1 MALTA Informationen zu Geschichte und Sehenswürdigkeiten Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 2 Inhaltsverzeichnis Wussten Sie, dass… .................................................................................................. 3 Wussten Sie, dass… .................................................................................................. 3 Steckbrief Malta .......................................................................................................... 5 Fact Sheet Malta Stand 09.04. 2013 ................ 7 Geschichte des „Malteserordens“ ............................................................................... 9 Die große Belagerung von Malta (1565) – The Great Siege......................................12 Die zweite große Belagerung von Malta (1942).........................................................15 Valletta ......................................................................................................................17 Grandmaster’s Palace ...............................................................................................19 Auberge de Castille ...................................................................................................22 St. John’s Co-Cathedral ............................................................................................23 Die drei Städte ...........................................................................................................25 Senglea ................................................................................................... 25 Cospicua .................................................................................................. 25 Vittoriosa - ............................................................................................... 26 Hypogäum .................................................................................................................27 Mdina .........................................................................................................................28 Naxxar .......................................................................................................................29 Der Süden der Insel ...................................................................................................30 Blaue Grotte............................................................................................. 30 Filfla ......................................................................................................... 30 Dingli .........................................................................................................................32 Ħaġar Qim .................................................................................................................33 Siġġiewi und Limestone Heritage ..............................................................................34 St. Julian’s .................................................................................................................35 Żebbuġ ......................................................................................................................36 Gozo Steckbrief .........................................................................................................37 Gozo Sehenwürdigkeiten...........................................................................................38 Victoria ..................................................................................................... 39 Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 3 Wussten Sie, dass… Pastizzi Busch-Gorbachev Summit Joseph Calleja Tenor Cadillac Vintage Bus Popeye Village Filmstudio das hier herrschende Wahlsystem (single transferable vote) nur in Malta und in Tasmanien existiert? in Malta im Dez. 1989 der berühmte Busch – Gorbachev Gipfel stattfand, an dem das Ende des „Kalten Krieges“ besiegelt wurde? Malta die einzig semitische Sprache mit lateinischen Schriftzeichen ist? bis 1934 auf Malta Italienisch auch Gerichts-und Verwaltungssprache war? Malta einer der dichtest bevölkerten Staaten der Welt (mit 1.307 Menschen pro km²) ist? Malta flächenmäßig der kleinste EU-Staat ist? Malta geologisch zu Afrika gehört (alle maltesischen Inseln liegen bereits auf der afrikanischen Kontinentalplatte)? seit 1800 auf Malta keine Schneedecke mehr gelegen ist? jeder Hochschulstudent - abhängig vom Studium - pro Monat zwischen €83.86 und €146.77 Beihilfe erhält? die Frauenbeschäftigungsquote in Malta bei 38% liegt? die neolithischen Tempel in Malta die ältesten freistehenden Denkmäler der Welt sind? ein lebender maltesischer Falke die jährliche symbolische Miete war, für die Karl V die maltesischen Inseln den Malteserrittern überließ? sich Michelangelo M. „Caravaggio“ von 1606 bis 1607 in Malta aufhielt und das Kunstwerk „The Beheading of St. John“, das heute noch in der St. John’s Cathedral zu besichtigen ist, während seines Aufenthaltes in Malta gemalt wurde ? das Kathedralmuseum in Mdina Holzschnitte von Albrecht Dürer besitzt? es auf Malta insgesamt ca. 365 katholische Kirchen & Kapellen gibt? der weltbekannte Tenor, Joseph Calleja, in Malta geboren wurde und in Malta aufgewachsen ist? Malta eine der populärsten Film- und Fernsehkulissen der Welt ist und von der London Times scherzhaft als „Das mediterrane Mini-Hollywood“ betitelt wird? Beispiele für bekannte Filmproduktionen, die ganz oder teilweise in Malta gedreht wurden, sind: U-571, Monte Cristo, Troja, Alexander, Midnight Express, Gladiator, The Da Vinci Code – Sakrileg und München sowie prestigeträchtige Fernsehproduktionen wie BBCs Byron und Daniel Deronda. Die von Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 4 Robert Altmans Film Popeye – Der Seemann mit dem harten Schlag (1980) verwendete Fischerdorf-Kulisse ist heute eine Touristenattraktion, obwohl der Film damals ein Flop war. die Vogeljagd auf Malta ein traditioneller Volkssport ist? Mit rund 18.000 offiziellen Jagdlizenzen hat Malta die höchste Jägerdichte in Europa. von 1883 bis 1931 die Bahnstrecke Valletta–Mdina in Betrieb war? von 1905 bis 1929 ab der Porta Reale eine elektrische Überlandstraßenbahn verkehrte? der öffentliche Nahverkehr 1905 eingeführt wurde? Vor der Einführung der neuen Busse (2011) gab es Linienbusse, die teilweise noch aus der Kolonialzeit stammten und im Eigentum des jeweiligen Busfahrers standen. es in Malta 311.947 registrierte Autos auf eine Bevölkerung von 417.000 Einwohnern gibt? die typischen Essensspezialitäten Pastizzi und Qassatat sind? Teigtaschen, die mit Ricotta, Thunfisch, Fleisch, Spinat oder Erbsen gefüllt sind; Kosten: 25 cent/Pastizzi. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 5 Steckbrief Malta Kurzer Überblick zur Geschichte Maltas: Jungsteinzeit zwischen 11.000 und 6.000 v. Chr. Kupferzeit zwischen 3.800 und 2.500 v. Chr. 800 – 217 v. Chr. 217 v. Chr. – 395 n. Chr. 395 – 870 n.Chr. 870 – 1090 1090 – 1525 1530 - 1798 1565 1798 - 1800 1800 - 1964 1940 - 1943 Seit 21.09.1964 Seit 13.12.1974 Seit 01.05.2004 Seit 21.12.2007 Seit 01.01.2008 Erste Besiedlung Maltas Kulturelle Blütezeit, Tempelanlagen, römische Gräber und Katakomben - Megalithkultur Herrschaft der Phönizier und Karthager Herrschaft der Römer, Malta war Teil von Sizilien Herrschaft der Germanen und Byzantiner Herrschaft der Araber Unter Einfluss europäischer Adelshäuser (Aragon, Kastillien, Normannen, Staufer, Anjou) Niederlassung des Malteserordens, Ordensstaat The Great Siege / die große türkische Belagerung Kampflose Besetzung durch Frankreich Britisches Protektorat Zweite große Belagerung Unabhängigkeit Maltas Parlamentarische Republik Mitglied der EU Mitglied im Schengenraum Mitglied der Währungsunion Der Name Malta geht auf die punische Bezeichnung für einen Zufluchtsort malet zurück, die Griechen nannten die Inseln Melite, die Römer Melita. Nennenswerte geschichtliche Schwerpunkte: Ordensstaat: Dem Großmeister Jean de la Valette - eingesetzt 1557 - gelang es, mit Unterstützung aus Spanien und Sizilien, im Jahre 1565 während der ersten großen maltesischen Belagerung, „The Great Siege“ genannt, die zahlenmäßig weit überlegenen Heere der Osmanen nach mehr als drei Monaten zu vertreiben und ihnen schwere Verluste zuzufügen. Diese Niederlage gilt bis heute als größter militärischer Erfolg Maltas. Auf der Grundlage der nun steten finanziellen Unterstützung seitens des europäischen Adels, legte de la Valette am 28. März 1566, also nur wenige Monate nach dem Ende der Belagerung, unterhalb des Forts St. Elmo den Grundstein für ein von ihm lange verfolgtes Projekt: eine neue Hauptstadt. Valletta Die Zweite große Belagerung Maltas fand während des Zweiten Weltkrieges statt. Eigentlich handelte es sich weniger um eine Belagerung, als um eine Seeblockade mit permanenten Luftangriffen der italienischen und später auch der deutschen Luftwaffe (Achsenmächte). Im Laufe von etwa 3.000 Angriffen gegen die Insel fielen ungefähr 14.000 Tonnen Bomben und zerstörten unter anderem fast 35.000 Häuser; auf die Fläche Maltas bezogen, fielen hier die meisten Bomben pro Quadratmeter dieses Krieges. Mehr als 1.000 Einwohner kamen ums Leben. In Anerkennung des Mutes und der Tapferkeit während der Angriffe verlieh der britische König Georg VI. der maltesischen Bevölkerung am 15. April 1942 das Georgs-Kreuz, welches seitdem die maltesische Flagge ziert (siehe oben links). Kurze geografische und geologische Informationen zu Malta, Gozo und Comino: Malta: Gesamtfläche 316 km², das heißt ca. doppelt so groß wie das Fürstentum Liechtenstein. Malta Fläche 246 km², Länge 28 km, Breite max. 14,5 km, Küstenlänge 137 km, Comino Fläche 3 km², Länge 1,7 km, Breite 2,4 km, Küstenlänge 8,5 km, Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 6 Einwohner: ca 383.000 Bewohner Einwohner: 4 Bewohner Gozo Fläche 67 km², Länge 14,3 km Breite 7,25 km, Küstenlänge 43 km, Einwohner: ca. 31.000 Bewohner Inseln Cominotto, Filfla, St. Paul’s und Fungus Rock, unbewohnt Archipel: 81 km südlich der Küste Siziliens, 350 km nördlich der libyschen Hafenstadt Al Khums, 150 km nordöstlich von Lampedusa. Breitengrad: Malta ist neben Zypern das einzige Land der EU, das zur Gänze südlich des 37° Breitengrades liegt. Bevölkerung: Einwohnerzahl insgesamt 417.000, Bevölkerungsdichte von 1.307 Personen pro km², fünfthöchste Bevölkerungsdichte unter den Staaten der Welt. 4% der Bevölkerung sind nicht maltesischer Nationalität. 92% der Menschen leben in Städten. Geografische Zugehörigkeit: südliches Mittelmeer – Trennung zwischen westlichem und östlichem Mittelmeer. Afrika (maltesischen Inseln liegen auf der afrikanischen Kontinentalplatte). Teil einer tertiären Landbrücke zwischen Afrika und Europa. Kalkstein, Globigerinenkalk, der seit dem Neolithikum als Baumaterial dient. subtropisches Mittelmeerklima, mild in den Wintermonaten mit Temperaturen selten unter 6 °C aber weit über 30°C in den Sommermonaten (Juni bis September). Gemäß VN Studien ist Malta das wasserärmste Land der Erde. Es gibt keine permanenten Flüsse. Trinkwasserbedarf ca. 21.000.000 Kubikmeter, Regenfälle gehen ungenützt ins Meer, Verlust von ca. jährlich 5 -10 %, 75- 80% verdunsten, nur 15 -20 % füllen die unterirdischen Wasserreservoirs. Südwesten und Norden Felsformationen, Dingli Cliffs bis 253 Meter ansteigender Höhenzug aus Kalkfels. Ost und Nordostseite flache Strände. 800 einheimische Pflanzenarten (15 Orchideenarten, Olivenbäume, Vielblütige Heide; Cheirolophus crassifolius aus der Familie der Korbblüter - Nationalplfanze seit 1971). Erste Schutzgebiete für bedrohte Plfanzen wurden seit dem EU-Beitritt eingerichtet. artenarm, Nationalvogel Blaumerle, Igel, Wiesel, Eidechsen, Geckos, Schwalben, Drosseln…einige Greifvogelarten. 