Kleinkindalter: Zur Entwicklung einzelner Bewegungsformen Durch die beschriebenen neuen Voraussetzungen werden zahlreiche neue Bewegungsformen erworben. Dadurch wird dieser Lebensabschnitt auch als "Phase der Aneignung vielfältiger Bewegungsformen" bezeichnet. Folgende Bewegungsformen werden im Kleinkindalter erlernt: Gehen Erste Schritte um das 1. Lj. Rasche Weiterentwicklung des Gehens, auch schon mit Richtungsänderungen jedoch noch breitspurig, unelastisch und stampfend Klettern Erfolgt zunächst in der Haltung des Kriechens (Foto) Auf- und Abwärtsklettern über etwa hüfthohe Hindernisse im Verlauf des 2. und 3. Lj. Steigen zunächst nur mit Hilfestellung oder Anhaltemöglichkeit (Video) beginnt mit Treppensteigen seitwärts mit Nachstellschritten nächste Stufe ist freies Steigen im Nachstellschritt, nach jedem Schritt erfolgt eine Pause (Ausbalancieren) Abwärtssteigen wird ängstlicher und langsamer als Aufwärtssteigen ausgeführt Freies Aufwärtssteigen im Wechselschritt ab etwa Mitte des 3. Lj., mit ständiger optischer Kontrolle und Balancebewegungen der Arme Freies Abwärtssteigen mit Wechselschritten erst später Freies Übersteigen kleiner Zwischenräume zunächst nur mit Handfassung und Nachstellschritten Laufen (Def.: mit kurzer Flugphase) (Foto) ist in etwa im Alter von 2,5 bis 3 Jahren zu sehen (kurze Flugphasen) Oberkörper fast aufrecht, Hüft- und Kniegelenke bleiben leicht gebeugt häufige Gleichgewichtsstörungen Springen (Foto) zunächst als Niederspringen aus geringer Höhe erste Versuche mit ca. 2,5 Jahren (zur gleichen Zeit, wenn Kinder mit Laufen beginnen) Gegen Ende des 3. Lj. ist auch das Überspringen niedriger Höhen von ebener Erde aus möglich Werfen (Foto) Das Werfen und besonders das Fangen befinden sich im 2. und 3. Lj. noch in der Anfangsentwicklung Erste Wurfversuche (Wegwerfen) gegen Ende des 1. Lj. (Video) - sehr kleinräumig, ohne Ausholbewegung bzw. Miteinbeziehung des Rumpfes und nur aus den Armen heraus Entwicklung des Werfens ist stark von Anregungen abhängig (Eltern, etc.) Bis zum 2. Lj. entwickelt sich der beidhändiger Schockwurf (von unten bei großen Bällen) und der einhändige Schlagwurf aus dem Stand (vorwiegend aus frontaler Stellung zum Ziel - isolierte Armbewegung) Bis zum Ende der Kleinkind-Phase ist auch der beidhändige Schwungwurf von der Hüfte aus und der beidhändige Einwurf über Kopf möglich. Fangen (Foto) gehört nicht zu den bevorzugten und häufig betriebenen Bewegungshandlungen des Kleinkindes, da es einen „könnenden Partner“ verlangt Wird meist durch Anregungen von älteren Spielgefährten erlernt Das Fangen des Balles geling nur dann, wenn der Ball brusthoch, zielgenau und weich zugeworfen wird (Berechnung der Flugbahn ist noch nicht möglich) Fangen erfolgt in Körbchen- oder Schienenhaltung Ziehen/Schieben Ab dem 3. Lj. sind Kinder fähig, sich auf Bauchlage auf ebener und glatter Fläche nach vorne zu ziehen und fußwärts zu schieben Hängen und Schwingen Ist eng mit der Entwicklung des Ziehens und Kletterns verbunden kurzzeitiges Hängen etwa gegen Ende des 2. Lj. am kopfhohen Gerät möglich Bis zum Ende des 3. Lj. ist das Hängen mit Schwingen möglich (Schaukeln). Der Griff ist allerdings noch nicht sicher und die Muskelkraft zu gering – Grifflösung erfolgt gleichzeitig und unvermittelt! Wälzen und Rollen Wälzen: Drehung um Längsachse Rollen: Drehung um Breitenachse Wälzen bei entsprechender Hilfe und Anleitung mit etwa 2 Jahren möglich Rolle vw. gelingt selbstständig meist erst gegen Ende des Kleinkindalters (Hilfen notwendig) Balancieren (Foto) setzt