HOMO FABER Stefanie Duringer 1 INHALTSVERZEICHNIS Seite 9) Vorwort 3 3) Inhaltsangabe 4 4) Interpretationen Charakterisierung a) Walter Faber b) Sabeth c) Titel d) Verhältnis Mann – Frau e) Alleine leben können; geglücktes/ „verpfuschtes“ Leben f) Schuld, Inzest g) Tod, Angst h) Gott, Schicksal i) Fortschritt 5 6 7 7 8 8 9 9 10 5) Literatur-Reflexion 11 6) Kreative Aufgabe 11 7) Biographie des Autors 8) Das Werk mit zweitem Buch verglichen 12-13 14 2 VORWORT Ich bevorzuge Arbeiten, in denen ich mir sowohl die Zeit und die als auch die Gestaltung selbst einteilen kann. Bei diesem Kulturportfolio habe ich mich mit den verschiedenen Textsorten auseinandergesetzt. Da die Interpretationen am zeitaufwendigsten sind, habe ich bei diesem Punkt begonnen und ich glaub, dass sie mir auch gelungen sind. Nur bei der Interpretation von „Fortschritt“ ist mir nicht viel eingefallen. Am schwersten ist mir die Kreative Aufgabe gefallen, da ich den Textstill dieses Buches nicht sehr gewohnt bin. Den Charakter von Walter Faber konnte ich meiner Meinung nach gut herausarbeiten. Der Vergleich zwischen die beiden Bücher stellte ich mir um einiges schwieriger vor, da ich der Meinung war, dass es nicht so viele Übereinstimmung gibt. Im Allgemeinen bin ich zufrieden mit meinen Texten, doch bei meinem nächsten Kulturportfolio werde ich versuchen, früher mit der Arbeit anzufangen. 138 Wörter 3 INHALTSANGABE Der Bericht „Homo Faber“ spielt in den 50er Jahren und wurde von Max Frisch erfasst. Die Hauptperson, Walter Faber, reist durch verschiedene Länder, lernt seine Tochter Elisabeth Piper kenne und trifft seine Jugendliebe Hanna Piper wieder. Walter Faber, der als Ingenieur für die UNESCO arbeitet, fliegt auf Grund von Installationsarbeiten von Turbinen nach Caracas. Während des Fluges lernt er seinen Sitznachbarn Herbert Hencke kennen. Es stellt sich heraus, dass er der Bruder eines ehemaligen Studienkollegen Fabers ist. In der Wüste Tamaulipas kommt es zur Notlandung des Flugzeuges und zwingt die Passagiere drei Tage auf Rettung zu warten. Herbert erzählt von seinem Bruder Joachim, der eine Tabakplantage in Guatemala betreibt. Als Faber und die Anderen gerettet werden, entschließt er sich kurzer Hand seine Geschäftsreise abzubrechen um seinen Freund zu besuchen. Doch auf der Plantage können sie Joachim nur noch tot auffinden. Daraufhin beschließt Walter wieder nach Hause nach New York zu seiner Freundin Ivy zurückzukehren, von der er sich bereits durch einen Brief getrennt hat. Ivy sieht das jedoch nicht ein und hält das nur für eine Phase von Faber. Er jedoch möchte das Land so schnell wie möglich verlassen und entscheidet sich gegen seine Gewohnheit mit dem Flugzeug nach Europa zu fliegen, sondern mit einem Schiff zu fahren, um Amerika am nächsten Tag verlassen. Während seiner Schiffsreise macht er die Bekanntschaft mit der jungen Elisabeth, die ihn von Anfang an fasziniert. Da ihm der Name nicht gefällt, nennt er sie nur noch Sabeth. Sie kommen sich näher, aber in Paris trennen sich ihre Wege. Jedoch durch einen Zufall begegnen sie sich dort wieder und verlieben sich ineinander. Zusammen reisen sie durch Europa besichtigen Frankreich, Italien, (...) um ihren Tripp anschließend