Handout - MedUni Wien

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Yoga
(übersetzt-> Vereinigung)
Ist eine exakte jahrtausende alte Wissenschaft des Körpers und Geistes, keine Religion aber auch
nicht im Widerspruch zu diesen, kein Gaube, sondern ein wissenschaftliches Ergründen des eigenen
Wesens mit dem „Ziel“ der Vereinigung von individuellen mit dem allumfassenden Bewusstsein(Gott,
Selbst, Quelle,…)
Es wird behauptet, dass unser wahres Wesen(reines Bewusstsein ohne Inhalt) ewig sei, alles andere
vergeht-> Maya(Täuschung) oder die Schöpfung(zieht sich wie ein feiner Schleier über die Wahrheit> eine Erscheinung); die Wahrheit sei einfach nur Sat Chit Ananda(aus dem Sanskrit)= Sein,
Bewusstsein, Glückseligkeit
Was hält ab, sich zu erkennen?-> Sinneserfahrungen und Verstand füllen das Bewusstsein mit
Inhalten, darum kann das reine Bewusstsein nicht erfasst werden-> müssen also überwunden
werden
Ramana Maharshi: Die Wirklichkeit ist einfach nur der Verlust des Egos.
Yoga bietet viele Pfade, wobei jeder nach seinen individuellen Tendenzen sich mehr oder weniger zu
einem (oder mehreren) Weg hingezogen fühlt -> sie alle dienen der Überwindung des Egos.
Maya Pancakam (Upanishaden, Shankaraacaryas Gedicht über die kosmische Macht der Täuschung)
Vers 1: Maya, außerordentlich geschickt im Erschaffen von Unwirklichem, bringt in Mir-dem
höchsten Bewusstsein, frei von allen Vorstellungen, dem Unvergleichlichen, Ewigen, Unteilbaren,
Ungeteilten-die Verschiedenheit von Welt, Gott und Einzelseelen hervor.
Vers 2: Maya, außerordentlich geschickt im Erschaffen von Unwirklichem, verdüstert ohne
Unterschied alle Einzelseelen, angefangen von den Vierbeinern bis hin zu den Weisen, welche
hunderte heiliger Offenbarungsschriften einschließlich der Upanishaden erläuter, indem sie ihnen
Tag für Tag Reichtümer und Vergnügen vorspiegelt.
Vers 3: Maya, außerordentlich geschickt im Erschaffen von Unwirklichem, bindet das nicht-duale
ungeteilte Bewusstsein vom Wesen der Glückseligkeit an den Ozean der Wiedergeburten, begrenzt
durch Raum, Luft, Feuer, Wasser und Erde, und verwirrt es über alle Maßen.
Vers 4: Maya, außerordentlich geschickt im Erschaffen von Unwirklichem, erzeugt im Höchsten
Bewusstsein, das aus Freude besteht und frei von Unterschieden der Merkmale, Kaste und Geburt
ist, die Vorstellung, ein Brahmane, ein Handwerker oder Bauer zu sein und die Illusion, Gattin, Kinder
und Haus zu haben.
Vers 5: Maya, außerordentlich geschickt im Erschaffen von Unwirklichem, verwirrt über alle Maßen
selbst die Weisen, indem sie diese dazu verleitet, im Ungeteilten Bewusstsein einen Unterschied
zwischen Brahma(Erschaffer der Welt), Vishnu (Erhalter der Welt) und Siva (Zerstörer der Welt) zu
machen. Welch ein Jammer!
Die 4 Hauptpfade des Yoga
(es existieren noch zahlreiche Unterarten)
Karma Yoga
Alle Handlungen werden ohne einen Gedanken an persönliche Wünsche und Bedürfnisse ausgeführt;
Handlung sollte selbstlos sein; der Karma Yogi denkt nicht an die Früchte seiner Handlungen und
befreit sich dadurch von seinem Ego(ich mache das, weil….)
Bhagavad Gita, Kap.4 Vers 18 :Wer Nichthandeln im Handeln sieht und Handeln im Nichthandeln, ist
weise unter den Menschen, er ist ein Yogi und führt alle Handlungen aus.
Bhakti Yoga
Pfad der Hingabe an Gott, das Leben oder die Existenz. Der Bhakti Yogi nimmt alles so an wie es
kommt, liebt alles, sieht alles als ein Geschenk des Lebens, sowohl das „Gute“, wie auch das
„Schlechte“. Er sieht sich als Werkzeug des Lebens und gibt seine Kontrolle völlig auf(Hingabe),
übergibt sich sozusagen dem Leben und überwindet so sein Ego.