eine sichere Beherrschung des Gehens voraus bei direkter Hilfe und Sicherung durch Erwachsene beginnt das Kleinkind schon früh und mit Freude mit dem Balancieren selbstständiges Balancieren ohne Hilfestellung ist nach dem vollendeten 2. Lj. zu beobachten (Brett mit 20cm Breite am Boden oder 10-20cm hoch gelegt) gegen Ende des 3. Lj. ist es möglich, das Brett auf 30cm zu erhöhen oder eine Turnbank zu benutzen bei größeren Höhen verlangen Kinder Hilfe Das Balancieren über schmale Unterstützungsflächen wird erst in den folgenden Jahren gekonnt Kleinkindalter: Allgemeine Charakteristik der Entwicklungsphase Ursachen der lebhaften und ausdauernden motorischen Aktivitäten der Kinder sind: ausgeprägtes Explorationsbedürfnis, Neugierde (Video) Nachahmungsbedürfnisse (Darstellungsspiele – Arzt & Patient, Mutter & Kind) - schulen das soziale Verhalten starker Drang zu Spieltätigkeiten (Video) Mängel in der Bewegungsausführung: schwach ausgeprägter Bewegungsrhythmus und fehlender Bewegungsfluss – erhebliche Mängel in der Bewegungskopplung – fehlender Rumpfeinsatz unökonomische Bewegungen (unnötige Nebenbewegungen) Ausholbewegungen zu klein und flüchtig keine Dynamik und kraftlose Akzente in der Bewegungsausführung Bewegungsmängel werden v. a. bei ganzkörperlich-großräumigen Bewegungen sichtbar (schnelles Laufen, freies Steigen, Balancieren, Springen) Ursachen für die Mängel: Rhythmus, Tempo, Stärke und der räumliche Umfang der Bewegungen ergeben sich aus den Kraftvoraussetzungen sowie dem koordinativen Fähigkeitsniveau Muskelkraft noch gering entwickelt Das Kleinkind befindet sich in der Phase des Probierens und Versuchens, sodass Bewegungen verhalten und vorsichtig ausgeführt werden. kein bzw. geringes Leistungsstreben bei den Kindern dieses Alters Kleinkinder befinden sich in der Lernphase der Grobkoordination motorischer Fähigkeiten Folgende Ausführungen beruhen auf gezielte Beobachtungen und umfassenden Erfahrungen sowie einiger experimenteller Befunde. Eine gezielte Forschung in diesem Bereich ist bisher nicht erfolgt. Konditionelle Fähigkeiten Die Kraftfähigkeiten des Kleinkindes Maximalkraft, Schnellkraft und auch die Kraftausdauer sind noch relativ unentwickelt. Dies wird verständlich, wenn man sich vor Augen führt, dass ein Kleinkind nicht nur ungünstigere Körperproportionen, sondern der Muskelanteil am Gesamtvolumen im Vergleich zum Erwachsenen geringer ist. Zusätzlich erfolgt beim Kleinkind im 2. und 3. Lebensjahr eine Körpergewichtszunahme von 10 auf 15 kg - das Muskelwachstum erfolgt nicht mit derselben Schnelligkeit. Daher lässt sich auch beobachten, dass Kinder in diesem Alter zwar liebend gerne Gegenstände durch das Zimmer tragen, sie dabei aber leichte Gegenstände bevorzugen. Die Schnelligkeitsfähigkeiten des Kleinkindes Sind ebenfalls noch wenig entwickelt. Bei der Reaktionsschnelligkeit ergeben sich Latenzzeiten von fast zwei Sekunden. Auch die Bewegungsabläufe verlaufen noch relativ langsam. Die Ausdauerfähigkeiten des Kleinkindes Hierzu sind keine Untersuchungen bekannt. Aus Verhaltensbeobachtungen im freien Spiel lässt sich aber erkennen, dass Kinder sehr ausdauernd spielen und selten von sich aus abbrechen wollen. Allerdings ist ein häufiges Wechseln der Spieltätigkeit zu beobachten, was insofern Sinn macht, dass dies lokale Ermüdigungen ausschließt und die globale Ermüdung hinausschiebt. Außerdem muss man darauf hinweisen, dass im Spiel der Kleinkinder Tätigkeit fehlen, die die Ausdauer entwickeln würden. Kennziffern des kardiopulmonalen Systems Aufgrund der