in Griechenland enden zu lassen, wo Sabeth ihre Mutter Hanna besuchen möchte, die auch Fabers ehemalige Geliebte ist. Während eines Gespräches muss Walter erfahren, dass Sabeth die Tochter von Hanna ist. Der tragische Unfall Sabeths, die von einer Schlange gebissen wird, führt Walter Faber, Hanna und Sabeth in einem Krankenhaus in Athen wieder zusammen. Durch ein Gespräch mit Hanna erfährt er, dass Sabeth seine Tochter ist. Faber kann dies nicht glauben, denn damals hatte er mit Hanna vereinbart, das Kind abzutreiben. Er hat sie auf Grund seiner Arbeit in Bagdad verlassen und es nur getan, weil sie ebenfalls für eine Abtreibung war, jedoch hat sie hat es gegen seinen Willen ausgetragen. Am folgenden Tag stirbt Sabeth, seine Tochter und Geliebte. Faber verkraftet dieses Schockerlebnis nicht und legt seine Arbeit nieder. Er unternimmt eine weitere Reise, besucht abermals seinen Freund Herbert in Guatemala und fährt unter anderem nach Kuba. Sein Ausflug endet in Athen in einem Krankenhaus, wo er wegen Magenkrebs operiert werden muss. 443 Wörter Quelle: (4.1.2010) http://www.grin.com/e-book/101348/frisch-max-homo-faber-zusammenfassung 4 5 CHARAKTERISIERUNG a) Walter Faber Walter Faber ist nicht verheiratet und lebt alleine. Trotz seinen fünfzig Jahren und seinen grauen Haaren ist er ein selbstbewusster Mann. Er hat eine Tochter, von der er erst nach einigen Jahren erfährt. Hanna, seine ehemalige Freundin, nannte ihn „Homo Faber.“ Als Techniker ist er gewohnt mit Formeln zu rechnen, daher glaubt er nicht an Fügungen und Schicksal. Er sieht die Dinge so wie sie sind. Wenn andere Menschen urweltliche Tiere, versteinerte Engel und Gespenster erkennen können, sieht er gezackte Felsen, Gesteine und Formen der Erosion. Dass er ein sehr ruhiger Mensch ist, beweist er zum Beispiel, als das Flugzeug abstürzte. Er hat keine Angst und ist immer spontan, denn nach dem Absturz beschloss er kurzfristig mit seinen neuen Freund nach Caracas zu reisen. Der Homo Faber lebt in seiner Arbeit. Für ihn ist eine fixe Beziehung nicht vorstellbar und ans heiraten will er gar nicht denken. Im Allgemeinen ist er unromantisch und hat eine sehr negative Einstellung zu Frauen. Er ist ein gewissenhafter und gepflegter Mensch und fühlt sich schon unwohl, wenn er einmal nicht rasiert ist. Menschen mit Minderwertigkeitsgefühlen hasst er. Walter selbst ist ein stolzer Mann, der seine Gefühle nicht zeigt und dadurch auch seine Krankheit verdrängt. Nach seiner Reise veränderte er sein Leben und seine Lebenseinstellungen deutlich. Er interessierte sich nicht nur für die Mathematik und Physik, auch die Kunst fasziniert ihn plötzlich und er glaubt sogar an das Schicksal. Herr Faber fühlte sich mit der Zeit immer mehr der Gesellschaft hingezogen und spricht mit fremden Leuten und bewunderte das einfache Leben. Weiters zeigte er mehr Interesse an Frauen und der Sexualität. Sogar seine eigenen Gefühle stellte er nicht mehr in den Hintergrund. 