Wälder - Raubbau an kostbarer Natur

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Wälder – Raubbau an kostbarer Natur
Das folgende Unterrichtsthema soll die Funktionen von Wäldern zurück ins Bewusstsein der Schüler
holen und sie für den Nutzen nachhaltiger Forstwirtschaft sensibilisieren. Die einfache aber
anschauliche Message „nur so viel Holz zu ernten, wie auch nachwachsen kann“ soll zentrales Ziel
dieser dreistündigen Unterrichtsreihe sein.
Die Unterrichtsreihe über Wälder soll den
Als Stundeneinstieg kann die Frage nach dem
Schülerinnen und Schülern (SUS) deutlich
weltweiten Waldflächenabbau pro Minute,
machen, wie wichtig es ist eine nachhaltige
gemessen in Fußballfeldern, gestellt werden.
Forstwirtschaft
der
Die Erkenntnis, dass beispielsweise in den
Schülerschaft die Brisanz dieses Themas zu
Minuten, die seit dem Pausengong verstrichen
unterbreiten ist es zunächst von großer
sind, je 35 Fußballfelder weltweit abgeholzt
Bedeutung die Funktionen des Waldes zu
wurden, soll bei den SUS Interesse für das
erarbeiten.
Thema wecken.
zu
Im
betreiben.
Rahmen
Um
der
ersten
Unterrichtseinheit sollen SUS schließlich mit
Das Thema im Unterricht
Hilfe der Placemat-Methode (M6)
Klassenstufe: ab Klasse 8
fünf
Funktionen, sogenannte positive Eigenschaften
Zeitbedarf: 3-4 Schulstunden
des Waldes kennenlernen (M1-M5), um
Materialien: M1-M15; Video 1: Mit offenen
folgende Sachverhalte besser nachvollziehen
Karten; Video 2: Kahlschlag mit FSC
zu können.
Sind
die
SUS
mit
den
Schutz-
und
Placemat-Methode:
Nutzfunktionen der Wälder (Wälder als CO2-
Jede Gruppe erhält ein DIN A1- Plakat (s.h. M6),
Senken; Boden-, Lawinen- und Wasserschutz;
wobei sich jedes Gruppenmitglied zunächst
Klima-
Notizen in das dafür vorgesehene Feld macht.
Baustoff und Papier; Erholungsraum) vertraut,
Die Mitte, bestehend aus einer auf kariertem
geht es in der zweiten Unterrichtseinheit darum,
Papier befestigte Folie, wird im Anschluss
zu erfahren was unsere Wälder gefährdet. Mit
gemeinsam gestaltet. Dabei tragen die SUS ihre
Notizen zu den wichtigsten Inhalten zusammen.
Die Folie dient als Grundlage für die spätere
Präsentation und kann zur Sicherung von der
Lehrkraft kopiert und ausgehändigt werden.
Hilfe
und
des
Imissionsschutz;
Gruppenpuzzles,
Brennstoff,
wobei
SUS
Expertengruppen bilden, sollen die Gründe für
Raubbau und Brandrodung sowie deren Folgen
gegenseitig vermittelt werden.
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Gruppenpuzzle:
SUS bilden Stammgruppen, mit je fünf Personen.
Nachdem die Funktionen des Waldes sowie die
Jedes Gruppenmitglied erhält eins der fünf
gegenwärtigen Waldbedrohungen thematisiert
Themen und bearbeitet dieses in Stillarbeit (ca.
wurden, geht es im dritten Schritt darum, zu
10 min). Im Anschluss finden sich die SUS
erörtern, welche Maßnahmen existieren um
zusammen, die das gleiche Thema bearbeitet
Wälder zu schützen. Zum Einstieg der Stunde
haben und bilden sogenannte Expertengruppen.
sollen SUS ihren Schulranzen durchstöbern
Dort stellen sie heraus, welche Inhalte des
und nach zertifizierten Schulmaterialien (FSC,
Textes den MitschülerInnnen der Stammgruppe
PEFC, Naturland) suchen. Bestimmt findet sich
vermittelt werden sollen. Die Sicherung erfolgt
durch M12
Die
SUS
das ein oder andere Heft mit einem der
genannten Siegel. Im Folgenden lernen die
unterliegen
dabei
dem
SUS durch Textarbeit die unterschiedlichen
sie
ihren
Gütesiegel kennen, um diese anschließend zu
Mitschülern Sachverhalte erklären sollen, zu
vergleichen und gegebenenfalls Unterschiede
denen ausschließlich sie Zugang hatten. Als
herauszuarbeiten. Dass auch solche Gütesiegel
Übergang von den Schutz- und Nutzfunktionen
nicht immer positive Auswirkungen haben,
zu den Gefahren für Wälder kann dabei der
unterstreicht der Filmausschnitt „Kahlschlag mit
Kurzfilm aus der Themenreihe „Mit offenen
FSC“ und soll die SUS dazu anregen, kritisch
Karten – Zustand der Wälder“ dienen.
zu sein.
