Textstelle zurück, an der der Terminus definiert bzw. erläutert wird. Zentrale Termini sind in diesem Fall fett formatiert oder auch durch die Position innerhalb einer Überschrift besonders hervorgehoben. [6] Vgl. Ebster/Stalzer 2003, S 29. [7] Fachhochschule Südwestfalen (2009): Bachelor-Prüfungsordnung des Studiengangs Wirtschaft an der Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede vom 3. November 2009, S. 13. [8] Ebd., S. 14. [9] Ebd., S. 16. [10] Fachhochschule Südwestfalen (2010): Master-Prüfungsordnung des Studiengangs Wirtschaft an der Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede vom 3. Mai 2010, S. 16. [11] Vgl. Anm. 9, S. 8. [12] In den Ingenieurwissenschaften sieht der Fall etwas anders aus, aber auch dort bewegt man sich nicht im „luftleeren Raum“, sondern greift auf die Erfahrungen anderer Forscher zurück. [13] Um den Text nicht unnötig durch die ständige Nennung beider Geschlechter zu verkomplizieren, wird zumeist die männliche Form verwendet; es sind aber stets Frauen und Männer angesprochen. [14] Unternehmen zeigen zunehmend Interesse, ihre Angebote in der Fachhochschule Südwestfalen Meschede zu präsentieren. Zum einen sprechen Unternehmensvertreter gezielt Professoren an, zum anderen intensivieren sich die Kontakte mit der Studienberatung. Herr Pätzold veröffentlicht diese Angebote auf dem Mescheder Studenten-Portal. [15] Vgl. Bünting/Bitterlich/Pospiech 1991, S. 15. [16] Vgl. Anm. 27, S. 26. [17] Eco 2000, S. 14. [18] Ebd., S. 15. [19] Ebd. [20] Ebd.