Zusammenfassung der verschiedenen Tierarten

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Zusammenfassung Tierökologie
Andrea Hunziker, L3
Testprüfung Tierökologie
1. Nenne Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Amphibien und Reptilien
Reptilien
Amphibien
- Wechselwarm
=
- Wechselwarm
- Eierlegend oder lebendgebärend
=
- eierlegend oder lebendgebärend
- Fleischfresser
=
- Fleischfresser
- Schuppige Haut
x
- glatte oder drüsige Haut
- Keine Metamorphose
x
- Metamorphose
2. Warum ist aus faunistischer Sicht die Staffelmahd so wichtig?
Damit die Bewohner die Chance haben, gemähte Flächen neu zu besiedeln und bei einer ganzflächigen Mahd
nicht alle ums Leben kommen.
Entstehung eines abwechslungsreichen Lebensraummosaikes, dauerndes Blütenangebot, Larven der Insekten
können sich entwickeln, Ausweichmöglichkeiten
3. Amphibien unternehmen im Jahreszeitlichen Verlauf Wanderungen. Welche Teillebensräume suchen sie zu
unterschiedlichen Jahreszeiten auf? Nur eine grobe Angabe nötig.
Sommerquartier
Winterquartier
Laichplatz
Überwinterungsplätze, Fortpflanzungsgewässer, Sommerlebensräume
4. Welches ist die zentrale Frage der naturschutzorientierten Tierökologie?
Welche Eigenschaften muss der Lebensraum haben, damit diese Art vorkommen kann?
5. Welche Faktoren beeinflussen Wachstum und Dynamik von Populationen? Unterscheide zwischen
Eigenschaften der Umwelt und Interaktionen mit anderen Organismen.
Umweltfaktoren
Interaktionen mit anderen Organismen
- Witterung
- Nährstoffangebot
- Konkurrenz
- Katastrophen (Mahd)
- Angebot Schlupfwinkel
- Räubertum
- Angebot an Raum
- Angebot Nist- / Laichplätze
- Parasitismus
6. Nenne die Unterschiede zwischen r- und K-Strategen.
r-Strategen
- sind Pionierarten / eher Generalisten
- optimale Wachstumsrate
- kurze Lebensdauer
- grosse Ausbreitungsfähigkeit
- temporäre Biotope mit unvorhersagbarem Ressourcenangebot
- Biotope mit grosser zeitlicher und räumlicher Dynamik wo katastrophale Veränderungen Neubesiedlung und
Neuaufbau einer Population immer wieder nötig machen.
- Populationen werden eher durch dynamische Veränderungen der Umwelt begrenzt
K-Strategen
- optimale Nutzung der Umwelt
- lange Lebensdauer
- kleine Wachstumsrate
- stabile Biotope mit vorhersagbarem Ressourcenangebot
- Populationen werden vorwiegend durch Konkurrenz und Räubertum begrenzt
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Zusammenfassung Tierökologie
Andrea Hunziker, L3
7. Erläutere die Begriffe Migration, Dispersion und tägliche Mobilität.
Migration
 Saisonale oder entwicklungsbedingte Habitatswechsel
 Verschiedene Habitate müssen ungehindert erreicht werden können
 Beispiel sind viele Amphibienarten, die den Sommer über in Wäldern, Hochstaudenfluren usw. leben und
im Frühjahr Tümpel oder Teiche aufsuchen um zu laichen.
 Auch Vögel, Insekten und Spinnen, sowie Heuschrecken und adulte Wasserinsekten migrieren.
 Im Gegensatz zu Dispersionsbewegungen müssen Migrationen von allen Individuen einer Population
gemacht werden.
 Distanzen: Amphibien 50 bis 2‘000m, Spinnen & Käfer 100 bis 200m.
 Kulissenwanderung: die Tiere bewegen sich bevorzugt in deckungsreichem Gelände.
 Barrieren sind Strassen, Autobahnen und Eisenbahnlinien.
Dispersion
 Wenn ein Organismus von seinem Geburtsort abwandert, um an einem neuen Ort zur Fortpflanzung zu
gelangen.
 Bei Pflanzen ist die Dispersion passiv (Samen oder Sporen werden verfrachtet)
 Bei Tieren ist die Dispersion aktiv (Sie können selbst bestimmen wohin und wie weit sie gehen)
 Fundamentaler Lebensprozess! Genaustausch mit benachbarten Populationen, Kolonialisierung neuer
Lebensräume.
 Isolierte Populationen haben ein grosses Aussterberisiko.
 Landschaftsveränderungen verunmöglichen Dispersion zunehmend.
 Mögliche Massnahme gegen den zunehmenden Artenverlust: Trittsteine (kleinflächige naturnahe
Lebensräume, die Tieren vorübergehend Nahrung, Schlupfwinkel usw. bieten und ihnen allenfalls auch
Reproduktion ermöglichen. )
Tägliche Mobilität
 Bei vielen Tieren besteht das zu einem Zeitpunkt genutzte Habitat aus mehreren Teilbereichen.
(Schlafplatz, Jagdhabitat etc.)
 Teilbereiche müssen jederzeit ungehindert erreichbar sein und genügend nahe beieinander liegen.
 Viele Arten bewegen sich dabei entlang mehr oder weniger streng bestimmten Strukturen. (Waldränder,
Hecken etc.)
8. Was sind Indikatorarten?
Indikatorarten sind Pflanzen- oder Tierarten, die mit ihrem Vorkommen bestimmte Qualitäten eines
Lebensraumes anzeigen. Wasserbewohner sagen z.B. etwas über die Wasserqualität aus. Vögel, Amphibien,
Tagfalter, Libellen, Heuschrecken und Wildbienen sind Zeiger für Strukturvielfalt.
9. Wo kannst du dir für eine Planung Informationen über eine bestimmte Tierart beschaffen?
Am besten sollte für Planungen ein Tierökologe zugezogen werden! Für Ziel- und Leitarten gibt es auf der
BAFU-Website gute Informationen. Des Weiteren gibt es sehr viel Literatur zu diesen Themen.
Rote Listen, CSCF, Kantonale Naturschutzämter, lokale Artenkenner, Jagdaufseher, Verbreitungsatlas
10. Nenne Ursachen, die im letzten Jahrhundert zu einem starken Rückgang der Reptilien geführt haben.
Flächenverluste durch Siedlung und Verkehr, Intensivierung der Landwirtschaft, Fehlende Landschaftsdynamik
Dichtere Wälder, Grössere Waldfläche, Aussetzungen, Verfolgung, Hauskatzen, Wilderei für Terrarien, Verkehr
11. Mit welchen Massnahmen kann man bodenbrütende Vögel fördern?
Spät mähen, Staffelmahd, Störungen vermeiden
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Zusammenfassung Tierökologie
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12. Welche Punkte musst du für die Interpretation einer Artenliste eines bestimmten Gebietes beachten?
Wie alt ist sie, gibt es Veränderungen im Lauf der Zeit (mehrere Listen vergleichen), welches sind die
Allerweltsarten, welches sind seltene, gefährdete, typische Arten, welches sind Wanderarten...
13. Wie würdest du einen Saum pflegen?
Jedes Jahr nur abschnittweise mähen (z. B. 30% oder 50%), den Rest stehen lassen und in einem anderen Jahr
mähen.
14. In welcher geographischen Region fand in den letzten Jahrzehnten der grösste Verlust an Arten statt?
Im Mittelland und allgemein Tallagen, weil dort die Nutzungsintensität am grössten ist.
15. Obwohl es in der Schweiz viele schöne Schutzgebiete hat, gibt es hierzulande im Vergleich zu benachbarten
Länder überdurchschnittlich viele gefährdete Tierarten. Wie ist das zu erklären?
Viele botanisch sehr wertvollen Lebensräume in der Schweiz sind stark an Arten verarmt, weil die Flächen (die
benötigte Mindestgrösse an Lebensraum für eine bestimmte Art) zu klein sind. Problematisch sind auch die
vielen von Menschen geschaffenen Barrieren, die Dispersionsbewegungen verhindern. Grosse Distanzen
zwischen Lebensrauminseln.
Intensive Landschaftsnutzung, „Sauberkeitsfimmel“, kleine Gebiete
16. Weshalb brauchen manche Tiere eine hohe Landschaftsdynamik?
Weil sie auf Pionierlebensräume angewiesen sind oder ein Mosaik aus Pionierlebensräumen und anderen
Lebensräumen benötigen
17. Welche Umweltfaktoren sind für Heuschrecken besonders wichtig? Welcher Faktor ist weniger wichtig?
Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Struktur der Vegetation sind entscheidende Faktoren. Weniger wichtig ist die
Futterpflanze.
18. Warum kann für manche Amphibien das periodische Austrocknen des Laichwassers von Vorteil sein?
Weil dann ihre Prädatoren sterben.
19. Nenne zwei Faktoren, welche für das Vorkommen von Brutvögeln limitierend sind.
Zerstörung des Lebensraumes (Feuchtgebiete, Hecken, Magerwiesen), Verlust von Brutmöglichkeiten,
Störungen, Freizeitaktivitäten, Verknappung des Nahrungsangebotes, Klimaerwärmung
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Zusammenfassung Tierökologie
Andrea Hunziker, L3
Zusammenfassung der verschiedenen Tierarten
Amphibien




