Auschwitz-Birkenau Wir referieren heute über die drei Konzentrationslager Stammlager Ausschwitz, Auschwitz-Birkenau und Auschwitz-Monowitz. Aufteilung der 3 Lager In der Nähe der polnischen Stadt Oświęcim wurden von den Nationalsozialisten drei Lager betrieben. Oświęcim – zu deutsch „Auschwitz“ liegt ca. 60 km von Krakau entfernt im Südosten von Polen. Polen war von 1939 – 1945 (2. Weltkrieg) von den Nationalsozialisten besetzt. Die Kathi wird euch etwas über das Stammlager Auschwitz, das auch als Auschwitz I bezeichnet wird, berichten. Ich erzähle euch von Auschwitz-Birkenau, das ungefähr 3 km vom Stammlager entfernt liegt. Auschwitz-Birkenau war auch als Lager Auschwitz II bekannt. Auschwitz-Birkenau war ein Vernichtungslager – das bedeutet, es war nicht geplant, dass die Gefangenen/Inhaftierten dort länger bleiben. Fast alle wurden sehr bald nach ihrer Ankunft ermordet, dazu komme ich aber noch. Ca. 6 km vom Stammlager entfernt lag das Konzentrationslager Monowitz. Ab 1943 hieß es Auschwitz III. Im Gegensatz zum Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau war Monowitz ein Arbeitslager, in dem die Gefangenen zur Arbeit für Industrieansiedlungen in den besetzten Gebieten gezwungen wurden. (Karte): Auf dieser Karte sieht man die 3 Lager (rote Kästchen). Die schwarz weiß strichlierten Linien waren die Bahngleise. Die blaue Linie ist die Weichsel, das ist ein Fluss. Der braune Fleck in der Mitte ist die eigentliche Stadt Ausschwitz. Rechts unten seht ihr einen 1 und diese Entfernung war ungefähr ein km. (siehe PowerPointPräsentation). 1 Daten & Fakten Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau war das größte Vernichtungslager zur Zeit des Nationalsozialismus. Es wurde im Jahre 1941 gebaut. Von ungefähr 5,6 Millionen Opfern des Holocaust (= Völkermord von 5,6 bis 6,3 Mio. Menschen(Juden) zur Zeit des Nationalsozialismus) wurden ca. 1,1 Millionen Menschen, davon 1 Millionen Juden im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau ermordet. Es wurden ungefähr 900.000 der Deportierten (=staatliche zwangsweise Verbringung von Menschen in andere Gebiete) gleich nach der Ankunft in den Gaskammern ermordet oder auch erschossen. Weiters wurden 200.000 Menschen von der SS (=Schutzstaffel) durch Krankheit, Unterernährung, Misshandlungen, medizinische Versuche oder die spätere Vergasung umgebracht. Die ermordeten Menschen kamen aus verschiedenen Herkunftsländern, am häufigsten aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, heutiges Ex-Jugoslawien (Serbien, Kroatien, Slowenien, …), Luxemburg, Niederlande, Österreich (war vor der deutschen Besetzung Ö und nachher auch wieder), Polen, Rumänien, Sowjetunion (= Russland + viele angrenzende Länder z.B. Ukraine, Weißrussland), Tschechoslowakei (Tschechische Republik und Slowakei) und Ungarn. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden in Deutschland „nicht-arische“ (nicht-Deutsche) Personen ( Juden, Sinti, Roma, Ukrainer, …) aber auch Regimegegner und andere missliebige Personen (z.B. Homosexuelle, kritische Priester) willkürlich inhaftiert und in Konzentrationslager deportiert. Aufbau des Lagers Im Oktober 1941 befahl der Reichführer der SS Heinrich Himmler, ein Kriegsgefangenenlager für 100.000 Häftlinge in Birkenau zu erbauen. Dieses Lager wurde von Häftlingen des Konzentrationslagers Auschwitz erbaut. Die Bewohner, die auf diesem Grundstück wohnten wurden von den Nationalsozialisten verjagt. Heinrich Himmler wollte diese 100.000 Arbeitskräfte für die geplante „Kolonisierung des Ostens“ einsetzen. Aufgrund der Aufnahme von ungefähr 10.000 sowjetischen Kriegsgefangenen