277 Wörter 6 b) Sabeth Der richtige Name von Sabeth ist Elisabeth Piper, doch Walter nennt sie Sabeth. Hanna und Walter sind ihre leiblichen Eltern. Das hübsche Mädchen ist sehr schlank und hat ihren eigenen Stiel was die Mode betrifft. Meistens trägt sie eine Cowboy-Hose. Ihre roten langen Haare hat die zwanzigjährige immer zu einem Rossschwanz zusammen gebunden. Elisabeth ist sehr gebildet und interessiert sich für vieles, unteranderem auch für die Technik. Weiters begeistert sie die Kunst und die Kultur der italienischen Städte. Positiv fällt auf, dass die junge Frau viel Fröhlichkeit und Optimismus ausstrahlt. Sie ist sehr Kontaktfreudig und lernt dadurch Walter Faber schnell besser kennen. Mit derzeit entwickelt sich zwischen den Beiden aus der Freundschaft eine Liebe. Walter sah in ihr ein naives Kind und sie weckte in ihm einen gewissen Beschützungsinstinkt. Mit der Zeit bemerkt er die Ähnlichkeit von Sabeth mit der von Hanna, seiner Jugendliebe. Er vergleicht verschiedene Charakterzüge und wurde sich immer unsicherer. Von Schüchternheit kann man bei Sabeth nicht sprechen, denn sie reist mit einem dreißig Jahre älteren Mann durch ganz Italien und verbringt mit ihm die Nächte zusammen. 180 Wörter 7 INTERPRETATIONEN c) Titel „Ich nannte sie eine Schwärmerin und Kunstfee. Dafür nannte sie mich ‚Homo Faber‘ “ (S. 50) „Homo faber" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie der "Mensch". In diesem Fall bezeichnet es den nur in mathematischen Grundsätzen denkenden Statistiker und Techniker Walter Faber, der "seines eigenen Glückes" ist und dazu nur technische Fakten und keinerlei Emotionen benötigt. 60 Wörter Quelle: (7.1.2010) http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/97546.html d) Verhältnis Mann – Frau Walter Faber hat gegenüber den Frauen eine sehr negative Einstellung. Für ihn sind sie das schlechtere Geschlecht. Er ist kein Beziehungstyp und kann es sich nicht vorstellen mit einer Frau zusammen zu leben. Ivy möchte Walter heiraten, doch er gibt keine Zärtlichkeit und Liebe von sich. „[…] findet Ivy, ich sei ein Rohling, ein Egoist, ein Unmensch, ich habe überhaupt keine Gefühle […].“ (S.62) Auch die Sexualität spielt bei ihm keine große Rolle. Seine ersten sexuellen Erfahrungen macht er mit der Gattin seines Professors. Nach ihrem Tod vergisst er sie jedoch sofort. Auch zur Ehe hat er eine schlechte Einstellung. „Zärtlichkeit am Abend, ja, aber Zärtlichkeit am Morgen sind mir unerträglich, und mehr als drei oder vier Tage zusammen mit einer Frau war für mich, offen gestanden, stets der Anfang der Heuchelei, Gefühle am Morgen, das erträgt kein Man.“ (S.98) Nach dem Tod von Sabeth ändert er nun seine Meinung zu den Frauen. Er beschließt sogar, dass er mit Hanna zusammenleben möchte. 162 Wörter 8 e) Allein leben können; geglückte/„verpfuschtes“ Leben Walter ist es gewohnt alleine zu sein. Für ihn ist seine Arbeit sein Leben, er braucht gar nicht mehr. Er fühlt sich in der Gesellschaft nicht wohl und genießt es, nur für sich zu sein. „Im Gegenteil, ich will es nicht anders und schätze mich glücklich, alleine zu wohnen, meines Erachtens der einzigmögliche Zustand für Männer, ich genieße es, alleine zu erwachen, kein Wort zu sprechen zu müssen.“ (S. 98) Er weiß, dass er eine tödliche Krankheit hat und versucht nicht das Leben noch zu genießen. Nach 30 Jahren merkt er, dass er ein „verpfuschtes“ Leben hinter sich hat und das nur, weil er damals von Hannas Kind und nicht von seinem Kinder sprach. Bei diesem Gespräch gibt es auch einige Missverständnisse, welche die Situation noch schwieriger machen. „Wenn du dein Kind haben willst, dann müssen wir natürlich heiraten.