00:08 Da ich Präsident der intern. Gesellschaft für Semiotik bin, haben wir regelmäßig von der TU aus Aktivitäten in Semiotik weltweit gehabt. Und sie haben als Prof. der Semiotik ein Buch verfasst „Warnungen an die ferne Zukunft“, darin geht es grob gesagt um die Kennzeichnung von Atommüllendlagern und darum, dass diese Kennzeichnung auch noch in mind. 10.000 Jahren von der Menschheit die dann lebt verstanden wird. Können sie kurz darauf eingehen, warum sie sich als Präsident der Semiotik mit diesem Thema beschäftigen? Mit dem Thema Atommüllendlagerung. 00:47 Dieses Thema ist ein moralisch, politisch usw. enorm wichtiges Thema. Wir haben aber zunächst mal rein fachbezogen die Frage, was kann man und was muss man tun, um über lange Zeiträume hinweg zu kommunizieren. Und das ist eine neue Frage, die uns aufgezwungen wurde durch die Entwicklung der Industrie bzw. auch des Militärs. Wir haben uns zunächst einmal gefragt, was macht denn eine Nachricht haltbar, was macht eine Botschaft so, dass man glauben kann, dass sie vielleicht in 100 oder 200 oder 2000 oder 20.000 0der 2Mio Jahren eventuell, durch den betreffenden Zeichenträgerdavon eine Mitteilung bekommt. Und das sind fachspezifische Fragen, die betreffen den Stoff, dass Material aus dem Zeichen sind, die in einer solchen Kommunikation dann vorliegen. Es können aber auch andere Fragen gestellt werden. z.B. welche Sorte von Kodierung haben wir dabei. Die Erfindung der Schrift, die ja schon lange zurückliegt, die hat es ermöglicht, dass man Botschaften für lange Zeit aufbewahren konnte, die dann nach dem Tod des Autors erst vielleicht entdeckt und dann interpretiert wurden. Der Unterschied zwischen lesen und interpretieren ist sehr wichtig. Man liest gern einen Brief, aber man muss manchmal sehr viel interpretieren, um einen Brief, der 2.000 Jahre alt ist zu lesen und zu verstehen. Das heißt, dass ist ein Feld von Fragen, die dahinter stehen, die kann ich, wenn wir ins Einzelne gehen noch erläutern, aber wenn wir jetzt zurückkommen zu der Frage Kommunikation mit der Zukunft, so gibt es auch logische Fragen, die Philosophen interessieren. z.B. Wer ist denn mein Adressat, wenn ich mit der Zukunft kommuniziere. Gibt es den? Wir haben eine Arbeitsgruppe bei uns, die das Beten im Sinne von Gebet analysiert, dass ist ja auch an einen Adressaten gerichtet, der entweder fiktiv oder konstruiert ist, zu dem es sehr viele Mythen gibt, usw. D.h. hier ist ein großer Bereich von Fragestellungen, aber natürlich ist zunächst eine Frage. die politisch und moralisch wichtig ist. 03:16 Also für sie war der Anlass sich mit Atomsemiotik zu beschäftigen und dieses Buch zu schreiben ihre moralische Verpflichtung? Wie gesagt, es war beides. Es war die Möglichkeit Experten aus dem Bereich der Semiotik weltweit vor diese Frage zu stellen, dass haben wir gemacht mit der Zeitschrift für Semiotik 1983 / 1984 und mögliche Antworten zu finden, die dann helfen können, dazu verhelfen können, dass dazu nicht zu verantwortungslos Atommüll über die Welt verteilt wird und gesagt wird: Ja, es verteilt sich, usw. 03:56 Warum ist es denn überhaupt wichtig vor Endlagern zu warnen? Endlager, bzw. überhaupt Atommüllendlager enthalten chemisch gefährliche Stoffe und das ist ein Problem, Teilproblem der Chemie, dass gibt es schon länger, nur ist die Strahlung eine besondere Art von Verhalten von Stoffen und diese Strahlung, die hat eine ganz bestimmte Eigenschaft, nämlich sie bleibt lange erhalten. Und bis nur die Hälfte des Stoffes, der da ursprünglich war, strahlt, vergehen manchmal tausende von Jahren. z.B. ist das Plutonium 239 das 24.000 Jahre braucht um sich zu halbieren in seiner Intensität und in der Frage, wieviel Stoff da noch übrig ist und weiter strahlt. Diese Fragen sind zunächst mal rein technische Fragen, bis man eben, wie auch ein Astronom sich vor die Frage stellt, was sind das für Zeitmaßstäbe, 24.000 Jahre, dass können wir uns eigentlich nicht vorstellen. Das hat auch dazu geführt, bei der Umfrage nicht zu sagen 1Mio Jahre, die man jetzt veranschlagt, sondern wir sind runtergegangen, weil wir gedacht haben, 1Mio Jahre ist so abstrakt, dass interessiert sowieso heute überhaupt niemanden mehr. 24.000 Jahre, um das nochmal zusammenzufassen, das ist viermal oder fünfmal die Weltgeschichte der Menschheit. (Anm. Kirsten: Das stimmt irgendwie nicht, die Menschheit ist ja schon viel älter) Und die Weltgeschichte der Menschheit, darüber arbeiten seit Jahrhunderten, hunderte, tausende von Personen. Das ist ein Thema, dass uns alle interessiert, aber hier ist es so, dass es von wesentlicher….. eine wesentliche Rolle spielt, wenn wir anders leben, der zukünftigen Lebewesen auf der Erde und insbesondere des Menschen oder seiner Nachkommen denken. 