P RE S S E M I T TE I L U N G Ein Lichtbogen, zwei Drähte und ein Laser: HoDopp – Hochleistungsauftragschweißen Anstatt teure Bauteile nach Abnutzung komplett auszutauschen, können diese mittels Auftragschweißen instandgesetzt werden. Bisher wird für das Auftragschweißen häufig ein Metallschutzgas (MSG)Verfahren mit einer durchschnittlichen Auftragrate von fünf Kilogramm pro Stunde eingesetzt. Da hierbei der Aufmischgrad bei etwa 30 Prozent liegt, müssen mehrere Schichten aufgebracht werden bis die Schutzschicht ausreichend rein ist. Wissenschaftler des Laser Zentrums Hannover e.V. (LZH) haben nun im Rahmen des Projekts HoDopp ein laserunterstütztes Lichtbogenverfahren entwickelt, bei dem dies bereits mit einer Schicht erreicht werden kann. Pressemitteilung Hannover, 11. März 2015 Kontakt Lena Bennefeld Marketing & Kommunikation +49 511 2788-238 [email protected] Beim konventionellen Verfahren brennt der Lichtbogen zwischen der Drahtelektrode und dem Werkstück und schmilzt beide auf. Im Fall von großflächigen und mehrlagigen Schutzschichten kann der Vorgang über 24 Stunden pro Quadratmeter dauern. Beim Verfahren des LZH brennt der Lichtbogen dagegen zwischen zwei Drähten und schmilzt diese gleichzeitig auf. Die Auftragrate konnte daher auf 7,5 Kilogramm pro Stunde erhöht werden. Der zusätzlich eingesetzte Laserstrahl sorgt für eine sichere Anbindung der Schicht und verbessert die Nahtform. Geringe thermische Bauteilbelastung Durch die Laserunterstützung wird die Schicht mit geringem Einbrand aufgebracht, wodurch der Aufmischungsgrad bei unter fünf Prozent liegt. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens ist die geringe Wärmeeinbringung. Der Bauteilverzug ist im Vergleich zum konventionellen MSG-Auftragschweißen wesentlich geringer und die Auftragrate kann um 50 Prozent gesteigert werden. Da eine Schicht zwei bis drei konventionelle Schichten ersetzt, Redaktion: Dipl.-Biol. Lena Bennefeld | Marketing & Communications | +49 511 2788-238 | [email protected] Laser Zentrum Hannover e.V. | Hollerithallee 8 | 30419 Hannover | +49 511 2788-0 | www.lzh.de reduziert sich sowohl Zeit als auch Materialverbrauch bei artungleichen Werkstoffen um die Hälfte bis Zweidrittel. Somit lässt sich die Produktivität und gleichzeitig die Qualität des Schweißverfahrens erheblich steigern. Das Projekt HoDopp: „Hochleistungsauftragschweißen mit Doppeldrahttechnik bei nicht übertragenem Lichtbogen und lasergestützter Einbrandsteuerung“ wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das Projekt wurde Ende 2014 abgeschlossen. Das LZH zeigt den Prozess-Aufbau und bearbeitete Bauteile auf der Hannover Messe 2015 auf dem Gemeinschaftsstand des Landes Niedersachsen Halle 2, Stand A08. Zu dieser Pressemitteilung gibt es drei Bilder und ein Video. Bildunterschrift Bild 1: Das lasergestützte Verfahren zeichnet sich durch eine geringe Wärmeeinflusszone, geringe Einschweißtiefe und damit einen geringen Aufmischungsgrad aus. (Schichtdicke ca. 4 mm). (Foto: LZH) Bildunterschrift Bild 2: Schematischer Aufbau des lasergestützten Auftragschweißverfahrens des LZH. (Grafik: LZH) Redaktion: Dipl.-Biol. Lena Bennefeld | Marketing & Communications | +49 511 2788-238 | [email protected] Laser Zentrum Hannover e.V. | Hollerithallee 8 | 30419 Hannover | +49 511 2788-0 | www.lzh.de Bildunterschrift Bild 3: Aufbau des lasergestützten Auftragschweißverfahrens. (Foto: LZH) Videounterschrift Video 1: Aufnahmen der Infrarot-Kamera zeigen die laserinduziert Schmelzbadbewegung. (Video: LZH) Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) Als unabhängiges gemeinnütziges Forschungsinstitut steht das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) für innovative Forschung, Entwicklung und Beratung. Das durch das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr geförderte LZH widmet sich der selbstlosen Förderung der angewandten Forschung auf dem Gebiet der Photonik und Lasertechnologie. 1986 gegründet arbeiten inzwischen über 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am LZH. Der Fokus des LZH liegt auf den Bereichen Optische Komponenten und Systeme, Optische Produktionstechnologien und Biomedizinische Photonik. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Naturwissenschaftlern und Maschinenbauern ermöglicht innovative Ansätze für Herausforderungen verschiedenster Bereiche: von der Komponentenentwicklung für spezifische Lasersysteme bis hin zu Redaktion: Dipl.-Biol. Lena Bennefeld | Marketing & Communications | +49 511 2788-238 | [email protected] Laser Zentrum Hannover e.V. | Hollerithallee 8 | 30419 Hannover | +49 511 2788-0 | www.lzh.de Prozessentwicklungen für die unterschiedlichsten Laseranwendungen, zum Beispiel für die Medizintechnik oder den Leichtbau im Automobilsektor. 17 Ausgründungen sind bis heute aus dem LZH hervorgegangen. Das LZH schafft so einen starken Transfer zwischen grundlagenorientierter Wissenschaft, anwendungsnaher Forschung und Industrie. Redaktion: Dipl.-Biol. Lena Bennefeld | Marketing & Communications | +49 511 2788-238 | [email protected] Laser Zentrum Hannover e.V. | Hollerithallee 8 | 30419 Hannover | +49 511 2788-0 | www.lzh.de