Rechenschaftsprinzip,
weil
Literaturverzeichnis:
-BMELV. (2013). Unser Wald. Zugriff am 1. Juni 2013 unter
http://www.bmelv.de/SharedDocs/Downloads/Broschueren/UnserWald.pdf?__blob=publicationFile
-Co2online gemeinnützige GmbH. (2013). Klima sucht Schutz. Zugriff am 20. Mai 2013 unter http://www.klima-sucht-schutz.de
-Corleis, F. (2012). Nachhaltigkeit – Was hab ich damit zu tun. In Praxis Geographie (Hrsg.), Mensch und Wald (S. 28-33).
Braunschweig: Westermann
-Greenpeace e. V. (2013). Regenwald retten heißt Klima retten. Zugriff am 20. Mai 2013 unter
https://spenden.greenpeace.de/amazonas_01/#donationform
-Mack, T. (1999). Wald und Forst in Deutschland. Zugriff am 1. Juni 2013 unter
http://www.wald-und-forst.de/
-Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz. (2013). „Wild auf Wald“. Zugriff am 1. Juni 2013 unter
http://forstbw.de/startseite.html
-o.A. (?). Der Regenwald schrumpft. In: Klett (Hrsg.), Terra 7/8 (S. 36f). Stuttgart: Klett
-o.A. (?). Raubbau am tropischen Regenwald. In: Diercke (Hrsg.), Geographie 7/8 (S.231). Braunschweig: Westermann
-PermaKultur Network. (2002). Der Wald – Natur und Wirtschaftsfaktor zugleich. Zugriff am 1. Juni 2013 unter
http://www.permakultur.at/themen/unser_wald/natur.html
-Sowieso Pressebüro GbR (2013). Brandrodung. Zugriff am 20. Mai 2013 unter http://www.sowieso.de/portal/lexikon/74/74/B
-Stiftung Unternehmen Wald. (2013). Der Weg zum Wald. Zugriff am 1. Juni 2013 unter
http://www.wald.de/
-Zimmermann, P. (2001). Holz ein natürlicher Rohstoff. Zugriff am 1. Juni 2013 unter
http://www.aktionbildung.de/bruecke/materialien/IB%20M2%20LE1%20L2.pdf
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Abbildungsverzeichnis:
Abb. 1-2; Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz. (2013). „Wild auf Wald“. Zugriff
am 1. Juni 2013 unter http://forstbw.de/startseite.html
Abb. 3; Schweizerischer Verband für geprüfte Qualitätshäuser. (2013). Machen sie ihren Anteil zum
Klimaschutz messbar. Zugriff am 1. Juni 2013 unter
http://www.co2-bank.ch/files/co2_grundlagen.jpg
Abb. 4; 6-12; Erlebnisraum Tafeljura. (2013). Die Hauptaufgaben des Waldes. Zugriff am 1. Juni 2013
unter http://www.tafeljura.ch/Projekte%20Tafeljura/wisenbergpfad/wbw_Teil_B_vAktuell.pdf
Abb. 5; MenzeMedia.de GmbH. (2013). Recycle. Zugriff am 1. Juni 2013 unter
http://www.druckerpatronen.de/media/upload/image/DP-recycling-papier.jpg
Abb.14; o.A. (?). Raubbau am tropischen Regenwald. In: Diercke (Hrsg.), Geographie 7/8 (S.231). Braunschweig: Westermann
Abb. 15; o.A. (?). Abgeholzt ist schnell, aber dann... In: Klett (Hrsg.), Terra 7/8 (S. 39). Stuttgart: Klett
Abb. 16-17; Rettet den Regenwald e.V. (2013). Der Tropische Regenwald. Zugriff am 20. Mai 2013 unter www.abenteuer-regenwald.de
Abb. 18; Bildungshaus Schulbuchverlage (2013). Plantage. Zugriff am 20. Mai unter
http://www.diercke.de/bilder/omeda/314_938553_022_Plantage_OMEDA.jpg
Abb. 19; Bethke, J. et al. (2008). Regenwaldzerstörung im Amazonastiefland. In Bildungshaus Schulbuchverlage (Hrsg.), Praxis
Geographie 2 (S. 14). Braunschweig: Westermann
Videoverzeichnis:
Video 1: http://www.youtube.com/watch?v=KGb3LpDJQOk
Video 2: http://www.youtube.com/watch?v=RN36s_C1nS8
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M|1
Wald als CO 2 Speicher / O2 Produzent
Aufgabenstellung:
1) Lies den Text sorgfältig durch und notiere die wichtigsten Punkte in deine Ecke des
Platzdeckchens.
2) Versucht nun gemeinsam in der Gruppe die wichtigsten Inhalte des Textes in der
Mitte zusammenzutragen, so dass ihr die Ergebnisse den anderen Gruppen
präsentieren könnt.
Bäume produzieren im Rahmen der Photosynthese Sauerstoff (O 2) und geben diesen an die
Umwelt ab. Eine etwa 100 Jahre alte Buche produziert beispielsweise jedes Jahr 4.600 Kilogramm
Sauerstoff. Von dieser Menge kann ein Erwachsener mehr als 13 Jahre lang atmen.