bereits in Ruhe erhöhten Puls- und Atemfrequenz gegenüber späteren Lebensjahren lässt sich auf geringe Voraussetzungen für Ausdaueranforderungen schließen. Koordinative Fähigkeiten und Beweglichkeit Die motorische Lernfähigkeit (übergreifende koordinative Fähigkeit) Das Lernen beschränkt sich auf einfache Bewegungsformen, die im Kleinkindalter im Stadion der Grobform verbleiben. Außerdem erfolgen die motorischen Lernprozesse vorwiegend über das Nachahmen und somit vorrangig über den Gesichtssinn. Dies alles wird auch verständlich, wenn man bedenkt, dass eineinhalbjährige Kleinkinder nur etwa 30 verschiedene Wörter verstehen - dreijährige bringen es schließlich schon auf 1000-1200 Wörter. Orientierungs-, Kopplungs- und Umstellungsfähigkeit hier sind in diesem Alter noch enge Grenzen gesetzt. Differenzierungs- und Gleichgewichtsfähigkeit hier fehlen meist die kräftemäßigen Voraussetzungen, die Fähigkeit zur elastischen Anpassung an die Widerstände und die dazu notwendige Antizipation. Auch die Gleichgewichtsfähigkeiten sind noch gering ausgebildet, jedoch üben sich Kleinkinder in Balanceaufgaben bei Hilfestellungen sehr gerne, auch wenn diese Aufgaben langsam und vorsichtig gelöst werden. Beweglichkeit hier liegen widersprüchliche Erkenntnisse vor. Zwar verfügen die Kleinkinder über eine außerordentliche Beugefähigkeit in den großen Körpergelenken (v.a. im Hüftgelenk), jedoch ist die Streckfähigkeit in den meisten Gelenken nur gering, was sich vor allem beim Schlagwurf für das Schultergelenk zeigt. Ebenso ist die Rumpfbeweglichkeit wenig ausgeprägt. Frühes Kindesalter: Zur Weiterentwicklung einzelner Bewegungsformen Gehen deutliche Verbesserungen im Vergleich zum Ende der vorigen Phase erst ab dem 5. Lebensjahr - ab dann sind mangelnde Gehbewegungen seltener anzutreffen Abnahme der Anzahl der Schritte pro Zeiteinheit (Frequenz) und gleichzeitig Zunahme der Schrittlänge um etwa 10cm Zunahme der Elastizität durch das Abrollen der Füße von der Ferse bis zu den Fußballen ab nun bleiben die Gehbewegungen relativ stabil, bevor sie im Jugendalter neuerliche Veränderungen erfahren. Eigenes Archiv Klettern wird von Vorschulkindern sehr gerne ausgeübt (Klettergeräte an den Kinderspielplätzen sind meist stark frequentiert) Dreijährige überwinden bauchhohe Hindernisse, allerdings noch vorsichtig langsam und mit Sichtkontrolle. Ein Aufwärts- und Abwärtsklettern z.B. am Mattenstapel ist auch schon möglich Fünf- und Sechsjährige sind schon in der Lage, brusthohe Hindernisse schnell und beherzt zu überwinden. Zu beobachten ist auch, dass die Arme dabei den Körper halten und die Beine das Überklettern unterstützen (Foto). Manche Kinder sind gegen Ende der Vorschulphase bereits in der Lage, mit Kletterschluss der Beine eine Kletterstange oder ein Klettertau 2-4m auf- und abwärts zu klettern. Hier sind aber große individuelle Unterschiede festzustellen. Steigen Kinder des vierten Lebensjahres sind meist fähig, Treppen im langsamen Wechselschritt zu bewältigen. Dabei werden die Arme noch zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichts eingesetzt. Abwärtssteigen erfolgt zögerlicher als Aufwärtssteigen Fünf- und Sechsjährige sind nach etwas Übung in der Lage, auch Hindernisse mit variierenden Höhen und Abständen im Wechselschritt zu übersteigen. Durch gezieltes Üben ist eine Temposteigerung bis zu Schrittsprüngen möglich. Laufen (Foto) (Video) bei Dreijährigen sieht man bei ca. 30% der laufenden Kinder eine gute Koordination der Armund Beinbewegungen dieser Anteil erhöht sich bei Vierjährigen