Kalter Krieg Zeitleiste 1945 17 Juli – 2 August: Im Potsdam einigen sich die Siegermächte USA Sowjetunion und GB auf Grundsätze ihrer Besatzungspolitik in Deutschland (Teilung, Demilitarisierung, Reparationen, Umgang mit Kriegsverbrechern). Frankreich stimmt später dem Abkommen unter Vorbehalt zu. 6 und 9 August: Amerikanische Atombomben zerstören Hiroshima und Nagasaki und töten dabei bis ende des Jahres etwa 140 000 Menschen. 1946 5 März: Winston Churchill prägt in einer Rede in Fulton, Missouri, das berühmte Sprachbild vom „Eisernen Vorhang“, der Europa von der Ostsee bis zur Adria teile. April – Juli: Bei der zweiten Außenministerkonferenz über Deutschland in Paris schlägt USAußenminister James Byrnes den Wirtschaftlichen Zusammenschluss der vier Besatzungszonen vor. Sowjet Außenminister Wjatscheslaw Molotow beharrt auf den Reperationsansprüchen seiner Regierung und führt mit der Abreise seiner Delegation den Abbruch der Konferenz herbei. 1947 Januar: Die Amerikanische und die Britische Besatzungszone vereinigen sich zur Bi-Zone und bilden den Kern der späteren Bundesrepublik 12 März: In einer Grundsatzrede verkündet Präsident Truman die später sogenannte Truman-Doktrin: Die USA bieten vom Kommunismus bedrohten Staaten wie Griechenland und Türkei Hilfe an. 5 Juni: Der „Marshall Plan“ für den Wiederaufbau Europas wird angekündigt. Die UdSSR lehnt ihn ab und zwingt auch Polen und andere Staaten dazu. 30 September: Gründung des Kommunistischen Informationsbüros (Kominform) im Polischen Szklarska Poreba. 1948 Februar: Kommunistischer Umsturz in der der Tschechoslowakei. Juni: Mit dem Ausschluss der KP Jugoslawiens aus dem Kominfrom wird der Bruch zwischen den Parteichefs Tito und Stalin offiziell – der erste Riss im Ostblock ist da. 24. Juni: Die Sowjetunion reagiert auf die Währungsreform in den Westsektoren mit einer Blockade Berlins zu Lande und zu Wasser. Zwei Tage später beginnt die britisch- amerikanische Luftbrücke, die Westberlin bis zur Aufhebung der Blockade im Mai 1949 auf der Luft versorgt. August/September: Im Süden der koreanischen Halbinsel ruft Syngman Rhee die Republik Korea, im Norden Kim Il Sung die Demokratische Volksrepublik Korea aus. 1949 4 April: In Washington wird der NATO-Vertrag unterzeichnet. 23 Mai: Mit der Verkündung des Grundgesetzes wird die Bundesrepublik Deutschland gegründet. 1 Oktober: In China ruft Mao Zedong nach dem Sieg der Kommunisten im Bürgerkrieg die Volksrepublik aus. 7 Oktober: Gründung der DDR 1950 25 Juni: Mit dem Einfall Nordkoreanischer Truppen nach Südkorea beginnt der Korea-Krieg, an dem die UdSSR, die USA und China teilnehmen. 1952 10 März: In der sogenannten Stalin-Note schlägt die UdSSR einen Friedenvertrag mit Gesamtdeutschland vor, dass neutralisiert werden soll. (Die USA hat es abgelehnt, da Stalin wahrscheinlich das neutralisierte Deutschland zu erobern.) 1953 5 März: Stalin stirbt in Kunzewo bei Moskau. 17 Juni: Ein Streik von Ost-Berliner Bauarbeitern gegen eine Normerhöhung weitet sich zur Volkserhebung aus. Die Regierung der DDR flieht unter den Schutz der Sowjetischen Besatzungsmacht. Deren Panzer beenden den Aufstand. 27 Juli: Waffenstillstand in Korea. Das Land wird entlang den 38 Breitengraden geteilt. 1956 Juni: Arbeiter Streiks in Polen. Oktober: Ungarn-Aufstand, den Sowjettruppen niederschlagen. 1957 4 Oktober: Die Sowjetunion startet Erfolgreich den ersten künstlichen Satteliten „Sputnik 1“ – und löst im Westen den „Raktenschock“ aus 1958 November: Sowjetführer Nikita Chruschtschow beschuldigt die Westmächte, den Potsdamer Abkomme in allen wesentlichen Punkten gebrochen zu haben. Er kündigt an den Viermächtestatus Berlins aufzuheben, da Berlin „Hauptstadt der DDR“ sei. 1961 Juni: Gipfeltreffen zwischen Chruschtschow und dem neuen US-Präsident Kennedy in Wien. Der Sowjetchef verstört den Amerikaner mit seiner auftrumpfenden Haltung. 