Doch mit diesem positiven Effekt nicht genug. Dazu kommt, dass Bäume während dieses
Vorgangs das Kohlenstoffdioxid (CO 2) aus der Umgebung aufnehmen und in Form von Kohlenstoff
(C) im Holzkörper speichern. Die gleiche Buche speichert in etwa eine Tonne Kohlenstoff, das
entspricht ungefähr 3,5 Tonnen CO 2.
Abbildung 1: Photosynthese
Wälder werden daher auch als CO2 – Senken bezeichnet. Aber warum sind diese CO 2 – Senken
so wichtig?
CO2 ist eigentlich natürlicher Bestandteil der Luft und entsteht sowohl bei der vollständigen
Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Substanzen, als auch bei der Zellatmung im Organismus von
Lebewesen. Als natürliches Treibhausgas ist es unter anderem für das lebensfreundliche Umfeld
auf der Erde verantwortlich, in hohen Konzentrationen wird es jedoch klimaschädlich. Der
Mensch bringt den Kohlenstoffkreislauf der Erde aus dem Gleichgewicht. Er gibt mehr CO 2 an die
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Luft ab, als Pflanzen und Meere schlucken können. Das Verbrennen von Erdöl, Erdgas und Kohle
macht alleine 80% der gesamten CO 2-Freisetzung aus. So reichert sich das Treibhausgas in der
Atmosphäre an: Die Erde wärmt sich auf. Da Wälder mehr CO 2 aufnehmen als sie abgeben,
können sie diesem menschlichen Einfluss entgegenwirken und für ein stabiles Gleichgewicht
sorgen.
Abbildung 2: Klimaschützer Wald und Holz
Merke: Nachhaltige Forstwirtschaft meint, es wird nie mehr Holz geerntet als nachwächst.
Die Speicherung des Kohlenstoffs im Holz verlängert sich, wenn Holz etwa für Neubauten,
Modernisierungen, Anbauten oder Möbel verwendet und der enthaltene Kohlenstoff so festgesetzt
wird.
Ein Niedrigenergiehaus in Holzbauweise beispielsweise entlastet die Atmosphäre um r und 80
Tonnen Kohlendioxid.
Abbildung 3: Holz reduziert CO2
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M|2
Wald als Nutzfunktion  Brennstoff, Baustoff, Papier
Aufgabenstellung:
1) Lies den Text sorgfältig durch und notiere die wichtigsten Punkte in deine Ecke des
Platzdeckchens.
2) Versucht nun gemeinsam in der Gruppe die wichtigsten Inhalte des Textes in der
Mitte zusammenzutragen, so dass ihr die Ergebnisse den anderen Gruppen
präsentieren könnt.
Holz ist ein vielseitiger Rohstoff, der ständig nachwächst und umweltfreundlich erzeugt wird.
Anders als Rohstoffe wie Erdöl und Erdgas, die nur in begrenztem Umfang zur Verfügung stehen,
können Wälder, sofern sie nachhaltig bewirtschaftet werden, ewig Holz spenden. Nachhaltige
Forstwirtschaft bedeutet, es wird nie mehr Holz geerntet als nachwächst.
Im Alltag begegnet uns Holz in unterschiedlichster Form. Als Holzbalken auf dem Dach unseres
Hauses, als Brennstoff im Kamin oder als Heft auf unserem Schreibtisch, der wahrscheinlich
ebenfalls aus Holz besteht.
Holz steht für gesundes, beständiges und behagliches Wohnen; es ist ein modernes Baumaterial
mit natürlicher Ausstrahlung und vielfältiger Verwendung. Umweltfreundlichkeit, ökonomische
Vorteile und hervorragende technologische Werkstoffqualitäten machen das Bauen mit Holz
originell und zukunftsweisend. Holzbau ist energiesparend, langlebig und mit seiner Systemvielfalt
auf alle Bedürfnisse abzustimmen. Moderne Holzbauverfahren sind zum Beispiel der
Holzrahmenbau, der Holztafelbau oder der Massivholzbau. Stetige Erneuerungen im Bereich der
Holzwerkstoffe sorgen dafür, dass der Baustoff Holz auch in den klassischen Verwendungen wie
zum Beispiel der Dachkonstruktion, oder dem Innenausbau eingesetzt wird. Nebenbei erzeugt
Holz in Wohnräumen, sei es durch Böden oder Möbel ein Wohlfühlklima, welches kaum ein
anderer Baustoff liefert.
Abbildung 4: Baustoff Holz
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Holz ist der älteste vom Menschen genutzte Energieträger. Dabei ist Holz als Energieträger CO2neutral, d.h. während Holz verbrennt und Wärme erzeugt, wird nur so viel CO2 abgegeben, wie
beim Wachstum im Wald im Holz gebunden wurde. Zwar ging mit der Industrialisierung die
Bedeutung von Holz als Brennstoff zurück, doch erfährt sie aufgrund steigender Gas- und Ölpreise
einen erneuten Aufschwung. Innovationen wie zum Beispiel die Pellet-Heizungen machen die
energetische Verwendung von Holz konkurrenzfähig und zukunftssicher.
