von Max Frisch Inhaltverzeichnis: I. Vorwort II. Inhaltsangabe III. Charakterisierung IV. Interpretation V. Literatur-Reflexion VI. Kreative Aufgabe VII. Biographie des Autors VIII. Werke Vergleich Vorwort Wie ich angefangen habe das Buch Homo Faber zu lesen habe ich mir gedacht, das es gar nicht so schlecht ist. Doch während ich immer weiter vorankam, wurde es immer deprimierender für mich. Ich habe noch nie ein Buch gelesen, das einen so total runter zieht. Dann habe ich mir gedacht „Oh mein Gott jetzt muss ich auch noch das Kulturportfolio machen“. Als ich dann mit dem Kulturportfolio begann, fing es mir an richtig Spaß zum machen. Vor allem dachte ich mir aber, wie man nur so leben kann. Wie kann man ein Leben ohne Gefühle leben? Das war für mich unergründlich. Als gesamtes lässt sich sagen, dass mir die Arbeit am Kulturportfolio sehr gut gefallen hat. Nur das Buch lässt zu wünschen übrig. Inhaltsangabe Indem Buch „Homo Faber“ von Max Frisch, geht es um Walter Faber, der sein Leben Revue passieren lässt und am Ende feststellt, dass sein Leben verpfuscht war. Der Roman beginnt mit dem verspäteten Abflug einer „Super-Constellation“ aus New York. Während des Fluges lernt Walter Faber den jungen Herbert Hencke kennen, den Bruder seines früheren Studienfreundes Joachim und späteren Ehemannes seiner Jugendliebe Hanna, die ihn in Anspielung auf seine Technikgläubigkeit (siehe den Begriff Homo faber in der philosophischen Anthropologie) „Homo Faber“ nannte. Während des Fluges kommt es zu Ausfällen von zwei Motoren der Propellermaschine. Aus diesem Grund ist der Pilot gezwungen, mitten in der Wüste eine Notlandung durchzuführen. Faber entschließt sich kurzfristig, seine geplante Reise nach Caracas zu verschieben, um Herbert zu begleiten, der seinen Bruder Joachim im Dschungel Mittelamerikas suchen will. Nach einer Irrfahrt finden sie Joachim erhängt auf seiner Plantage. Nachdem Herbert sich entschlossen hat zu bleiben, reist Faber allein nach New York zurück, wo er sich noch einmal mit seiner Geliebten Ivy trifft. Genervt von ihrem Heiratswunsch, entschließt er sich kurzfristig per Schiff nach Europa zu reisen. Durch Zufall kann er einen Bordplatz ergattern. Auf dem Schiff lernt er die junge Elisabeth, von ihm Sabeth genannt, kennen und ein Liebesverhältnis entwickelt sich. In Paris angekommen, nimmt sich Faber ein paar Tage Urlaub. Er besucht mehrmals den Louvre in der Hoffnung, Sabeth wiederzutreffen. Als dies geschieht, beschließt Faber spontan, sie auf ihrer Heimreise nach Athen und zu ihrer Mutter zu begleiten. Sie unternehmen eine romantische Bildungsreise durch Südfrankreich, Italien und Griechenland. In Avignon ist er durch das Erlebnis einer Mondfinsternis so überwältigt, dass er sich von seinen Gefühlen leiten lässt und mit Sabeth schläft. Faber, der ansonsten die ganze Welt durch Technik erklären und sie somit bewältigen kann, scheitert an der einfachsten Rechnung: die Jahre von der Geburt Hannas Kindes bis zu Sabeths Alter zu zählen, und dadurch zu erkennen, was dem Leser längst bekannt ist, dass Sabeth seine eigene Tochter ist: Im Jahre 1935 bekam Faber eine Stelle als Ingenieur in Bagdad angeboten, gleichzeitig teilte Hanna ihm mit, dass sie ein Kind von ihm erwartete. Er reagierte sehr verhalten darauf. Aus diesem Grund lehnte Hanna eine standesamtliche Trauung ab. Faber