Bilden die älteste Klasse der Wirbeltiere mit ca. 6600 Arten
Unterscheidung zwischen Froschlurchen, Schwanzlurchen und Blindwühlen
„amphibios“ bedeutet Doppelleben (altgriech.)
Alle Amphibien sind gesetzlich geschützt (NHG)
Rote Liste
 14 von 20 Arten (70%) gelten als gefährdet oder ausgestorben
 3 Arten nicht gefährdet
Gefährdungsursachen
 Lebensraumzerstörung
 Veränderung der Fortpflanzungsgewässer (Eutrophierung, Fischbesatz)
 Zerstörung der Laichgewässer
 Verlust der Auendynamik
 Verkehr
Biologie der Amphibien
 Fortpflanzung in der Regel in Gewässern
 Spezialität der Froschlurche: Stimme
 Aussergewöhnliche Fortpflanzung bei der Geburshelferkröte
 Gestaltveränderung zur Paarungszeit
Amphibien wandern
Winterquartier
Frühjahr
März – April
Herbst
September - Oktober
Frühjahr
März – Mai (Juni)
Laichplatz
Sommerquartier
Herbst
September – Oktober
(November)
Natürliche Feinde
- Teichmolch
- Kammmolch
- Stabwanze
- Stockente
- Flusskrebs
- Karpfen
- Barsch
- Ringelnatter
- Libellenlarve
- Zwergtaucher
- Wasserspitzmaus
- Krötenschmeissfliege
- Rabenkrähe
- Weissstorch
- Kreuzotter
- Seefrosch
- Iltis
- Laufkäfer
- Bachstelze
- Wolfsspinne
- Gelbrandkäferlarve
Erwachsene
Laich
Frosch
Metamorphosierte
Kaulquappen
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Allrounder
Bergmolch
 Verbreitung
Ganze Schweiz
bis 2500m
 Ökologie
Erscheint oft schon Anfang Februar am Laichgewässer
Legt Eier an Wasserpflanzen oder auf den Gewässerboden
Nahrung: Froschlaich, Kaulquappen & Kleintiere
 Lebensraum
Nahezu alle Gewässer
Meidet kühle, schattige Gewässer und Fischteiche
 Massnahmen
Naturnahe Laichgewässer erhalten & neuschaffen
Grasfrosch
Erdkröte
Kleiner Teichfrosch
Pionierarten
Kreuzkröte
Gelbbauchunke
Geburtshelferkröte
Arten reifer Auengewässer
Fadenmolch
Erdkröte
Kammmolch
Teichmolch
Kühle Bäche
Feuersalamander
Alpine Gewässer
Erdkröte
Grasfrosch
Fördermassnahmen
 Revitalisierung von Fliessgewässern
 Erstellen von unterschiedlichsten Gewässern, besonders auch solchen, die temporär austrocknen
 Naturnahe Gewässerumgebung
 Kein Fischbesatz in Amphibiengewässer
 Verhinderung der Eutrophierung
 Vermeiden und Entschärfen von Wanderhindernissen
Jede Massnahme hat Auswirkungen auf Arten
Beispiel:
Laubfrosch-Vorkommen Gemeinde XY im Aargauer Jura: natürlicher Waldsee, temporär austrocknend.
Naturschutzverein wollte „Amphibien“ fördern, der Teich wurde mit Naturschutzgeldern abgedichtet
͢
Laubfrosch starb aus, aufgrund Erhöhung Prädatoren