Holz ist neben der Verwendung als Brenn- und Baustoff der wichtigste Papierrohstoff. 20% der
weltweiten Holzernte gehen in die Papierproduktion, d.h. jeder fünfte weltweit geschlagene Baum
wird in der Zellstoff- und Papierindustrie verarbeitet. Neben Papier zum Beschreiben und
Bedrucken sind das Papiere zum Verpacken (Pappe, Karton) aber auch Hygienepapiere
(Toilettenpapier) oder Tapeten. Insgesamt existieren etwa 3.000 unterschiedliche Papierarten.
Angesichts des hohen Papierverbrauchs spielen die Altpapierverwertung sowie eine nachhaltige
Forstwirtschaft eine große Rolle.
Abbildung 5: Recycle
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M|3
Wald als Schutzfunktion  Boden, Lawinen, Wasser
Aufgabenstellung:
1) Lies den Text sorgfältig durch und notiere die wichtigsten Punkte in deine Ecke des
Platzdeckchens.
2) Versucht nun gemeinsam in der Gruppe die wichtigsten Inhalte des Textes in der
Mitte zusammenzutragen, so dass ihr die Ergebnisse den anderen Gruppen
präsentieren könnt.
Je nach Standort (Gebirge, Flüsse etc.) übernehmen Wälder Schutzfunktionen, die nicht nur für
den Menschen sondern auch für die Pflanzen- und Tierwelt von größter Wichtigkeit sind.
Neben der Versorgung des Waldes mit Nährstoffen und Wasser erfüllt der Waldboden eine
Vielfalt an wichtigen Funktionen. Er mildert Witterungsextreme, indem er große
Niederschlagsmengen speichert und bei großer Trockenheit eingelagertes Wasser nur langsam
abgibt. Versickerndes Oberflächenwasser wird in den vielen Schichten des Waldbode ns gefiltert;
Schadstoffe und Verunreinigungen werden dem Wasser entzogen. Darüber hinaus verhindert der
Wald das Boden durch Wasser und Wind abgetragen wird. Die starke Durchwurzelung des
Waldbodens verhindert in Hanglagen Steinschlag und Bodenrutschungen. Die Gefahr des
Bodenabtrags durch Wasser ist abhängig von der Geländeneigung, von der Bodenart und der
Niederschlagsmenge. Alle Wälder in Steillagen erfüllen daher Bodenschutzfunktion.
Abbildung 6: Bodenschutz
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Abbildung 7: Bodenschutz
Der Lawinenschutzwald ist eine besondere Form des Bodenschutzwaldes. Er kann die
Entstehung von Lawinen verhindern oder kleinere Lawinen bremsen.
Abbildung 8: Lawinenschutzwald
Durch seine enorme Speicherfähigkeit wirkt der Wald regulierend auf den Wasserhaushalt, beugt
Extremen vor und sorgt für gute Wasserqualitäten. In Zeiten hoher Niederschläge reduziert der
Wald die Abflussgeschwindigkeit des Wassers, speichert es im Waldboden und beugt somit
Überschwemmungen vor. Auch bei Trockenheit wirkt sich der ‚Wasserspeicher Wald‘ positiv aus,
da gespeichertes Wasser nur langsam abgegeben wird. Wälder gelten vielerorts zudem als
wichtige Quelle für sauberes und qualitativ hochwertiges Trinkwasser. Gründe hierfür liegen zum
einen in der passiven Schutzwirkung der Wälder und in der enormen Filterleistung der Waldböden,
die das Wasser auf dem Weg von der Oberfläche bis zu den wasserspeichernden
Gesteinsschichten passieren muss.
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M|4
Wald als Schutzfunktion  Klima, Emmission
Aufgabenstellung:
1) Lies den Text sorgfältig durch und notiere die wichtigsten Punkte in deine Ecke des
Platzdeckchens.
2) Versucht nun gemeinsam in der Gruppe die wichtigsten Inhalte des Textes in der
Mitte zusammenzutragen, so dass ihr die Ergebnisse den anderen Gruppen
präsentieren könnt.
Wer kennt sie nicht, die sprichwörtlich ‚gute Luft‘ im Wald? Durch Blätter und Nadeln gefiltert,
wohlriechend und sauerstoffreich lässt sie jeden Waldbesucher aufatmen. Waldluft trägt nicht nur
zum Wohlbefinden der Waldbesucher bei, sondern leistet vielmehr einen großen Beitrag zum
Klimaschutz. Eine 100 Jahre alte Tanne bildet beispielweise mit ihren rund 600.000 Nadeln eine
Filteroberfläche von fast 15.000 Quadratmetern und siebt damit ganzjährig Dreck in Form von
Staub, Bakterien und Pilzen aus der Luft. Nur in den Bergen oder am Meer ist die Luft ähnlich
staubarm, wie im Wald. Ein einziger Hektar Wald kann so pro Jahr bis zu 60.000 Kilogramm Staub
aus der Luft filtern. Das reicht aus, um die Luft im Wald um 90-99 Prozent staubärmer zu machen,
als in Großstädten. Der Wald filtert neben Stäube auch Gase und radioaktive Stoffe aus der Luft.