war das Stammlager dermaßen überfüllt, dass das Konzentrationslager Birkenau in aller Eile ohne Kanalisationssystem und sanitäre Einrichtungen errichtet wurde. Im März 1942 wurden nur mehr rund 900 sowjetische Kriegsgefangene sowie ein Teil der KZ- Insassen des Stammlagers ins neue Lager überstellt. Der Grund, warum nur mehr so wenige überstellt wurden war, dass fast alle Rotarmisten (war das Heer der Sowjet Union) an Unterernährung, Typhus (= Infektions-krankheit mit Fieberschüben und Bauchkrämpfen) und anderen Krankheiten im Stammlager verstorben waren. Insgesamt war das Barackenlager fünf Quadratkilometer groß und es war in mehrere Sektionen eingeteilt und diese wiederum in Felder. 2 Im Laufe der Zeit entstanden mehrere Schutzhaftlager (=SS hat das auch so genannt weil es besser klingt als KZ oder Vernichtungslager, und es kam bei der Bevölkerung besser an;).. Diese Lagerbereiche wurden im Lagerjargon(Lagerschargo - kommt aus dem franz., bestimmte Sprache/Ausdrücke, die in best. Kreisen gesprochen wird) unterschiedlich benannt. Es gab ein Männerlager In diesem Lager waren, wie der Name schon sagt, nur Männer untergebracht. Quarantänelager Theoretisch sollte das Quarantänelager der Verbreitung von Infektionskrankheiten im Lager vorbeugen. Der eigentliche Zweck dieses Lagers war, dass man den inneren Widerstand der eingeschüchterten und Gedemütigten „Neuzugänge“ endgültig bricht. Diese bekamen weniger zu essen, ihnen wurde nicht erklärt was sie tun dürfen und was nicht. Wer diese Bedingungen nicht akzeptierte wurde verprügelt oder getötet. Frauenlager (seit 16.August 1942) In diesem Lager waren nur Frauen untergebracht Häftlingskrankenbau/Revier In diesem Bau wurden Kranke untergebracht, jedoch wurden sie nicht behandelt oder gar nach Krankheiten aufgeteilt. Die Kranken lagen mit Sterbenden und Toten zusammen. Durch große Überfüllung der Betten konnten sie die Häftlinge oft nicht einmal umdrehen. Ab dem Jahre 1941 gab es bei Überfüllung eine Selektion, bei der bestimmte Häftlinge (z.B. welche, die nicht mehr gesund wurden) ausgesucht wurden. Man erklärte ihnen, dass sie eine Sonderbehandlung bekommen um wieder gesund zu werden. In Wirklichkeit wurden sie in die Gaskammern gesteckt. Damit man keinen vergessen konnte, bekamen die Auserwählten unter der Inhaftierungsnummer ein L. Viele denken, es stand für das deutsche Wort Leiche, dies wurde aber nie wissenschaftlich bestätigt. Effektenlager oder auch „Kanada“ In dieses Lager wurden alle Wertgegenstände der Inhaftierten transportiert und dann wieder ins Reichsinnere transportiert. Man wollte damit dem eigenen Land helfen. Da Krieg war, hatten die deutschen Familien kein Geld. Die Familien bekamen z.B.: Gewand, … Man nannte dieses Lager auch Kanada weil das Land Kanada für die Häftlinge ein Symbol für Wohlstand und Reichtum darstellte. 3 Zigeunerlager (seit Frühjahr 1943) In dieses Lager wurden Menschen deportiert, die als „Zigeuner“ oder „Zigeunermischlinge“ kategorisiert wurden. (Zigeuner = Menschen der Volksgruppen ROMA und SINTI) Theresienstädter Familienlager (seit Herbst 1943) In dieses Lager kamen Männer, Frauen und Kinder, die aus dem Ghetto Theresienstadt/Terezin kamen. Lager „Mexiko“ In dieses Lager wurden ungarische Juden deportiert, die darauf warteten, in ein Arbeitslager weiter vermittelt zu werden. 