95% römisch-Katholisch, 2% Muslime (u.a. Libyer), 3% varié, es gibt ca. 365 katholische Kirchen & Kapellen auf Malta. Im Referendum vom 29. Mai 2011 trennt sich Malta vom Scheidungsverbot. 53% der Bevölkerung sprachen sich für das Scheidungsrecht aus; rechtskräftig seit 1. Oktober 2011, 294 Scheidungsanträge wurden bereits bis Ende Januar 2012 eingereicht und 73 Scheidungsanträge wurden davon bereits bewilligt. Maltesisch (seit 1964, erste Landesprache) Englisch zweite Landessprache, Maltesisch ist ein semitischer Dialekt mit ca. 80% Arabisch und 20% italienischem, englischem, französischem und spanischem Wortschatz. Einzig semitische Sprachregion mit lateinischen Schriftzeichen. Italienisch-Kenntnisse weit verbreitet. Bis 1934 war Italienisch auf Malta auch Gerichts-und Verwaltungssprache. Das Mediennetz orientiert sich stark an dem Vorbild der ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien. The Times of Malta (Herausgeber: Allied Newspaper Ltd - Malta - seit 1935) - 27% Marktanteil-, Sonntagsausgabe The Sunday Times - 51,6% Marktanteil. Zweitwichtigstes Blatt: The Malta Independent. Geologische Zugehörigkeit: Natürliche Ressourcen: Klima: Wasserarmut: Natur: Flora: Fauna: Religion: Scheidungsrecht: Landessprachen: Medien: Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 7 Fact Sheet Malta Name: Fläche: Einwohnerzahl: Nachbarn: Hauptstadt: Admin. Einteilung: Sprachen: Währung: Religion: Nationalfeiertage (5): Bevölkerung: Staatsoberhaupt: Regierungschef: Außenminister: Staatsform: Wichtigste Parteien: Letzte Wahl / Regierung: Stand 09.04. 2013 Republik Malta („Repubblika ta’Malta“) 316 km2 414.000 Mittelmeerstaaten Valletta; 6.300 Einwohner 68 Gemeinden maltesisch und englisch 1 Euro/100 Cents (Beitritt Maltas zur Währungsunion am 1.1.2008) 95 % Katholiken 31. März „Freedom Day“ 7. Juni „Sette Giugno“ 8. September „Our Lady of Victory“ 21. September „Independence Day“ 13. Dezember „Republic Day“ Malteser Präsident Dr. George Abela (seit 4.4.2009) PM Dr. Joseph Muscat (09.3.2013) George W. Vella (seit 11.03.2013) Unabhängigkeit von Großbritannien 1964; Republik im Commonwealth seit 13.12.1974; Beitritt zur EU am 1.5.2004; Einkammernparlament (dzt. 69 Mitglieder; + „Speaker of the House“: Anglu Farrugia), Legislaturperiode: 5 Jahre; Präsident wird vom Parlament durch einfache Parlamentsmehrheit bestellt; Funktionsperiode: 5 Jahre Malta Labour Party („Partit Laburista“); Nationalist Party („Partit Nazzjonalista“); 9.3.2013: Labour Party: 40 Sitze; Nationalist Party: 30 Sitze. Wirtschaftskennzahlen (Quelle: WKO) Bedeutendste Wirtschaftssektoren: Tourismus (25% des BIP), Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (15% Einzelhandel (ca. 22%) WirtschaftsWachstum (BIP real): 2014: +2,1% (Prognose - Eurostat) 2013: +1,6% (Prognose - Eurostat); 2012: +1,0% (Prognose - Eurostat); 2011: +1,6%; 2010: +2,7% des BIP), Groß- Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 und 8 BIP/Kopf in €: 2012: 14.204 (vorl. Wert) 2011: 13.967 (vorl.Wert); 2010: 13.451 Private Konsumausgaben in % des BIP: 2014: 58,9% (Prognose - Eurostat); 2013: 59,5% (Prognose - Eurostat); 2012: 60,3% (Prognose - Eurostat); 2011: 61,6%; 2010: 61,1% Inflation: 2012: 3,2% (Eurostat – 12 Monatsdurchschnitt); 2011: 2,5% (vorl. Wert); 2010: 2,0% Arbeitslosigkeit: 2013: Stand Februar: 6,6% (Eurostat); 2012: 6,6%; 2011: 6,6%; 2010: 6,8% Staatsverschuldung (in % des BIP): 2012: 70% 2011: 70,9%; 2010: 68,3% Budgetdefizit 2013: -3,0 / -3,5 % (Prognose) 2012: -2,7%; 2011: -2,7%; 2010: -3,6% Warenexporte: in € Exportgüter: 2012: € 4.208,7 Mio. (vorl. Wert); 2011: € 3.818,9 Mio. (vorl. Wert); 2010: € 2.806 Mio. Elektrotechnische Waren (insbesondere Halbleiter, pharmazeutische Produkte (Generika), Brillenfassungen und Bekleidung, Spielzeug Exportpartner: EU: Deutschland, Frankreich und Italien; Asien Warenimporte: in € Importgüter: 2012: € 6.123,8 Mio. (vorl. Wert); 2011: € 5.334,4 Mio. (vorl. Wert); 2010: € 4.327 Mio. Elektrotechnische Waren, Maschinen – und Transportausrüstungen, chemische Erzeugnisse, Energieträger und Erdöl EU: Italien, Frankreich, Großbritannien und Deutschland Importpartner: Exporte nach Österreich: in € Bedeutendste Exportprodukte: Import aus Österreich: in € Bedeutendste Importprodukte: 2012: € 10,1 Mio. (vorl. Wert); Veränderung: -8,1% 2011: € 11,0 Mio.; 2010: € 10,0 Mio. ; 2009: € 10,4 Mio. Elektrotechnische Waren, Pharmazeutika und Spielzeug 2012: € 34,3 Mio. (vorl. Wert); Veränderung +9,1% 2011: € 31,5 Mio.; 2010: € 32,9 Mio. ; 2009: € 30,6 Mio. Elektrotechnische Waren, Maschinen und Anlagen, Holz, Getränke und Molkereierzeugnisse Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 9 Geschichte des „Malteserordens“ Flagge des Johanniterordens Bruder Gerhard vom Hospital zu Jerusalem Konvent des Johanniterordens Galeere des Ordens - Holzmodell Der Souveräne Ritter- und Hospitalorden vom Hl. Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta, kurz Malteserorden entstand nach der Eroberung Jerusalems durch das Heer des Ersten Kreuzzuges im Jahre 1099. Die Ritter dieses Ordens wurden auch als Johanniter oder Hospitaliter bezeichnet. Nach dem Untergang der Kreuzfahrerstaaten und der ab 1306 erfolgten Übersiedlung des Ordens nach Rhodos, der 1530 eine weitere nach Malta folgte, bürgerten sich für die Ordensritter auch die Bezeichnungen Rhodesier und Malteser ein. Pilgerspital in Jerusalem Der Orden ging aus einem 1048 erstmals erwähnten Pilgerspital, dem Muristan hervor, das von Kaufleuten aus Amalfi bereits lange vor dem ersten Kreuzzug gestiftet worden war. Dieses war Johannes dem Täufer geweiht, wovon sich der Name Johanniter ableitet. Pilger stellten einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar, weshalb Schutz und Pflege derselben mittelbar allen Anrainern des Mittelmeerraumes zugutekam. Die Versorgung der Kranken wurde durch Ordensbrüder übernommen. Nach der Eroberung von Jerusalem im Jahr 1099 durch die Kreuzfahrer unter Gottfried von Bouillon gewann die Spitalsbruderschaft erheblichen Zulauf. Unter Raimund von Puy (1120–1160), der dem Ordensgründer Bruder Gerhard Tonque nachfolgte, vollzog sich 1120–1140 der Wandel von der Spitalbruderschaft zum geistlichen Ritterorden. Aufbau des Ritterordens Der Orden bestand damals aus (adligen) Rittern, den Kirchendienst übernahmen Priester, mit der Krankenpflege waren auch nichtadelige Laienbrüder betraut. Raimund selbst nannte sich noch Meister, der Titel Großmeister wurde erst 1267 von Papst Clemens IV. für Hugo von Revel bewilligt. Zunächst trugen die Johanniter eine einfache schwarze Mönchskutte. Ab dem 13. Jahrhundert trugen sie einen schwarzen Übermantel mit einem weißen Kreuz darauf, das in acht Spitzen endete. Erstes Ziel: kranken Mitmenschen zu dienen. Zweiter Auftrag des Ordens: die Bekämpfung des Unglaubens und der Schutz der Pilger. Ab Mitte des 13. Jahrhunderts wurde es üblich, dass die Ordenskämpfer in Kriegszeiten einen roten Mantel mit weißem Kreuz trugen. Die Johanniter trugen in ihren Siegeln zu dieser Zeit ein einfaches Kreuz in der Form des „Jerusalemer Kreuzes“, späterhin ein einfaches weißes Kreuz. In der Zeit von Rhodos wandelte sich diese Kreuzesform zu einem Kreuz mit eingekerbten Spitzen. Die aktuelle Form, die als Malteserkreuz bekannt ist, wurde tatsächlich erst in der Malteser Zeit zum typischen Emblem des Ritterordens. Seit 1262 war in den Statuten des Ordens festgelegt, dass nur Adelige als Ritter dienen durften, jedoch erst ab 1555 wurde Abkömmlingen von Familien islamischen oder mosaischen Glaubens die Mitgliedschaft versagt. Organisation Acht „Langues“ (Zungen): Provence, Auvergne, Französische Zunge, Aragon, Kastilien, Italienische Zunge, Englische Zunge, Deutsche Zunge Internationalisierung Die Krankenversorgung verschaffte der Hospitalbruderschaft große Bekanntheit Bereits am 15. Februar 1113 erließ Papst Paschalis II. das Privileg Pia postulatio voluntatis, in dem der Orden von der Pflicht der Zehntabgabe entbunden und unter päpstlichen Schutz gestellt wurde. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 10 Stiftungen vieler Adeliger aus allen Teilen Europas mehrten das Vermögen und wurden auch zur Einrichtung von Stationen und kleineren Hospitälern auf den Pilgerwegen verwendet. Kaiser Friedrich I. „Barbarossa“ bestätigte 1156 dem Orden alle Besitzungen im Heiligen Römischen Reich. 1185 stellte er den Orden unter seinen Schutz und erließ ihm die Zahlung sämtlicher Steuern. 1206 wurden als nationale Zusammenschlüsse von Rittern sogenannte „Zungen“ gebildet. Akkon Fall der Festung Akkons am 28. Mai 1291 Endgültigen Verlust des Heiligen Landes für die Kreuzfahrer Limassol auf Zypern neuer Hauptsitz des Johanniterordens Fulko von Villaret 1306: Eroberung von Rhodos Aufhebung des Templerordens Mit Aufhebung des Templerordens (1312) verfügte der Papst Clemens V. mit der Päpstlichen Bulle „Ad providam“ am 2. Mai 1312 die Übertragung des Besitzes der Templer auf die Johanniter. Dieses bescherte den Johannitern zwar zusätzliche Besitzungen in Europa, aber auch entsprechende Auseinandersetzungen mit lokalen Rivalen um diese Güter. Rhodos Über 200 Jahre herrschten die Johanniter über die Insel. Rhodos wurde stark befestigt und ein mächtiger Großmeisterpalast errichtet An Stelle der Wiedereroberung Jerusalems trat die Verteidigung des Mittelmeers gegen islamische Truppen als Aufgabe des Ordens. Die Ordensritter mussten erst am 22. Dezember 1522, nach sechsmonatiger Verteidigung gegen die Truppen Sultans Süleyman des Prächtigen kapitulieren. Die überlebenden Ritter und ihr Großmeister Philippe de Villiers de l’Isle-Adam erhielten nach dieser Belagerung freien Abzug. Malta Nach dem Verlust von Rhodos war der Orden zunächst ohne eigenen zentralen Sitz und ohne Basis für seine eigentlich im Heiligen Land liegende Hauptaufgabe. 1530 übergab Kaiser Karl V. die Inseln Malta und Gozo sowie das 1509 von Spanien eroberte Tripolis den Rittern als Lehen. In der Folgezeit bürgerte sich die Bezeichnung Malteserorden ein. Die Insel Malta war unterentwickelt und militärisch schlecht gesichert. Von Malta aus boten sich den Rittern aber Seeoperationen an. Die Malteserritter bauten eine Flotte von Kriegsgaleeren auf, mit der sie erfolgreich die Schifffahrt der muslimischen Staaten am Mittelmeer plünderten. Damit trugen sie wesentlich zur Finanzierung des Ausbaus der Anlagen auf Malta bei, allerdings zogen sie auch die Aufmerksamkeit der Heimgesuchten auf sich. 1551 ging Tripolis an den türkischen Korsaren Turgut Reis verloren und 1565 wurde auch Malta von den Osmanen angegriffen. Die Johanniter konnten sich in der für beide Seiten äußerst verlustreichen Belagerung knapp behaupten. Die „Umzüge“ sowie die Verteidigung seiner Besitzungen im Mittelmeerraum wie auch der Schutz der christlichen Handelsschiffe durch die Flotte der Malteser zehrten wiederum stark am Vermögen des Ordens. Zu dieser Zeit wurde der Orden auch durch die Vorgänge im Zuge der Reformation sowohl materiell als auch personell geschwächt. Die englische Zunge hörte mit der Abspaltung der Anglikanischen Kirche 1534 fast auf zu existieren und auch die deutsche Zunge wurde deutlich geschwächt. Vertreibung von Malta und Umzug nach Rom Von Napoleon wurde der Orden am 12. Juni 1798 aus Malta vertrieben. Um ein Blutbad zu vermeiden (die Malteserritter durften nach ihren eigenen Regeln gegen andere Christen das „Schwert nicht erheben“) und da der Großteil der Ordensritter selbst Franzosen waren, übergab der damalige Großmeister Ferdinand von Hompesch zu Bolheim die Insel ohne Gegenwehr an Napoleon und legte wenig später sein Amt nieder. Die französischen Truppen plünderten die Kirchen und Klöster. Die Malteserritter verließen die Insel und emigrierten größtenteils nach Russland, wo sie am 16. Dezember 1798 Zar Paul I., der ihnen große Ländereien überließ, zum neuen Großmeister wählten. Mit seinem Tod im Frühjahr 1801 übertrug der Orden das Recht zur Ernennung des Großmeisters auf den Papst. