Projekt MK ULTRA:Die Drogenexperiment der CIA

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Humboldt-Universität zu Berlin
Kulturwissenschaftliches Seminar
Seminar: Kulturgeschichte der Drogen
Dozent :Prof.Dr. Christian Kassung
Hausarbeit: Handara Lee
E-mail :[email protected]
SS09 14.Sep.09
Projekt MK ULTRA:Die Drogenexperiment der CIA
Name:Handara Lee
E-mail :[email protected]
Kernfach:Kulturwissenschaft
Zweitfach:Musik und Medien
1
Inhaltverzeichnis
1.Einleitung --------- 2
2. Aufdeckung der MK ULTRA -------- 3
3. Vorläufer der Gehirnwäsche-Experiment
3.1 Projekt Bluebird -------- 4
3.2 Operation Artischocke --------- 5
4.Projekt-MK ULTRA ----------- 6
4.1 LSD - Experiment
4.1.1 Entdeckung der LSD --------- 7
4.1.2 Anwendung der LSD --------- 8
4.2 Hypnose -------- 9
4.3 Operation Midnight Climax ---------10
5.Der Wandel --------- 10
6.Schlusswort --------- 11
Einzelnachweise
Literatur
Weblinks
2
1.Einleitung
In der zweiten Hälften des Jahres 1950 gab es heftige Diskussionen in der CIA, wie
die geplanten Experimente zur Manipulation des menschlichen Verstands am besten
zu organisieren seien und Funktion des Gehirn zu veränderen seien. Klar war, es
würde um Versuche mit Hypnose und halluzinogene Drogen gehen. Die
Gehirnwäsche-Experimente war Teil eines riesigen Drogenprogrammes der CIA, das
den synthetischen Namen MK ULTRA trug. Es lagen inzwischen eine Vielzahl
untrüglicher Informationen vor, dass die Kommunisten längst mit diesen Methoden
arbeiten, um Agenten umzudrehen,Geständnisse zu espressen oder Spione
auszuhorchen.
Ein Vorläufer der Gehirnwäsche-Experiment begann im Jahr 1945, als die Joint
Intelligence Objectives Agency gegründet und direkte Verantwortung für die
„Operation Paperclip“ gegeben wurde. Einige dieser Wissenschaftler studierten
Folter und Gehirnwäsche. Mehrere heimliche US-Regierungsprojekte entwickelte
sich aus der „Operation Paperclip“. Zu diesen Projekten gehörten Projekt Bluebird
(gegründet 1950), die später in „Operation Artischocke“ war im Jahr 1951
umbenannt. Und Nachfolger das Projekt war MKULTRA. Es wurde von 1953 bis in
die 1970er Jahre hinein durchgeführt.
Die vorliegende Shrift ist die wohl effektive Methode zur Stuerung des menschlichen
Verhaltens, nämlich die Bewusstseinskontrolle durch Persönlichkeitsspaltung. Hier
wird ein kurzer Überblick über die Historie des Gehirnwäsche-Experiment gegeben.
Dabei konzentriere ich mich auf die Drogenversuche wie LSD, welche Rolle die
Drogen als bewusstseinsverändernden Mittel dargestellt wird. Zudem werden
weitere wichtige Aspekte bei der Anwendung von LSD erläutert. In der
abschließenden Teil wird die Stellung zu den Gehirnwäsche-Experimenten bezogen.
Diese Arbeit verwende ich in vielen Fällen einst geheime, heute freigegebene Akten
des amerikanischen Geheimdienstes CIA.
2. Aufdeckung der MKULTRA
Projekt MK ULTRA, unter diesem und anderen Codename hatte die
Bewußtseinskontrolle und Verhaltenskontrolle seit jahrzehnten nachweislich mit
Drogen und Psychopharmaka aller Art experimentiert. Die Experimente griffen USBürgerrechtler Mitte der siebziger Jahre auch dieses brisante Thema auf.
MK ULTRA wurde im Jahr 1975 aufgedeckt, als sich US-Kongressausschüsse - die
Rockefeller-Kommission und die Church-Kommission - mit den geheimen Aktivitäten
der CIA beschäftigten.
Der “Rockfeller-Report“ bericht im Juni 1975 erstmals darüber;
“Beginnend in den späten vierziger Jahren begann die CIA die Eigenschaften
3
bewußtseinskontrollierender Drogen wie LSD und die Möglichkeiten, wie diese
Drogen in der geheimdienstlichen Tätigkeit angewandt werden können, zu studieren.