4 a-d: Gaskammern/Krematorien j: Zwinger für Diensthunde e: Bad/Entwesungsanlage k: Küchenbaracke f: Effektenlager “Kanada” l: Wasserwerk g&h: provis. Gaskammern m: Kiesgrube i: Kläranlage Bewachungungssystem: Das Lager war mit doppeltem Elektrozaun aus Stacheldraht gesichert, der bei Berührung tödlich n: Kartoffellager wirkte. Die Spannung betrug 6000 Volt. Zusätzlich stand vor dem inneren Elektrozaun noch ein o&p/ B1: Männer/Frauenlager gewöhnlicher Drahtzaun. Im Abstand von 150 Metern standen zwischen diesen beiden Zäunen fünf Meter hohe Wachtürme, die mit Maschinengewehren und Scheinwerfern ausgestattet waren. q: Entwesungsanlage Die Zone zwischen den beiden Zonen nannte man auch Todeszone. Wenn die Häftlinge es r: BahnhofAusschwitz schafften über den ersten Zaun zu kommen, wurden sie entweder erschossen oder durch den s: „Rampe“ Stromschlag des zweiten Zaunes getötet. t: SS-Kaserne Man muss jedoch dazu sagen, dass viele Häftlinge das absichtlich gemacht haben, damit sie u: Lazarett sterben konnten, weil sie es im Lager nicht mehr aushielten. v: Blockführerstube w: Hauptwache/ Lagertor Ankommen im Lager: B2: Zigeuner L./Theresienstädter FL. Aus allen von den Nazis besetzten Gebieten kamen die Menschen mit Zügen nach Auschwitz. Der B3: Lager Mexiko Transport erfolgte hauptsächlich in Güterwaggons. Die Züge waren oft tagelang unterwegs, es gab keine WCs oder Waschmöglichkeiten, nichts zu essen und nichts zu trinken. Zu Beginn hielten die Züge an der alten Rampe von Birkenau, 1 km südöstlich des Lagertors und die Häftlinge mussten zu Fuß ins Lager gehen. Ab Mai 1944 fuhren die Züge direkt ins Lager Birkenau. Die neu Eingetroffenen wurden noch auf der Rampe von SS-Ärzten selektiert. Menschen, die man für nicht arbeitsfähig hielt, wurden sofort in die Gaskammern gebracht. Die Namen dieser Opfer wurden von der SS nicht erfasst, daher kann die Zahl der so getöteten Menschen nur geschätzt werden. Einer der berüchtigtsten SS-Ärzte war Dr.Mengele. Arbeitsfähige Menschen wurden rücksichtslos von ihren Verwandtengetrennt. Sie erhielten Häftlingskleidung und eine Häftlingsnummer. Jüdischen Häftlingen wurde die Häftlingsnummer in ihren rechten Unterarm eintätowiert. (das passierte nicht bei deutschen = „arischen“ Häftlingen) 5 Ich habe ein Buch mitgebracht. Es wurde vom heutigen Museum in Auschwitz herausgegeben und von Halina Birenbaum geschrieben. Sie war ca. 14 Jahr alt, als sie ins Lager Auschwitz Birkenau deportiert wurde. In dem Ausschnitt, den ich jetzt vorlesen werde schildert sie, wie sie vom Lager Majdanek mit dem Zug nach Auschwitz gebracht wird.(gelb markiert Seite 130 + 131) Danach lese ich eine Szene von der Ankunft in Auschwitz vor. (blau markiert Seite 132 + 133) Leben im Lager: Hygienebedingungen: Die Hygienebedingungen waren schrecklich. Es gab keine medizinische Versorgung; es gab zwar ein Lazarett jedoch wurden die Menschen dort nicht versorgt. Aber auch schon beim Duschen oder aufs WC gehen gab es Probleme. Es gab nur ein sehr einfaches WC, eine Art Loch. Das nennt man Latrine. (Bild) Nicht einmal auf den Latrinen gab eine Privatsphäre. Die Latrinen waren immer bewacht. Auch die Duschen waren Gemeinschaftsduschen, in denen sich sehr viele Personen nur ganz kurz und unter Bewachung unter einen dünnen Wasserstrahl stellen konnten. Essen: Die Häftlinge litten alle an Unterernährung. Sie bekamen gerade so viel zu essen, dass sie überlebten. Aber vielen war das zu wenig und sie starben an der Unterernährung. Baracken: Die Baracken waren meistens aus Holz, manchmal auch gemauert. Der Bauplan war ursprünglich für Pferdeställe vorgesehen, in denen 52 Pferde Platz haben sollten. In einer Baracke waren ca. 400 - 700 Menschen untergebracht. Die Baracken wurden mit wenigen Zwischenwänden unterteilt. Ein winziger Ofen, von dem ein Rohr durch die ganze Baracke ging, heizte notdürftig. Drinnen standen hauptsächlich 2 – 3-stöckige