Raja Yoga (2 spezielle Unterarten: Hatha und Kundalini Yoga)
wurde von Patanjali Maharishi (Begründer der Yoga Sutra- Verse) zusammengestellt, heißt auch
ashtanga (achtgliedriger) Yoga
Sehr wissenschaftlich, man geht Schritt für Schritt vor, wird auch als der königliche Pfad angesehen.
Es werden Techniken angewandt, die zur Beherrschung des Verstandes und der Sinneserfahrungen
führen
Die 8 Schritte des Raja Yoga
Yamas und Niyama(Gebote und Verbote), Asana(richtige Körperhaltung), Pranayama (Kontrolle der
Lebensenergie, richtige Atmung),Pratyahara(Zurückziehen der Sinne), Dharana(Konzentration),
Dhyana( Meditation), Samadhi (überbewusster Zustand)
Jnana Yoga (Vedanta Philosophie)
Intellektuelle Annäherung, ständige Selbstanalyse mit der Vergegenwärtigung des Vergänglichen. Mit
der Zeit erkennt der Yogi die Vergänglichkeit aller weltlichen und auch geistigen Erfahrungen und
lässt von der Identifikation mit ihnen los, dadurch wird allmählich immer mehr das Ewige zum
Vorschein kommen. Letztlich muss er noch sein Werkzeug der Selbstanalyse aufgeben, das ihn bis zu
einem gewissen Grad noch an eine Ego- Funktion hängt, erst dann wird das Bewusstsein völlig
inhaltlos sein.
Motto des Advaita-Vedanta -> Gott mit Gemüt=Mensch; Mensch ohne Gemüt= Gott
Advaita
Wird in Indien als die „höchste“ Philosophie angesehen.
Alles was ist, ist Bewusstsein, darum bin ich schon das, was ich suche; also kann ich auch gar nichts
machen um das zu erreichen, da ich es ja schon bin. All den Formen des Bewusstseins liegt eine
formlose, ewige Quelle zugrunde, die nicht getrennt ist, sondern eine Einheit repräsentiert. Das
Problem von Advaita ist, dass Anhänger oft ihrem Intellekt verfallen und es fehlt ihnen an intuitiver
Erkenntnis.
Ramana Maharshi:
Ohne Bewusstsein existieren weder Zeit noch Raum; sie erscheinen im Bewusstsein, besitzen aber
keine eigene Realität. Das ist wie eine Leinwand auf die all dies projiziert wird- wie bewegte Bilder in
einem Film.
Alles ist vorbestimmt. Aber es steht uns immer frei, uns nicht mit dem Körper zu identifizieren und
uns von den Freuden und Schmerzen, die wir mit seinen Aktivitäten verbinden, nicht beeinflussen zu
lassen.
Die 3 Körper und ihre 5 Hüllen
Der Mensch wird als multidimensionales Wesen angesehen, d.h. dass das menschliche Bewusstsein
sich in den verschiedensten Erfahrungsebenen bewegen kann.
Physischer Körper: Erfahrungsebene-> Existenz, Geburt, Wachstum, Veränderung, Verfall und Tod
Zugehörige Hülle: Annamaya Kosha= Nahrungshülle
Astralkörper: Erfahrungsebene: Freude und Schmerz
3 zugehörige Hüllen:
Pranamaya Kosha= vitale Hülle: Hunger, Durst Hitze und Kälte + 5 Handlungsorgane: Mund, Hände,
Füße, Auscheidungs- und Fortpflanzungsorgane
Manomaya Kosha= Geisthülle: Denken, Zweifel, Ärger, Lust, Heiterkeit, Depression, Enttäuschung +
Unterbewusstsein + 5 Organe des Wissens: Augen(Sehen), Ohren(Hören), Nase(Riechen),
Zunge(Schmecken) und Haut(Tasten)
Vijnamaya Kosha=intellektuelle Hülle : Verstand und Ich-Bewusstsein(Kern-Gedanke des Egos)
Kausalkörper: Erfahrungsebene->Ekstase, Seligkeit, Frieden
Ist der Entwurf für den grobstofflichen und den feinstofflichen Körper
Zugehörige Hülle:
Anandamaya Kosha=Wonnehülle:
Durch Yoga werden alle diese Körper und ihre dazugehörigen Hüllen gereinigt. Dadurch wird es
möglich in den überbewussten Zustand zu „gelangen“-> Samadhi, dann erkennt der Yogi sein wahres
Wesen.
Ramana Maharshi: Es gibt kein größeres Wunder als dieses: Wir, die wir selbst die Wahrheit sind,
machen uns auf, die Wirklichkeit zu erreichen.
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