1. Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten

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3402 Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
PLANUNG UND ZEITMANAGEMENT
 Das Studium erfordert intellektuelle wie emotionale Präsenz und die damit verbundene
Selbstorganisation (lt. Spoun &Domnik, 2004, S.12)
 Der Erfolg d. Studiums misst sich nicht nur mit dem Bestehen von Klausuren, sondern auch in
der persönlichen Entwicklung und Entfaltung zur Psychologin
 Vollzeit werden 40 Std./Woche und Teilzeit 20 Std. / Woche für das Studium anfallen.
 Notwendigkeit der Selbstorganisation trifft bei Fernstudenten am häufigsten zu
 Selbstorganisation: reflektieren, planen, managen, gestalten
ZIELE
 „Ans Ziel klommt nur, wer eines hat“ (Martin Luther)
 Ziele sind grundlegende Voraussetzung für intendiertes, beabsichtigtes Verhalten, nur durch
Festlegen von Zielen kann man diese verfolgen
 Ziele = Leistungsoptimierung
 Ein Ziel ist ein Zustand in Relation zum jetzigen Zustand, meist mit dem Hintergrund der
Verbesserung und/oder Optimierung
 Ein Ziel wird in Motiven abgegrenzt, die vielen Handlungen unterliegen. Motive sind nur Teil
bewusster Handlungen, und daher implizit
 Explizite Ziele sind dem Bewusstsein zugänglich und können verbalisiert werden
o Explizite Ziele leiten unser Verhalten und führen zum Ziel (z.B.: Explizites Ziel: Ich
schreibe einen Einkaufszettel zum Einkaufen, das Ziel ist es, alles gekauft zu haben,
was man benötigt)
Zielhierarchien
 Beispiel Ziel Bachelor of Science: erfordert viele Einzelziele. Ziel ist es dieses in Unterziele
aufzuteilen (Zielanalyse). Beispiel:
o Endziel: Abendessen
o Unterziele: Einkaufen, die Zutaten kochen und den Tisch decken
o Unterziele 2ten Grades: Unterziele können wieder unterteilt werden, zum Einkaufen
muss ich zum Supermarkt, den eigentlichen Einkauf erledigen, und die Lebensmittel
nach Hause bringen
 Das Erreichen der untergeordneten Ziele ist Voraussetzung und Mittel zur Erreichung des
Endziels
 Es ist sinnvoll Zielhierarchien auch schriftlich festzuhalten, sozusagen als Checkliste, und
Visualisierung der erreichten Ziele
 Weiteres Hilfsmittel im Beispiel Bachelor ist ein Semesterplan (Darstellung wichtiger Termine
und Eintragung festgelegter Ziele., hierdurch wird es unwahrscheinlich, Deadlines zu
verpassen oder zeitlich ins Strudeln zu kommen., ebenso motiviert die Visualisierung von
bereits erledigten Zielen.
 In der Zielanalyse ist es wichtig, diese so zu formulieren, dass Handlungen direkt und ohne
großes Überlegen abgeleitet werden können
 To-Do-Listen erstellen um den Überblick zu behalten (Technik der Selbstorganisation)
o Aufstellung anstehender Aufgaben ohne Festlegung WANN diese umzusetzen sind,
sondern nur dass diese BALD zu erledigen ist.
o Hilfreich bei To-Do-Liste ist Rangordnung über Wichtigkeit festzulegen, wichtige
Dinge stehen oben, oder sind farblich hervorgehoben. Wichtig ist die Unterscheidung
zwischen WICHTIG (qualitative Aufgabe)und DRINGLICH (quantitative Aufgabe)
Begründung der Ziele
 Durch Zielanalysen und Zielhierarchien wird aufgelöst, WIE man etwas tut, aber nicht genau
warum
 Es ist wichtig, seine persönliche Begründung zu finden, weswegen man z.B. Psychologie
studiert (psychologisches Studien-Persönlichkeitsmodell)
Zeitmanagement
 Zuweisung bestimmter Tätigkeiten zu bestimmten Zeiten, „was tue ich wie lange“
Zeitbedarf ist abhängig von:
o Intellektueller Fähigkeit
o Allgemeiner Fertigkeit
o Vorwissen
o Anspruchsniveau
o Arbeistmethoden
 Zeitbedarf kann also nur durch Selbstreflektion realistisch eingeschätzt werden
Zeitplanung
 Besonders für langfristige Ziele geeignet
 Mit dieser Planung legt man die Zeit fest, die man für ein bestimmtes Ziel wann investieren
will, die Zeit wird exakt definiert
 Festgelegt ist i.d.R. ein Enddatum
 Beispiel Ziel: Klausur am Ende des Semsters:
o Zeitdauer festlegen: ca. 30 Tage reine Vorbereitung auf Klausur
o Arbeitsphasen definieren: bestimmten Tagen bestimmte Tätigkeiten zuordnen
o Pausen berücksichtigen: regelmäßige Pausen, lieber viele kleine Pausen als spätere
völlige Erschöpfung
o Zeitreserve einplanen: 15% der eigentl. Arbeitszeit als Reserve mit einplanen, es
geht immer mal etwas schief, PC spinnt, wichtiger Geburtstag steht an etc.
