Diathermie Diathermie (griechisch für Wärmedurchdringung

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Diathermie
Diathermie (griechisch für Wärmedurchdringung, englisch diathermy) auch
Hochfrequenzthermotherapie ist eine elektrotherapeutische Methode der physikalischen Therapien
innerhalb der Medizin, bei der Wärme im Körpergewebe mit Hilfe von hochfrequentem elektrischem
Strom erzeugt wird. Mit der Diathermie lässt sich auch in der Tiefe eine Wärmeentwicklung
erzeugen, im Gegensatz zu Anwendung von Infrarotwellen der Rotlichtbehandlung, die hauptsächlich
die Hautoberfläche erwärmen.
Bei der Diathermie werden entweder Elektroden auf die Haut aufgesetzt, die mit der
Hochfrequenzquelle verbunden sind, oder das betreffende Hautareal wird über eine Antenne, die an
den Generator angeschlossen ist, bestrahlt. In diesem Falle gelangt ein Anteil auch in die Tiefe und
kann im Gewebe Wirbelströme induzieren, die zur Wärmeentwicklung führen. Die Wahl der
Frequenz und der Imaginärteil der relativen Permittivität des Gewebes bestimmen, inwieweit die
Wärmeentwicklung in der Tiefe erfolgt. Siehe auch Dielektrische Erwärmung.
Parameter [Bearbeiten]
Für Diathermie sind folgende Frequenzbereiche zugelassen:
13,56 MHz, 27,12 MHz (Wellenlänge 11 m) und 40,68 MHz Kurzwellen-Therapie
Die angewendeten Leistungen können bei bis zu mehreren Hundert Watt liegen. Diathermiegeräte
arbeiten in den sogenannten ISM-Bändern, um benachbarte Funkanlagen möglichst wenig zu stören.
Indikationen [Bearbeiten]
Methoden der Elektrotherapie werden vor allem zur Verbesserung der Durchblutung, Anregung des
Stoffwechsels, bei Ischialgie, Rheuma, Arthrose oder zur Tonusherabsetzung bei
Muskelverspannungen und Krampflösung.
Weitere Anwendungen sind Kiefern- und Stirnhöhlenentzündungen bzw. -vereiterungen; diese
Behandlungen sind jedoch heute aufgrund der Nähe der schlecht durchbluteten Augen und durch die
Nähe bedingte mögliche thermische Schäden an ihnen weniger üblich.
Kurzwellentherapie
Kondensatorfeldmethode
Dabei werden die Gewebe abhängig von ihren elektrischen Eigenschaften unterschiedlich erwärmt.
Schwingungsenergie wird in Wärme umgewandelt. Es erwärmen sich insbesondere Materialien und
Gewebe mit einem hohen Ohmschen Widerstand (Fettgewebe, Bindegewebe Knochen), die
gutleitende Muskulatur hingegen kaum.[1]
Spulenfeldmethode
In Gewebe werden im elektromagnetischen Feld einer Induktionsspule infolge der
elektromagnetischen Induktion Wirbelströme induziert. Die Dichte dieser Wirbelströme hängt von
der Leitfähigkeit der Gewebe ab (wasserhaltiges Gewebe leitet gut, Fettgewebe schlecht)[2]
Gepulste Elektromagnetische Feldtherapie
Diese elektrische Therapie (englisch Pulsed Electromagnetic Field Therapy, PEMFT oder PEMF, auch
Pulsed Magnetic Therapy, Pulse Magnetotherapy ) wird hauptsächlich in der Orthopädie zur
Behandlung von Pseudoarthrosen, Knochenheilung u.a. durch Physiotherapeuten eingesetzt. Dabei
werden magnetische Impulse durch das verletzte Gewebe gesendet, wodurch Ströme hervorgerufen
werden, die die Zellreparatur stimulieren.
d´Arsonvalisation (Zeileis-Methode)
Bei dieser Therapie (benannt nach Jacques-Arsène d’Arsonval) werden kurzdauernde
Hochfrequenzimpulse hoher Spannung verwendet und dabei Büschelentladungen einer
Therapieelektrode (Geißler-Rohr) erzeugt. Die Entladungen werden auf der Haut je nach Entfernung
der Elektrode entweder als Prickeln empfunden, gelegentlich in Verbindung mit leichten fibrillären
Muskelzuckungen, oder starker Hautreiz mit Muskelkontraktion. Liegt die Elektrode am Körper an,
können die Finger des Behandlers die Gegenelektrode bilden, dabei werden Nerven oder
Akupunkturpunkte gereizt. Verwendung findet die Methode zur Förderung der Durchblutung,
Anregung des Stoffwechsels, Aktivierung der Muskulatur und Linderung von Schmerzen.[3]
Elektrochirurgie
Die chirurgische Diathermie (Elektrochirurgie) bezeichnet ein Verfahren, bei dem hochfrequenter
Strom zur Trennung oder lokalen Zerstörung (Nekrotisierung) von Gewebe eingesetzt wird. Sie findet
besonders bei stark durchblutetem Gewebe Anwendung, um die Blutung gering zu halten. Es werden
Frequenzen von 300 kHz bis meist nicht über 4 MHz eingesetzt.
Siehe dazu auch Hochfrequenzablation
Die chirurgische Diathermie wird auch zur Entfernung von Tätowierungen benutzt. Hierbei werden
die Hautzellen mittels elektrischen Stroms durch Hitze zerstört.
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