Das Drogen-Programm war Teil eines großen CIA-Programmes zur Entwicklung von
Methoden, um menschliches Verhalten zu kontrollieren. Die anderen Studien
erforschten die Wirkung von Strahlungen, Elektroschocks, Psvchologie, Soziologie
und Folterdrogen“.1
Unter dem Druck der Öffentlichkeit mußte der damalige CIA-Direktor Richard Helms
vor dem Kongress im Jahre 1974 zugeben, dass die CIA derartige Programme
unterhalten hatte. Aber die Akten über die Drogen-Programme wurden schon auf
Befehl von Helms vernichtet, wie aus einem CIA-Dokument vom 17.Januar 1975
hervorgeht:
“.......Vermerkt für die Akte, Betrifft : MK ULTRA.(.....) MK ULTRA war eine Gruppe
von Projekten, von denen die meisten mit der Forschung und Entwicklung von
Drogen und Gegendrogen befaßt waren. Der Director Central Intelligence (DCI) und
der stellvertretende Planungsdirecktor (DDP) wurden jährlich über das Programm
vom Chef der Technical Services Division (C/TSD) unterrichtet. Die Ziele waren :
Verhaltenskontrolle, das Hervorrufen von anormalen Verhaltenweisen und
Abwehrmaßnahmen gegen solche Anwendung. (.....) Die MK ULTRA – Akten wurden
auf Befehl des DCI (Mr. Helms) kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Amt
vernichtet.“2
Alle Personsn, die direkt in der frühen Phase mit diesem Programm befaßt waren,
sind entweder außer Landes, verstorben oder stehen aus anderen Gründen für
Befragungen nicht mehr zur Verfügung.3
Doch in Punkto aktenvernichtung hat Helms nicht gründlich genug gearbeitet. Einige
Dokument hat er übersehen, darunter auch die zahlreichen Spesenabrechnungen
der „biologischen und pharmakologischen Agenten“. Diese Unterlagen, ca.2000 Blatt
Papier mit den Stempeln „Top secret“ und „eyes only“, wurden 1976 freigegeben,
nachdem Bürgerrechtler bei amerikanischen Gerichten auf Herausgabe geklagt
hatten.4
Diese Akten waren sorgfältig bereingt worden, sie enthüllten nur wenig Namen von
Personen und Organisationen,die die Drogenexperimente durchgeführt hatten.Doch
einige der harmloseren Projekte der CIA auf dem Gebiet der Bewußtseinkontrolle
können anhand der freigegebenen Unterlagen rekonstruiert werden.
3. Vorläufer der Gehirnwäsche-Experiment
3.1.Projekt Bluebird
Bei der CIA verfestigten sich allmählich die bürokratischen Strukturen, und der Chef
der Sicherheitsabteilung, die Penetrationsversuche des Feindes abwehren sollte,
4
schlug vor, alle Aktivitäten auf dem Gebiet der Hypnose und sonstiger
Manipulationen des menschlichen Bewusstseins zusammenzufassen, am besten
unter seiner Führung. Am 20. April 1950 genehmigte der Direktor das Projekt mit
dem Codenamen „Bluebird“ und dessen verdeckte Finanzierung.
„Das erste Projekt unter dem Namen „Bluebird“ sollte Wege finden, eigene
Mitarbeiter zu konditionieren, um illegale Informationsgewinnung zu verhindern„ –
heißt es in einem CIA-Vermerk. „Ferner war es seine Aufgabe, Möglichkeiten zur
Kontrolle eines Individuums durch Anwendung spezifischer Verhörtechniken,
Gedächtnisentwicklung und die Erforschung von Abwehrmaßnahmen zur
Verhinderung der Aufragung von CIA-Personal zu entwickeln„.5
Im Juli 1950 reiste ein „Bluebird“ Team, bestehend aus einem Psychiater, einem
Lügendetektor-Spezialisten, der sich auch mit Hypnose auskannte, sowie einem
Techniker, zum ersten Einsatz nach Japan. An zwei Probanden - vermutlich als
Doppelagenten verdächtigte Personen - probierten sie mehrere Kombinationen von
Sodiumamytal (Beruhigungsmittel) und Benzedrin (Stimulans) aus, an zwei weiteren
Personen auch noch das Aufputschmittel Picrotoxin.6 Außerdem versuchten sie, bei
den vier Probanden einen Gedächtnisverlust herbeizuführen.