Holzliegen. Bis zu 3 Personen mussten sich eine Liege teilen. Als Bettzeug dienten Strohsäcke und Decken, die nie gewechselt wurden. Es gab daher auch Ungeziefer. Dazu schreibt Halina Birenbaum: Seite 147 (rosa) Morgen- und Abend-Appell: In der Früh und am Abend mussten sich die Häftlinge am Appellplatz zwischen den Baracken in Reih und Glied aufstellen und wurden gezählt. Wenn eine Person fehlte, mussten die anderen so 6 lange stehen bleiben, bis der fehlende Häftling gefunden war. Sehr oft wurde diese Person als Abschreckung vor den anderen erschossen. Arbeit: Die Häftlinge mussten den ganzen Tag arbeiten. Sie wurden gebraucht, um den Betrieb im Lager aufrecht zu erhalten, z.B. Küche, Näherei, Wäscherei, aber auch, um den Vernichtungsbetrieb der SS zu unterstützen (z.B. Sortieren der Wertgegenstände der Getöteten, Arbeit in den Gaskammern und Krematorien). Einige Lagerinsassen wurden auch als Zwangsarbeiter weiter vermietet. Die, die nicht mehr konnten wurden sehr oft verprügelt oder gleich erschossen. Wie hat die Tötung funktioniert? Nach der Ankunft kamen die Häftlinge zu einer Rampe, wo sie in arbeitsfähig und nicht arbeitsfähig selektiert wurden. Die nicht arbeitsfähigen mussten gleich nach hinten marschieren Ihnen wurde gesagt sie kommen zum Duschen und Desinfizieren. Danach wurde ihnen Essen versprochen, um sie ruhig zu stellen. Sie mussten in eine Art Vorraum gehen. Dort mussten sie ihr Gepäck abgeben bzw. wurde es ihnen abgenommen (es kam in die Effektenkammer Kanada ). Sie durften auch sonst nichts behalten, persönliche Sachen wie Schmuck, Brillen, Schuhe, Gewand, Handtaschen, Ausweise aber auch Geld mussten sie alle abgeben. Dann wurden ihnen die Haare abrasiert (sowohl den Frauen als auch den Männern). Den Häftlingen wurde gesagt, es sei zu Vermeidung von Läusen. Man wollte damit Unruhe vermeiden. Die Haare wurden z.B. für Matratzen weiter verwendet. Dann kamen die Opfer in einen gemauerten Raum der gut isoliert war. Auf der Decke waren Duschköpfe befestigt. Die nackten Menschen schickte man in diesen Raum und dann wurde dieser von außen verschlossen. Das Gas wurde in Blechdosen angeliefert. Das am häufigsten verwendete Gas war Zyklon B. (Bild) Die Blechdosen kamen in bestimmte Vorrichtungen. Das Gas wurde freigesetzt, wenn man den Hahn (wie Wasserhahn) aufdrehte und kam bei den Duschköpfen raus. Es dauerte bis zu 20 min. bis alle in dieser Gaskammer tot waren. Es gab ein Fenster wo man von außen sehen konnte ob alle tot waren. Erst dann wurde die Tür geöffnet. Diese Arbeit machten immer Häftlinge, keine SS Leute, jedoch wurden diese Arbeiter regelmäßig umgebracht, weil die SS es sich nicht leisten konnte, dass das an die Öffentlichkeit kommt. Der Häftling der für diese Arbeit ausgesucht wurde konnte sich entscheiden ob er leben wollte und diese schreckliche Arbeit macht oder gleich getötet wird. Wenn die Menschen in den Gaskammern tot waren, machte man nochmals einen Durchgang und brach Menschen mit Goldzähnen das Gold heraus. 7 Die Leichen wurden auf Karren verladen und zu den Krematorien gebracht und verbrannt. Anfangs gab es nicht genug Krematorien, darum wurden eine Zeit lang Menschen auf einen Rost gelegt und so verbrannt. Dies geschah meistens in einem Wald. Die Asche wurde im Wald verstreut oder in einen Ascheteich gestreut. Heute sieht man Birkenau oftmals auch als Friedhof, weil so viel Asche verstreut wurde. Vor allem von jüdischen Menschen wird Birkenau als Friedhof gesehen. Lesetext Seite 138/139 (orange) Auflösung des Lagers Im November 1944 werden die Vergasungen eingestellt. Heinrich Himmler befiehlt den Abbau der