Text zu Katastrophenhilfepartner in Nepal

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Diakonie-Katastrophenhilfe und ihre Partner (in der ACT-Alliance) in
Nepal
Durch das Erdbeben in Nepal sind über 7.670 Menschen ums Leben
gekommen, mehr als 16.390 Menschen wurden verletzt. Millionen
Menschen sind dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Der Bedarf
an Notunterkünften, Decken, Nahrung, Kleidung und Hygienekits ist
enorm. Schon jetzt ist abzusehen, dass die Menschen in Nepal nach der
Soforthilfe auf weitere Unterstützung angewiesen sind, um Häuser und
Infrastruktur wiederaufzubauen und die Folgen der Katastrophe zu
bewältigen
Wie Haiti, das 2010 von einem schweren Erdbeben heimgesucht wurde,
trifft es auch in Nepal wieder eines der ohnehin ärmsten und darum am
wenigsten selbsthilfefähigen Länder der Welt.
Jeder vierte Nepalese lebt unterhalb der Armutsgrenze und besitzt in
keinerlei Hinsicht ‚Reserven‘ – weder Nahrungsmittel, noch finanzielle
oder gesundheitliche. Katastrophenvorsorge und Schutzmechanismen
existieren in Nepal allenfalls in Ansätzen. Gesundheitsversorgung und
Infrastruktur waren schon vor dem Beben nicht ausreichend und
zugänglich für die rund 28 Millionen Einwohner und sind nun restlos
überfordert. Ein sehr armes Land ist niemals in der Lage, aus eigener
Kraft solche Katastrophen schultern und bewältigen zu können.
Nun reisen viele Organisationen an, um die Lage erst zu erkunden. Und
es kommen immer wieder Meldungen aus Nepal, dass der Flughafen
Kathmandu ein Nadelöhr sei und Hilfsorganisationen Probleme hätten
ins Land zu kommen. Oder es wurde gar gemeldet, dass Hilfsorganisationen wieder unverrichteter Dinge abgereist seien.
Als Kirche sind wir da in einer andern Situation:
Durch die ACT Alliance, ein Netzwerk, in dem sich kirchliche
Hilfsorganisationen in aller Welt zusammengeschlossen haben, sind in
Nepal Partner im Land, die schon über Jahre dort arbeiten und die
Menschen und Gegebenheiten vor Ort gut kennen.
So ist es gut zu wissen, dass in Nepal kompetente Partner von uns vor
Ort sind, um mit Unterstützung der globalen ACT Alliance Familie –
darunter auch mit unserem finanziellen Beistand – nach Kräften zu
helfen.
Das weltweite Netzwerk kirchlicher Hilfsorganisationen erweist sich
einmal mehr als Segen, weil sich darin Schnelligkeit, Erfahrung und
Expertise mit christlichem Engagement verbinden.
Im Folgenden will ich unsere Partner in Nepal und ihre Arbeit vorstellen:
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Folie 2
Dieser 60 Jahre alte Mann, Parmananda Ghimire aus Ikudole, Lalitpur
(früher Patan genannt) verlor seine Frau durch das Erdbeben. Seine
Hauptsorge gilt nun seinen beiden Töchtern. Alle Nahrungsmittel,
Kochgeschirr und Werkzeuge sind unter den Trümmern begraben. Sie
mussten im Freien schlafen. Dankbar ist er für die Nahrungsmittel, die er
erhält.
Folie 3
DanCHURCHAid (Dänische evangelisch-lutherische Hilfsorganisation)
war die erste Organisation, die nach Ikudole kam. An 200 am meisten
betroffene Haushalte wurde Reis, Hülsenfrüchte, Salz, Öl und Wasser
verteilt. Sie erhielten ein Standartnahrungsmittelpaket (2100 Kalorien /
Person) mit dem ein 6-köpfiger Haushalt etwa 2 Wochen auskommen
kann.
98% aller Bewohner waren hier obdachlos geworden. Neben Lebensmitteln werden auch Hilfspakete mit Hygieneartikeln, Haushaltsgegenständen, Planen etc. ausgegeben.
Sobald das Schlimmste überstanden ist und Märkte wieder zu
funktionieren beginnen, versucht DCA mit seinen Partnern den
Wiederaufbau zu organisieren.