“ (S. 52) Auch Hanna ist eine eigenständige Frau, die ihr Leben damit verbringt ihre Tochter zu erziehen. Walter verbringt später viel Zeit mit Hanna und ist dadurch nicht mehr so einsam. Nach dem Tod seiner Tochter wurde ihm klar, dass er einen großen Teil seines Lebens „verpfuscht“ hat und diesen Teil jetzt nachholen möchte. Gegenüber Hanna hat er Schuldgefühle, weil sie auch kein schönes Leben hinter ihr hat. Am Ende verbringen die Beiden ihre Zeit gemeinsam und sind nicht mehr einsam. 220 Wörter f) Schuld und Inzest Vor zwanzig Jahren behauptet Hanna, Walter sei erleichtert, dass sie das Kind nicht haben will. Für ihn persönlich war es auch besser so, doch er spürt dabei eine gewisse Ungewissheit. Als Walter seine Tochter später auf dem Schiff näher kenne lernte, sucht er die Schuld, für das, was geschieht, nicht bei sich, da er ja nichts von seiner Tochter weiß. Mit der Zeit kann man aber deutlich sehen, wie seine Schuldgefühle stärker werden, indem er Sabeth über ihre Mutter ausfragt und mit den Jahreszahlen Rechnungen aufstellt. „ ‚Wie deine Mama eigentlich heißt?‘ “ (S.127) „Hat deine Mama einmal in Zürich studiert?“(S.127) Auch als Elisabeth anfängt von ihrer Familie zu reden, versucht er, sich nicht mit hinein zu ziehen. Als Hanna stirbt, bekommt Walter Schuldgefühle, denn er hat Hanna mit Sabeth alleine lassen, ihr Leben zerstört und mit seiner eigenen Töchter die Nächte verbracht. „[…] aber auch Hanna hat nicht ahnen können, dass Sabeth auf dieser Reise gerade ihrem Vater begegnet, der alles zerstört.“ (S.220) 164 Wörter 9 g) Tod, Angst Obwohl man die Angst von Walter Faber nicht wirklich erkennt, ist er nicht immer mutig. Er hat zum Beispiel Angst, seine Gefühle und Schwächen zu zeigen. Doch als er mit der Gattin seines Lehrers herummacht, bekommt er Panik, dass der Lehrer etwas erfahren hat. „[…] nur wenn mein Lehrer ins Klassenzimmer trat und die Hefte aufs Pult legte, ohne etwas zu sagen, hatte ich Angst, er habe es erfahren, und die ganze Welt werde es erfahren.“ (S.108) Nach ihren Tod zeigt er keine Angst oder Trauer. Seine Tochter Sabeth ist eher furchtlos, denn sie reist mit zwanzig Jahren alleine und macht Bekanntschaften mit „fremden“ Männern. Hanna hat immer große Sorge um ihre Tochter. Bis sie weggeht kümmert sie sich um ihr und versucht ihr ein schönes Leben zu geben. Eine große Rolle in diesem Bericht spielt Sabeths Tod, denn erst nach diesem Unglück wurde Walter klar, dass er vieles in seinem Leben verpasst hat und nicht nur seine Arbeit wichtig ist. Während des Berichts wird öfters von seinen Magenschmerzen geschrieben. Später stirbt Walt Faber an Magenkrebs. 176 Wörter h) Gott, Schicksal Nach Walter Fabers Meinung ist das Leben vollkommen sachlich und für alles gibt es wissenschaftliche Erklärungen. Für ihn gibt es kein Schicksal oder Zufall nur Statistiken und Formeln. „Hanna wusste genau, dass ich mit Gott nichts anfangen kann […]“ (S. 156) Jedoch passieren einige unerklärbare Ereignisse, welche das Leben von Walter verändern. Das Flugzeug ist abgestürzt und er hat Herbert getroffen und ist mit ihm zu seinem alten Freund Joachim gefahren. „ ‚Joachim?