Erste Emperimente zur Auslösung von Gedächtnisverlust wurden von den
Amerikanern in Japan durchgeführt. Künstliche Amnesie wäre ein exzellentes
Instrument für jeden Geheimdienst, mindestens so wichtig wie „Wahrheitsserum
(Sodium Phentotal)“, um eigene Agenten, die aufgeflogen oder aus dem Ruder
gelaufen waren, wegen ihres Wissens um „convert operations“ oder
Stattsgeheimnisse micht aus dem Weg räumen zu müssen. Mitarbeiter, bei denen es,
im Sprachgebrauch der CIA, ein „Entsorgungproblem“ gab, sollten isoliert, deren
Erinnerungen mit Hilfe von chemischen Wirkstoffen ausgelöscht werden, wenigstens
für eine gewisse Zeit. 7 Als Werkzeuge für eine künstliche Amnesie würde der
Geheimdienst später auch Brachialmethoden wie Elektroschock und Gehirnchirugie
erproben.8
Im Oktober 1950 reiste das „Bluebird“ Team aus Japan nach Südkorea weiter, um
seine speziellen Verhörtechniken an weitern fünfundzwanzig Männern zu erproben,
nordkoreanischen Kriegsgefangen.9 Nach Rückkehr des Teams und Auswertung der
durchaus ermutigenden Ergebnisse wurde das Programm auf eine breitere Basis
gestellt, der Etat für das Jahr 1951 deutlich erhöht.
Im Jahr 1951 wurde der Begriff „Gehirnwäsche“ von dem CIA-Journalisten Edward
Hunter der amerikanischen Öffentlichkeit vorgestellt.10 Überschrift: "GehirnwäscheTaktik zwingt die Chinesen, Kommunisten zu werden". Bald wurde dieser Begriff mit
der „roten Gefahr“ gleichgesetzt. Diesmal wurden an 25 Versuchspersonen (wie
oben schon genannte Kriegsgefangene) "weiterentwickelte" Verhörmethoden erprobt.
Einzelheiten sind nicht dokumentiert. Bald danach stieg Morse Allen zum Chef von
Bluebird auf.
5
3.2 Operation Artischocke
Im August 1951 wurde das Projekt „Bluebird“ in „Artischoke“ umbenannt und die
Durchführung vom „Büro für Wissenschaftliche Ermittlungen„ (OSI) dem
„Sicherheitsbüro„ (OS) übertragen. Das OSI behielt sich jedoch vor, die Aspekte der
ausländischen Geheimdienstermittlungen von „Artischoke“ auszuwerten.
Im Rahmen von "Artischocke" wurden Menschen unter Folter und Drogeneinfluss
verhört, die Wirkung von Rauschgiften wie LSD, Heroin, Marihuana an
ahnungslosen menschlichen Versuchkaninchen getestet und Möglichkeiten für den
Einsatz psychologisch wirksamer Substanzen in der Kriegsführung untersucht. Die
CIA war damals besessen von der Vorstellung, Sowjets und Chinesen könnten
mittels Gehirnwäsche Agenten umdrehen oder die Bevölkerung ganzer Länder
manipulieren. Wahrscheinlich hätten die Kommunisten inzwischen mit einer
Umprogrammierung von Individuen begonnen, unter Anwendungen von Drogen. Die
Opfer würden „wie Papagein“ alles nachplappern, was die roten Funktionäre ihnen
eingeflüstert hätten
im Jahr 1952 war die „Artischocke“-Team der CIA mit technischen Vorbereitungrn
beschäftigt, einiges fehlte und musste eret beschafft werden.Für die Experimente
war im Jahr wahrscheinlich „Haus Waldhof“ in Kronberg/Taunus ausgewählt worden,
um Verhöre an Gefangenen (die verdächtige als sowjetische Geheimdienst)
durchzuführen. 11 Aufzeichnungen belegen, wie russischen Agenten Mittel
verabreicht wurden, um sie einer Gehirnwäsche zu unterziehen und um so
Geheimnisse und Informationen zu erlangen.