06:03 Womit lässt sich denn, auf die Geschichte der Menschheit bezogen, der Umgang und die Beherrschbarkeit des Atommülls vergleichen? In der Umfrage, die wir gemacht haben, von der Zeitschrift für Semiotik aus, gibt es einen Hinweis auf Institutionen, die langlebig sind, in der Geschichte der Menschheit und das sind meistens die Religionen. Also die größte Fähigkeit, dass eine menschliche Aktivität unter ihrer eigenen Identität über Jahrtausende hinweg weiter besteht, haben die Buchreligionen z.B. gezeigt, wichtig ist da, dass man Schrift als Medium hat, wichtig ist da, dass es eine Institution gibt, die sich sozusagen selbst erneuert, ein Kardinalskollegium, und das war einer der Gedanken, der Autoren. Die anderen Gedanken aber waren viel direkter und viel naiver. Man hat sich zunächst mal nach dem Stoff und der Haltbarkeit des Stoffes, also des Zeichenträgers gefragt, dann hat man sich gefragt nach der Kodierung. Wollen wir was Schriftartiges oder wollen wir Bilder oder wollen wir Töne oder sonst was verwenden und wie lassen sich diese über Jahrtausende selbsterhaltend weiter erzeugen. Also derartige Fragestellungen gibt es sehr viel, wobei klar ist, oder klar geworden ist, in dieser Umfrage, dass eine Lösung, eine Dimension, eine Ebene der Beantwortung allein, nicht reicht. Das gilt sowohl für so Vorschläge wie, dass kann man ja in den Weltraum schießen, zunächst mal der Atommüll, wenn man den in den Weltraum schießen will, der kann eventuell mehr anrichten, als wenn er auf der Erde ist. Zweitens, man weiß auch dann noch nicht, wie man mitteilen soll, dass im Weltraum, da und da, die und die Raumsonde Atommüll enthält. Und wie man sich dann der gegenüber verhalten soll, ist dann eine weitergehende Frage. D.h. wir brauchen einander ergänzende Lösungsaspekte und einer der Aspekte ist der institutionelle, von dem ich gerade gesprochen habe. Andere sind physikalische, chemische, biologische. 08:20 Ich würde ihnen diese Frage gerne noch einmal stellen und dann wäre es schön, wenn sie diese Frage in ihrer Antwort wiederholen und vielleicht können sie nochmal auf die Beherrschbarkeit des Feuers eingehen? Womit lässt sich die Geschichte der Menschheit bezogen auf den Umgang und die Beherrschbarkeit des Atommülls vergleichen? Womit sich der Atommüll als Spur menschlichen Verhaltens vergleichen lässt das kann man eigentlich nur mit einer Antwort belegen, nämlich mit dem Feuer. Das Feuer ist für die Menschheit wesentlich gewesen. Das Feuer kann man sagen, aus dem ist unsere Kultur, egal wo, entstanden. Und das ist in mehreren Schritten erfolgt. Zunächst einmal gibt es natürlich entstandenes Feuer durch Sonneneinstrahlung oder durch Vulkanausbruch oder derartige Naturereignisse und es ist anzunehmen, dass in früheren Stadien der Menschheit derartige natürliche Feuer zunächst Mal versucht wurden zu zähmen und versucht wurde, diese dann für menschliche Zwecke zu verwenden. Das ist sicher aber über tausende von Jahre nicht möglich gewesen und deshalb hatte das Feuer eine entsprechende mythische Funktion in den menschlichen Kulturen. Der nächste Schritt war dann, die Fähigkeit, selber Feuer zu erzeugen, das ist etwa vor 500.000 Jahren vor heute, 500.000 Jahre ist auch schon eine ganz schön lange Zeit, der dritte Schritt wäre dann, wenn man das Feuer selbst herstellen kann und es verwenden will, dann muss man es dosiert verwenden und man muss es sozusagen zähmen. Das geschieht in alle Kulturen am Herd, was man auf deutsch Herd nennt, ist die Feuerstelle der Familie oder des Clans. Das Hauptproblem aber mit dem Feuer ist, dass was wir mit der Feuerwehr versuchen zu beantworten. Unter den Großstädten der menschlichen Kulturen gibt es keine, die nicht irgendwann mal abgebrannt wäre. Man kann sagen unter den europäischen Großstädten ist jede mindestens einmal in einem Jahrhundert dem Feuer zum Opfer gefallen. Chicago und London sind gute Beispiele, die dann auch wieder zum Kulturwandel geführt haben. Trotzdem kann man sagen, dass die Feuerwehr eine Institution ist, die erfolgreich war und heute insbesondere erfolgreich ist. Wir werden zwar ständig belästigt, dass die Leute sagen, dass der Feuerschutz erfordert, dass das und das und das und das alles gemacht wird, ich denke an den Flughafen Berlin Schönefeld z.B. Wo der Feuer und der Rauch ja die Probleme sind. Und das Feuer hat ja, wenn man an das deutsche Reich denkt vor dem 1.Weltkrieg, da gab es 20.000 Feuerwehren im deutschen Reich und diese Feuerwehren waren alle parallel ausgebildet mit Feuerschläuchen, Wasser als Hauptmedium, da kann man viel drüber sagen. Wichtig ist aber, dass in diesem langen Zeitraum, Fortschritt zu erkennen ist und das die Feuerwehr eine