Folie 4
Im Übergangslager in Chyamasingh, einer Gemeinde von Bhaktapur
(eine der 3 größten Städte), erhalten diese Mädchen Hygieneartikel (für
Menstruation), was sie sehr erleichterte.
Folie 5
in Lagern um Lalitpur (früher Patan) und Bhaktapur wurden bereits mehr
als 2000 Hygiene-, Medikamente- und Gesundheitspakete für Frauen
und Mädchen im gebärfähigen Alter verteilt. Sie helfen auch Geburten
sicherer zu machen. Hier erhalten sie Information im Umgang mit diesen
Artikeln.
Folie 6
Mit Pfeilen sind die Einsatzorte der Hilfsorganisationen der ACTAlliance markiert
Nepal ist eine kleine landumschlossene Republik in Südasien, die
zwischen Indien im Süden und China im Norden liegt. Nepal ist das
durchschnittlich am höchsten gelegene Land der Welt. Fast die Hälfte
des Landes (40%) liegen in einer Höhe von über 3 000 Meter, was den
Zugang für die Hilfsorganisationen in die betroffenen Dörfer erschwert.
Ein Großteil der wenigen Straßen ist durch das Beben unpassierbar
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geworden. Viele Orte sind nur zu Fuß erreichbar. Nepal liegt fast
vollständig im Himalaja-Gebirge. Fläche Nepals = 40% von Deutschland
Folie 7
Fertiggerichte werden für 1000 Personen in Bhaktapur ausgegeben.
Die 38 Jahre alte Sarswati von Nikusera ist glücklich, das Erdbeben
überlebt zu haben. Ihre Familie, sie, ihr Mann, zwei Töchter und Sohn
leben jetzt in einem Übergangslager in Bhaktapur. Mein Geld, Essen,
Geschirr, alles ist unter dem eingestürzten Haus begraben. Sie ist froh,
dass sie eine warme Mahlzeit bekommen.
Folie 8:
Bhaktapur, Weltkulturerbestadt, ist durch das Erdbeben mit am
meisten betroffen. Die drittgrößte Stadt hat 1934 schon einmal ein
großes Erdbeben erlebt und ist die ursprünglichste der 3 Königsstädte.
Sie hat sich in einen Trümmerhaufen verwandelt. Die meisten Menschen
leben in Notlagern. DCA versorgt in 4 Ernährungszentren rund 1000
Menschen mit Nahrung. Außerdem werden Haushaltsartikel, Pakete mit
Planen und Decken und Hygienesets ausgegeben und kleine finanzielle
Hilfen gewährt. Hier hat die dänische Botschafterin ein Ernährungszentrum besucht.
Die Arbeit von DanCHurchAid:
Die Organisation hatte ein lokales Büro in Kathmandu. Sie hat Zeltlager
aufgebaut. Nicht ganz zerstörte Häuser müssen gesichert werden. Die
dänische Organisation verteilt Lebensmittelpakete, Haushaltsartikel,
Pakete mit Planen und Decken und Hygienesets. Sie gibt Bargeld in
ganz kleinen Mengen aus und sammelt Geld für Reha-Maßnahmen
(Menschen sind traumatisiert), für den Aufbau der Wasserversorgung u.
Abwasserbeseitigung und für den Wiederaufbau.
Seit vielen Jahren arbeitet DanChurchAid mit Katastrophenvorsorge in Dörfern in Nepal:
Die Einwohner wurden geschult, wie sie sich am besten helfen können,
wenn eine Katastrophe eintritt. Die wichtigsten Rettungsmaßnahmen
finden oft statt, bevor die organisierte Hilfe eintrifft.
In vielen Dörfern hatte DanChurchAid lokale KatastrophenvorsorgeGruppen aufgebaut, die immer und immer wieder einüben mussten,
was in Krisensituationen zu tun ist:
• Was tun Sie, wenn Sie im Haus sind, wenn es ein Erdbeben gibt
oder wenn Sie unterwegs sind?
• Wo treffen sie sich, wenn das Erdbeben vorbei ist?
• Wer macht was in bei Rettungsarbeiten?
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• Wo ist der nächste Laden mit Lebensmitteln, Medikamenten und
Wasser, wenn die Versorgungswege unterbrochen sind?