gewisse Arten werden gefördert
andere werden zurückgedrängt
͢
wichtig ist das Bewusstsein wie sich eine Massnahme auf die vorkommenden Arten auswirkt
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Erhebungsmethode
 Suche von Laich, Larven und Adulttieren
 Beste Zeit von März bis Juni
 Sowohl Tages‐ als auch Nachtbegehungen
 Manche Arten findet man nur anhand von Rufen
 Mindestens 3 Begehungen
 Im März Laichsuche bei Tag
 Im April Nachtbegehung für Adulttiere
 Im Mai/Juni Nachtbegehung für Adulte
 Bei jeder Begehung Larvensuche
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Zusammenfassung Tierökologie
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Reptilien
Systematik
 Reptilien bilden eine eigene Wirbeltierklasse, zu denen korrekterweise auch die Vögel gezählt werden müssten
(beide stammen von amphibischen Landwirbeltieren ab)
 Weltweit mehr als 6000 Arten
 „reptilis“ (lat.) = kriechen
 Haben Schwanz, Schuppenhaut, legen Eier, sind wechselwarm
Übersicht Arten der Schweiz
Ordnung Schildkröten:
Familie Sumpfschildkröten:
 Europäische Sumpfschildkröte
Ordnung Schuppenkriechtiere:
Unterordnung Echsen:
Familie Schleichen:
 Blindschleiche
Familie Eidechsen:
 Wald- oder Bergeidechse
 Zauneidechse
 Westliche Smaragdeidechse
 Mauereidechse 2 Unterarten
Unterordnung Schlangen:
Familie Nattern:
 Ringelnatter (+2 Unterarten)
 Würfelnatter
 Vipernatter
 Schling- oder Glattnatter
 Gelbgrüne Zornnatter
 Äskulapnatter
Familie Vipern oder Ottern:
 Kreuzotter(+ 2 Unterarten)
 Aspisviper (+ 3 Unterarten)
7
Zusammenfassung Tierökologie
Rote Liste
3 Arten vom Aussterben bedroht
- Sumpfschildkröte,
- Vipernatter
- Aspisviper ssp.aspis
7 Arten stark gefährdet
- Zornnatter
- Äskulapnatter
- Ringelnatter ssp. natrix
- Würfelnatter
- Aspisviper ssp. francisciredi
- Kreuzotter (beide Unterarten)
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5 Arten potentiell gefährdet
- Zauneidechse
- Smaragdeidechse
- Schlingnatter
- Ringelnatter ssp. Helvetica
- Aspisviper ssp. atra
4 Arten nicht gefährdet
- Mauereidechse (beide Unterarten)
- Waldeidechse
- Blindschleiche
Gefährdungsursachen
 Flächenverluste durch Siedlung und Verkehr
 Intensivierung der LW
 Aufgabe der LW
 Fehlende Landschaftsdynamik
 Dichtere Wälder, Grössere Waldfläche
 Aussetzungen
 Verfolgung
 Hauskatzen
 Wilderei für Terrarien
 Verkehr
 Abbrennen und Mulchen
Ökologie der Reptilien
 Wechselwarm
 Körpertemperatur abhängig von der Umgebung
͢
träge wenn kühl
͢
voll Bewegungsfähig wenn warm
 Winterstarre Oktober bis April
 Optimale Betriebstemperatur bei 25-30 Grad
 Dauernd um optimale Temperatur bemüht
 Sonnen sich auf wärmespeicherndem Untergrund
 Bei Hitze verkriechen im Schatten
Alter
 Zaun- und Mauereidechse 7 Jahre
͢
mit 2-3 Jahren geschlechtsreif
 Ringelnatter 9
 Kreuzotter bis 25
 Blindschleiche bis über 40!
͢
4 bis geschlechtsreif
Nahrung
 Eidechsen:
͢
Insekten (Heuschrecken, Ameisen), Spinnen
 Schlangen:
8
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͢

Frösche, Eidechsen, Fische
Blindschleiche:
͢
Nacktschnecken, Würmer
Eiablage
Ablage in Sand, Laub oder Erde
Lebendgebärend:
 Blindschleiche,
 Waldeidechse,
 Schlingnatter,
 Kreuzotter
 Aspisviper
Blindschleiche 6-8 Junge,
Eidechsen 10 Eier oder Junge
Schlangen 5-10 Eier t.w. bis 40
Lebensweise, Aktivitätszeit
 leben sehr heimlich und versteckt, schwierig nachweisbar
 gut beobachtbar nur während Paarungszeit April/Mai
 Tageszeit 9-11 und 16-18 Uhr, während der grössten Hitze verkriechen sie sich
Lebensraum (natürlich bei jeder Reptilienart verschieden!)
͢
5 Elemente jedoch bei allen Arten nötig
 Schlupfwinkel (Schutz vor Räubern)
 Nahrung (oft Insektenreiche Wiesen, Säume)
 Sonnenplätze (Stein, Holz)
 Paarungsplätze (Eiablagestellen)
 frostsichere Winterquartiere
͢
Die ökologischen Ansprüche der einzelnen Arten als Grundlage für Planungsprojekte ist in der einschlägigen
Literatur zu finden (teilweise auch Ziel- und Leitartensammlung Skriptablage)
Natürliche Ursachen für Bestandesschwankungen