Die Filterwirkung von Wäldern ist insbesondere abhängig von der Blattoberfläche. So kann 1
Hektar (100 x 100 m) Fichtenwald 420 kg Schmutzpartikel ausfiltern; ein im Winter kahler
Buchenwald gleicher Größe jedoch nur 240 kg Schmutzpartikel. Gase können hauptsächlich dann
aufgenommen werden, wenn die Baumkronen feucht sind und sich die Gase im Reg enwasser
lösen können. Pro Hektar filtern unsere Wälder jährlich bis zu 50 Tonnen Ruß und Staub aus der
Atmosphäre.
Abbildung 9: Wald als Luftfilter
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Da das Waldklima durch die geringere Sonneneinstrahlung und die höhere Luftfeuchte geprägt
ist, sind die Lufttemperaturen im Sommer dort meistens niedriger als im Freien. Es können
Unterschiede von 3° bis 6°C gegenüber dem Freiland und 4° bis 8°C gegenüber von Städten
eintreten. Große zusammenhängende Waldflächen in der Nähe von Städten können das Klima
positiv beeinflussen. Die Temperaturunterschiede zwischen Wald und Stadt bewirken einen
ständigen Luftaustausch. Dadurch gelangt reine und qualitativ bessere Luft in die
Siedlungsgebiete.
Abbildung 10: Luftaustausch
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M|5
Wald als Erholungsraum
Aufgabenstellung:
1) Lies den Text sorgfältig durch und notiere die wichtigsten Punkte in deine Ecke des
Platzdeckchens.
2) Versucht nun gemeinsam in der Gruppe die wichtigsten Inhalte des Textes in der
Mitte zusammenzutragen, so dass ihr die Ergebnisse den anderen Gruppen
präsentieren könnt.
Der Wald wird von den Erholungssuchenden am stärksten als ursprüngliche Natur empfunden. Er
bietet den Besuchern Ruhe, Entspannung und ein günstiges Erholungsklima. Aber auch für
sportliche Aktivitäten wird der Wald in verstärktem Maße aufgesucht. Die günstige Wirkung des
Waldes als Erholungsraum beruht vordringlich auf der Reduzierung der vielfältigen Eindrücke,
denen der Mensch z.B. in den Städten ausgesetzt ist. Darüber hinaus ist das Waldklima
ausgeglichener als das der Städte oder der freien Landschaft. Die Windstille und die Reinheit der
Luft tun ihr Übriges.
Abbildung 11: Naturempfinden
Die unmittelbare Umgebung bleibt im Wald im Wesentlichen unverändert. Neue Ausblicke und
andere Waldbilder können nur durch Ortswechsel, Wandern oder Spazierengehen erworben
werden. Das Grün der Bäume wirkt dabei zusätzlich beruhigend. Der Wald lädt zum
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Umherschweifen und Wandern ein. Der Wechsel von jungen Dickungen und hallenartigen
Altbeständen, von verschiedenen Baumarten wirkt anregend. Das Auge des Naturfreundes findet
darüber hinaus überall etwas Neues wie die blühende Blume in der Krautschicht des Laubwaldes,
einen Specht am Stamm des alten Baumes oder ein Reh, das vorsichtig den Schutz der Dickung
verlässt. Waldparkplätze erleichtern dem Stadtmenschen das Aufsuchen der Wälder und oft laden
Waldlehrpfade zum Erwerb neuen Wissens ein. Trimm-Pfade bieten abwechslungsreiche
Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung. Mancherorts sind Spielplätze, Liegewiesen und
Feuerstellen eingerichtet. Bänke laden an verschiedenen Stellen zur Rast ein. Die Wege sind
häufig markiert und meist gut hergerichtet. Vor allem Menschen aus Städten und industriellen
Ballungszentren suchen ihn auf und nutzen ihn, um Entspannung und Erholung zu finden. Ob zum
Wandern, Spielen, Sammeln von Beeren und Pilzen oder der Beobachtung von Naturereignissen
und der Wildtiere - immer bietet unser Wald Platz und Raum dafür.
In unseren Wäldern dürfen sich alle Menschen entsprechend der gesetzlichen Regelungen frei
bewegen - außer in besonders schutzwürdigen Gebieten - den Naturschutzgebieten. Durch unser
aller ökologisch richtiges Verhalten tragen wir unmittelbar zum Schutz der Natur und der Hege und
Pflege unserer Fauna und Flora eine große Verantwortung
Der Wald mit seinen Erholungsfunktionen gewinnt für die Menschen gerade in der heutigen Zeit
enorm an Bedeutung. Nicht umsonst sind die Worte Wald und Baum in vielen Redensarten und
Sprichworten enthalten und weisen auf seine besondere Bedeutung hin.
Abbildung 12: Erholungsfunktion
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M|6
Placemat-Methode
Abbildung 13: Placemat
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M | 7 Warum wird der Wald abgeholzt?
Aufgabenstellung:
1) Lies den Text sorgfältig durch und notiere die wichtigsten Punkte.
2) Diskutiert nun gemeinsam in der Expertengruppe (SuS mit dem gleichen Thema),
welche Inhalte wichtig für eure Mitschüler sind.
3) Erläutert den SuS der Ausgangsgruppe euer Thema, sodass sie ausreichend
darüber informiert sind.