Folie 9
Zerstörte Häuser und Tempel
Weitere Partnerorganisationen:
ACT-Alliance Mitglieder :
DanCHURCHAid hat selbst wieder Partner:
Friends Service Council Nepal:
Diese verteilen Hilfsgüter (Lebensmittel) für 1.200 Familien im District
Lalitpur; in Bhaktapur warme Mahlzeiten für 800 Opfer, in WOREC
Nahrung für 363 Familien und 200 Jugendliche. In Dhading werden 125
Lebensmittelpakete und 76 Zelte verteilt.
Folie 10
Eine weiteres sehr wichtiges Mitglied der ACT-Alliance ist CASA,
Indien (Church's Auxiliary for Social Action).
Casa ist eine indische Dachorganisation von 24 indischen Kirchen
für Vernetzung, Lobbyarbeit und kirchliche Interessenvertretung;
ihr vorrangiges Ziel ist es, die Armut zu lindern, Randgruppen der
indischen Gesellschaft zu fördern, soziale Gerechtigkeit und
Selbstversorgung zu ermöglichen. Sie leistet seit Jahren in
Zusammenarbeit mit der Diakonie Katastrophenhilfe bei Naturkatastrophen wie Stürmen, Erdbeben oder Überschwemmungen
Nothilfe.
Casa steuert Hilfen und organisiert Hilfsgüter, hat aber auch selbst
bereits erfahrene Mitarbeiter im Einsatz in Nepal und leistet Soforthilfe
für 5000 Familien; 2000 davon werden in Dhadingbesi versorgt.
Hier: Mitarbeiter von CASA vor Ort.
Hilfsgüter werden nicht von Deutschland nach Nepal geschickt, sondern
im Land selbst oder im Nachbarland Indien eingekauft. Durch Casa
werden aus Indien auf dem Landweg Hilfstransporte mit LKWs nach
Nepal gebracht. Dadurch wird das Nadelöhr Flughafen Kathmandu nicht
weiter verstopft.
Folie 11
Casa arbeitet mit UNM, Vereinigte Mission in Nepal (meist
Methodisten und Presbyterianer aus verschiedenen Ländern) in Nepal
zusammen, um Hilfe nach Süd-Dhading zu bringen. UNM betreibt keine
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Missionierung, sondern leistet in Nepal humanitäre Hilfe durch
Krankenhäuser und Entwicklungsarbeit.
Folie 12
Casa ruft selbst in Indien zu Spenden für Nepal auf.
Casa plant mittelfristig Entlastung für Familien und langfristige
Sanierungsmaßnahmen.
Folie 13
UNM, Vereinigte Mission in Nepal,
hat ein Team von Rettungsassistenten aus der Stadt Tansen, wo sie ein
Zentrum haben, auf den Weg nach Dhadingdesi geschickt, um dort zu
helfen;
Zwei ihrer Krankenhäuser leisten Nothilfe in der nächsten Umgebung
von Tansen.
Weiterhin leisten sie Hilfe in 7 Dörfern im Gebiet Dhading, im hohen
Norden, wo es keine Straßenanbindung gibt. In Dhading werden rund
8.600 Haushalte unterstützt.
Hilfsaktionen beginnen in Nawalparasi in Dörfern im nördlichen Teil des
Landkreises.
1000 Nothilfepakete werden der Partnerorganisation: Nepal Christian
Relief Services für Gorkha zur Verfügung gestellt;
Okhaldhunga wurde in die Liste der "am stärksten betroffenen" Bezirke
aufgenommen worden. Man schätzt, dass etwa 500 Häuser zerstört und
4500 Häuser sind schwer beschädigt wurden. Mindestens 15
Gesundheitsposten und 11 Schulen sind verloren gegangen. Es besteht
ein akuter Bedarf an Planen, Matratzen und Decken, Lebensmitteln,
Töpfen, Pfannen und anderen Haushaltsgeräten. Eine große
Wiederaufbau-Aufgabe steht an. Das Okhaldhunga Krankenhaus hilft in
den Dörfern durch ein Netzwerk von lokalen Dorfgesundheitshelfern und
plant weitere Notfallmaßnahmen.