Auch als die Kriegsgefangenen, die Geständnisse abgelegt hatten, im Sommer 1953
aus Korea zurückkehrten, wurden sie vom "Artischocke"-Team verhört. Das Team
hatte schon Wochen zuvor entsprechendes Interesse bekundet. In einem
Memorandum an die CIA-Spitze begründet es das mit den Worten, es wolle die
Soldaten, "die der kommunistischen Indoktrination Folge geleistet haben, (...) als
einzigartiges Forschungsmaterial für die "Artischocke'-Arbeit" nutzen. Unter anderem
sollten Hypnose, Narkosemittel und LSD gegen die ehemaligen Kriegsgefangenen
aus der eigenen Armee zum Einsatz kommen. Durch den Einsatz dieser Mittel sollte
Einblick in gegnerische Verhörmethoden gewonnen und verhindert werden, dass
Kriegsrückkehrer für die Gegenseite arbeiteten
4. Projekt MK ULTRA
Offiziell wurde “Artischocke” 1953 aufgelöst und als Fortführung das Projekt MK
ULTRA geschaffen, ein “Regenschirm-Projekt mit 149 Unterforschungsprojekten,
unter anderem über Drogen- und Verhaltensveränderung“ (EX-CIA–Direktor
Stansfield M.Turner)12. Dieses Projekt wurde durch eine Anordnung von CIA Direktor
Allen Dulles gegründet. Leiter des Projektes war Dr. Sydney Gottlieb.
Ziel des Projekte war ein perfektes Wahrheitsserum für die Verwendung, die die
6
Möglichkeiten der Gedankenkontrolle zu erforschen. Die überwiegend
gesundheitsschädlichen bis lebensgefährlichen Experimente wurden meist ohne
Wissen oder Zustimmung der zehntausende Versuchspersonen durchgeführt, häufig
auch gegen deren erklärten Willen. Die Experimente schlossen die Verabreichung
von Drogen an CIA Personal, Militär Personal, die US-Bürgern von 12
Krankenhäüsern, 3 Gefängnissen und 15 nicht näher bezeichneten
„Forschungseinrichtungen“.13
Die Teilnahme an den Experimenten beruhte bei einigen Testpersonen auf
Gegenseitigkeit, also auf freiwilliger Basis. Diese Subjekte wurden für
erschreckendere Experimente benutzt, wo den Freiwilligen z.B. LSD über 77 Tage
am Stück verabreicht wurden. LSD wurde wahrscheinlich von den Forschern
abgelehnt, da die Auswirkungen der Droge nicht vorhersehbar waren, obwohl
brauchbare Informationen von Testpersonen erlangt wurden während Sie unter LSD
standen. In einigen Fällen glaubte, die unter Drogen gesetzte Testperson, mit
absoluter Gewissheit, dass sie fähig ist jedem Verhörversuch oder physischer
Gewalt zu widerstehen. Im Rahmen des Projektes MK ULTRA wurde neben
LSD,Kokain,Opium, Morphium - um von der Liste der 139 Drogen nur einige zu
nennen – auch Heroin getestet.
Die Praxis von Entführungen zu Versuchszwecken wurde, zumindest für das Projekt
MK ULTRA, von der CIA später selbst bestätigt. Hunderte von Wissenschaftlern
arbeiten mit, manche wußten noch nicht einmal, dass der Auftrag vom „Großen
Bruder“ kam.
Es ist schwierig, die exakten Ziele von MK ULTRA zu beschreiben. MK ULTRA war:
-
Verhaltens-und bewußtseinskontrollierende Drogenexperimente
Hypnose
Schlafentzug und sensorische Deprivation
Gruppenprozesse
Strahlenverwendung
Verhaltensveränderung
Biologischen agenten
Einpflanzen von Elektroden
Ultrawissenschaftliche Folter und subtilste Formen der Gruppenhypnose
Das Projekt wurde von 1953 bis in die 1970er Jahre hinein durchgeführt.
4.1. LSD – Experimente
Die Experimente mit LSD waren dabei ein Aspekt der Gehirnwäsche-Projekte der
CIA. Die LSD-Experimente sollten den CIA-Forschern neben mehr praktischen
Zielen vor allem helfen, die Arbeitsweise der menschlichen Psyche zu verstehen, um
auf dieser Grundlage die Methoden der Bewusstseinskontrolle zu verbessern. Mit
7
LSD betrieben die Psycho-Wissenschaftler der CIA also auch Grundlagenforschung.
Und hierzu ist die Droge ohne Zweifel durchaus geeignet.