führt ihr Verhalten im Nachhinein darauf zurück, dass er von „deinem“ Kind und nicht von „unserem“ sprach. Letztlich einigten sie sich auf einen Schwangerschaftsabbruch, Hanna hielt sich jedoch nicht an diese Vereinbarung und brachte Elisabeth zur Welt, ohne Faber darüber in Kenntnis zu setzen. Sie heiratete Joachim, den sie durch Faber kennengelernt hatte. Die inzestuöse Liebesgeschichte zwischen Faber und Elisabeth verwandelt sich in eine „Schicksalstragödie“, als Elisabeth am Strand in Griechenland von einer Schlange gebissen wird, vor dem zur Hilfe eilenden nackten Faber zurückweicht und rücklings über eine Böschung fällt. Mit der bewusstlosen Sabeth im Arm kehrt Faber nach Athen zurück, trifft dort auf Hanna und erfährt schließlich, dass Sabeth seine Tochter ist. Nachdem Sabeth kurz darauf im Krankenhaus einer durch den Sturz verursachten, aber nicht diagnostizierten Hirnblutung erliegt, entschließt sich Faber seinen Job zu kündigen, um bei Hanna zu bleiben und sie zu heiraten. Er unternimmt eine letzte große Reise. Nachdem er in New York erfährt, dass seine Wohnung bereits verkauft ist, besucht er abermals Herbert in Guatemala. Auf seiner Rückreise nach Athen legt er einen viertägigen Stopp in Havanna ein, wo er noch einmal von Lebenslust ergriffen wird, aber auch den Tod zu akzeptieren lernt, trifft in Zürich seinen ehemaligen Professor O., der vom Tode gezeichnet ist und möchte die Firma von Herbert in Düsseldorf über die Entwicklung auf der Plantage informieren. Diese letzte große Reise Fabers ist überschattet von seiner Trauer um den Tod seiner Tochter und der wachsenden Ahnung seines eigenen Todes. Sein Magenleiden, das sich im Laufe des Romans immer öfter bemerkbar macht, entpuppt sich als Magenkrebs. In Athen unterzieht sich Faber einer Operation, an deren Morgen Fabers Bericht abbricht. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Homo_faber_(Buch); 27.12.2009 Charakterisierung Walter Faber: Walter Faber wird im Laufe des Buches 50 Jahre alt. Er arbeitet als Ingenieur, mit diesem Beruf verbindet er sein ganzes Leben. Außerdem lebt er in der oberen Sozialschicht, da er sehr angesehen ist in seinem Beruf. Er denkt nur in mathematischen Verhältnissen und technischen Fakten. Für ihn bedeuten Welt, Natur, Leben und Gefühle nur etwas Berechenbares oder sind für ihn Ermüdungserscheinungen. Sogar das Seelenheil und die Liebe basieren für ihn nur auf biologischen Ereignissen. Um Schicksalsschlägen ihre Wirkung zu nehmen, flüchtet er sich in Statistiken und rationelle Gedanken. Für Faber gibt es weder Unvorhergesehenes noch Gott, denn dafür gibt es in seiner rationalistischen Welt keinen Platz. Für ihn ist der Mensch als Ingenieur der Herrscher über die Natur. Mit Sabeth tritt jemand in sein Leben, der seine Theorien über ein gefühlskaltes Leben widerstößt. Faber muss beginnen umzudenken und erkennt schließlich am Ende seines Lebens, dass seine Weltbilder nur Trugbilder waren. Walter Faber ist ein Mensch, der seinen Mitmenschen, seine Gefühle nicht zeigt. Es ist nicht richtig, dass er ein gefühlskalter Mensch ist. Er kennt sehr wohl Gefühle wie Liebe, Eifersucht, obwohl er die Menschen mit Stahl vergleicht. Faber traut sich nicht seine Regungen zu zeigen, denn er befürchtet den rationalen Aufbau seiner Welt selbst zu widerlegen. Walter Faber ist von Natur her auch ein