13 August: Die DDR- Regierung lässt in enger Abstimmung mit Moskau die Berliner Mauer errichten, um den Flüchtlingsstrom zu stoppen. Die Westmächte halten Militärisch still- die Machtsphäre des Ostens ist tabu. 1962 1 Januar: Die Bundeswehr beginnt den „Ballonversand“ von Propagandistischen Flugblättern in die DDR, der erst 1972 wieder Eingestellt wird. 18-28 Oktober: Kuba-Kriese: Die Sowjetunion zieht nach einem amerikanischen Ultimatum im letzten Moment ihre auf Kuba stationierten Atomraketen wieder ab. Im Gegenzug sichern die USA zu, Castros Insel nicht anzugreifen. 1963 10 Juni: US-Präsident John F. Kennedy erklärt in Washington, seine Regierung wollte die Verbesserung der Ost- West-Beziehungen ( „Friedensrede“). Damit beginnt die Entspannungspolitik. 17 Dezember: Mit dem Passierscheinabkommen, dass West-Berlinern für begrenzte Zeit den Besuch von Verwandten im Osten der Stadt erlaubt, wird die Mauer erstmals ein wenig durchlässig. 1965 Erste US-Kampftruppen landen in Süd Vietnam. Der Vietnam-Krieg kostet bis zum Abzug der Amerikaner im Jahr 1973 über 2 millionen Tote. 1968 In den USA und Weltweit breiten sich Proteste gegen den Krieg in Vietnam aus. 1970 12 August: Moskauer Vertrag zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetunion – Die neue Ostpolitik der Koalition Brandt / Scheel, die seit 1969 in Bonn regier, zeitigt den ersten groß Erfolg. 1971 September: Durch das Viermächteabkommen wird die Situation West-Berlins stabilisiert. 1972 21 Dezember: Der Grundlagenvertrag zwischen der Bundesrepublik und der DDR wird unterzeichnet. 1975 Die KSZE-Schlussakte von Helsinki wird unterzeichnet. Sie erweist sich durch die Garantie der Menschenrechte, die auch die Kommunistischen Staatschefs unterschreiben, langfristig als Sprengsatz für deren Regimes. 1979 18 Juni: In Wien unterzeichnen Sowjetführer Leonid Breschnew und US-Präsident Jimmy Cater das Salt II- Abkommen zur Begrenzung der Nuklearstrategischen Waffenbegrenzung. Dezember: Die Sowjetunion beginnt mit ihrer Invasion in Afghanistan. Der Begriff Entspannung ist mittlerweile in den USA weithin Verpönt. Eine neue Phase der Hochrüstung und Konvrontation der Supermächte beginnt. 1980 Mit einem Boykott der Olympischen Sommerspiele in Moskau reagieren die USA auf die Sowjetische Invasion in Afghanistan. Viele Staaten, darunter die Bundesrepublik, schließen sich an. 1982 Herbst: Die Genfer Abrüstungsverhandlungen zwischen den USA und der UdSSR scheitern. 1983 23 März: US-Präsident Reagan kündigt die Entwicklung eines kostspieligen Raketenabwehrsystems, SDI, an. 1985 11 März: Das Sowjetische Politbüro wählt Michail Gorbatschow zum Parteichef. Er soll einen Ausweg aus dem Ökonomischen Schwierigkeiten des Landes finden. 1986 15 Januar: Gorbatschow schlägt vor, bis zum Jahr 2000 sämtliche Atomwaffen zu verschrotten. 25 Februar: Auf dem 27 Parteitag der KPDSU kündigt Gorbatschow die Einführung von Rede-und Pressefreiheit („Glasnost“) an. 1987 8 Dezember: Reagan und Gorbatschow unterzeichnen in Washington einen Vertrag über die vollständige Beseitigung von Mittelstreckenwaffen. 1989 7 Oktober: Während der Feierlichkeiten zu den 40 Jahrestagen der DDR Ist der Zerfall des Regimes in vollem Gang. Staatsgast Gorbatschow wird von DDR-Bürgern gefeiert und ermuntert seinen Gastgeber Honecker vergebens zu Reformen. 9 November: Die Mauer ist offen. 28 November: Ein Generalstreik zwingt die Kommunistische Regierung in Prag zum Rücktritt. 1990 7 Februar: Die KPdSU beschließt, ihr Machtmonopol aufzugeben, was Anfang Juli geschieht. 3 Oktober: Auf Beschluss der DDR-Volkskammer, die aus freien Wahlen im März hervor gegangen ist, schließt sich die DDR der BRD an. Die Einheit ist vollzogen. 1991 19 August: Ein Putsch kommunistischer Hartliner in Moskau gegen Gorbatschow scheitert. 26 Dezember: Die Rote-Fahne mit Hammer und Sichel wird über dem Kreml eingeholt. Die Sowjetunion hört auf zu existieren- und mit ihr der Kalte Krieg.