Grundlagen der marktorientierten Unternehmensführung – Tutorium 1 07.05.14 Kapitel 1 Aufgabe 1 Marketing Konzeption Ausgangspunkt aller Überlegungen ist das Suchen und Nutzen von komparativen Konkurrenzverhalten 1) Situationsanalyse Um genauere Infos vom Markt zu erhalten, ist es erforderlich, Analysen durchzuführen Nachfrage – und Konkurrenzanalyse, eigene Stärken – und Schwächenanalyse 2) Ziele Ein UN muss seine Ziele festlegen, damit alle UN – Aktivitäten darauf ausgerichtet werden können 2 Ziele Formalziel: Gewinnstreben Sachziel: Bedürfnisbefriedigung der Konsumenten 3) Strategie Kostenführerschaft: niedrige Preise Differenzierung: Qualitätsvorteil schafft für den Kunden einen besonderen Nutzen, für den ein höherer Preis verlangt wird Schwerpunkt setzen 4) Maßnahmen „4 P’S“: Price, Product, Promotion, Place Preispolitik: zu welchen Konditionen soll die Leistung angeboten werden, untersucht die Preisbereitschaft der Konsumenten Produktpolitik: welche Produkte in welcher Qualität Kommunikationspolitik: welche Beeinflussungsmaßnahmen sollen ergriffen werden, um Konsumenten vom Produkt zu überzeugen Distributionspolitik: an wen und auf welchen Wegen sollen Produkte verteilt werden 5) Controlling bei all diesen Maßnahmen ist ein sog. Soll – Ist – Vergleich erforderlich, das sogenannte Marketingcontrolling, um Abweichungen von der Zielsetzung zu erkennen und diese sofort beleben zu können Aufgabe 2 Zustandekommen eines ökonom. Anreiz – Beitrags – Gleichgewichts: Gestaltung dieses liegt in Verantwortung der Unternehmensführung - Da jede Stakeholder – Gruppe Ansprüche an die Unternehmung stellt, liegt es in der Aufgabe der Unternehmung, Anreize für die jeweiligen Gruppen zu schaffen - Zudem leistet jede Stake-Holder – Gruppe direkte oder indirekte Beiträge, indem sie Ressourcen in das Unternehmen einbringt Das Einbringen der Ressourcen ist sehr wichtig, denn nur so kann die Unternehmung die Ressourcen neu kombinieren (sodass aus dem Ressourcen – Pool ein Werte – Pool entsteht) Dabei werden Win – Win – Situationen geschaffen, was die eigentliche unternehmerische und strategische Aufgabe der Unternehmensführung ist 1 07.05.14 Grundlagen der marktorientierten Unternehmensführung – Tutorium 1 (Indem die Unternehmung den Werte – Pool nutzt, können materielle und immaterielle Anreize an die jeweiligen Anspruchsgruppen geleistet werden) Aufgabe 3 - Aufgabe der Unternehmensführung (nach Barnard): Schaffung und Erhaltung eines komplexen ökonom. Anreiz – Beitrags – Gleichgewichts Wichtigste Stakeholder – Gruppe: Kunden Basis des Unternehmenserfolgs: Mitarbeiter Anreize in Form von Produkten Kunde Anreize i.F.v. Löhnen & immateriellen Anreizen Unternehmen Anreize i.F.v. finanziellen Mitteln Mitarbeiter Leistung, Wissen, Zeit Aufgabe 4 a) Markttransaktion (vereinfacht) mit 2 Anbietern und einem Nachfrager: Nachfrage (N) (A.A) Anbieter A Anbieter B (A.B) WettbewerbsVorteil A>B Von Nachfrager wahrgenommener Nettonutzenvorteil - In Marktmodell (mit 2 A und 1 N) können die Austauschbeziehungen zwischen den Marktakteuren unterschiedliche Ausprägungen Annehmen Gegenstand von Austauschprozessen zwischen den Marktparteien: Info, Produkte, Dienstleistungen, nominale Güter bzw. finanzielle Mittel - Beim Kauf eines Produktes von Anbieter A können folgende Austauschprozesse stattfinden: 1) Infoaustausch (N informiert sich über das Produkt bei A & B) 2) Infoaustausch (N entscheidet sich für den Anbieter A und bestellt über Internet) 3) Güteraustausch (Anbieter liefert das Produkt an N) 4) Finanzmittelaustausch (N bezahlt Rechnung) - Leistung , die N erwerben will, kann sehr vielfältig sein - Gegenstände von Austauschprozessen: z.B. Produkte, Dienstleistungen, Lizenzen, Erlebnisse (Besuch eines Freizeitparks), Personen (Konzertbesuch), Städte, Regionen (Touristenziele), Länder, Unternehmen (Veräußerungen von Firmen), Info (Suchmaschinen), Ideen 2 Grundlagen der marktorientierten Unternehmensführung – Tutorium 1 07.05.14 - Beachte: Angesichts der Maximierung der Nachfrageorientierung und der Einführung der Nachfragebedürfnisse besteht die Gefahr, dass die Konkurrenzangebote und die Kosten vernachlässigt werden! (Wirtschaftlichkeit beachten b) Relevante Prämissen für