Alleingänger und Egoist, der sehr oft nicht fähig ist, mit seinen Mitmenschen ein Gespräch aufzubauen. Seine Wandlung beginnt eigentlich schon mit der ersten Begegnung mit Sabeth. Er versucht z.B. aus Zeitvertreib ihr Gesicht zu erraten, was untypisch für ihn ist. Nach und nach beginnt er umzudenken. Durch Sabeth erkennt er was „Leben“ wirklich bedeutet. Während der Reise verliebt er sich in Sabeth. Ihm wird klar, dass sein Leben verpfuscht war. Er fängt an seine Gefühle zu zeigen. Als am Schluss des Buches Sabeth stirbt und er erfährt, dass er Krebs hat, fängt er an um sein Leben zu bangen. Walter fürchtet sich zum ersten Mal in seinem Leben vor dem Tod. Er erkennt, dass das Leben schön sein kann. Außerdem will er den Rest seines Lebens mit Hanna verbringen. Er wandelt sich in das genaue Gegenteil. Sabeth: Sabeth, die in Wirklichkeit Elisabethheißt nur das Walter Faber der Name nicht gefällt, ist 21 Jahre alt. Sie wohnt noch bei ihrer Mutter. Hanna und Walter sind ihre Eltern. Außerdem hat sie rötlichblondes Haar. Oft trägt sie Männerhosen und Pullover. Sabeth ist keine typische Frau, sie versucht sich in die Männerwelt zu drängen ihnen alles nach zu machen. Auf ihrer Reise, wo sie Walter Faber begegnet, verändert sie sich vom unscheinbaren Schmetterling in eine starke, selbstbewusste Frau. Außerdem ist sie eine sehr eigensinnige Frau. Sie bekommt alles was sie will, sie bringt sogar Walter Faber dazu ein Kunstmuseum zu besichtigen. Auf dem Schiff merkt man das Sabeth sehr Lebensfroh ist, z.B. beim Pingpong spielen. Sie liebt es Spiele zu spielen. Wie zum Beispiel als sie mit Walter eine Nacht zu Fuß durchmarschiert. Außerdem sieht sie ihrer Mutter Hanna sehr ähnlich. Sie hat die gleichen Angewohnheiten. Interpretation Titel: Homo Faber, der Titel des Buches, bedeutet im Deutschen „Der werkende Mensch“, wobei Homo „Mensch“ und Faber „Der Werkende“ heißt. Der Hauptdarsteller Walter Faber, aus deren Sicht das Buch erzählt wird, heißt mit Nachnamen Faber. Das Wortspiel zwischen dem Titel und dem Nachnamen, ist ein sehr wichtiger Punkt im Buch, denn Walter Faber ist Ingenieur. Er identifiziert sich sehr stark mit seinem Beruf. Walter sieht alles aus der Sicht der Technik. Er denkt der Ingenieur ist „der Herrscher der Natur“. Erst durch Sabeth fängt er an über seine Sichtweise und Lebensart nach zu denken. Somit sagt der Titel schon sehr viel über die Geschichte aus. Verhältnis Mann Frau „Ich nannte sie eine Schwärmerin und Kunstfee. Dafür nannte sie mich: Homo Faber. Manchmal hatten wir einen regelrechten Krach, wenn wir beispielsweise aus dem Schauspielhaus kamen, wohin sie mich immer wieder nötigete; Hanna hatte einerseits einen Hang zum Kommunistischen, was ich nicht vertrug, und andererseits zum Mystischen, um nicht zu sagen: zum Hysterischen. Ich bin nun einmal der Typ, der mit beiden Füßen auf der Erde steht. Nichtsdestoweniger waren wir sehr glücklich zusammen, scheint mir, und eigentlich weiß ich wirklich nicht, warum es damals nicht zur Heirat kam.