Die Regenwaldzerstörung hat viele Ursachen
Der tropische Regenwald wird von Jahr zu Jahr kleiner. In manchen Staaten Südostasiens sind die
Regenwälder inzwischen auf weniger als ein Zehntel ihrer ursprünglichen Fläche geschrumpft. Und
auch im größten zusammenhängenden Regenwaldgebiet der Welt, dem Amazonastiefland,
verschwinden jedes Jahr mehr als 4,3 Millionen Hektar (1 ha = 100mx100m=10.000m²) Wald – das ist
mehr als die Fläche Nordrhein-Westfalens.
Hauptursache für den Rückgang der Wälder ist das starke Bevölkerungswachstum und die damit
verbundene Ausweitung der Brandrodung zur Selbstversorgung (Subsistenzwirtschaft). Der
Bevölkerung steht nicht genügend Ackerland zur Verfügung und somit erschließen sie neues, indem sie
Wald zerstören. Doch es gibt auch andere Ursachen:
Fleisch und Sojaerzeugung
Insbesondere in den südlichen Randbereichen des Amazonastieflandes wird der Regenwald gerodet,
um Rinderweiden und Felder für den Anbau von Soja, einer energiereichen Futterpflanze, anzulegen.
Die Rinderhaltung erfolgt hauptsächlich in Großbetrieben mit einer Weidefläche von mehr als 100 km.
Auch wenn jedes zweite Rumpsteak in deutschen Supermärkten inzwischen aus Südamerika stammt,
werden rund 90% des Rindfleischs für die Versorgung der einheimischen Bevölkerung verwendet.
Schätze unterm Regenwald
Im Gebiet des tropischen Regenwaldes in Amazonien haben Geologen große Mengen Rohstoffe, wie
Eisenerz und Aluminiumerz gefunden. Um diese Rohstoffe abzubauen, wird ebenfalls Regenwald
vernichtet. Die Erze werden im Tagebau gewonnen. Vorher müssen große Waldflächen gerodet
werden. Außerdem werden Straßen und Siedlungen für die Arbeiter gebaut.
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M | 8 Raubbau
Aufgabenstellung:
1) Lies den Text sorgfältig durch und notiere die wichtigsten Punkte.
2) Diskutiert nun gemeinsam in der Expertengruppe (SuS mit dem gleichen Thema),
welche Inhalte wichtig für eure Mitschüler sind und bezieht diese auf Abbildung 14.
3) Erläutert den SuS der Ausgangsgruppe euer Thema, sodass sie ausreichend
darüber informiert sind.
Raubbau im Tropischen Regenwald
Die Abholzung der tropischen Regenwälder ist eine ernsthafte Gefahr für die gesamte Erde. Mit dem
Regenwald stirbt auch der Mensch. Der geschlossene Nährstoffkreislauf des tropischen Regenwaldes
wird zerstört, wenn der Wald gerodet wird.
Der tropische Regenwald liefert einen begehrten Rohstoff: Die Tropenhölzer. Limba, Mahagoni,
Ebenholz, Teak, Palisander und viele andere Hölzer werden zum Beispiel zu Türen, Fenstern und
Möbeln verarbeitet. Sie haben eine gleichmäßige Maserung, sind sehr hart und besonders
wetterbeständig. Naturschützer beklagen, dass die Holzindustrie die tropischen Regenwälder
ausplündert, also Raubbau betreibt. Oft sind es Großunternehmen aus den USA, Japan und Europa,
die die wertvollen Bäume im Regenwald fällen.
Die Holzgewinnung im tropischen Regenwald muss in besonderer Weise erfolgen. Auf einem Hektar
Wald wachsen oft nur zehn Edelhölzer. Ein Holzfäller berichtet: „Wir fliegen über die Waldflächen und
suchen sie nach den wertvollen Bäumen ab. Nun beginnt die Arbeit für die Fußtrupps: Sie markieren die
Bäume und schlagen Schneisen für den Abtransport in den Wald. Dann fällen wir die bezeichneten
Bäume.“
Einige Holzhändler sind der Meinung, dass diese Nutzung dem tropischen Regenwald nicht schadet,
weil immer nur einzelne Bäume gefällt werden. Das sehen Naturschützer anders: Zum Fällen sind
schwere Maschinen notwendig, die Pflanzen und Boden zerstören. Im Umkreis eines geschlagenen
Baumes wird die Hälfte der Bäume und Sträucher abgeknickt oder niedergewalzt.
Abbildung 14: Weiträumige Zerstörung der Waldflächen durch Maschinen
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M | 9 Klimaschäden
Aufgabenstellung:
1) Lies den Text sorgfältig durch und notiere die wichtigsten Punkte.
2) Diskutiert nun gemeinsam in der Expertengruppe (SuS mit dem gleichen Thema),
welche Inhalte wichtig für eure Mitschüler sind und bezieht diese auf die
Abbildungen 15 und 16.
3) Erläutert den SuS der Ausgangsgruppe euer Thema, sodass sie ausreichend
darüber informiert sind.