4.1.1 Entdeckung der LSD
Der Sandoz (Basel) Chemiker Dr. Albert Hoffmann hatte 1938 auf der Suche nach
kreislauffördernden
Arzneimitteln
die
Verbindung
Lysergsäurediäthylamid
synthetisiert und war fünf Jahre später, als er erst versehentlich, dann im
Selbstversuch, ein paar Krümel der kristallinen Substanz schluckte, auf die
halluzinogene Wirkung der substanz gestoßen.14 Mutterkorns, eine Pilzes, der vor
allem roggen befällt und die Getreidekörner braunviolett verfärbt. Mutterkorn
Epidemien verwandelten im frühen Mittelalter ganze Landstriche in Irrenhaüser, weil
die Pilzgifte Alkaloide halluzinogene wirkung auslösen.15
Nach seinem ersten Selbstversuch entschloss sich der Chemiker, die geheimnisvolle
Substanz unter kontrollierten Bedingungen erneut zu testen. In seinem Buch
beschreibt er seine Erfahrungen u. a. wie folgt:
„Aber schlimmer als diese Verwandlungen der Außenwelt ins Groteske waren die
Veränderungen, die ich in mir selbst, an meinem inneren Wesen spürte. Alle
Anstrengungen meines Willens, den Zerfall der äußeren Welt und die Auflösung
meines Ich aufzuhalten, schienen vergeblich. Ein Dämon war in mich eingedrungen
und hatte von meinem Körper, von meinen Sinnen und von meiner Seele Besitz
ergriffen.“
„Der Schrecken wich und machte einem Gefühl des Glücks und der Dankbarkeit
Platz, je mehr normales Fühlen und Denken zurückkehrten und die Gewißheit wuchs,
daß ich der Gefahr des Wahnsinns endgültig entronnen war.“ 16
Diese Satze lassen die Wirkung des LSD auf einen Menschen erkennen, die diese
Droge in einem Menschen auszulösen vermag, der sie ohne vorherige Erfahrung mit
ihr und zudem ohne sein Wissen erhält.
4.1.2 Anwendung der LSD
 Dr.Frank Olsen.
Der bekannteste Fall von LSD-Anwendung ist MK ULTRA-Wissenschaftlers Dr.Frank
Olsen. Am 18.Nov.1953 wurde ihm bei einer Verbindungskonferenz von Offizieren
ohne sein Wissen ein LSD-Trip in seinen Likör geworfen. Noch am selben Tag
bekam er heftige Anfälle und wurde auf CIA-Kosten nach New York zu dem
Psychiater Dr.Abramson gebracht. Nach fünftägiger Beobachtung wurde Olsen in ein
Krankenhaus eingewiesen. Als er im Hotel seine Sachen zusammenpackte, sprang
er – immer noch unter Drogeneinfluß – aus dem Fenster und war sofort tot.
8
Sidney Gottlieb, damals Chefarzt-Offizier der CIA, wurde sofort informiert, und der
Geheimdienst beschloß, die Sache total geheimzuhalten. Seiner Familie wurde sein
„Selbstmord“ mit einem „mysteriösen geistigen Zusammenbruch“ erklärt. Erst 22
Jahre später, nach der Veröffentlichung des „Rockfeller-Reports“, erfuhren seine
Angehörigen die wahren Zusammenhänge. Sie verklagten die US-Regierung auf
Schadensersatz und erhielten von einem Gericht 750.000 Doller zugesprochen.
 Harold Blauer
Einige Monate vor Olsen’s Tod war der Profi-Tennisspieler Harold Blauer gestorben,
nachdem ihm gegen seinen Willen Psychopharmaka von der Armee in dem New
Yorker staatlichen Psychatrie-Institut eingeflößt worden waren. Jahrelang hatte seine
Familie versucht,die Todesursache zu erfahren. Nachdem in den siebziger Jahren
die Hintergründe des Todes von Oberst Olsen bekannt geworden waren, musste
auch Blauers Krankenakte an seine Tochter herausgegeben werden. Der Bericht des
Armee-Arztes über seine Versuche mit Blauer liest sich wie ein Horrorroman:
„9.53 Uhr
Vornarkose: Angst-beträchtliches Zureden war notwendig.
Die Injektion wurde verabreicht
9.59Uhr
Nach-Narkose:Patient
derartig
unruhig,dass
er
von
Krankenschwestereingesperrt werdern musste
– ohne Kontakt mit der Realität
– schwitzt übermäßig.
10.01 Uhr Schnelle Oszillation der Augäpfel,
10.11 Uhr Körper überall steif.
10.15 Uhr Reizmittel verabreicht.
10.20 Uhr bis 11.45 Uhr Tiefes koma.
11.50 Uhr Künstliche Beatmung angeordnet.
12.15 Uhr Tod.
12.30 Uhr Krankenhausbehörden informiert.
15.30 Uhr Überführung des Leichnams ins städtische Leichenhaus.“
der
Aus Gründen der „nationalen Sicherheit “ wird bie neute verschiwiegen, welche
Droge an Harold Blauer ausprobiert worden ist.