Folie 14:
Auf der Karte können die Einsatzorte gezeigt werden. Die
Hilfsmaßnahmen sind nicht auf eine Region oder auf die Stadtgebiete
der großen Städte Kathmandu, Bhaktapur und Patan (Lalitpur)
beschränkt, , sondern erreichen eine Vielzahl von Orten in den am
schwersten betroffenen Distrikten Lalitpur, Bhaktapur, Sindupalchowk,
Dhading, Lamjung, Kabre, Gorkha.
Der Lutherische Weltbund –Nepal ist ein weiterer Partner der
Alliance.
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LWB-Nepal:
In seinen Lagern waren Planen, Decken vorrätig.
Verteilt wurden: 2.329 Lebensmittel und andere Hilfs-Pakete in
Kathmandu / Lalitpur / Bhaktapur.
Geplant sind: Hygieneartikel für 15.000 Haushalte; Lebensmittelpakete
für 20.000 HH, Schutzdächer (Zelte) für 12,000 HH; Gebrauchsgüter für
20.000 HH; psychosoziale Hilfen für 14.000 Personen
Folie 15:
In der Zeitung wurde am 02. Mai in Kathmandu über die Arbeit des LWB
berichtet.
Weitere Partner vor Ort:
 Die Vereinigte evangelisch-lutherische Kirche in Indien
sammelt für Nepal
 Die Finn Church Aid (FCA) Finnisch-evangelisch-lutherische
Hilfsorganisation hat ein Büro in Nepal und leistet vor Ort Hilfe
 Eine Schwedische Hilfsorganisation in Zusammenarbeit mit
dem LWB;
Brot für die Welt – ist mit seinen Projekten seit Jahren in Nepal tätig
und leistet jetzt auch Katastrophenhilfe:
Brot f.d.W. hat 15 Partner im Bereich der Landwirtschaft und ländlicher
Entwicklung. Die Projekte betreiben ökologischen, nachhaltigen Anbau
für gesunde und vielfältige Ernährung durch Vielfalt auf den Feldern.
Die Brot für die Welt-Partner leisten aktuell Soforthilfe und wollen im
Anschluss dafür sorgen, dass Äcker bald wieder bestellt werden, damit
eine Ernte wieder möglich wird und Nahrungsmittel nicht nur von außen
ins Land gebracht werden müssen.
Folie 16
Fotos eines Dt. Pfarrers einer deutschsprachigen Gemeinde in
Nordindien
Alle folgenden Folien: Fotos der DanCHurchAid
Folien 17-19
Essenausgabe durch die Dänische evang. Hilfsorganisation
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Folie 20 + 21
Aufbau eines Lagers und Essenausgabe durch die Dänische evang.
Hilfsorganisation
Folie 22
Das zerstörte Haus hat die Einrichtung, alle Haushaltsgeräte,
Lebensmittel, Werkzeuge, Geld und Menschen unter sich begraben
Folie 23 + 24
Kinder freuen sich über das Essen. Eine Menschenschlange hat sich an
der Essenausgabe gebildet.
Nach dieser Soforthilfe durch Lebensmittelausgabe und durch Bau
von einfachen Unterkünften sind die Partner weiter im Land, um
beim Wiederaufbau zu helfen, wenn die Fernsehteams und Reporter
das Land wieder verlassen haben.
Wie kommen die Spendengelder nach Nepal?
Die Diakonie Katastrophenhilfe überweist die Mittel an das Büro der
ACT-Alliance in Genf. Dieses Büro vergibt die Mittel nach Nepal.
Dazu stellen die Partner einen Antrag, beschreiben welche Ziele sie
haben, mit welchen Mitteln sie die Ziele in welcher Zeit erreichen wollen
und was verbessert ist, wenn das Ziel erreicht ist. Dazu werden einzelne
Teilschritte verabredet. Mittel werden von Genf jeweils für einen
Teilschritt ausgezahlt, wenn der Bericht dazu vorliegt. Am Ende erfolgt
eine externe Buchprüfung der Partner.
Mitarbeiter des Asienbüros der DKH aus Pakistan und der Türkei sind in
Nepal angekommen, um die nepalesischen Partner mit ihrer Erfahrung
im Bereich Logistik und Administration zu unterstützen und bei der
Abstimmung der Hilfsmaßnahmen mitzuwirken.
Dieter Weber
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