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 11 Die am 27. März 1802 im Frieden von Amiens von England zugesicherte Rückgabe von Malta an den Orden wurde nicht eingehalten. In großen Teilen Deutschlands, Spaniens, Italiens und Russlands wurde in den Jahren 1805 bis 1811 der gesamte Ordensbesitz eingezogen. Der Wiener Kongress bestätigte 1815 den Verbleib Maltas bei England. Der Vertrag von Verona von 1822 sichert den Fortbestand des Ordens als souveräner Staat. 1826 verlegte der Orden seinen Sitz nach Ferrara und 1834 schließlich nach Rom. Auf Drängen des österreichischen Kaisers Ferdinand I. wurden dem Malteserorden mehrere seiner Besitzungen in Italien zurückgegeben und 1839/41 die Großpriorate LombardoVenetien und Sizilien wiederhergestellt. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 12 Die große Belagerung von Malta (1565) – The Great Siege Siege of Malta de la Vallette Jean Parisot (1600) Kleiner Johanniter Schebecke Die Belagerung Maltas durch ein osmanisches Heer begann mit der ersten Sichtung der türkischen Flotte vor der Küste Maltas am 18. Mai 1565, wobei die Ausschiffung der Truppen erst am 19. Mai begann, während die eigentliche Belagerung der Mauern von Malta sogar erst am 24. Mai erfolgte. Die Invasion dauerte bis zum Abzug der Truppen am 8. September (Mariä Geburt) 1565. Die vom Malteserorden verteidigte Insel konnte sich dabei gegen die Invasoren behaupten. Hintergrund 1523: 1529: 1530: 1551: 1558: nach Vertreibung aus Rhodos durch Süleymans Heer, ließ sich der Johanniterorden in Kreta und an mehreren Orten in Italien nieder. Sultan Süleyman der Prächtige eroberte Ungarn und drang bis vor die Tore Wiens vor; Eroberung des gesamten östlichen Mittelmeerraumes. Kaiser Karl V übertrug Malta, Gozo und Tripolis an den Johanniterorden. Die Osmanen eroberten Tripolis. Beschleunigung der Befestigung des maltesischen Hafens. Ausgangslage 18. Mai 1565: Erste Sichtung der osmanischen Flotte vor Malta (mehr als 200 Kriegs-und Transportschiffe, ein Heer von ca. 40.000 Mann). Der Malteserorden konnte neben 750 Rittern etwa 8000 maltesische Kämpfer sowie ca. 600 spanische Söldner aufbieten. Nachdem die türkische Flotte am 18. Mai vor Malta erschienen war, setzten die Schiffe die von ihnen beförderten Truppen am nächsten und übernächsten Tag in der Bucht von Marsaxlokk (auch Marsa Scirocco genannt) im Südosten der Insel ab. Die Türken schafften ihre Geschütze und Truppen nach Norden und schlugen ihr Lager im Tiefland der Marsa auf. Die Brunnen dieser Gegend waren zuvor auf Geheiß La Valettes verunreinigt worden, was dazu führte, dass die Türken während der ganzen Belagerung verstärkt an Krankheiten wie der Ruhr litten. Verlauf Kampf um das Fort St. Elmo 24. Mai 1565: begannen die Invasoren von der Höhe des Monte Sciberras (heute liegt dort Valletta) aus mit dem Beschuss von St. Elmo. Es gingen täglich 6000 bis 7000 Geschosse auf das Fort nieder. 23. Juni 1565: erfolgte der letzte Großangriff auf St. Elmo, der nach äußerst verlustreichen Kämpfen zur Eroberung führte. Von den ursprünglich 1500 Verteidigern des Forts überlebten nur neun Ordensritter die Erstürmung, während die Osmanen etwa 8000 Soldaten bei den Kämpfen verloren. Mustafa Pascha ließ die neun überlebenden Verteidiger enthaupten, ihre Leichen kreuzigen und sie über das Wasser in Richtung auf Birgu und Senglea treiben. Im Gegenzug ordnete La Valette die Tötung türkischer Gefangener an, ließ deren Köpfe in die Kanonen laden und auf den Gegner abfeuern. Kampf um Senglea und Birgu Nach der Eroberung St. Elmos gingen die Osmanen dazu über, im Verlauf mehrerer Tage ihre Geschütze auf das Fort St. Angelo am nördlichen Ende von Birgu auszurichten (heute heißt der Ort im Gedenken an den Sieg der Ritter Vittoriosa, allerdings wird der Name praktisch nicht verwendet). Es folgte schweres Geschützfeuer auf die Stellungen der Malteser. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 13 15. Juli 1565: gingen die osmanischen Truppen zum Sturmangriff auf die St.-Michaels-Bastion auf Senglea über. Obwohl auf der Festung ein Pulvermagazin explodierte, gelang es, die Angreifer zurückzuschlagen und ihnen wieder hohe Verluste zuzufügen. Valette hatte sich zum Schluss auf die Verteidigung Birgus konzentriert, wo er die maltesischen Truppen zusammengezogen und die Brücke zum Fort St. Angelo gesprengt hatte. „Es gibt kein Zurück, nur Sieg oder Tod!“ soll er gesagt haben. Unterdessen hatten die türkischen Befehlshaber einige ihrer Schiffe über Land vom Marsamuscetto aus über die Basis der Sciberras-Halbinsel in den „Großen Hafen“ geschafft. Damit unternahmen sie noch am gleichen Tag einen auch von Janitscharen durchgeführten Seeangriff auf Senglea, der jedoch am Geschützfeuer einer bis dahin unentdeckten Batterie unter St. Angelo scheiterte. 2. - 7. August: versuchten die Belagerer, die Festungen der Malteser mit einer massiven Kanonade sturmreif zu schießen. Nach Beendigung des Geschützfeuers starteten sie einen weiteren Großangriff, der sich nun gegen die Kastilische Bastion auf Birgu richtete. Nach Anfangserfolgen wurde dieser Angriff von den Verteidigern zusammengeschossen. Erfolgreicher für die Osmanen war am selben Tag ein Angriff auf die St.-Michaels-Bastion, die von ihnen zeitweise eingenommen wurde. Als die Mauer bei der St.-Michaels-Bastion einstürzte und Angreifer in Scharen eindrangen, soll der damals schon über 70-jährige Valette persönlich den Gegenangriff geführt haben. Die Ritter und Verbündeten des Ordens waren durch diese Tat so motiviert und die angreifenden Türken gleichermaßen geschockt und entmutigt, dass der Angriff erfolgreich abgewehrt und die Bresche wieder geschlossen werden konnte. Noch heute kann man die St.-Michaels-Bastion (Senglea) besichtigen. Während der Großoffensiven gegen die Festungen der Malteser drang die im Inland Maltas postierte Kavallerie des Ordens in das osmanische Feldlager ein, tötete zahlreiche kranke und verwundete Türken und steckte das Lager in Brand. Mustafa Pascha befürchtete, es mit einer Entsatztruppe zu tun zu haben, woraufhin er den bereits trotz heftiger Gegenwehr seitens der Malteser erfolgreichen Angriff abbrechen ließ, um nicht zwischen die vermeintlich anrückende Entsatzarmee und die Festungen zu geraten. Angriff auf Mdina Da die Ordensritter alle kampffähigen Männer aus dem Inland in den drei Festungen zusammengezogen hatten, war das Hinterland mit der Hauptstadt Mdina ungeschützt und verwundbar. Das wusste auch Mustafa Pascha. Er befahl einem General, mit einer kleinen Truppe von 1800 Soldaten das Hinterland einzunehmen. Wie erwartet zogen die Osmanen durch die Dörfer, ohne auf Widerstand zu stoßen. Der Kommandant von Mdina, Don Mesquita, erfuhr jedoch rechtzeitig vom Anmarsch der Truppe. Für eine wirkungsvolle Verteidigung lagerten viel zu wenig Pulver und Kanonenkugeln in der Stadt. Also entschloss er sich, eine Täuschung zu versuchen, und kleidete alle in der Stadt verbliebenen Bauern und Frauen in Uniformen. Dann ließ er sie, mit allen zur Verfügung stehenden Waffen und Geschützen ausgerüstet, an den Wällen Aufstellung nehmen. Als die Türken angreifen wollten, sahen sie sich derart vielen Verteidigern gegenüber und wurden mit einem kurzen, aber so gewaltigen Abwehrfeuer empfangen, dass sie Mdina für einen viel stärkeren Gegner als erwartet hielten und wieder abzogen. Dieser Schachzug des Stadtkommandanten von Mdina ging als „Der große Bluff“ in die Geschichtsannalen der Insel ein. Das Ende der Belagerung 21. August: die Belagerer nahmen einen weiteren Sturmangriff auf Birgu und Senglea vor, der ebenfalls keinen Erfolg hatte. Noch im selben Monat erfuhren die Osmanen, dass ein für sie wichtiges Versorgungsschiff auf dem Weg nach Malta entführt worden war. Schlechte Versorgung und Krankheiten dezimierten das osmanische Heer erheblich. Anfang September schickte Sizilien das lang erwartete Hilfsheer, das sogenannte Gran Soccorso, das allerdings nur aus etwa 8000 Mann bestand. Mustafa Pascha, der über die geringe Größe des Hilfsheers nicht informiert war und dessen eigene Truppen durch Seuchen bereits sehr geschwächt waren, befahl den Abbruch der Belagerung und den Abzug von der Insel. Als er jedoch bemerkte, wie relativ klein das Hilfsheer war, ließ er einen Teil seiner Truppen wieder ausschiffen, und es kam zu schweren Kämpfen, bei denen aber die Männer aus Sizilien die Oberhand behielten und den Türken nochmals schwere Verluste bescherten. Diese flohen daraufhin unter Zurücklassung allen schweren Gerätes. 8. September: die verbliebenen Teile des osmanischen Heeres schifften sich ein und segelten davon 12. September: verließ das letzte Schiff der Osmanen Malta. Als dieses zurück an den Bosporus gelangte, verzieh Süleyman I. seinen Heerführern Piali und Mustafa und beschloss, im folgenden Jahr die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Bevor es dazu kam, verstarb er allerdings am 6. September 1566. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 14 Resultat Die Belagerung Maltas war für die Osmanen äußerst verlustreich. Von den circa 40.000 beteiligten osmanischen Soldaten wurden 24.000 getötet, 10.000 verwundet oder durch Krankheiten geschwächt und etwa 1000 von den Maltesern gefangengenommen. Nach 1565 unternahmen die Osmanen keinen weiteren Versuch mehr, Malta zu erobern. Durch die Behauptung Maltas wurde die Position der Osmanen im westlichen Mittelmeer geschwächt, eine Entwicklung, die sich durch die Seeschlacht von Lepanto 1571 verschärfte. Auf maltesischer Seite starben von den 17.350 Mann (Ordenskämpfer und Hilfstruppen zusammengerechnet) etwa 10.300 Mann. 1300 Menschen wurden verwundet. Zuletzt war Malta nur noch von 600 Mann verteidigt worden. In den Jahren nach der osmanischen Belagerung bauten die Malteser die Befestigungsanlagen der Insel stark aus. Westlich des Forts St. Elmo auf dem Monte Sciberras wurde eine weitere Festungsstadt errichtet, die zu Ehren des siegreichen Großmeisters Valletta genannt wurde. Sie löste bald darauf Mdina als Hauptstadt ab. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts war Malta die am stärksten befestigte Insel des Mittelmeeres. Die Festungsanlagen sind bis heute fast vollständig erhalten und sind wohl mit die großartigsten und beeindruckendsten Festungsbauten der Welt. Allein die landeinwärts liegenden Bastionen von Valletta erheben sich teilweise fast 30 Meter über dem Festungsgraben, besonders eindrucksvoll zu erkennen, wenn man dies vom Haupthafen, also von Meeresspiegelniveau aus, in Augenschein nimmt. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 15 Die zweite große Belagerung von Malta (1942) Siege-Bell-Memorial in Valletta Ruinen auf Malta in Folge der Luftangriffe Flagge Maltas mit dem Georgskreuz Die Zweite große Belagerung Maltas fand während des Zweiten Weltkrieges statt. Eigentlich handelte es sich weniger um eine Belagerung, als um eine Seeblockade mit permanenten Luftangriffen der italienischen und später auch der deutschen Luftwaffe (Achsenmächte). Italien war am 10. Juni 1940 in den Zweiten Weltkrieg eingetreten; bereits am 11. Juni begann die Bombardierung der darauf nicht vorbereiteten Insel. Malta gehörte damit zum Kriegsschauplatz Mittelmeerraum. Strategische Lage Maltas Seit dem Jahr 1800 von den Briten besetzt; wenig später britische Kolonie Seeweg ins östliche Mittelmeer Kontrolle der Passage zwischen Sizilien und Nordafrika. Natürlichen Häfen Maltas: Grand Harbour und Marsamxett Harbour diente den Alliierten als Marine-Stützpunkt Anfang Verteidigung von nur 4000 Soldaten und 3 ältere Gloster Sea Gladiator Doppeldecker, von den Maltesern Faith, Hope und Charity genannt Anfang Juli 1941 Verstärkung durch Hawker Hurricanes verstärkt (261. Squadron der RAF) Weitere zwölf Hurricanes kamen mit der HMS Argus im August. Sie hielten die italienischen Bomber meist auf Distanz und in großer Höhe, so dass viele Bomben nur ungenau trafen Wichtigster Schlag gegen die italienische Flotte am 12. November 1940 mit dem Luftangriff auf Tarent Nach dem Sieg von Rommels Afrikakorps bei El Agheila im Januar 1942 ging der britische Luftstützpunkt in der libyschen Cyrenaica verloren und die Luftangriffe auf die Insel Malta verstärkten sich erneut. Etwa 3.000 Angriffe; 14.000 Tonnen Bomben Zerstörung unter anderem von fast 35.000 Häusern; auf die Fläche Maltas bezogen, fielen hier die meisten Bomben pro Quadratmeter dieses Krieges. Mehr als 1.000 Einwohner kamen ums Leben. In Anerkennung des Mutes und der Tapferkeit während der Angriffe verlieh der britische König Georg VI. der maltesischen Bevölkerung am 15. April 1942 das Georgs-Kreuz, welches seitdem die maltesische Flagge ziert. Kämpfe um den Nachschub für Malta 8. Juli 1940: Seeschlacht bei Punta Stilo endete unentschieden 28. März 1941: Schlacht bei Kap Matapan: schwere Verluste der italienischen Marine 22. März 1942: Zweites Seegefecht im Golf von Syrte: von 25.000 Tonnen Nachschub erreichten nur 5.000 Tonnen Malta Wende 1942 Nach sechs Monaten Blockade kam im August 1942 der erste größere Versorgungskonvoi nach Malta durch. Der „Santa Marija Konvoi“ (vor allem mit dem Tanker SS Ohio) erreichte nach schwersten Verlusten am Mariä Himmelfahrtstag die Inselgruppe, die kurz vor der Kapitulation stand, und brachte die Rettung. Von August bis Oktober gingen rund ein Drittel aller Transporte der Achsenmächte verloren. Der britische Sieg bei El Alamein (23. Oktober– 4. November, Ägypten) löste die Blockade. An die bei den Luftangriffen Gefallenen erinnert das Siege-Bell-Monument in Valletta, das im Inneren mit einer riesigen Glocke ausgestattet ist (Glocke der überstandenen Belagerung). Am 1. Juni 1943 Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 16 besuchte König Georg VI. die Insel. Nach der Eroberung Siziliens, 10. – 17. August 1943, war Malta nicht mehr an den Kämpfen beteiligt. Es wurde wieder zur Lazarett- und Hafeninsel. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 17 Valletta (6.300 Einwohner) Wappen Valletta um 1800 Blick vom Meer aus St. John’s Upper Barakka Gardens 1980: Eintragung als Gesamtmonument in die Liste des UNESCO-Welterbes flächenmäßig zwar die kleinste Hauptstadt eines EU-Staates, aber die dichtbesiedelste. Geografie Lage: Nordostküste der Insel; befindet sich auf der Landzunge Monte Sciberras, umgeben von den beiden größten Naturhäfen des Mittelmeeres, Grand Harbour und Marsamxett Harbour Herkunft des Namens Der offizielle Name, den der Malteserorden der Stadt einst gab, war Humilissima Civitas Vallettae (Die höchst bescheidene Stadt von Valletta) nach Jean Parisot de la Valette, dem damaligen Großmeister des Ordens. Im Maltesischen wird Valletta umgangssprachlich auch als Il-Belt (=die Stadt) bezeichnet. 28. März 1566: 18. März 1571: 1798: Zweiter Weltkrieg: Geschichte Aus strategischen Überlegungen erfolgte die Grundsteinlegung durch den Großmeister des Ordens, Jean de la Valette (gest. 1568) für eine neue Hauptstadt; Geometrische Anlage der Befestigungsmauern und des rechtwinkligen Straßennetzes: vom italienischen Architekten und Festungsbaumeister Francesco Laparelli entworfen; Fertigstellung durch maltesischen Assistenten Gerolamo Cassar; Nachfolger Pietro del Monte trieb Ausbau von Valletta weiter voran Verlegung des Ordenssitzes von Birgu/Vittoriosa nach Valletta Bis zur Kapitulation der Malteserritter unter ihrem Großmeister von Hompesch vor Napoleons Flotte im Jahr 1798, bei der kein Schuss abgegeben wurde, blieb Valletta uneingenommen und unzerstört. Weitläufige Zerstörungen durch deutsche und italienische Luftangriffe Wirtschaft Wichtigste Einnahmequelle: Tourismus; 70% der Erwerbstätigen sind dem Dienstleistungsbereich zuzuordnen Grand Harbour ist Maltas wichtigster und größter Hafen (Container- sowie sonstige Frachtschiffe; und heute auch vermehrt Kreuzfahrtschiffe) Demografie Die Bevölkerung von Valletta hat über die Jahre beständig abgenommen und heute leben um zwei Drittel weniger Menschen in der Stadt als zu den demografischen Hochzeiten. Dieser Prozess wurde durch den Zweiten Weltkrieg noch beschleunigt, als die Menschen in die umliegenden Vororte zogen, um dem Angriffsfokus auszuweichen. Doch auch heute, wo Valletta Maltas kommerzielles und administratives Zentrum ist, ist diese Entwicklung weiter zu beobachten. Dennoch ist Valletta mit 6.300 Einwohnern auf 0,55 km² eine der am dichtest bevölkerten Städte der Welt. Politik Bürgermeister Vallettas ist seit 2008 Alexiei Dingli; Mitglied der Nationalist Party. Wichtigste politische Einrichtungen des Landes in Valletta: Seit 1976 befindet sich der Plenarsaal des Parlamentes im ehemaligen Großmeisterpalast des Malteserordens. Im gleichen Gebäude befindet sich auch der Amtssitz des Präsidenten der Republik Malta. Gegenwart Im Oktober 2011 hat sich Valletta offiziell als EU-Kulturhauptstadt 2018 beworben. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 18 Sehenswürdigkeiten Großmeisterpalast Der Großmeisterpalast (Grand Master's Palace) ist das prunkvollste Gebäude Vallettas. Er wurde im Jahre 1571 nach Plänen von Gerolamo Cassar fertiggestellt und nimmt heute einen ganzen Straßenblock ein. Er liegt zentral am Republic- und Palace Square. St. John's Co-Kathedrale: erbaut von 1573 bis 1577; Architekt Gerolamo Cassar; von außen eher unscheinbar, wird die Kathedrale gemeinhin als einer der innen am schönsten ausgestalteten Kirchenbauten des Mittelmeerraumes angesehen. 1816 wurde sie von Papst Pius VII. neben der Kathedrale von Mdina zum Zweitsitz (Co-Kathedrale) des Erzbistums Malta ernannt; Hauptkirche des Ordens; zwölf Apsiden, davon acht Zungen des Malteserordens (siehe: Auberges); Boden: 375 Grabplatten aus Einlegearbeiten in verschiedenfarbigem Marmor eingelassen, unter denen Ordensritter bestattet wurden. Auch fast alle Großmeister (bis auf zwei) fanden hier ihre letzte Ruhe. Ihre Sarkophage zählen zu den „vollkommensten Kunstwerken des Hochbarock“. Die Mehrzahl befindet sich jedoch in der Krypta. In einer angeschlossenen Galerie ist neben anderen Gemälden „Die Enthauptung Johannes des Täufers“ von Michelangelo da Caravaggio zu besichtigen. Manoel Theatre: erste Aufführung 1732; vom Großmeister Antonio Manoel de Vilhena gebaut; drittälteste bespielte Theater der Welt und das älteste im Commonwealth. Es ist auf die klassischen darstellenden Künste spezialisiert, inszeniert aber auch Jazz, Folk und Rockkonzerte. Upper and Lower Barrakka Gardens: Barrakka Gardens befinden sich hoch über dem Grand Harbour. Während die Upper Barrakka Gardens eine normale Grünanlage darstellen, steht in den Lower Barrakka Gardens ein dem römischen Stil nachempfundener Marmortempel. Von den beiden Gartenanlagen genießt man einen wunderbaren Ausblick auf die „Three Cities“: Vittoriosa, Senglea und Cospicua. Fort St. Elmo: Dieses Fort an der Nordspitze Vallettas existierte schon vor der Gründung der Stadt und war ein bedeutender Schauplatz während der osmanischen Belagerung. Heute: National War Museum; von dort wurde der Angriff auf Malta abgewehrt. Die Auberges und weitere Paläste Der Souveräne Ritter- und Hospitalorden vom Hl. Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta, heute kurz als Malteserorden bezeichnet, gliederte sich früher in verschiedene Nationalitäten, so genannte Zungen (langues). Er ist noch heute eine römisch-katholische Ordensgemeinschaft. Jede einzelne dieser historischen Zungen besaß eine eigene Herberge, das heißt, einen eigenen Palast. Diese Auberges (frühere Wortbedeutung: Unterkunft mit Verpflegung) wurden allesamt in den 1570erJahren vom Hauptarchitekten des Ordens, Gerolamo Cassar, entworfen. Auswahl an Auberges: Auberge de Castille et Léon ist die am besten erhaltene Herberge. Die Fassade wurde im Jahre 1741 von Andrea Belli ergänzt. Das Gebäude dient heute als Sitz des Premierministers. Auberge de Provence: Diese Auberge beherbergt das National Museum of Archaeology. Hier werden all jene Gegenstände ausgestellt, die in den steinzeitlichen Tempeln des Landes geborgen worden sind. Zudem besitzt dieses Gebäude prachtvolle Wand- und Deckengemälde aus dem 18. Jahrhundert. Auberge d'Aragon dient heute als Sitz des Finanzministeriums Auberge d'Italie: dort befindet sich heute die Kulturabteilung des Büro des Premierministers Auberge d'Angleterre et Bavière: Auch sie dient heute als Justizbehörde Auberge d'Allemagne: Diese Auberge wurde im Jahre 1838 abgerissen. Auberge d'Auvergne und Auberge de France wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört Renzo Piano Projekt Am Stadteingang von Valletta befindet sich die Großbaustelle des Renzo Piano Projektes, das 2014 fertig sein soll: es werden ein neues Stadttor und Parlamentsgebäude errichtet und das alte Opernhaus, das im Krieg zerstört wurde, wird als Freilufttheater dienen. Museen Archäologische Nationalmuseum National Museum of Fine Arts (unter anderem mit Werken von Mattia Preti, Antoine Favray und Antonio Sciortino), Lascaris War Rooms: Bunker, von denen aus alliierte Kommandeure, wie Eisenhower oder Montgomery während der Zweiten großen Belagerung Maltas Operationen leiteten Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 19 Grandmaster’s Palace Innenhof Fassade Merchant Street Uhrturm Korridor Grand Council Chamber Der Großmeisterpalast wird von den Maltesern nur il-Palazz (deutsch: der Palast) genannt Im 16. Jahrhundert errichteter Palast in der maltesischen Hauptstadt Valletta Größter Profanbau der Stadt Amtssitz; teilweise öffentlich zugänglich; jedoch bei offiziellen Staatsempfängen für Besucher gesperrt Geschichte 1571 bis 1575: Bau eines neuen Haupthauses für den Großmeister Bautechnische Leitung: Architekt Gerolamo Cassar 1720er Jahren: Flure und Korridore vom italienischen Maler Nicolau Nasoni (* 1691; † 1773) 1575 bis 1798: Residenz von 21 Großmeistern des Malteserordens bis zur Okkupation durch Truppen Napoléon Bonapartes für 2 Jahre; französischen Soldaten plünderten und beschädigten den Großmeisterpalast. 1814: Kronkolonie Großbritanniens: Amtssitz der britischen Gouverneure Seit 1976 ist der Palast Amtssitz des Präsidenten der Republik Malta. 1980 Aufnahme des Großmeisterpalasts als Bestandteil des Gesamtensembles Valletta in die Kategorie Weltkulturerbe der UNESCO-Welterbeliste Der Großmeisterpalast besitzt einen rechteckigen Grundriss und ist 97 Meter lang und 83 Meter breit. Damit ist er das flächenmäßig größte Gebäude Vallettas. Er wurde aus heimischem Kalkstein errichtet. Grundriss des Piano Nobile 1 = Entrance Corridor 2 = Armoury Corridor 3 = Chamber of Representatives 4 = Tapestry Chamber 5 = State Dining Hall 6 = Throne Room 7 = Ambassador’s Room 8 = Pages Room 9 = Prince of Wales’ Corridor Prince-Alfred-Courtyard: Uhrturm 30x27 Meter, drei Zugänge; seit 1745 befindet sich eine Turmuhr auf einem der Gebäudeflügel, die Uhr besitzt vier rotierende Scheiben. Eine dient als Ziffernblatt für die Uhrzeit, die anderen zeigen den Tag, den Monat und die Mondphase an. Vier Bronzefiguren, die schwarzafrikanische Sklaven in osmanischen Uniformen darstellen, schlagen mit kleinen Hämmern zu jeder vollen Stunde. Neptune’s Courtyard Sein markantestes Merkmal ist eine auf einem Marmorsockel stehende nackte Bronzestatue des römischen Gottes der fließenden Gewässer und des Meeres Neptunus, dem er auch seinen Namen verdankt. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 20 Räumlichkeiten Piano Nobile Prunkvolle Räume; im Erdgeschoss befanden sich die Stallungen, die Quartiere der Bediensteten, sowie Geschäfte. Heutzutage sind im Erdgeschoss viele Büros und auch einige staatliche Ministerien untergebracht. Armoury Corridor Die Treppenstufen wurden aus Rücksicht auf die Ritter in schwerer Rüstung und ältere Großmeister sehr flach angelegt. Er wird beiderseits von in Reih und Glied stehenden Ritterrüstungen flankiert. Den marmornen Boden zieren verschiedene große Wappen, u.a. jenes des 44. Großmeisters Philippe de Villiers de l’Isle-Adam, das des berühmten 49. Großmeisters und maltesischen Nationalhelden Jean de la Valette sowie das aktuelle der Republik Malta. Die Wände und die Decken sind mit zahlreichen großflächigen Gemälden versehen. Palace Armoury Waffenkammer des Großmeisterpalastes, befand sich ursprünglich ab 1604 im ersten Stock in den Räumen des heutigen Parlaments. 1976 erfolgte der Umzug in zwei Erdgeschossgewölbe, die ehemals Stallungen waren. Die Sammlung enthält über 5.700 Ausstellungsstücke aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, darunter neben Arkebusen, Hellebarden, Stichgabeln, Helmen, Kanonen, Kutschen und Schilden auch sehr viele Rüstungen von Ordensrittern. Diese sind deshalb so zahlreich vorhanden, weil sie nach dem Tod eines Ritters in den Besitz des Ordens zurückfielen. Die berühmtesten Exemplare sind die Rüstungen der Großmeister Jean de la Valette und Alof de Wignacourt. Tapestry Chamber (oder Grand Council Chamber) Die Grand Council Chamber ist der nach der Wendeltreppe erste auf der rechten Seite vom Armoury Corridor liegende Raum. Dort tagte die Legislative des Malteserordens, er war aber auch für längere Zeit Teil der Privatkapelle der Großmeister. Als solche besaß sie über dem Eingang die Minstrel’s Gallery, eine Empore, auf der der Chor saß und die aus dem Heck der Großen Karacke von Rhodos gefertigt worden war. Auf dieser Karacke war der Großmeister Philippe de Villiers de l’Isle-Adam 1522 vor der osmanischen Flotte unter Süleyman I. von Rhodos geflohen. Die mit Blattgold belegte Empore ist bis in kleinste Einzelheiten bildhauerisch bearbeitet und besitzt sechs Panele mit der Darstellung der Schöpfung. In der Grand Council Chamber findet man reich verzierte und geschnitzte Holzdecken; Wandgemälde sind die vermutlich ältesten des gesamten Palastes und zeigen Episoden aus dem Leben Johannes der Täufers, des Patrons des Ordens. Die markantesten und berühmtesten Ausstattungsgegenstände sind zehn Gobelins, weshalb der Raum auch unter dem Namen Tapestry Hall bekannt ist. Die Teppiche waren eine Schenkung des 64. Großmeisters Ramon Perellos y Roccaful. Jeder der Teppiche enthält eine gewirkte Birne, da diese Frucht Bestandteil des Wappens von Perellos y Roccaful war. In der Grand Council Chamber tagte von 1921 bis 1976 das maltesische Parlament, bevor es in die ehemalige Waffenkammer umzog. In dem Raum finden heute die Ernennungsfeiern neuer maltesischer Präsidenten sowie die Verleihung von Verdienstorden statt. Throne Room (oder Supreme Council Hall) Berühmt für eine zwölfteilige Serie von Freskenfriesen, die die Belagerung von 1565 darstellen und zwischen 1576 und 1581 von Matteo Perez d’Aleccio (* 1547; † 1616) gefertigt wurde. Dieser war ein Schüler Michelangelos und arbeitete mit ihm in der Sixtinischen Kapelle. Er verzierte auch die Kassettendecke. Die Gemälde gelten heute unter Historikern als die zuverlässigste im Bild festgehaltene Chronik der damaligen Ereignisse. Ambassador’s Room Er wird auf Grund des roten Damastes an den Wänden umgangssprachlich auch als Red Room bezeichnet. Der Raum diente für Audienzen des Großmeisters; er besitzt neben acht Fresken einen Fries von Matteo Perez d’Aleccio, der Szenen aus den zwei Jahrhunderten der Ordensgeschichte vor der Ankunft auf Malta zeigt und ein Gemälde von Antoine Favray. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 21 Page’s Room Die Wände sind mit gelbem Brokatstoff und Damast behängt, was dem Raum den Namen Yellow Room einbrachte. Zur Zeit der Ordensherrschaft diente er als Warteraum für 16 Pagen, die vor ihrer Einschreibung in den Orden diesen Dienst leisten mussten; Fries von Matteo Perez d’Aleccio verschiedene Ereignisse aus der Geschichte des Ordens im 13. Jahrhundert; Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 22 Auberge de Castille Auberge de Castille Innenansicht Außenansicht PM L. Gonzi Geografie Die Auberge de Castille, Léon et Portugal befindet sich in Valletta, der Hauptstadt von Malta, auf dem Castille Place und dient heute als Amtssitz des maltesischen Premierministers. Geschichte Der Ritterorden der Johanniter (später dann Malteserritter genannt) erhielt 1530 Malta als Lehen von Kaiser Karl V. Der Ausbau der Stadt und der Festung Valletta begann 1566 nach der großen Belagerung durch die Osmanen unter dem Großmeister Jean de la Valette, nach dem die Stadt auch benannt ist. In dieser Zeit entstanden dort auch die verschiedenen Auberges (Herbergen). Der Ritterorden gliederte sich früher in 8 sogenannte Zungen (Langues), die die Ritter der verschiedenen Gebiete Westeuropas repräsentierten und für die auch die 8 Spitzen des Malteserkreuzes stehen. Für jede dieser 8 Zungen gab es in Valletta eine Auberge, in der diejenigen Ritter wohnen konnten, die kein eigenes Haus auf Malta besaßen. Die ursprünglichen Pläne der Auberge de Castille, Léon et Portugal, wie auch der anderen 7 Auberges, gehen auf den Baumeister der Ritter Gerolamo Cassar zurück, doch erste größere Veränderungen erfolgten 1741 durch Andrea Belli. Ab 1744 wurde der Bau dann auf Veranlassung des Großmeisters Manoel Pinto de Fonseca durch den maltesischen Architekten Domenico Cachia im Barockstil großzügig umgebaut. Dominierendes Element der zweigeschossigen Fassade ist das von alten Kanonen flankierte Portal, zu dem eine großzügige Freitreppe hinaufführt. An den Auftraggeber des Umbaus erinnert die Büste über dem Eingang sowie das Wappen Pinto de Fonsecas über dem Mittelfenster. Als die Franzosen unter Napoleon 1798 Malta übernahmen richteten sie in dem um einen Innenhof errichteten Palast ihr Hauptquartier ein. Auch die Briten, die 1800 die Inseln besetzten, machten die Auberge zur ihrem British Army Headquarter. Während des II. Weltkriegs wurde das Gebäude durch deutsche Bombenangriffe stark zerstört, aber nach dem Krieg wieder rekonstruiert. Nach der Unabhängigkeit 1964 wurden auf dem Vorplatz verschiedene Denkmäler für maltesische Politiker und Präsidenten errichtet. Amtssitz des Premierministers Am 4. März 1972 wurde die Auberge de Castille als Amtssitz des Premierministers eingerichtet. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 23 St. John’s Co-Cathedral Innen Westfassade Gräber Caravaggio Wandteppich Sehenswürdigkeiten St. John’s ist die Konkathedrale des Erzbistums Malta in Valletta. Sie wird als Ko-Kathedrale bezeichnet, da sie als zweiter Sitz des Erzbischofs von Malta, neben der St. Pauls Kathedrale in Mdina, dient. Geschichte Erbaut zwischen 1574 und 1578 in Auftrag gegeben von Großmeister Jean de la Cassière Entworfen vom maltesischen Militärarchitekten Gerolamo Cassar, der auch viele andere Gebäude in Valletta konzipiert hat Während der Bau nur vier Jahre dauerte, benötigte die vollständige Ausstattung des Innenraums über 100 Jahre 1820 erhob Papst Pius VII. die Kirche zur Ko-Kathedrale, um ihre Bedeutung für Land und Stadt auch nach der Vertreibung der Malteserritter durch Napoleon im Jahre 1798 zu unterstreichen; der eigentliche Bischofssitz befindet sich in Mdina. Geweiht ist sie dem heiligen Johannes dem Täufer, Schutzpatron des Malteserordens. Fassade Das strenge Äußere der Kirche, die sofort nach der Großen Belagerung 1565 errichtet wurde, erinnert eher an ein militärisches Fort. Das Baumaterial ist Kalkstein. Innenraum Das Innere steht in scharfem Kontrast zur Fassade, da es in der Zeit des Hochbarock sehr kunstvoll und reich dekoriert wurde. Der Innenraum wurde zum Großteil vom kalabrischen Künstler und Malteserritter Mattia Preti ausgestattet. Er schuf die kompliziert geschnitzten Steinwände und bemalte die Gewölbe und Seitenaltäre mit Szenen aus dem Leben des Heiligen Johannes. Nahe dem Eingang findet sich das Grabmonument des Großmeisters Marc’Antonio Zondadari von Siena. Er war der Neffe von Papst Alexander VII. Das Hauptschiff ist 53 m lang und mit Seitenkapellen 15 m breit. Kapellen Zwölf reich verzierte Kapellen: jede ist einem Patron aus dem dazugehörigen Land gewidmet: Anglo-bayrischen Kapelle: Sammlung von Reliquien der Ritter aus mehreren Jahrhunderten; Kapelle der Provence: ist dem Hl. Michael gewidmet; Französische Kapelle: ist der Bekehrung St. Pauls gewidmet; Italienische Kapelle: ist der Schutzpatronin Italiens gewidmet: St. Katharina; Deutsche Kapelle: ist der Erscheinung des Herrn gewidmet. Gemälde vom maltesischen Maler Stefano Erardi; Kapelle des heiligen Sakraments: Bildnis „Unserer lieben Frau zu Carafa“, welches eine Kopie der Lieben Frau zu Lanciano ist; Kapelle der Auvergne: ist dem Hl. Sebastian gewidmet. Grabmal von Fra Annet de Clermont-Gessant; Kapelle von Aragonien: ist dem Hl. Georg gewidmet. Bildnis von Mattia Oreti; Kapelle von Kastilien, León und Portugal ist „St. James the Less“ gewidmet Kunstwerke Bedeutendstes Werk: „Die Enthauptung Johannes des Täufers“ (1608) von Caravaggio (1571-1610); zählt zu den Meisterwerken des Künstlers und ist sein einziges signiertes Gemälde. Weitere Kunstwerke: Sammlung der Marmorgrabsteine in der Mitte des Hauptschiffs, in dem viele bedeutende Ritter begraben wurden. Die wichtigsten Ritter liegen nahe dem Eingang begraben; 375 Grabplatten wurden im Boden versenkt; Krypta: Gräber der Großmeister: Sarkophage zählen zu den „vollkommensten Kunstwerken des Hochbarock“. Kathedralmuseum: Gewänder, Wandteppiche des Großmeisters Ramon Perello y Roccaful, Gemälde der Großmeister Jean de la Cassiere, Nicola Cotoner und Manuel Pinto de Fonseca sowie das Gemälde St. Georg tötet den Drachen von Francesco Potenzano Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 24 Dingli (3.408 Einwohner) Blick auf Dingli Dingli Cliffs Kirche in Dingli Geografie Dingli ist ein Ort und eine Verwaltungseinheit auf Malta. Der Ort liegt auf einer Höhe von 240 Meter über dem Meeresspiegel und ist damit der höchstgelegene in Malta. Dingli liegt etwa 13 Kilometer westlich der Hauptstadt Valletta und zwei Kilometer vom nächsten Ort, Rabat, entfernt. Sehenswürdigkeiten Bekannt ist Dingli wegen der Dingli Cliffs, den rätselhaften Karrenspuren (cart ruts) und wegen des nahegelegenen größten zusammenhängenden Waldstück Maltas, die Buskett Gardens. Dingli Cliffs Die Dingli Cliffs sind eine Klippenformation an der Küste der Insel Malta im Mittelmeer und der höchste Punkt des maltesischen Archipels. In der Nähe des Ortes Dingli gelegen, erheben sich die Dingli Cliffs beim Berg bzw. der Erhebung Ta' Dmejrek bis zu 253 Meter hoch aus dem Mittelmeer. An der Südwestküste der Insel Malta fällt die Felswand vielerorts steil ab, jedoch nirgends so hoch wie an den Dingli Cliffs. Etwas unterhalb der Klippenkante befindet sich ein grünes und fruchtbares Felsplateau oberhalb der Küstenlinie, auf dem Landwirtschaft betrieben wird. Den Namen verdanken die Dingli Cliffs dem englischen Ritter Sir Thomas Dingli, der sich im 16. Jahrhundert in der Gegend niederließ. Oberhalb der Dingli Cliffs liegt eine kleine Kapelle und außerdem eine ehemalige Radarstation der Royal Air Force. Diese kuppelförmige Anlage wird heute von der maltesischen Flugsicherung genutzt. Buskett Gardens Die Buskett Gardens (von ital. boschetto "Wäldchen") sind das größte, wenn auch für mitteleuropäische Verhältnisse immer noch recht bescheidene Waldgebiet auf Malta. Die parkähnliche Anlage in der Nähe der Gemeinde Dingli ist ein beliebtes Naherholungsgebiet für die maltesische Bevölkerung. Ein Teil besteht aus landwirtschaftlich genutzten Orangenbäumen. Im Norden wird das Wäldchen durch den Verdala Palace begrenzt. Cart Ruts Das ausgedehnte Steinplateau östlich von Dingli bildet mit dem Ta' Dmejrek die höchste Erhebung Maltas. In dieser Gegend findet sich eine starke Anhäufung prähistorischer Schleifspuren (cart ruts), an deren Entstehung die Archäologen bis heute rätseln. Berühmte Persönlichkeiten Dingli ist der Geburtsort des Autors Francis Ebejer. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 25 Die drei Städte (Senglea, Cospicua und Vittoriosa) Drei Städte (Three Cities) Oberbegriff für die drei der maltesischen Hauptstadt Valletta gegenüberliegenden Städte Cospicua (Bormla), Vittoriosa (Birgu) und Senglea (L'Isla), die gemeinsam auch Cottonera genannt werden. Von den Upper Barakka Gardens bietet sich ein fantastischer Ausblick auf die 3 Städte. Senglea - L-Isla (ca. 3.500 Einwohner) Basilika in Senglea Senglea Geografie Lage: Halbinsel, die im südwestlichen Teil des „Großen Hafens“ von Malta liegt, verläuft fast parallel zur östlich daneben gelegenen Halbinsel Vittoriosa (Birgu). Die Einwohner von Senglea sind größtenteils Beschäftigte der nahen Werftbetriebe. Herkunft des Namens Bevor der Ort nach dem Großmeister des Malteserordens, Claude de la Sengle, benannt wurde, hieß er im allgemeinen Sprachgebrauch nur „L-Isla“. Diese Bezeichnung ist unter Maltesern auch heute noch sehr geläufig. 1554: 2. Weltkrieg: Geschichte ließ de La Sengle hier die Festung St.Michael errichten. Diese Festung spielte zusammen mit dem Fort St.Elmo, dem an der Spitze Birgus gelegenen Hauptsitz der Malteserritter und der Festung St.Angelo bei der Belagerung durch die Türken im Jahre 1565 eine entscheidende Rolle. bedingt durch die Nähe zu den Werftanlagen Maltas, von der deutschen und italienischen Luftwaffe fast völlig zerstört, wurde Senglea mit überwiegend schlichten Wohnhäusern wieder aufgebaut. Sehenswürdigkeiten Basilika Maria Geburt: Widmung der Heiligen Jungfrau Maria. Sie befindet sich im Bistum Malta und wurde 1920 von Papst Benedikt XV. zur Basilica minor erhoben. Cospicua – Bormla (ca. 5.498 Einwohner) Geografie Lage: zwischen Vittoriosa (Birgu) und Senglea (L'Isla), wobei Cospicua die größte der drei Städte ist. Unter den Cottonera-Städten ist Cospicua die Jüngste. Geschichte Entstehung 16. Jahrhundert als Vorstadt von Vittoriosa. In Cospicua finden sich große Bastionen, die von den Johannitern gebaut wurden. Die Stadt wurde im Zweiten Weltkrieg mehrmals wegen seiner Schiffdocks bombardiert. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 26 Vittoriosa - Birgu (ca. 3.000 Einwohner) Blick über Vittoriosa mit Fort St. Angelo Freiheitsdenkmal im Vordergrund Geografie Lage: Vittoriosa liegt als eine der "drei Städte" auf einer keilförmigen Halbinsel, die in die Meeresbucht Grand Harbour hineinragt. An der Spitze der Vittoriosa-Halbinsel liegt das Fort St. Angelo, ehemals ein wichtiger Verteidigungsposten der Johanniter. Herkunft des Namens Als es 1565 zum Angriff der Türken auf Malta kam, spielte Birgu mit seinem Fort St. Angelo in der erfolgreichen Abwehr des Überfalls eine entscheidende Rolle. Die Stadt erhielt daraufhin den Ehrennamen Vittoriosa, die „Siegreiche“, der bis heute die offizielle Ortsbezeichnung blieb. Mittelalter: 1528: 1532: 1571: 1574. 1681: 1798: 1800: 1979: 2005: Geschichte kleines Fischerdorf Dominikaner erbauten die heute noch vorhandene Verkündigungskirche wird nach Medina Hauptstadt von Malta, die Johanniter errichteten starke Befestigungsanlagen in Erwartung einer Türkeninvasion. verlor Vittoriosa den Hauptstadtstatus Vittoriosa wurde Residenz der Inquisitoren Maltas, die hier bis 1798 ihren Sitz hatten. Neubau der St.-Lorenz-Kirche musste der Malteserorden französischen Revolutionstruppen unter Napoleon weichen. wurden die Franzosen von den Briten vertrieben, die Malta in Besitz nahmen. Sie erweiterten den Hafen Vittoriosas für ihre Zwecke und bauten ihn zu einem wichtigen Werftenstandort aus. wurde in Vittoriosa der letzte britische Soldat verabschiedet wurde im Dockyard Creek eine Marina mit über 100t Liegeplätzen für Privatyachten eröffnet. Sehenswürdigkeiten Inquisitorenpalast wurde 1535 erbaut und erhielt sein heutiges Aussehen 1767. Im Großen Ratssaal sind die Wappen der Inquisitoren angebracht. Bemerkenswert der Gerichtssaal mit seiner niedrigen Tür für die Angeklagten, die so automatisch in gebeugter Haltung eintreten mussten. St.-Lorenz-Kirche 400 Jahre alt, am Ufer des Dockyard Creeks. Heutige Fassade stammt jedoch von 1913. In der Kirche wird ein Kreuz aufbewahrt, das 1657 als Kriegsbeute von Kreta hierher kam. Freiheitsdenkmal vor der St.-Lorenz-Kirche, zur Erinnerung an den Abzug der Briten von Malta. Es zeigt vier britische Soldaten, die die britische Flagge eingeholt haben. Daneben steht ein Flaggenmast, an dem nun die maltesische Fahne weht. Fort St. Angelo, das ehemalige Castrum Maris, welches von den Phöniziern erbaut, und von den Römern und dem Orden des heiligen Johannes erweitert wurde. Später wurde es von der britischen Navy als Flottenstützpunkt verwendet. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 27 Hypogäum Hypogäum Modell des Hypogäums Schlafende Dame Innenansicht Innenansicht Entdeckung Bereits 1899 stieß man in der maltesischen Stadt Paola beim Bau eines Hauses zufällig auf die unterirdische Tempelanlage (Hypogäum). Die Bauarbeiter brachen beim Bau einer Zisterne durch das Dach der mittleren Ebene. Der Fund wurde jedoch erst 1902 den Behörden gemeldet, da die Bauherren ein Unterbrechen der Bauarbeiten befürchteten. Sie behielten Recht: Die Bauarbeiten wurden nach dem Bekanntwerden der sensationellen Entdeckung augenblicklich gestoppt. Inzwischen sind vier Häuser wieder abgerissen worden, um vollen Zugang auf den unterirdischen Tempel zu haben. In den Höhlen wurden Skelette von rund 7000 Menschen gefunden. Aufbau Das Hypogäum von Ħal-Saflieni ist eine Art Labyrinth vieler unterirdischer Gänge, Hallen und Nischen, welches sich über drei Ebenen erstreckt: die oberste Ebene (3600-3300 v. Chr.), die mittlere Ebene (3300-3000 v. Chr.), und die unterste Ebene (3150 -2500 v. Chr.). Die oberste Ebene liegt etwa auf Höhe des heutigen Straßenniveaus; die mittlere und untere Ebene liegen unter der Erde. Die Gänge wurden mit Stein- und Knochengeräten bis zu 10,6 Meter tief in den weichen Kalkstein getrieben und über etwa 1300 Jahre sukzessiv erweitert. Die Gesamtfläche beträgt rund 500 m². Die Wände und Decken sind teilweise mit ockerfarbenen Malereien geschmückt. Funde Außer Altären fand man in den Nischen Skelettreste und die kleine, aber berühmte Skulptur der „Schlafenden Dame“, welche in Maltas Archäologischem Museum besichtigt werden kann. Deutung Be Hypogäum handelt es sich um eine Begräbnisstätte. Die Tatsache, dass die hier, wie die meisten der sonst auf Malta gefundenen neolithischen Skulpturen vermutlich weiblichen Geschlechts sind, führte zur Annahme, dass es sich um eine matriarchale Gesellschaft handelte, und dass im Hypogäum Priesterinnen, Wahrsagerinnen usw. beigesetzt wurden. Aber diese Ansicht wurde wieder relativiert, denn inzwischen wurde auch die Skulptur einer „heiligen Familie“ (Mann, Frau, Kind) gefunden. Weltkulturerbe Dieses einzigartige Denkmal ist in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes eingetragen. Um seine Erhaltung zu gewährleisten, ist einerseits der Eintritt für Besucher streng limitiert und andererseits wird das Mikroklima (Temperatur, relative Feuchte und die Kohlendioxid-Werte) ständig überwacht, um das Bestehen des Hypogäums für künftige Generationen zu sichern. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 28 Mdina Città Notabile (ca. 300 Einwohner) Mdina Ansicht von Osten Stadttor Gasse Kathedrale Luftansicht Geografie Lage: Im westlichen Zentrum von Malta gelegen; auf einem 185 Meter hohen Ausläufer des DingliPlateaus, südwestlich von Rabat Geschichte Ursprünge der Besiedlung Mdinas wegen strategisch günstiger Lage bauten Mdina als Festung aus und nannten den Ort Malet = Zufluchtsort Römerzeit: wandelten Namen in Melita; umgaben die Stadt zusammen mit dem benachbarten Rabat mit einer starken Festungsmauer Araber: gaben der Stadt den heutigen Name Mdina = von Mauern umgebene Stadt. Normannen: Herrschaft im 12. Jahrhundert. Türken: Mdina hielt 1422 einem Angriff von 18.000 Türken stand – daher Ehrentitel „Città Notabile“. Johanniter: ließen sich 1530 auf Malta nieder; verlegten Hauptstadt 1532 nach Vittoriosa, da Malta von der Küste her günstiger zu beherrschen war; ab dann nur noch für maltesischen Adel von Bedeutung- eigene Universität 1571: Valletta wird neue Hauptstadt: dies bringt einen Bevölkerungsschwund für Mdina Bronzezeit: Phönizier: Gegenwart Heute ist Mdina ein touristisches Zentrum, in dem die Zeit angehalten zu sein scheint. Das mittelalterliche Stadtbild ist geprägt von autofreien schmalen Gassen und den aus dem maltatypischen sandfarbenen Kalkstein errichteten Palästen und Kirchen. Man nennt Mdina heute auch die stille Stadt, denn es gibt dort nur ein Hotel und wenige Restaurants, sodass die meisten Besucher noch vor dem Abend die Stadt verlassen, die sich danach nahezu menschenleer präsentiert. Sehenswürdigkeiten Kathedrale St. Paul (erbaut von Lorenzo Gafa; 1702 geweiht); einfache doppeltürmige Fassade; prächtig ausgestalteter dreischiffiger Innenraum; Boden mit farbigen Marmorgrabplatten ausgelegt; Deckengewölbe: sizilianische Malereien mit Szenen aus dem Leben der Apostel Petrus und Paulus Kathedralmuseum, dessen größter Schatz ist eine Sammlung von Kupferstichen und Holzschnitten Albrecht Dürers. Palazzo Falson, bekannt als Norman House wegen seines aus der normannischen Zeit stammenden Fassadenschmucks Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 29 Naxxar (12.498 Einwohner) Palazzo Parisio Kirche von außen und innen Geografie Naxxar ist eine Stadt im nordöstlichen Zentrum der Mittelmeerinsel Malta. Sie ist etwa zehn Kilometer von der maltesischen Hauptstadt Valletta entfernt und liegt an der Straße von Sliema nach Mosta. Das Umland liegt in einer für Maltas Verhältnisse fruchtbaren Ebene, die nordwestlich vom Höhenzug der Victoria Lines begrenzt wird. Der Nachbarort Mosta schließt sich unmittelbar in westlicher Richtung an. Geschichte Die sehr frühe Besiedlung der Region Naxxar machen die bis zu 60 Zentimeter in den Kalkstein eingegrabenen vermeintlichen Wagenspuren aus der Bronzezeit deutlich, die nördlich des Ortes zu finden sind. Für die Deutung des Ortsnamens kursieren zwei Versionen. Im Arabischen gibt es ein ähnliches Wort, das mit „teilen, um zu trennen“ übersetzt werden kann. Damit ist möglicherweise der geografische Hinweis auf den im Norden Naxxars verlaufenden Höhenzug, der in der Tat die Insel teilt, gemeint. Man kann aber auch der Aussage folgen, dass Naxxar dem Wort „nasra“ abgeleitet ist, das so viel wie „Christentum“ bedeutet und einen Hinweis gibt auf die Vermutung, dass der Apostel Paulus nach seinem Schiffbruch vor Malta in Naxxar gepredigt hat. Sehenswürdigkeiten Schon 1436 gehört eine Kirche in Naxxar zum Pfarrbezirk des Bischofs De Mello, und sie war bereits damals der Mutter Gottes geweiht. 1575 unterstanden dem Pfarrbezirk Naxxar 36 Kirchen, darunter allein 14 in Naxxar selbst. Die heutige Kirche „Our Lady of Victories“ wurde zwischen 1616 und 1630 erbaut, als für die damals 1.200 Einwohner eine größere Kirche benötigt wurde. Der Bauplan stammt von Tommaso Dingli, einem der besten maltesischen Architekten der damaligen Zeit. 1691 wurden der Chor und die Außenanlagen noch einmal nach einem Entwurf von Lorenzo Gafà, dem Architekten der Kathedrale von Mdina, umgestaltet. Palazzo Parisio Ein weiteres bemerkenswertes Gebäude, der Palazzo Parisio, hat seinen Ursprung im 18. Jahrhundert. Zunächst von den Jesuiten als Sommerresidenz genutzt, erwarb der Marquis Giuseppe Scicluna das Grundstück und ließ das Gebäude in den Jahren von 1898 bis 1906 in eine prunkvolle Residenz im italienischen Renaissancestil umbauen. Auch die Inneneinrichtung wurde mit Werken italienischer Künstler ausgestattet. Scicluna ließ außerdem einen für Malta einmaligen barocken Garten mit symmetrischen Rabatten, Springbrunnen und einer Orangerie anlegen. Noch heute ist der Palazzo im Eigentum der Familie Scicluna, die auf Malta eine Bierbrauerei betreibt. Neben dem Fremdenverkehr ist die jährlich im Juli stattfindende Internationale Handelsmesse (Malta International Trade) zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor für Naxxar geworden. In Naxxar befindet sich auch die berühmteste Likör-Brauerei Maltas - Zeppi´s. Zeppi´s stellt unter anderem auch den Bajtra-Likör her. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 30 Der Süden der Insel Blaue Grotte Blue Grotto Blue Grotto Die Blaue Grotte (malt.: Taħt il-Ħnejja, engl.: Blue Grotto) ist eine Höhle in Malta. Sie liegt im Südwesten der Insel in der Nähe von Żurrieq und ist ausschließlich vom Meer aus erreichbar. Von Wied iż-Żurrieq, einer fjordartigen Bucht aus, wohin man über Żurrieq gelangt, fahren Touristenboote bei ruhiger See erst ein Stück an der Steilküste entlang, bevor sie in mehrere Grotten hineinfahren. Das Höhlensystem besteht aus sechs Sälen, wovon die Blaue Grotte der größte und eindrucksvollste ist. Von den Einheimischen wird sie wegen des monumentalen Eingangsbogens als Taħt il-Ħnejja (deutsch: unter dem Bogen) bezeichnet. Sie ist ungefähr 90 m lang, 40 m hoch und hat zwei Eingänge. Das Wasser ist sehr klar und schimmert im Sonnenlicht himmelblau. Dies liegt an den hier vorkommenden Blaualgen. Die manchmal zu sehenden orangen Farbflecken sind nicht, wie von den Fischern behauptet, Korallen sondern Schwämme. Filfla Filfla (malt. Filfola) ist ein unbewohnter Inselfelsen der Republik Malta mit einer Fläche von 6 ha. Er liegt 5 km südlich der Hauptinsel Malta und ist der südlichste Punkt des Archipels. Der Felsen gehört zur Stadt Żurrieq. Der Felsen besteht aus einem 60 m hohem Plateau, er fällt zur Küste steil in Form von Kliffs ab. Gut 100 Meter südwestlich von Filfla liegt die kleine Nebeninsel Filfoletta, die nur rund 0,25 Hektar groß ist und auf der der südlichste Punkt der Republik Malta liegt. Das einzige auf der Insel nachweisbare Gebäude ist eine kleine Kapelle aus dem Jahre 1343, die vornehmlich Fischern diente. Sie wurde 1856 bei einem Erdbeben völlig zerstört. Bis 1971 diente die kleine Insel der britischen Royal Air Force und der Royal Navy als Zielübungsplatz, da sie aus der Luft einem Flugzeugträger ähnlich sieht. Durch die fortwährenden Bombeneinschläge brachen größere Teile der Insel ab. Auf Verlangen einer Bürgerbewegung wurden die Übungen eingestellt und Filfla 1980 zum Vogelschutzreservat erklärt. 1988 wurden die Schutzmaßnahmen durch den Filfla Natural Reserve Act nochmals verstärkt. Im Umkreis einer nautischen Meile (1,852 km) wurde eine Sperrzone für den Schiffsverkehr errichtet. Hintergrund ist neben der Ruhe für die lokale Unterwasserwelt um die Insel vor allem, dass nicht alle Sprengkörper der früheren Zielübungen explodiert sind und diese ein erhebliches Risiko für die Fischerei darstellen. Zutritt zur Insel ist ausschließlich zu Forschungszwecken und nach vorheriger Genehmigung des Umweltministeriums gestattet. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 31 Auf Filfla ist die Filfola-Eidechse (Podarcis filfolensis ssp. filfolensis) endemisch. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 32 Dingli (3.408 Einwohner) Blick auf Dingli Dingli Cliffs Kirche in Dingli Geografie Dingli ist ein Ort und eine Verwaltungseinheit auf Malta. Der Ort liegt auf einer Höhe von 240 Meter über dem Meeresspiegel und ist damit der höchstgelegene in Malta. Dingli liegt etwa 13 Kilometer westlich der Hauptstadt Valletta und zwei Kilometer vom nächsten Ort, Rabat, entfernt. Sehenswürdigkeiten Bekannt ist Dingli wegen der Dingli Cliffs, den rätselhaften Karrenspuren (cart ruts) und wegen des nahegelegenen größten zusammenhängenden Waldstück Maltas, die Buskett Gardens. Dingli Cliffs Die Dingli Cliffs sind eine Klippenformation an der Küste der Insel Malta im Mittelmeer und der höchste Punkt des maltesischen Archipels. In der Nähe des Ortes Dingli gelegen, erheben sich die Dingli Cliffs beim Berg bzw. der Erhebung Ta' Dmejrek bis zu 253 Meter hoch aus dem Mittelmeer. An der Südwestküste der Insel Malta fällt die Felswand vielerorts steil ab, jedoch nirgends so hoch wie an den Dingli Cliffs. Etwas unterhalb der Klippenkante befindet sich ein grünes und fruchtbares Felsplateau oberhalb der Küstenlinie, auf dem Landwirtschaft betrieben wird. Den Namen verdanken die Dingli Cliffs dem englischen Ritter Sir Thomas Dingli, der sich im 16. Jahrhundert in der Gegend niederließ. Oberhalb der Dingli Cliffs liegt eine kleine Kapelle und außerdem eine ehemalige Radarstation der Royal Air Force. Diese kuppelförmige Anlage wird heute von der maltesischen Flugsicherung genutzt. Buskett Gardens Die Buskett Gardens (von ital. boschetto "Wäldchen") sind das größte, wenn auch für mitteleuropäische Verhältnisse immer noch recht bescheidene Waldgebiet auf Malta. Die parkähnliche Anlage in der Nähe der Gemeinde Dingli ist ein beliebtes Naherholungsgebiet für die maltesische Bevölkerung. Ein Teil besteht aus landwirtschaftlich genutzten Orangenbäumen. Im Norden wird das Wäldchen durch den Verdala Palace begrenzt. Cart Ruts Das ausgedehnte Steinplateau östlich von Dingli bildet mit dem Ta' Dmejrek die höchste Erhebung Maltas. In dieser Gegend findet sich eine starke Anhäufung prähistorischer Schleifspuren (cart ruts), an deren Entstehung die Archäologen bis heute rätseln. Berühmte Persönlichkeiten Dingli ist der Geburtsort des Autors Francis Ebejer. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 33 Ħaġar Qim Südtempel von Ħaġar Qim Ħaġar Qim Eingang von Ħaġar Qim Geschichte Ħaġar Qim (gesprochen: Hadschar-’iim) ist einer der fünf großen maltesischen Tempelkomplexe. Hier finden sich die Reste von vier Tempeln, die zwischen 3600 und 2500 v. Chr. entstanden sind, darunter der am besten erhaltene Südtempel. Er gehört einerseits zwar an den Anfang der Tempelphase, entstand aber in seiner heutigen Form durch diverse Umbauten in der Spätphase und ist ein für Malta einmaliger agglutinierender Tempel. Keramikfunde belegen seine Nutzung ab der Mġarr-Phase während der gesamten Tempelkultur in der Geschichte Maltas. Bauweise Der ursprüngliche, in seiner Ahornblattform noch erkennbare Tempel wurde im zentralen Teil (gelbA2), im Bereich der oberen Altarnische, mit einem zweiten Eingang versehen und damit profaniert. Dies belegt die weitgehende Entfernung der Bodenplatten in diesem Bereich. Die linke Raumbucht dieses Tempelteils wurde nach links durch einen Korridor erweitert, der den internen Zugang zum Tempelteil B ermöglicht. Dieser ersetzt offenbar die Raumbucht im Bereich A2, so dass der rot-gelbe Bereich als eine Einheit aufgefasst werden kann. Der Tempel B hat auch wieder den zuvor üblichen, gegenüber viel älteren Anlagen nur mehr rudimentären Kopfaltar (aber keine zweite Raumbucht und keinen separaten Zugang). Die Tempel C, D und E haben separate äußere Zugänge, sind aber innen im Vergleich zu der alten, im Tempel A1-A2 sichtbaren Form, anders strukturiert. Im vorderen Teil des Alttempels A1 wurden zwei mit Farnrelief verzierte Altarblöcke und die Venus von Malta gefunden. Seine beiden Raumbuchten oder Apsiden sind durch geschlossene Megalithreihen unterteilt, die nur fensterartige Durchbrüche haben, die vermutlich dieselbe Funktion hatten die nun der Orakelnische zukam. Die mit der Umgestaltung verbundene religiöse Umwälzung führte offenbar auch dazu, dass die Bevölkerung nun Zugang zu kleinen, offenen Außentempeln (F) und zur so genannten Orakelnische erhielt. Sie hat eine Öffnung zum Tempelteil (A2) durch die nicht etwa geweissagt wurde, sondern Opfergaben in den Tempel geworfen werden konnten, die sich im rot gestrichelten Bereich ansammelten, der von einer niedrigen Steinbarriere eingefasst war. Dass es sich um eine zumeist mit Auseinandersetzungen verbundene Aktion handelte, zeigen Reste von figürlichen Darstellungen die im grau gestrichelten Bereich (G) gefunden wurden. Dieser Teil war einst durch das (graue) Füllmaterial der Zwickelbereiche unzugänglich, so dass die hier sekundär wiederverwandten (entsorgten) Steinbilder nicht mehr sichtbar waren. Die Tempel wurden aus globigerinem Kalkstein errichtet. Die Fassade des gesamten Komplexes wurde von einem Bankaltar zur Ablage von Opfergaben umgeben, die übliche Exedra wurde völlig ersetzt. Neben dem östlichen Außentempel (F), bei der Orakelnische liegt der größte Monolith der je in einer maltesischen Tempelfassade verwendet wurde. Er ist 3 m hoch, 6,40 m lang und wiegt etwa 20 t. An der Nordseite befindet sich ein stehender Megalith von 5,20 m Höhe. Entdeckung Die Anlage war den Bewohnern Maltas zwar seit jeher durch frei stehende Steine bekannt, sie wurde jedoch erst seit 1839 mit systematischen archäologischen Ausgrabungen komplett freigelegt. 1992 wurde Ħaġar Qim, gemeinsam mit anderen bronzezeitlichen Tempelanlagen Maltas, als die Megalithische Tempel von Malta zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. 2009 wurde die Anlage von Ħaġar Qim, wie auch das benachbarte Mnajdra, zum Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen mit einer Zeltkuppel überdacht, die für die Zeit der Restaurierung in den nächsten ca. 20 bis 25 Jahren stehen bleiben soll. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 34 Siġġiewi und Limestone Heritage St. Nicholas Kirche Wappen Limestone Heritage Limestone Heritage Limestone Heritage Geografie Siġġiewi (oder Is-Siġġiewi) ist eine Stadt und eine Gemeinde im Süden Maltas. Sie liegt auf einem Plateau im Landesinneren. Die Stadt zählt 7903 Einwohner. Geschichte Siġġiewi wurde bereits im 14. Jahrhundert gegründet. Am 30. Dezember 1797 erhob der Großmeister Ferdinand von Hompesch nach Bitten der Einwohner – vorgebracht durch den Pfarrer Don Salvatore Curso – das Dorf zur Stadt und nannte es nach sich selbst "Città Ferdinand". Die Ruinen der früheren Pfarrkirche St. Nikolaus von Bari kann man heute noch sehen. Die barocke neue Pfarrkirche – nach demselben Heiligen benannt – wurde von der Bevölkerung errichtet, die auch das notwendige Geld in den Jahren 1676 bis 1693 aufbrachte. Sie wurde vom maltesischen Baumeister Lorenzo Gafà entworfen, wurde aber mit den Jahren verändert. Die Säulenhalle und die Seitenschiffe wurden von Professor Nicola Żammit in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dazugefügt. Das Hauptgemälde in der Kirche wurde vom Maler Mattia Preti, "Il Calabrese", erstellt, der auch für das Gemälde im Gewölbe der St. John's Co-Cathedral in Valletta verantwortlich war. Die hölzerne Statue, die von Einwohnern beim Stadtfest (am letzten Sonntag im Juli) durch die Straßen getragen wird, wurde 1737 von Pietro Felici geschaffen. Einige Jahre vorher, 1732, hatte derselbe Künstler das Standbild entworfen, das heute noch in der Mitte des Vorplatzes steht. An seinem Fundament befindet sich ein Gebet in Latein, das den Heiligen bittet, gnädig zu sein und die Felder zu segnen, die die Gläubigen fleißig bearbeiten. Limestone Heritage Die Anlage Limestone Heritage Park & Gardens ist dem typischen Stein der maltesischen Inseln, dem Kalkstein, gewidmet und der damit verbundenen über 2 Millionen Jahre alten Geschichte. Es ist in der Nähe der Stadt Siġġiewi gelegen und befindet sich in einer offenen, stillgelegten Kalkgrube von über 0,33 Hektar Größe und bietet einen Einblick in die antiken Handwerke des Grubenbaus und der Mauerkunst. Ein Rundgang auf dem Gelände des Freilichtmuseums im „Limestone Heritage Center“ von Malta führt durch einige rekonstruierte Bauten, welche wesentliche Merkmale und Eigenheiten der maltesischen Bauten auf dem Lande illustrieren. Realistische Dioramen stellen die Grubentechniken nach, während eine Auswahl der Werkzeuge und Maschinen den Aufstieg des Handwerks zum wichtigsten Industriezweig Maltas beschreibt. Ein großer Bereich ist auch der Nachbildung antiker Bautechniken vorbehalten, die den maltesischen Gebäuden ihren eigenen Charakter gaben. Andere Attraktionen sind fossile Ablagerungen des Urmeeres, z.B. Korallen, Muscheln, Haifischzähne, alle in einem einst sandigen Meeressediment konserviert. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 35 St. Julian’s - San Giljan (ca. 7.600 Einwohner) Portomaso Kirchen in St. Julians Geografie Lage: Stadt im Distrikt Northern Harbour an der Nordostküste von Malta. Der Ortsteil Paceville liegt im Westen von San Ġiljan, zwischen Spinola Bay und St. George's Bay. Geschichte Ursprünglich: 1930: kleines Fischerdorf an der Spinola Bay, in der sich auch heute noch ein kleiner Hafen befindet. siedelten sich in San Ġiljan zunehmend wohlhabende Malteser an, wodurch sich das Bild des Ortes – beschleunigt durch die zunehmende Konzentration der Wirtschaft auf den Tourismus – wandelte. Gegenwart Besonders bekannt ist San Ġiljan wegen seinem Vergnügungsviertel „Paceville“ (auch: Paċeville) mit seinen mehr als 350 Diskotheken, Bars und Kneipen. Gerade aufgrund dieses Freizeitangebots gilt San Ġiljan zusammen mit dem Nachbarort Sliema als Partyhochburg der Insel und ist gerade bei jungen Urlaubern, aber auch bei den Einheimischen sehr beliebt. Paceville wird auch gelegentlich "Sin City" bezeichnet. In San Ġiljan befinden sich zudem einige Hotels der Luxusklasse wie z.B. das Hilton, das Hotel Intercontinental oder das Westin, sowie das Hochhaus „Portomaso Tower“, welches bei der einheimischen Bevölkerung aufgrund seiner Architektur, die nicht in das Stadtbild passt, wenig beliebt ist. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 36 Żebbuġ (11.358 Einwohner) Kirche in Zebbug Wappen Statue Fest - Dekoration Geschichte und Ursprung Żebbuġ (oder auch: Ħaż-Żebbuġ) ist eine der ältesten Städte in Malta. Der Name der Stadt ist das maltesische Wort für Olive. Die Bezeichnung rührt von den großen Olivenhainen her, die früher am heutigen Standort der Kirche und des Stadtzentrums zu finden waren. Der Stadt wurde 1777 der Titel Città Rohan vom Großmeister des Johanniterordens Emmanuel de Rohan-Polduc verliehen. Wie es bei solchen Ereignissen üblich war, bauten die Einwohner von Ħaż-Żebbuġ einen Torbogen am Eingang ihrer Heimatstadt, um so an das neu erhaltene Stadtrecht zu erinnern. Der Torbogen, der von den Einheimischen "Il-Bieb il-Ġdid" (Neues Tor) genannt wird, steht noch heute. Als Malta ein unabhängiges Prinzipat unter der Herrschaft des Johanniterordens war, war ĦażŻebbuġ eine der wichtigsten Städte neben Valletta und Mdina, insbesondere wegen der führenden Korsaren unter ihren Einwohnern, später wegen ihrer wichtigen Rolle in der Baumwollindustrie. Sehenswürdigkeiten 1380 wurde eine dem Philip von Agira geweihte Kirche in Casal Zebugi gebaut, einem Stück Land mitten zwischen den kleinen Siedlungen, die sich in der vorhergehenden arabischen Besetzung Maltas entwickelt hatten. Viele Jahre, nachdem sie zur Pfarrkirche erhoben wurde, wurde diese Kirche im 17. Jahrhundert durch einen Neubau, entworfen von Tumas Dingli, ersetzt. Diese Kirche beherbergt ein wundervolles Altarbild von Luca Garnier und zwei spektakuläre Wandmalereien vom bekannten maltesischen Maler des 18. Jahrhunderts, Francesco Zahra aus der Favray-Schule. Kritiker zählen diese zu seinen besten Werken. Archäologie Malta ist sehr reich an archäologischen Fundstätten und Żebbuġ ist keine Ausnahme. Eine Ära in prähistorischer Zeit wurde nach dieser Stadt benannt, da Steingut einer bis dahin unbekannten Machart in Gräbern eines Gebietes namens Ta' Trapna gefunden wurde. Spätere Funde aus etwa dieser Zeit wurden daher als aus der Żebbuġ-Zeit klassifiziert. Einige verstreute punische und phönizische Gräber wurden ebenso gefunden wie eine kleine Zahl von Wagenspuren und anderen Hinterlassenschaften. Berühmte Persönlichkeiten Ħaż-Żebbuġ ist für seine spektakulären Feste für den Patron Philip von Agira und den heiligen Josef bekannt. Es gibt drei Band-Clubs in Ħaż-Żebbuġ, die alle ihre eigene Feuerwerksherstellung haben: "St. Philip's Band Club" (gegründet 1851, der erste in Malta), "De Rohan Band Club" (gegründet 1860) und der "12th May Band and Social Club" (gegründet 1961). Ħaż-Żebbuġ ist Geburtsort vieler bekannter maltesischer Persönlichkeiten, die zu allen Zeiten die maltesische Kulturgeschichte geschmückt haben, z.B. Mikiel Anton Vassalli (Vater der maltesischen Schriftsprache), Dun Mikiel Xerri (Patriot), Dun Karm Psaila (Maltas Nationaldichter), Antonio Sciortino (Bildhauer), Lazzaro Pisani (Maler), Frans Sammut (führender zeitgenössischer Schriftsteller) und Alfred Chircop (bekannter zeitgenössischer Maler). Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 37 Gozo Steckbrief Flagge Gozos Das blaue Fenster Kurzer Überblick zur Geschichte Gozos: 5. Jahrtausend v. Chr. Mitte des 4. Jahrtausends Phönizerzeit Juli 1551 1798 Im darauf folgenden Oktober September 1800 1827 1897 1987 Landschaft auf Gozo Erste Besiedlung. Menschen, die wahrscheinlich aus Sizilien eingewandert sind Errichtung der die neolithische ĠgantijaTempelanlage Herstammung des Inselnamen „Göl“, die nachfolgenden Griechen und Römer machten daraus „Gaulus“, ab dem 14. Jahrhundert n. Chr. ist der heutige Name bekannt. Überfall seitens der Ottomanen, Sklavenverschleppung nach Libyen. Kampflose Ergebung der Malteserritter an die Truppen Napoleons Gozo’s Unabhängigkeit (Der Staat Gozo) Ende der Unabhängigkeit, Herrschaft der Briten Ausgrabung des Ġgantija-Tempels Umbenennung der Hauptstadt Rabat in Victoria Gozo und Comino werden eigenständiger Verwaltungsbezirk Geografie: Fläche 67 km², Länge 14,3 km Breite 7,25 km, Küstenlänge 43 km, höchste Erhebung im Westen ca. 176 Meter. Bevölkerung: Einwohner: ca. 31.000 Bewohner in 14 Städten, davon ca. 6.800 in Victoria (Hauptstadt). Wirtschaft: Landwirtschaft in der etwa 1.000 Einwohner beschäftigt sind. Für ¼ davon stellt dies nur ein Nebenerwerb dar. Gozo kann den gesamten maltesischen Archipel zu 60% mit Nahrungsgütern versorgen. Die Meersalzgewinnung und der Kalksandsteinabbau spielen als Wirtschaftsfaktoren eine Rolle. Tourismus wird immer stärker. Flora und Fauna: fruchtbarere Erde als auf Malta, es gibt mehrere unterirdische Wasservorkommen, die für die landwirtschaftliche Bewirtschaftung des Landes angebohrt werden konnten. Bevölkerungsdichte ist deutlich geringer als auf Malta. Daher resultiert auch der Name die „grüne Insel“. Religion: Eigenes Bistum seit 1864, gehört zum Erzbistum Malta, 15 Pfarreien mit 165 Diözesanpriestern sowie 23 Ordenspriestern und eine Fläche von 67 km², von den Einwohnern sind 98% Katholiken. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 38 Gozo Sehenwürdigkeiten Inland See an der Westküste Landschaft auf Gozo Malteserschwamm Ggantija Tempel Sehenswürdigkeiten Der Westen Gozos, auch Dweijra genannt, ist die Hauptattraktion der Insel. Inlandsee: Der durch einen Tunnel mit dem Meer verbundene Inlandsee, ein kleiner, vom Meer gespeister Salzwassersee. Fungus Rock. Für den Orden war Gozo ein nicht unbedeutender Wirtschaftsfaktor, denn auf dem der Insel vorgelagerten Felsen Fungus Rock ernteten sie den nur dort vorkommenden Malteserschwamm, eine Pflanze, der sie blutstillende Wirkung zuschrieben, und die sie neben der eigenen Anwendung für viel Geld an die europäischen Fürstenhäuser verkauften. Später stellte sich heraus, dass die Pflanze keinerlei medizinische Wirkung entfaltet. Azure Window (malt. Tieqa Żerqa) Die beeindruckendste Felsformation auf der Insel Gozo: Ein riesiger Felsblock von rund 100 Metern Länge und 20 Meter Höhe, unterhöhlt durch die Kraft des Meeres. Salzpfannen: Die Becken an der Nordküste Gozos wurden angeblich bereits von den Römern aus dem Fels gemeißelt und dienen bis in heutige Zeit zur Salzgewinnung. Das Meerwasser der rauhen See fließt in die Mulden, wo es anschließend nach und nach verdunstet. Zurück bleibt eine Salzschicht, die abgeschöpft wird. Aquädukt von Kerċem: Das Aquädukt wurde 1839 bis 1843 von den Briten gebaut und diente dazu, Quellwasser vom Ghar-Ilma-Hill zum Reservoir nach Victoria zu leiten. Ein Obelisk am Fuße der Zitadelle in Victoria erinnert an die erste Ankunft des Wassers in der Hauptstadt. „Ghar Ilma“ heißt soviel wie „Höhle des Wassers“ und ist noch heute als Frischwasserquelle bekannt. Calypso Cave: An der Nordküste, östlich von Marsalforn, liegt die Calypso Cave (KalypsoGrotte), von der man behauptet, dort habe Odysseus sieben Jahre bei der Nymphe Kalypso gelebt. Ġgantija-Tempel: gehören zu den ältesten noch halbwegs erhaltenen, freistehenden Gebäuden der Welt und wurden 1980 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. 1992 wurde dieser Status fünf weiteren Tempeln zuerkannt. Sie bilden so die Welterbestätte Megalithische Tempel von Malta. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430 39 Victoria – Ir-Rabat Għawdex (6.414 Einwohner) Wappen Typische Gasse von Victoria Ansicht von Victoria Kathedrale Geografie Lage: befindet sich in der Mitte Gozos, umfasst ein knappes Viertel der Insel-Bevölkerung und ist damit die bevölkerungsreichste Stadt der Insel. Victoria ist auch der Mittelpunkt des Lebens auf der Insel und ihr kulturelles Zentrum. Herkunft des Namens auch: Victoria Rabat: Bis 1887 trug die Stadt den arabischen Namen Rabat, was so viel wie „befestigte Stadt“ heißt Bronzezeit: 3. Jahrhundert v. Chr.: Von 535 bis 870: bis 1127: 1551: 1599: 1814: 1864: 10. Juni 1887: Geschichte Erste Besiedlungen. Errichtung einer Siedlung durch die Römer. gehörte der Ort zum Byzantinischen Reich. wurde die Siedlung Rabat getauft und bestand im Wesentlichen aus einer Zitadelle, in der die Bewohner Gozos Schutz vor den Angriffen von Piraten suchen konnten. Bis 1530 gab es mehr als 5.000 Einwohner rund um die Zitadelle. nahezu die gesamte Einwohnerschaft Gozos und Rabats von Sklavenjägern gefangen und auf die Sklavenmärkte Nordafrikas verbracht. Die Siedlung blieb in den folgenden Jahren zum großen Teil unbewohnt. Wiederaufbau der Zitadelle Britische Herrschaft eigenständige Diözese mit Rabat als Sitz des Bischofs Umbennenung von Rabat auf Victoria Sehenswürdigkeiten Zitadelle wurde im Bronze-Zeitalter, also etwa 1500 vor Christus befestigt. Zwischen 1599 und 1603 wurde sie restauriert, um die Stadt noch besser vor Korsaren und Muslimen zu schützen. In der Zitadelle befindet sich neben einem Museum auch die Kathedrale Gozos sowie das Gerichtsgebäude. Kathedrale Santa Marija: (erbaut ab 1697 nach Entwürfen des maltesischen Barockbaumeisters Lorenzo Gafà) ist die Hauptkirche des Bistums Gozo und Comino und schmuckvoll ausgestattet, unter anderem mit einer Statue der Maria, der die Kirche geweiht ist. An derselben Stelle stand zuvor ein römischer Tempel, der Jupiter gewidmet war. In der Kirche befindet sich an der Decke ein Trompe-l’œil-Gemälde, welches das Innere einer Kuppel zeigt, die aber nie gebaut wurde. Basilika St. Georg: Die barocke Basilika San Ġorġ des heiligen Georg stammt aus dem Mittelalter, bekam aber 1818 eine neue Fassade und wurde 1958 durch Papst Pius XII zur Basilika erhoben. Diese Basilika wird auch als die goldene Kirche bezeichnet. Sie ist vollständig mit Marmor verkleidet. Sie ist reich ausgestattet mit Gemälden und Statuen und befindet sich an der Pjazza San Ġorġ, die südlich des Marktplatzes liegt. Austrian Embassy, Whitehall Mansions, 3rd floor, Ta´ Xbiex Seafront, Ta´ Xbiex, XBX 1026, Malta E-Mail: [email protected], Website: www.aussenministerium.at/valletta Telephone: 00356 23 27 9000, Fax Nr. 00356 21 31 7430