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P RE S S E M I T TE I L U N G
Mit Laser und optischer
Kohärenztomographie zielsicher am Auge
operieren
Zur Korrektur von Fehlsichtigkeit sind diverse Laserbasierte Operationen heutzutage etabliert. Um diese
gewebeschonende und hochpräzise Methode auch auf die
Altersweitsichtigkeit und Verwachsungen der Netzhaut
auszuweiten, kombinierte das Laser Zentrum Hannover
e.V. (LZH) zusammen mit vier Partnern im Projekt IKARUS
Femtosekunden-Lasertechnologie mit der optischen
Kohärenztomographie (OCT) und adaptiver Optik.
 Pressemitteilung
Hannover, 21. September 2015
 Kontakt
Lena Bennefeld
Marketing & Kommunikation
+49 511 2788-238
[email protected]
Bei der etablierten Femtosekunden-Laser-in-situ-Keratomileusis
(fs-LASIK), wird mit dem Laser die Augenhornhaut
aufgeschnitten, um anschließend Fehlsichtigkeiten zur
korrigieren. Um Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) zu behandeln,
muss tiefer in das Gewebe vorgedrungen werden: In dem Ansatz
der Wissenschaftler des LZH und der Industriepartner wird die
Linse mit einem fs-Laser gezielt geschnitten, um sie durch
Gleitebenen flexibler zu machen.
Augenlinse ohne Schäden mit dem Laser schneiden
Möglich wird dieser Eingriff erst durch die tiefe und ausreichend
genaue Visualisierung des Augengewebes. Dazu hat die Gruppe
Bildgestützte Laserchirurgie der Abteilung Biomedizinische Optik
des LZH ein OCT-Bildgebungsmodul der ROWIAK GmbH
weiterentwickelt. So ist es nun möglich, mit einer speziellen
Software während der Operation live Schnittbilder des Auges
und die Strahlführung des Lasers darzustellen. Damit konnten im
Rahmen des Projekts bereits Schnitte am Auge durchgeführt
werden, so dass weder die vordere noch die hintere Kapsel der
Augenlinse verletzt wurde. In einer laufenden klinischen Studie
der ROWIAK GmbH wird dieses Verfahren nun weiter
untersucht.
Redaktion:
Dipl.-Biol. Lena Bennefeld | Marketing & Communications | +49 511 2788-238 | [email protected]
Laser Zentrum Hannover e.V. | Hollerithallee 8 | 30419 Hannover | +49 511 2788-0 | www.lzh.de
Netzhautverwachsungen ablösen, ohne das Auge zu öffnen
Um Netzhautverwachsungen zu lösen, muss zurzeit das Auge
geöffnet und der Glaskörper entfernt werden. Die
Wissenschaftler am LZH haben in ein fs-Laser System eine
adaptive Optik integriert, die es ermöglichen soll, auch in der
Nähe der Netzhaut zu schneiden. So wurden bereits erste
Erfolge an Netzhautgewebe aus Schweineaugen verzeichnet: Mit
dem System konnten Modell-Membranen im Abstand von nur
wenigen hundert Mikrometern zur Netzhaut zerschnitten werden.
Das dahinter liegende Netzhautgewebe zeigte dabei keine
erkennbare Schädigung.
Am Projekt Innovative Katarakt-, Altersweitsichtigkeits- und
Retinabehandlung mittels UltraSchnellem Laser (IKARUS) waren
neben dem LZH und der ROWIAK GmbH (Hannover) als
Systemhersteller, die Firmen QIOPTIQ Photonics GmbH & Co.
KG (Göttingen) als Optikentwickler, ARGES GmbH
(Wackersdorf) für die Laserscanverfahren und das Laserforum
Köln e.V. (Köln) für die klinische Beratung und die Vermessung
der Augen beteiligt. Gefördert wurde IKARUS im Rahmen der
Förderinitiative „Ultrakurzpulslaser für die hochpräzise
Bearbeitung“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF).
Zu der Pressemitteilung gibt es ein Bild.
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Bildunterschrift Bild 1: 3D-OCT Projektion eines fs-Laser-Membranschnitts (symbolischer Laserfokus in rot). Die
Membran (blau) hat einen Abstand von 300 µm zur präparierten Schweinenetzhaut (braun). OCT
Einzelschnittbilder aus der Mitte zeigen die Geometrie. Grafik: LZH
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Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH)
Als unabhängiges gemeinnütziges Forschungsinstitut steht das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) für
innovative Forschung, Entwicklung und Beratung. Das durch das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft,
Arbeit und Verkehr geförderte LZH widmet sich der selbstlosen Förderung der angewandten Forschung auf dem
Gebiet der Photonik und Lasertechnologie. 1986 gegründet arbeiten inzwischen über 170 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter am LZH.
Der Fokus des LZH liegt auf den Bereichen Optische Komponenten und Systeme, Optische
Produktionstechnologien und Biomedizinische Photonik. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von
Naturwissenschaftlern und Maschinenbauern ermöglicht innovative Ansätze für Herausforderungen
verschiedenster Bereiche: von der Komponentenentwicklung für spezifische Lasersysteme bis hin zu
Prozessentwicklungen für die unterschiedlichsten Laseranwendungen, zum Beispiel für die Medizintechnik oder
den Leichtbau im Automobilsektor. 17 Ausgründungen sind bis heute aus dem LZH hervorgegangen. Das LZH
schafft so einen starken Transfer zwischen grundlagenorientierter Wissenschaft, anwendungsnaher Forschung
und Industrie.
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