Krankheiten
Prädatoren wie Greifvögel,
Schwankungen des Nahrungsangebotes
Sukzessionsprozesse
Klimaverlauf
͢
führen in der Regel nicht zum Erlöschen einer Population!
Erhebungsmethoden





Reptilien sind schwierig zu kartieren
Oft gelingen nur Zufallsbeobachtungen
Eine gute Methode ist, Metallplatten auszulegen und diese regelmässig umzudrehen
Eidechsen können in der Nähe von Steinstrukturen gefunden werden
Ringelnattern können an Gewässern beobachtet werden
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Säugetiere
Artenzahl und Gefährdung
 Ehemals 64 Arten, 9 ausgestorben, einige davon schon vor sehr langer Zeit (Auerochse, Wisent)
 In letzter Zeit wieder einwandernde Arten: Bär, Wolf, Fischotter
 14 Arten gefährdet
Einteilung nach Ordnungen
 Fledermäuse (Chiroptera)
 Paarhufer (Artiodactyla)
 Hasenartige (Lagomorpha)
 Nagetiere (Rodentia)
 Insektenfresser (Insectivora)
 Raubtiere (Carnivora)
Erhebungsmethoden
 Säuger sind meist sehr schwierig systematisch zu erheben! Sie leben meist sehr heimlich, oft gelingen nur
Zufallsbeobachtungen.
 Methoden: Lebendfang, tote, gefundene Tiere, Trittsiegel, Kot und andere Spuren
 Scheinwerfertaxation
 Für Fledermäuse: Bat‐Detector
 Für grössere Säuger: Fotofallen mit Lichtschranken
 Für Kleinsäuger sehr ergiebige Methode: Untersuchung von Eulengewöllen
 Für Wildkatzen: Duftpflöcke
Fledermäuse



Unsere grösste Säugetiergruppe, wichtig für die Planung!
Besonderheiten: Insektenfresser, Thermoregulation, Langlebigkeit (30J!), Echolotung
Gefährdungsursachen: Verschwinden von Unterschlüpfen, Baumhöhlen, Einsatz von Insektiziden und Holzschutz
mitteln, Störungen, Renovationen von Estrichen
Fördermassnahmen
͢
Ansprüche an den Lebensraum: artspezifisch!
Generell:
 genügendes Insektenangebot
 strukturreicher Lebensraum mit Hecken, Säumen, Magerwiesen, Weihern
 Angebot an Unterschlüpfen (Baumhöhlen, Spalten, Scheiterbeigen, alte Dachstöcke) erhalten, als Ersatz Kästen an
bieten
Rechtliches
 Alle einheimischen Fledermäuse sind geschützt, Kolonien und Wochenstuben dürfen nicht zerstört werden
 Vollzug liegt bei den Gemeinden
 Für Fragen kann man sich an die kantonalen Fledermausschutz‐
Beauftragten oder an die Stiftung Fledermausschutz wenden (Fledermäuse sind sehr gut dokumentiert)
Paarhufer




Wildschwein, Rothirsch, Reh, Steinbock, Gemse (Dam‐ und Sikahirsch, Mufflon eingef.)
Die Bestände werden von den kantonalen Jagdaufsichtsstellen geregelt, brauchen grosse Reviere!
Keine dieser Arten ist gefährdet
Überregionale Vernetzung fördern (Wildbrücken), Störungen vermeiden
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Zusammenfassung Tierökologie
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Hasenartige



Feldhase, Schneehase, Wildkaninchen
Feldhase (RL: VU) starker Rückgang in den letzten Jahrzehnten wegen Intensivierung der Landwirtschaft,
Zerschneidung von Lebensräumen
Ansprüche: Offenlandbewohner bis ca. 1500m, strukturreiche Flächen mit Brachen, Hecken, Säumen, Wäldchen
Fördermassnahmen
 Extensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung, Förderung von Hecken, Brachen, Gebüschen, Magerwiesen,
Säumen,
 Vermeidung von Störungen und Lebensraumzerschneidung (s. a. Leitarten A. Rey)
 Der Feldhase ist eine wichtige Leitart für unsere Planungen, von Fördermassnahmen für ihn profitieren viele
andere Arten!
Schneehase, Wildkaninchen
 Schneehase (RL: NT) ist verbreitet ab 1300m Höhe, bewohnt offenes und halboffenes Gelände, versteckt sich
unter Wurzeln, Felsen
 Fördermassnahmen: erhalten von naturnahen strukturreichen Landschaften, Störungen vermeiden (Skigebiete!)
 Wildkaninchen (RL: NT) die heutigen isolierten Vorkommen gehen auf Aussetzungen (Römer) zurück
Nagetiere