“ (S 50m;neues Buch) Aus Walters Sicht waren die beiden durchaus ein glückliches Paar, doch er wollte aus den falschen Gründen Hanna heiraten. Nur wenn sie ausgewiesen werden sollte, würde er sie heiraten. Für Hanna war das Falsch. Sie wollte heiraten, weil sie Walter liebte und nicht nur wenn sie ausgewiesen werden sollte. Er verstand das alles falsch und meinte all die Jahre, dass Hanna ihn nicht geliebt hatte. Als Walter Faber dann erfährt das Hanna Joachim seinen Freund geheiratet hatte, war er fassungslos. Kurzum entschließt er sich seinen Freund Joachim zu besuchen. Was nicht zu Walter passt. Walter wollte einfach wissen warum Hanna ihn damals verlassen hat. Das alles ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Hanna war und ist die große Liebe von Walter Faber. Deshalb verliebt er sich auch in Sabeth, er erkennt die Ähnlichkeit der beiden Frauen und lässt sich vollkommen auf Sabeth ein. Das ist auch der Grund warum er nicht genauer gefragt hat, woher Sabeth kommt. Alleine leben können; geglücktes/verpfuschtes Leben Menschen sind verschieden. Jeder hat eine andere Vorstellung vom Leben. In einem Moment tun wir Dinge, die uns vollkommen richtig erscheinen, aber die uns in anderen Moment komplett falsch erscheinen. Kann man behaupten, dass man ein geglücktes/verpfuschtes Leben gehabt hat? Weiß man, dass am Ende seines Lebens erst oder schon die ganze Zeit über, während man noch gelebt hat? Jeder hat die Chance sein Leben zu gestalten, wie er es für richtig hält. „Dann eben ihr Ausspruch: sie habe nicht hundert Töchter, nur eine einzige (was ich wußte), und ihre Tochter hätte nur ein einziges Leben (was ich ebenfalls wußte), wie jeder Mensch, auch sie; Hanna, hätte nur ein einziges Leben, ein Leben, das verpfuscht sei, und auch ich (ob ich es wisse?) hätte nur ein einziges Leben. Hanna, sagte ich, das wissen wir.“ (S 150; neues Buch) dass sie im Prinzip schon die ganze Zeit gewusst habe das ihr Leben verpfuscht war. Ich glaube, man Mit dieser Aussage, sagt Hanna, dass ihr Leben verpfuscht ist. Aus der eigenen Sicht, wollte man vielleicht etwas ganz anderes in seinem Leben machen, z.B. Reisen, um die Welt segeln… Karriere, Frau, zwei Kinder, Geld ohne Ende, Angesehenheit – sind das wirklich jedermanns Lebensziele? Im nach hinein betrachtet, zeigt sich das Erbrachte nicht mehr im Licht, sondern vielmehr auf der Schattenseite. Walter fängt erst durch Sabeth an „umzudenken“. War es wirklich richtig seinen Beruf vor die Liebe zu stellen? War er glücklich mit seiner Wahl? Am Schluss des Buches ist er ein anderer Mensch, ich würde behaupten, dass dort sein Leben erst beginnt. Deshalb auch die Aussage am Schluss von ihm, dass er noch nie so an seinem Leben gehangen ist. Also muss er doch irgendwie glücklich gewesen sein. Schuld, Inzest: „Komm, sagte sie, nimm deine Sachen. Wären wir nicht überzeugt gewesen, dass das Kind gerettet ist, hätten wir natürlich nicht so geredet wie damals am Strand. Du weißt, sagt sie, dass es dein Kind ist? Ich wusste es. Komm, sagt sie, nimm deine Sachen. Wir standen, die Sachen auf dem Arm; ich trug meine staubigen Schuhe in der Hand, Hanna die schwarze Cowboy-Hose unsrer Tochter. Ich wusste selbst nicht, was ich sagen will.