 Timothy Leary
1963 erhielt die Firma Sandoz einen Lieferauftrag über 25 Kilogramm LSD. Stutzig
wurden die angestellten, als sie auf der Bestellung nicht den guten alten Kunden CIA
fanden, sonderen einen nicht weniger bekannten Namen: Timothy Leary
9
Der Propagandist von LSD, der mit siner Parole „turn on, turn in, dorp out“ die
amerikanische Studentenbewegung von der Superdroge zu überzeugen suchte,
begann in jenen Jahren mit LSD-Experimenten im großen Stil. Wie Leary damals
finanzierte,liegt bis heute im Dunkeln. Ein CIA-Vermerk vom 1.November 1963 zeigt,
dass auch „Big Brother“ Interesse an dem LSD-Papst hatte: Alle CIA-Angestellten,
die mit Bewußtseinskontrolle zu tun hatten, wurden befragt, ob Verbindungs -Leute
des Geheimdienste in die Gruppe um Leary eingeschleust wären.
Das Ergebnis dieser Befragung ist laut CIA aus den Archiven verschwunden
Das Interesse an LSD-Versuchen ebbte bei der CIA Ende der sechziger Jahre ab. In
Verhören hatte es sich als wenig informationsbringend erwiesen, denn es war nicht
mehr zu unterscheiden, ob der Verhörte unter LSD-Einfluß die Wahrheit erzählte
oder nur wild phantasierte. Mit anderen Medikamenten wie Thoranzin oder Sodium
Penthotal schienen sie bessere Ergebnisse zu erzielen
4.2 Hypnose
Eine freigegebene MK ULTRA Dokumente zeigen an, dass Hypnose am Anfang der
1950er Jahre studiert wurde. Diese Experimente wurde bei der CIA als besonders
erfolgreich angesehen. Bei einem weiter Verhör – so fährt der CIA-Vermerk fort –
wurde neben Hypnose auch mit Medikamenten gearbeitet.
Ein CIA-Vermerk vom 14.Juli 1952 an den CIA-Direktor zitiert eine erfolgreiche
Anwendung eines drogen-hypnotischen Verhörs durch ein Medizinischer Team.die
Verhörten waren amerikanische Spione, die verdächtig waren, als Doppelagenten zu
arbeiten. Die Opertaion lief unter dem Namen „Psychiartisch-medizinisch“, weil die
Testpersonen zur Ausforderung in ein Krankenhaus eingeliefert wurden. Die
verdächtigen Agenten wurden durch Hypnose in ihre Judend zurückgeführt und
durchlebten gemeinsam mit dem Hypnotiseur ihre Vergangenheit. Am Ende der
Vernehmung wurde durch nach-hypnotische Suggestion bewirkt, dass die Verhörten
das vorangegangene Verhör vergaßen.
Ein CIA Bericht an den Sicherheitschef vom 15.Juli.1953 schildert folgenden
Sachverhalt :
„Das Verhörobjekt glaubte schließlich, in Mr. ___ einen alten vertrauten Freunden
aus seiner Vergangenheit in Georgia/UDSSR wiederzuerkennen.“17
4.3 Operation Midnight Climax
Operation Midnight Climax war auch ein Teilprojekt von MK ULTRA über
Möglichkeiten der Bewusstseinskontrolle, das in den 50er Jahren begann. Die
Operation war am Anfang von Sidney Gottlieb und legte unter der Leittung des
10
George Hunter White alias Morgan Hall gegründet. Das Projekt umfasste vom CIA
betriebene konspirative Wohnungen in San Francisco und New York. Diese
wurden eingerichtet um die Effekte von LSD an nichtsahnenden Personen ohne
deren Zustimmung zu studieren.
Im New Yorker Greenwich Village mietete die CIA 1953 zwei nebeneinander
liegende Wohnungen an, richtete sie pompös ein und stattete sie mit auf einer Seite
durchsichtigen Spiegeln, Mikrofonen und Kameras aus. Damit die CIA mithören
konnte, was dort geschah, wurde die neueste Überwachungstechnik installiert und
ausprobiert. White besorgte die Prostituierten. Das LSD und andere Drogen wurden
mitgebracht. Tests an Sexualverbrechern hatten ergeben, dass Leute mit schwer
kontrollierbaren Trieben andere Verhaltensmuster aufweisen als der Normalbürger.