Ordnung beherbergt unterschiedliche Familien: Biber, Hörnchen, Schläfer, Wühlmäuse, Langschwanzmäuse,
(Nutria, Bisam und Burunduk wurden eingeführt)
Besonderheiten: eher kurzlebig, Pflanzenfresser, stellen wichtige Beutetiergruppe dar, einige gelten als
Schädlinge (Mäuse, Ratten)
Biber
 In der Schweiz zeitweise ausgerottet, derzeit auf Expansionskurs (RL: CR)
 Gefährdung: Verbauung von Flüssen und Bächen, (früher Jagd), Verkehr
 Fördermassnahmen: Gewässerrevitalisierungen (mit Gehölzgürtel), Durchlässigkeit erhöhen, Überregionale
Vernetzung, Toleranz für Frassschäden und für Bauten!
Hörnchen
 Eichhörnchen und Murmeltier
 Eichhörnchen sind Bewohner von Wäldern und Pärken mit gemischtem Bestand. Fressen Samen und Nüsse.
(Noch) nicht gefährdet
 Fördermassnahmen: Schonung von alten Baumbeständen, keine artenarmen Bestände.
Murmeltier
 Bewohnt baumloses Grasland in den Alpen. Ernährt sich von Pflanzen, hält langen Winterschlaf
 Nicht gefährdet, jagdbar
 Fördermassnahmen: Störungen vermeiden (Tourismusprojekte)
Schläfer
 Vier Arten in der Schweiz: Baum‐, Garten‐, Siebenschläfer, Haselmaus (VU)
 Alle Arten Baumbewohner, vorwiegend Pflanzen‐ aber auch Allesfresser
 Förderung: artspezifisch, alle bevorzugen strukturreiche, gehölzreiche Lebensräume mit Unterschlüpfen,
sind z. T. auch in Gebäuden.
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Zusammenfassung Tierökologie
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Wühlmäuse und Langschwanzmäuse
 Abgesehen von der Fatio Kleinwühlmaus, der Hausratte und der Zwergmaus sind die Arten nicht gefährdet.
Gelten z. T. als Schädlinge.
 Meist keine besondere Förderung nötig, profitieren von Extensivierungsmassnahmen, z. T. auch Kulturfolger.
Bilden wichtige Beutetiergruppe. Zwergmaus bewohnt Feuchtgebiete.
Insektenfresser





Igel, Maulwurf, Spitzmäuse
Maulwurf gilt als „Schädling“
4 von 10 Spitzmausarten sind gefährdet
Lebensraum: artspezifisch, z. T. am Wasser, wichtig sind Unterschlüpfe und Deckung
Profitieren von Extensivierungsmassnahmen und z. T. von Gewässerrevitalisierungen
Raubtiere




Braunbär, Fischotter, Dachs, Iltis, Baum‐ Steinmarder, Hermelin, Zwerghermelin, Mauswiesel,
Zwergmauswiesel, südliches Mauswiesel, Luchs, Wildkatze, Wolf, Rotfuchs
Eingeschleppte Arten: Marderhund, Waschbär
Fleischfresser, viele Arten wurden lange Zeit „verteufelt“ und erbittert gejagt
brauchen z. T. riesige Reviere (Luchs 50‐100km2)
Marderartige




Fischotter, Dachs, Iltis, Baum‐, Steinmarder, Hermelin, Zwerghermelin, Mauswiesel,
Zwergmauswiesel, Südliches Mauswiesel
Wald‐ und Offenlandbewohner, auch pflanzliche Nahrung wird gefressen, z. T. Kulturfolger
Gefährdet ist der Iltis (Pestizide)
Förderung: profitieren von Strukturelementen, Extensivierungen, naturnahen Landschaften
Fischotter
 Gehört auch zu den Marderartigen, ist aber ans Wasser gebunden und ernährt sich von Fisch.
 Wurde als „Schädling“ und wegen dem Pelz ausgerottet, versucht derzeit, die Schweiz
wieder zu besiedeln (Spurenfunde am Neuenburgersee)
 Förderung: Jeder grosse revitalisierte Flussabschnitt mit genügend grossem
Fischbestand kann in ferner Zukunft vielleicht Lebensraum des Fischotters werden...
Hundeartige




Wolf, Fuchs
Fuchs ist ein Kulturfolger, besiedelt schon Grosstädte, profitiert von Abfällen
Wolf wieder eingewandert, wird von vielen Tierhaltern und Jägern als Bedrohung und
Konkurrenz wahrgenommen
Förderung: Für Fuchs nicht nötig, beim Wolf braucht es Toleranz (Bund hat Wolfskonzept)
Katzenartige