“ (S 171; neues Buch) Seit dem Zeitpunkt, als er Sabeth kennen lernte veränderte er sich. Unbewusst verrechnete er sich bei dem Zeugungsdatum von Sabeth, wieder und wieder. Tief in seinem Inneren wusste er die ganze Zeit, dass sie seine Tochter war. Somit kann man ihm eine gewisse Schuld zuweisen. Er hätte genauer nachfragen können. Doch weil er im Grunde nicht erfahren wollte, dass Sabeth seine Tochter war, lies er es bleiben und begann eine Liebesbeziehung mit ihr. Für mich ist er schon schuldig, denn er wollte das alles gar nicht wissen. Tod, Angst „24.00 Uhr Ich habe noch keine Minute geschlafen und will auch nicht. Ich weiß alles. Morgen werden sie mich aufmachen, um festzustellen, was sie schon wissen: dass nichts mehr zu retten ist. Sie werden mich wieder zunähen, und wenn ich wieder zu Bewusstsein komme, wird es heißen, ich sei operiert. Ich werde es glauben, obschon ich alles weiß. Ich werde nicht zugeben, dass die Schmerzen wieder kommen, stärker als je. Das sagt man so: Wenn ich wüßte, dass ich Magenkrebs habe, dann würde ich mir eine Kugel in den Kopf schießen! Ich hänge an diesem Leben wie noch nie, und wenn es nur noch ein Jahr ist, ein elendes, ein Vierteljahr, zwei Monate, ich werde hoffen, obschon ich weiß, dass ich verloren bin. Aber ich nicht allein, Hanna ist mein Freund, und ich bin nicht allein.“ (S 215, neues Buch) Zum ersten Mal in seinem Leben hat Walter Faber Angst vor dem Tod. Denn endlich versteh er was der Sinn des Lebens ist, nämlich glücklich zu werden. Dieses Ziel hat er nie erreicht, so hofft er, dass er den Rest seines Lebens glücklich mit Hanna verbringen kann. Sogar als er knapp davor ist mit einem Flugzeug abzustürzen, ist ihm das egal. Erst durch Sabeth erkennt er was es heißt zu leben, doch Sabeth, die für seinen Lebensumschwung verantwortlich ist, stirbt. So begegnet er Hanna, Sabeths Mutter und große Liebe Walters. Durch diese beiden Frauen ändert sich Walter Fabers Leben dramatisch. Er fängt an Gefühle zu entwickeln und sie auch zu zeigen. Walter bangt um jede Minute und hofft, dass er noch ein bisschen Zeit hat um sein Leben genießen zu können. Gott, Schicksal „Das habe ich Ihnen auch nicht geglaubt, sagte sie, dass Sie nie in den Louvre gehen. Jedenfalls selten. Selten! lachte sie. Vorgestern schon habe ich Sie gesehen – unten bei den Antiken – und gestern auch. Sie war wirklich ein Kind, wenn auch Kettenraucherin, sie hielt es wirklich für Zufall, dass man sich in diesem Paris nochmals getroffen hatte.“ (S 108, neues Buch) Walter lässt es so aussehen als wäre es Zufall, dass er Sabeth im Louvre begegnet ist. Später sagt er dann auch zu ihr, dass es Schicksal war. Sie glaubt ihn aufs Wort. Doch Walter, der meint es gibt sowieso keinen Gott, geschweige denn Schicksal, dreht alles so wie er es haben will. Für ihn ist das Leben nur ein Spiel, wo es heißt der Klügste gewinnt. Doch am Ende seines Lebens erkennt er durch Sabeth, dass es einen Gott gibt. Denn durch Sabeths Tod, erscheint für ihn alles in einem anderen Licht. Als er mit ihr zu Fuß unterwegs zum Krankenhaus war, betet er zum ersten Mal zu Gott. Dies ist für Walter ein entschiedener Schlag ins Gesicht. Fortschritt Für Walter ist der Fortschritt alles. Er lebt mit der Technik, ohne Technik kein Leben, keine Welt. Er sagt immer: „Technik statt Mystik.