Die Häuser wurden 1965 (San Francisco) bzw. 1966 (New York) geschlossen.
Diese Experimente wurden auch gefilmt, doch die Aufnahmen wurden auf
Anweisung von dem Direktor der CIA Richard Helms und Sidney Gottlieb, dem Leiter
des MK ULTRA Programms 1972 zerstört, was eine vollkommene Aufklärung der
Sache unmöglich machte. Operation Midnight Climax trug zur Entwicklung von
einigen operativen Techniken bei und leitete intensive Forschungarbeiten im Bereich
der sexuellen Erpressung, Überwachungstechnologie sowie der möglichen
Verwendung von Bewusstseinsverändernder Substanzen in Außendiesttätitgkeiten
ein.
5. Der Wandel
Ex-CIA-Direktor Ricahrd Helms haben die Drogenexperimente im Jahr 1974
aufgehört. Die CIA hat aus ihren 30-jährigen Drogen-Versuchen genügend
Erfahrungen gesammelt, sie hat die Phase der Experimente im Jahre 1974
tatsächlich abgeschlossen und ist in das Stadium der fortgesetzten Anwendung
eingetreten. Die Drogen-Versuche wind wirklich abgeschlossen worden, weil sie
zuwenig Erfolge brachten. Stattdessen haben sich die Forschungen des
Geheimdienste bezüglich Bewußtseinskontrolle auf ein anderes Gebiet verlagert,
weg von den Drogen auf den Bereich der Gehirnchirugie, die durch eingepflanzte
Elektroden einen Menschen zum Roboter machen kann.
In der Vereingten Statten gibt es das Freedom of Information Gesetz (FOI), das
Informationszugangrecht, das jedermann einen Anspruch auf Akteneinsicht in
amtliche Dokumente einräumt. Wie viele andere zivilisierte Staaten ging der
amerikanische Gesetzgeber davon aus, dass nach der Verfassung der Brüger der
erste Kontrolleur des Saates sein sollte.
Das Freedom of Information Gesetz hatte in den Amtsstuben der US-Geheimdienste
helle Aufregung hervorgerufen. Denn es war schon schlimm genug, dass die
Agenten für kriminelle Tätigkeit vor Gericht landeten und verurteil wurden.
11
Nun untersuchte der Kongreß ihre Verbrechen, und noch schlimmer, die erstarkte
Bürgerrechtsbewegung klagte unter dem FOI-Gesetz vor amerikanischen Gerichten
auf Herausgabe der geheim Akten über Mordpläne und Drogenexperimente der CIA.
Ein großer Teil der belastenden Akten wanderte in den Zerreißwolf. Doch manches
mußte, wenn auch zensiert, freigegenen werden.
So begannen die Geheimdienstler Mitte der siebziger Jahre,Gegenstrategien zu
entwickeln und das Informationszugansrecht systematisch zu unterlaufen. Akten
wurden unter anderen Bezeichnungen Angelegt, unter Aktenzeichen, von denen sie
wußten, dass sie sie nie offenlegen müßten.
In Öffentlichen Institutionen wie Nervenkliniken und Gefängnissen konnten sie auch
nicht mehr belibig die Menschen als Versuchskaninchen benutzen, denn
Bürgerrechtler und Knastgruppen hatten vehement dagegen protestiert. Es lag
deshalb nahe, zur Vertuschung derartig ensitiver Projekte in Zukunft ins befreundete
Ausland zu gehen,
wo es eben keine Pflicht zus Offenlegung von
Geheimdokumenten gibt.
Was sich seit dieser Zeit in Pnkto Bewußtseinskontrolle abgespielt hat, liegt also
ziemlich im Dunkeln.
6.Schlusswort
Die Menschenversuche der CIA über Bewußtseinskontrolle und Verhaltenskontrolle
beweisen, dass sie nicht in der Lage sind, die Vielfalt des menschliche Gehirn zu
begreifen. Glücklicherweise ist der Organismus des Menschen so kompliziert, dass
er eben nicht durch ein paar Dräht oder hundertprozentig fernsteuerbar wird.
Einen Menschen zu töten oder ihn durch Verabreichung von Psychodrogen zu einem
geisiten Ktüppel zu machen, ist kein Kunststück, sondern nur eine Frage der
Skrupellosigkeit.