Ist der Regenwald beseitigt, fließt das Wasser schneller ab, es verdunstet weniger. Dadurch fehlt über
großen Flächen Feuchtigkeit für die Wolkenbildung. Es regnet weniger. Zudem ist die Temperatur auf
den kahlen Flächen durch fehlenden Schatten viel höher. Trockenheit und Hitze führen dazu, dass
weniger Pflanzen und Tiere überleben können. Eine wüstenähnliche Landschaft ist die Folge.
Abbildung 15: Folgen der Regenwaldzerstörung
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Aussagen von Klimaschützern
Greenpeace
Der Amazonasregenwald ist der größte CO2 Speicher der Erde – ca. 80 Milliarden Tonnen
Kohlendioxid kann er speichern – das sind etwa so viel CO2 wie die Menschen weltweit in 10 Jahren
produzieren. Wälder, wie der Amazonas, saugen das Kohlendioxid aus der Atmosphäre und speichern
es in den Bäumen, so schützen sie unser Klima und kompensieren dadurch die menschlich erzeugten
Treibhausgase.
Durch Abholzung und Rodung der Regenwälder dreht sich die positive Bilanz der grünen Speicher
jedoch um. Die Bäume werden immer weniger, die gerodeten Flächen sind geschädigt und zudem
durch Folgen des Klimawandels, wie etwa ein Feuer bei Trockenheit, bedroht.
http://www.klima-sucht-schutz.de
Wenn Wald verschwindet, wird Kohlendioxid freigesetzt – das weltweite Abholzen von Bäumen trägt
deshalb maßgeblich zum Klimawandel bei. Dabei geht es nicht nur um Kohlendioxid, das im Holz
gebunden ist; auch in den Böden gesunder Wälder sind große Mengen von Kohlenstoff gespeichert.
Werden zum Beispiel ehemalige Waldböden als Äcker genutzt und regelmäßig gepflügt, gelangt mehr
Sauerstoff in die Erde, und Bodenorganismen setzen mehr Kohlendioxid frei.
Abbildung 16: Auswirkungen auf die CO₂ Bilanz
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M | 10 Brandrodung und anschließende Nutzung
Aufgabenstellung:
1) Lies den Text sorgfältig durch und notiere die wichtigsten Punkte.
2) Diskutiert nun gemeinsam in der Expertengruppe (SuS mit dem gleichen Thema),
welche Inhalte wichtig für eure Mitschüler sind und bezieht diese auf die
Abbildungen 17 und 18.
3) Erläutert den SuS der Ausgangsgruppe euer Thema, sodass sie ausreichend
darüber informiert sind.
Brandrodung
Brandrodung nennt man es, wenn Bauern ein Stück des Waldes anzünden, um landwirtschaftliche
Anbauflächen zu gewinnen. Das wird schon seit Jahrtausenden von Bauern gemacht, um Waldflächen
für den Ackerbau nutzbar zu machen. Das nennt man auch urbar machen. Diese Art der Brandrodung
ist kein Problem, denn es werden nur kleine Flächen angezündet. Immer wechseln sie die Felder nach
ein paar Jahren, damit der Boden und der Wald sich wieder erholen können. Die Umwelt wird auf diese
Weise wenig belastet.
Ganz anders sieht es aus, wenn große Firmen den Regenwald ausnutzen und nicht kleine Flächen
brandroden wie einzelne Bauernfamilien, sondern riesige Gebiete. Davon kann sich der Wald nicht
mehr erholen. Diesen Firmen geht es darum, möglichst viel zu ernten und zu verkaufen.
Abbildung 17: Großflächige Brandrodung
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Folgen für den Boden
Die landwirtschaftliche Nutzung von gerodeten Flächen ist nicht dauerhaft möglich. Schnell ziehen die
Bauern weiter. Nach der Nutzung bleibt kahler Boden zurück. Das Regenwasser kann den Boden leicht
wegspülen. Dieser Vorgang heißt Erosion. Das Wasser reißt tiefe Gräben in den Boden und schwemmt
Nährstoffe weg. Das Land ist sowohl für den Regenwald als auch für die Nutzung durch den Menschen
verloren.
Wird der Regenwald abgebrannt, lässt man die Asche der Bäume als Dünger liegen, denn ohne den
Regenwald wachsen hier nur sehr schlecht Pflanzen. Die gedüngten, freien Flächen werden dann zum
Beispiel mit Gras besät und als Weidefläche für Tausende von Rindern verwendet. Die Tiere werden
geschlachtet, um das Fleisch an die USA oder nach Europa zu verkaufen.
Plantagenwirtschaft
Das tropische Klima eignet sich hervorragend für den Anbau von Kaffee, Tee und Kakao. Diese
Genussmittel werden auf großen Flächen in Monokulturen angebaut – der Regenwald muss hierfür
komplett weichen. Nach der Ernte werden die Früchte meist an Ort und Stelle gereinigt, nach
Güteklassen sortiert und verpackt. Derartige Großbetriebe bezeichnet man als Plantagen. Sie werden
wegen des hohen Kapitalbedarfs (wegen der hohen Kosten) für Maschinen, Gebäude, Dünge- und
Pflanzenschutzmittel meist nicht von einfachen Bauern betrieben, sondern von Angehörigen der
Oberschicht oder ausländischen Firmen. Sie bieten jedoch zahlreiche Arbeitsplätze für Bauern, die kein
eigenes Land besitzen oder dessen Größe nicht für die Ernährung ihrer Familien reicht. Auch Obst,
Blumen, Ölpalmen, Kautschuk und Teakholz werden heutzutage auf Plantagen angebaut. Insbesondere
die Anbauflächen für Ölpalmen sind in den letzten Jahren stark ausgeweitet worden. Das Öl dieser
Pflanze eignet sich nämlich für die Herstellung von Biodiesel.