den Kauf eines Produktes bei einer einfachen Markttransaktion: - Obiges Bsp.: Kauf eines Produktes von A.A findet nur dann statt, wenn der N einen Netto – Nutzen – Vorteil wahrnimmt, d.h. das Produkt des A.A ggü. dem von A.B präferiert Wenn dies der Fall ist, dann hat A.A ggü. A.B einen Wettbewerbsvorteil realisiert Entscheidend für das Zustandekommen einer Markttransaktion ist somit, dass A.A ggü. einem vom N wahrgenommener Wettbewerbsvorteil hat wird auch als Unique Selling Proposition (USP) bezeichnet Bsp.: USP . A B c) - Für das Entstehen eines Wettbewerbsvorteils ist die gleichzeitige Betrachtung der folgenden Einflussgrößen notwendig: Bedürfnisse der potenziellen N, Wahrnehmung der Leistung A, Wahrnehmung der relevanten Konkurrenten durch den N (N=Nachfrager) - Wichtig: Wettbewerbsvorteil muss sich in der Wahrnehmung des N herausbilden - z.B. weist ein Produkt eines Anbieters (z.B.) eine neue Technologie auf, die einen erhöhten Nachfragenutzen erzeugen kann, dann entsteht hieraus kein Wettbewerbsvorteil, wenn der N davon nicht in Kenntnis gesetzt ist oder diese Technologie keine besondere Kaufverhaltensrelevanz für den N hat (subjektive Sicht des N) Aufgabe 5 Fallbeispiel Levis: - Levis hat Distributiv massiv ausgeweitet und Markt überschwemmt (was bei Umsatzeinbußen zu Preisschlachten seitens des Handels führte) Grund für Umsatzrückgang: Levis konnte Wettbewerbsvorteil nicht mehr behaupten Veränderte Angebots- und Präferenzstruktur wurde nicht rechtzeitig erkannt - Nach Porters „U-Kurve“ kann nur das Unternehmen erfolgreich sein, das sich klar für eine der beiden Strategien (Kosten- (1) oder Qualitätsführerschaft (2)) entscheidet, und anschließend seine gesamte Wertkette darauf ausrichtet Wer sich „zwischen die Stühle“ setzt, besitzt keinen Wettbewerbsvorteil (führt in der Regel zu einer unterdurchschnittlichen Leistung) 1) Kostenführerstrategie Konzentration auf Massenproduktion standardisierter Güter 3 Grundlagen der marktorientierten Unternehmensführung – Tutorium 1 07.05.14 Hoher Return – On – Investment (ROI) resultiert aus hohem Marktanteil bei geringen Stückdeckungsbeiträgen konnte Levis nicht verfolgen, da durch teure Fertigung in Nordamerika keine Senkung der Produktionskosten (Wertekette war nicht effizient genug) 2) Qualitätsführerstrategie Nur, wenn Unternehmen die Konkurrenz durch den Zusatznutzen bei der Leistung überbieten kann hohe Marketingeffizienz, ständige Marktbeobachtung, hohe Innovationsfähigkeit notwendig Levis verließ sich aber zu stark auf das Massengeschäft und den Erfolg seines Klassikers „501“ [ Der atomisierte Jeansmarkt bot für die veränderte Präferenzstruktur der N „Individualität statt 501 – Mainstream“ segmentspezifischer an. Es verkauften sich nur noch extrem teure und extrem billige Jeans. ] Aufgabe 6 Preismechanismus nach Hayek a) Koordinationsfunktion: - Ausgangsfrage: Wie koordiniert und stimmt man die Pläne der Individuen, die am Marktgeschehen teilnehmen (A/N), aufeinander ab? - Problem: Individuen planen/ handeln unabhängig und kennen die Pläne der anderen nicht, d.h. das Wissen ist zerstückelt - Mögliche Lösungen: o Zentrale Planwirtschaft mit einheitlich vorgegebenen Plänen und einer zentralen Instanz o Dezentrale Konkurrenzwirtschaft/Marktwirtschaft, d.h. individuelle Pläne werden verfolgt und über den Preismechanismus abegwäst (d.h. Preis als Koordinationsmechanismus wir die unsichtbare Hand des Marktes von Adam Smith) b) Weitere Funktionen: Preis als Informationssystem: - Preis informiert über Veränderungen des Marktes: Bsp.: Preis für Benzin steigt wg. Höherem Bedarf (z.B. wegen neuen N, Krieg) - N/Anbieter können sich darauf einstellen und auf Ersatzstoff umstiegen. Anbieter können neue Ersatzstoffe entwickelnd - Alle Marktteilnehmer werden über die Preisveränderungen informiert und handeln dementsprechend (d.h. Preis lenkt alle in dieselbe Richtung) Wichtig: Marktteilnehmer müssen nicht verstehen/wissen, warum Preis steigt, interessant ist nur die Konsequenz (Info über Preisanstieg) danach wird gehandelt Preis lenkt die Aufmerksamkeit der Anbieter: d.h. der Preis informiert über die relative Wichtigkeit des Gutes bzw. Dienstes am Markt und lenkt so die Aufmerksamkeit der Anbieter 4