‘ sagte er, ‚das ist mein Bruder‘ “ (S. 27) Wäre Walter ein bisschen früher aus der Wohnung gegangen hätte er den Anruf, mit der Bestätigung, dass sein Schiffsplatz gesichert ist, nicht mehr erhalten und wäre nicht mit diesem Schiff gefahren. Ist es Zufall, dass er seine Tochter auf dem Schiff kennengelernt hat und sie danach im Louvre wiedergefunden hat? Und hätte Sabeth die Schlange nicht gebissen, wäre er vielleicht gar nicht zu Hanna gekommen. Hanna hingegen will von Statistiken und Formeln nichts hören und glaubt an Zufälle und Schicksal. Sie arbeitet sogar in einem Archäologischen Institut, dass bedeutet Götter gehören zu ihrem Job. 144 Wörter 10 i) Fortschritt Da sich Walter Faber viel mit der Technik auseinander setzt, interessiert er sich auch für Maschinen und der Gleiche. Er vergleicht nicht nur Geschehnisse mit der Technik, sondern sogar Dinge. „[…] dass Skulpturen und Derartiges nichts anderes sind (für mich) als Vorfahren des Roboters.“ (S. 84) Der Professor O. meint, dass sich mit der Zeit im Verkehr vieles verändern wird und die Fahrzeuge immer weniger werden. „Sie lachen, meine Herren, aber es wird kommen der Tag, da es überhaupt keinen Verkehr mehr gibt, und nur noch die Hochzeitspaare werden mit einer Droschke durch die Welt fahren, sonst kein Mensch […]“ (S. 112) Weiters wird über die Fortschritte der Medizin berichtet. Heute sind für uns Abtreibungen schon fast zur Normalität geworden. Früher war das eine heiklere Angelegenheit. „Schwangerschaftsunterbrechung ist heutzutage eine Selbstverständlichkeit. Grundsätzlich betrachtet: Wo kämen wir hin ohne Schwangerschaftsunterbrechungen?“ (S. 114) Auch die Hygiene spielte noch nicht so eine große Rolle. Da Walter und Sabeth einen hohen Altersunterschied haben, denkt er über die Jungend heute nach und ob es Veränderungen hingegen zu seiner Jugendzeit gibt. „Ich fragte mich, ob die Jugend heute (1957) vollkommen anders ist als zu unserer Zeit, und stellte fest, dass ich überhaupt nicht weiß, wie die derzeitige Jugend ist.“ 203 Wörter 11 LITERATUR-REFLEXION Im Buch Homo Faber wird öfters über Schicksal und Zufall berichtet. Meiner Meinung nach gibt es nicht nur Formeln und Statistiken, wie Walter Faber sagt. Viele Geschehnisse sind auch unerklärbar und verändern manchmal das ganze Leben eines Menschen. Walter ist ein einsamer Mensch, der lange alleine lebt und mit der Gesellschaft nichts anfangen kann. Diesen Charakter kann ich schlecht mit mir vergleichen, denn ich hasse es, alleine, gelangweilt zu Hause zu sitzen und liebe es auszugehen und neue Bekanntschaften zu machen. Andererseits brauche ich aber auch Momente für mich. Hanna hat sich kurzfristig entschlossen ihr Kind doch zu behalten und Walter nichts davon zu erzählen. Obwohl Schwangerschaftsunterbrechungen heute keine Seltenheit mehr sind, glaube ich, dass ich an ihrer Stelle auch so gehandelt hätte, denn eine Abreibung ist sozusagen der Tod für das Baby und mit diesem Gedanken könnte ich nicht leben. Da der Vater gegen die Geburt war und das auch eindeutig zeigte, war es wahrscheinlich das Beste, ihm nichts von dem Kind zu erzählen, obwohl er ein Recht hat, von seiner Tochter zu erfahren. In dem Bericht Homo Faber muss man auf viele Einzelheiten achten und den Text aufmerksam lesen, um das Buch zu verstehen. Meiner Meinung nach, hat dieser Bericht viele Hintergründe, die mir erst beim Bearbeiten klar geworden sind. Ich persönlich bin mit diesem Werk gut zurechtgekommen, jedoch weiß ich nicht, ob ich den Bericht noch einmal lesen würde. 