auf ca. 70-75%, bei Fünfjährigen auf mehr als 90% Zunahme der Schrittlänge bei nur geringfügig ansteigender Schrittfrequenz (als Folge verstärkter Abstoßimpulse und zunehmender Hubhöhe des Oberschenkels) rasche Verbesserungen bei der Laufgeschwindigkeit bei fünf- und sechsjährigen Kindern Springen (Foto) (Video 1) (Video 2) verläuft bei drei- bis sechsjährigen Kindern ohne entsprechende Schulung relativ langsam und formarm im freien Spiel werden v.a. Niedersprünge und Hüpfspiele beobachtet durch geeignete Interventionen sind fortgeschrittene Hüpfbewegungen besonders bei Fünf- und Sechsjährigen möglich: u.a. Sprungfolgen an Kästen, Bänken oder am Schwebebalken sowie rhythmisch gestaltete Hüpfformen Werfen (Foto) folgende Wurfformen liegen vor: Schlagwurf, einhändiger Schockwurf von unten, beidhändiger Schwungwurf aus der Hüfte und der beidhändige Einwurf über den Kopf anfangs der Entwicklungsphase bleibt der zweckmäßige Rumpfeinsatz und die fließende Verbindung von Aushol- und Abwurfbewegung noch aus Fortschritte sind erst in den folgenden Jahren festzustellen, jedoch bei starker individueller Streuung des Könnens - v.a. aber zwischen Jungen und Mädchen vierjährige Jungen führen den Schlagwurf bereits in Schrittstellung unter Einbeziehung des gesamten Körpers durch. Mädchen im selben Alter werfen dagegen meist noch aus einer Frontalstellung oder einer leichten Schrittstellung mit alleinigem Einsatz des Oberkörpers. zwischen fünf und sieben Jahren führen Jungen oft schon das Werfen mit Rumpfeinsatz, gekreuzter Koordination oder einem Zwischenhopser aus. Fließende Übergänge zwischen Anlauf und Wurf sind jedoch nur vereinzelt beobachtbar. eine entsprechende Schulung, v.a. bei Mädchen wäre sehr sinnvoll Fangen (Foto) erhöhte Fangbereitschaft und Überwindung der "Schienen- oder Körbchenhaltung" bereits bei Dreijährigen der Ball wird aus der Luft "gegriffen" und sichernd an den Körper gezogen. es ist ein möglichst genaues und brusthohes Zuspiel nötig, da die Antizipation noch wenig entwickelt ist Fünfjährige sind meist in der Lage, geringe Abweichungen im Zuspiel auszugleichen geübte Kinder sind in der Lage, die Flugbahn des Balles richtig einzuschätzen die Fähigkeit zur raschen und fließenden Verbindung des Fangens mit einem nachfolgenden Werfen (Bewegungskombination) erwerben erst 10% der sechs- und siebenjährigen Kinder. Frühes Kindesalter: Allgemeine Charakteristik der Entwicklungsphase Erster Gestaltwandel Aus Sicht der biologischen Genese sind zunächst noch keine gravierenden qualitativen Unterschiede im Vergleich mit der vorigen Phase zu erkennen. Diese treten erst zwischen dem 5. und 7. Lebensjahr ein und werden als "Erster Gestaltwandel" bezeichnet. Dieser Wandel ist charakterisiert durch den Übergang vom pummeligen Kleinkind mit relativ großem Kopf und kurzen Extremitäten zum schlanken und körperproportional harmonischen Schulkindtyp. Diese körperbaulichen Entwicklungen beeinflussen auch wesentlich die motorische Ontogenese. So werden die kindlichen Bewegungen merkbar kraftvoller (verbessertes Kraft-Last-Verhältnis) und im räumlichen Umfang größer. Unsicherheiten in der Bewegungsausführung können sich allerdings schnell zeigen, sobald ungewohnte Eigenes Archiv Bewegungsformen oder Bewegungskombinationen gefordert werden. Bei sportlich ungeförderten Kindern bestehen Bewegungskombinationen meist aus der Verknüpfung von einfachen Bewegungsformen mit dem Gehen und Laufen. Erfährt das Kind hingegen eine gezielte sportliche Ausbildung, so sind zwischen fünf und sieben Lebensjahren