Lösung ist, mit der wir leben können im Umgang mit Feuer. Mein Gedanke in dem Zusammenhang war, das könnte man sich ja auch parallel vorstellen für den Umgang mit Atommüll. Der Atommüll ist jetzt noch unbeherrschbar. Man weiß nicht, es gibt kein sogenanntes Endlager, obwohl alle Leute von Endlagern sprechen und am Ende hat man diese Kanister mit Zement oder sonst wie isoliert einfach, die Amerikaner haben es gemacht, vor der Küste von Kalifornien in den Stillen Ozean geworfen. In dem Sinne: Ja, das verteilt sich dann und dann können wir es vergessen. Das war aber nicht so und das ist nicht so und wir haben inzwischen einige auch politische Ereignisse gehabt. Ich denke an Tschernobyl und ich denke auch an Fukushima wo klar ist, dass dies die falsche Strategie war und das es von vornherein verantwortungslos war, überhaupt so zu denken. Das wär vielleicht ‚ne Antwort, wir brauchen analog zu den Feuerwehren sowas wie Atomwehren. Und diese Atomwehren müssten ganz genau ausgerichtet werden auf diesen Zweck, dass erstens die Idee der Gefährlichkeit von Atommüll erhalten bleibt, zweitens die Spezifität, also die besonderen Eigenschaften der verschiedenen Lager, Endlager oder auch nicht Endlager, dass die so genau beschrieben werden, dass man dann in was weiß ich wie viel Jahren, 100 Jahren, 2.000 Jahren, 20.000 Jahren weiß, wie man dem begegnen kann. 13:21 Wie werden sich die Sprache und die Kommunikation in den nächsten 10.000 Jahren verändern? Die Sprache war ja auch bei den Menschen ursprünglich nur eine mündliche Mitteilungsweise. Sehr wesentlich war dann für die Sprache und für die Möglichkeiten der Kommunikation mit der Sprache, dass eine Schrift, d.h. ein Aufzeichnungsverfahren für sprachliche Äußerungen entwickelt wurde. Bevor man diese Schrift erfunden hatte, war Kommunikation über lange Zeit eigentlich nur möglich, in dem man ein Gerücht ausstrahlte und dies sich dann weiter verbreitet hat. Und das war verbunden mit sehr viel Veränderungen, die auf zufällige Ereignisse eingehen konnte oder nicht, in der Kette von Personen, die einander etwas erzählt haben, über andere Leute. Das war so in der Ausgangslage, wenn sie die Sprache, als Mittel der Kommunikation nehmen, so kann man sagen, dass die Sprache, obwohl sie so wichtig ist, sich unkontrolliert verändert. Und wenn wir über die großen Zeiträume sprechen, die mit denen wir es hier zu tun haben, also mehr als 100 Jahre, nämlich 10x100, also 1.000 0der 20x100, das sind 2.000 und bei der Geschichte, die man heute sagt, die man Geschichte nennt, sind es eben 30 oder 40x100 Jahre, die da überbrückt werden müssen. Da findet enorm viel statt, was die Botschaft, die ursprünglich mitgeteilt wurde, verändert. Aber diese Veränderung ist nicht das einzige, dass wäre eine kommunikative Veränderung, sondern auch das Mittel der Kommunikation, nämlich die Wörter, die Sätze, die Satzkonstruktionen, die wir verwenden, verändern sich. Man rechnet damit, dass in den Zeiträumen, die uns betreffen, also in ungefähr 10.000 Jahren, nicht mehr als höchstens 10% des lexikalischen Teils, also des Wortschatzes einer Sprache, noch in irgendeiner Weise erkennbar verbunden sind, mit den ursprünglichen vor 10.000 Jahren benutzen Wörtern. D.h. man kann sich nicht darauf verlassen, dass wenn irgendeiner, auch sei es auch geschrieben vor 10.000 Jahren eine Mitteilung gemacht hat, dass wir die heute verstehen. Das Gegenteil ist der Fall. Es gibt enorm viele Beispiele für unverständliche und trotzdem in schriftlich klar erkennbarer Sprache vorliegende Mitteilung. D.h. wir müssen da das anders versuchen, als nur uns auf Gerüchte zu verlassen. 16:01 Vor diesem Hintergrund gibt es Symbole und da ist die Frage, welche Symbole gab es in der Vergangenheit, gibt es aktuell um vor Gefahren zu warnen und erkennen wir diese Symbole, nach ihrer Erfahrung, heute noch als solche an? Symbole helfen natürlich Informationen dicht zu machen und diese also in ihrer Dichte zu übermitteln. Heutzutage sind Symbole am meisten zu erkennen, wenn sie an Flughäfen oder andere große Treffpunkte der Menschheit gehen, dann finden sie Piktogramme. Piktogramme sind nicht unbedingt geschriebene, sondern sind Mitteilungen, die schematische Mitteilungen enthalten. Und diese schematischen Bilder, die kann man teilweise zurückführen auf Situationen in denen man lebt, z.B., wenn sie ein Besteck: Messer und Gabel irgendwo sehen, dann könnten sie falls das vielleicht noch einen Rahmen hat, denken, da will einer uns sagen, dass da ein Restaurant ist, wo man also mit Messer und Gabel essen kann. Aber natürlich kann es auch etwas ganz anderes bedeuten, wenn man eine andere Situation dazu ergänzen muss. Und das ist das Hauptproblem. Wir müssen also, wenn wir