Donau-Universität Krems soll „Blue Shield“-Lehrstuhl erhalten Absichtserklärung am 25. April unterzeichnet Krems (kpr). Die Donau-Universität Krems soll einen Blue-Shield-Lehrstuhl für den Schutz des Weltkulturerbes erhalten. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde am Mittwoch, 25. April, von Karl Habsburg-Lothringen, dem Präsidenten der Association of National Commitees of the Blue Shield, dem Rektor der Donau-Universität Krems, Prof. Jürgen Willer, sowie Ursula Stenzel vom österreichischen Blue Shield-Nationalkomitee unterzeichnet. Die Veranstaltung an der Donau-Universität Krems fand im Rahmen der General Assembly 2012 statt, zu der sich vom 25. bis 27. April VertreterInnen von Blue Shield aus aller Welt in Wien versammeln. In Vertretung des Außenministers betonte Botschafter Dr. Martin Eichtinger die Bedeutung eines Blue Shield-Lehrstuhls für die Beziehungen Österreichs zur UNESCO. Mit dem geplanten Lehrstuhl an der Donau-Universität Krems, an dem sich das Land Niederösterreich sowie andere Partner finanziell beteiligen wollen, soll ein interdisziplinärer Forschungsschwerpunkt zu Themen des Schutzes des Weltkulturerbes im Kriegsfall und bei Naturkatastrophen geschaffen werden, außerdem ist die Entwicklung von fachspezifischen postgradualen Studienprogrammen vorgesehen. Diese Lehrgänge sollen internationale, nationale und regionale Aspekte des kulturellen Erbes zum Gegenstand machen. Rektor Jürgen Willer betonte die Bedeutung des Weltkulturerbeschutzes für die Donau-Universität Krems. Er sei überzeugt, dass sich die mit einem Blue ShieldLehrstuhl verbundenen Aufgaben sehr gut in die Forschungsschwerpunkte der Donau-Universität einfügen. Mit ihrem in Österreich einzigen Lehrstuhl für Bildwissenschaften und dem gleichnamigen Zentrum auf Stift Göttweig habe sich die DonauUniversität Krems bereits heute einem speziellen Aspekt des Schutzes des kulturellen Erbes verschrieben: Der Digitalisierung der rund 30.000 Blätter umfassenden druckgraphischen Sammlung des Stiftes Göttweig, so Willer weiter. Botschafter Martin Eichtinger verband in Vertretung von Außenminister Dr. Michael Spindelegger mit einem Blue Shield-Lehrstuhl die Hoffnung einer Vertiefung der Beziehungen zwischen Österreich und der UNESCO beim Schutz des Kulturerbes. „Die Einrichtung des Lehrstuhls wäre ein schönes Zeichen gerade in der Zeit von Österreich als Mitglied des Exekutivrates der UNESCO“, so Eichtinger. Dr. Friedrich Schipper, Generalsekretär des Österreichischen Blue ShieldNationalkomitees, sieht im Blue Shield-Lehrstuhl die Chance, die Agenden des Kulturgüterschutzes im akademischen Bereich an einer Universität zu verankern. Gerade die Universität, so Schipper weiter, sei geeignet, die vielen Monologe zum Kulturgüterschutz – vom Militär, über NGOs bis hin zu Juristen – in systematischer, akademisch reflektierter Weise zusammenzuführen. „Aus der Vielzahl der Stimmen kann damit ein Chor entstehen. Nur so kann man das wichtige Anliegen weiter vorantreiben.“ Die Absichtserklärung wurde in weiterer Anwesenheit von Brigadier Mag. Rudolf Striedinger, Militärkommandant von Niederösterreich sowie Dr. Joachim Rössl, Leiter der Gruppe Kultur, Wissenschaft und Unterricht in der Niederösterreichischen Landesregierung unterzeichnet. Dr. Jan Hladik, Leiter der „Cultural Heritage Protection Treaties Section of the Division for Cultural Expressions and Heritage der UNESCO in Paris, beleuchtete in seiner Rede die vielseitige Arbeit der UN-Organisation in der Umsetzung der Haager Konvention sowie ihrer Protokolle und gab Einblick in die Anstrengungen zum Schutz des Kulturerbes am Beispiel aktueller weltweiter militärischer Konflikte. Im Anschluss an die Unterzeichnung wurde die Blue Shield-Generalversammlung durch Karl Habsburg-Lothringen, Vorsitzender der Association of National Commitees of the Blue Shield, eröffnet. Das International Committee of the Blue Shield (ICBS) wurde 1996 in enger Kooperation mit der Kulturorganisation der Vereinten Nationen (UNESCO) mit der Absicht gegründet, das Weltkulturerbe vor Angriffen und Zerstörung durch Krieg und Naturkatastrophen zu schützen. Der Name „Blue Shield“ ist von den blauen Kennzeichnungsschildern abgeleitet, die durch die Haager Konvention von 1954 zum Schutz von Kulturgütern bei bewaffneten Konflikten eingeführt wurden. 26.04.2012, 4.274 Zeichen (inkl. Leerzeichen) Rückfragen Dr. Gerhard Gensch Pressesprecher Leiter der Stabsstelle für Kommunikation Tel. +43 (0)2732 893-2575 [email protected] www.donau-uni.ac.at