Luchs und Wildkatze
Sehr seltene Arten, stark gefährdet, wurden ausgerottet, beide wurde wiederangesiedelt
Luchs wird von vielen Jägern und Tierhaltern als Feind betrachtet, illegale Abschüsse
Wildkatze bastardisiert mit Hauskatze
Förderung: grosse ungestörte Gebiete belassen, keine Jagd, Überregionale Vernetzung
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Zusammenfassung Tierökologie
Andrea Hunziker, L3
Jagdbare Säugetiere
Einheimisch:
Rothirsch, Wildschwein, Damhirsch, Reh, Gämse, z. T. Steinbock, Feldhase, Schneehase, Wildkaninchen,
Murmeltier, Fuchs, Dachs, Baum‐ und Steinmarder
Exoten:
Sikahirsch, Mufflon, Marderhund, Waschbär, verwilderte Hauskatzen
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Zusammenfassung Tierökologie
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Vögel
Systematik
 Vögel sind nahe verwandt mit den Reptilien (s. Archaeropteryx)
 Sie haben Federn
 Besitzen Schnabel ohne Zähne
 Konstante Körpertemperatur
 Legen Eier, praktizieren Brutpflege
 Nicht alle Arten können fliegen
 Die Singvögel singen mit Hilfe von Luftsäcken
Natürliche Feinde
Vögel haben in allen Lebensabschnitten (Ei, Jungvogel, Adulte) zahlreiche Feinde:
 Andere Vögel (Elstern, Greifvögel)
 Säuger (Fuchs, Marder)
 Reptilien (Schlangen)
Rund 200 Brutvogelarten leben in der Schweiz. Dazukommen zahlreiche Durchzügler. Man kann versuchen eine
sinnvolle, grobe Einteilung zu machen, aber es bleibt dabei, es muss jede Art einzeln betrachtet werden.
Mögliche Einteilungen
Nach Lebensräumen:
Wälder
Kulturland
Siedlungen
Alpine Lebensräume
Feuchtgebiete
Nach Brutort
Bodenbrüter
Busch‐ und Baumbrüter
Höhlenbrüter
Röhrichtbrüter
Nischenbrüter
Jagdbare und geschützte Vögel
Jagdbar sind:
- Birkhahn
- Schneehuhn
- Rebhuhn
- Ringeltaube,
- Türkentaube
- Wildenten
- Rabenkrähe
- Elster
Nach Familienmerkmalen:
Eulen
Tauben
Entenvögel
Spechte
Nach Verhaltensweisen:
Zugvögel
Teilzieher
Standvögel
Nach Ernährungsart:
Greifvögel
Insektenfresser
Allesfresser
Pflanzenfresser
Sing- und Nichtsingvögel
- Kolkrabe
- Nebelkrähe
- Fasan
- Haubentaucher
- Kormoran
- Waldschnepfe
- Eichelhäher
- verwilderte Haustauben
Alle anderen Arten sind nach NHG und Jagdgesetz geschützt!
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Zusammenfassung Tierökologie
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Gefährdungsursachen
 Lebensraumzerstörung (Feuchtgebiete, Hecken, Magerwiesen)
 Tiefgreifende Änderungen in der Land‐ und Forstwirtschaft
 Verknappung des Nahrungsangebotes
 Verlust von Brutmöglichkeiten
 Störungen
 Freizeitaktivitäten
 Klimaerwärmung
Extreme in den Ansprüchen
Reviergrösse:
 Bartgeier bis 400 Km2
 Teichrohrsänger 1‘000‐2‘500 m2
Fluchtdistanz:
 Grosser Brachvogel ca. 150 m
 Haussperling ca. 50 cm
Ausstattung des Reviers:
 Mauersegler braucht eine kleine Spalte unter einem Dach, freien Anflug, Insekten
 Auerhuhn braucht Schlafäume, Singwarten, Balzplatz, Sandbad, Magensteinchen, Balzarena usw.
͢
Fazit: unsere Massnahmen richten sich nach den individuellen Bedürfnissen der Arten!
Unterschiedliche Ernährungsweisen
 Greifvögel: machen Jagd auf Kleinsäuger und Vögel
 Insektenfresser: benötigen insektenreiche Umgebung
 Watvögel: suchen Nahrung im Schlick
 Körnerfresser: benötigen reiches Samenangebot
 Fischfresser: brauchen gute Fischbestände
 Allesfresser: sind anpassungsfähig
 Aasfresser: brauchen Aas
Allgemeine Massnahmen
Für Greifvögel
 Eulen, Falken, Milane, Bussarde…
 Förderung ihrer Beutetiere & naturnahen Landschaftselementen
 Kein Einsatz von problematischen Pestiziden
Für Insektenfresser
 Wiedehopf, Grauschnäpper, Schwalben…
 Förderung von artenreichen Wiesen
 Stehenlassen von Altgrasbeständen
 Schaffung von Säumen Buntbrachen, Hecken
 Staffelmahd
 Alt‐ und Totholz
 Naturnahe Waldbewirtschaftung
Für Watvögel
 Bekassine, Rotschenkel, Wasserralle, Brachvogel...
 Schaffung von störungsarmen Überflutungsflächen
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Zusammenfassung Tierökologie
Andrea Hunziker, L3
Für Beeren‐ und Körnerfresser
 Distelfink, Drosseln, Hänfling...
 Belassen von samentragenden Pflanzen über den Winter
 Buntbrachen
 Rotationsbrachen
 Hecken
Für Allesfresser‐, Fisch‐ und Aasfresser
Allesfresser: (Krähen, Drosseln...)
 sind anpassungsfähig und profitieren von allen genannten Massnahmen
Fischfresser: (Eisvogel, Kormoran...)
 brauchen genügend grosse Fischbestände
Aasfresser: (Bartgeier)
 Keine Massnahmen nötig
Massnahmen zur Sicherung der Brut & Brutpflege
Für Höhlenbrüter
 Wiedehopf, Spechte, Waldkauz, Gänsesäger...
 brüten in fremden oder selbstgezimmerten Höhlen
 Belassen von Höhlenbäumen
 Aufhängen von geeigneten Nistkästen
Für Nischenbrüter
 Segler, Schwalben, Tauben, Hausrotschwanz...
 brauchen nur eine kleine trockene Nische
 Belassen von störungsarmen Nischen an Gebäuden
 Aufhängen von Halbhöhlenkästen
Für Busch‐ und Baumbrüter
 Viele Greife und Eulen und zahlreiche Singvögel...
 bauen ein Nest in den Ästen von Büschen und Bäumen
 Belassen von alten Bäumen
 Anlage von Hecken mit Dornenstrauchanteil
 Naturnahe Waldbewirtschaftung
Für Bodenbrüter
 Schwarzkehlchen, Feldlerche, Rebhuhn, Kiebitz...
 brüten am Boden
 Keine frühe Schnittnutzung
 Staffelmahd
 Störungen vermeiden
Für Röhrichtbrüter
 Wasserralle, Entenarten, Bekassine, Teichrohrsänger, Rohrammer...
 bauen ein Nest zwischen Schilfstengeln
 Erhalten und Fördern von störungsarmen Schilf‐ und Röhrichtbeständen
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Zusammenfassung Tierökologie
Andrea Hunziker, L3
Schwimmnestbrüter
 Zwergtaucher, Haubentaucher, Blässhuhn...
 bauen schwimmendes Nest
 Förderung von naturnahen Stillgewässern mit Röhricht‐ und Schwimmblattzonen
Spezialfall Kuckuck: baut kein eigenes Nest
Zugverhalten