Es ist auch nicht so, dass jedermann de Gehirnwäsche Technokratische der
Geheimdienste willenlos ausgeliefert ist. Dann könnte man sich gleich einen Strick
nehmen. Die Politiker der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, die die CIA dazu
gezwungen hat, sich ebenso vor Gericht und vor der Öffentlichkeit zu verantworten
wie jeder andere Bürger auch, haben die kriminellen Aktivitäten gebremst.
Gehirnwäsche Technokratische können sich immer nur soweit entfalten, wie es die
Politischen Verhältnisse zulassen. Und die Verhörtechniken mit Psychopharmaka
sind lange nicht so ausgereift, dass damit alles erreicht werden kann.
Je stärker der Druck war, desto größer wurde auch ihr Wiederstand.
12
Einzelnachweise
Report to the President by the commission on CIA-Activites within the United
States, Juni 1975,S.226
2
Walter Bowart, “Operation Mind Control”, William Collins Sons & Co.1978,S.105
3
Report to the President by the commission on CIA-Activites within the United
States, Juni1975,S.226
4
John D.Marks, “The search for the Manchurian Candidate, CIA and Mind
Control.” New York 1979
5
ebd.,
6
“CIA Memorandum for the files”,25.07.1950; CIA Memorandum “Special
Interrogations”,12.02.1951; John Marks’files, National Security Archives; John
Marks, “The Search For The Manchurian candidate”, New York/London 1979.
7
“CIA Memorandum Disposal of Maximum Custody Type Defectors of all
Categoris”,07.03.1951; CIA Memorandum “Informal discussion with Chief
Regarding disposals”,07.03.1951; John Marks’files, National Security Archives;
CIA Memorandum “Special Interrogation Program”,19.03.1951.
8
CIA Memorandum for The Secretary of Defense “Evaluation of Certain Scientific
Techiques of Possible Concern to National Security”,28.01.1952; John
Marks’files, National Security Archives
9
John Marks, “The Search For The Manchurian candidate”,New York/London
1979.
10
Die Zeitung „News“,Artikel "Gehirnwäsche-Taktik zwingt die Chinesen,
Kommunisten zu werden". Miami September 1951
11
CIA Memorandum,14.09.1954, John Marks’files, National Security Archives
12
Zeugenaussage von Stansfield Turner vor dem Senate Select commitee on
Intelligence vom 3. Aug.1977
13
Heiner Gehring „Versklavte Gehirne“, Kopp-Verlag, 2001
14
Albert Hoffmann, “LSD-Mein Sorgenkind“, Stuttgart 1979.
15
Albert Hoffmann, „Die Mutterkornalkaloide“, Stuttgart 1964.
16
Albert Hoffmann, „LSD-Mein Sorgenkind“, Stuttgart 1979, S.33
17
Walter Bowart, ”Operation Mind Control”, William Collins Sons & Co.
1978,S.103
1
Literatur
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Egmont R. Koch, Michael Wech: Deckname Artischocke. Goldmann, 2004
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Cathy O'Brien, Mark Phillips: Die TranceFormation Amerikas. Mosquito
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Albert Hoffmann:LSD-Mein Sorgenkind, Stuttgart 1979
Walter Bowart:Operation Mind Control, William Collins Sons & Co. 1978
John Marks:The Search For The Manchurian candidate,New York/London
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Edgar H. Schein, From Brainwashing to Organizational Therapy: A
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Hadden, Jeffrey K., "The Brainwashing Controversy", November 2000
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Weblinks
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Short documentary about MKULTRA and the Frank Olson incident
GIF scans of declassified MKULTRA Project Documents
Webseite mit über 300 freigegebenen Geheimdokumenten
CIA-Zusammenstellung von freigegebenen MKULTRA-Dokumenten
ARD-Dokumentation
Deckname
Artischocke
–
Die
geheimen
Menschenversuche der CIA mit Schwerpunkt der Untersuchung des Todes
von Frank Olson
Die Dressierten Killer – Geheimdienste und Gehirnwäsche
Hans Ulrich Gresch, Unsichtbare Ketten – Missbrauch der Hypnose und
anderer Trance-Techniken durch Kriminelle, Sekten und Geheimdienste
Darstellungen eines CIA-Mind-Control-Opfers
Stephen A. Kent: Gehirnwäsche im Rehabilitation Project Force (RPF) der
Scientology-Organisation
Transcriptions of Declassified Project ARTICHOKE Documents
en.wikipedia.org/wiki/Project_MKULTRA
en.wikipedia.org/wiki/Project_ARTICHOKE
14
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