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Sebastian Schindler, HS Lektürekurs – Alexis de Tocqueville, Gruppe 2
Arbeitspapier zur Sitzung am 09. November 2010
Thema:
Stellen Sie die politische Situation (z.B. Institutionen, Wahlrecht,
politische Bedingungen) der USA im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts
anhand selbst ausgewählter Quellen dar!
Quellen:
Tocqueville, Alexis de, Über die Demokratie in Amerika. Erster Teil von 1835
(aus dem Franz. von Zbinden, Hans), Zürich 1987. (Q1)
Adams, Willi Paul, Die USA vor 1900 (=Oldenbourg Grundriss der
Geschichte, Band 28), München 1999. (Q2)
Lösche, Peter, Loeffelholz, Hans Dietrich von (Hrsg.), Länderbericht USA
(=Bundeszentrale für politische Bildung,Band 401), 4. aktualis. u. bearb. Aufl.,
Bonn 2004. (Q3)
Helms, Erwin, USA. Staat und Gesellschaft / Werden und Wandel, 8., vollst.
überarb. u. erg. Aufl., Hannover 1989. (Q4)
Schmidt, Gustav, Geschichte der USA, Darmstadt 2004. (Q5)
1.
Die politischen Parteien:
„In Amerika waren beide Parteien in den wichtigsten Punkten einig. Keine von Ihnen
brauchte eine alte Ordnung zu zerstören, um zu siegen, noch eine ganze Gesellschaftsordnung
umzuwerfen.“ (Q1, S.257)

bereits im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts sind im wesentlichen 2 politische
Parteien in den USA etabliert! (2-Parteien-System)

„Federalists“, Anhänger des Finanzministers Alexander Hamilton (Q2, S. 15)
 „Die Partei, die die Macht des Volkes beschränken wollte, suchte ihre Lehren vor
allem auf die Bundesverfassung anzuwenden ...“ (Q1, S. 257)

„Republicans“ (oder „Democrats“), Anhänger Thomas Jeffersons und James
Madisons (Q2, S. 15)
 „Die andere [Partei], die sich als ausschließliche Befürworterin der Freiheit ausgab
(...)“(Q1, S. 257)
2.
Das Wahlrecht
-
allgemeines Wahlrecht in allen Staaten der Union (Bundesstaatsprinzip) (Q1, S. 292)

jeder Steuerzahler konnte wählen, damit Abschaffung des Zensuswahlrechtes im
ersten Drittel des 19. Jahrhunderts (Stichwort: Jacksonian Democracy) (Q4, S. 30)

Ausdruck einer starken Gleichheitsideologie (Q3, S. 344)
2
-
Wahlen werden nach Prinzip des einfachen Mehrheitswahlrechtes (oder relative
Mehrheitswahlt) durchgeführt (Q2, S. 11)

„Die zu lösende Frage war, ein Wahlverfahren zu finden, das es erlaubte, den Willen
des Volkes auszudrücken, und das doch dessen Leidenschaft nicht zu sehr aufwühlte
und es so kurze Zeit wie möglich im Ungewissen ließ.“(Q1, S. 192)
-
Frauenwahlrecht erst später, zum Teil schon ab zweite Hälfte 19. Jahrhundert
3.
Der Präsidentialismus
„Der Präsident ist ein wählbarer Beamter“ (Q1, S. 175.)

Präsidentenamt zwar unangetastet höchstes Amt der USA, doch stets abhängig von
Senat und bürgepflichtig gegenüber dem amerikan. Volk (Q1, S. 175)

Präsident eint in sich sowohl die Rolle des Staatsoberhauptes als auch die des Chefs
der Regierung (Q3, S. 228)
-
Präsident geht aus einer der beiden Regierungsparteien hervor (Q3, S. 228)
Präsident
Amtszeit
Parteizugehörigkeit
John Adams
1797-1801
föderalistisch
Thomas Jefferson
1801 - 1809
republikanisch
James Madison
1809-1817
republikanisch
James Monroe
1817-1824
republikanisch
John Q. Adams
1825-1829
republikanisch
Andrew Jackson
1829-1837
demokratisch
(In: Q3, S. 47)
4.
Das föderative Verwaltungsssystem der USA
-
Staatenbund der USA speziell im im beginnenden 19. Jahrhundert von Konflikt
zwischen Region und Zentralverwaltung geprägt (Q2, S. 11f)

Die Regionen wollten nie völlig durch eine zentrale Administration verwaltet werden
„In den Vereinigten Staaten gibt es keine Zentralisierung der Verwaltung, dagegen eine
starke Zentralisierung der Regierung (...)“ (Q1, S. 125)

Zentralisierung der Regeirung in nationalen Belangen (allg. Gesetze, Außenpolitik)
(Q1, S. 125)

Denzentralisierung der Verwaltung bei Gemeindeangelegenheiten und lokalen
Belangen (Q1, S. 126)
3
5.
Die politische Situation – maßgebende Ereignisse und Entwicklungen
-
Erweiterung der USA um neue Bundesstaaten im Zuge der Besiedlung neuer Gebiete
und Erweiterung um Südstaaten bis 1821/1836 (Q3, S. 46ff)

politische Herausforderungen nehmen zu, politische Streitfragen gewinnen an
Bedeutung (Stichwort Sklaverei); Expansion der Vereinigten Staaten geht mit
zunehmender Demokratisierung in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts einher
-
Britisch-amerikanischer Krieg 1812 – 1814 und Frieden von Gent 1814

endgültige Bestätigung der Unabhängigkeit und territorialen Integrität der USA (Q3,
S. 40)

Entstehung eines neuen Selbstvertrauens / Nationalismus, Konzentration auf
Fortführung und Ausbau der stattfindenden Demokratisierung weil außenpolitische
Unsicherheit abnimmt
-
Monroe Doktrin 1823

Verbot an europäische Staaten, sich in Angelegenheiten der amerikanischen
Kontinente einzumischen sowie Herausstellung der unanstatbaren Vormachtstellung
der Vereinigten Staaten in der westlichen Hemisphäre (Q5, S. 9)

Stärkung des eigenen Nationalismus, eigene Politik kann gegenüber anderen (Europa)
als stark und durchsetzungsfähig empfunden werden
-
Beginn von Masseneinwanderungen in die USA ab ca. 1820

politische Gegebenheiten werden in der Alten Welt als erstrebenswert empfunden,
riesige, zu vergebende Gebiete locken Siedler an, Religionsfreiheit verspricht
Sicherheit

gleichzeitig musste Politik nun Menschen verschiedenster Herkunft und
Überzeugungen einbinden und teilhaben lassen (Q2, S. 14)
-
politischer / gesellschaftlicher Konflikt der Sklaverei

Problem vom „Nebeneinander[...] von Sklaven-haltenden und sklavenfreien Staaten“
erwächst (Q5, S. 38)

Politik muss als Bundesstaat Position beziehen und gleichzeitig Bevölkerungswillen
entsprechen

Widerspruch zwischen Amerika als Reich der großen Freiheit und Amerika als Reich
der Sklaverei; politische Legitimierung der Sklavenwirtschaft wird mehr und mehr
erforderlich
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