Zugvögel benötigen auf ihrer Reise Gebiete, in denen sie rasten und Nahrung suchen können
Teilzieher: nur ein Teil der Population zieht, der andere nicht
Vögel, die nicht ziehen, brauchen auch im Winter genug Nahrung
Zugvögel brauchen ungestörte Gebiete, wo sie rasten und Nahrung suchen können. Jede Art hat ihre spezifischen
Ansprüche (Limikolen, Wasservögel, Greife)
Erhebungsmethoden
 Brütende Vögel sind in der Regel an ihren Lautäusserungen und an ihrem Verhalten zu erkennen. Für Brutvogelerhebungen durchschreitet man den Lebensraum und notiert alle Beobachtungen (Gesang, Rufe von Jungen,
Fütterung...)
 Beste Zeit: April, Mai, Juni
 Tageszeit: 05.00‐08.00
 Für Eulen Nachtbegehungen
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Zusammenfassung Tierökologie
Andrea Hunziker, L3
Libellen
Libellen in der Schweiz
 69 sich regelmässig fortpflanzende Arten
 24 Kleinlibellen
 45 Grosslibellen
 21 Arten und 2 Unterarten sind auf der Roten Liste
Gefährdungsursachen
 Verbauung von Fliessgewässern
 Freizeitaktivitäten
 Zuschütten von Gewässern
 Zerstörung von Moorgewässern
 Eutrophierung von Gewässern
 Einsetzen von Fischen
Grosslibellen – Kleinlibellen
- Robuste Libellen
- Vorder- und Hinterflügel verschieden
- Flügel immer ausgebreitet
- Fein gebaute Libellen und Larven
- Vorder- und Hinterflügel gleich ausgebildet
- können Flügel zusammenklappen
Lebenszyklus
Paarung
Eiablage
Ei
Larve
Schlupf
Imago
Paarung
Natürliche Feinde
 Im Eistadium: Fische
 Im Larvenstadium: Fische, Wasservögel, Säugetiere, Amphibien
 Während dem Schlüpfen: Vögel, Eidechsen, Nacktschnecken, Ameisen
 Als Adulte: Vögel, Fledermäuse, Frösche, Spinnen, Libellen, Parasiten
Ansprüche
 Einzelheiten der Lebenszyklen der verschiedenen Arten oft stark verschieden
 Eier werden bei manchen Arten im Wasser oder Uferpflanzen gestochen
 Andere Arten streifen die Eier aus der Luft in kleinen Klumpen an der Wasseroberfläche ab
 Wieder andere streuen die Eier auf den Boden von trocken gefallenen Gewässerufern oder Flachmooren
 Manche Arten überwintern im Eistadium, für sie ist wichtig, dass die Eiablagepflanzen im Winter stehen bleiben
 Die Ansprüche der verschiedenen Arten unterscheiden sich im Larvenstadium ebenfalls stark
 Die Larven einiger Arten ertragen kurze Trockenzeiten
 Andere Arten entwickeln sich nur in 7-10 Wochen und brauchen Gewässer die nur im Frühsommer Wasser führen
 Die Larven der meisten Arten benötigen für die Entwicklung ein bis 3 Jahre, manche sogar bis 6 Jahre
 Die Larven vieler Arten können sich nur in bestimmten Gewässertypen entwickeln (Biotopspezialisten)
Manche sind auf Quellrinnsale, andere Bäche, wieder andere auf Flüsse spezialisiert
 Ähnliches gilt für die Libellen der stehenden Gewässer: manche entwickeln sich nur in Zwischen- und
Hochmooren, andere in Quellmooren, subalpinen Weihern, Wiesentümpeln oder steinigen Uferbereichen
grösserer Seen.
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Zusammenfassung Tierökologie
Andrea Hunziker, L3
Rückschlüsse für die Planung
 Leben im Wasser
͢
Entwicklungsort, Jagdraum, Verstecke zur Feindvermeidung
͢
Artspezifisch
 Leben an Land als Imago
͢
Reifungshabitat, Ruheplatz, Jagdraum, Überwinterungsplatz
͢
Wenig artspezifisch
 Grenzbereich Land-Wasser
͢
Schlupfort, Rendezvousplatz, Paarungs- und Eiablageplatz
͢
Artspezifisch
Libellen als Indikatoren und Ziel- und Leitarten
 Die Biotopspezialisten unter den Libellen sind hervorragende Indikatoren für Lebensraumqualität und somit
ideale Ziel- und Leitarten für fast alle Feuchtgebiete und Gewässertypen
 Die ökologischen Ansprüche der einzelnen Arten als Grundlage für Planungsprojekte sind in der Einschlägigen
Literatur zu finden.
Mobilität
 Libellen können grosse Strecken fliegend zurücklegen
 Manche Arten fliegen regelmässig von Nordafrika bis nach Mitteleuropa
 Viele Arten wurden beobachtet, wie sie über die Nordsee flogen (14km)
 Wenn wir Libellengewässer bereitstellen werden sie oft sehr rasch besiedelt
 Mit der Klimaerwärmung können sich wärmeliebende Arten ausbreiten
Mobilität
 Einige wenige Generalisten
 Viele Habitatspezialisten
͢
Quellrinnsale
͢
Sandige Bäche
͢
Kiesige Flüsse
͢
Altwasser, Teiche mit Schwimmblattgesellschaften
͢
Torfschlenken, Hoochmoorgewässer
͢
Flachmoorschlenken
͢
Überschwemmungsflächen
͢
Pioniergewässer
Schlüsselfaktoren
 Vegetationstyp, Deckung
 Pflege, Bewirtschaftung
 Substrat, Korngrössen
 Wasserqualität, Wasserregime
 Heterogenität der Sohle
 Fischbesatz
Erhebung
 Besuch der Gewässer und des Umlandes 3x (Ende Mai, Mitte Juli, Anfang September)
