Filip Milutinovic Je suis Charlie ?! Wir sind Charlie?! Die ganze Welt ist Charlie. Nach einem Anschlag auf Charlie Hebdo stand die ganze Welt auf dem Kopf. Jeder war plötzlich gegen den Islam und war auf einmal Charlie. Hans, Peter, Markus, alle die mit den Verstorbenen mitfühlten, waren Charlie. Also müsste ich eigentlich auch Charlie sein. Aber ich bin mit meinem Namen, den mir meine Eltern gegeben haben, zufrieden und will weiterhin Filip heißen. Für einige gibt es keine Probleme mit der Namensänderung, denn einige heißen Charli, Charly oder Charlie. Also hat einer aus meiner Klasse kein Problem, der Charly. Jetzt wieder zurück zur Aktion: „Je suis Charlie“. Eigentlich ist es doch gut, dass man einen Anschlag auf Charlie Hebdo verübt hat, denn wer gibt ihnen das Recht Religion zu kritisieren und den Propheten ins Lächerliche zu ziehen? Genau, die Menschenrechte sind es, die ihnen Meinungsfreiheit versprechen. Aber wen interessiert’s, also den Attentäter nicht, ist doch unwichtig, diese Meinungsfreiheit. Am besten, wir streichen das Gesetz oder benennen es um in „Jeder darf sagen, was der andere erlaubt.“ Oder ? Das wäre die optimale Demokratie. Mit der Religionsfreiheit ist es dasselbe. Man übt die Religion aus, die im Land als üblich angesehen wird, das heißt in der Türkei ist man Moslem und in Deutschland ist man Christ. Das wäre doch super, dann kann keiner meckern. Das würde die perfekte Welt sein? Nein, das ist Unsinn, denn dann wäre kein Mensch frei. Die ganze Menschheit hat Jahrhunderte gekämpft, um diese Freiheit zu erlangen. Die Sklaverei wurde abgeschafft und die Frauen wurden emanzipiert. Die Freiheit macht einen Menschen bzw. die Menschheit aus. Dennoch gibt es in einigen Ländern andere Sitten, wie z.B. in Arabien. Die Frauen haben dort immer noch keine Rechte. Und warum? Wegen des Korans? War dieser Anschlag auch wegen des Korans? Ja, denn der Koran ist die Heilige Schrift des Islams, so wie bei den Christen die Bibel. Charlie Hebdo hat den wichtigsten Propheten des Islams beleidigt und damit den Islam kritisiert. Und daraufhin geschah der Anschlag. Um ehrlich zu sein, ich wusste nicht, dass wir in die Vergangenheit gereist sind, 1000 Jahre um genau zu sein. Wir sind im Mittelalter, wo die Ketzer getötet wurden. Aber wer will denn zurück ins Mittelalter, wo es keine Autos, sondern Pferde gab? Keiner. Wir haben uns entwickelt, von Rüstung zu Panzer und von Ketzern zu Kritikern. Wenn alle sich entwickelt haben, warum ist dann dieser Anschlag passiert? Weil auf dieser Welt immer noch zurückgebliebene Idioten leben, die denken, dass sie im Recht sind und andere verletzen dürfen, weil eine falsche Interpretation des Korans es so sagt. Das ist Mist, wir müssen so handeln ohne andere zu verletzen, auch wenn es heißt: „Auge um Auge“. Man muss sein Gehirn einschalten und man muss sich anpassen. Man muss auch Kritik akzeptieren und nicht die Menschen umbringen, die Kritik üben. Denn sonst wären wir schon alle tot. Charlie Hebdo kritisiert zwar extrem, aber sie haben das Recht dazu, so wie jeder Mensch. „Je suis Charlie“ ist ein Beispiel dafür, dass sich der Großteil der Menschheit weiterentwickelt hat, aber auch wie beschränkt wir sind. Während sich alle auf diese Aktion fokussieren, werden Kinder in Afrika entführt und keinen interessiert es. Einerseits zeigt uns Charlie Hebdo die wahre Meinungsfreiheit, andererseits aber auch, dass nicht jeder diese akzeptiert. „Je suis Charlie“ zeigt uns den Zusammenhalt unterschiedlicher Kulturen und Religionen. Denn nicht nur Christen nehmen teil, sondern auch Moslems und Angehörige anderer Glaubensrichtungen. So muss es immer bleiben und nicht nur nach einem Anschlag: Ein harmonisches Zusammenleben aller Kulturen und Religionen.