Piktogramme verwenden wollen, mit Konventionen rechnen und mit Lebensformen der Leute und die werden sich sicher in den 10.000 Jahren so wandeln, dass man keinerlei Sicherheit hat, dass der Kontext, den man braucht zum interpretieren, erhalten ist. 17:30 Nun sind ja auch Piktogramme entwickelt worden, die vor radioaktiver Strahlung warnen sollen. wie kann man denn diese Piktogramme interpretieren? Ich würde sagen, da ist viel Fantasie nötig und die braucht Stützung und die haben wir oft nicht. Ich hab hier ein Beispiel. Es gibt viele Alternativen, dass ist nur ein Beispiel für mögliche Gefahrenzeichen. Hier soll einer weg rennend dargestellt werden. Ich denke das kann man auch als Kniefall oder so interpretieren und dann haben wir eine ganz andere Sorte von Interpretation. Hier wird ein Totenkopf dargestellt, aber ob der Totenkopf Ergebnis einer Tötung war oder ob da gewarnt werden soll vor einer Tötung, dass ist völlig unklar. Im Gegenteil, wir können uns sehr viele Situationen vorstellen, wo zum töten aufgerufen wird, mit Hilfe einer solchen Konfiguration. Ähnliches gilt für diese, die Strahlen, die hier durch diese Wellenlinien angedeutet werden, die können Hitzestrahlen sein, aber die müssen es nicht. Es kann Sonnenstrahlen sein. Es kann irgendeine besondere Form der Sonne sein oder des Sonnengottes und dann haben die jemand, denn wollen sie wenn sie zu dieser Stelle gehen, wo solch ein Zeichen da ist. D.h., wir haben keinerlei Garantien dafür, dass über die Generationen hinweg derartige Zeichen das mitteilen, was sie mitteilen sollen. Wir brauchen irgendetwas zusätzlich, ich sage nicht, dass es ausgeschlossen ist, dass man damit arbeitet, wir brauchen aber zusätzliche Hilfen und das war eigentlich das Hauptergebnis dieser Umfrage, die die Zeitung für Semiotik gemacht hat. Bloße Bilder, bloße schriftliche Texte, bloße sagen wir, Warnanlagen mit Geräuscherzeugung allein hilft nicht. 19:35 Sie sagen also jetzt Piktogramme allein helfen nicht. Wie sehen denn andere Vorschläge aus, wie man Atommüllendlager außer durch Piktogramme in naher und ferner Zukunft kennzeichnen könnte. Ich habe z.B. ein kleines Filmchen bei Ihnen im Internet gefunden, wo sie am Klavier sitzen und Klavier spielen. Da wäre also eben halt die Frage, Töne, Musik, was gibt es da noch an Erkenntnissen, die sie vielleicht haben? Ich berufe mich da tatsächlich auf die Umfrage, die die Zeitschrift für Semiotik gemacht hat und möchte sagen, man kann die Vorschläge, es sind vielerlei Vorschläge gemacht worden, auch solche, die wir nicht veröffentlicht habe. Das die Vorschläge sich auf drei Ebenen bewegen. die erste wäre die rein physikalische, das naive, wir brauchen sehr haltbare Zeichen, wir brauchen einen Stoff wie Platin, wir brauchen einen Stoff wie Messing oder wir brauchen einen Stoff wie vergoldetes Blei oder sonst derartige Sachen, die wirklich über die Jahrtausende hinweg ungefähr gleich bleiben. Und mit Hilfe derer man auch unterscheiden kann und was man da sehen soll, dass teilen die einem ja nicht mit bzw. da braucht man eine Metainformation und die müsste neu, in irgendeiner Weise zusätzlich kodiert werden Soviel vielleicht zur physikalischen Ebene. Ähnliches kann man aber auch über die chemische und die biologische sagen. Die interessantesten und am weitesten verbreiteten Antworten auf unsere Umfrage war die, dass man gesagt hat, wir brauchen sich selbst erneuernde Zeichen und diese Erneuerung, die selbstständige Erneuerung, die kann man sich natürlich von der Natur absehen. Wir alle, die Menschen auch, alle Lebewesen, alle Organischen erneuern sich dadurch, dass sie neue gebären und selber dann irgendwann einmal verschwinden. In dem Sinne hat der Futurologe Stanislaw Lem vorgeschlagen, man könnte doch Blumen züchten, die bei besonderer Strahlung eine ganz bestimmte Farbe annehmen. Und französische Kollegen von uns haben vorgeschlagen wir könnten Katzen züchten, die in der Nähe von Atommüllagern, falls diese strahlen werden, auf einmal ihre Farbe ändern. Das ist auch meines Erachtens sinnvoll, diese Denkweise, obwohl es große Eingriffe in die Natur mit sich bringen würde, aber der Haupteinwand, der bleibt bestehen, wir können nicht interpretieren, warum diese Veränderung der Farbe stattfindet und das ist dann wieder den Geschichten und den Mythen ausgesetzt. Für die weiteren Versuche. 