“ Dieser Satz sagt für ihn das ganze Leben aus. So war es auch als er erfuhr, dass Hanna schwanger ist. Walter war zu dieser Zeit nicht bereit für ein Kind. So brachte er Hanna dazu, dass Kind abzutreiben, doch Hanna wollte das Kind behalten und verließ Walter. Walter meinte nur, dass eine Abtreibung völlig normal sei – modern – und dass sie später immer noch ein Kind haben könnten. Als er dann am Ende seines Lebens feststellte, dass nicht alles mit Technik zu lösen sei – Sabeths Tod – wirft er alle seine Theorien über den Haufen und versucht den Rest seines Lebens glücklich mit Hanna zu sein. Literatur-Reflexion „Homo Faber“ Das Buch Homo Faber hat einen wichtigen, positiven Punkt. Dieser ist der wichtigste des ganzen Buches. Nämlich „Genieße jeden Tag als wäre er dein Letzter“. Diese Aussage ist sehr wichtig, denn was ist das Leben ohne Genuss, Leidenschaft etc… Walter Faber hat sich im Buch vor allen Gefühlen abgeschottet. So konnte er nie verletzt werden. Am Ende seines Lebens kommt er darauf, dass sein Leben „verpfuscht“ war. Ich selber könnte mir ein Leben in dem ich kein Glück oder Angst verspüre gar nicht vorstellen. Das wäre als wäre man zwar am Leben, im Prinzip aber tot. Homo Faber ist sehr schwer zu lesen. Inhaltlich sagt das Buch soviel aus, dass man das Geschriebene erstmal verarbeiten muss. Das Buch ist nicht sehr gut aufgebaut. Es ist sehr verwirrend. Man weiß manchmal nicht ob das jetzt in der Vergangenheit passiert ist oder in der Gegenwart. Außerdem macht der Autor sehr oft Gedankensprünge. (Die schnellen Themenwechsel und die sehr oft vorkommenden zwischen Gedanken.) Ich persönlich würde dieses Buch privat nie lesen. Es ist sehr deprimierend von so etwas zu lesen. Das Buch zieht einen total runter. Für schulische Zwecke ist das Buch gut geeignet. Doch für private Zwecke würde ich das Buch nicht weiterempfehlen. Kreative Aufgabe Ich war vollkommen nüchtern, und als Sabeth mich aufsuchte, sagte ich sofort, sie werde sich nur erkälten, Sabeth in ihrem dünnen Abendkleidchen. Ob ich traurig sei, wollte sie wissen. Weil ich nicht tanzte. Ich finde sie lustig, ihre heutige Tänze, lustig zum Schauen, diese existentialistische Hopserei, wo jeder für sich alleine tanzt, seine eigenen Faxen schwingt, verwickelt in die eigenen Beine, geschüttelt wie von einem Schüttelfrost, alles etwas epileptisch, aber lustig, sehr temperamentvoll, muss ich sagen, aber ich kann das nicht. Wieso sollte ich traurig sein? Ich war froh, dass ich nicht tanzen musste, gerade euphorisch. Warum sollte ich tanzen. Sollen sie doch, die jungen Leute von heute. Waren wir auch so? Sicher, wir konnten auch feiern, aber diese Hopserei. Schrecklich. Auch diese Musik. Wie sie das aushalten. Ich glaube, ich sollte den Arzt auf suchen, nach meiner Reise. Weil Gehörschaden. Dann plötzlich Stille, besser, weil Lautstärke zurückgedreht. Beruhigend, diese Stille. Dann der Baptist, hatte fast vergessen das Sabeth hier war. Jetzt wieder diese Berührungen. Sie lachte. Dieses schellmische Grinsen seinerseits. Jetzt verabschiedet er sich wieder, weil zu kalt. Handkuss zum Abschied. Immer diese Berührungen. Schrecklich. Warum kann er sich nicht zurückhalten. Ich berührte sie auch, doch nicht so, nur um zu helfen. Sie redete, wie schön alles sei. Dachte, Kälte ist nicht schön, nur kalt, ließ sie einfach reden. Sabeth lachte, immer lauter, hysterisch, ihr Roßschwanz schweifte. Sie in ihrem Abendkleidchen. Plötzlich Rufe, wieder der junge Mann, wollte tanzen. Sabeth weigerte sich, dann seine Jacke auf ihrer Schulter. Sie nahm sie ab, die Jacke. Beleidigt zog er ab, der junge Mann, arroganten Schrittes. Diese Jugend heutzutage, können einfach nicht vernünftig sein. Sabeth rauchte, fragend sah sie mich an. Wollte wissen, wollte wissen, was denn los sei mit mir. Sabeth wollte einfach nicht glauben, dass