 Tageszeit: 10:00-16:00
 Ideale Temperatur ca. 20 Grad
 Abschätzung von Häufigkeitsklassen
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Andrea Hunziker, L3
Heuschrecken
Systematik
 Die Heuschrecken gehören zusammen mit Schaben, Ohrwürmern und Fangschrecken zur Ordnung der Orthoptera
(Geradflügler)
 Man unterscheidet zwischen Heuschrecken und Grillen
2 Unterordnungen
 Langfühlerschrecken
 Kurzfühlerschrecken
Gesang
Langfühlerschrecken
Besitzen an der Basis der Vorderflügel eine Schrillleiste, die sie über eine Schrillkante ziehen
Andere trommeln mit den Hinterfüssen auf ein Blatt.
Kurzfühlerschrecken
Reiben mit der Innenseite der Hinterbeine über eine vorstehende Ader des Vorderflügels schnarren im Flug oder
knirschen mit den Kiefern.
Ernährung
Kurzfühlerschrecken
Fressen Gräser und Kräuter
Langfühlerschrecken
Ernähren sich von pflanzlicher und tierischer Kost
Fortpflanzung
 Anlocken eines Weibchens und vertreiben von Konkurrenten durch Gesang
 Paarung von Langfühler- und Kurzfühlerschrecken unterschiedlich
Eiablage
Die Eiablage geschieht in ganz unterschiedliche Substrate:
 in den Boden,
 in hohle Pflanzenstängel
 oder in grüne Pflanzen
Entwicklung
Aus dem Ei schlüpft eine junge Heuschrecke, die schon etwas an die Adulten erinnert, sie muss sich noch mehrmals
häuten, bis sie erwachsen ist. Dabei kann sie ihre Farbe perfekt der Umgebung anpassen.
Verhaltensweisen
 Heuschrecken verstecken sich hinter Grashalmen, um von Feinden nicht gesehen zu werden
 Dispersion: in normalerweise kurzflügligen Populationen treten langflüglige Exemplare auf
 Dispersionsdistanzen bis zu 14 Km, im Extremfall noch mehr Arealgrössen je nach Art unterschiedlich,
von 40m2 bis 3 ha
Feinde
Heuschrecken sind beliebte Beutetiere bei verschiedenen Artengruppen:
 Spinnen
 Vögel
 Füchse, Igel, Spitzmäuse, Fledermäuse
 Amphibien
 Reptilien
 Parasiten: Milben
 Parasitoide: Grabwespen, Fadenwürmer, Pilze
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Andrea Hunziker, L3
Lebensräume
Heuschrecken kommen vom Flachland bis hoch in die Alpen in praktisch allen Landlebensräumen vor:
 Auen
 Feuchtgebiete
 Gewässerufer
 Wiesen und Weiden
 Wälder
 Felsfluren
 Hecken
 Gärten
Situation CH
In der Schweiz 105 erfasste Arten. Davon auf der Roten Liste (2007): 40 Arten
 3 Ausgestorben (RE)
 10 vom Aussterben bedroht (CR)
 8 stark gefährdet (EN)
 19 verletzlich (VU)
 (19 Arten potentiell gefährdet NT)
Gefährdungsursachen
 Besonders viele gefährdete und ausgestorbene Arten in den Flussauen!
 Ebenfalls ein starker Rückgang bei den Arten im Kulturland und in Feuchtstandorten
Massnahmen zur Erhaltung von gefährdeten Heuschrecken
 Verzicht auf Kiesabbau in sensiblen Gebieten
 Zulassen von Hochwassern
 Zulassung von Ablagerungen in Flüssen
 Verzicht von Auffüllungen in Kiesgruben
 Extensive landwirtschaftliche Nutzung
 Keine Bewässerung von Trockenwiesen
 Schnitthöhe mind. 10cm
 Altgrasstreifen belassen
 Bodenheu zubereiten
 In Feuchtgebieten Staffelmahd
Schlüsselfaktoren des Lebensraumes
 Temperatur
 Luftfeuchtigkeit
 Struktur der Vegetation
͢
besonders wichtig für die Larvenentwicklung
͢
Die Futterpflanze ist weniger wichtig!
Beispiele
Feldgrille:
 Lebt auf sonnigen Wiesen und Weiden.
 Gräbt sich eine Wohnröhre
 Eiablage in den Boden, frisst Gräser, Kräuter und Insekten
Kiesbankgrashüpfer:
 Lebt auf Kiesbänken mit schütterer Vegetation
 Eier werden in den offenen Boden gelegt
 Hochwasser werden problemlos ertragen.
 Frisst verschiedene Gräser
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Zusammenfassung Tierökologie
Andrea Hunziker, L3
Sumpfschrecke:
 Ist strikt an Feuchtgebiete gebunden
 Braucht üppige Vegetation,
 Legt die Eier zwischen Grasbüschel oder in den Boden.
 Ernährt sich von Süss- und Sauergräsern
Grünes Heupferd:
 Lebt in mittelhoher Vegetation (Wiesen,Gärten, Waldränder)
 Eiablage ins Erdreich, zweijährige Entwicklung
 Fressen Heuschrecken, Raupen; auch Pflanzen
Sibirische Keulenschrecke:
 Alpweiden, Gebirgsrasen, Geröllhalden
 Sehr kältetolerant, steigt bis auf 2900m,
 Eiablage in den Boden
Erhebungsmethoden:
 Gesänge analysieren (z. T. mit Hilfe eines Ultraschalldetektors wie man auch für Fledermäuse braucht). Einige
Arten singen nur nachts
 Keschern
 Büsche abklopfen
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Sinnvollerweise werden alle drei Methoden kombiniert
 Die meisten Arten sind erst im Juli-Oktober adult, Ausnahme Feldgrille
 Gebiete ca. 3 mal begehen, auch in der Nacht
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