22:46 Herr Posner, wie sollte nach ihrer Ansicht ein optimales Endlager aufgebaut sein? Bevor ich auf diese Frage nach dem Endlager antworte möchte ich sagen, Endlager sind nur eine Art von Ersatzlösung. Wir haben auf der ganzen Welt inzwischen aus den letzten 60 Jahren Atommüllspuren von Atombombenprobeabwürfen, Atombombenexplosionen, ich denke an die Zerstörung der Südsee, mit Hilfe von solchen Abwürfen, wir haben militärische Lager in denen teilweise dieser Müll unbeaufsichtigt rumliegt. Wir haben keinerlei Kontrolle, über das was in der Welt sich verteilt an Strahlenmaterial und wir haben nur ganz wenig Erfahrung, die allerdings, Gott sei Dank auch schon wissenschaftlich auch schon jetzt weiter verfolgt wird wie es denn ist, mit der natürlich auftretenden Atomstrahlung. Wir haben ja, bevor wir Atomkraftwerke bauen das Uran irgendwo herbekommen und das sind Sachen, die unabhängig von der Frage nach Atomendlagern, nach Endlagern für Atommüll, eine Rolle spielen. Man müsste also das mit einbeziehen in die Beantwortungen solcher Fragen. Und da möchte ich sage, ich habe vorhin angedeutet es gibt eben Versuche, allein auf der physikalischen Ebene, dann auf der chemischen Ebene, dann auf der biologischen Ebene, wie Atomstrahlenkatzen oder Atomblumen, und wir haben Versuche weiter zu gehen, natürlich auf der kulturellen Ebene. Meine Pointe vorhin war, dass es ohne die kulturelle nicht geht. Wenn wir wirklich ernsthaft mitteilen wollen, den Lebewesen, die in 1000 oder 10000 Jahren geschützt werden sollen, vor derartigen Strahlungen, dann brauchen wir eine Institution die das Ganze betreut, eine Wartung, eine Art von ja, eine Brücke über Jahrhunderte oder Jahrtausende. Und diese Brücke, die müsse man konstruieren. Ich meine, dass wir Endlager suchen sollten und ich habe nichts dagegen, dass man das in Granit versucht, ich halte das für wahnsinnig, dass in einem Salzbergwerk zu machen, aber es gibt natürlich die richtigen chemischen und physikalischen Voraussetzungen dafür, an manchen Stellen der Erde, da werde ich nichts dagegen sagen, trotzdem es bleibt: wir brauchen eine Informationsquelle über den Zweck der ganzen Sache. Das kann man aber natürlich verbinden mit dem Aufbau eines solchen Endlagers, wenn es z.B. auf der Erdoberfläche stattfindet. Für die Erdoberfläche würde sprechen, dass man nicht sagen kann: aus dem Auge, aus dem Sinn, sondern das wir das eben unseren nachfolgenden Erdbewohnern präsentieren müssen. Wir könnten das präsentieren, wenn die sich, wie bei dem stillen Brüter von, schnellem Brüter von Kalkar, es ständig wie eine Kathedrale vor sich sehen in 200, 300, 2000, 3000 Jahren falls es dann noch existiert. Der Beton ist aber ziemlich haltbar, dann ist es so, dass wir, ich will nicht sagen Anlass, für die vielen Leute haben, nachzudenken und dieser Anlass könnte genügen eventuell, dass Ganze möglichst präzise zu beschreiben, was nötig ist, damit man die Leute davor warnen kann. Und jetzt ist die Frage und auch einer der Hauptpunkte in unserer Umfrage gewesen, was kann man denn für eine Art Institution da bauen und der Anknüpfungspunkt war ein Einfall des Anthropologen Erwin Weinberg, der gesagt hat, am meisten Überlebenschancen haben Institutionen, die sich selbst erneuern, nach dem Prinzip der Kardinalskollegien der katholischen Kirche. Der Hauptaufschrei dagegen, war der, die Kardinalskollegien zeigen uns auch, dass derartige Gremien heute oder derartige Institutionen, eine größere Gefahr für die Gesellschaft bieten könnten, als vielleicht der Atommüll, weil es eine Machtfrage ist und weil je nach den bestehenden sozialen Verhältnissen in der betreffenden Zeit, verschiedene Gruppen und Gruppierungen sich die Sache selber zu einer Art von Machtbasis machen könnten. Und da habe ich vorgeschlagen in dem Buch „Warnungen an die ferne Zukunft“, dass wir so etwas wie eine demokratische Institution schaffen und ich meine, dazu gibt es auch unabhängig von den Atomproblemen viele notwendig zu lösende Probleme. Ich teile die meistens in drei Gruppen ein, nicht nur die Atomprobleme haben wir, aufgrund unserer Technologie, sondern auch die Weltraumforschungsprobleme. Wir haben… wir werden Raumschiffe haben, die nach Jahrzehnten oder nach Jahrhunderten erst zurückkommen und die brauchen Betreuung. Oder wir haben natürlich die Frage, die als erstes aufgetreten ist, nach chemischen, nach Müllhalden, mit chemischen Stoffen, die schädlich sind. Der dritte Bereich ist die Genforschung, die immer wichtiger wird. Ohne eine Betreuung der Geschichte einer Pflanze die genetisch manipuliert, dann neue Pflanzen ergeben wird, können wir das nicht weiter führen. Das heißt, wir haben einen großen Bereich von zukunftsbezogenen Fragen, und diese Fragen können demokratisch beantwortet werden, wenn wir das so einrichten. Sie können aber auch das umgekehrte sein. Sie können den Untergang der Menschheit mit sich bringen. Und wir müssen das einrichten, das will sagen, man kann übernehmen von der Erfahrung von Kirchen oder Religionsgemeinschaften, dass es sowas wie ein selbsterneuerndes Gremium geben sollte, ich