ich nicht traurig war, weil anscheinend böser Blick. Ich sagte, dass es nur Bauchschmerzen wären. Sie wollte mich auf mein Zimmer bringen. Besorgter Blick. Nein, sagte ich, wollte nicht der kranke, alte Mann sein. Wollte bleiben, einfach die Kälte spüren. Wenn doch alles so einfach, so unkompliziert wäre. 1911-1991 Max Frisch Schriftsteller 1911 15. Mai: Max Frisch wird als drittes Kind des Architekten Bruno Frisch und seiner Frau Karolina Bettina Frisch (Geburtsname: Wildermuth) in Zürich/Schweiz geboren. 1923-30 Besuch des Züricher Realgymnasiums. 1930-32 Studium der Germanistik an der Universität Zürich. Nach dem Tod des Vaters muss Frisch aus finanziellen Gründen das Studium vorzeitig abbrechen. Er beginnt als freier Mitarbeiter für die "Neue Züricher Zeitung" zu arbeiten. 1934 Der erste Roman entsteht unter dem Titel "Jürg Reinhart. Eine sommerliche Schicksalsfahrt". Thema ist vor allem Frischs erste Auslandsreise im Jahr zuvor. Nach seinen ersten schriftstellerischen Versuchen kommen Frisch Selbstzweifel. Er entschließt sich, mit dem Schreiben aufzuhören und verbrennt alle bis dahin entstandenen Manuskripte. 1936-41 Studium der Architektur an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich, das er als Diplomarchitekt abschließt. 1940 Veröffentlichung von "Blätter aus dem Brotsack. Tagebuch eines Kanoniers" in dem er seine Erfahrungen im Militärdienst während des Kriegsbeginns verarbeitet. 1942 Frisch gewinnt den ersten Preis in einem städtischen Wettbewerb um eine große Freibadanlage in Zürich. Kurz darauf eröffnet er sein eigenes Architekturbüro in Zürich. Heirat mit der Architektin Gertrud Constanze von Meyenburg. Die Ehe, aus der drei Kinder hervorgehen, wird 1959 nach längerer Trennung geschieden. 1946-51 Frisch verfasst Dramen, die die aktuelle Nachkriegszeit teils direkt thematisieren, teils verfremden: "Nun singen sie wieder" (1946), "Die Chinesische Mauer" (1947), "Graf Öderland" (1951). 1947/48 Die Begegnung mit Bertolt Brecht in Zürich dokumentiert Frisch in seinem "Tagebuch 1946-1949" und später in seinen "Erinnerungen an Brecht" (1968). Bekanntschaft mit Friedrich Dürrenmatt (1921-1990) und Peter Suhrkamp, seinem späteren Verleger. 1951 Durch ein Rockefeller Stipendium wird Frisch ein einjähriger Aufenthalt in den USA ermöglicht. 1954 1955 Mit der Veröffentlichung des Romans "Stiller" gelingt Frisch der literarische Durchbruch. In diesem Roman, wie auch in späteren Werken wie "Homo faber" (1957) und "Mein Name sei Gantenbein" (1964) thematisiert Frisch die Identitäts-Problematik sowie die schwierige Akzeptanz des eigenen Ichs. Auflösung des Architekturbüros, Frisch lebt ab jetzt als freier Schriftsteller in Zürich. 1958 Auszeichnung mit dem Georg-Büchner-Preis. Mit der Uraufführung des Dramas "Herr Biedermann und die Brandstifter" im Züricher Schauspielhaus erringt Frisch seinen ersten Bühnenerfolg. 1958-63 Enge Beziehung zu Ingeborg Bachmann. 1960-65 Frisch lebt in Rom. 1961 Uraufführung der Parabel "Andorra" im Züricher Schauspielhaus, mit dem Frisch der erste internationale Theatererfolg gelingt. Das Stück behandelt das Thema Rassismus unter der Problematik des Gebots "Du sollst Dir kein Bildnis machen". 1962-1987 Verleihung der Ehrendokorwürde der Philipps-Universität Marburg (1962), des Bard College/USA (1980), der City University of New York (1982), der Universität Birmingham (1984) und der Technischen Universität Berlin (1987). 