Es gilt das gesprochene Wort Rede der Staatsministerin für Europaangelegenheiten und regionale Beziehungen in der Bayerischen Staatskanzlei Dr. Beate Merk, MdL, anlässlich des Deutsch-Amerikanischen Wirtschaftstags am 23. Juni 2015 in München – Anrede – Ein herzliches „Grüß Gott“! Ich freue mich, dass ich Sie zum 2. Deutsch-Amerikanischen Wirtschaftstag hier in München begrüßen darf [2013 in Hamburg]. Meine Damen und Herren, uns allen ist klar: Eine gute und sichere Zukunft können wir nur gemeinsam gestalten. Das ist der Geist unserer deutsch-amerikanischen Partnerschaft. Das ist unsere Philosophie in Bayern. Das gute Verhältnis mit den USA ist mir ein Herzensanliegen. Im vergangenen Jahr bin ich zweimal in die USA gereist [8. bis 11. April und 31. Mai bis 5. Juni 2014]. Vor zwei Monaten habe ich in Washington mit dem stellvertretenden Handelsbeauftragten von Präsident Obama diskutiert [Michael Punke, 15. April]. Danach war ich bei Internetfirmen im Silicon Valley [Facebook, ParStream, Hewlett-Packard, Google, 16./17. April 2015]. -2Im Mai habe ich bei der DLD-Konferenz in New York gesprochen [Digital Life Design, 6./7. Mai 2015]. Wir Bayern stehen im engen Austausch mit unseren amerikanischen Freunden. Und ich verspreche: Das wird auch in Zukunft der Fall sein! Wir bauen unsere starken Wirtschaftsbeziehungen aus. Die Staatsregierung und die DeutschAmerikanischen Handelskammern stehen in regelmäßigem Kontakt. Die USA sind unser wichtigster Handelspartner – noch vor China und vor Österreich [Daten 2014: Handelsvolumen 29,2 Mrd. Euro, Ausfuhr in die USA: 19,7 Mrd. Euro (+4,1 Prozent), Einfuhr nach Bayern: 9,5 Mrd. Euro (+2,5 Prozent). Quellen: StMWi, LfStD, Stand: Dezember 2014]. Unsere bayerischen Unternehmer investieren in Amerika mehr als in Frankreich und Großbritannien zusammen [rund 900 bayerische Unternehmen haben in den Staaten eine Vertretung oder Niederlassung]. Die USA sind nach wie vor das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Für viele amerikanische Unternehmen ist der Freistaat bevorzugter Standort [850 Unternehmen in Bayern, davon 540 Hightech-Unternehmen. Deutschland-Zentralen in Bayern u. a. von Microsoft (Unterschleißheim), Intel (Feldkirchen b. M.), AMD (Aschheim), Sun/Oracle (München), Texas Instruments (Freising), Amazon (München). Niederlassungen in Bayern u. a. von General Electric (Forschungszentrum Garching b. M.), Google (München) und Pfizer (Illertissen)]. Darauf sind wir stolz, und dafür gibt es gute Gründe – Bayern ist ein starkes Stück Deutschland. -3- Meine Damen und Herren, wir Europäer und Amerikaner sind aufs Engste verbunden – wirtschaftlich und politisch. Wir teilen dieselben Werte. Freiheit und Sicherheit des Einzelnen sind die Grundlage unseres Wohlstands. Unsere Zusammenarbeit bleibt auch in Zukunft unersetzbar. Europäer und Amerikaner müssen in der Welt gemeinsam Verantwortung übernehmen – das gilt in der Sicherheitspolitik genauso wie beim Handel. Die internationalen Herausforderungen sind gewaltig. Gerade deshalb wollen wir ein Signal setzen: Wir stehen zusammen und sind in der Lage, ein Abkommen wie TTIP zu schließen. Das Freihandelsabkommen nutzt den Menschen auf beiden Seiten des Atlantiks. Gemeinsam wollen wir Zölle, bürokratische Hürden und unterschiedliche Industriestandards abbauen. Damit sichern wir Wachstum und Arbeitsplätze – zum Wohl der Menschen und der Unternehmen in unserem Land. -4Viele Menschen sind dennoch verunsichert. Wir in Bayern wissen: Erfolgreiche Politik braucht Dialog mit den Menschen. Die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger ernstnehmen, berechtigte Anliegen aufgreifen und über die Chancen von TTIP aufklären – das ist gemeinsamer Auftrag von Politik und Wirtschaft. Eine weitere Herkulesaufgabe ist der Datenschutz im Internet. In Europa steht die EU-Datenschutzreform an. Wir werden auch die „Safe-Harbor“Prinzipien [über transatlantische Datentransfers] im Rahmen dieser Reform weiterentwickeln. Die „Consumer Privacy Bill of Rights“ und die Sicherheitsinitiative [Cybersicherheit] begrüßen wir als wichtige Signale aus den USA [In einer Diskussionsrunde bei Bill Moeller erwähnte die ehemalige Cyber-Security-Beraterin der Präsidenten Bush und Obama, Melissa Hathaway, dass sie allein in den USA 80 Gesetze identifizierte, die bei Datenschutz und Cyber-Security angepasst werden müssten]. Europa und Amerika brauchen als strategische Partner eine enge Abstimmung. Genauso wie für TTIP gilt: Wenn wir kulturelle und rechtliche Unterschiede nüchtern analysieren, dann finden wir auch Brücken zueinander. Niemand will eine Überregulierung beim Datenschutz. Aber wir müssen die Zukunft im Sinne der Menschen gestalten. -5Meine Damen und Herren, lassen Sie uns gemeinsam arbeiten für eine gute Zukunft der Menschen in unseren Ländern. Für Sicherheit, Freiheit und Wohlstand in der Welt. Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen allen!