nenne das den Zukunftsrat und dieser sollte aber von der Sorte sein, dass die Erneuerung im Normalfall durch Wahlen stattfindet, also ein repräsentatives Gremium, dass ähnlich, wie z.B. der Bundesrat oder eine andere zweite Kammer in unseren Demokratien, die Fragen der Bevölkerung verfolgt und dann in großen Kampagnen, die bei Wahlen üblich sind, die Fragen auch im Bewusstsein der Menschen oder der Nachkommen hält. Ich nenne das wie gesagt Zukunftsrat und habe dazu bis in die Paragraphen der bestehenden Erweiterung des deutschen Grundgesetzes hinein formuliert, was wir brauchen. Man (könnte) jetzt fragen, wie erfolgreich waren diese Vorschläge und da bin ich sehr skeptisch. Gegenwärtig scheint es so und ich bin jetzt auch sarkastisch, dass es noch mehrere Fukushimas und Tschernobyls nötig sind, damit die Menschheit aufwacht und dafür die Vorsorge schafft, also wenn wir zurückkehren wollen zu den anderen Fragen, die sie gestellt haben eine Atomwehr parallel zur Feuerwehr. 30:33 – Das schließt an, an die Betrachtung die wir haben können der Überlegung, die wir momentan in der Diskussion haben, nämlich der sogenannten Überantwortung der Verantwortung für Atomkraftwerke, den Rückbau von AKW und die Endlagerung. Die Übertragung von privatwirtschaftlichen Unternehmen, die momentan in der Verantwortung stehen, zurück auf den Staat. Diese Diskussion ist sehr aktuell, erst vor einigen Tagen, quasi in die Medien hinein gekommen. Wie sehen sie das, würden sie das vielleicht national organisieren wollen oder vielleicht auch eher den internationalen Aspekt mit in Betracht ziehen? Die Antwort auf die Frage nach den Verantwortlichen und nach der entsprechenden Struktur einer möglichen Institution, die muss natürlich auf beiden Gleisen erfolgen. Wir haben hier geographische Probleme, die unabhängig sind von Landesgrenzen, weil ja Atomstrahlung nicht an Landesgrenzen halt mach und wir müssen schauen, dass auch andere Institutionen in den verschiedenen Ländern zusammen arbeiten. Eine Institution wie der Europäischen Union ist meines Erachtens ideal für eine solche Fragestellung und den einer möglichen gemeinsamen Aufbau einer Atomwehr, aber natürlich sind eigentlich die Vereinten Nationen gefragt. Außerdem will ich sagen sie sprechen zu Recht von der Frage, wer soll das bezahlen, und da muss man zunächst mal sehen das Problem, dass wir heute mit der Atomstrahlung haben, ist keins das vom Himmel gefallen ist. Das haben wir mitgemacht, bzw. das haben unsere Gremien beschlossen. Und zwar stolz beschlossen. Zu Beginn der friedlichen Nutzung der Atomenergie und am Anfang hieß es, dass die Idee war, dass Perpetuum Mobile, also eine Maschine, die sich ständig bewegt und die keinerlei zusätzliche Energie braucht, damit sie weiter sich bewegt. Eine reine Fantasie, die einfach politisch ausgeschlachtet aber irre führend war. Heute wäre die Aufgabe die, dass wir die wahren Kosten, inklusive der Entsorgung errechnen müssen und da würde ich sagen, sollte der Staat, sollten die Staaten und die Privatbetreiber, die wir haben, sich zusammentun, dass ist eine Frage der Politik und der Durchsetzungskraft der Politiker. 33:08 – Wir haben mitunter in Zeitschriften und Zeitungen recherchiert zum Thema Atomsemiotik und sind auf nur relativ wenige Artikel gestoßen. Sieht das in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema ähnlich aus, wird es vielleicht auch neu befeuert, durch die gerade wenige Tage alte neue Diskussion, die eben halt in den Medien gekommen ist, mit der Überantwortung, was wir eben gerade schon in der vergangenen Frage hatten, und der Überantwortung von privatwirtschaftlicher Seite hin zur gesellschaftlichen Seite, also zum Staat?! Also ich bin skeptisch. Ich habe die letzten 30 Jahre versucht diese Idee und die Fragestellung bekannt zu machen. Ich habe zum Beispiel bei der Wiedervereinigung Deutschlands gedacht, jetzt brauchen wir Neufassungen für die sogenannten neuen Bundesländer und hab mit den Parteien Kontakt aufgenommen. Die deutsch deutsche Gesellschaft hat es zu einem ihrer Themen gemacht. Oder wir haben in der Schweiz das Modell von Fluhe so heißt es, 1955 auch ausführlich diskutiert mit Schweizer Experten, die gleichzeitig gemeint haben, dass wäre eine Frage für die Bevölkerung der Schweiz. Beides hatte keinen Erfolg. Beides war den Leuten zu abstrakt. Genauso, wie uns am Anfang die Frage zu abstrakt war, was sollen wir uns kümmern, was in 1 Millionen Jahren geschieht. Wir wissen ja noch nicht einmal, was in 10 Jahren geschieht, wozu das Ganze? Das war also eine wichtige Einstellung unserer Politiker. Ich bin sicher, dass die Frage aufkommen wird. Und je später sie aufkommen wird und je später sie gelöst wird diese Frage, umso teurer wird’s, umso gefährlich wird’s auch und leider muß ich sagen, wir brauch eine Reihe von Fukushimas und Tschernobyls, damit diese Frage auch Brüssel und New York erreicht. 