Burnout entsteht durch situative Faktoren (Umwelt) in Verbindung mit individuellen Faktoren (Persönlichkeit). Gehören Sie zu einer der Risiko-Persönlichkeitstypen? Sind Sie ein… PERFEKTIONIST ? Dies sind Menschen, die sich durch rigide und strenge Ansprüche an sich selbst (und andere) ständig unter Druck setzen. Da das Leben jedoch meist nicht „perfekt“ ist, leiden sie oft unter Dauerstress, denn Anspruch und wahrgenommene Wirklichkeit klaffen auseinander. HELFER ? Dies sind Menschen, die die Bedürfnisse anderer (scheinbar) ihren eigenen unterordnen. Sie sind gerne bereit, sich in andere hineinzuversetzen und ihnen beizustehen; sie entwickeln dabei oft Beziehungen, die in Schieflage geraten und auf beiden Seiten Ressentiments und Stress erzeugen. NICHT-NEIN-SAGEN-KÖNNER ? Dies sind Menschen, denen es schwer fällt, ihre eigenen Grenzen und Bedürfnisse zu erkennen und zu respektieren; sie gehen oft Beziehungen ein, die von wiederholten Grenzverletzungen und Überschreitungen gekennzeichnet sind. Sie fühlen sich dann als Opfer, tun aber wenig, dem Ausgenutzt werden einen Riegel vorzuschieben. IDEALIST ? Dies sind Menschen, die von inneren Werten und hehren Zielen motiviert werden. Wenn dann die schnöde Wirklichkeit mit den hohen Idealen kollidiert, entsteht Dauerstress durch Unzufriedenheit und Enttäuschung, worauf der Idealist meist mit noch größerer Anstrengung reagiert -- bis es nicht mehr geht. VOM-EHRGEIZ-GETRIEBENER ? Dies sind Menschen, die sehr leistungs- und wettbewerbsorientiert sind und ihr Leben und ihre Arbeit als einen (Wett-) Kampf ums Vorwärtskommen erleben. Während Leistungsbereitschaft sehr positiv sein kann, ist der Stress, der aus einem unnachgiebigen inneren Antrieb resultiert, auf Dauer schädlich. Wenn der Dauersprint zum Marathon geworden ist, kommt selbst der beste Läufer einmal aus der Puste. Gerade wer bereit ist, sich den Anforderungen im Beruf oder der Familie mit vollen Kräften zu stellen, kann an einen Punkt gelangen, an dem er von seiner Erschöpfung eingeholt wird. Wenn dann ein oder zwei Wochen Urlaub nicht mehr ausreichen, die Batterien neu aufzuladen, mag ein Burnout Syndrom vorliegen. Was ist Burnout? Ein Burnout Syndrom wird definiert als ein oft zunächst unbemerkter Prozess, an dessen Ende ein Zustand tiefer Erschöpfung der körperlichen, geistigen und seelischen Kräfte steht. Burnout kann entstehen durch... Chronische Überarbeitung Überlastung durch Dauerstress Überwältigende Lebensereignisse (z.B. Scheidung, Krankheit, berufliche Krisen) Vernachlässigung der Regenerationskräfte (z.B. unzureichende Ernährung, zu wenig Schlaf, mangelnde Bewegung oder lange Zeiten ohne Urlaub) Unbewältigte persönliche oder zwischenmenschliche Konflikte Verlust der Lebensorientierung und des Lebenssinns eine anhaltende Fehlanpassung zwischen Anforderungen (Umwelt) und Persönlichkeit. Burnout führt oft zu... Depressionen Ängsten Alkoholmissbrauch oder anderes Suchtverhalten Verlust der Lebensfreude Antriebs- und Orientierungslosigkeit Verringerte Kreativität Geminderte körperliche Leistungskraft Schwächung des Immunsystems Reduzierte Libido Sozialer oder emotionaler Rückzug Verminderte Produktivität bei gleichbleibender oder gar vermehrter Anstrengung Geringere Stresstoleranz und Belastbarkeit Verengung der Lebensperspektive bis zur Ausweglosigkeit Verlust des Selbstwertgefühls Innere Leere und spirituelle „Dürre“ Verstärkte Anfälligkeit für (psycho-) somatische Erkrankungen. Burnout: Was kann ich tun? Das Burnout Syndrom entsteht nicht über Nacht und kann nicht über Nacht geheilt werden. Die erfolgreiche Behandlung des Burnout Syndroms erfordert Veränderungen auf der körperlichen, geistigen, seelischen und spirituellen Ebene. Seelische und körperliche Symptome des Burnout Syndroms Müdigkeit: Chronische Müdigkeit ist eins der ersten und klassischen Symptome des Burn-Out. Schlafstörungen: Einschlaf- oder Durchschlafstörungen und eine Verminderung der Qualität des Schlafes und seiner regenerierenden Kraft sind eine häufige Begleiterscheinung. Sucht: Durch Burn-Out wächst das Risiko, eine stoffgebundene Sucht zu entwickeln. Frauen neigen eher zu Beruhigungsmitteln, Männer zum Alkohol. Antriebsstörungen: Überforderung und mangelnde Anerkennung führen zu einer reduzierten Ausschüttung des Botenstoffes Dopamin, was das Gefühl der Schwäche und Aussichtslosigkeit verstärkt. Depression: Dauerstress stört das hormonelle Gleichgewicht und das Gehirn verändert sich in seiner biochemischen und neuronalen Zusammensetzung. Dadurch erhöht sich das Risiko einer Depression. Ängste: Ängste bis hin zu Panikattacken können zur Entstehung eines Burnout Syndroms beitragen -- oder dessen Folgen sein. Weitere psychische Probleme: Motivations-, Interesse- oder Lustlosigkeit, Gereiztheit und Dünnhäutigkeit, Stimmungsschwankungen, Gefühle des Versagens, der Sinnlosigkeit und inneren Leere, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, Konzentrationsstörungen, verminderte Kreativität und Produktivität, emotionaler und/oder sozialer Rückzug und Isolation. Ungleichgewicht der Stress-Hormone: Bei chronischem Stress steigt im Körper der Spiegel der Stresshormone CRH und Cortisol. In der Nebennierenrinde und dem Nebennierenmark werden vermehrt Adrenalin und Noradrenalin ausgeschüttet; der Mensch lebt im dauernden Alarmzustand. Immunsystem: Dauerstress schwächt das Immunsystem und damit die Abwehrkräfte; Infektionen treten vermehrt auf. Gefäßerkrankungen: Überschießende Stresshormone führen zu einer vermehrten Ablagerung von Plaques an den Gefäßwänden. Herzprobleme: Exzessive Stresshormone beeinträchtigen die Durchblutung der Herzgefäße und können zu Herzrhythmusstörungen führen. Damit wächst das Infarktrisiko. (Rücken-)Schmerzen: Chronische Verspannungen und Muskel- und Bindegewebsschmerzen sind eine häufige Folge des Burnout Syndroms. Diabetes: Dauerstress ist ein wesentlicher Risikofaktor für Diabetes, neben Übergewicht und Rauchen. Magen-Darm-Probleme: Magenschleimhautentzündungen, Geschwüre und Störungen des Verdauungstraktes können ein Symptom des Burn-out Syndroms sein. Libidoverlust: Vermehrte Stresshormone bedeuten reduzierte Geschlechtshormone und damit einen verminderten Sexualtrieb (Libido). Gehörschäden: Dauerstress kann Tinnitus auslösen, eine sehr lästige chronische Veränderung der Ohrnerven.