bereits grundlegende Techniken aus z.B. dem Sportschwimmen, Eiskunstlauf oder Geräteturnen. Solche Kinder verfügen über einen größeren Bewegungsschatz und über höhere Schwierigkeitsgrade verfügbarer Bewegungsformen- und -kombinationen. Die verbesserte Bewegungsausführung wird dabei ganz wesentlich durch den Niveauanstieg nahezu aller koordinativen Fähigkeiten bestimmt - besonders aber durch die Verbesserung der Reaktions- und Gleichgewichtsfähigkeit. Dies äußert sich u. a. in einer positiven Entwicklung des Bewegungsrhythmus, der Bewegungskopplung und der Bewegungselastizität. Weiterhin starker Bewegungsdrang Auch in dieser Phase sind die Kinder unermüdlich in der Ausführung von Spieltätigkeiten. Doch im Vergleich zum zweiten und dritten Lebensjahr nehmen die häufigen Wechsel in den Spieltätigkeiten und die rasche Interessensverlagerung langsam ab. Auch resignieren die Kinder bei auftretenden Schwierigkeiten nun nicht mehr so schnell. Frühes Kindesalter: Zur Entwicklung der motorischer Fähigkeiten Konditionelle Fähigkeiten Grundsätzlich können bei Vorschulkindern mittels einer gezielten sportlichen Ausbildung deutliche Verbesserungen im Bereich der konditionellen Fähigkeiten erreicht werden. In der Tabelle (vergrößern durch Klick) sind untrainierte und trainierte sechsjährige Kinder gegenübergestellt. Die Trainierten hatten dabei ein annähernd zweijähriges Eiskunstlauf-Training absolviert. Kraftfähigkeiten noch keine grundlegenden Veränderungen im Vergleich zur vorigen Lebensphase Meinel und Schnabel (2007, S. 281) Ausdauerfähigkeiten günstige Entwicklung der aeroben Ausdauerleistungsfähigkeit: selbst ohne spezifisches Training kann bei 60% der Maximalgeschwindigkeit mit einer durchschnittlichen Steigerung der Laufstrecke von ca. 250m bei Dreijährigen auf annähernd 900m bei Siebenjährigen gerechnet werden. Schnelligkeitsfähigkeiten Erst ab dem siebten Lj. sind ausgeprägte Zuwachsraten zu erwarten - v. a. bei der Reaktionsschnelligkeit, der Frequenzschnelligkeit und der Aktionsschnelligkeit (bei geringen Widerständen). Das absolute Niveau bleibt allerdings zunächst bei untrainierten Kindern noch niedrig. Koordinative Fähigkeiten und Beweglichkeit Die koordinativen Fähigkeiten entwickeln sich am stärksten im Zeitraum des 5.-7. Lebensjahres. Es kommt zu einer wesentlichen Verbesserung des koordinativen Leistungsniveaus. Gleichgewichtsfähigkeit (Videos) Erreicht gegen Ende des Vorschulalters ein gutes Niveau, was auch durch das Fahren mit einem "Roller" gefördert wird. Fünfjährigen Kindern ist bereits das sichere Fahren mit dem Kinderfahrrad möglich. Grenzen der Gleichgewichtsfähigkeiten werden jedoch sichtbar, wenn zusätzlich Mutproben gefordert werden. Rhythmisierungsfähigkeit auf einfache und ausgeprägte Rhythmen reagiert das Kind relativ gut mit entsprechenden Bewegungen Beweglichkeit Die Beugefähigkeit in den großen Gelenken ist weiterhin gut. Eine mangelnde Streckfähigkeit kann in den Hüft- Knie- und Schultergelenken auftreten. Weiters liegt eine geringe Rumpfbeweglichkeit vor, die schon beim Kleinkind festzustellen war, welche sich aber bis zum Ende des frühen Kindesalters vermindert. Die Notwendigkeit von beweglichkeitssteigernden Übungen ist nur für spezielle Erfordernisse der jeweiligen Sportart gegeben. Quelle: Das diesem Learning-Objekt zugrunde gelegte Buch von Meinel und Schnabel (2007) ist auch teilweise in digitaler Form verfügbar: books.google.at/books http://iacss.org/~multi/test/fachbereiche/bewegungswissenschaft/motorische-entwicklung-desmenschen-ontogenese/