Vernichtungseinrichtungen und die Zerstörung der Gaskammern und Krematorien. Grund war, dass es abzusehen war, dass Deutschland den Krieg verlieren würde und man wollte alle Beweise für das Grauen beseitigen. Zwischen dem 17. Januar 1945 und dem 23. Januar wurden etwa 60.000 Häftlinge evakuiert und in Todesmärschen nach Westen getrieben. In den Lagern und Außenstellen blieben etwa 7500 Häftlinge zurück, die zu schwach oder zu krank zum Marschieren waren. Mehr als 300 wurden erschossen; man nimmt an, dass eine geplante Vernichtungsaktion nur durch das rasche Vorrücken der Roten Armee (Armee der Sowjet Union) verhindert wurde. Das Stammlager und Auschwitz-Birkenau wurde von der Roten Armee am frühen Nachmittag des 27. Januar 1945 befreit. In Birkenau waren fast 5.800 entkräftete und kranke Häftlinge, darunter fast 4.000 Frauen, unversorgt zurückgeblieben. In den desinfizierten Baracken wurden Feldlazarette eingerichtet, in denen die an Unterernährung und Infektionen leidenden und traumatisierten Häftlinge versorgt wurden. Einige Tage später wurde die Weltöffentlichkeit über die Gräueltaten informiert. Die Ermittler fanden über eine Million Kleider, ca. 45.000 Paar Schuhe und sieben Tonnen Menschenhaar, die von den KZ-Wächtern zurückgelassen wurden. Heute ist dort wo, dass Konzentrationslager und das Vernichtungslager waren ein Museum. Um einen Überblick über das Gelände des Stammlagers und von Auschwitz-Birkenau zu bekommen, braucht man wegen der Größe zumindest einen ganzen Tag. 8 Auschwitz-Monowitz Das KZ Monowitz lag direkt auf dem Gelände einer deutschen Firma, der IG FARBEN. Der Name dieser Niederlassung (= Zweigstelle) war BUNA-WERKE, daher wurde das KZ anfänglich auch Lager Buna genannt. Buna bedeutet „künstlicher Kautschuk, Gummi“. Das Konzentrationslager Buna wurde von der IG Farben geplant und finanziert. Dafür, dass die SS die Arbeitskräfte als Zwangsarbeiter in großer Zahl zur Verfügung stellte, musste die IG-Farben festgesetzte Beträge an die SS zahlen. Diese Beträge waren aber viel geringer, als wenn ordentliche Löhne bezahlt worden wären. Buna war das erste von einem privaten Industrieunternehmen geplante und finanzierte Konzentrationslager. Als Arbeitskräfte wurden nur Häftlinge eingesetzt. Die meisten waren männliche jüdische Zwangsarbeiter. Ende 1943 gab es im Lager 7.000 Zwangsarbeiter. Den Höchststand erreichte man Im Juli 1944 mit 11.000 Arbeitskräften. Arbeitskräfte, die krank oder zu schwach für die schwere Arbeit waren, wurden zurück ins Stammlager geschickt, wo die meisten ermordet wurden. Heute geht man von 20.000 bis 25.000 Häftlingen aus, die im Lager Buna selbst oder als Arbeitsunfähige selektiert im KZ AuschwitzBirkenau ums Leben kamen. Frage: Wie glaubt ihr, hat das Nazi Regime profitiert? Durch die vielen Häftlinge hatten sie viel gestohlene Güter und Geld, das weiter verwendet werden konnte. Sie konnten die Familien zu Hause in Deutschland unterstützen (z.B.: durch Gewand,…), vor allem die Frauen und Kinder, da die Männer an der Front waren. Durch die Deportationen standen Hunderttausende Zwangsarbeiter, die keinen Lohn erhielten, zur Verfügung. Die Zwangsarbeiter wurden an deutsche Firmen verliehen, die dadurch billige Arbeitskräfte hatten und ihre Gewinne steigern konnten. Die SS hat genau geprüft, welche Firmen von den Zwangsarbeitern profitieren durften. Die Firmenchefs mussten eng mit dem Naziregime zusammenarbeiten. Ein Beispiel dafür wäre der Film „Schindlers Liste“. Oskar Schindler hat in seiner Fabrik „kriegswichtiges Material“ hergestellt. Er hat später „seine jüdischen Zwangsarbeiter“ den Nazis abgekauft. 9