232 Wörter KREATIVE AUFGABE … Wieso sollte ich traurig sein? Im Grunde habe ich alles was ich brauche. Meine Arbeit läuft super und eine Frau brauche ich nicht. Mit denen werde ich so und so nur unglücklich. Wer bindet sich schon für sein ganzes Leben an ein weibliches Geschöpf? Das ist ein unnötiger Zeitaufwand für unser Leben. Und warum sollte ich traurig sein, wenn ich nicht tanze? Die einen zeigen ihre Begeisterung am Leben indem sie wild herumspringen und die anderen, mit ihren eigenen Fähigkeiten. Als ich Sabeth jetzt ansah, sah ich sie noch immer wild tanzen und die Fröhlichkeit in ihrem Gesicht. „Nein, ich bin nicht traurig! Ich liebe es nur dir beim Tanzen zuzusehen.“ sagte ich. Sabeth drehte sich um und beobachtete den Wellengang. Ihre Gestalt, die sanften Bewegungen, ihr allgemeines Auftreten, mir schien, als hätte ich diesen Moment schon einmal erlebt. Ich stellte mich zu ihr und legte meine Hand um ihr. Ich wusste nicht warum ich mich in diesen Moment zu ihr hingezogen fühlte, es war irgendwie anders als sonst. Wir schauten noch lange in das offene Meer ohne zu sprechen – jeder in seinen eigenen Gedanken. 12 … 187 Wörter BIOGRAPHIE DES AUTORS Max Frisch 15. Mai 1911 – 4. April 1991 Max Frisch wurde am 15. Mai 1911 in Zürich/Schweiz geboren. 1923-30 Besuch des Züricher Realgymnasiums. 1930-32 Studium der Germanistik an der Universität Zürich. Nach dem Tod des Vaters muss Frisch aus finanziellen Gründen das Studium vorzeitig abbrechen. Er beginnt als freier Mitarbeiter für die "Neue Züricher Zeitung" zu arbeiten. 1934 Der erste Roman entsteht unter dem Titel "Jürg Reinhart. Eine sommerliche Schicksalsfahrt". Thema ist vor allem Frischs erste Auslandsreise im Jahr zuvor. Nach seinen ersten schriftstellerischen Versuchen kommen Frisch Selbstzweifel. Er entschließt sich, mit dem Schreiben aufzuhören und verbrennt alle bis dahin entstandenen Manuskripte. 1936-41 Studium der Architektur an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich, das er als Diplomarchitekt abschließt. 1942 Frisch gewinnt den ersten Preis in einem städtischen Wettbewerb um eine große Freibadanlage in Zürich. Kurz darauf eröffnet er sein eigenes Architekturbüro in Zürich. Heirat mit der Architektin Gertrud Constanze von Meyenburg. Die Ehe, aus der drei Kinder hervorgehen, wird 1959 nach längerer Trennung geschieden. 1946-51 Frisch verfasst Dramen, die die aktuelle Nachkriegszeit teils direkt thematisieren. 1947/48 Bekanntschaft mit Friedrich Dürrenmatt (1921-1990) und Peter Suhrkamp, seinem späteren Verleger. 1951 13 Durch ein Rockefeller Stipendium wird Frisch ein einjähriger Aufenthalt in den USA ermöglicht. 1954 Mit der Veröffentlichung des Romans "Stiller" gelingt Frisch der literarische Durchbruch. 1955 Auflösung des Architekturbüros, Frisch lebt ab jetzt als freier Schriftsteller in Zürich. 