35:16 – Keine Frage aufgezeichnet Die Frage der Verantwortung, die kann mach auch beantworten ohne die Frage nach den Opfern. Was sind die möglichen Opfer, von nicht ordnungsgemäß aufgebauten Atomlagern und die Antwort ist klar: Das sind Leute, die eventuell heute noch nicht leben, die aber in den nächsten 10.000 Jahren leben wollen und nicht nur Leute sondern auch lebendige höhere Lebewesen, für die wir eine Verantwortung haben, wie wir einen Lebenskontext beeinflussen und das war einer der Hauptpunkte für, diesen Zukunftsrat vorzuschlagen. Wir haben hier einen Fall, wo heute, in der Gegenwart, Entscheidungen getroffen werden, die nicht für eine Generation, sondern für 30, 40, 50 Generationen, die Erde bzw. die Welt, den Kosmos so gestalten, dass eventuell kein Lebensraum mehr da sein wird, für unsere Nachfolger. Und wenn man das so sieht, brauchen wir eine Umgestaltung unserer demokratischen Selbstverwaltungssysteme. Wir brauchen nicht nur neben dem Hauptparlament eine Zweite Kammer, z.B. die die Regionen eines Landes vertritt, wie es in Deutschland ist mit den Ländervertretungen im Bundesrat, wir brauchen ein drittes solches Gremium insgesamt, wo die Zeitphasen in denen Leute betroffen sind, idealerweise vertreten werden, die also dafür sorgen das keine heutigen Festlegungen getroffen werden, dafür, dass in Zukunft kein Leben auf der Erde mehr möglich ist. Und wenn wir das nicht schaffen, dann haben wir leider sehr viel Verantwortung verspielt. Was die heutige Verantwortung betrifft aber, nach der gefragt wurde, der heute Lebenden, so kann man das aus den letzten, aus der Geschichte der letzten 40, 50 Jahre leicht rekonstruieren. Da war zunächst das Militär als Hauptverantwortlicher für die Schaffung von Atommüll. Dann, als das nicht mehr finanzierbar war durch das Militär, wurde es zu sogenannter friedlicher Nutzung der Atomenergie um konzipiert und beides hat die Bevölkerung mitgemacht. Sie hatte nicht genügend erkannt, dass das im Grunde nur der Versuch war im Haushalt, der verschiedenen Militärabteilungen, der verschiedenen Länder eine finanzielle Lücke zu schließen und mit Hilfe der Wirtschaftsminister oder derer, die dann als Innenminister verantwortlich sind, für das was in dem Land passiert. D.h. also, je nach der Struktur der heute existierenden Selbstverwaltungs- oder demokratischen Ordnungen brauchen wir da eine Antwort. Meine Antwort ist die, wir brauchen eine Vertretung, der zukünftigen Bevölkerung der Erde und diese Vertretung könnte sich ohne Weiteres anschließen an die gegenwärtige Struktur der Vertretungen für andere Landesteile, der Vertretungen für Fragen die ein ganz bestimmtes Land oder als Staat, eine Nationalstaat betreffen. Wir brauchen diese Art von Antwort bzw. diese Art von Fragestellung. 38:52 Sie sprechen jetzt besonders auch den Aspekt der Verantwortung an. Wir stehen in der Verantwortung. Alle. Also wir haben ja auch den Nutzen aus der Atomkraft gezogen, d.h. wir haben die Energie daraus gewonnen. Die anderen stehen nur noch in der Verantwortung, das zu verwalten, also das sogenannte strahlende Gut zu verwalten. Es gibt nun die Idee, dass man sagt, was für ein Goodie, also was für einen positiven Aspekt kann man schaffen für die zukünftigen Generationen, diese Verantwortung, die sie dann ja aufgebürdet bekommen auch gerecht zu werden? Das Hauptgoodie wäre einfach: Sicheres Leben. Schutz vor Hautkrebs und allen anderen Krankheiten, die durch die Strahlung erzeugt werden. Wenn das kein Goodie ist, dann weiß ich nicht. 39:40 Dann haben wir noch eine Frage und zwar in Anbetracht für die Gefährlichkeit für die Menschheit dieser endzulagernden Stoffe, kann man ja auch darüber nachdenken, nicht nur friedliche Schutzmaßnahmen, sondern eben doch auch militärische Schutzmaßnahmen von solchen Endlagern vorzunehmen. Was sehen sie da? Also ich erinnere mich da an die Berliner Mauer oder an die Mauer, die durch Deutschland gezogen wurde und ihr Schicksal, bzw. das tolle Erlebnis, dass diese Mauer in sich selbst zusammengefallen ist, dass die Leute auf die Mauer klettern konnten, das die Leute sie mit einfachen Handwerksmitteln zerstören konnten, Löcher rein hauen konnten usw. Ich denke das ist eine sekundäre Frage, wie ein solches Endlager geschützt werden soll gegen, gegen wen es geschützt werden soll usw. Schon die Frage meines Erachtens hat historische Aspekte das diese Arbeitsgruppe hieß Task Force, Human interferrence task force.Task force hatte zur Unterbindung von menschlichem Eindringen oder menschlichen Manipulationen an derartigen Lagerstätten. Da wir die Bevölkerung zum möglichen Feind gemacht. Das umgekehrte muss der Fall sein. Und wenn man das so sieht, dann ergeben sich ja auch mögliche Folgerungen für die Konzeptionen von solchen Endlagern, Ich finde durchaus berechtigt sind Konzeptionen, die ein solches Endlager möglichst sichtbar, möglichst weit sichtbar, möglichst so anordnet, dass niemand daran vorbei fahren oder gehen oder darüber weg fahren kann ohne das er darauf seine Aufmerksamkeit gerichtet bekommt. Hier ist ein Atommüllendlager und wenn wir nicht aufpassen, sind wir bald alle dessen Konsequenzen unterlegen. 