20141022_lzh_pm_luwapro_final

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P RE S S E M I T TE I L U N G
Laserschneiden unter Wasser
 Pressemitteilung
Hannover, 22. Oktober 2014
Unterwasserarbeiten an Offshore-Windparks, Brücken
oder Schleusen müssen zwangsläufig von Tauchern
ausgeführt werden. Für die Wartungs- und
Instandsetzungsarbeiten von Metallbauteilen stehen
ihnen zwar eine Reihe an Verfahren zur Verfügung, doch
diese sind zeitintensiv und für den Taucher sehr
belastend. Daher entwickeln Ingenieure des Laser
Zentrum Hannover e.V. (LZH) und der Leibniz Universität
Hannover (LUH) nun einen Prozess zum automatisierten
Laserschneiden unter Wasser.
 Kontakt
Lena Bennefeld
Marketing & Communications
+49 511 2788-238
[email protected]
Zurzeit wird für das Trennen unter Wasser vor allem das
Lichtbogen-Sauerstoffschneiden eingesetzt. Die Elektrode
wird dabei von Hand geführt. Je nach Dicke des Materials
benötigt ein Taucher im Schnitt einen Arbeitstag, um 20 Meter
Material zu schneiden. Das entspricht bei einer Tauchzeit von
fünf Stunden einer Schneidgeschwindigkeit von gerade einmal
7 cm pro Minute.
Sieben Mal schneller schneiden
Mit einem laserbasierten, automatisierten Verfahren soll die
Schneidgeschwindigkeit um das Siebenfache erhöht werden.
„Bei Voruntersuchungen haben wir bereits eine
Schneidgeschwindigkeit von 0,5 Meter pro Minute für 10 mmdicken Stahl erreicht“, berichtet Dr.-Ing. Jörg Hermsdorf, Leiter
der Gruppe Maschinen und Steuerungen am LZH. „Mit dem
Prozess würde die Metallbearbeitung unter Wasser wesentlich
schneller und damit günstiger werden. Unser Ziel ist es, die
Arbeit der Taucher sicher und effizienter zu machen.“
Effizienter Rückbau von Spundwänden
Entwickelt wird der Prozess für den Rückbau von Spundwänden
in einer Wassertiefe von zwei bis sechs Metern. Wichtig ist
dabei, dass die Wände inklusive der Schlossverbindung
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Dipl.-Biol. Lena Bennefeld | Marketing & Communications | +49 511 2788-238 | [email protected]
Laser Zentrum Hannover e.V. | Hollerithallee 8 | 30419 Hannover | +49 511 2788-0 | www.lzh.de
zuverlässig getrennt werden. Denn Nachbearbeitungen sind
aufwendig und teuer. Da Metallteile unter Wasser korrodieren
und bewachsen, soll der Prozess zudem selbst bei
schwankender Materialstärke und Verschmutzung zuverlässig
funktionieren.
Der fertige Prozess ließe sich auch auf die Wartung und
Instandsetzung von Offshore-Strukturen und anderen
Wasserbauwerken übertragen. Zudem ist der Rückbau von
Kernkraftanlagen ein weiteres mögliches Einsatzgebiet.
Das Projekt „Laserstrahlschneiden unter Wasser für höhere Produktivität – LuWaPro“ wird gefördert von der Arbeitsgemeinschaft
industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V.
(AiF).
Zu der Pressemitteilung gibt es ein Bild und ein Video.
Bildunterschrift Bild 1: Mit dem Laser unter Wasser schneiden, eine schnelle und damit wirtschaftliche Alternative
zu herkömmlichen Verfahren. (Foto: LZH)
Videounterschrift Video 1: Vorversuch zum Laserschneiden unter Wasser. (Video: LZH)
Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH)
Als unabhängiges gemeinnütziges Forschungsinstitut steht das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) für innovative Forschung, Entwicklung und Beratung. Das durch das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit
und Verkehr geförderte LZH widmet sich der selbstlosen Förderung der angewandten Forschung auf dem Gebiet
der Photonik und Lasertechnologie. 1986 gegründet erarbeiten inzwischen über 170 Mitarbeiterinnen und Mit-
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arbeiter einen Umsatz von 15,993 Millionen Euro (Stand 2013), u.a. aus Erträgen aus Projekten von Bund, Land,
EU und der Industrie.
Der Fokus des LZH liegt auf den Bereichen Optische Komponenten und Systeme, Optische Produktionstechnologien und Biomedizinische Photonik. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Naturwissenschaftlern und Maschinenbauern ermöglicht innovative Ansätze für Herausforderungen verschiedenster Bereiche: von der Komponentenentwicklung für spezifische Lasersysteme bis hin zu Prozessentwicklungen für die unterschiedlichsten
Laseranwendungen, zum Beispiel für die Medizintechnik oder den Leichtbau im Automobilsektor. 17 Ausgründungen sind bis heute aus dem LZH hervorgegangen. Das LZH schafft so einen starken Transfer zwischen
grundlagenorientierter Wissenschaft, anwendungsnaher Forschung und Industrie.
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