1958 Im Züricher Schauspielhaus erringt Frisch seinen ersten Bühnenerfolg. 1960-65 Frisch lebt in Rom. 1961 Uraufführung der Parabel "Andorra" im Züricher Schauspielhaus, mit dem Frisch der erste internationale Theatererfolg gelingt. 1962-1987 Verleihung der Ehrendokorwürde der Philipps-Universität Marburg (1962), des Bard College/USA (1980), der City University of New York (1982), der Universität Birmingham (1984) und der Technischen Universität Berlin (1987). 1965 Verleihung des Literaturpreises der Stadt Jerusalem. Frisch lebt zeitweise in Berlin, Zürich und New York. 1968 Heirat mit der Studentin Marianne Oellers. die Ehe wird 1979 geschieden. 1976 Frischs gesammelte Werke erscheinen in sechs Bänden. 1978 Mit der Uraufführung des Stückes "Triptychon" setzt die Phase seines Spätwerkes ein. 1979 Veröffentlichung der Erzählung "Der Mensch erscheint im Holozän", in dem er Alter und Einsamkeit thematisiert. 1982 Verleihung der Ehrendoktorwürde der City University New York. 1987 Ehrendoktor der Technischen Universität Berlin. 1989 Veröffentlichung der Streitschrift "Schweiz ohne Armee? Ein Palaver" Die Streitschrift erscheint noch vor dem Festakt zum 50. Jahrestag der Mobilmachung und vor der Volksbefragung zur Abschaffung der Armee in der Schweiz. Uraufführung des Bühnendialogs "Jonas und sein Veteran" in Zürich, der sich wiederum mit der Abschaffung der Schweizer Armee beschäftigt. 1989/90 Frisch gibt sein Einverständnis für die Verfilmung von "Homo Faber" durch Volker Schlöndorff (geb. 1939). Der Kinostart ist 1991. 14 1991 4. April: Max Frisch stirbt nach einem langen Krebsleiden in Zürich. Quelle: (4. 1. 2010) http://www.hdg.de/lemo/html/biografien/FrischMax/index.html 8) DAS WERK MIT ZWEITEM BUCH VERGLEICHEN Die Handlungen der Bücher „Homo Faber“ und „Jungend ohne Gott“ sind von Grund auf sehr verschieden, trotzdem gibt es viele Übereinstimmungen. Zur gleichen Zeit, als Walter Hanna kennen lernte, spielte Das Buch „Jugend ohne Gott.“ Gott und das Schicksal haben immer eine große Bedeutung. Für Walter sind nur Formeln und die Technik wichtig und Gott und das Schicksal gibt es für ihn nicht. Auch der Lehrer hat keinen Glauben, obwohl er in einer sehr religiösen Familie aufgewachsen ist. Beide Personen verändern sich jedoch stark und ihr Glaube wird immer mehr. Sie ändern nicht nur ihre Meinung zu Gott, sondern ihre ganze Lebenseinstellung. Zuerst sind sie eingesperrt in der eigenen Welt und sind einsam, später dagegen gehen sie in die Öffentlichkeit und genießen das Leben. Sie haben einen Großteil ihres Lebens „verpfuscht“ und wollen diesen Teil jetzt nachholen. Walter verliebt sich in Sabeth und der Lehrer in Eva. Beide Mädchen sind jung und hübsch, doch die Männer verstehen nichts von dieser Generation. Schuldgefühle kommen sowohl beim Walter als auch beim Lehrer vor. Der Lehrer muss mit der Frage leben, ob er Schuld am Tod von Z ist? Walter weiß, dass Sabeth ohne seiner Bekanntschaft wahrscheinlich nicht gestorben wäre. Der Lehrer hat oft Angst. Walter hingegen auch, nur zeigt er seine Gefühle erst zum Schluss. 213 Wörter Literaturverzeichnis Frisch, Max: Homo Faber, Suhrkamp, Frankfurt am Main, 1998 15 Stefanie Duringer 16