Großunternehmen haben riesige Flächen des brasilianischen Regenwaldes erworben, um dort
Zuckerrohr und Soja, wertvolles Viehfutter, anzubauen.
Abbildung 18: Ölpalmplantage
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M | 11 Bericht eines Betroffenen
Aufgabenstellung:
1) Lies den Text sorgfältig durch und notiere die wichtigsten Punkte.
2) Diskutiert nun gemeinsam in der Expertengruppe (SuS mit dem gleichen Thema),
welche Inhalte wichtig für eure Mitschüler sind und bezieht diese auf Abbildung 19.
3) Erläutert den SuS der Ausgangsgruppe euer Thema, sodass sie ausreichend
darüber informiert sind.
Abgeholzt ist schnell aber dann…
Mit jedem Yanomani stirbt Weisheit
„Schon immer lebt unser Volk im tropischen Regenwald. Seitdem die weißen Männer die Wälder
nutzen, hat sich das Leben in unserem Stamm stark verändert. Sie behaupten, die Regierung habe
ihnen unser Land verkauft. Aber wie können diese Menschen die Natur besitzen? Wir sind doch ein Teil
des Waldes. Obwohl die Regierung unseren Lebensraum geschützt hat, dringen weiße Männer auch
hier ein und stehlen unsere Bäume. Sie denken nur daran, Geld zu verdienen. Leider helfen viele
meiner Stammesbrüder ihnen dabei. Sie verdienen Geld mit den Weißen. Sie leben nicht mehr mit der
Natur, wie früher. Das Wissen unserer Ahnen geht verloren. Ich habe Angst, dass wir uns irgendwann
nicht mehr selbst ernähren und heilen können.“
Folgen für Pflanzen und Tiere
Die Yanomani nutzen den tropischen Regenwald seit hunderten von Jahren ohne ihn zu gefährden. Mit
der Nutzung durch die neuen Siedler kam die Zerstörung. Alle Lebewesen im Tropischen Regenwald
sind voneinander abhängig. Man nennt das ein Ökosystem. Pflanzen wandeln Licht in Nährstoffe um.
Die Tiere ernähren sich von den Pflanzen oder von anderen Tieren. Stirbt zum Beispiel eine Baumart
aus, von der sich zehn verschiedene Tierarten ernähren, sind die zehn Tierarten ebenfalls bedroht. Auf
diese Weise verschwinden durch das Fällen von Bäumen oder das Anlegen von Feldern und Weiden
viele Tier- und Pflanzenarten aus dem tropischen Regenwald. Oft kommen diese Arten ausschließlich
dort vor. Das heißt: Sterben Arten im tropischen Regenwald aus, sind sie endgültig verschwunden.
Abbildung 49: Prognose der Regenwaldzerstörung Brasiliens für 2050
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M| 12 Aufgabenstellung zum Gruppenpuzzle
1) Formuliere in eigenen Worten stichpunktartige Sätze, die die angegebenen Wörter
zu deinem Thema enthalten, sodass du den Inhalt nachher wiedergeben kannst.
2) Präsentiere dein Thema deinen Mitschülern der Stammgruppe, sodass sie sich
Stichpunkte dazu machen können. Geht bei der Präsentation chronologisch von M7
nach M11 vor.
Gruppe M 7: Warum wird der Wald abgeholzt?
Schlagwörter: Bevölkerungswachstum – Selbstversorgung – Fleischerzeugung – Rohstoffe
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Gruppe M 8: Raubbau
Schlagwörter: Tropenholz – schwere Maschinen – großflächige Abholzung
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Gruppe M 9: Klimaschäden
Schlagwörter: Kohlendioxid (CO2) – Wasserabfluss – Verdunstung
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Gruppe M 10: Brandrodung und anschließende Nutzung
Schlagwörter: riesige Gebiete – Anbauflächen – Erosion – Plantagenwirtschaft
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Gruppe M 11: Bericht eines Betroffenen
Schlagwörter: Yanomani - Zerstörung – Lebewesen sterben (Tierarten)
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M | 13 FSC
Aufgabenstellung:
1) Lies den Text sorgfältig durch und unterstreiche die wichtigsten Punkte.
2) Nenne die Aufgaben des FSC.
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M | 14 PEFC
Aufgabenstellung:
1) Lies den Text sorgfältig durch und unterstreiche die wichtigsten Punkte.
2) Nenne die Aufgaben des PEFC.
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M | 15 Naturland
Aufgabenstellung:
1) Lies den Text sorgfältig durch und unterstreiche die wichtigsten Punkte.
2) Nenne die Aufgaben von Naturland.
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