Integration in den Alltag: Der Stundenplan
 Schwierigkeit bei Selbstorganisation: Ziele parallel verfolgen
 Der Stundenplan ist ein Ressourcenmanagement
 Basis für Zeitmanagement ist Bestandsaufnahme: Wieviel Zeit brauche ich für was
o Prüfung der Notwendigkeit der Tätigkeit, und ist diese überhaupt sinnvoll, falls nicht,
auf diese Tätigkeit verzichten, wäre sonst ein „Zeitdieb“
o Prüfung ob verbrachte Zeit reduziert oder effektiver genutzt werden kann (z.B.
Wartezeiten für Klausurvorbereitungen nutzen
 Prioritäten setzen!!!, Entscheiden, welche Tätigkeiten aktuell dringender und notwendiger
sind, welche weniger
 Nachdem Übersicht der anstehenden Tätigkeiten verschafft wurde, Zeiträume definieren,
wann diese Dinge zu erledigen sind = Stundenplan
 Stundenplan ist Hilfe das Zeitbudget voll auszuschöpfen und nichts zu vergessen
Motivation durch Belohnung
 Erst die Arbeit, dann das Vergnügen (Grundlage der Verhaltenstherapie)
o Verhaltenstherapie: Abbau und Veränderung von problematischem, gestörtem
Verhalten
o Verhaltenstherapeutische Methoden gehen über Behandlung psychischer Störungen
hinaus, dient auch der Verhaltensoptimierung
o Entscheidend für die Verhaltenstherapeutischen Methoden war vor allem Arbeit von
Ivan Pertovic Pavlov, aber auch durch Frederic Skinner (1904-1990). Skinner
experimentierte im Labor mit Raten, Tauben, Affen oder Wüstenrennmäusen, und
schuf damit Basis für Verhaltensoptimierung beim Menschen
o Lernmechanismus, mit dem sich Skinner beschäftigte war operante Konditionierung
 Operante Konditionierung basiert auf:
 Verhalten: wird immer spontan gezeigt, es wird IMMER ein
Verhalten gezeigt, Nicht-Verhalten existiert nicht
 Konsequenz: Folge des Verhaltens (durch drücken d. Lichtschalters
geht das Licht an), mutmaßlicher Zusammenhang zw. Verhalten und
Konsequenz ist für Konditionierung ausreichend

o
Ergebnis: Ist Konsequenz positiv, wirkt sich dies Verstärkter, führt
eher zur Festigung d. entsprechenden Verhaltens, ist Erlebnisqualität
der Konsequenz negativ, führ dies zur Abschwächung oder
Einstellung des Verhaltens (Ansicht der Bestrafung)
Zur Eigenmotivation ist das Prinzip von Skinner sehr hilfreich, hierzu zwei Strategien:
 Positive Gestaltung des Arbeitsplatzes: im Freien lernen, eine Tasse Kaffee
beim lernen trinken, die Arbeit als solches wird dann mit einem positiven
Aspekt verbunden
 Belohnung für geleistete Arbeit: Liste mit Dingen erstellen, die man mag oder
gerne tut oder seit langem plant oder vorhat etc., nach getaner Arbeit aus
dieser Hedonieliste einen Aspekt rauspicken, und sich damit belohnen, am
Besten schon vor der Arbeit raussuchen, was man dann danach machen
möchte um sich eben eine Motivation zu verschaffen
Procrastination
 Fachausdruck für Aufschiebeverhalten (Was du heute kannst besorgen, das verschiebe stets
auf morgen)
 Lt. Rückert (2000) gibt es 4 verschiedene Formen der Procrastination:
o Alltägliches Aufschieben: morgen bügeln, Auto waschen, keine beunruhigende
Verschiebung
o Problematisches Aufschieben: dringende Dinge, die auf später gelegt werden (ein
klärendes Gespräch mit dem Partner zum Beispiel, ist nicht angenehm, dennoch ab
und an notwendig) Aufschieben bringt allerdings nichts
o Hartes Auschieben: gewohnheitsmäßiges Später- oder Nichterledigen von wichtigen
Dingen, dieses Aufschieben hat meistens negative Auswirkungen auf sich und das
Umfeld
o Blockade: Handlungsunfähigkeit, perfektionierte Form d. Aufschiebens (z.B.
Schreibblockaden)
 Ursachen für Procrastination sind vielfältig, und spielen zusammen:
o Emotionale Faktoren:z.B. Ängstlichkeit, lernen wird gerne aus Angst vor der Prüfung
vor sich her geschoben
o Kognitive Faktoren: Perfektionismus wirkt sich begünstigend für das Aufschieben aus,
man neigt dazu, zu verbissen an einer Tätigkeit festzuhalten
o Unklarheiten: es ist nicht eindeutig festgelegt, wann was wie zu tun ist, Zeit geht
durch Klärung „flöten“
o Aufgabenmerkmale: je länger die Aufgabe, desto höher die Wahrscheinlichkeit für
Procrastination
o Zeitdruck: je näher der Zeitpunkt, desto eher erledigt man etwas, da kein weiterer
Aufschub möglich ist
o Alter: je älter, desto eher neigt man zur Procrastination
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