1965 Verleihung des Literaturpreises der Stadt Jerusalem. Frisch lebt zeitweise in Berlin, Zürich und New York. 1968 Heirat mit der Studentin Marianne Oellers. die Ehe wird 1979 geschieden. 1971 und 1974 Mit den Essays "Wilhelm Tell für die Schule" (1971) und "Dienstbüchlein" (1974) stellt Frisch zwei wesentliche Mythen schweizerischen Selbstverständnisses in Frage und löst damit heftige Diskussionen aus. In dem "Dienstbüchlein" berichtet Frisch über seine Erfahrungen als Soldat im Zweiten Weltkrieg. 1975 Die autobiographische Erzählung "Montauk", in der er die Beziehung zu Ingeborg Bachmann thematisiert, wird Frischs persönlichstes Buch. 1976 Frischs gesammelte Werke erscheinen in sechs Bänden. Auszeichnung mit dem Friedenspreis des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels für seine "Beharrlichkeit beim Bekämpfen von Machtmissbrauch und ideologischer Demagogie". 1978 Mit der Uraufführung des Stückes "Triptychon" setzt die Phase seines Spätwerkes ein. Einrichtung des Max-Frisch-Archivs an der ETH Zürich, dem Frisch seinen Nachlass vermacht. 1979 Veröffentlichung der Erzählung "Der Mensch erscheint im Holozän", in dem er Alter und Einsamkeit thematisiert. 1982 Verleihung der Ehrendoktorwürde der City University New York. 1985 1987 1989 Anlässlich der Solothurner Literaturtage und seines 75. Geburtstages hält Frisch eine resignative Rede "Am Ende der Aufklärung steht das goldene Kalb", in der er seinem jahrzehntelangen Einsatz für politische und soziale Veränderungen eine wachsende Skepsis entgegensetzt. Ehrendoktor der Technischen Universität Berlin. Veröffentlichung der Streitschrift "Schweiz ohne Armee? Ein Palaver" Die Streitschrift erscheint noch vor dem Festakt zum 50. Jahrestag der Mobilmachung und vor der Volksbefragung zur Abschaffung der Armee in der Schweiz. Uraufführung des Bühnendialogs "Jonas und sein Veteran" in Zürich, der sich wiederum mit der Abschaffung der Schweizer Armee beschäftigt. 1989/90 Frisch gibt sein Einverständnis für die Verfilmung von "Homo Faber" durch Volker Schlöndorff (geb. 1939). Der Kinostart ist 1991. 1991 4. April: Max Frisch stirbt nach einem langen Krebsleiden in Zürich. Der Vergleich mit dem zweiten Buch: Das Buch „Homo Faber“ und das Buch „Jugend ohne Gott“ weisen viele Parallelen auf. Nicht nur das jede Geschichte in den 30er-Jahren beginnt, nein es gibt noch viele mehr. Beide Hauptdarsteller sind Einzelgänger, jeder hat sein eigenes Verständnis von Recht und Unrecht. Eines der Hauptthemen ist jedoch Gott. Der Lehrer und auch Walter Faber glauben zu Beginn nicht an Gott, sie führen ein eintöniges und gefühlskaltes Leben. Erst als der Lehrer den Aufsatz einer seiner Schüler verbessert, wird ihm klar, dass er etwas gegen den Rassismus tun muss. Er fängt an alles in Frage zu stellen und denkt über das Leben nach. Etwas Ähnliches passiert Walter Faber, als er das erste Mal Sabeth begegnet. Durch diese Begegnungen fängt sich an ihrer beider Leben zu verändern. Man kann fast sagen sie fangen endlich an zu leben. Eine weitere Ähnlichkeit der beiden Bücher besteht darin, dass sich beide Männer – im fortgeschritten Alter – in junge Frauen verlieben. Auch wenn sie es nicht zugeben wollen, so fühlen sich doch beide zu jüngeren Frauen – Mädchen – hingezogen.