41:45 Wir haben noch eine kleine Frage zum Schluss…Frage nach den Nudeln 42:17 Keine Frage aufgezeichnet. Wir haben hier eine, zunächst ist das ein Versuch die Frage zu beantworten, welche Strukturen sollte diese Botschaft enthalten, die wir an die Menschheit oder unsere Nachfolger in 10.000 Jahren richten wollen. Welche Struktur. Und da kann man auf Grund der Ergebnisse der bisherigen Anthropologie sehr schöne Argumente finden. z.B. darf es nicht eine Tabelle, darf es nicht eine Menge von Aussagen ohne Zeit Bezug sein, dass haben die Wissenschaftler versucht, egal, ob es Geologen waren oder Astronomen, die haben derartige Informationen konzipiert. Es ist inzwischen klar, dass war nicht immer so klar, dass es Erzählungen sein sollten, dass es, wenn jemand für etwas interessiert werden soll, dass es am einfachsten ist, eine Art von drei, vier, fünf Stadien umfassende Folge von Zeitpunkten zu schaffen, in der Ergebnisse aufeinander folgen. Und das aufeinander folgen dieser Ereignisse würde dann auf den betreffenden Zeichen, im Sinne einer Reihenfolge parallel präsentiert. Und diese Parallelität ist etwas, was leicht verständlich ist. Also, das war jetzt ein Versuch von mir Naivität zu charakterisieren, warum Naivität wichtig ist und man könnte natürlich auch denken an narrativ angeordnete Piktogramme oder natürlich an Comicstrips. Comicstrip artiges ist weltweit verständlich und auch die Reihenfolge der Erzählung ist da gewahrt oder jedenfalls herstellbar. Diese Wünsche oder Forderungen erfüllt dieser Vorschlag, den ich hier in der Hand halte, der von Hewitt und seiner Arbeitsgruppe vorgelegt wurde und ich würde sagen, er hat also auch diese Vorteile. Er hat aber eine Reihe von Nachteilen, dass man nicht weiß, diese Metainformation fehlt, warum sollen denn die Leute nicht auf dem Boden liegen. Liegen kann man doch im Bett auch, auf eine Weise, die gemütlich ist. Das könnte ja vielleicht ein Schlafmittel sein, dass man hier kriegt oder man jede Menge Situationen neu hinzu konstruieren und hat dasselbe Problem, wie bei den anderen Lösungen auch. Nur hier vielleicht ein bisschen anschaulicher. 44:52 Darf ich ganz kurz noch auf das Thema Comic eingehen? Weil, dass bringt mich noch auf einen Gedanken. Comic ist ein spannendes Feld, wirklich auch der Darstellung des Comics als allgemeines verständliches Teil, um es auch in die Zukunft zu transferieren-. Wie sehen sie da ne Chance, dass da ne Verständlichkeit ansteht? Also die Idee mit der Mimik einer Person, deren Gesicht gezeigt wird, halte ich für ausgezeichnet. Das sind wirklich Sachen, die über Jahrhunderte hinweg richtig interpretiert worden sind. Wenn wir die menschliche Kunstgeschichte z.B. uns vornehmen. Da habe ich also gar nichts gegen einzuwenden. Die Frage ist wiederum nach der Kontextualisierung. Und die zweite Frage ist auch, nicht alle mimischen, nicht alle Gesichtsausdrücke sind in allen Kulturen gleich. Also da gibt es auch Übergangsweisen. Man kann sich den Magen aus verschiedenen Gründen halten, wenn man Haltung mit einbeziehen will. Was die Mutter mit dem Kind macht, sie reibt den Magen kreisförmig. Es ist vielleicht gar nicht so weit weg und gar nicht so leicht, nicht zu verwechseln mit; Ich habe Bauchweh. Also Bauchweh und das Dessert hat gut geschmeckt haben dieselbe Art von Kollision von möglichen Interpretationen. Wenn eine Mutter einem Kind oder sich selbst kreisförmig den Bauch reibt, dann kann die Mutter dem Kind Geschmack machen, das Dessert vielleicht doch zu essen, das keinen Hunger mehr hat darauf, aber ohne das man die Bewegung kreisförmig hat, und wir haben ja hier keine Bewegungszeichen, wir haben hier einzelne Zustände, kann man, wenn also die Hand ruhig auf dem Magen liegt, damit auch mitteilen: !ich habe Bauchweh“. Im Besonderen, wenn man liegt und die Hand auf den Bauch tut. D.h. wir haben hier wieder das Urproblem bei solchen Interpretationsversuchen. Wir haben verschiedene Kontextualisierungsmöglichkeiten. Also andere Situationen zu finden und es führt nichts daran vorbei, eine kulturelle Ebene zu nutzen und die Informationen in dieser Weise zu verwalten.